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♥ Alle Wege führen zu dir ♥

Usagi ♥ Mamoru
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Huhu meine Lieben,

dies ist nun das vorletzte Kapitel dieser Geschichte. Ich habe es geliebt daran zu schreiben und um ehrlich zu sein, saß ich daran am längsten. Kann sein, dass sich Rechtschreibfehler verstecken, kann sein, dass der ein oder andere Satz nicht korrigiert wurde aber wisst ihr was?! Ich bin glücklich damit! ☺ Ich hoffe ihr auch! * Puh und jetzt viel Spaß damit! ☺☺ Komplett anzeigen

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* Zwei Magnete *

* Alte Liebe rostet nicht *
 

Wie bereits im Vorhinein vermutet, hatte Baal ihr nichts mehr gelassen. Nichts erinnerte mehr daran, dass Usagi Tsukino je ein Teil von Mamorus Leben war.
 

„Nichts! Nicht einmal eine Haarnadel konnte ich finden! Eins muss man dem Typen lassen. Wenn er etwas macht, dann richtig!“, knurrte Rei.
 

„Ja, selbst die Blumen, die ich und Bunny gepflanzt haben, sind verschwunden.“
 

„Ich habe in der Küche und im Bad nachgesehen, doch auch dort konnte ich nichts finden!“
 

Die vier Frauen redeten wild durcheinander, nur Eine hatte sich noch nicht zu Wort gemeldet. Stumm saß Usagi auf der Couch, den Blick auf die Fensterfront gerichtet. » Was habe ich auch erwartet? Das, wenn ich reinkomme mir Bilder von uns entgegen lächeln? «
 

„Usa, wollen wir gehen?!“, fragte Rei vorsichtig und legte Bunny behutsam eine Hand auf die Schulter. Traurig schüttelte die Blondine den Kopf.
 

„Nein, geht ihr schon. Ich bleibe noch ein klein bisschen.“
 

„Bist du dir sicher?“
 

„Ja, danke Rei. Es ist lieb von euch, dass ihr euch Sorgen um mich macht, aber ich komm schon klar.“
 

Mitleidig beobachteten sie ihre Freundinnen. Bunny war wenn, nur noch ein Schatten ihrer Selbst. Das funkeln in ihren klaren,blauen Augen war erloschen. Nichts erinnerte noch an die junge Frau, die noch bis von vorhin vor mit ihnen gelacht und rumgealbert hatte.
 

„Usa ...“, versuchte es Ami und ging einen Schritt auf Usagi zu. Es zerriss der Blauhaarigen das Herz, diesen einen, besonderen Menschen so leiden zu sehen.
 

„Bitte nicht Ami! Nicht jetzt! Bitte seit mir nicht böse, aber ich möchte, dass ihr jetzt geht.“
 

Nachdem die Tür sich geschlossen hatte, atmete sie ein paar Mal tief durch. „Nicht eine, nicht eine einzige Erinnerung hast du mir gelassen! Du hast mir mein Leben weggenommen Baal! Hörst du!! Hörst du mich du Mistkerl!!“, vollkommen vor Wut zerfressen, schlugen ihre Fäuste gegen die Wand, bis sie schluchzend daran niedersank und den Kopf in den Händen vergrub. „Warum nur, warum! Wie soll ich nur ohne dich leben Mamoru? Wie soll ich das anstellen?! Bitte sag mir doch jemand was ich machen soll? Bitteee!“ Usagi erkannte beinahe ihre eigene Stimme nicht wieder. Die Räume bebten unter ihren Lauten. Immer wieder schlug sie mit den Fäusten auf den Boden, bis sie irgendwann nicht mehr konnte. Schweren Schrittes schleppte sie sich zur Schlafzimmertür und legte die Stirn dagegen. Würde sie diesen Raum betreten können, ohne daran zu zerbrechen? Das Herz in ihrer Brust zog sich zusammen. Alles in ihr schrie vor Schmerz und Kummer. » Versprich es mir Usagi! Wie kannst du es wagen eine solche Entscheidung ohne mich zu treffen? Du bist mein Leben! « In Dauerschleife wiederholten sich Mamorus Worte in ihren Kopf. Mit einem Ruck stieß sie die Schlafzimmertür zur Seite. Alles stand an seinem Platz, fein säuberlich aufgeräumt. Kein Bild auf dem Nachtkästchen, keine Schrankseite, die ihr gehörte, keine rosa Kuscheldecke, keine Usagi mehr. In eineinhalb Jahren hätten sie und Mamoru den Thron besteigen sollen, doch nun würde es allein ihr Schicksal sein, dass sich erfüllen wird. Als Baal Mamorus Erinnerungen ausgelöscht hatte, unterschrieb er zur gleichen Zeit auch ihr Todesurteil. » Wie wird es sich anfühlen, dich mit einer Anderen zu sehen, zu sehen, wie du glücklich bist, zu sehen, dass du mich vergessen hast! Wie wird es sich anfühlen, wenn ich deine Lippen auf denen einer anderen Frau sehe? «
 

Der Schrei den die junge Frau von sich gab war erschütternd. Schluchzend legte sie sich noch einmal in das große, weiche Bett und ließ ihrem Kummer freien Lauf.
 

Es war bereits Abend, als sie Haruka anrief. Mamoru wurde entlassen und sie befanden sich mit ihm auf dem Weg ins Apartment. Sie musste gehen, bevor er nach Hause kam.
 

Die ersten Wochen vergingen in denen sich Usagi ausschließlich in ihrem Kinderzimmer verkroch. Baal hatte zwar bedacht sie aus Mamorus Leben zu verbannen, jedoch ließ er ihr jede einzelne schmerzhafte Erinnerung. Das erste was die Blondine machte, als sie in ihrem Elternhaus ankam, war, alle Bilder von ihr und Mamoru zu entfernen, bevor ihre Eltern und Tschingo zurück kamen. Ihrer Familie fiel gar nicht auf, dass die Fotos ausgetauscht wurden. Statt ihrer Tochter mit ihrem Freund, lächelten ihnen alte Familienbilder entgegen. Niemand schien sich mehr daran zu erinnern, dass sie und Mamoru je ein Paar gewesen sind. Jede Nacht schlief sie weinend mit seinem Bild in der Hand ein und genau das gleiche machte sie am nächsten Tag und auch an dem darauffolgenden. Selbst Luna wusste nicht mehr wie sie ihrem Frauchen weiterhelfen konnte. Schließlich beschloss die schwarze Katze einfach nur für Bunny da zu sein. Sie versuchte nicht mehr ihr ins Gewissen zu reden und vermied so gut es ging auch nur Mamorus Namen zu erwähnen. Wenn Usagi wieder einmal zitternd auf dem Bett lag, oder schweiß durchtränkt, schreiend aus einem Alptraum erwachte, legte sie sich einfach zu ihr und gab ihr das Gefühl, nicht ganz so allein zu sein, wofür ihr die Blondine sehr dankbar war. Zwar ließ sie es am Anfang nicht zu, doch nach und nach genoss sie Lunas Nähe und ließ zu, dass ihre Gefährtin sich an sie schmiegte, wenn sie erneut drauf und dran war den Boden unter den Füßen zu verlieren. Worte waren überflüssig, denn Bunny wusste, das Luna spüren konnte, was in ihrem Inneren vor sich ging. Mit jeden weiteren Tag der verging schien Usagi innerlich zu verbluten. Ihr Leben fühlte sich nicht mehr an wie Leben. Sie vegetierte vor sich dahin. Ihre Welt war nicht mehr bunt, auf alles Schöne legte sich ein Schatten. All die leuchtend, bunten Farben verschwommen und die Welt in der sie nun lebte, leben musste, tauchte ein in ein trostloses Grau. Zu weinen fiel ihr nicht mehr schwer, als ob es Luft zum atmen wäre. Sie hatte lange nicht mehr gelacht und vergaß beinahe wie es angefühlt hat glücklich zu sein. Der Tag wurde zur Nacht und die Minuten zu Stunden. Es schien ihr wie die Ewigkeit, in der sie gefangen gehalten wurde.
 

Rei und die Mädchen versuchten abwechselnd, jeden Tag aufs Neue sie aus ihrer selbst errichteten Isolationszelle herauszulocken, doch vergebens.
 

Erst als Ikuku eines Nachmittags mit einem Brief in der Hand an Bunnys Zimmertür klopfte, änderte sich das Leben der hübschen Blondine schlagartig. Ihr wurde mitgeteilt, dass sie sich in den kommenden Tagen bei der Krankenhausleitung zu melden hat. Der erste Arbeitstag rückte näher und endlich beschloss sie, wieder hinaus zu gehen.
 

Sie war auf dem Weg ins Crown. Rei, Minako, Makoto und Ami warteten bereits.
 

Glücklicherweise waren sie die Einzigen, die von Mamoru und Usagi wussten. Selbst Motoki erinnerte sich an rein gar nichts. Makoto hatte ein paar Mal versucht mit kleinen Andeutungen etwas herauszufinden, doch bis auf die Tatsache, das ihr Freund noch immer Feuer und Flamme war, Bunny und Mamoru, selbst nach so vielen Jahren zu verkuppeln, ließ er nichts weiteres verlauten. Sie verschwiegen Usagi, dass sie Mamoru regelmäßig im Crown über den Weg liefen. Auch, dass er jedes Mal wenn sie ihn sahen, er nach ihr fragte, hielten sie geheim. Aus Angst sie damit zu überfordern, hielten sie so einige Informationen hinter dem Rücken, wie auch diese, dass nach Mamorus Abschlussfeier, er sich mit einem brünetten Mädchen des öfteren im Kaffee blicken lies. Heute saß er glücklicherweise allein an der Theke und unterhielt sich, wie immer mit Motoki. Reis Blick war starr auf die Eingangstür gerichtet, als auch endlich eine zierliche junge Frau davor stand.
 

Es war mittlerweile Herbst, doch die Sommertemperaturen blieben. Usagi trug einen kurzen Jeansrock und ein zart, rosa Top. Ihr Haar, war geflochten und fiel wie flüssiges Gold über die rechte Schulter. Kurz schien sie mit sich selber zu ringen, doch holte sie noch einmal tief Luft und das Glöckchen, am Eingang verkündete einen neuen Gast.
 

Motoki war gerade dabei auf Mamoru einzureden.
 

„Seid ihr jetzt zusammen oder warum hast du sie immer öfter im Schlepptau?!“, fragte der Blonde gereizt.
 

„Nein, aber ich kann ihr wohl schlecht sagen, dass sie mir nicht andauernd hinterherlaufen soll und was für ein Problem hast du eigentlich mit Keiko!?“, wollte nun Mamoru von ihm wissen und wurde ein wenig wütend.
 

Ja, auch er war sich seiner Vergangenheit mit diesem Mädchen bewusst, doch seit der Abschlussfeier, ließ sie sich partout nicht abschütteln. Er wusste selbst nicht was ihn geritten hat, als er ihr noch seine Nummer gab. Jedoch machte es ihm sein schlechtes Gewissen von damals ziemlich schwer, der Brünetten eine Abfuhr zu erteilen und so verbrachten sie den einen oder anderen Nachmittag zusammen bei Motoki im Crown. Es war Keiko zwar nicht recht, sich immer im Crown mit ihm zu treffen, doch hier fühlte sich der Schwarzhaarige einigermaßen sicher von ihr und außerdem machte er sich Sorgen um eine ganz spezielle junge Frau, die er seit Wochen nicht mehr gesehen hatte.
 

„Ich tu mal so als ob ich deine Frage nicht gehört hätte und werde anfangen für dich und deinen Seelenfrieden zu beten, denn spätestens wen Usa dich mit ihr sieht, hast du bei ihr ausgespielt Mamoru!“
 

„Jetzt hör endlich auf mich mit Odango verkuppeln zu wollen. Das wird nicht passieren Motoki! Weder jetzt noch in hundert Jahren!“, schnaufte der Schwarzhaarige und verspürte sogleich ein Stechen in der Brust. » Eigenartig! Schon seit Wochen dieses komische Gefühl. Immer wenn ich an Usa denke, fühlt es sich an, als ob ich innerlich zerbreche. Wo ist sie bloß und warum kommt sie nicht mehr mit Rei und den Anderen ins Crown?!“
 

Im Gedanken versunken, bemerkte er nicht wie ihn Motoki von der Seite musterte.
 

„Mamoru, ich sehe doch wie sehr es dich quält, dass sie nicht mehr kommt. Jedes Mal wenn die Tür aufgeht, schreckst du in dich zusammen und siehst erwartungsvoll hin, nur um danach wieder deinen Frust an mir auszulassen. Hör mal, ich und du kennen uns schon seit einer kleinen Ewigkeit. Wir sind Freunde Mamoru, das heißt das ich da bin für dich. Du kannst es mir sagen und ich verspreche, ich werde es für mich behalten, was mir allerdings ziemlich schwer fallen wird, denn für mich ist Bunny nicht nur meine beste Freundin sondern auch wie eine Schwester. Du liebst sie Mamoru und das nicht nur seit gestern oder letzter Woche! Seit sie in dich hineingelaufen ist, hast du dich in ihrem Blick verloren.“
 

„Motoki … „
 

„Es ist eine ganz einfache Frage mein Freund! Entweder liebst du unseren Wirbelwind und gehst endlich einen Schritt in die richtige Richtung und oder du lässt zu dass sie dir ein Anderer vor der Nase wegschnappt. Sie ist keine vierzehn mehr und sie wird nicht ewig darauf warten, dass du von deinem hohen Ross steigst. Also was ist Mamoru ich warte!“, ungeduldig tippte der Blonde mit der Handfläche auf die Arbeitsplatte, was Mamoru schier wahnsinnig machte und während er dem scharfsinnigen Augen seines Freundes ausgeliefert war, dachte er über seine Antwort nach.
 

War es tatsächlich Liebe, die er seit Anbeginn für seine Odango empfand oder wohl eher eine kleine Schwärmerei? Doch wenn es so war, warum verging das Gefühl nicht endlich? Ganze fünf verdammte Jahre, eine halbe Ewigkeit, die er damit verbracht hatte, seinen Engel aus der Ferne anzuschmachten! In seinen Inneren tobte es! Dieses komische, einzigartige Gefühl. Anstatt, das es schwächer wurde, wurde es jedoch von Tag zu Tag größer, mächtiger, übernahm eines Tages Überhand und umso mehr er sich dagegen sträubte, konnte er dennoch nichts gegen seine Gefühle ausrichten. Er machte sich nicht nur Sorgen um seinen Sonnenschein. Nein, es machte ihn schier verrückt nicht zu wissen, wo sie war und wie es ihr ging. In einem Moment stellte er sich Bunny mit einem anderen Mann vor und spätestens, als vor seinem inneren Auge das Bild von ihr mit einem Anderen auftauchte. Diese wunderschönen Lippen, wie sie gerade im Begriff waren, sich auf die eines Fremden zu legen, wurde ihm eines schmerzhaft bewusst. Sein Brustkorb hob und senkte sich zwar, doch dennoch, hatte Mamoru das Gefühl, keinen Sauerstoff zu bekommen. Die Erkenntnis traf ihn mit immenser Wucht und ließ sein Herz aufschreien.
 

„Ja Motoki, ich liebe sie!“
 

Seine Lippen hatten sich zwar bewegt, doch konnte es sein .. War es möglich, dass er das eben gedachte laut ausgesprochen hat?! Spätestens als er das breite Grinsen auf Motokis Gesicht sah, dass ihm bis zu den Ohren reichte, wurde Mamoru klar was er soeben angerichtet hatte. Radiosender Motokitower hatte seine Information aufgenommen und nun würde er damit auf Sendung gehen.
 

Gerade, als er Motoki den Kopf waschen wollte, sah er wie die Gesichtszüge des Blonden entglitten. Erschrocken starrte sein bester Freund in Richtung Tür, als Mamoru ein bekanntes Gefühl packte und erschaudern lies. » Sie ist hier! « Schon immer hatte der Schwarzhaarige ihre Anwesenheit gespürt, doch warum guckte Motoki, als ob er gerade einen Geist gesehen hätte? Aus den Augenwinkeln sah er Usagi, wie sie langsam in ihre Richtung ging und wenn er es nicht besser wüsste, würde er sagen, dass es sie einen immensen Kraftaufwand kostete ihnen gegenüber zu treten. » Was denkst du dir schon wieder Mamoru!? Es ist doch Odango um die es geht. Warum sollte es ihr schwer fallen!? Nichts fällt ihr leichter, als mich zu ärgern! «
 

Grinsend hob er den Kopf in ihre Richtung, im Gedanken bereits zum Angriff gewappnet erstarrte Mamoru. Seine geliebten blauen Augen, waren leer! Ausdruckslos und ängstlich starrten sie in die Seinen.
 

Schon von weitem konnte sie seine Anwesenheit fühlen. Mit verkrampften Händen über ihrem Herzen, trat sie an die Glastür und tatsächlich, da saß er. Wie immer stand eine Tasse Kaffe vor ihm, lässig lehnte er am Tresen und unterhielt sich mit Motoki. Den Gesichtsregungen von Mamoru zu urteilen, schienen sie über etwas zu diskutieren. Die ersten Tränen bahnten sich ihren Weg an die Oberfläche. Sie überlegte, ob sie nicht wieder nach Hause gehen sollte. Noch war die Wunde frisch, noch tat es zu sehr weh, doch der Wunsch ihn zu sehen war größer als all der Schmerz der sie lähmte und so strich sich die Blondine trotzig die Tränen aus dem Gesicht und betrat das Crown. Sie bemerkte Motokis entsetzten Gesichtsausdruck. » Muss wohl genauso aussehen wie ich mich fühle! « Kurz vor ihm blieb sie stehen. Der Geruch von Schokolade und Rosen stiegen Usagi in die Nase und ließen ihren Herzschlag für einen Moment aussetzen. Voller Liebe, fuhren ihre Augen die Konturen seines Gesichts nach und blieben an seinen Lippen hängen. Endlich hob auch Mamoru grinsend den Kopf. Usagi hielt die Luft an, als sich ihre Blicke trafen. Sein Lächeln erstarb schlagartig und nun sah er sie mit weit aufgerissenen Augen an.
 

Rei war sprang vom Tisch und wollte auf Usagi zulaufen, doch wurde unsanft von Makoto aufgehalten.
 

„Lass sie! Früher oder später würden sie sich ohnehin über den Weg laufen. Selbst wenn Tokio noch drei Mal so groß wäre, würden sie einander finden. Du weißt doch, dass die Beiden wie zwei Magnete aufeinander wirken. Sieh doch nur wie er sie ansieht Rei! Ganz egal ob Baal Mamorus Erinnerungen ausgelöscht hat, konnte er eins nicht ausradieren. Er sieht sie genauso an wie früher.“
 

Unsicher betrachtete Rei Mamoru genauer und während Bunny vor Schmerz innerlich aufschrie, sah er sie tatsächlich genau so an wie früher. Der Schock über ihren Zustand stand ihm zwar auf dem Gesicht geschrieben, doch seine Augen waren voller Liebe!“ » Oh Bunny! Keine Sorge, ihr Zwei gehört zusammen und ich schwöre hiermit feierlich, dass ich Rei Hino, alles in meiner Macht stehende tun werde um euch wieder glücklich zu machen und ich werde dafür sorgen, dass Mamoru so schnell wie möglich seine Erinnerungen zurückbekommt! « Entschlossen schlug die junge Miko mit der Faust auf den Tisch und erschrak damit nicht nur ihre Freundinnen, sondern bekam auch die ungeteilte Aufmerksamkeit von Usagi, Mamoru, Motoki sowie auch die aller Crown Gäste.
 

https://youtu.be/_u3JBytHhsE

* Touchdown *

* Männer werden 7 Jahre alt. Danach wachsen sie nur noch! *
 

(aus dem Net aufgeschnappt. Bitte nicht böse sein Jungs, doch dieser Spruch passt einfach wie die Faust auf Auge zu diesem Kapitel! ♥ Natürlich lieben wir euch, trotzdem! * grins * )

♥♥♥ ♥♥♥ ♥♥♥
 

„Aber sonst geht es ihr gut!“, lachte Motoki.
 

Etwas erschrocken über Rei musste Bunny sich erst wieder orientieren.
 

„Ähm ja, sonst ist sie noch bei Sinnen!“, murmelte sie geistesabwesend.
 

„Hey Usa, wie immer?!“, mit dem Poliertuch in der Hand lächelte Motoki verschmilzt und machte sich an einem XXL Schokoshake zu schaffen.
 

„Mach gleich zwei Motoki, schließlich besteht Nachholbedarf!“, Usagi grinste schief und war schwer damit beschäftigt ihre Augäpfel unter Kontrolle zu halten, die den Blick von einem bestimmten Jemand neben ihr, suchten.
 

„Na? Sind deine Augen mal wieder größer als dein Magen Odango?“
 

„Na? Ist dein Mund mal wieder größer als dein Lebenswille BAKA!?“, also konnte er sich doch noch an sie erinnern, stellte sie erleichtert fest und klatschte sich beiläufig im Gedanken selber Beifall, als sie in Mamorus verstörten Gesichtsausdruck sah. Dieses Lächeln, diese Stimme waren Balsam für ihre Seele.
 

„Heute scheint aber jemand ziemlich auf zack zu sein!“ » Scheiße Mamoru! Mehr hast du nicht drauf!! «
 

Verwirrt, ließ sie ihre Augen über ihn gleiten und ob sie es nun glauben konnte oder nicht, der ach so coole Chiba wurde rot.
 

Das Leuchten in ihren Augen kehrte zurück und Mamoru glaubte noch nie etwas schöneres gesehen zu haben, doch wollte er ihr nichts desto Trotz den Triumph nicht überlassen.
 

„Stimmt etwas nicht?“, fragte Usagi, die noch immer auf eine Retourkutsche wartete.
 

„Ähm ja, nein, wieso?“, stotterte er und strich sich verunsichert eine verirrte Strähne aus der Stirn.
 

Usagi musste sich selber ans Handgelenk fassen, denn beinahe wäre sie diejenige gewesen, die ihm mit den Fingern durch sein dichtes, schwarzes Haar gefahren wäre.
 

„Naja sonst wirst du auch nicht so schnell rot Chiba!“
 

Mamoru klappte die Kinnlade nach unten. Hatte er etwas verpasst oder wo war seine Odango, die er kannte und liebte? » Na toll, jetzt fehlt nur noch, dass ich zu sabbern anfange! « Wann war sie eigentlich so erwachsen geworden? » Bin ich jetzt vollkommen bescheuert geworden, oder habe ich die letzten 5 Jahre meines Lebens verschlafen? Waren ihre Beine schon immer so lang, oder täusche ich mich?“
 

Natürlich entging Usa sein Blick nicht. Fast hätte sie gelacht, als sie sah wohin seine Augen gewandert waren. Ohne auch nur eine Sekunde mit der Wimper zu zucken, umfasste Bunny Mamorus Kinn und hob seinen Kopf nach oben. Peinlich berührt, war der Schwarzhaarige nicht fähig einen einzigen klaren Gedanken zu fassen. Zum Ersten waren es ihre Finger die sich zärtlich um sein Kinn legten und bei ihm eine Schnappatmung verursachten und dann diese Augen, so blau wie der Himmel, voller Liebe. » Moment mal! Liebe? Jetzt bin ich wohl vollkommen hinüber? «
 

„Ich glaube du suchst die hier!“, lachte Usagi deutete mit zwei Fingern auf ihre blauen Augen und zwinkerte keck.
 

Motoki bog sich vor lachen, während Mamorus Gesicht alle Farbpaletten wechselte. Schlussendlich war Bunny diejenige, die seinem Blick nicht standhalten konnte und wandte und sich so beiläufig wie möglich zu Motoki.
 

„Motki aus!“, doch nichts da. Ihr bester Freund war von einem Lachflash heimgesucht worden.
 

Kopfschüttelnd stieg Bunny auf den Barhocker, lehnte sich über den Tresen und griff nach ihren zwei Zuckerlieferanten. Was sie jedoch nicht bedacht hatte, als sie so halb auf der Marmorplatte lag, dass sie mindestens eine Hand brauchte um sich wieder aufzurichten und dass ihr Rock für solche Aktionen in keinster Weise vorgesehen war. Nun versuchte sie mit ihren Beinen zu schaukeln, um sich nach hinten zu wippen, was den Jungs und Männern im Kaffee keineswegs entging und Usagi unerwünschtes Publikum bescherte.
 

„Makoto, Minako, Ami, Reeeeeeei was sitzt ihr hier noch herum!? Helft mir lieber bevor halb Tokio meine Unterwäsche zu Gesicht bekommt!!“, kreischte die Blondine aufgebracht.
 

Das war Mamorus Stichwort. Wie vom Blitz getroffen, sprang er auf und umfing Usagi von hinten an der Taille. Doch anstatt ihr zu helfen sich aufzurichten, kam er ihr gefährlich nahe. Kurz bevor seine Lippen ihr Ohr berühren konnte, hielt er inne.
 

Bunnys Glieder versteifte sich augenblicklich, als sie seinen Körper an ihrem Rücken spürte.
 

„Vielleicht hättest du lieber die Becher losgelassen Usa!?“, flüsterte der Schwarzhaarige und sie konnte sein Lächeln auf ihrer Haut spüren. Sein Atem streifte ganz leicht ihr Ohrläppchen und jedes noch so kleine Härchen richtete sich auf.
 

„Vielleicht könntest du einmal ein netter Mensch sein und mir helfen, anstatt mich vor allen Anwesenden an zu grapschen!“, zischte sie zwischen zusammengebissenen Zähnen, was ihn jedoch nur veranlasste zu lachen.
 


 

„Hättest du wohl gerne Liebes!“, antwortete er spitz.
 

„Na wenn das so ist!“, wisperte sie zuckersüß.
 

„Hey Jungs, wäre einer von euch so lieb und würde mir diesen Typen vom Hals schaffen?“
 

Das lies sich ein Brünetter nicht zwei Mal sagen und binnen Sekunden stand er neben Mamoru.
 

„Hey du! Hast du nicht gehört was die junge Dame soeben gesagt hat?“, schnauzte der Typ.
 

„Und ob ich sie gehört habe und jetzt verschwinde!“, knurrte der Schwarzhaarige und verstärkte den Druck auf Usagis Taille.
 

„Hör mal Freundchen ...“, setzte der Brünette an, bevor er von Mamoru scharf unterbrochen wurde.
 

„Ich bin nicht dein Freundchen und wenn du mit deinen Schmierfingern meiner Verlobten nur noch einen Millimeter näher kommst, dann breche ich dir jeden einzelnen davon! Kapiert? Freundchen!!“, und so schnell sich der Freiwillige gemeldet hatte, war er auch wieder fort und nahm den Rest der Meute mit sich.
 

Erst nachdem die Luft wieder rein war, setzte er Bunny, die inzwischen, wie ein wild gewordenes Huhn in seinen Armen strampelte, ab.
 

„Was fällt dir ein Mamoru Chiba!?“, schnaufte Usagi und blies sich auf, obwohl sie ihn dafür am liebsten geküsst und umarmt hätte, versuchte sie an ihrem irren Plan festzuhalten.
 

Sie wollte es sich nicht eingestehen, aber allein die Anwesenheit von ihm ließ Usagis mühsam aufgebaute Fassade langsam bröckeln. Ihr Magen verkrampfte sich bei dem Gedanken. » Scheiße, er hat sie nicht nur angegriffen, sondern komplett in Schutt und Asche gelegt! Oh Mamo! «
 

„Hallo Schätzchen, na was machst du?“
 

„Seiya?!!!“, rief sie erschrocken und verschüttete prompt einen der Schokoladenshakes auf Mamorus weißes Hemd.
 

Was den einen zum Lachen brachte, ließ den Anderen vor Wut überschäumen. Jedoch nicht wie vermutet, wegen des überdimensionalen braunen Flecks, sondern wegen dem Schätzchen.
 

„Seiya wie oft denn noch. Ich bin nicht dein Schätzchen!“, brummte Usagi und wirbelte mit dem zweiten, noch vollen Becher, durch die Luft und traf.
 

„Touchdown!“, jaulte Taiki und hielt sich den Bauch.
 

Ein dicker Schweißtropfen bildete sich auf Usais Hinterkopf, doch sie kam nicht drum herum sich umzudrehen.
 

Vor ihr stand, wie sollte es auch anders sein Mamoru, so groß wie ein Koloss, von Kopf bis Fuß voll mit Schokolade. Der Zorn erstrahlte, wie eine Leuchtreklame mitten auf seiner Stirn. Motoki hatte die Luft angehalten und auch die Mädchen standen mit offenen Mündern, regungslos und beobachteten das Szenario.
 

Usagis Mundwinkel zuckten verdächtig, doch Mamoru verzog keine Mine.
 

Etwas unbeholfen versuchte sie mit einer Serviette, sein Hemd zu säubern. Noch immer stand er wie eine taubstumme Statue vor ihr und ließ sie gewähren. Je mehr sie an dem Fleck rieb, desto größer wurde das Übel. Schweigend streckte ihr Motoki ein Handtuch entgegen und Usagi fing von vorne an, als Mamoru ihr Handgelenk packte und sie vor den überraschten Augen Aller ins Hinterzimmer zerrte.
 

Die Tür fiel krachend ins Schloss als der Boden unter Usagis Füßen zu beben begann.
 

„Odango Atama du Trampel!“
 

„Danke du mich auch!“, zeterte sie ihm wütend entgegen und ballte ihre Hände zu Fäusten. Wie ein Riese marschierte die Blondine auf Mamoru zu und bohrte ihren Zeigefinger in dessen Brust.
 

„Duuuuu!! Du … du ..!“, kläffte sie.
 

„Komm endlich zum Punkt Weichbirne!“, knurrte er, doch musste sich ehrlich eingestehen, dass er viel mehr eine Entschuldigung erwartet hätte. Nicht einmal in seinen wildesten Träumen wäre ihm in den Sinn gekommen, dass sein Beulenköpfchen ihn bedrohen würde.
 

„Du dummer Esel du!“
 

„Das du hätte auch einmal gereicht! Nicht nötig sich zu wiederholen, doch bei dir muss ich wohl oder übel eine Ausnahme machen. Bei deinen schulischen Leistungen ist es ein Wunder, dass du überhaupt in vollständigen Sätzen sprichst, von deiner Tollpatschigkeit ganz zu schweigen!“
 

Zisch, Klatsch, BoooM
 

So schnell konnte Mamoru gar nicht schauen, da traf ihn schon eine schallende Ohrfeige und hinterließ fünf feuerrote Fingerabdrücke. Bunny zitterte am ganzen Körper und sah ihn mit verschleierten Blick in die Augen.
 

„Du .. du .. ach vergiss es Mamoru, du bist es nicht wert!“, kam es gebrochen aus ihrem Mund, dass es Mamoru das Herz aus dem Leib riss.
 

„Usagi warte!“, schrie er ihr hinterher, doch sie hatte bereits die Tür geöffnet.
 

„ARSCH!!“, hörte er sie noch sagen.
 

„Usagi!“, brüllte er, doch anstatt wie erhofft sein Mondgesicht zu sehen, stand die Kriegsgöttin höchstpersönlich im Rahmen.
 

„Mamoru Chiba ich bringe dich um!“, fauchte sie wie eine Wildkatze, bereit ihm gewaltig in den Hintern zu treten.
 

Der Schwarzhaarige drückte sich an Rei vorbei. Das einzige was er jetzt wollte war ihr hinterherzulaufen um sich zu entschuldigen, doch er kam nicht sehr weit, als ihm drei weitere Frauen den Weg versperrten und ihn unsanft zurück ins Hinterzimmer bugsierten.

* Die neue Freundin *

„So ist das Leben.“,

sagte der Clown, wischte sich die Tränen weg und malte sich ein Lächeln ins Gesicht.
 

Alleine und unzufrieden mit sich, unzufrieden mit der ganzen Welt, ließ sie sich im Einklang mit den quälenden Lärm der vorbeifahrenden Autos, in der Hektik der Menschenmenge treiben. » Grrrr ist heute Pärchentag oder warum laufen alle mit Herzchen in den Augen durch die Straßen?! « Alle schienen so glücklich und unbeschwert zu sein, während ihr Inneres ich Kung Fu Übungen machte!! Wut und Enttäuschung machten sich breit. Bunny hatte vergessen, wie gemein doch Mamoru sein konnte. Mit jedem weiteren Schritt wuchs ihr Ärger, als sie abrupt kehrt machte. » Na warte! «
 

„Was hast du Bunny getan?!“, knurrte Makoto.
 

„Los sag schon du Maulheld!“, keifte Minako.
 

„Wie kannst du nur so gemein zu Usagi sein nachdem …“, zischte Ami und fing sich von Rei eine Kopfnuss.
 

„Hey, was sollte das Rei?! Weist du nicht, dass das weh tut?“, fragte die Blauhaarige, während sie sich über den schmerzenden Hinterkopf rieb und sich schlagartig bewusst wurde, was sie soeben laut ausgesprochen hätte, wenn sie ihre Freundin nicht so ruppig unterbrochen hätte.
 

„Tschuldige bitte Ami, aber ..“
 

„Hey Rei, wenn du schon jemandem weh tun willst, dann gefälligst Mamoru!“, mischte sich Minako empört zwischen die Beiden.
 

„Aber sie war eben dabei ..“, versuchte sich die Schwarzhaarige zu rechtfertigen.
 

„Trotzdem! Warum musst du immer so grob sein?!“
 

„Makotooo, sag du mir nicht, dass ich grob bin, du Jackie Chan in weiblich!“
 

„Ja schon klar und was bist du dann? King Kong?!“
 

„Sag mal, hast du mich soeben mit einem Gorilla verglichen?!“
 

„Die gleiche Haarfarbe hättet ihr ja!“, antwortete die Brünette trocken und grinste kess.
 

„WAAAAAS!? Spinnst du?!“ Aufgeblasen wie ein roter Luftballon, kurz vorm platzen, blies die junge Miko ins Jagdhorn. Die Brünette kniff die Augen zusammen und schritt streitlustig auf ihre Freundin zu.
 

„DU HAST ANGEFANGEN!“
 

„Pfff träum weiter!“
 

„War es nicht so?! Haaa!!?“
 

Minako und Ami traten sicherheitshalber einige Schritte aus der Schusslinie.

„Sag es ihr Ami!“, keifte Rei aufgebracht. Die Blauhaarige wurde rot und sah hilfesuchend zu Minako, die einen Schritt zur Seite schritt und hinter einer vollkommen eingeschüchterten Ami verschwand.
 

„Ja sag es mir Ami!“
 

„Mi Mi Minako??!“, stotterte sie ängstlich und tastete hinter sich nach ihrer Freundin.
 

„I i i .. ich trau mich nicht! Bitte beschütz mich liebste Ami!“
 

„Minako, was tuschelt ihr Beide?! Redet ihr etwa über uns?!“, knurrte Rei.
 

Nervös grinsend schüttelte die Blondine den Kopf und fuchtelte mit beiden Händen abwehrend vor ihrem Körper. Ungeschickt stolperte sie nach hinten und stieß gegen das Regal. Ein Gurkenglas fiel!
 

„Hey wo ist eigentlich Mamoru?!“, fragte Ami, die sich mit großen Augen in allen Richtungen umsah.
 

„Häää?“, stieß Makoto überrascht aus. Minako klapperte durch den kleinen Raum, der nicht viel größer war als ihr Bad und lugte unter eines der Regale.
 

„Minako, glaubst du allen ernstes, dass sich Mamoru da unten verstecken könnte?!“

Verärgert massierte Rei ihre Stirn, doch die Blondine schien sie nicht zu hören und sah sogar in den Raffen nach.
 

Fassungslos verfolgten Rei, Makoto und Ami Minakos Treiben.
 

„Grrrrrr, das ist alles deine Schuld Karatekid!“, schnaubte die Priesterin und schleuderte Makoto Feuerbälle entgegen.
 

„Fängst du schon wieder an!! Es ist deine Schuld, denn wenn du nicht angefangen hättest, wäre uns Mamoru nicht entwischt!“, knurrte die Brünette zwischen zusammengebissenen Zähnen.
 

„Nein DEINE! Nur du allein bist daran Schuld!“
 

„Nein du!“
 

„Nein du!“
 

„Du!!!“
 

„Nein DU!“
 

„Du, du, du, du!“
 

„Hööööööööööört auf!“, schrie Ami völlig außer Atem und zog die Wut der zwei Frauen auf sich. Schüchtern blinzelte sie zur Seite. » Grund Gütiger bin ich lebensmüde?! «
 

„Amiii, sag mal wo warst du als Mamoru sich aus dem Staub gemacht hatte?“, fragten Makoto und Rei mit einem boshaften Lächeln.
 

„I … ich? Na hier!“, antwortete Ami und machte sich so klein wie sie nur konnte.
 

„Und warum hast du nicht gesehen, dass sich Mister aus dem Staub machen wollte?!“
 

„Ja Ami, warum?“, bemerkte Minako ernst.
 

„MINAKOOOO!“, kam es von allen Dreien aus einem Munde.
 

„Schon gut, schon gut! Ich bin ja ruhig!“
 

„Kommt gehen wir und sehen nach Usa! Mamoru wird bestimmt schon auf und davon sein!“, grummelte Rei und machte sich mit ihren Freundinnen auf nach draußen.
 

„Was nicht passiert wäre, hättest du einmal deine große Klappe gehalten!“, meinte Makoto geistesabwesend und alles ging wieder von vorne los, bis sie schließlich Motoki aufgeregt zwischen sie schob.
 

„Nanu?“, stutzte die Brünette, als ihr Freund es endlich geschafft hatte, sie von Rei los zu reißen.
 

„Wo sind all die Menschen hin?“
 

Wie ein Gummiball sprang Motoki auf und ab.
 

„Ahhhhhhhhh na wo wohl?! Ihr wisst, dass ich euch liebe Mädels, aber ihr versaut mir das ganze Geschäft!“
 

„Warum denn wir?“, fragten Makoto und Rei, während sie Motoki mit großen, fragenden Augen ansahen. Vollkommen fassungslos schüttelte der Blonde den Kopf, warf die Hände in die Höhe und kehrte um, woher er gekommen war.
 


 

„Gott steh mir bei! Weiber!“, stieß er frustriert hervor, schnappte sich einen Putzlappen und rieb voller Inbrunst über die saubere Marmorplatte.
 

„Findest du nicht, dass Motoki ziemlich sauer aussieht?!“, flüsterte Rei mit vorgehaltener Hand

zu Makoto und bekam von Minako und Ami ein zustimmendes Nicken.
 

Schulterzuckend ließen sie sich erneut auf ihren Stammplatz fallen und winkten zu dem Blonden, der, bevor er zu grinsen begann, erst einmal theatralisch die Augen verdrehte.
 

„Wusste ichs doch! Mein Motoki kann gar nicht böse auf uns sein!!“, schwärmte die Makoto verträumt.
 

Usagi bog gerade ums Eck. Noch immer ratterte es unaufhörlich in ihrem hübschen Köpfhen. » Kann doch sein, dass Baal Mamorus Erinnerungen nicht ganz zerstört hat, oder seit wann wird Mamoru rot in meiner Gegenwart oder, Gott bewahre, gar eifersüchtig!? Vielleicht sollte ich mir doch einen Ruck geben. Verdammt! Du wusstest es! Du hast es gewusst Mamoru! Ich kann dich nicht einfach aufgeben! Ich weiß, dass ich selbstsüchtig bin, aber es geht einfach nicht! Ich muss es versuchen! Ich muss einfach!! Mission * Mamoru Chiba * hat soeben begonnen und ich ...«
 

Weiter kam Usagi nicht, denn das Bild, dass sich ihr soeben bot, schnürte der schönen Blondine den Atem zu. » Ma … Mamoru? Das ist nicht wahr! «
 

Mit Tränen in den Augen beobachtete Bunny, wie ein brünettes Mädchen mit ihrem Mamoru, vor dessen Auto stand und kichernd mit dem Zeigefinger, über den Schokoladenfleck auf seinem Hemd fuhr. Auch er schien sich sichtlich zu amüsieren. » Worüber die Beiden sich wohl unterhalten? Wer ist denn überhaupt diese blöde Kuh, die sich so unverschämt an meinen Freund heranmacht? «
 

Wie von selbst, fingen ihre Beine an, sich zu bewegen und trugen Usagi in Richtung der Beiden. Sie war noch immer nicht nah genug, um ihr Gespräch mitanhören zu können, als sie Mamorus Blick auf sich spürte. Schüchtern hob Usagi den Kopf und sah in Mamorus erschrockenes Gesicht.
 

„U … Usagi, was machst du denn hier?“, stotterte der Schwarzhaarige und sah von Bunny zu Keiko, die die Blondine aufmerksam musterte.
 

„Was geht dich das an Baka!?“ Usagi ging auf Schutzfunktion und baute eine Mauer um sich. Sie wagte es kaum Mamorus Begleitung in die Augen zu sehen. Dafür bohrten sich die Augen von ihrem Gegenüber tief in die Ihren.
 

„Hör mal Usa, ich … „
 

„Vergiss es Mamoru!“, antwortete sie barsch und schlug sich erschrocken die Hand vor dem Mund. Der Ton, der soeben ihre Lippen verlassen hatte, war Usagi fremd und auch in Mamorus geweiteten Augen, sah sie Verwunderung.
 

„Nein, ich sollte mich entschuldigen! Ich hätte dich nicht so anschreien dürfen! Kannst du mir noch diese eine Mal verzeihen?“, fragte der Schwarzhaarige und man konnte die Schuldgefühle in seinen Augen sehen. Voller Wehmut sah er zu seiner kleinen Blondine, die schüchtern, mit gesenkten Blick, am Saum ihres T – Shirts zupfte.
 

„Wann konnte ich das nicht?“, flüsterte sie mehr zu sich selbst als zu ihm.
 

Überrascht hob Mamoru die Augenbraue. Er hatte sie sehr wohl gehört, doch tat so als ob er noch immer auf die Antwort warten würde.
 

Traurig sah Bunny in Mamorus Richtung und verzog ihre Lippen zu einem Lächeln, dass jedoch ihre Augen nicht erreichte.
 

„Aber nur noch dieses eine Mal Baka!“, antwortete sie und er vernahm das leichte Zittern in ihrer glockenhellen Stimme. Mamorus Magen schnürte sich beim Anblick, der sich ihm bot schmerzhaft zusammen.In diesem Moment wünschte sich der junge Mann nichts sehnlicher, als das Mädchen, dass vor ihm stand, in seine Arme zu schließen. Jeder Muskel in seinem Körper spannte sich an. Jede einzelne Faser schrie nach ihrer Nähe.
 

Neugierig beobachtete Keiko Mamoru, dessen Blick auf den Lippen, dieser kleinen Göre hing und schlang ihre Hände um seinen Arm.
 

„Komm Mamoru! Wir wollten heute doch noch ins Kino!“, zwitscherte die Braunhaarige zuckersüß.
 

Indes gefror das Blut in Usagi. Bei den Worten von diesem Mädchen entglitten ihr alle Gesichtszüge und sie starrte mit leeren Blick auf den Mann, den sie liebte. Hatte sie sich womöglich doch geirrt? Wer war dieses Mädchen und warum gingen sie und Mamoru so vertraut miteinander um und warum gingen sie zusammen ins Kino? Bunny verstand die Welt nicht mehr. Hatte Mamoru sie so schnell ersetzt?

„Hallo! Ich bin Keiko! Mamorus FREUNDIN und wer bist du?“, fragte sie die junge Frau zuckersüß und hielt Usagi die Hand hin. » MAMORUS FREUNDIN! MAMORUS FREUNDIN! « Diese Worte hallten immer wieder in Bunnys Kopf, während sie auf die ausgestreckte Hand der hübschen Braunhaarigen sah. Langsam dämmerte es Usagi und der Groschen fiel.
 

„Keiko?“, fragte sie und war sich nicht sicher, ob sie den Namen richtig verstanden hatte. Nein, sie hoffte, nicht richtig verstanden zu haben, doch das Mädchen nickte eifrig und sah verliebt zu Mamoru.
 

„Verstehe!“, antwortete Usagi trocken und entzog Keiko so schnell sie konnte ihre Hand.
 

„Ah, du kennst mich!? Sicher hat dir Mamoru von mir erzählt!“, plapperte Keiko unbekümmert und bemerkte nicht, wie sich Bunnys Stimmung schlagartig veränderte.
 

Mamoru löste sich schnell aus dem Griff der Braunhaarigen und ging einen Schritt auf Usagi zu und berührte zaghaft ihren Arm.
 

Tausenden Blitze durchzuckten die Stelle wo er sie berührte. Wie als ob sie sich an seiner Berührung verbrannt hätte, zuckte Usagi zusammen und unterbrach den Körperkontakt abrupt, indem sie sich so schnell sie nur konnte einige Schritte von ihm entfernte. Mamoru erschrak, als er sah, wie unangenehm Bunny seine Berührung zu sein schien. Sie sah ihm in die Augen und erkannte, wie verletzt er war, doch konnte sie nicht nachempfinden warum, schließlich war er derjenige, der mit einer anderen Frau vor ihr stand. Warum sah er sie dann so an als, ob sie diejenige wäre, die ihm weh getan hätte. Verständnislos wandte sie ihren Blick auf ein Schaufenster neben ihr.
 

„Na dann viel Spaß euch beiden, ich störe nicht länger!“, stieß sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und machte auf Absatz kehrt. Sie hörte wie Mamoru ihren Namen rief, doch sie konnte sich nicht umdrehen, sonst würde er noch ihre Tränen sehen, die nun unaufhörlich ihre Wangen hinabliefen.
 

Was jedoch keiner von ihnen bemerkte war, das gehässige Grinsen von Keiko, die mit größter Genugtuung der Blondine hinter hersah.

* Behalte mich, wenn schon nicht in deinem Herzen, auf ewig in deiner Erinnerung *

* Wenn du an mich denkst,

erinnere dich an die Stunde,

in welcher du mich am liebsten hattest ...*

♥♥♥ ♥♥♥ ♥♥♥
 

Der erste Arbeitstag in der Klinik verlief besser als erwartet. Usagis Herz ging jedes Mal aufs Neue auf, wenn sie die winzigen Engel sah und sie bereute keine Sekunde die Entscheidung, die sie getroffen hatte. Naruto wich den ganzen Vormittag nicht von ihrer Seite. In der Mittagspause erklärte er ihr noch einmal die Abläufe, stellte sie den Mitarbeitern vor und half ihr für eine, wenn auch nur kurze Weile, den Schmerz zu vergessen.
 

Nach Dienstschluss machte sich die Blondine auf den Weg ins Crown. Sie war noch keine fünf Schritte von dem Krankenhaus entfernt, als sich die Ereignisse des Vortages wie ein Hurrikan einholten.
 

Eigentlich war es ihr Plan gewesen Mamoru abzufangen und ihm lautstark die Meinung zu sagen, doch es kam alles anders. Nachdem sie ihn mit Keiko sah, war nichts mehr so wie es einmal war. Dort wo Mamoru sicher eingebettet zu sein schien, nämlich mitten in ihrem Herzen, klaffte jetzt ein schwarzes Loch. Nie hätte Usagi nur einen Moment lang an diesem Mann gezweifelt, nie die Liebe zu ihr in Frage gestellt. Es war doch ihr Schicksal! Er war ihr Schicksal und dennoch … Ausgerechnet Keiko, ausgerechnet sie!!! » mein Freund « War es so? Waren sie und Mamoru tatsächlich ein Paar? War das Band, das sie verband doch nicht so stark, wie sie immer geglaubt hatte?! Die Gedanken quälten die junge Frau und auch wenn sie bis gestern noch geglaubt hatte, dass sie im Stande wären jedes noch so großes Hindernis überwinden zu können, zweifelte sie. Auf ihrem gemeinsamen Weg durchlebten sie so viele Höhen und Tiefen. Die Dunkelheit die sie bedrohte war mächtig und dennoch, war es immer er, der ihr die nötige Kraft gab. Neben Mamoru fühlte sie sich niemals verloren. Selbst in ihren dunkelsten Stunden, war allein der Gedanke an ihn ihr Licht. Zusammen waren sie stark, zusammen waren sie unbesiegbar. In jedem Kampf, wusste sie ganz tief in ihr drinnen, dass sie es schaffen würde. Nicht einmal der körperliche Schmerz hielt sie davon ab zu kämpfen. Selbst wenn sie gebrochen am Boden lag, war es seine Liebe gewesen, die sie wieder aufstehen lies. Er und Chibiusa waren ihr Licht der Hoffnung! Doch jetzt … Dieses Mal war es kein Dämon, kein Monster der ihre Liebe bedrohte … Keiko war nicht ein Produkt des Bösen. Sie war ein Mensch, eine ganz normale junge Frau, die vor langer Zeit ein Teil von Mamorus Leben war. Was wenn er sich in sie verlieben würde, was wenn die Gefühle die er für sie empfand nicht stark genug wären? Usagi wollte kämpfen, wollte den Mann den sie so sehr liebte nicht aufgeben, doch wie sollte sie das anstellen? Keiko war nicht ein Feind, dem sie sich stellen konnte. Sie konnte nicht mit ihren Kräften gegen sie ankommen. Ail und Anne konnten sie nicht auseinander bringen, obwohl Mamoru auch damals seine Erinnerungen verloren hatte und in diesem Moment, als Bunny an den Baum der dunklen Macht dachte, daran wie Mamoru sich trotz fehlender Erinnerung, vor sie geworfen hatte, keimte Hoffnung in ihr auf. » Ja, das glaube ich! Ich glaube daran, dass selbst wenn er nicht wüsste, dass ich Serenity bin, er sich schützend vor mich stellen würde! «, waren ihre Worte, die sie an Baal gerichtet hatte, bevor er sie aus Mamorus Leben verbannte. » Mamoru liebt mich. Die Verbindung zwischen uns war und wird immer vorhanden sein. Die Wege des Schicksals, unsere Wege waren seit Anbeginn der Zeit miteinander verbunden. « Ein grummeln in ihrem Magen riss Bunny aus ihrem Gedanken. Bereits seit einer Woche, spielte ihr Magen verrückt und überhaupt wurde ihr des öfteren schlecht. Ihr Hals war staubtrocken. Usagi konnte sich nicht daran erinnern ob sie heute überhaupt etwas getrunken hatte und bis auf ein paar Scheiben Brot, hatte sie auch nicht wirklich etwas Nahrhaftes zu sich genommen. » Wahrscheinlich bin ich nur hungrig! Keine Sorge, wir gehen jetzt zu Motoki und du kannst aufhören mich zu nerven! « Mit einem grinsen im Gesicht, tätschelte Usagi ihren Bauch.
 

„Hallöchen Sonnenschein, das Übliche?!“, rief Motoki, noch bevor sie ihre Jacke aufhängen konnte. Lachend überwand Bunny die kurze Distanz von ihr zur Theke, und ließ ihren Kopf auf die kühle Marmorplatte sinken. Benommen sah sie durch die Glasfront und beobachtete den Schwarm Menschen die an ihr vorbeizogen, als sich Motokis Kopf auftauchte. Auch er hatte es ihr gleich getan und nun sahen sie einander in die Augen und mussten unwillkürlich kichern.
 

„Na, war der erste Arbeitstag anstrengend?!“
 

„Nein, er war total schön Motoki!“
 

„Und warum liegst du dann mit dem Gesicht am Boden und starrst geistesabwesend in die Leere?“
 

„Ich liege auf deinem Tresen du Besserwisser und außerdem geht es mir in letzter Zeit nicht so gut!“, gab Usagi ehrlich zu.
 

Erschrocken, riss Motoki beide Augen auf.
 

„Wie, dir geht es nicht gut? Bist du etwa krank?“, fragte er Bunny aufgebracht und unterzog ihr Gesicht einer eingehenden Musterung. Usagi sah aus wie immer, lediglich eine leichte Blässe, die sich auf ihr Gesicht geschlichen hatte, bereitete dem Blonden Sorge.
 

Usagi musste, lächeln, als sie sah wie sehr sich ihr bester Freund um ihr Wohlergehen sorgte und bekam augenblicklich ein schlechtes Gewissen.
 

„Nein ich glaube nicht, dass ich krank bin, doch mein Magen macht mich wahnsinnig. Mir wird oft schlecht.“
 

„Hast du vielleicht etwas verdorbenes gegessen?“ Mitfühlend sah er in ihre trüben, blauen Augen. Auch gestern war ihm aufgefallen, dass sich etwas an seiner besten Freundin verändert hatte, doch als er sah, dass Mamoru es schaffte, sie aus ihrem Tief herauszuholen, hielt er sich zurück. Insgeheim hatte der Blonde gehofft, dass Mamoru und Usa sich näher kommen würden.
 

„Das einzig verdorbene was mir auf den Magen schlug, waren Keiko und Mamoru!!!“, knurrte die Blondine. Usagi wollte mit jemanden darüber reden und obwohl sie wusste, dass ihre Freundinnen immer ein offenes Ohr für sie haben, war sie, als sie am Vortag mit Rei telefoniert hatte, nicht ganz ehrlich gewesen. Natürlich hatte sie ihnen von ihrem Streit im Crown erzählt, doch erwähnte sie mit keinem Wort ihre Begegnung mit Keiko.
 

Vollkommen überrumpelt von ihrem Geständnis, riss Motoki den Kopf nach oben und stand kerzengerade. Hörte er jetzt Gespenster oder ...
 

„Usagi?“
 

„Hmm?“
 

„Rede mit mir!“
 

„Aber ich bin so müüüde und so hungrig!“
 

„Du lenkst vom Thema ab junge Dame!“
 

„Ah echt?“
 

„Ja Usagi! Du kannst jetzt, wo du mir gestanden hast, dich in Mamoru verliebt zu haben, nicht einfach mir nichts dir nichts, einschlafen!!!“, rief er aufgebracht und lief den kleinen Gang auf und ab. Motoki befand sich beinahe am Rand der Verzweiflung, als er sah, wie Usagi die Lider schloss. Sie war eingeschlafen!!!
 

„Usagi Tsukino du wirst jetzt sofort aufwachen und mir mir darüber sprechen!! Hörst du!!“ Mit einem Schokoladen Milchshake bewaffnet, führte Motoki den Becher ganz nahe an Usagis Nase. Diese jedoch schnarchte laut auf, anstatt wie erwartet aufzuspringen und sich wie ein ausgehungertes Tier darauf zu stürzen, wechselte sie lediglich die Schlafposition und drückte ihr Köpfchen in die übereinander gekreuzten Arme.
 

„Na toll jetzt wo ich sie so weit hatte, nickt sie weg! Bunny du machst mich verrückt!“
 

„Nicht nur dich!“, lachte Mamoru.
 

Motokis Augen wurden finster, als er sah, dass der Schwarzhaarige in Begleitung vor ihm stand.
 

„Was verschafft mir die Ehre?!“, zischte der Blonde kurz angebunden und betrachtete weiterhin die hübsche Blondine, die seelenruhig schlief. Mamoru entging nicht, wem Motokis Aufmerksamkeit galt, noch die Wut in dessen Augen, als er Keiko sah.
 


 

„Was hast du unserer Weichbirne ins Getränk gemischt, damit sie Ruhe gibt?!“, fragte der Schwarzhaarige in der Hoffnung die Spannung damit zu überbrücken.
 

Plötzlich zogen sich die Augen des Blonden zu kleinen Schlitzen zusammen.
 

„Nichts!! Warum sollte ich? Ich genieße Usas Gegenwart, falls es dir entgangen sein sollte, was ich nicht von allen Anwesenden hier behaupten kann!“
 

„Was hat sie denn?“, hörten sie Keiko fragen, die Motokis Bemerkung geflissentlich ignorierte.
 

„Usagi hatte heute ihren ersten Arbeitstag!“
 

„Wo? Auf dem Rummelplatz?!“, grinste Mamoru und setzte sich auf den Hocker neben der schlafenden Blondine. Unbemerkt berührten seine Fingerspitzen ihr Knie, was sie kurz aufseufzen lies.
 

„Nein! Im Krankenhaus!!!!!“
 

„Ganz ruhig Motoki, das sollte nur ein kleiner Witz sein!“, versuchte Mamoru den Blonden zu beschwichtigen, während er innerlich gegen das Gefühl ankämpfte, Usagi nahe zu sein. » Im Krankenhaus??? «
 

„Wie im Krankenhaus? Was macht Odango denn in einem Krankenhaus? Wollte sie die Uni doch nicht? Wahrscheinlich haben sie herausgefunden, das ihre Zeugnisse gefälscht waren!“
 

Auch dieser Scherz ging nach hinten los, denn die einzige, die darüber lachte war Keiko.
 

„Usagis Zeugnisse sind nicht gefälscht! Und nur zu deiner Info Keiko, hatte sie einen besseren Notendurchschnitt als du!!! Bunny hatte sich einfach nicht wohlgefühlt. Sie hat vor einiger Zeit das Praktikum im Observatorium an den Nagel gehängt, ihre Anmeldung an der Uni zurückgezogen und macht jetzt eine Ausbildung zur Krankenschwester auf der Frühenstation!“, erzählte Motoki und sah liebevoll zu seiner besten Freundin.
 

Überrascht über diese neue Erkenntnis zog Mamoru die Augenbraue hoch. » Usagi? Krankenschwester??? Keiko hatte, wenn auch nicht den Besten Notendurchschnitt, einen ziemlich guten und hatte keine Problem damit, an der Juban Klinik angenommen zu werden. «
 

„Da guckt ihr jetzt ziemlich blöd aus der Wäsche!“, stellte Motoki mit größter Genugtuung fest, als er in die erstaunten Gesichter seiner Besucher sah.
 

„Na, dann scheint sie aber den falschen Beruf gewählt zu haben, wenn sie gleich nach dem ersten Arbeitstag wie ein Sack Kartoffeln zusammensackt! Wir sind schließlich seit heute Morgen, fünf Uhr auf den Beinen und sehen nicht einmal annähernd so aus wie sie!“, hörte Motoki Keikos Worte, die vor Verachtung sprießten.
 

„Klar, weil ihr Beiden ja Übermenschen seid! Usa fühlte sich nicht sonderlich gut. Sie jammerte über Bauchschmerzen und Übelkeit! Nicht einmal Schokolade hat geholfen. Sie ist einfach mitten im Gespräch abgedriftet und eingeschlafen.“
 

» Übelkeit, Bauchschmerzen?!! Ist sie etwa krank? « Erschrocken sprang Mamoru, wie von einer Tarantel gestochen vom Hocker und griff nach Usagis Stirn. Die Hizte, die sich unter Mamorus Handfläche brannte, ließ ihn das Blut gefrieren.
 

„Sie glüht ja!! Warum zum Teufel hast du das nicht gleich bemerkt!?“, zischte er Motoki an.
 

„Was?“, schrillte Motoki und hielt in der Bewegung inne.
 

„Ich werde sie zu einem Arzt bringen und danach nach Hause fahren!“ Noch während Mamoru sprach, hob er die schlafende Prinzessin auf seine Arme. Usagis Kopf kuschelte sich wie automatisch an seine Brust. Ihre kleine, zierliche Hand legte sich an die Stelle über seinem Herzen. Ganz langsam entspannte sich ihr Körper in seinen Händen. Liebevoll betrachtete er das wunderschöne Wesen in seinen Händen. Ein schwaches Lächeln legte sich auf ihre leicht geöffneten Lippen und ganz leise, fast wie ein Windhauch hörte er sie seinen Namen flüstern. Mamorus Augen weiten sich, sein Herz raste und er glaubte sein Kopf müsste explodieren. War es Einbildung oder hatte er gerade ein Deja Vue? Mit dem Daumen fuhr er ihr zärtlich übers Rückgrat.
 

„Mamoru ich glaube nicht, das es eine gute Idee wäre sie in ihrem Zustand nach Hause zu bringen. Soweit ich weiß ist Kenji auf einer Geschäftsreise und Ikuku ist mit Tschingo übers Wochenende nach Senpai gefahren. Wenn du möchtest rufe ich Makoto oder Rei nach ihrer Arbeit an und du bringst sie zu einer der Mädchen. Ich würde mich selber liebend gerne um Usa kümmern, doch wie du weißt kommt Unazuki erst morgen!“, hörte er Motokis Stimme die ihn aus seinen Gedanken riss.
 

„Nicht nötig! Ich werde Usagi mit zu mir nehmen!“, antwortete der Schwarzhaarige ernst. Usagis Atem ging stoßweise. Das Fieber hatte ihre Wangen rot gefärbt. Sie wirkt so zerbrechlich und gleichzeitig, selbst in diesem Zustand, unendlich stark.
 

Motoki war froh, zu hören, dass Mamoru Usagi so sehr am Herzen lag.
 

„Ich komme mit und werde dir helfen Mamoru!“, meldete sich Keiko zu Wort.
 

„Nein danke Keiko, du musst wieder zurück. Deine Schicht beginnt in einer halben Stunde.“
 

„Deine doch auch!“, rief sie gekränkt und am liebsten würde sie dieser Mistkörte in Mamorus Armen jedes einzelne Haar einzeln auszupfen. Was bildete sie sich eigentlich ein?! Mamoru gehörte ihr!
 

„Hör auf Keiko, siehst du nicht wie schlecht es ihr geht!“, mischte sich Motoki wütend ein.
 

„Er hat recht Keiko! Ich werde im Krankenhaus anrufen und mich entschuldigen lassen! Usagi geht es nicht gut und ihre Eltern sind auch nicht zu Hause!“
 

„Ja, aber ich könnte dir doch helfen!“, fing sie an zu betteln, doch der Schwarzhaarige schüttelte entschieden den Kopf. Das Angebot der Brünetten, war zwar lieb gemeint, doch es fühlte sich falsch an, es anzunehmen. Es fühlte sich überhaupt falsch an, wenn sie sich in seiner Nähe befand. Mamoru konnte sich nicht helfen, doch er hatte das Gefühl Usagi zu hintergehen, wenn er zusammen mit Keiko war. Es wusste das es sich absurd anhören musste, doch es war nicht nur das Gefühl sie zu hintergehen, sondern es fühlte sich an wie Betrug! » Was machst du nur mit mir Usako?! «
 

Der Kosename, der in seinem Gedanken auftauchte, ließ ein einziges Bild vor seinem inneren Auge aufblitzen. Es war wie das aufkeimen einer längst vergessenen Erinnerung, die verbannt in irgendeinem Eck seines Gehirns verborgen lag und nun ihren Weg nach draußen fand. Mamoru sah Usagis Gesicht, wie sie auf ihm lag und lachte. Ihre kristallklaren, blauen Augen, die das unendliche Blau des Himmels widerspiegelten. Das blonde, offene Haar ergoss sich wie flüssiges Gold über ihre nackte Schulter und kitzelte seiner Brust, und überhaupt war sie vollkommen nackt, wie er mit entsetzen feststellen musste, als er seine eigene wütende Stimme hörte. » „Los Usako sag es!! Was willst du!!“ die Antwort, die darauf folgte, warf Mamorus Welt aus der Umlaufbahn. Ihre Stimme in seinem Kopf, hallte wie die eines Egels wieder. „Dich! Ich will dich und nur dich mit allem drum und dran! Das gesamte Paket inklusive den Sonn- und Schattenseiten, denn das alles bist du Mamoru!! All, das ist das was dich ausmacht, das ich liebe und für das ich mehr als einmal bereit war zu sterben! Ich liebe dich Mamoru Chiba, du gefühlloser Eisklotz!“
 

„Mamoru, Mamoru!!? MAMORU!!!“, hörte er Motoki von weitem nach ihm rufen, doch konnte Mamoru sich nicht vom Fleck rühren. Gefangen irgendwo im Nichts, sah er sich um. Er befand sich in einem dunklen Tunnel. Überall um ihn herum war es stockfinster. Usagis Bild war verschwunden, die Umrisse ihres Gesichts lösten sich auf, ihre Stimme war vollends verstummt. Das Einzige was er jetzt vernahm war eine erdrückende, unheimliche Stille die sich über ihn legte und drohte seinen Körper, seine Seele zu verschlingen, als er sie atmen hörte. Usagis unregelmäßigen Atemzüge holten ihn mit voller Wucht in die Realität zurück.
 

„Mamoru Gott sei Dank! Ich dachte schon, dass du gleich umkippst!“ Motikis besorgter Blick ließ den schwarzhaarigen zusammenzucken.
 

„Alles klar bei dir Mann?!“, fragte der Blonde und ließ von seinen Schultern ab.
 

„Was? … Ähm ja klar, ich muss wohl woanders mit meinen Gedanken gewesen sein!“, gab er schuldbewusst von sich und war sich immer noch nicht so sicher, was vorhin mit ihm geschehen war. War das, was er soeben gesehen hatte ein Produkt seiner Fantasie, eine Einbildung? Nein, das konnte keine Einbildung gewesen sein, dafür hatte es sich zu real angefühlt. Eine Erinnerung? Unmöglich! Doch was war es dann?
 

„Also Mamoru du hast mir und Keiko einen gewaltigen Schrecken eingejagt!“, hörte er Motoki sagen und räusperte sich.
 

„Wir sind dann mal weg! Ich rufe dich später an Motoki!“ Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, lies er Motoki und Keiko stehen und ging schnellen Schrittes, mit Usagi in den Armen zu seinem Auto.

* Der zweitgrößte Vollidiot *

Unten auf dem Meeresgrund,

wo alles Leben ewig schweigt,

kann ich noch meine Träume sehen,

wie Luft, die aus der Tiefe steigt!
 

(Songtext von Peter Maffay, Der Song: Ich wollte nie erwachsen sein)

♥♥♥ ♥♥♥ ♥♥♥
 

Usagis Kopf lag auf einem weichen Kissen gebettet. Sie war in Mamorus Wohnung, in seinem Schlafzimmer. In regelmäßigen Abständen wechselte Mamoru die kühlenden Tücher und legte sie auf die Strirn der Blondine. Behutsam strichen seine Finger die verirrten, nassen Strähnen aus ihrem Gesicht. Bunny machte keine Anstalten aufzuwachen. Wie ein kleines Bündel lag sie zusammengekauert auf seinem Bett, die kleinen, zierlichen Finger in den Lacken gekrallt. Keine Sekunde wich er von ihrer Seite. Immer wieder vom Neuen wurde sie von Fieberschüben durchgeschüttelt. Zunächst wollte der Schwarzhaarige sie zu einem Arzt bringen, entschied sich jedoch dagegen, schließlich war es nur eine Grippe und mit einer einfachen Grippe würde auch er zurechtkommen, doch allmählich machte er sich Sorgen. Ganz egal was er tat, Usagi schien es immer schlechter zu gehen. Die Sonne war bereits untergegangen. Die ersten Lichter über der Großstadt leuchteten auf. Das Zimmer in dem die Blondine lag wurde nun von Dunkelheit umhüllt. Nachdenklich betrachtete Mamoru die junge Frau in seinem Bett. Immer wieder wiederholten sich ihre Worte in seinem Kopf. » Ich liebe dich Mamoru « Verzweifelt fuhr er sich durchs Haar. Woher kam auf einmal dieses Bild, diese Halluzination? » Es kann nicht eine Einbildung gewesen sein! Was zum Teufel passiert mit mir?! «
 

* Ding Dong*
 

Überrascht über den späten Besucher, öffnete der Schwarzhaarige die Tür und vor ihm stand niemand geringerer als Keiko. Mit einem Lächeln im Gesicht hielt sie ihm eine Tüte vor die Nase.
 

„Willst du mich die ganze Nacht anstarren, oder lässt du mich auch herein?“, fragte sie zuckersüß und legte den Kopf schief.
 

„Ke … Kejko was willst du hier?“, stotterte er verlegen.
 

„Na, was wohl? Dir helfen natürlich du Dummerchen!“, grinste sie und zwängte sich unaufgefordert an dem Schwarzhaarigen vorbei ins Wohnzimmer.
 

Mamoru folgte ihr schweigend. Ihm war nicht ganz wohl bei dem Gedanken Keiko in Bunnys Anwesenheit in seiner Wohnung zu wissen. Er befand sich in der Zwickmühle und noch während Keiko dabei war ihnen einen Kaffee zu kochen, massierte sich Mamoru die Nasenwurzel. Er konnte die hübsche Brünette jetzt nicht einfach so vor die Tür setzten, schließlich war sie hergekommen um für ihn da zu sein und sie schien auch besorgt um Usagi, denn wenn sie das nicht wäre, hätte ihm die junge Frau nicht ihre Hilfe angeboten und gegen ein bisschen Hilfe hatte er nichts einzuwenden.
 

„Mhhhm du hast Kuchen mitgebracht!“
 

„Aber klar doch, schließlich weiß ich, wie sehr du Schokolade liebst. Wie geht es eigentlich deiner kleinen Freundin!?“ Keiko machte keinen Hehl daraus, dass sie Usagi nicht mochte, nur Mamoru entging wie die Brünette das Wort Freundin, voller Verachtung ausspuckte.
 

„Ich … Ich habe ihr ein Fiebersenkendes Mittel gegeben. Naja eigentlich habe ich es ihr mehr oder weniger eingeflößt, denn Usagi ist immer noch nicht aufgewacht. Allmählich mache ich mir Sorgen Keiko. Das Fieber ist zwar ein bisschen zurückgegangen, doch ihr Zustand hat sich immer noch nicht gebessert. Vor kurzem hatte sie so etwas wie einen Schüttelkrampf. Was für ein Arzt bin ich eigentlich, wenn ich nicht einmal mit einer Grippe zurechtkomme? Ich kann nicht länger mitansehen, wie es ihr von Minute zu Minute immer schlechter geht!“ Verzweifelt vergrub Mamoru den Kopf in seinen Händen.
 

„Ach paperlapap red keinen Blödsinn Mamoru! Du bist Arzt und kein Wunderheiler. Eine Grippe aus zu kurieren braucht seine Zeit.“
 

„Ja, das weiß ich auch aber sie so zu sehen macht mich ...“
 

„Was?“, fragte Keiko so höflich sie nur konnte. Warum ging Mamoru der Zustand von diesem kleinen Biest so nahe? Wenn sie sich recht erinnern konnte, hatte er kein einziges gutes Wort an dieser Göre gelassen und nun, wo sie mit einer Verkühlung, oder wohl eher, wegen ihrer eigenen Blödheit krank wurde, verzweifelte er daran und stellte sogar seine Fähigkeiten als Arzt in Frage.
 

Mit einem Schritt war Keiko an Mamoru getreten und strich ihm behutsam über den Kopf, was Mamoru aufsehen lies.
 

„Was ist los Mamoru? Es ist nicht nur diese Grippe die dich so mitnimmt? Irgendetwas anderes belastet dich doch?!“
 

Noch immer sah der Schwarzhaarige in die mitfühlenden, grünen Augen von Keiko.
 

„Was sollte mich schon weiter belasten?! Sei bitte nicht albern. Ich mache mir doch nur Sorgen. Versteh doch. Usagi so zu sehen ist … ist so anders. Immer ist sie so fröhlich und aufgeweckt.“
 

Verärgert ließ sich die Brünette neben Mamoru nieder und nahm einen Schluck aus der Tasse. Angewidert verzog sie das Gesicht. Kalter Kaffee war eindeutig nicht ihr Ding.
 

„Meinst du nicht, dass du ein wenig übertreibst Mamoru?“, fragte sie gekränkt.
 

Überrascht zog Mamoru die Augenbraue hoch.
 

„Keiko bist du etwa eifersüchtig?“, fragte er ungläubig, als er den traurigen Blick sah.
 

„Quatsch! Warum sollte ich?! Ich meine ja nur. Du tust so als ob sie im Koma liegen würde und, bitte sag mir wenn ich falsch liege, sahst du nicht gerade erfreut aus, als ich bei dir aufgetaucht bin. Dabei … Dabei habe ich mir Sorgen um dich gemacht Mamoru.“
 

„Sorgen? Um mich? Aber warum?“, flüsterte der Schwarzhaarige und bekam augenblicklich ein schlechtes Gewissen. Seit dem ihm Keiko ihre Hilfe angeboten hatte, dachte er, dass die junge Frau dies mit Hintergedanken tat, doch jetzt wo er sah wie traurig sie ins Nichts starrte, schämte er sich für sein Verhalten. Unsicher nahm er ihre Hand.
 

„Hör mal Keiko ich … es tut mir leid. Natürlich freue ich mich über deinen Besuch! Ich .. Ich wollte nur nicht, dass du denkst, das ...“
 

„Das du womöglich etwas für mich empfinden könntest oder?!!“, rief sie enttäuscht und sprang auf.
 

„Du musst mich verstehen Keiko!“ Mamoru war verzweifelt. Er wollte ihr nicht schon wieder das Herz brechen. Seine Gefühle fuhren Achterbahn. Auf der einen Seite war Usagi, zu der er sich unwiderruflich hingezogen fühlte, bei der sein Herz vor lauter Liebe fast überging und auf der anderen Seite Keiko. Sie war ein Teil seines Lebens gewesen. Keiko und er waren sich so nahe wie es Usagi nicht einmal im Ansatz war oder auch womöglich nie sein würde. Der Gedanke daran versetzte Mamoru einen Stich ins Herz. Er liebte Keiko nicht, aber fühlte sich dennoch irgendwie auch zu ihr hingezogen. » Verdammt Mamoru, was ist nur los mit dir?! Du kannst dich doch nicht gleichzeitig zu Beiden hingezogen fühlen!! «
 

„Muss ich das?“, hörte er Keiko schluchzen.
 

„Was ..?“, fragte Mamoru erschrocken und musste sich erst einmal sammeln. Er hatte nicht bemerkt, dass er vollkommen in seinen Gedanken versunken war, während Keiko wegen ihm Tränen vergoss.
 

„Ich habe gefragt ob ich das wirklich muss? Muss ich dich wirklich verstehen Mamoru?! Doch diese Frage hat sich soeben erübrigt Mamoru wie ich sehe!“, sagte sie trocken und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.
 

Fragend sah sie der Schwarzhaarige an und Keiko konnte nicht anders als fassungslos den Kopf schütteln.
 

„Liebst du sie?!“, fragte sie kalt und Mamoru erstarrte. Schon zum zweiten Mal stellte man ihm diese Frage. Erst Motoki und jetzt Keiko.
 

Noch immer sah er Keiko mit großen Augen an, als er Usagis Schrei hörte. Erschrocken sprang er auf. Hin und her gerissen stand er inmitten des Raumes und sah von der hübschen Brünetten zu seiner Schlafzimmertür. Er musste sich nicht entscheiden! Mamoru wusste in diesem Moment wo sein Platz war und so kehrte er ohne ein weiteres Wort Keiko den Rücken.
 

„Ich verstehe!“, hörte er die Stimme hinter ihm gebrochen.
 

„Keiko sei nicht dumm!“, versuchte er sich aus der Misere zu hinauszureden.
 

„Nein Mamoru, du bist der jenige der dumm ist! Nach allem .. nach allem was wir miteinander hatten ist SIE dir wichtiger als ich!! Was ist so besonders an ihr Mamoru, dass du ohne wenn und aber, oder auch nur eine Sekunde darüber nachzudenken zu ihr läufst? Korrigiere mich bitte, aber ist es nicht so, dass Usagi weder mit Worten noch mit Taten dir gezeigt hat, das sie das gleiche wie du empfindet?“, rief Keiko erzürnt.
 

Mamoru erstarrte in der Bewegung und Keiko lachte boshaft auf.
 

„Du weißt das ich recht habe, nicht wahr?! Ich muss es ja am besten wissen Mamoru. Schließlich bin ich diejenige die ganz genau weiß wie sich eine unerwiderte Liebe anfühlt. Warte nur ab! Sie wird dir das Herz brechen Mamoru!“
 

Weinend und ohne seine Antwort abzuwarten, schnappte sich Keiko ihre Sachen und stürzte durch die Tür, als sie unvorbereitet gegen Widerstand stieß und krachend zu Boden fiel.
 


 

Überracht sah Rei auf die junge Frau zu ihren Füßen. Mit gerunzelter Stirn hielt sie ihr die Hand hin, doch Keiko war nicht bereit ihre Hilfe anzunehmen, stattdessen schlug sie die Hand der jungen Miko wütend aus und stampfte wutentbrannt an ihr vorbei.
 

Schulterzuckend betrat die Schwarzhaarige Mamorus Wohnung und stand genau vor ihm.
 

„Rei?“, fragte Mamoru sichtlich überrascht sie zu sehen.
 

„Mamoru, wo ist Bunny?!“ Direkt wie immer, redete Rei nicht lange um den heißen Brei.
 

Verdutzt zeigte Mamoru auf die Tür, hinter der Usagi lag und die Schwarzhaarige lief wortlos an ihm vorbei, direkt zu der schlafenden Blondine.
 

Stumm beobachtete Mamoru wie Rei Usagis Stirn abtastete und ein neues kühlendes Tuch auf die Stirn der Kranken legte. Voller Zuneigung war ihr Blick auf ihre Freundin gerichtet, bevor sich ihre klaren Augen zu winzigen Schlitzten zusammenzogen und sie auf Mamoru richtete.
 

„Sag mal Mamoru wer ist sie?!“, fragte Rei ohne Umschweife.
 

„Wer?“
 

„Tu nicht so blöd! Wer wohl?! Dieses Mädchen, dass mich beinahe niedergetrampelt hätte! Das Miststück, dass Usagi am liebsten mit ihren Blicken umbringen würde und mit der du immer öfter Zeit verbringst!“
 

„Ah Keiko!“, meinte Mamoru überrascht.
 

„Ja SIE!! Wer ist sie und was hat sie gegen Usa?!“
 

„Sie ist eine gute Freundin aus der Schulzeit und arbeitet mit mir im Krankenhaus und wie kommst du darauf, dass sie irgendetwas gegen Usagi hätte?!“, fragte Mamoru und wurde allmählich sauer. Woher nahm sich Rei das Recht Keiko zu verurteilen. Sie kannte sie doch nicht einmal um so etwas zu sagen.
 

Langsam erhob sich die Schwarzhaarige, strich noch einmal liebevoll über Usagis Haar und ging schweigend an Mamoru vorbei. Dieser schloss die Tür hinter ihnen und folgte ihr, als Rei abrupt Halt machte und er in ihren Rücken lief.
 

Wutentbrannt wirbelte die Kriegerin um sich. Mit erhobenen Zeigefinger stieß sie Mamoru nach hinten.
 

„Eine gute Freundin was?“, zeterte sie aufgebracht.
 

„Nennt man das heutzutage so?!“
 

„Wie .. Was .. Was meinst du damit?!“ Doch plötzlich dämmerte es Mamoru.
 

„Motoki!!! Hat er es dir erzählt?! Und wenn es so wäre Rei, was geht dich das an und woher weißt du eigentlich wo ich wohne!“, schnaubte der Schwarzhaarige verächtlich, doch zuckte er gleich darauf zusammen als er in das Gesicht der jungen Miko sah. Was in ihren Augen aufkeimen sah, war keine Wut, sondern pure Enttäuschung.
 

„Du hättest Usa nicht zu dir bringen sollen Mamoru und verurteile Motoki nicht! Ich und Makoto habe ihn in die Mängel genommen. Er hatte gar keine Wahl. Du musst verstehen, dass wenn es um Usagi geht, wir alle bereit wären ...“, weiter wollte, konnte Rei nicht sprechen. Zu sehr schmerzte es sie zu sehen, dass Mamoru anscheinend nicht nachempfinden konnte, was für ein Band ihn mit Usagi verband.
 

„Ich und Keiko, das ist Vergangenheit!“, rechtfertigte sich Mamoru, obwohl er nicht wusste warum. Eine leise Stimme in ihm drängte ihn dazu Rei die Karten offen zu legen.
 

„Du tust ihr weh Mamoru!“, flüsterte die Schwarzhaarige geistesabwesend.
 

„Wen? Keiko?!“, fragte er verwirrt. Wie kommt Rei darauf?
 

„Nein, nicht Keiko du Idiot! Usagi!!! Du tust Usagi weh!“, zischte sie mit Tränen in den Augen.
 

„Wieso, wie könnte ich bitte Usagi irgendwie verletzten?!“, fragte er irritiert.
 

Rei konnte nicht, sie hatte keine Kraft mehr. Wie konnte sie nur Usagi helfen ohne dass ihre Freundin gleich wütend auf sie wurde, ohne dass sie sie hinterging. Kurz überlegte sie.
 

„Mamoru, kommt es dir manchmal nicht so vor, als .. als ob dir etwas fehlen würde, als ob die vergangenen Jahre eine Leere in dir hinterlassen hätten?“
 

„Wie meinst du das Rei?!“, fragte Mamoru interessiert und bot der Schwarzhaarigen an sich zu setzen. Dankbar nahm Rei im Zweisitzer Platz und beobachtete aufmerksam Mamorus Gesichtszüge. Eine kleine Falte zeichnete sich zwischen seinen Augenbrauen ab. Er schien nachzudenken, stellte sie erleichtert fest, was Rei darin bestärkte weiter zu machen.
 

„Wenn du ehrlich zu mir bist Mamoru, dann werde ich auch ehrlich zu dir sein. Können wir uns darauf einigen, dass du erst mir ein paar Fragen beantwortest und dann werde ich dir einige Antworten geben.“
 

Nickend nahm er Rei gegenüber Platz.
 

„Es hört sich bestimmt verrückt an, aber es ist tatsächlich so, dass ich das Gefühl habe die letzten fünf Jahre meines Lebens verschlafen zu haben. Halte mich jetzt bitte nicht für geistesgestört, aber ich habe das Gefühl, dass mir irgendetwas fehlt. Etwas das in all den Jahren immer da war und nun mehr verschwunden ist.“
 

Nervös lachte Mamoru auf und stich sich mit den Fingern durchs Haar.
 

„Etwas oder Jemand?!“, hörte er Reis Stimme, die ruhig und verständnisvoll zu ihm durchdrang.
 

„Ich weiß nicht genau!“, antwortete er ehrlich.
 

„Mamoru warum hast du Usagi mitgenommen, anstatt sie zu einer von uns zu bringen?!“, wollte die Schwarzhaarige wissen.
 

„Was hat Usagi jetzt damit zu tun?“ Mamoru war verwirrt und noch mehr verwirrten ihn Reis komischen Fragen, doch er war zu neugierig um das Verhör jetzt abzubrechen. Irgendetwas schien die schöne Miko zu wissen. Sie hatten einen Deal geschlossen. Er musste ehrlich zu ihr sein. Womöglich konnte sie ihm tatsächlich helfen die Lücken in seinem Gedächtnis zu schließen.
 

„Warum willst du das wissen?“
 

Ein wissendes Lächeln legte sich auf die Lippen der Schwarzhaarigen und Mamoru spürte wie ihn eine leichte Gänsehaut überzog.
 

„Es ist eigentlich ganz einfach! Sie ist der Schlüssel Mamoru! Wir waren uns doch eben einig was die Ehrlichkeit anbelangt oder … also ich warte. Warum?“
 

Mit ineinander verschränkten Armen saß sie nun schweigend da und warte auf Mamorus Antwort. Ihre Gedanken schweiften währenddessen immer wieder zu Bunny. Wie würde sie reagieren wenn sie erfuhr was sie getan hatte? Doch was sollte sie sonst machen? Zusehen wie sehr sich Bunny damit weiter quälte. Nein!! Sie musste etwas unternehmen und wenn ihr Usa bis an ihr Lebensende nicht verzeihen würde, dann war das eben so. Jetzt gab es kein zurück mehr.
 

„Ich .. Usagi ..“, scharf zog Mamoru die Luft ein, bevor er weitersprach.
 

„Etwas an ihr hält mich fest Rei. Vielleicht … vielleicht klingt das alles verrückt, aber ich liebe Usako. Schon seit dem ersten Tag .. ich .. ich kann es ja verstehen wenn du mich jetzt für den größten Vollidioten Tokios hältst, nachdem ich .. ich meine nachdem ich und du ..“, stotterte Mamoru verlegen und wurde rot, was Rei zum kichern brachte.
 

Überrascht sah Mamoru auf.
 

„Was ist so lustig daran?“
 

„Nichts! Gar nichts nur ich habe es gewusst!“
 

„Was … Wie? Du hast es gewusst?“, fragte Mamoru entsetzt und sah sie mit weit aufgerissen Augen an.
 

„Ja! Ich bin doch nicht dämlich Mamoru und außerdem hat mir Usa einmal erzählt, dass du nicht der größte Vollidiot Tokios bist.“, gluckste sie vergnügt.
 

„Nicht?“
 

Als Rei Mamorus Gesichtsausdruck sah prustete sie los.
 

„Nein! Sie .. hahhaah … sie .. hahhaha ok .. ok .. warte mal kurz … hahahhaha .“
 

„Geht's wieder? Hast du dich endlich im Griff!?“, knurrte der Schwarzhaarige verärgert.
 

„Ja, geht schon also … „
 

„Jetzt sag schon Rei!!!“
 

„Nur mit der Ruhe Großer, also Usa hat gesagt das du nur der zweitgrößte Vollidiot von ganz Tokio wärst!“, antworte sie amüsiert, doch Mamoru reichte es. Er stand auf und reihte Rei ihre Handtasche. Verblüfft sah sie in Mamorus Augen, die vor Zorn Blitze erzeugten.
 

„Es war falsch mit dir darüber zu sprechen und jetzt geh bitte Rei! Ich muss nach Usagi sehen!“
 

„Nein warte!“, rief sie erschrocken.
 

„Worauf? Darauf, dass du mich verarschst Hino?!“
 

„Das ist nicht fair Mamoru! Ich will dir helfen!“
 

„Ach ja und warum habe ich dann das Gefühl von dir an der Nase herumgeführt zu werden?!“
 

„Hey ich kann schließlich nichts dafür, dass zwischen dir und Usagi die Dinge am Anfang ziemlich komisch verlaufen sind.“
 

» Zwischen mir und Usagi? Was für Dinge? «
 

Gefrustet ließ sich Mamoru wieder auf die Couch sinken.
 

„Warum hast du Bunny vorhin Usako genannt?“, fragte sie nun ernst und hatte wieder die volle Aufmerksamkeit vom Schwarzhaarigen.
 

„Ich .. es kam einfach so über mich!“, antwortete er ehrlich.
 

„Eines muss ich unserer Usa ja lassen. Sie hat ganz schön auf dich abgefärbt Mamoru. Früher hättest du nie und nimmer so offen über deine Gefühle gesprochen. Sag mal, hatte Bunny ihre Tasche mit?!“
 

Mamoru nickte und holte die Handtasche der Blondine. Aufmerksam beobachtete er, wie Rei darin herumwühlte und Usagis Smartphon herauszückte. Grinsend wedelte sie damit vor Mamorus Augen.
 

„Rei ich denke nicht, dass es Usagi recht wäre wenn …!“
 

„Aaaaaah paperlapap, Bunny wird mir dankbar dafür sein. Irgendwann … hoffe ich zumindest!“
 

„Ahso, dann scheinst du dir deiner Sache auch nicht so sicher zu sein!“, lachte Mamoru.
 

„Egal nimm!“, und schon hielt der Schwarzhaarige Usagis Handy in seinen Händen.
 

„Und jetzt??!“, fragte Mamoru unschlüssig.
 

„Wie und Was und jetzt?!“, grummelte Rei.
 

„Sieh nach du Vollpfosten!!“
 

„Ja und wie, wenn es Passwortgeschützt ist Miss. 'Ich weis alles Besser als du'!!!“
 

Rei musste nicht lange überlegen, denn sie erstrahlte wie ein Honigkuchenpferd.
 

„Gib die Zahlen deines Geburtstages ein!“, forderte sie ihn auf.
 

„Du spinnst doch!“, kam es von Mamoru.
 

„Mag schon sein aber jetzt mach endlich!“, rief Rei aufgeregt und trat von einem Fuß auf den Anderen.
 

Mit zitternden Fingern tippte Mamoru, als Rei sah wie sich seine Augen weiteten.
 

„Siehst du!“, zwitscherte sie und die Selbstgefälligkeit stand der jungen Miko ins Gesicht geschrieben.
 

Mamoru schmunzelte …
 

„Und jetzt?!“
 

„Was und jetzt? Welches Bild hat Usa als Hintergrund?!“, fragte sie ungeduldig.
 

„Na euch!“, antwortete Mamoru und hielt das Smartphone vor Reis Nase.
 

„Grrrrr Bunny, du blöde Kuh! Gib her!!“, und schon entriss die Schwarzhaarige Mamoru das Telefon aus der Hand. Mit ernster Mine tippte sie auf den Bildschirm. Nicht lange und schon war wieder ein fettes Grinsen auf ihr Gesicht getreten.
 

„Tadaaaaaaaaaaaaa!“, zwitscherte sie glücklich, als ob sie soeben einen Schatz entdeckt hätte und das hatte sie tatsächlich. Mamoru konnte seinen Augen nicht trauen als er auf den Bildschirm sah .. ..
 

„Das .. das kann unmöglich sein?!!“, rief er entsetzt und schlug sich die Hand vor dem Mund.

* Ein Königreich für deine Gedanken *

* Wenn ich die Wahl habe zwischen dem Nichts und den Schmerz, dann wähle ich den Schmerz! *

(William Faukner)
 

♥♥♥ ♥♥♥ ♥♥♥
 

Mit dem Smartphone in der Hand schritt Mamoru blindlings zurück zur Couch. Reis Geplapper neben ihm hörte er wie aus weiter Ferne, bis es nur noch ihn und das rosa Smartphone gab. Er und Usagi zusammen am Strand, er mit Usagi und den Mädchen in den Bergen, am See, auf jedem einzelnen waren er und Usagi. Er scrollte zurück und da war es. Das war doch sein Schlafzimmer?!! Ja ganz eindeutig! Seine Augen weiteten sich. Usagi, lag neben ihm. Ihr Kopf an seinen gelegt, lagen sie eng umschlungen und strahlten um die Wette in die Kamera.
 

„Sag mal, das Bild kenne ich noch gar nicht?! Seid ihr beide etwa naaaaaa...!“
 

„Rei!!!“, schrie Mamoru, als er bemerkte, dass die Schwarzhaarige heimlich über seine Schulter schielte und sprang erschrocken auf.
 

„Los zeig her! Ich will auch schauen!“, bettelte Rei und versuchte dem Schwarzhaarigen das Telefon zu entreißen. Dieser jedoch hielt es in die Höhe und so drehten sie sich zusammen im Kreis. Mamorus Gesicht glühte, was Rei noch mehr anstachelte. „Sei nicht so gemein Mamoru, schließlich war ich diejenige die dir das Passwort gesteckt hat, also habe ich auch ein Recht darauf zu gucken! Ich frage mich nur, was Bunny noch vor mir verheimlicht hat!?“, knurrte Rei und sprang.
 

„Jawohl geschafft und jetzt mal sehen!“, grummelte sie mit einem breiten Grinsen, als ihr der Gegenstand unsanft aus den Händen gerissen wurde.
 

„Rei, schnüffle nicht in den Sachen anderer Leute! Das ist unhöflich!“, sagte Mamoru todernst.
 

„Ja, dass sagt der Richtige und was machst du?! Wo ist da der Unterschied?!“, schnauzte Rei beleidigt und verschränkte demonstrativ die Arme vor der Brust.
 

„Der Unterschied besteht darin, dass ich darauf bin und nicht du und ähm ich will nicht … nja … du musst deine Nase nicht überall reinstecken!“ Verlegen ließ Mamoru seinen Blick wieder auf das Display wandern.
 

„Heeeey! Ich kenne im Gegensatz zu dir deine Vergangenheit und hör auf Usagi so anzuglotzen! Sie ist kein exotischer Papagei, sondern deine Verlobte. Du hast sie bestimmt nicht nur einmal nackt gesehen!“
 

Erschrocken fuhr Mamoru um sich. Rei stand vor ihm. Beide Hände lagen auf ihrem Mund, die Augen vor Schreck geweitet!
 

„Du sagst mir jetzt sofort was hier gespielt wird?!“, schrie er wütend, doch Rei stand da wie angewurzelt und schüttelte den Kopf. Mit beiden Händen griff er nach ihren Schultern.
 

„REI!!!“ Mamorus Stimme war gefährlich leise.
 

„Ich … du würdest es nicht verstehen! Glaube mir Mamoru und bitte, ich flehe dich an, tu vor Bunny so als ob du nichts wüsstest! Sie würde nicht wollen, dass du es weißt!“
 

„Das ich was weiß? Ich habe keine Ahnung von was du da sprichst Rei?! Ist hier irgendwo eine versteckte Kamera, denn wenn das alles ein Scherz sein sollte ist er nicht komisch!“
 

„Nein, schön wäre es! Mamoru erinnerst du dich als du in Sailor Moons Armen aufgewacht bist und nicht mehr wusstest was geschehen war?!“, fragte sie zögerlich.
 

Mamoru nickt und lies ab von Rei. Erleichtert seufzte sie und legte ihm eine Hand auf die Schulter.
 

„Schließe deine Augen! Versuche dich an das Gesicht von Sailor Moon zu erinnern als sie dich gefragt hat, ob du sie erkennen würdest.“
 

Der Schwarzhaarige tat wie ihm geheißen und schloss seine Lider.
 

„Und was siehst du?!“
 

„Nichts! Ich sehe Sailor Moon und … Rei woher weißt du davon?!“
 

„Beruhige dich Mamoru und versuche dich allein auf ihr Gesicht zu konzentrieren! Fällt dir denn nichts auf, siehst du nicht wem Sailor Moon ähnlich sieht?!“
 

„Nein Rei ich kann rein gar nichts erkennen! Es ist Sailor Moon verdammt! Ich sehe nur Sailor Moon und sie sieht aus wie sie aussieht! Ich erkenne keine Ähnlichkeiten zwischen ihr und irgendwem anderen!“, antwortete Mamoru genervt und ging in die Küche. Die Kaffeemaschine machte klick, während Mamoru zwei Tassen darunter stellte.
 

Rei lehnte im Türrahmen und beobachtete ihn.
 

„Mamoru?“
 

Sein Körper erstarrte und beinahe riss er die Tassen mit sich als er sich zu ihr umdrehte.
 

„Was? Ich habe es doch versucht! OK?! Ich versuche es immer noch doch ich sehe nichts!“
 

Die Priesterin bemerkte wie schwer es ihm fiel. In Mamorus Augen konnte sie sehen, dass er den Tränen verdammt nahe stand. War sie vielleicht zu weit gegangen? Vielleicht nur ein kleiner Tipp, ein letzter Versuch?!
 

„Was ist mir ihren Augen?!“, sprudelte es aus ihrem Mund und Mamoru stand für einen Moment lang still. Er sah in Sailor Moons Augen, so klar, so blau, als ob sie die unendlichen Weiten des Himmels widerspiegeln würden. Es gab nur einen Menschen auf dieser Welt, der solche Augen hatte. War es denn möglich …
 

„Usagi?!“, sagte er mehr zu sich selbst als zu Rei. Diese jedoch fasste sich vor lauter Freude ans Herz und sprang zeitgleich um Mamorus Hals.
 

„Hey ihr Zwei, warum macht ihr so einen Krach mitten in der Nacht?!“
 

Vor lauter Schreck stieß Mamoru Rei von sich und knallte mit voller Wucht gegen den Automaten. Die Schwarzaarige versuchte das Gleichgewicht zu halten und krallte sich an die Theke. Dabei berührte sie die Glasvase mit ihren Fingerkuppen, die gefährlich zu wanken begann und schließlich vor Reis geweiteten Augen in tausend kleine Stückchen zersprang.
 

Usagi stand regungslos inmitten der Küche und sah überrascht von Mamoru zu Rei und dann auf den den Scherbenhaufen.
 

„Oh Man! Habt ihr sie noch alle?! Mir dröhnt ohnehin der Kopf und ihr habt nichts besseres zu tun als die Wohnung in Schutt und Asche zu legen!?“, grummelte sie vor sich hin und öffnete wie selbstverständlich die unterste Schublade, holte die kleine Kehrschaufel heraus und fing an das Glas zusammenzukehren. Mamoru und Rei sprachen kein Wort, sondern beobachteten die Blondine. Die Augen der Schwarzhaarigen wanderten zur Seite und trafen die von Mamoru. Sie deutete ihm sie nicht zu unterbrechen. Er verstand sofort worauf Rei hinauswollte und lies Bunny gewähren.
 

„Mamo, was stehst du da wie eine Salzsäule! Rück mal ein Stück!“, und obwohl Mamoru das Gefühl hatte aus Pudding zu bestehen, machte er einen Schritt zur Seite.
 

„Sagt mal, was seht ihr mich so an, als ob ich eine Außerirdische wäre!? Ihr habt ja gar keine Ahnung was für einen Traum ich hatte!“, meinte Usagi und griff in die Vitrine mit den Gläsern. Das Wasser prasselte herab. Rei wagte es endlich ihre Freundin anzusprechen.
 

„Was war das für ein Traum Usa?!“, fragte sie und war darum bemüht ihre Stimme nicht all zu hoch klingen zu lassen!
 

„Ich habe von Baal geträumt. Wir alle waren im Juban Park, der allerdings nicht mehr so aussah wie er halt normal aussieht und wir, ihr habt gekämpft. Mako lag am Boden und hatte sich nicht mehr bewegt! Oh Rei ich dachte Jupiter wäre tot und dann … !“
 

„Hör mal Usa, mach dir jetzt keinen Kopf wegen eines bescheuerten Traums. Du hattest Fieber und wahrscheinlich hat dir dein Unterbewusstsein einen Streich gespielt! Geht es dir schon etwas besser?!“, unterbrach sie die Schwarzhaarige, noch bevor Usagi zu Ende erzählen konnte.
 

„Mhm!“, nuschelte Usagi und lehnte sich erschöpft an Mamoru, dessen Arm sich wie von selbst um ihre Taille legte.
 

„Es freut mich, dass es dir wieder besser geht! Nur deshalb bin ich auch vorbeigekommen. Leg dich doch noch ein bisschen schlafen, damit du morgen wieder ganz die Alte bist!“, sagte Rei glücklich und drückte schnell Usagi zum Abschied ein Küsschen auf die Wange.
 

Mit einem Zwinkern verabschiedete sich die Priesterin von Mamoru und ließ die Beiden alleine. Rei vertraute ihm voll und ganz. Mamoru würde schon wissen was er tut. Sie hatte ein gutes Gefühl bei dem was sie tat und schloss leise die Tür hinter sich.
 

„Hey, warum hast du mich alleine gelassen?!“, flüsterte Usagi in Mamorus Halsbeuge, was ihm einen wohligen Schauer über den Rücken laufen ließ. Er sog den Duft von Vanille und Pfirsichen tief in sich und versank mit der Nase in Bunnys Haar.
 


 

„Du solltest dich wieder hinlegen!“, flüsterte er voller Hingabe und strich zärtlich über ihren Rücken. Er konnte ihr nicht sagen, dass es kein Traum war, sondern bittere Realität. Der Gedanke an all das was er soeben erfahren hatte, ließ sein Herz vor Schmerz aufschreien, doch zu wissen, dass sie zu ihm gehörte machte Mamoru Hoffnung. Usagis Körper so nahe an seinem zu spüren, machte ihm Mut. Es erschien ihm nicht fremd. Ihre schmalen, kleinen Finger, die sanft über seine Brust fuhren waren den jungen Mann mehr als vertraut. Es war nicht das erste Mal, dass dieser Engel ihn berührte, ihn streichelte und bevor sich Mamoru versah spürte er ihre Lippen, die sich auf Seine legten. Diesen süßen Mund wollte er schon immer küssen, wissen wie er schmeckt, wie er sich anfühlt. Wie im Rausch griff er ihr mit beiden Händen ins Haar, dass noch immer feucht war. Ihre Zungen spielten miteinander, neckten sich. Mamoru spürte Usagis Hände, die sein Hemd aus der Hose zogen. Im Rückwärtsgang zog sie ihn ins Schlafzimmer und er folgte ihr ohne den Kuss nur eine Sekunde zu unterbrechen. Dieser Kuss war nicht nur ein Kuss, er hatte etwas animalisches an sich. Mamoru hatte das Gefühl in ihren Armen zu schweben, zu Fliegen. Er fühlte sich wie Ikarus, der übermütig wurde und sich immer mehr der Sonne näherte. Seine Sonne war Usagi und wenn er zuließe, dass er sich ihr noch mehr näherte, würde er sich verbrennen und so wie Ikarus ins Meer stürzen und untergehen. Er durfte die Situation nicht ausnutzen, doch wie … Wie sollte er aufhören, wenn sein Körper mit jeder Faser nach ihrer Nähe schrie. Vollkommen außer Atem löste er sich von ihr. Stirn an Stirn blickten sie sich tief in die Augen. Diese wunderschönen blauen Augen, in denen er sein eigenes Spiegelbild sah. Usagi grinste.
 

„Das ist gemein, sonst hörst du auch nicht auf wenns spannend wird!“, wisperte sie.
 

„Du solltest dich hinlegen Usagi!“, versuchte Mamoru die Situation zu entschärfen.
 

„Aber nicht ohne dich!“
 

„Ich komme gleich nach. Ich muss nur noch den Wecker stellen.“
 

Schmollend ließ sich Usagi aufs Bett fallen, als ihr Blick am Nachtkästchen hängen blieb.
 

„Mamoru!“
 

Der Ton in dem Usagi sprach machte den Schwarzhaarigen stutzig. Er wagte es kaum ihr in die Augen zu sehen.
 

„Stimmt etwas nicht?“
 

„Wo ist das Bild?!“
 

„Welches Bild? Wovon sprichst du!?!“, doch Usagi sagte kein Wort mehr. Stattdessen stand sie auf und stellte sich seelenruhig vor ihn. Ihre Augen bohrten sich in seine Irden. In dieser Position verweilten sie eine gefühlte Ewigkeit bis Mamoru es nicht mehr aushielt und die Stille durchbrach.
 

„Ein Königreich für deine Gedanken!“, flüsterte er und legte seine Hand liebevoll auf ihre Wange. Usagi griff danach und genoss die Wärme, die von Mamoru ausging.
 

„Einen ganzen Planeten für die Wahrheit!“, hauchte sie und Mamoru spürte wie ihre Tränen zwischen seine Finger glitten, doch ließ er sie noch immer nicht los und auch Usagi machte keine Anstalten sich von ihm zu entfernen.
 

„Was willst du von mir hören Usako?!“, kam es zitternd von Mamorus Lippen. Er hatte Angst, Angst davor etwas falsches zu sagen. Das Wissen sie zu verlieren, lähmte ihn, denn das würde unweigerlich passieren, wenn er etwas Falsches sagte. Daher entschied sich Mamoru das einzig Richtige zu tun und ließ sein Herz sprechen.
 

„Nur die Wahrheit.“
 

„Die Wahrheit ist, dass ich dich liebe!“
 

Usagi griff vorsichtig nach seiner Hand, ließ ihre Finger an seinen hinuntergleiten. Der tiefe Schmerz in ihrem Inneren, riss sie Stück für Stück auseinander. Sie holte tief Luft bevor sie sprach.
 

„Mamoru, wie hast du erfahren, dass ich Sailor Moon bin?“, fragte sie und hoffte, betete das er die richtige Antwort kannte.
 

„Usako bitte, ganz egal was du jetzt denkst, bitte vertraue mir, glaube mir wenn ich dir sage, dass ich dich liebe! Bitte! Ich flehe dich an! Seit dem ersten Augenblick habe ich dich geliebt. Ich weiß nicht was passiert ist und warum aber reicht dir das nicht!? Sind die Dinge, die ich vergessen habe den wichtiger als das was ich für dich empfinde?!“, fragte er voller Hoffnung.
 

Noch immer weinte Usagi. Zärtlich streichelte sie über das ihr so vertraute Gesicht. Ihr Herz war ohnehin schon ein Scherbenhaufen nun lag es an ihr sich zu entscheiden ob sie versuchen wollte sich zu retten oder ganz daran zu zerbrechen. Mamoru schluckte schwer und seine Augen wurden glasig.
 

„Manche Menschen warten ein Leben lang auf eine Liebe wie diese, auf den Einen, ganz besonderen Menschen. Uns war es nicht nur einmal vergönnt, doch wer sagt mir, wenn ich dir jetzt die Augen versuche zu öffnen, ich dir die ganze Geschichte erzähle, wir nicht schon morgen wieder an diesem Punkt stehen werden! Ich will es ja! Nichts wünsche ich mir sehnlicher als dir alles zu erzählen, doch kann ich dir dadurch deine Erinnerungen nicht zurückgeben. Was hättest du davon? Es wäre nicht mehr als eine Geschichte .. .. „
 

„Dann erzähle mir eine Geschichte … Bitte!“
 

„Nein!“, kam es entschlossen aus ihrem Mund und Mamoru hatte das Gefühl als ob ihm der Boden unter seinen Füßen entglitt.
 

Behutsam, bevor sie noch in Versuchung kommen konnte, drückte sie Mamoru von sich weg.
 

„Hast du vor mich jetzt alleine stehen zu lassen?!“, frage er und Usagi konnte die Furcht in seiner Stimme heraushören.
 

„Nein, ja … ah ich weiß es selber nicht! Mamoru ich will nichts halbes! Was ist die Hälfte von einem Lied, die Hälfte einer Geschichte, die halbe Wahrheit, eine halbe Lüge, eine halbe Freundschaft, eine halbe Umarmung, eine halbe Liebe? Wenn ich alles gebe, dann verlange ich auch alles!! Ich will meinen Mamo zurück nicht zur Hälfte sondern ganz!!“
 

Den letzten Satz schrie Usagi in die Dunkelheit, sodass ihr Schrei Mamoru bis ins Mark traf. Langsam trat Usagi zur Tür.
 

„Bitte bleib! Geh nicht!“
 

„Ich weiß nicht ob ich das kann!“, gab sie ehrlich zu.
 

„Du kannst nicht oder du willst nicht?!“, kam es von Mamoru schroff, sodass Usagi sich erschrak.
 

„Ich will ja .. .. .. wie kannst du so etwas sagen? Du hast gar keine Ahnung was in mir vor geht!“
 

„Dann bleib und erzähle es mir! Bitte Usako! Bitte bleib!“
 

Hoffnung keimte in ihm auf, als sie sich doch noch einmal zu ihm drehte.
 

„Ich habe dich mit Keiko gesehen Mamoru und ich weiß wer sie ist. Mittlerweile kenne ich dich gut genug um zu wissen, was in dir vorgeht. Du kannst mir erzählen was du willst, doch als ich in deine Augen gesehen habe, offenbarten sie mir deine Unsicherheit und den inneren Zwiespalt, in dem du dich befindest! Mein Leben ist für dich eine offene Tür Mamoru und entweder kommst du rein, weil du es aus vollsten Herzen willst und keinerlei Zweifel hegst, oder du schließt sie und gehst weiter. So oder so ich kann warten. Das konnte ich schon immer, habe ich auch immer, doch erst wenn du dir sicher bist was du willst! Du hast mir einmal gesagt, dass nichts so sein muss, nur weil es immer so gewesen ist. Damals war es zwar eine vollkommen andere Situation als heute und traf nicht zu, doch jetzt ist es genau so. Warum solltest du dich nur deswegen was in der Vergangenheit war an mich gebunden fühlen?!“, wiederholte Usagi Mamorus Worte von damals.
 

Mit weit aufgerissenen Augen sah er sie an. Ihm schien schwindelig zu werden. Wortfetzen und Bilder tauchten vor seinem inneren Auge auf. Usagi, wie sie an seiner Tür stand und weinte, er, der genau dieselben Worte zu ihr sagte, wie sie eben zu ihm. Woher wusste sie so genau was ihn quälte, was in ihm vorging, doch ein Blick in ihre Augen reichte um zu sehen, dass sie in ihn durchschaut hatte, in ihm lesen konnte wie aus einem offenen Buch. Schuldbewusst senkte Mamoru den Kopf.
 

Auch wenn es Usagi schwer fiel, löste sie sich von seinem Anblick und ging zur Garderobe. Wortlos folgte ihr Mamoru und sah zu wie sie sich ihre Schuhe anzog, die Jacke vom Hacken nahm. Als sich ihre Blicke das letzte Mal trafen, lächelte sie. „Keine Angst, ich glaube ganz fest daran, dass wir es auch dieses Mal schaffen werden, aber erst einmal werde ich Baal ganz gewaltig in den Hintern treten, und dann Rei, oder umgekehrt wäre besser. Zumindest für den Anfang!“, gluckste sie vergnügt, sodass auch Mamoru grinsen musste.
 

„Wie geht es jetzt weiter mit uns?!“ Auch wenn er es gerne runter geschluckt hätte, konnte er sich die Frage dann doch nicht verkneifen.
 

„Wir lassen es einfach auf uns zukommen! Ok?“
 

Die Wärme und Selbstsicherheit, die Bunny ausstrahlte, machten Mamoru Mut und er nickte.
 

Noch lange stand der junge Mann und sah zur Tür, die Usagi hinter sich geschlossen hatte. Er war nicht mehr müde. Er musste sich erinnern!!! Nicht nur wegen Usagi, sondern auch seinetwegen.
 

Im Schlafzimmer angekommen, zog er eine Schublade aus der Kommode und wollte gerade nach einem Schlafshirt greifen, als er unter dem Stoff etwas hartes spürte. Neugierig schob er die Sachen zur Seite und griff nach dem unbekannten Gegenstand. Lächelnd strich Mamoru über den Rahmen. Es handelte sich um ein Bild, dass es irgendwie geschafft hatte, sich zu verstecken und daran konnte sich Mamoru noch ganz ausgezeichnet erinnern. Es zeigte ihn und Usagi unter einem Kirschbaum im Park, wie sie einander die Hände reichten.

* Wie du mir - So ich auch dir *

Das Schicksal findet seinen Weg!

(Vergil)

♥♥♥ ♥♥♥ ♥♥♥
 

Am nächsten Tag war Bunny mit den Mädchen im Hikawa Tempel verabredet. Sie war sauer, nein, nicht sauer, sondern wütend. Wie konnte Rei ihr so einen Streich spielen und so tun als ob nichts gewesen wäre!? Naja, wenn sie es recht bedachte, wusste sie schon worauf ihre Freundin es angelegt hatte und fast, aber nur fast, hätte ihr Plan funktioniert. Erschrocken schlug sich Usagi die Hände vor dem Mund! » Was … was wenn es funktioniert hätte? Dann wäre ich wohl heute morgen neben Mamoru und nicht alleine und verheult in meinem eigenen Bett aufgewacht! «
 

* Bum Crash*
 

Mit den Hintern küsste Usagi unsanft den Asphalt unter ihr. Zornig rieb sie sich das schmerzende Hinterteil und stand kurz davor, wie als sie noch vierzehn war, loszuheulen. Nicht, weil ihre Pobacken brannten wie die Hölle, und das taten sie wirklich, denn sie trug einen Rock, sondern weil ihr ohnehin zum Weinen zumute war.
 

Grummelnd griff die Blondine nach ihrer Tasche und fluchte, ohne aufzusehen.
 

„Passen sie doch auf wo sie hinlaufen!“, schnaubte sie und schlug die unbekannte Hand vor ihrer Nase zur Seite.
 

„Dankeschön! Ich bin sehr wohl in der Lage selbst aufzustehen.“
 

Zähneknirschend streifte sich Bunny den Rock glatt. „Haben sie denn keine Augen im Kopf?“, und noch während sie die letzten Worte aussprach, blickte sie auf und erschrak.
 

Mamoru hielt sich die Hand im Nacken. Seine Mundwinkel zuckten verdächtig, als ihm ein Grinsen übers Gesicht huschte.
 

„Das hätte ich mir ja gleich denken können!“, nuschelte Bunny und errötete. „ Was gibt es da zu lachen, wenn ich fragen darf?!“ Sie war stocksauer! Erst gestern, gesteht er ihr seine Liebe, heute trampelt er sie beinahe über den Haufen und wagt es zu allem Überfluss noch zu lachen. Usagi stemmte sich die Hände in die Hüften und trat an ihn.
 

Mamoru verging das Lachen, als er Usagis Knopfaugen sah, die ihn herausfordernd anfunkelten.
 

Beschwichtigend wedelte der Schwarzhaarige mit den Händen vor der Brust und trat einen Schritt zurück, doch Usagi folgte ihm, bis er mit dem Rücken an die Mauer stieß.
 

„Sag mal bist du irgendwie sauer?!“, fragte er nervös.
 

„Nö!“, antwortete sie mit einer wegwerfenden Handbewegung. Erleichtert atmete Mamoru aus und wollte schon etwas erwidern als er sah wie Usagis Lippen sich zu einem schiefen Grinsen verzogen.
 

„Ich bin nicht sauer neiiiiin, wie kommst du nur darauf? Ich bin fuchsteufelswütend!“
 

„Wa.. .. warum?!“, stotterte Mamoru. Ihm wurde ganz flau im Magen, denn diesen speziellen Gesichtsausdruck kannte er irgendwoher und er bedeutete nichts Gutes.
 

Die Sonne schien in voller Pracht vom Himmel und blendete kurz die Blondine. Den Überraschungsmoment als sie blinzeln musste, nutzte Mamoru und riss sie in seine Arme.
 

„Heeey loslassen Baka!“ Mamoru lachte, während Bunny versuchte sich aus seiner Umarmung zu befreien. So leicht würde sie ihm nicht davonkommen.
 

„Was kriege ich dafür, wenn ich gehorche?“, fragte er mit einem süffisanten Lächeln im Gesicht.
 

„Frag lieber was du dafür kriegst, wenn du es nicht tust!?“, antwortete Usagi, doch ihre Stimme klang bei weitem nicht mehr so selbstsicher wie vorhin. Ohne es zu wollen hatte sie sich in seinen dunkelblauen Augen verloren. Sie wagte es kaum zu blinzeln, denn wenn sie das tun würde, würde Mamoru sich vielleicht in Luft auflösen. Zu sehr genoss sie es seine Arme um sich zu spüren.
 

„Musst du eigentlich immer das letzte Wort haben Usa?“ Seine Stimme war sanft, nicht mehr als ein Flüstern. Sie spürte seine Hände auf ihrem Rücken, spürte wie er sie mit jedem Atemzug näher an sich drückte, bis kein Blatt Papier mehr zwischen ihre Körper passte. » Oh man, wie kann jemand nur so gut riechen! « Was sollte sie jetzt nur machen? Ihr Hirn fing an zu arbeiten. Mamoru sah wie es in ihrem hübschen Köpfchen zu rattern begann.
 

» Was zum Kuckuck soll ich jetzt machen? Davonlaufen? Nein! Bleiben? Oh ja! Ihn küssen? Auf gar keinen Fall! Was wollte er doch gleich wissen? Ah ja .. «
 

„Messerscharf beobachtet!“, antwortete sie zuckersüß und lächelte.
 

„Ich wäre neugierig was du machen würdest, wenn ich dich jetzt küssen würde?“, raunte er ihr ins Ohr. Bunnys Muskeln versteiften sich. Hatte er vor sie tatsächlich zu küssen? Jetzt? Hier? Was sie machen würde? » Was für ne blöde Frage! «
 

„Wenn du wirklich so neugierig wärst, wüsstest du es schon längst!“, sagte sie leise und noch während sie sich im Gedanken für ihre Antwort selbst lobte, pressten sich seine Lippen auf ihre. Bunnys Atmung stockte, das Herz raste wie wild, als sie seine Zunge spürte, die sie verspielt anstupste und um Einlass bat. All ihre Bedenken wanderten kurzerhand in ein Katapult und verschwanden irgendwo im Weltall.
 

Es war Mamoru, der den Kuss zuerst beendete. Schwer atmend löste er sich von ihr. Mit einer Hand strich sein Daumen über ihre Lippen, während sie die Andere noch immer fest umschlossen hielt, als ob er sich davor fürchten würde, wenn er sie loslässt, dass sie ihm davonlaufen könnte.
 

Usagis Augen waren noch immer geschlossen. Ihre Stirn ruhte auf seiner.
 


 

„Wir müssen reden!“, sagte Mamoru in einem Ton der keine Wiederworte duldete.
 

„Ich muss zuerst zu Rei! Sie wird sauer, wenn ich schon wieder zu spät komme!“, versuchte sich Usagi herauszureden.
 

„Sie wird ganz bestimmt nicht sauer sein, wenn du ihr den Grund sagst!“
 

„Doch, wird sie!“, und damit war die Stimmung die bis dahin herrschte im Eimer. Mamoru löste sich nun vollends von ihr. Usagi folgte ihm. Sie war sich nicht sicher ob er jetzt sauer oder enttäuscht war.
 

„Mamoru?!“, fragte sie vorsichtig.
 

„Warum suchst du nach Ausreden Usa?!“
 

Damit hatte Bunny nicht gerechnet. Nervös fing sie an ihrer Bluse herum zu zupfen.
 

„Tu ich ja gar nicht!“
 

„Ah ja?! Meinst du dass ich Rei nicht kenne?! Wenn sie hier wäre, wäre sie die Erste die dir sagen würde, dass du dich nicht wie ein kleines Kind benehmen sollst und aufhörst zu schmollen!“
 

„Und das weißt du woher?“
 

Usagi wurde neugierig. Mamoru sprach von Rei als ob er sich an irgendetwas erinnern konnte. Vielleicht würde es ja doch was bringen, wenn sie ihm ein wenig aus ihrer Vergangenheit erzählen würde.
 

„Mamoru warte, geh doch nicht so schnell!“, rief sie mürrisch als sie bemerkte wie sich seine Schritte beschleunigten.
 

„Wieso läufst du mir nach?! Ich habe dich gefragt und du hast mir unmissverständlich klar gemacht, dass du kein Interesse hast mit mir zu reden!“, antwortete er gleichgültig und grinste, wohl wissend, dass Usagi es nicht sehen konnte.
 

Diese zog die Schultern nach oben, ballte ihre Hände zu Fäusten und stampfte ihm schnaubend hinterher.
 

Kurz vor seinem Wohnkomplex drehte sich Mamoru um. Erschrocken taumelte Usagi und wäre heute beinahe zum zweiten Mal auf den Boden gelandet. Im letzten Augenblick konnte sie sich noch am Laternenmast festhalten, den sie gerade passiert hatten.
 

„Hey, du bist ja noch immer da?!“ Amüsiert musterte sie der Schwarzhaarig und verkniff es sich zu Lachen, obwohl ihm danach zumute war.
 

„Grrrr! Klar bin ich das oder warum drehst du dich um, wenn du mich nicht hinter dir vermutet hättest?!, fragte sie beleidigt.
 

„Ich hatte das Gefühl verfolgt zu werden!“ Ernst sah er sie an und ohne das Usagi es mitbekam, ließ er seinen Blick an ihrem Körper entlanggleiten. Der kurze weiße Rock wurde vom milden Herbstwind umspielt und gab mehr von ihren Beinen preis als dem Schwarzhaarigen lieb war. Seine Augen wanderten weiter über ihren flachen Bauch. Die dunkelblaue Bluse, lag eng an ihrem Körper geschmiegt und betonte jede Rundung. Sie endete knapp unter ihren schmalen Schultern. Ihre Haut war leicht gebräunt und schimmerte in der Sonne wie Honig. Die Sonnenstrahlen verfingen sich in ihrem langen Haar und verliehen ihr das Aussehen eines Engels. Wenn sich seine Usagi verändert hatte, dann war sie nur noch schöner geworden. In ihren wunderschönen, klaren Blauen Augen, die ihn mit leichten Argwohn musterten, spiegelten die Entschlossenheit einer Königin wieder und dann sah er sie. Obwohl Usagi unverändert vor ihm stand sah er seine Prinzessin. Der goldene Halbmond mitten auf ihrer Stirn, das lange schneeweiße Kleid. » Meine Prinzessin! Meine Serenity! «
 

„Hey hörst du mir überhaupt zu!!?“ donnerte die Blondine aufgebracht, denn während sie sich den Mund fusselig redete, schien ihr Mamoru sich in einer ganz anderen Welt zu befinden.
 

„Was? … Ja? .. Ja sicher habe ich zugehört?!“ » Denk Mamoru denk! «
 

„Ach echt?! Was war es denn worüber ich gesprochen habe?!“, wollte Usagi wissen, den sie glaubte ihm kein Wort. Er konnte ja sonst wem einen Bären auf die Nase binden aber ganz gewiss nicht ihr. Fragend lag ihr Blick auf ihm, als Mamoru sie stehen lies und ungerührt den Weg in das Wohnhaus nahm.
 

„Heeeey! Was soll das, willst du jetzt reden oder nicht?!“, kreischte Bunny, doch Mamoru tat so als ob sie Luft wäre. Schneller als sie laufen konnte, schloss der Schwarzhaarige die Tür auf und knallte sie vor ihrer Nase zu. Unbeherrscht trommelte Usagi mit den Fäusten dagegen, doch auch nach fünf Minuten öffnete Mamoru nicht. Stattdessen trat eine missmutige Nachbarin auf den Flur und machte Bunny zur Schnecke. Hängenden Kopfes murmelte sie ein paar Entschuldigungen, bis sie die Frau endlich in Ruhe lies. Jetzt kochte die Blondine. Stürmisch wühlte sie in ihrer Tasche und zog den Zweitschlüssel hervor. Das pinke Häschen grinste Usagi entgegen, als das Schloss aufging und ihr ungehinderten Zutritt gewährte.
 

Mit geweiteten Augen sah Mamoru hinter sich und verschluckte sich prompt am Kaffee. Eigentlich hatte er vor gehabt Bunny noch ein wenig zappeln zu lassen. Hustend und mit einer Hand auf dem Hals staunte er nicht schlecht als der blonde Wirbelwind mitten in seinem Wohnzimmer stand.
 

„Ha, dass hast du wohl nicht erwartet!“ Triumphierend wedelte sie mit dem Schlüsselbund in der Hand. Das Häschen lachte Mamoru mitten ins Gesicht und der Abend des Abschlussballs zog in rasanter Schnelligkeit an seinem inneren Auge vorbei. Als er endlich frei atmen konnte, ging er mit schmal gezogenen Lippen auf sie zu und schnappte sich den Schlüsselbund.
 

„Das nächste Mal kannst du bei Mrs. Atama einbrechen. Dr. Gefühlsautist hat jetzt keine Ordination. Auf wiedersehen Miss Tsukino!“
 

Usagis Schlüsselbund verschwand in Mamorus Tasche. Ohne sie eines weiteren Blickes zu würdigen, lies er sich gemächlich auf die Couch gleiten und schaltete den Fernseher ein.
 

Die junge Frau stand noch immer an der gleichen Stelle. Tränen sammelten sich in ihren Augen. Er schien sich zu erinnern .. .. ..
 

Mamoru spürte, das Gefühlschaos, dass in ihrem Inneren tobte, denn das gleiche passierte gerade auch mit ihm.
 

Er hörte wie in der Küche, das Wasserhahn aufgedreht wurde und ging ihr hinterher. Wie hätte er sie noch weiterhin ignorieren können, wenn sie doch das Einzige auf dieser Welt war, das er zum Leben brauchte. Niemals würde er seine Prinzessin im Stich lassen.

* Vertrauensbruch *

Hallöchen meine Lieben,
 

heute bin ich mal wieder auf dem emotionalen Trip.

ACHTUNG ACHTUNG! Gefühlsduseligkeit puuuur! * grins *
 

Also, da ich als Autor verpflichtet bin, wenn ich Texte aus dem Internet oder von Anderen Büchern (auch Sachbüchern), Zitaten usw. die Quellen anzugeben, möchte ich darauf hinweisen, dass ICH einen kleinen Teil des ersten Absatzes aus dem Buch: Finde Aurora von Joy Dakinisun zitiert habe. Es ist der Teil mit den Elementen. :) So altklug war ich nicht von selbst! * lol * Sie hat das Thema Liebe und die Elemente so hervorragend beschrieben, dass ich einige Zeilen genommen und teilweise angepasst habe. (überschrieben bzw. umgeschrieben) Sonst ist alles, wie gewohnt meiner größenwahnsinnigen Phantasie entsprungen. * grins *
 

Ich hoffe es gefällt euch! :) Diese Woche werde ich einiges um die Ohren haben, also bitte nehmt es mir nicht übel, dass ihr wahrscheinlich vor nächste WE nichts von mir hören werdet, doch jetzt haben Zeugnisse, Ausflüge, Termine usw. leider Vorrang.
 

Ich drücke euch alle und hoffe, dass ihr bis zum bitteren Schluss bei uns bleiben werdet.
 

Eure Ghost, Bunny & Co ♥

♥♥♥ ♥♥♥ ♥♥♥
 

„Du kannst dich also wieder erinnern!?“
 

Usagis Körper erschauderte, als sie seinen warmen Oberkörper an ihren Rücken spürte. Mamorus Arme legten sich um den zierlichen Körper und umfassten zärtlich ihre kleinen Hände. Bunnys Augen waren starr auf das klare, kalte Wasser in ihren Händen gerichtet. Langsam schwenkte sie es. Die Flüssigkeit bildete einen kleinen Strudel, den sie fasziniert beobachtete. Wie in Hypnose versank sie darin und schloss die Augen. Sie legte ihren Kopf nach hinten an seine Brust. Ein unglaubliches Gefühl von Frieden und Wärme breitete sich im inneren ihres Körpers aus. Das Licht, jenes sie in der letzten Nacht mit Mamoru zu sehen geglaubt hatte, leuchtet nun hell und klar. Doch dieses Mal wusste Usagi was es war. Ein neuer Stern war geboren worden. Heller und schöner als als jeder andere am Firmament. Um ihn herum bildeten sich die vier Grundelemente. Erde, Luft, Wasser und Feuer! Sie manifestieren sich in vier verschiedene Formen der Energie, vier Ausdrucksformen des Ganzen, von der dichtesten Schwersten bis zur immateriellen Form und in der Mitte das reinste Element von Allen, das alle Anderen vereint und ihnen Leben spendet. Das einzige unsichtbare Element, das nun von Licht umhüllt wurde, das das Universum füllt und dem Leben ermöglicht sich harmonisch in Raum und Zeit zu entfalten. Dessen Schönheit und Harmonie, des Kosmos entspringen. Es ist das höhere Bewusstsein, die höhere Intelligenz aus der das Leben wächst. Dieses Licht lässt die übrigen Elemente in all ihren Möglichkeiten und Verbindungen tanzen. Es ist das wichtigste Ingredienz des Kosmos. Zehn mal stärker als alle übrigen Atome zusammen und dennoch als einziges unberührbar bleibt, wenn gleich dessen Präsenz, absolut und und die Kraft allumfassend ist, weil ALLES aus ihm hervorgeht und ALLES zu ihm zurückkehrt. Dieses strahlende Licht ist die Liebe selbst, die alles vermag und alles besiegt, die alle übrigen Elemente verbindet und Universen erschafft. Die stärkste Energie, die Essenz des Kosmos.
 

Vollkommen überwältigt von diesem Gefühl öffnete Bunny ihre Augen und drehte ihren Kopf zur Seite. Langsam, fast ehrfürchtig näherte sie sich Mamorus Lippen. Ein Blick in die Augen des jeweils Anderen bestätigte ihnen, dass sie es beide fühlen konnten.
 

„Eine neue Kriegerin wurde geboren. Hast du gespürt wie stark ihr Stern geleuchtet hat Mamo? Ihr Licht hat für einen kurzen Moment die ganze Galaxie erleuchtet.“ Verträumt sah Usagi in Mamorus Gesicht. Er schwieg und schien über irgendetwas nachzudenken.
 

„An was denkst du?“
 

Mamoru löste sich von seiner Verlobten und sah aus dem Fenster. Der Mond war zu sehen obwohl es noch helllichter Tag war. Usagi trat neben ihm.
 

„Wie wunderschön!“, hauchte sie und versank in den Anblick.
 

„Dachte ich es mir doch!“, sprach Mamoru nachdenklich.
 

„Was meinst du?“
 

„Du hast es nicht einmal gespürt, nicht wahr?“ Auf dem Mund des Schwarzhaarigen legte sich ein sanftes Lächeln. Mit dem Daumen strich er Usagi das blonde Haar aus der Stirn.
 

„Was ist?!“ Bunny wurde ungeduldig und fing an zu zappeln. War ihr plötzlich ein Horn gewachsen oder warum guckte Mamoru so komisch?!
 

„Ich kann mich wieder an alles erinnern Usa! Der Halbmond, du hast gar nicht gespürt das er auf deiner Stirn erschienen ist. Das Licht kam mir sofort bekannt vor. Ich habe es sofort gewusst als ich es gesehen habe. Es war dein Licht Serenity! Das Licht der Hoffnung, welches unverwechselbar ist im ganzen Universum.“
 

„Meinst du?! Komisch, denn irgendwie fühlte es sich anders an. Als ob es zu mir gehören würde und dann doch nicht. Keine Ahnung wie ich es am besten beschreiben könnte. Zum Teil war es mein eigenes und zum Teil .. .. aber warte mal du kannst dich wieder erinnern?!“ Auf Usagis Gesicht spiegelte sich die pure Freude und spätestens als Mamoru nickte, sprang sie ihm voller Sehnsucht in die Arme und riss ihn zu Boden.
 

„Hey langsam Bunny oder willst du dass ich mir gleich eine Gehirnerschütterung hole?!“, kicherte Mamoru und Usagi glaubte noch nie etwas schöneres gehört zu haben. Erst als sie sein Schmerzverzerrtes Gesicht wahrnahm, hüpfte sie verlegen von ihm runter.
 

„Hab … hab … habe ich dir weh getan?!“ Krebsrot trat die Blondine von einem Fuß auf den Anderen, was Mamoru ein kehliges Lachen entlockte.
 

„Das ist nicht lustig Mamoru! Mit solchen Sachen sollte man keinen Spaß machen!“, gab sie ernst von sich und zog eine Schnute.
 

„Ja, da hast du ganz recht Bunny! Es ist nicht lustig, sondern zum brüllen komisch und noch dazu tut es verdammt weh!“, lachte er und stand auf. Bunny streckte ihm die Zunge entgegen und wedelte mit dem Zeigefinger.
 


 

„Du kannst gut lachen! Was meinst du wie es mir die ganze Zeit ergangen ist?“, fragte sie und Mamorus Blick wurde ernst. Seine sonst so blauen Augen verdunkelten sich und nahmen einen gefährlichen Schwarzton an.
 

„Du meinst ich kann gut reden?! Ich kann gut reden? Du bist doch diejenige gewesen, die dachte dass sie für mich entscheiden kann und obwohl ich dir gesagt habe was ich will, hast du über meinen Kopf hinweg eine Entscheidung gefällt. Ich bin jeden Morgen aufgewacht und hatte das Gefühl, dass mir ein Teil meines Lebens weggenommen wurde, während du es gewusst hast Usako! Was glaubst du wie es mir ergangen ist? Haa?!“
 

Bunny zuckte erschrocken zusammen. Seit sie Mamoru kannte, hatte er noch nie, niemals in einen solch scharfen und erbarmungslosen Ton mit ihr gesprochen. Tränen zeichneten sich in ihren Augen und obwohl sie der Schwarzhaarige sah, und ihm die Traurigkeit in ihnen nicht entging blieb er standhaft. Er war enttäuscht und verletzt. Er liebte sie. Bei Gott, er liebte sie mehr als sein eigenes Leben, doch musste er ihr zeigen, dass sie einen Fehler gemacht hatte. Bunny musste endlich lernen , dass ihre unüberlegten Handlungen Konsequenzen nach sich zogen.
 

„Das ist gemein!“, rief sie aufgebracht und konnte die Tränen nicht länger zurückhalten. Usagi zitterte am ganzen Leib. Der Anblick, der sich Mamoru bot, war erschütternd und schmerzte ihm zutiefst, doch durfte er ihr es nicht durchgehen lassen. Diesmal tat er etwas, was er bisher noch nie gemacht hatte.
 

„Usagi hör sofort auf zu heulen!“
 

„Dann hör du auf dich wie ein gefühlskalter Vollidiot zu benehmen!“
 

„Red keinen Blödsinn Bunny! Ich habe Recht und nur weil du jetzt auf die Tränendrüse drückst erwartest du das ich sofort springe!“
 

Zu spät! Noch bevor sich Mamoru seiner Worte überhaupt bewusst wurde, schlitterte Usagi an ihm vorbei.
 

Sein Herz raste. Er wollte sie auf keinen Fall gehen lassen, noch wollte er klein Bei geben und so riss er mit seinen nächsten Worten einen tiefen Graben zwischen sie.
 

„Ja, lauf nur weg Usagi, sowie du vor allen davonläufst. Nicht einmal einem kleinen Streit hältst du stand, wie willst du dann demnächst über ein ganzes Sonnensystem regieren!? Du hattest Recht meine Liebe, du hast nicht das Zeug dazu eine Königin zu sein!“
 

Bunny hielt in der Bewegung inne. Hatte sie sich soeben verhört? Meinte Mamoru das tatsächlich ernst was er sagte?! Die Tränen versiegten und Traurigkeit machte Platz für Wut! In diesem Moment war Wut genau richtig. Ja, damit konnte sie definitiv mehr anfangen.
 

Erhobenen Hauptes ging, nein, schritt sie zu dem Schwarzhaarigen. Ihr Gegenüber war zwar um eineinhalb Köpfe größer als sie, doch die Blondine hielt diese Tatsache nicht davon ab ihm entschlossen gegenüber zu treten. Sie kannte ihn, kannte jeden seiner wunden Punkte. Usagi wollte zum Gegenschlag ansetzen, doch noch im letzten Augenblick hielt sie etwas in ihrem inneren auf. Sie konnte nicht! Anstatt Mamoru böse anzufunkeln wurde ihr Blick weich.
 

„Mamoru ich weiß, dass ich tollpatschig bin und eine Heulsauce bin ich auch. In Kämpfen bin ich auch nicht der Vorreiter. Manchmal .. manchmal habe ich eben Angst und würde mich am liebsten verstecken oder nach Hause zu Mama laufen. Ja, es stimmt ich bin keine Dame, noch bin ich graziös oder kann gut mit Worten umgehen. Mein Herz liegt auf der Zunge und das was ich sage meine ich auch so und soll ich dir etwas verraten Mamoru?! Trotz all meiner Mängel, weiß ich dass ich eine gute Königin sein werde, weil ich diese Welt liebe und trotz meiner Ängste und Unsicherheiten wäre ich immer und jederzeit bereit mein Leben für die Menschen auf diesem Planeten zu geben. Ich liebe das Leben und ich glaube an das Gute in jedem einzelnen Menschen, sowie ich auch glaube, dass das was du gesagt hast nur aus Wut und Enttäuschung geschah. Ich hatte kein Recht über dein Leben zu entscheiden, dass hast du mir unmissverständlich klar gemacht, doch konnte ich nicht anders, denn im Gegensatz zu manchen Menschen treffe ich meine Entscheidungen nicht mit dem Kopf sondern mit dem Herzen und warst nicht du derjenige der gesagt hat, dass wenn man sich auf etwas verlassen kann, dann ist es meine Intuition, denn am Ende war sie immer diejenige die mir den richtigen Weg gewiesen hat. Abgesehen von meiner Bestimmung, meinen Kräften bin aber auch ich nicht unfehlbar Mamoru, denn ich bin auch nur ein Mensch! Ein Wesen aus Fleisch und Blut, dass Fehler macht und ich glaube noch immer daran, dass wir jedes auch noch so große Hindernis überwinden werden. König Endymion hat uns gesagt, dass wir mit einer halbherzigen Liebe die Welt nicht beschützen können. Reiß bitte nicht das Band das uns verbindet entzwei weil ich so dumm war und geglaubt habe, zu wissen was das beste für dich ist! Es tut mir Leid! Es tut mir so unsagbar Leid, doch ich kann jetzt nichts daran ändern!“
 

Der Schwarzhaarige hatte ganz vergessen zu Atmen. Was war er doch für ein Idiot! Wie konnte er nur so etwas zu ihr sagen?! Er war es!! Er war derjenige, der es nicht wert war König zu sein, der es nicht wert war, sie an seiner Seite zu haben!! Usagi war eine Königin! Jedes Wort, jede Silbe die sie ausgesprochen hatte, kam aus der tiefe ihres Herzens. Er hatte sie weder wütend gemacht noch eingeschüchtert. Serenity stand vor ihm wie ein Fels in der Brandung. Noch nie hatten ihre Augen einen so einzigartigen Glanz. Wie zwei Eiskristalle funkelten sie entschlossen und waren dennoch voller Liebe und Mitgefühl.
 

Usagi beobachtete ihn und zögerte. Sie wusste nicht, ob sie auf ihn zugehen oder ihm lieber Zeit geben sollte. Unschlüssig stand sie vor Mamoru und überlegte .. .. als sie beide die Türglocke jäh aus den Gedanken riss.
 

Fragend blickte sie zu Mamoru.
 

„Ich geh aufmachen!“, sagte er brüchig und wollte sich auf den Weg machen, als ihn Usagi im Vorbeigehen am Handgelenk nahm und aufhielt.
 

Mit einem traurigen Lächeln sah sie ihm in die Augen und fragte.
 

„Soll ich gehen?“
 

Mamorus Augen weiteten sich vor Schreck.
 

„Hast du das wirklich geglaubt Usa?“ Sie nickte beklommen.
 

„Dann glaube das nie wieder! Ich war dumm und habe dir Dinge an den Kopf geworfen, die ich mir selber niemals verzeihen werde, doch kann ich, jetzt zumindest, noch nicht vergessen was du getan hast! Reden wir später weiter?!“ und wider nickte Usagi stumm.
 

„Bitte sag doch etwas Usako!“
 

„Ich bin so froh das ich dich wieder habe!“, schluchzte sie auf und Mamoru nahm sie sofort in die Arme.
 

Auch Mamoru war den Tränen nahe als er ihr zärtlich über das Haar stich und versuchte sie zu beruhigen. Das Herz in seiner Brust war unendlich voll mit Schmerz und Schuldgefühlen. Nie hätte er geglaubt, dass er sie so verletzen konnte.
 

„Bitte weine nicht mehr mein Engel! Ich liebe dich! Ich liebe dich mehr als alles andere auf der Welt. Kannst du mir jemals verzeihen?!“
 

Usagi schniefte laut auf und drückte ihre Nase noch weiter in Mamorus Hemd.
 

„Ich bin eben eine Heulsauce, da lässt sich nichts machen.“, jammerte sie und löste sich von ihm, als das Läuten in ihren Ohren zu dröhnen begann.
 

„Erwartest du jemanden?“, fragte Usagi neugierig und putze sich die Nase.
 

Mamoru zuckte mit den Schultern.
 

„Hast du eigentlich Rei und den Mädchen Bescheid gesagt, dass du bei mir bist?!“
 

„Hoppalla!“, kam es von Bunny, die vor Verlegenheit errötete.
 

„Na dann ist ja alles klar!“, seufzte Mamoru und ging zur Tür, bevor sie diese noch eintraten. Als er zur Klinke griff, lächelte er in sich hinein. Solche Freundinnen, wie seine Usagi, sie hatte, gab es auf dieser Welt definitiv nur einmal und er war glücklich darüber. Bunny, Rei, Minako, Ami und Makoto waren ein Herz und eine Seele und jede von ihnen wäre bereit für die Andere durch Himmel und Hölle zu gehen. Immer und überall, zu jeder Zeit!

* Sweets are the girls best Friends *

Hallöchen meine Lieben,
 

ich hoffe, dass euch dieses Kapitel gefallen wird. Ehrlich gesagt, hatte ich einige Problemchen damit .. .. Eventuell wird es noch überschrieben .. .. bin noch nicht so ganz überzeugt aber denke, dass es dennoch nicht ganz so schlecht geworden ist. Mal sehen … :)
 

♥ sweets are the girls best friends ♥
 

Fassungslos sah Mamoru zu, wie die Mädchen, eine nach der anderen vor seinen Füßen zu Boden gingen. Allen voran die sonst so schüchterne und zurückhaltende Ami. Doch selbst in dieser verzwickten Lage, war es die Blauhaarige, die einen kühlen Kopf bewahrte, denn während sich über ihr Rei, Makoto und Minako türmten, schob sie ihren Kopf hindurch und blinzelte entschuldigend zu Mamoru.
 

„Kann ich euch irgendwie behilflich sein?“ Stirnrunzelnd beobachtete Mamoru wie Minako aufstand, dann Rei anstatt Makoto die Hand reichte und damit erneut in den Salat gezogen wurde.
 

Auch Usagi hörte den Tumult. Neugierig schielte sie ums Eck.
 

„Nanu? Was macht ihr denn hier?“
 

Rei, die Bunnys Stimme sofort erkannte, schoss wie eine Rakete heraus.
 

„Dich suchen!! Wo warst du? Was hast du gemacht? Warum hast du dich nicht gemeldet?“, sprudelte sie wie ein Wasserfall darauf los.
 

„Ja!! Wo warst du? Hast du überhaupt eine Ahnung welche Sorgen wir uns um dich gemacht haben? Meine Füße tun schon weh! Wegen dir sind wir kreuz und quer durch ganz Tokio gejagt.“, kam es von Minako, die wie ein zerrupftes Huhn neben Rei auftauchte.
 

„Bunny, du weißt doch, dass Baal immer und überall auftauchen kann! Wie kannst du nur so verantwortungslos sein?“, meldete sich Makoto zu Wort und Amis Kopf tauchte zwischen ihr und Rei auf.
 

„Usagi, was Rei, Minako und Makoto eigentlich sagen wollen, ist, dass wir es wirklich sehr zu schätzen wüssten, wenn du dich bei uns meldest, wenn du verhindert bist oder dir etwas dazwischen kommt! Sie sind eigentlich nicht böse sondern nur besorgt!“, versuchte die Blauhaarige es ein wenig höflicher und bekam als Dank drei Hände auf den Mund gepresst.
 

Eifrig überlegte sich die Blondine eine Entschuldigung, die ihre Freundinnen einigermaßen zufriedenstellen würde, als Rei zwei Meter vom Boden aufsprang und sich nach Mamoru umsah. Auch die Anderen wurden sich bewusst, dass sie mit Usagi nicht allein waren und drehten in Zeitlupe ihre Köpfe in seine Richtung.
 

„Wer von euch mag einen Kaffee?“ Gelassen schritt Mamoru an den verdutzten Gesichtern der jungen Frauen vorbei, schließlich erlebte er ja nichts Neues.
 

Mit einem Satz standen Minako und Rei bei Bunny. Mit vorgehaltenen Händen, drückten sie sich von beiden Seiten an sie und fingen an sie mit Fragen zu durchlöchern. Leider war das Einzige, was Usagi verstand Bahnhof, also wartete sie seelenruhig an Ort und Stelle bis die Inquisition beendet war.
 

„Und?!“, wollte Minako wissen.
 

„Uuund?“, fragte Bunny die keine Ahnung hatte was die Blondine wollte.
 

„Hast du uns denn gar nicht zugehört?!“ Rei runzelte sich die Stirn und massierte ihre imaginären Kopfschmerzen, was Usagi schmunzeln lies.
 

„Was? Ja, na klar habe ich zugehört, aber leider konnte ich kein einziges Wort verstehen!“
 

„Weil du nicht zugehört hast!“
 

„Rei! Wenn ihr Beide nicht gleichzeitig gesprochen hättet, hätte ich womöglich auch etwas verstanden!“
 

Auf dem Kopf der Schwarzhaarigen und Minako bildete sich eine riesengroße Schweißperle. Makoto und Ami sahen kopfschüttelnd zu Boden.
 

„Also Bunny was Rei und Minako eigentlich sagen wollten ...“
 

„Was machst du bei Mamoru?!“, kam es von den restlichen Dreien aus einem Munde, die Ami mitten im Satz abschnitten und direkt, ohne Umschweife zur Sache kamen.
 

„Also es ist so .. „
 

„Wieee?“ Acht Augen pickten an Usagis Nase und sahen sie fragend an.
 

„Hört auf mir auf die Pelle zu rücken und geht wenigstens einen Schritt zurück!“
 

„Ja aber ...“ quiekte Minako, als sie Mamoru mit dem Tablet in den Händen sah und in Null Komma Nichts standen alle Kerzengerade. Ami brannte der Scham in den Wangen, während Minako, Rei und Makoto von einem Fuß auf den Anderen stiegen und nervös kicherten.
 

Mit hochgezogener Augenbraue, passierte er abermals die Frauen und stellte Kaffee und Kuchen auf den kleinen, braunen Tisch. Brav folgten sie ihm und quetschten sich alle samt auf den Zweisitzer.
 

„Auuaaa Minako du Walze! Du sitzt auf meiner Hand!“, schrie Rei aufgebracht und boxte die Blondine zur Seite.
 

„Was kann ich dafür wenn du dich so breit machst?“
 

„Waaaaaas?! Willst du mir damit etwa sagen, dass ich dick bin??! Fass dir lieber selbst an die Nase!“
 

„Passt doch auf und rückt ein wenig!“ Makoto versuchte Ami weiter zu Minako zu drücken, so dass Rei kopfüber, von der Couch auf die Nase fiel!
 

Wie eine Dampflokomotive, die zu viel Rauch erzeugte sprang die Schwarzhaarige auf.
 

„Da … da sind noch mehr Sitzmöglichkeiten!“, mit dem Zeigefinger deutete Mamoru auf weitere zwei Elemente von der Sitzgarnitur. Murmelnd verteilten sich die Freundinnen. Mamoru selber saß auf einem Stuhl, den er sich vom Schreibtisch herangezogen hatte. Endlich kehrte Ruhe ein. Usagi stand unentschlossen zwischen Mamoru und ihren Freundinnen. Sie war sich nicht sicher was sie sagen sollte, geschweige denn wo sie Platz nimmt. Auf einmal schien ihr Mamorus großes Wohnzimmer winzig. Jetzt fehlten nur noch Artemis und Luna, die wie auf Befehl, durch die offene Balkontür tapsten.
 

Luna: „Bunny wo warst du?“
 

Artemis: „Wir haben dich schon überall gesucht!?“
 

„Luna, Artemis, das hatten wir schon!“, grummelte Minako und schnappte sich die Zwei Katzen.

Plötzlich schrillte Ami.
 

„Bunny wurdet ihr angegriffen?“
 

„Was? Nein! Wieso?“
 

Jetzt wo die Blauhaarige es ansprach, sahen auch die Anderen das Halbmondsichel.
 

Usagi folgte den Blicken und ihr wurde klar, worauf ihre Freundinnen anspielten.
 

„Ach das! Das war, wenn ich ganz ehrlich bin, nicht das erste Mal, doch ich kann es kontrollieren!“
 

Die Blondine schloss die Augen und konzentrierte sich auf das Geburtsmal. Als sie die Lider wieder öffnete grinste sie!
 

„Tadaaaaa seht ihr es ist weg!“
 

„Ist es nicht!“, kommentierte nun Luna ernst.
 

„Wie ist es nicht? Letztes Mal hatte es doch auch funktioniert.“ Bunny war verwirrt. Warum konnte sie das Sichel nicht verschwinden lassen.
 


 

„Vielleicht wird es allmählich Zeit!“, antwortete Luna auf die noch unausgesprochene Frage.
 

„Zeit für was?“ Usagi wusste es irgendwo tief in sich drinnen, doch wollte sie dennoch die Bestätigung von Luna. Anstatt einer Antwort sah Luna betreten zu Boden und da wurde es Usagi klar.
 

„Kann … kann ich mich …“ Das Worte so schwer sein könnten, hätte sich Usagi niemals träumen lassen. Den Blick starr aus dem Fenster gerichtet fasste sie sich ein Herz. Sie spürte Mamorus Hand, die ihre fest umschloss.
 

„Luna, kann ich mich noch in Sailor Moon verwandeln?!“ Nun hatte sie es ausgesprochen. Im Raum wurde es still. Es schien so, als niemand mehr atmen würde. Alle Augen waren auf Bunny gerichtet, nur Ami sah zu Mamoru, dessen Blick auf Usagi lag.
 

„Mamoru, dass alles muss schrecklich verwirrend für dich sein, doch wenn du uns die Möglichkeit lässt, können wir dir alles erklären!“, sagte Ami und nahm somit die Anspannung, die sich über die Kriegerinnen gelegt hatte.
 

Lächelnd sah er zu Usagi. Ihre Blicke trafen sich und er zog sie näher.
 

„Nein! Das Einzige was mich verwirrt ist, dass du Ami die Vorhut an der Tür warts!“ Die Blauhaarig wurde purpurrot. Rei grinste! Ihr Plan war also doch geglückt. Auch Makoto war glücklich. Ein gewaltiger Stein fiel ihr vom Herzen. Minako jedoch schien sich auf einer Kilometerlangen Leitung zu befinden.
 

Stirnrunzelnd sah sie durch den Raum.
 

„Würde mich bitte jemand aufklären?“ Eingeschnappt zog sie die Nase kraus.
 

„Mamoru kann sich wieder an alles erinnern Minako!“, miaute Luna.
 

„Wie schön!“, jubelte die Blondine.
 

„Also was ist Luna?!“ Jeder im Raum konnte es Bunny ansehen, dass sie schwer zu schlucken hatte.
 

„Ich glaube, wenn es die Situation verlangt, sollte es dir möglich sein.“
 

„Wie kann das sein?! Bunny ist erst neunzehn! Sie kriegt Chibiusa erst mit 21!“
 

Amis Bedenken, stimmten Usagi nachdenklich. Schnell entzog sie Mamoru die Hand.
 

„Usagi?“ Luna schien zu ahnen, was in ihrem Frauchen vor sich ging, doch Usagis Gesichtsausdruck gab ihr zu verstehen, dass sie schweigen soll.
 

„Was solls, wir werden es erfahren, wenn es so weit ist!“ Minako schloss damit mit dem Thema ab und stürzte sich auf den Kuchen. Makoto und Ami folgten ihren Beispiel und nahmen sich auch ein Stück. Sogar Mamoru schob das Problem auf später.
 

Einzig und allein Rei machte es immer noch zu schaffen. Schokoladenkuchen .. .. ..
 

„Hey Bunny, magst du nicht auch ein Stück? Wir teilen, ja?“
 

„Ähm, eigentlich habe ich jetzt gar keinen Hunger.“ Schon beim Anblick der Mehlspeise drehte sich der Blondine der Magen um. Ihre Gesichtsfarbe nahm einen leichten Grünton an.
 

„Ah komm schon nur ein Stückchen.“ Genüsslich führte sich die Schwarzhaarige die Gabel in den Mund. Aus den Augenwinkeln schielte sie zu ihrer Freundin und kaute.
 

„Köööstlich!“
 

„Rei ich dachte du magst keine Schokoladenkuchen?“ Ami war überrascht, denn Rei mochte alle Süßigkeiten außer Schokoladenkuchen. Schokolade in ihrer ursprünglichen Form, Schokoladenkekse, Schokoladenshakes, Schokoladenbonbons liebte die Schwarzhaarige, doch Schokoladenkuchen hasste die junge Miko wie die Pest. An ihrem letzten Geburtstag hatte Makoto ihr aus Versehen ein Stück serviert. Angewidert hatte Rei das Gesicht verzogen und die Brünette musste ihr auf die Schnelle Muffins backen.
 

„Jetzt mag ich ihn klar! Hast du etwa ein Problem damit!?“ Das rechte Auge der Schwarzhaarigen fing an zu zucken.
 

„Na dann mache ich dir gleich morgen Einen, nach Spezialrezept! Wenn dir dieser schon so gut schmeckt, wirst du meinen lieben!! Eigentlich könnten wir den freudigen Anlass nutzen und gleich eine kleine Party im Tempel schmeißen.“, flötete Makoto begeistert.
 

„Was ist Usa? Sonst lässt du dir ein Stück Kuchen auch nicht entgehen?“ Auch Mamoru war stutzig geworden. Bunny, die nein, zu Süßigkeiten sagte?! Grinsend nahm er seinen Teller und führte ihn unter ihre Nase.
 

„Na? Immer noch kein Interesse?!“
 

Mit hochgezogenen Augenbrauen beobachtete Rei Usagi, während sie gleichzeitig versuchte dieses grauenhafte Zeug hinunterzuschlucken. » Wääh! «
 

Der Teller kreiste vor ihrem Gesicht und je mehr die Blondie den Geruch einatmete, desto höher stieg der Klos in ihrem Hals. Die Glasur glänzte verführerisch. Er war perfekt, doch warum stank er nur so? Wenn sie die Augen schließen würde, würde sie darauf schwören, dass ihr jemand Käsefüße unter die Nase hielt. Schweißperlen bildeten sich auf ihrer Stirn, als Mamoru reinstach.
 

„Mach aaaa!“, gluckste er vergnügt. Usagis Augen glänzten! Die Lippen pressten sich fest aufeinander ! Ojeee, ojeee, die Käsefüße kamen immer näher .. .. Was war nur los mit ihr? » Mir wird schlecht! «
 

„Nein, danke ich bin auf Diät!“
 

„Davon haben deine Pausbäckchen wohl noch nichts gehört?!“
 

„Pausbäckchen, du spinnst wohl Mina?!“, protestierte Usagi und ging auf Abstand zu den Käsefüßen. Fast wäre sie vor lauter Erleichterung aufgehüpft, als der Teller vor ihr verschwand. Minako grinste fies.
 

„Du solltest lieber mit mir joggen gehen! Diäten bringen ohnehin nichts.“, meinte Mamoru sachlich.
 

„Ja, genau, denn sobald du wieder anfängst normal zu essen, dann … ..“
 

„ … gehst du auf wie Hefeteig!“, beendete Makoto Amis Satz.
 

Usagi neigte den Kopf zur Seite und musterte ihre Freunde argwöhnisch. Eigentlich wollte sie beleidigt sein und für den Bruchteil einer Sekunde war sie war sie es auch, aber dann musste sie kichern.
 

„Nicht böse sein!“ Mamoru war aufgestanden und schob den Arm um Usagis Schulter, zog sie nahe an sich und klimperte belustigt mit den Augen.
 

„Ach, haltet doch die Klappe und du solltest mich so lieben, wie ich bin! So mit allem Drum und Dran, auch wenns hier und dort ein wenig schwabbelt!“, zog sie Mamoru und ihre Freundinnen auf.
 

Jetzt waren es der Schwarzhaarige und die Mädchen die lachen mussten.
 

„Ich würde ja gerne mit euch weiter über überschüssige Kilos lamentieren, doch leider ruft meine Schicht!“
 

„Ja, wir sollten dann auch mal los!“, antworteten die Mädchen aus einem Munde und hüpften von der Couch.
 

Auch Usagi, folgte ihnen, ohne auf Mamoru zu warten, war sie gerade dabei, sich in ihre Sneaker zu zwängen.
 

„Hey du!“, hörte sie ihn hinter ihr und verzog die Lippen.
 

„Meinst du etwa mich?“ Mit einem umwerfenden Lächeln, drehte sie sich zu Mamoru. Die Anderen tapsten auf Zehenspitzen an ihnen vorbei und verschwanden durch die Tür. Natürlich nicht ohne sich noch einmal nach Mamoru und Bunny umzudrehen.

„Ich dachte du wartest hier auf mich?!“
 

„Und ich dachte, dass ich meine überschüssigen Pfunde spazieren führe!“, antwortete sie gespielt pikiert.
 

Mamoru lachte, packte Usagi an der Hüfte und hob sie hoch.
 

„Du weißt, aber schon, dass ich dich genauso liebe wie du bist?“, fragte er amüsiert und drückte sie an die Garderobe.
 

„Auch den Babyspeck?!“
 

„Wo?“, fragte Mamoru und fing an nach den kleinen, nicht existierenden Röllchen zu suchen. Bunny quiekte auf, als der Schwarzhaarige anfing sie zu kitzeln.

* Die Wahrheit *

* Fall sieben mal hin und stehe acht mal (wieder ) auf! *

( japanisches Sprichwort )
 

♥♥♥
 

Usagi lag in Mamorus Appartment, mitten auf dem Boden des Wohnzimmers und starrte auf die Decke. Nach einer ausgiebigen Dusche, schlüpfte die Blondine in ein T- Shirt ihres Freundes, zog sich eine Leggings an, die sie als Reserve, heute morgen in die Tasche gepackt hatte. Der kleine Spaziergang, hatte ihr gut getan und ihr genug Zeit gegeben über die Geschehnisse der letzten Monate nachzudenken. Sie ahnte bereits, was Luna vermutete, doch wollte sie es nicht wahrhaben. Ihre Beschwerden lagen, sicher an der ganzen Aufregung, der letzten Tage. Sie war nicht schwanger!! Nein, ganz sicher nicht! Bunny kannte ihr Schicksal und ignorierte alle Anzeichen, die auf eine Schwangerschaft hindeuten könnten. Geschmäcker ändern sich. » Ja, genau! Rei mochte auch nie Schokokuchen und heute hat sie ihn genüsslich in sich hinein geschaufelt! « Aber wie konnte sie das Sichel erklären, dass bereits zum zweiten Mal erschienen ist? Auch ein Zeichen ihrer inneren Unausgeglichenheit? Gut möglich! Bei Chibiusa war das Geburtsmal auch immer dann erschienen, wenn sie traurig war oder Angst hatte. Ja, so wird es wohl sein.
 

Luna tapste unbemerkt durch die Balkontür. Das Thema war für die schwarze Katze noch lange nicht gegessen. Sie musste darüber mit Usagi sprechen. Etwas verwirrt sah sie die Blondine auf dem Boden liegen.
 

„Sag mal Bunny, was machst du da?!“
 

„Aufräumen!“, antwortete Usagi genervt. Das hatte ihr gerade noch gefehlt.
 

„Im Liegen?!“
 

„Ja Luna, ich sortierte gerade meine Gedanken!! Nach Farben!“
 

Grimmig rollte sich Usagi auf den Bauch. Auf den Unterarmen abgestützt sah sie zu Luna.
 

„Ich habe mit Rei gesprochen und wir sind beide der Meinung, dass naja … ähm .. .. Usagi kann … … argh … o man … ok jetzt Augen zu und durch! Bunny bist du schwanger?!!“
 

Kaum hatte das Kätzchen den Satz ausgesprochen, konnte sie Usagi ansehen, dass sie damit den Nerv getroffen hatte, der Bunny irgendwie Angst machte und sie konnte es ihr nicht verdenken.
 

Was folgte war ein Moment befangenen Schweigens. In den blauen Augen, sah Luna Tränen aufblitzen. Usagi stand auf und durchquerte das Zimmer, lehnte ihre Stirn gegen die kühle Scheibe des Fensters. Sie sah an ihrer eigenen Spiegelung vorbei, in die Nacht hinaus.
 

„Jetzt mitten in der Nacht, könnte man glatt glauben, man befände sich am Ende der Welt, losgelöst in der Dunkelheit, frei schwebend zwischen den Sternen. Manchmal, Luna, muss ich mich nach einem Kampf erst wieder erinnern, dass da draußen die normale Welt ist und das Böse erscheint mir dann wie ein Alptraum, aus dem ich endlich aufgewacht bin.“ Bunny sprach so sanft und leise, als habe jemand ihren Lautsprecherregler gefunden und runtergeschraubt.
 

„Ich glaube … … ich glaube auch das jetzt ist nur ein Traum und morgen, morgen wenn ich meine Augen öffne ist alles wieder so wie es einmal war. Hörst du wie still es ist Luna?! Früher mochte ich die Stille nicht, doch jetzt … Immer wenn es mal einen Moment ganz still ist, halte ich inne und lausche. Ich schließe meine Augen und stelle mir vor, wie es wohl wäre, wenn wir alle nur ganz normale Menschen wären?! Ich bin bereit dafür, bereit den Thron zu besteigen aber bin ich bereit dazu Mama zu werden?!“
 

Eine einzelne Träne glitt an ihrer rosigen Wange hinunter. Usagi drehte sich zu Luna.
 

„Was .. .. was wenn ich eine ganz schreckliche Mama werde, was .. .. was wird Mamoru dazu sagen? Was wenn er sich nicht freut. Er ist immerhin erst mit seinem Studium fertig geworden und hat einen ganz tollen Job im Krankenhaus bekommen. Ich bin so blöd! Ich habe mich auf das Schicksal so sehr verlassen, dass ich gar nicht in Betracht gezogen habe, dass sich irgendetwas verändern könnte? Ich habe noch immer Angst im Dunkeln, noch immer fürchte ich mich vor Monstern die sich heimlich unter mein Bett geschlichen, haben könnten oder vor Ungeheuern im Kleiderschrank und dann muss ich mir in Erinnerung rufen, dass ich jetzt erwachsen bin, doch ich fühle mich nicht erwachsen Luna.“
 

Usagi ließ sich die Wand hinuntergleiten und stemmte ihren Kopf in die Hände. Hemmungslos fing sie an zu weinen.
 

„Bunny vielleicht habe ich es dir noch nicht gesagt, oder auch nicht oft genug wie du es verdient hättest, aber ich bin stolz auf dich!“
 

Überrascht hob Usagi den Kopf und sah Luna durch den Tränenschleier hindurch lächelnd.
 

„Usagi ich bin so stolz auf die Frau, die du geworden bist, herzensgut und rücksichtsvoll. Du hast keine Angst mehr vor Gefahren. Was könnte schon passieren, wenn das Monster oder das Ungeheuer herausspringt? Wie oft hast du gegen Ungeheuer und Monster gekämpft und gewonnen?! Du hast dich im Laufe der Jahre nicht nur deinen Gegnern gestellt, sondern auch deinen eigenen Dämonen und du hast gesiegt Bunny! Ich bewundere dich dafür, dass du jeden Menschen so nimmst wie er ist, dass du eingreifst wenn jemand in Gefahr ist. Du hast ein reines Herz, dass liebt, verzeiht und duldet und eines weiß ich ganz genau: Du Serenity warst schon immer etwas Besonderes! Du wirst ohne Zweifel deinen Weg gehen! Du wirst nicht erst zu einer Königin werden, denn das warst du schon immer und Mamoru liebt dich. Glaubst du denn wirklich, dass ihm irgendetwas mehr bedeuten könnte als du?!“
 

Endlich lächelte Bunny. Mit dem Handrücken wischte sie sich die letzten Tränen aus dem Gesicht.
 

„Freust du dich denn gar nicht?!“, wollte Luna wissen und Usagis Gesicht hellte sich auf.
 

„Oh Luna natürlich freue ich mich!“
 

„Na wo liegt dann das Problem?!“, fragte die schwarze Katze nun sichtlich irritiert.
 

„Ich habe Angst! Du weißt, dass ich erst mit 21 Chibiusa bekommen sollte, doch ich bin erst 19. Naja 19 ein halb. Was wenn ich damit die Zukunft irgendwie durcheinander bringe?!“
 

„Keine Sorge Bunny, dass wirst du ganz bestimmt nicht!“ Luna verschwieg Usagi, dass Sailor Pluto ihr bereits reinen Wein eingeschenkt hatte. Sie wollte Usagi allein ihren Weg gehen lassen.
 

Usagi ging einen Schritt zurück und betrachtete Luna.
 

„Danke! Ich danke dir für alles meine liebe Luna!“
 

„Wirst du es Mamoru und den Mädchen erzählen?!“, wollte die Katze wissen.
 

„Mhm!“ Erleichtert seufzte Luna auf.
 

Bunny streckte die Hand nach dem Kätzchen aus. Liebevoll kraulte sie Luna hinterm Ohr, als sich ihr Kommunikator meldete.
 

„Bunny komm schnell, Baal ist aufgetaucht!“, hörten sie Minakos Stimme und sprang auf.
 

Kurz bevor Usagi und Luna auf dem Sportplatz der Juban High aufkreuzten, blieb die Blondine stehen. Ihr Herz raste.
 

„Maacht des Kosmoooos waaaach aaaaaufff!“
 

Gespannt sah Luna zu, doch es passierte nichts! Abermals wiederholte Usagi die Worte, doch es geschah immer noch nichts. Baals grölendes Lachen drang zu ihnen und ohne auch nur darüber nachzudenken stürmte Usagi los. Luna rief ihr hinterher, bat darum, dass sie stehen bleiben sollte, doch Bunny ignorierte ihre Freundin. Das Einzige, was jetzt zählte war es, ihren Gefährtinnen zu helfen. Sie konnte sich zwar nicht mehr in Sailor Moon verwandeln, aber Usagi wusste, dass sie auch in diesem Zustand Kräfte besaß. Wie sie diese anwenden musste, würde sie wohl oder übel erst erfahren. Atemlos fand sie sich im Kreis der Sailorkriegerinnen wieder.
 


 

„Usagi!!!“, rief Uranus erschrocken, als sie bemerkte, dass sie nicht verwandelt zu ihnen stieß.
 

„Verwandle dich!!“, brüllte Sailor Mars und bevor Bunny antworten konnte lachte Baal zynisch auf.
 

„Sie kann sich nicht verwandeln, nicht wahr Serenity!?“ Die Arroganz stand dem Kriegsgott ins Gesicht geschrieben.
 

„Versuche es trotzdem!“, flehte Sailor Merkur.
 

„Das habe ich!“, erwiderte Bunny und trat vor.
 

Nun standen sie und Baal von Angesicht zu Angesicht. Usagi lächelte.
 

„Wie ich sehe, hast du dein Schoßhündchen wieder!“, stellte er trocken fest. Bunny war verwirrt.
 

„Was für ein Schoßhündchen? Wovon sprichst du?!“ Sie folgte Baals Blick und erstarrte. Tuxedo Mask stand auf dem Dach, der Schule.
 

„Usagi verschwinde von hier!“, rief er ihr zu und sprang schützend vor sie. Das Herz in ihrer Brust hörte auf zu schlagen. Angst schnürte ihr die Kehle zu. Sie durfte nicht zulassen, dass ihm ihretwegen wieder etwas zustieß. Baals Augen leuchteten auf und in dem Moment, als er eine gewaltige Lichtkugel auf Tuxedo Mask abfeuerte, setzten sich ihre Füße in Bewegung. Mit aller Kraft rammte sie Mamoru mit der Schulter. Der Schwarzhaarige fiel zur Seite. Ein markerschütternder Schrei zerriss die Nacht. Die Energiekugel hatte Usagi erfasst und ließ sie sich vor Schmerz winden. Blitze durchzuckten den Körper der jungen Frau. Aus den lauten Schmerzensschreien wurde immer mehr ein Schluchzen, bis ihr ihre Stimme immer mehr den Dienst versagte und sie sich vollkommen apathisch den Qualen hingab. Die Kriegerinnen versuchten zu helfen, griffen ununterbrochen an, doch ihre Prinzessin blieb gefangen in dem von Baal geschaffenen Gefängnis. Mamoru war steif vor Angst. Jeder Versuch die Barriere zu durchbrechen scheiterte und schleuderte ihn davon. Sein Körper war übersät mit Schürfwunden, die Kleidung zerrissen, doch immer wieder versuchte er zu ihr durchzudringen. Die Star Lights waren zur Stelle, kämpften, versuchten ebenso wie die anderen Usagi zu helfen. Mars schluchzte auf. Die Rufe von ihren Freundinnen drangen zu Bunny, doch sie konnte sich nicht wehren. Sie konnte sich nicht verwandeln, noch angreifen, als ob sie gar keine Kräfte mehr besaß.
 

„Es tut mir leid! Es tut mir so leid, doch ich kann euch nicht mehr helfen!“, wimmerte sie. Mamoru hatte das Gefühl zu sterben. Usagi wurde vor seinen Augen gequält und gefoltert und er war machtlos dagegen.
 

„Warum kann ich ihr nicht helfen!“, schluchzte Tuxedo Mask verzweifelt. Die Tränen rannten unaufhörlich an seinem Gesicht hinunter. Erneut warf er sich gegen die Lichtkugel, die ihn erbarmungslos auf den Boden aufschlagen ließ.
 

Usagis Lider flackerten. Das Atmen fiel ihr zunehmend schwerer. » Mamo «
 

Plötzlich hörten sie es krachen! Das Licht verschwand und sie fiel. Usagi schloss sie die Augen und wartete auf den Aufprall, doch anstatt, wie erwartet auf den harten Betonboden aufzuschlagen, landete sie in den Händen ihres Prinzen.
 

„Geführt und geschützt von Pluto! Ich bin die Wächterin der Zeit Sailor Pluto!“, hörte Usagi noch, bevor sie die Augen schloss. Sie war müde, so unendlich müde.
 

Langsam öffnete Bunny ihre schweren Lider und sah in das ihr so vertraute Gesicht. Usagi hatte die ganze Zeit über das Gefühl gewiegt zu werden, doch wie es sich herausstellte , war es nicht nur ein Gefühl. Mamoru schaukelte sie in seinen Händen sanft hin und her. Wie ein kleines Kind lag sie in seinen starken, großen Armen.
 

„Mamo?!“ Wie vom Blitz getroffen, hob der Schwarzhaarige den Kopf und sah in ihre Augen.
 

„Usako!“, flüsterte er und strich zärtlich über das goldene Haar. Bunny kam nur langsam zu sich, als sie Sailor Merkur hörte.
 

„Wasserstrahl flieeeeeg!“ Sie kämpften noch immer. Usagi versuchte aufzustehen. Der geschundene Körper fing an zu zittern. Tuxedo Masks Augen weiteten sich vor Entsetzen und obwohl er sich bewusst war, dass sie entsetzliche Schmerzen haben musste, verstärkte er seinen Griff um sie. Die Blondine zuckte zusammen, als sie spürte, wie Mamorus Hände sie fest umklammerten.
 

„Denk gar nicht erst daran!“, raunte er ihr ins Ohr, doch Usagi versuchte sich dennoch aus seinen Händen zu befreien.
 

Allmählich verstummte das Gebrüll und Sailor Pluto kniete sich neben das zukünftige Herrscherpaar.
 

Pluto sah die Verzweiflung in den Augen ihres Königs und ließ ihren Blick nach unten zu Serenity gleiten.
 

„Bitte Prinzessin! Baal ist weg! Er hat sich zurückgezogen! Es ist vorbei! Ich bitte euch! Denkt jetzt nicht nur an euch!“, sprach sie leise und sah zu wie sich die Blondine beruhigte. Ihr Körper entspannte sich und sie ließ zu, dass sie Mamoru hochhob.
 

„Denkt daran, dass ihr von jetzt an, nicht nur die Verantwortung für euch selber tragt. Denkt an SIE! Denkt an die kleine Lady, die ihr beschützen müsst!“
 

Usagi schluchzte auf. Sie fühlte sich so hilflos.
 

„Setsuna ich kann mich nicht mehr in Sailor Moon verwandeln, ich kann die Welt nicht mehr beschützen!!! WOZU BIN ICH JETZT NOCH ZU GEBRAUCHEN!!!?“
 

Erschrocken über die Worte ihrer Prinzessin wurde Sailor Pluto wütend. Auch Mamoru schnitten Usagis Worte tief ins Herz.
 

„Hör auf dich selbst zu bemitleiden Usagi!!! Denk an deine Tochter die du jetzt und hier einer unberechenbaren Gefahr ausgesetzt hast!“ Noch nie hatte Sailor Pluto so mit ihrer zukünftigen Königin gesprochen.
 

„Verzeiht mir bitte eure Hoheit! Ich wollte nicht respektlos sein, doch ihr müsst verstehen, dass ich mir Sorgen um euch mache. Um dich und die kleine Lady!“, sagte sie und man konnte die Zärtlichkeit und Liebe in ihrer Stimme heraushören.
 

„Wa .. was bedeutet das Pluto?“, fragte Mamoru zitternd. Er hörte zwar was die Wächterin der Zeit soeben gesagt hatte, doch konnte er es immer noch nicht glauben. Der Schwarzhaarige war wie gelähmt vor Angst um die Frau, die er so sehr liebte und konnte Setsunas Worte noch nicht richtig verarbeiten.
 

Auf die Lippen der Wächterin legte sich ein Lächeln. Usagi neigte ihren Kopf zur Seite und sah in die Augen der Kriegerin.
 

„Bitte Setsuna!“, kam es gebrochen aus ihrem Mund, als sie die schnellen Schritte ihrer Gefährtinnen hörte, die sich ihnen näherten. Sailor Pluto verstand und nickte verständnisvoll. Mamoru jedoch lies nicht locker und fragte abermals, doch diesmal hob Usagi die Hand und drückte ihm einen Zeigefinger auf die Lippen.
 

„Mamo bitte! Bitte bring mich nach Hause!“
 

Mit Tränen in den Augen sah er auf das wertvollste was er besaß. Usagi war seine Familie, sein Ein und Alles und beinahe hätte er sie verloren. Wieder einmal standen sie zusammen am Abgrund und sahen hinunter. Wieder einmal lag seine Usa am Boden, doch dieses Mal blieb sie liegen, stand nicht auf so wie immer, denn dazu fehlte ihr die Kraft. Seine wunderschönen blauen Augen waren matt, ihr Körper fühlte sich so zerbrechlich an. Ihre Finger lagen auf seiner Brust, leicht bläulich und eiskalt.
 

Setsuna schluckte hart. Schon immer hatte sie eine Schwäche für ihren König gehabt und obwohl sie ihr Leben für Serenity geben würde, schmerzte sie der Anblick. König Endymions Augen ruhten auf dem wunderschönen Gesicht seiner Königin, die für ihn die ganze Welt beinhalteten.
 

„Pluto!“, sprach Mamoru und wandte sich zum gehen.
 

Wortlos verstand Setsuna was ihr zukünftiger König von ihr verlangte und ging den Kriegerinnen entgegen, während Tuxedo Mask mit Usagi auf den Armen sich auf den Weg zu seinem Auto machte.

* Ein Bienchen namens Mamoru *

* Ein Bienchen namens Mamoru *
 

Usagi verschlief die Fahrt. Das letzte woran sie sich erinnern konnte, war, dass sie Tuxedo Mask auf den Beifahrersitz des Autos legte. Mamoru war so sanft und rücksichtsvoll, als ob ihr Körper aus Glas bestünde.
 

Nachdem er sich zurückverwandelt hatte, stieg er zu Usagi ins Auto. Seine Hände zitterten, als er nach dem Lenkrad griff. Mamoru fiel es schwer sich auf den regen Verkehr der Straßen Tokios zu konzentrieren. Immer wieder schweifte sein Blick auf das Mädchen neben ihm. Usagi schlief tief und fest. Der Selbstheilungsprozess hatte bereits eingesetzt. Langsam verschwanden die Abschürfungen, doch nach ihrer Atmung nach zu schließen, hatte sein Engel noch immer Schmerzen. Jede Regung die ihr Körper vernahm, ließ sie aufatmen. Die schmal gezogenen Lippen pressten sich aufeinander, sodass auch er bei ihrem Anblick laut Aufstöhnen musste. Sie waren einander so nahe, dass auch er ihre Schmerzen fühlen konnte. Ihr Kopf war leicht zur Seite gekippt. Sie würde sicher einen steifen Nacken bekommen. Er konnte ihren langen, schmalen Hals sehen sowie auch eine Narbe, auf der linken Seite, die, nicht so, wie alle anderen verblasst war und sich über Teile ihres Gesichtes bis zum Haaransatz zog. Erst jetzt fiel Mamoru auf, das Usagi sein weißes T-Shirt mit der Uniaufschrift darauf, trug. Es war ihr viel zu groß und reichte bis knapp unter die Knie. Manchmal vergaß der Schwarzhaarige, wie stark seine Prinzessin doch war. Wenn er ihren zierlichen Körper betrachtete, konnte er ab und zu nur schwer glauben, welch Qualen und Schmerzen er doch erdulden musste. Er erinnerte sich an all die Kämpfe von Sailor Moon im Laufe der vergangenen Jahre, an den Pein, die Angst, die Verzweiflung und musste hart schlucken. Ohne jede Vorwarnung ergriff ihn eine ungeahnte Woge der Zuneigung für diese Frau. Selbst wenn es Usagi nicht gut ging, versuchte sie die Menschen um sich aufzubauen. Sie war immer fröhlich und steckte jeden in ihrem Umfeld mit ihrer Heiterkeit und Lebenslust an. Nie hätte jemand hinter dieser Fassade, die starke Kriegerin Sailor Moon vermutet und er gab zu, dass auch er vollkommen von der Rolle war, als sie sich das erste Mal vor seinen Augen verwandelt hatte, obwohl er schon oft das Gefühl hatte, das Usagi und Sailor Moon etwas verband. Im Atelier von Yumemi Yumeno, der Künstlerin, die unbedingt ein Portrait von ihm und Usagi malen wollte, sah er sie an und sah Sailor Moon in ihr, doch so schnell ihm dieser Gedanke gekommen war, verdrängte er ihn auch wieder.
 

Mit Bedacht hob er sie hoch und trug Bunny in seine Wohnung. Sie war immer noch nicht aufgewacht, selbst, als die Schlafzimmertür laut ins Schloss fiel rührte sie sich nicht. Langsam legte er sie aufs Bett und zog die Decke über ihren Körper. Er beobachtete, wie Usagi die Beine anwinkelte und sich wie ein kleines Kind ins Kissen kuschelte.
 

Auf Zehenspitzen schlich er hinaus um Rei und die Mädchen zu informieren. Plutos Worte spuckten in seinem Kopf herum. Was meinte sie damit, dass Bunny nicht nur für sich selbst verantwortlich war?! Chibiusa war doch in der Zukunft, wohlbehalten bei ihren Eltern zu Hause, als es dem Schwarzhaarigen wie Schuppen von den Augen fiel! » Denk an deine Tochter die du jetzt und hier einer unberechenbaren Gefahr ausgesetzt hast! Usagi!! « Achtlos ließ Mamoru den Telefonhörer fallen und ging zurück zu ihr. Das Herz schlug ihm bis zum Hals. Leisen Schrittes näherte er sich ihr und setzte sich an den Bettrand. Er betrachtete ihre dicht, geschwungenen Wimpern, ihre kleine süße Stupsnase, ihr perfekten Gesichtskonturen. Sein Verlangen danach, die Wärme ihrer Haut zu spüren, war kaum zu ertragen. Wie von einem eigenen Willen getrieben, streckte sich seine Hand nach ihr aus. Seine Finger fuhren zärtlich entlang ihrer Wange, als Usagi verschlafen, die Augen öffnete und ihn ansah. Mamoru senkte den Kopf und legte die Lippen auf ihre. Es war nur ein Kuss auf den Mund, keine Zunge und auch nicht fordernd, doch ließ er sie damit spüren wie sehr er sie liebte.
 

Seine Stirn lag auf ihrer, die Nasenspitzen berührten einander. Mamoru konnte Usagis Atem auf seiner Haut spüren, die ihm eine Gänsehaut bescherte.
 

„Hast du gut geschlafen Prinzessin?“ Sie nickte.
 

„Usa, geht es dir gut, hast du Schmerzen?“, fragte er besorgt. Sie lächelte und schüttelte leicht ihren Kopf.
 

„Ich mag es nicht wenn du das machst!“, sagte er gespielt gekränkt.
 

„Wenn ich was mache?!“, lachte die Blondine und versank in dem tiefen Blau seiner Augen.
 

„Wenn du nicht mit mir sprichst!“
 

„Und ich mag es nicht, wenn du versuchst mich aus meinem Schneckenhaus herauszulocken! Ich will noch ein bisschen da bleiben. Ich finde es im Moment ganz schön da drinnen!“
 

„Ja?“
 

„Ja!“
 

„Aber leider übersiehst du dabei etwas ganz entscheidendes!“
 

„Nämlich?“
 

„Du fehlst mir wenn du dich dahin zurückziehst. Wir müssen über die Ereignisse miteinander sprechen und nicht voreinander davonlaufen!“
 

„Tu ich ja gar nicht, denn wie du nur unschwer erkennen kannst, liege ich gemütlich eingekuschelt in deinem Bett und mir würde nicht einmal im Traum einfallen, jetzt herauszukommen!“
 

„Selbst wenn ich dir sagen würde, dass in der Küche eine große Tasse Kakao auf dich wartet?!“, fragte er amüsiert, als er sah wie Bunny sich die Bettdecke bis unter die Nase zog.
 

„Ja, naja, das wäre natürlich ein sehr guter Grund!“, kicherte die Blondine. Usagi war verwundert über Mamorus Verhalten. Eigentlich hatte sie erwartet, dass er ihr Vorwürfe machen würde, er ihr einen Vortrag halten würde, doch er tat nichts dergleichen. Erleichtert seufzte sie und sah wie Mamoru im Begriff war aufzustehen.
 

„Mamo warte!“
 

„Hast du es dir anders überlegt?“, fragte er und nahm wieder neben ihr Platz. Usagi ergriff seine Hand und zog ihn näher zu sich.
 

„Es tut mir leid!“, flüsterte sie zaghaft.
 

„Du musst dich nicht entschuldigen!“, antwortete der Schwarzhaarige ernst und verzog das Gesicht. Usagi musterte ihn und konnte darin sehen wie er mit sich selbst rang.
 

„Doch muss ich und außerdem war das nicht alles!“, fing sie an, als sich Mamorus Augen weiteten und er sie erwartungsvoll ansah.
 

Die Blondine wurde nervös und wandte den Kopf zum Fenster. Sie nahm all ihren Mut zusammen, bevor sie sich erneut zu ihm umdrehte und ihn direkt ansah. Ihre Blicke trafen sich. Entschlossen ihm die Wahrheit zu sagen, blickte sie ihm tief in die Augen.
 

Als ihre himmelblauen Augen die Seinen trafen, hatte Mamoru das Gefühl, dass sie ihn durchbohrten. Sie sah durch sie hindurch bis hin zu seiner Seele. Der Schwarzhaarige bemerkte wie Usagi versuchte darin zu lesen, die Gefühle die in ihm vorgingen zu erahnen. Auf ihre Lippen legte sich ein liebevolles Lächeln.
 

„Mamo vermisst du eigentlich Chibiusa?“, fragte sie ohne ihn nur einen Augenblick aus den Augen zu lassen.
 

„Ja, natürlich vermisse ich sie doch du weißt, dass.. „
 

„Ich bin schwanger!!“, schnitt sie ihm mitten im Satz ab und erstrahlte übers ganze Gesicht.

Mamorus Augen wurden groß!
 

„Ich bin schwanger!“, wiederholte er in der Hoffnung, sich nicht verhört zu haben. Usagi biss sich auf die Unterlippe, noch immer lächelnd. Ihr Blick war schalkhaft, als sie anfing zu lachen. Sie hätte diesen Augenblick am liebsten eingefroren. Noch immer wiederholte Mamoru ihre Worte.
 

„Nein, nicht du bist schwanger, sondern ich Dummerchen, obwohl so ganz unschuldig bist du ja auch nicht daran oder muss ich dir als Arzt jetzt ernsthaft erklären wie das mit den Bienchen und Blümchen läuft?!“, kicherte sie vergnügt.
 

Mamoru hatte die Lawine, weder gesehen noch gehört und doch traf sie ihn. Traf ihn ungebremst mit voller Wucht. Einen klaren Gedanken konnte er nicht fassen, an Reden war nicht zu denken und von Denken konnte keine Rede sein. Er saß da mit halboffenen Mund und großen Augen.
 

Usagi saß ruhig ihm gegenüber und sah in sein Gesicht, prüfte jede Regung, wartete auf eine Reaktion und bekam keine. Kurz öffnete Mamoru seinen Mund und schloss ihn, ohne etwas gesagt zu haben. Seine Hand glitt langsam, fast ehrfürchtig zu ihrem flachen Bauch und blieb dort liegen. Usagi konnte die Tränen sehen, die sich in seinen dunkelblauen Augen bildeten. Sie sprach nicht, wartete einfach nur ab. Die Blondine fühlte, dass in Mamorus Inneren die Gefühle Achterbahn fuhren und nahm sich vor ihm Zeit zu lassen.
 

Ungläubig sah er sie nun an. Noch immer umspielte ein sanftes Lächeln ihre Lippen. Es war ein hinreisendes Bild, dass es Mamoru nur noch schwerer machte sich zu konzentrieren. Herrgott Usagi hatte schon immer etwas an sich, dass ihm den Kopf verdrehte und es ihm das Denken erschwerte und nun sagte ihm dieser Engel, SEIN ENGEL, dass sie ein Kind bekommen würden und er brachte keinen Ton über seine Lippen. Das einzige was er tat, war zu grinsen. Ja, er grinste von einem Ohr zum Anderen, wie der allergrößte Vollidiot und seine Usa schien ihm sein unwirsches Verhalten nicht einmal übel zu nehmen.
 

„Bunny?“
 

Erwartungsvoll sah sie ihm in die Augen und er konnte darin ein Funkeln erkennen. Sie spiegelten so viel Liebe wieder, wie er es noch nie zuvor gesehen hatte. Usagi wagte sich ein kleines Stückchen vor und ihre Nase berührte seine.
 


 

„Und was sagst du?“
 

Ihre Blicke trafen sich und wenige Sekunden darauf ihre Lippen. Er küsste sie so, als ob es um ihr beider Leben ginge. In diesem Moment war für Mamoru das Leben, trotz aller Gefahren, seiner jahrelanger Einsamkeit, seiner Unsicherheiten, perfekt. Wenn ihm irgendjemand, vor Jahren gesagt hätte, dass er SIE, die einzige, wahre Liebe seines Lebens, je finden würde, hätte er gelacht, doch jetzt und hier in ihren Armen fühle er sich angekommen. Er war zu Hause. Sie war sein zu Hause. Sie und Chibiusa. Lächelnd löste er sich von ihr. In seinen Augen leuchteten Tränen auf und Mamoru sah seinen Engel, sein Herz, die nun ein neues Leben in sich trug. Ein Leben welches sie gemeinsam geschaffen haben. Der Gedanke daran füllte sein Herz mit purer Freude. Stürmisch riss er Usagi in seine Arme und wirbelte sie durch die Luft.
 

„Usako du hast mir soeben das wundervollste Geschenk auf dieser Welt gemacht!“, rief er freudestrahlend, vollkommen von sich losgelöst.
 

Bunny konnte nicht anders als zu lachen. Sie sah ihren Mamo, wie er sie in die Luft hob, sah den Glanz in seinen Augen, die pure Freude. Zum ersten Mal sah sie in ihm den kleinen Jungen, der er einst gewesen ist.
 

„Sieh es als etwas verspätetes Geburtstagsgeschenk! Da du dich an deinem Geburtstag ja nicht an mich erinnern konntest, habe ich mich nicht getraut dir etwas zu schenken!“, gluckste Usagi vergnügt und Mamoru ließ sie endlich runter.
 

Bunny spürte nicht, wie sie mit dieser Aussage Mamoru traf. Erst als sie die Hand auf seine Wange legte und aufsah, konnte sie Tränen erkennen.
 

„Oh Bunny es tut mir so unendlich leid!“
 

Weinend zog er sie in seine Arme. » Wie blöd bist du eigentlich Bunny Tsukino!! « rügte sie sich selber und fuhr zärtlich mit den Fingern durch sein dichtes schwarzes Haar.
 

„Mamo, bitte weine doch nicht! Ich wollte nicht … ah ich bin ja so blöd!“, schniefte die Blondine und war selber den Tränen nahe, als sie Mamoru ein Stück von sich drückte.
 

„Bist du nicht! Hör mir gut zu Usagi Tsukino! Du bist der wundervollste Mensch, dem ich je in meinen Leben begegnet bin und für nichts und niemanden in dieser ganzen Galaxie würde ich dich je wieder gehen lassen!! Du gehörst mir mein Herz, nur mir allein!“
 

Usagi konnte nicht glauben, was sie zu hören bekam. Mamorus Worte wirbelten durch ihren Kopf. » Du gehörst mir! Mir allein! «
 

Zitternd nahm die Blondine sein Gesicht in beide Hände.
 

„Mamoru, du bist das Ende meiner Reise oder vielmehr das Ziel. Du bist der Mann, mit dem ich den Rest meines Lebens verbringen möchte. Du bist MEIN Zuhause. Ich gehöre dir, das habe ich schon immer, seit dem ersten Mal als ich dich sah. Du hast mir meinen ersten Kuss geschenkt, nur dir habe ich meinen Körper geschenkt und nur dich liebe ich!“
 

Mamorus Gesicht war wie erstarrt. So etwas aus ihrem Mund zu hören, gab ihm das Gefühl zu fliegen und diesmal flog er direkt in die Sonne hinein und schloss sie in die Arme!
 

„So und nun zu meinem Kakao!“, hörte er sie sagen.
 

„Ist das dein Ernst?!“, fragte der Schwarzhaarige belustigt, als er sah wie sie zur Tür stolzierte.
 

„Ja klar Mamoru, wir haben immerhin eine ganze Menge zu besprechen und das würde ich gerne mit einem heißen Kakao in den Händen.“
 

Verwirrt folgte er seinem Blondschopf. Eigentlich hatte er jetzt nicht vor mit ihr über Baal zu diskutieren, doch Usagi schien daran sehr viel zu liegen.
 

Als sie es sich auf der Couch gemütlich gemacht hatten, wartete er angespannt, dass sie anfängt. Mamoru beobachtete wie sich ihr hübsches Köpfchen zu ihm drehte und war überrascht über das schiefe Grinsen auf ihren Lippen.
 

„Also Dr. Chiba ich möchte ihnen wirklich nicht zu nahe treten, doch ich möchte nun mit ihnen einige Dinge besprechen! Es geht um eine äußerst ernste Angelegenheit“, sprach Usagi gespielt ernst und Mamoru beschlich ein ziemlich ungutes Gefühl. Diesen Gesichtsausdruck kannte er nur zu gut. Er wagte es kaum zu fragen, doch tat er es trotz seiner Bedenken.
 

„Und das wäre?“, fragte er verunsichert.
 

„Naja … Ich möchte ihnen erklären wie die kleinen Babys gemacht werden!“ Mamorus Auge fing vor lauter Nervosität an zu zucken, sowie Usagis Mundwinkel, doch sie riss sich zusammen und fuhr unbeirrt fort.
 

„Sie kennen sicher die Geschichte mit dem Bienchen und Blümchen Dr. Chiba?!“
 

» Das kann unmöglich ihr ernst sein!« Mamorus Wangen wurden rot. Verlegen sah er zu Usagi. Er konnte es ihr ansehen, wie viel Kraft es sie kostete nicht laut loszulachen. In ihren Augen konnte er die Entschlossenheit sehen! » Und wie ernst sie es meint Mamoru! Sie wird es durchziehen! Und wie sie das wird! Los Chiba! Wenn du schon so ein Vollpfosten sein musstest, dann musst du jetzt auch da durch! «
 

Bunny musste sich selber in den Arm zwicken um weiterhin ernst zu bleiben und erst recht als sie Mamorus glühendes Gesicht sah, aber ihr gefiel das Spiel, was sie begonnen hatte und sie würde es gewiss zu Ende spielen! Sie verkniff es sich laut Aua zu schreien, als sich ihre Nägel in die Haut ihres rechten Oberarmes bohrten und wartete Mamorus Antwort ab, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken.
 

„Ja .. ja .. naja wissen sie?!“
 

„Miss Tsukino!“, antwortete sie monoton.
 

„Bi .. Bi ..Bitte was?“, stotterte Mamoru und fing an mit seiner Tasse zu spielen.
 

„Na mein Name. Sie müssen doch meinen Namen kennen, wenn sie mit mir eine Unterhaltung führen wollen Herr Doktor!“ Bewusst betonte die Blondine das Wort Doktor und Mamorus Gesichtsfarbe färbte sich in ein sehr unnatürlich aussehendes Lila.
 

„A .. A.. Also Miss Tsukino ich g .. g .. glaube nicht!“
 

„Ah herrje Dr. Chiba, warum werden sie gleich so verlegen? Es ist doch nichts dabei! Ich mache ihnen einen Vorschlag!“, kicherte sie und Mamoru hoffte, dass sie ihn nun endlich erlösen würde doch er sollte eines besseren belehrt werden. Usagi nahm einen Schluck aus ihrer Tasse, auf der ein kleines Häschen abgebildet war und nippte daran. Oberhalb ihrer Lippe hinterließ der Kakao einen kleinen Schnurrbart. Er wollte schon etwas sagen, doch Bunny hob abwehrend die Hand und brachte ihn somit zum Schweigen. Der Schwarzhaarige lachte sich gerade einen ins Fäustchen. » Naja, was solls .. Wenn sie schon vor hat mich aufzuklären, dann doch wenigstens so! «
 

Auch er setzte sich gerade hin und straffte die Schultern. Bunnys Augen wurden groß, als sie sah, das auch Mamorus Mine ernst wurde. Von Verlegenheit keine Spur mehr.
 

„Also bitte!“, sagte er gelassen ruhig. In Usagis Ohren zu ruhig. Nun überkam sie doch die Nervosität.
 

„Ja?“, fragte sie zaghaft. Jetzt war es an Mamoru das kleine Spielchen zu genießen und das tat er, und zwar in vollen Zügen, wie die geschockte Blondine feststellen musste. » Na was solls .. .. Wie ging die Geschichte noch mal? Ah ja! Genau! «
 

„Na wenn Sie unbedingt wollen!?“, versuchte sie es noch mal und sah fragend in seine Augen, die sie belustigt musterten.
 

„Natürlich möchte ich, oder haben sie es sich etwa anders überlegt? Kann ja sein, dass sie selbst nicht wissen wie das mit den Babys funktioniert!“, grinste Mamoru siegessicher. Nur was er nicht wusste war, dass er damit Usagis Kampfgeist geweckt hatte.
 

„Der Bienenjunge, nennen ihn wir mal Mamoru, fliegt auf ein Blumenmädchen seiner Wahl, lässt seine gelb – schwarz – gestreifte Hose fallen und es geht los, das Bestäuben meine ich ..“, amüsiert wackelte Usagi mit den Augenbrauen.
 

Mamoru hatte sich hinter seiner Tasse versteckt, doch Usagi konnte einen Blick auf seine riesengroßen blauen Augen erhaschen, die gefährlich weit aus den Öffnungen getreten waren.
 

„Wenn das Bienchen Mamoru heißt, warum hat dann das Blumenmädchen keinen Namen?“, nuschelte er ein wenig verärgert.
 

Schulterzuckend, ließ sich Usagi in die weichen Kissen der Couch fallen und rollte kurz mit den Augen.
 

„Na, weil das Bienchen ein lebendiges Wesen ist oder kennst du jemanden der Blumen einen Namen gibt?“, fragte sie interessiert. Mamoru schwieg und dachte nach. » Eigentlich gibt es auch niemanden der Bienen Namen gibt, außer natürlich du! «
 

Dieses Indiz, des Schweigens veranlasste jedoch Bunny mit ihrer Geschichte fortzufahren.
 

„Dabei kommt es ihm natürlich sehr entgegen, dass das Blumenmädchen nur ganz schlecht fliehen kann ...“
 

„USAKOI!!!“, schrillte Mamoru aufgebracht, doch Bunny grinste diabolisch und redete weiter darauf los, während ihr Mamo immer weiter in die Kissen sank.
 

„ … naja aber eigentlich will sie das ja auch überhaupt nicht. Schließlich hat sie sich extra für ihn in einen leuchtend, buntes Kleid geschmissen und kräftig Parfum aufgetragen. Und warum das Ganze? Nur um den armen, kleinen Mamoru zu verführen. Hat ja schließlich auch letzten Endes geklappt. Sie hat Mamoru herumbekommen … … „
 

Usagi redete und redete und Mamoru sank und sank immer tiefer in die Couch, ohne sie auch nur einen Augenblick aus den Augen zu lassen. Eines schwor er sich in dieser Nacht und das war RACHE! » Irgendwann Bunny! Irgendwann werde ich dir das zurückzahlen und dann wirst du Augen machen! <<

* Nackte Tatsachen *

* Nackte Tatsachen *
 

Hinter jeder verärgerten Frau,

steht ein Mann,

der keine Ahnung hat,

was er falsch gemacht hat! :)
 

Hallöchen meine Lieben,
 

da ich mich mit den gestrigen Kapitel voll in Fahrt geschrieben habe, konnte ich einfach nicht mehr aufhören und taddaaaaaa! Hier kommt gleich das nächste. Es ist zwar nicht so emotionsgeladen wie das vorherige, aber gegen ein bisschen zwanglose Konversation ist ja auch nichts einzuwenden. Es kann ja nicht immer große Gefühle regnen .. .. :) * grins *
 

Ich hoffe, dass es euch gefällt! ;)
 

♥♥♥ ♥♥♥ ♥♥♥
 

Ein Rumpeln aus der Küche, lies Mamoru aufschrecken. Ein Blick zur Seite verriet ihm, dass Bunny bereits auf den Beinen war. Lachend schüttelte er den Kopf. Seit wann stand Usa denn vor ihm auf und … » Bitte nicht! « Die Uhr zeigte, dass es bereits zehn nach acht war und er musste bis neun im Krankenhaus sein. Mit einem Satz sprang er aus dem Bett und eilte zur Tür. Auf dem Weg ins Bad, schlich er zuerst in die Küche, wo ihm vor lauter Schreck der Atem stockte. War das tatsächlich seine Küche? Ungläubig schweifte sein Blick über die unzähligen Töpfe und Teller und dazwischen erspähte er SIE. Usagi kniete vor dem Backofen und fluchte leise vor sich hin.
 

„Wie es wohl in Motokis Küche aussieht?“, grummelte sie und drückte ihre Nase an das Glas. » Was wohl da drinnen ist? « Stirnrunzelnd, beugte er sich über sie und schielte neugierig hinein. Seine Wange streifte ihre, als er das Kinn auf ihrer Schulter niederließ.
 

„Sag mal Usa was soll das werden, wenn es fertig ist?!“, neckte er seine Prinzessin. Mit den Lippen streifte Mamoru sanft ihr Schlüsselbein, doch noch immer waren Usas Augen wie gebannt auf den Backofen gerichtet, was Mamoru zum Schmunzeln brachte. Er wusste zwar, dass er spät dran war und wenn er weiter wie ein Maulwurf mit Usagi in den Backofen starrte, würde er definitiv zu spät kommen. Wollte er denn wissen, was sich hinter dieser Öffnung verbarg?! Nein, lieber nicht! Als er sich aufrichten wollte, fiel es ihm wieder ein, was eigentlich am Vortag passiert war. Seine Usa .. Er .. und im nächsten Moment schlang er die Arme um ihre Taille und fing an sie mit Küssen zu übersähen. Bunny quiekte laut auf, als sie Mamorus Lippen überall auf ihrem Gesicht spürte.
 

„Baka hör sofort auf damit, du kitzelst mich!“, rief sie und umfing sein Gesicht mit beiden Händen, doch seine Hände gingen weiter auf Wanderschaft. Verspielt griff er gezielt an die Stellen, an denen er wusste, dass sie am empfindlichsten war.
 

„Bitte, bitte hör auf!“, kicherte die Blondine und versuchte nach seinen Händen zu greifen, wobei sie den Turm von Töpfen und Pfannen übersah und sie mit einer Handbewegung zu Boden riss. Nicht einmal der Krach brachte den Schwarzhaarigen dazu aufzuhören. Stattdessen, spürte Bunny wie seine Hände unter ihre Pobacken glitten und sie hochhoben und bevor sie protestieren konnte, lag sein Mund schon auf ihrem.
 

Mamoru konnte nicht anders, als sie zu küssen. Er brauchte sie, die Nähe zu ihr, sie zu fühlen. Ihre vollen Lippen lagen auf seinen. Er spürte ihre Zunge, die mit seiner spielte, ihn neckte. Fühlte ihre Finger, die sich unter dem Saum des T – Shirts schoben, die zärtlich über seine Brust fuhren, vernahm ihren unverwechselbaren Duft, der ihn benebelte. Sein Körper spannte sich an. Jede einzelne Faser schrie nach ihrer Nähe. Mamoru spürte seine Erektion, die sich gegen Usagis Körper drückte, fühlte wie sie in den Kuss hinein stöhnte. Wenn es ihm bis dahin nicht klar war, dann spätestens jetzt. Er konnte unmöglich gehen und nach allem was sie gestern miteinander erlebt hatten, wollte er sie keine Sekunde alleine lassen.
 

Grinsend und schwer atmend, drückte er sich ein wenig von ihr weg, bevor er noch alles um sich herum vergaß und der eingeschaltete Herd die Wohnung in Brand setzten konnte. Ohne die Augen von ihrem Gesicht abzuwenden, griff er blindlings nach dem Rädchen, dass für die Temperaturregelung des Gerätes verantwortlich war und schaltete es aus.
 

„Und jetzt?“, fragte sie zuckersüß und legte den Kopf schief, sodass ihr offenes Haar sich über die Schulter ergoss.
 

„Jetzt? Jetzt machen wir uns fertig und gehen zu Motoki frühstücken!“ Er sah die Enttäuschung in den wunderschönen blauen, Augen die langsam von seinem Gesicht nach unten glitten und knapp unter seinen Hüftregion verweilten. Er folgte ihnen und sah wie sie lächelte.
 

„Usaaa!!!“
 

„Du hast Recht! Frühstück bei Motoki klingt fantastisch!“, rief sie erfreut und hüpfte auf. Verdutzt sah er ihr hinterher.
 

„Hey du?! Wer bist du und was hast du mit meiner Verlobten gemacht!?“
 

Usagi hörte, wie Mamoru ihr hinterherrief und hielt inne. Lachend drehte sie sich um.
 

„Warum?“
 

„Weil ich dich kaum wiedererkenne Usa.“, antwortete Mamoru ehrlich. Er liebte es zwar, wie leicht und unbeschwert sie an alles heranging, doch machte er sich dennoch Sorgen um sie. Die Erkenntnis, dass sie sich nicht mehr verwandeln konnte und mehr oder weniger jetzt vollkommen wehrlos war, hatte ihn die halbe Nacht wach gehalten. Immer wieder hatte er ihren Bauch gestreichelt und sie geküsst. Sogar als sie schlief, versuchte er wach zu bleiben, aus Angst, dass ihre Feinde auftauchen könnten. Es war ihr regelmäßiger Herzschlag und ihre gleichmäßige Atmung, die ihn sanft in den Schlaf gleiten ließen.
 

„Was? Warum denn? Ich bin doch gleich wie immer?“, antwortete die Blondine gekränkt.
 

„Das ist es ja auch was ich meine. Gestern .. Baal .. ich .. du wärst vor meinen Augen gestorben, wenn Pluto ...“
 

„Hör auf Mamoru! Sofort!“, presste Bunny zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Mamoru versuchte auf sie zuzugehen, doch sie wich energisch zurück. Ihr Blick war gesenkt und er ahnte was jetzt kommen würde.
 

Usagis Brust zog sich schmerzhaft zusammen, als Mamoru Baals Namen erwähnte und sie fühlte diese Hilflosigkeit, wie sie sie auch gestern gespürt hatte. Den ganzen Morgen schon, hatte sie versucht dieses verhasste Gefühl zu ignorieren und nun wurde sie davon überrollt.
 

„Bunny ich .. .. Du musst verstehen, dass ich mir Sorgen mache.“
 

„Mamo? Traust … Traust du mir jetzt, nachdem, du weißt das ich mich nicht mehr verwandeln kann, gar nichts zu?!“, flüsterte die Blondine und hielt weiterhin den Kopf gesenkt.
 

„Du weißt, dass das Blödsinn ist!“
 

„Wenn es Blödsinn ist, warum sprechen wir dann überhaupt darüber?“
 

„Weil du noch nicht weißt wie du dich zur Wehr setzen kannst und … bitte versteh doch Bunny, dass du nicht mehr alleine bist.“
 

„Meinst du das weiß ich nicht?!“, schrie sie und sah endlich auf. Mamoru fühlte wie es in ihrem Inneren brodelte. Er versuchte es, versuchte so ruhig zu bleiben, wie es eben ging. Wütend, ballte er seine Hände zu Fäusten. Wenn ihr, nein, wenn ihnen etwas passiert wäre, wäre es allein seine Schuld gewesen. Der Versuch ihn zu retten, hätte beinahe ihr beider Leben, ihres und das von Chibiusa gefordert.
 

„Wenn du das so genau weißt, warum hast du dann das getan, was du getan hast?!“ Noch immer war seine Stimme ruhig, wohingegen die von Usagi immer wütender und lauter wurde.
 

„Weil ich Angst hatte, dass er dich umbringt! Weil ich dich liebe!!! Weil mich allein der Gedanke, daran dich zu verlieren, umbringt!! Weil es meine Pflicht ist diesen Planeten zu beschützen! Weil ich dazu geboren wurde?! Brauchst du noch mehr Gründe oder reicht das fürs Erste!?“, brüllte sie und das Mondsichel erstrahlte. Zeitgleich donnerte es an der Tür und ohne auf Mamoru zu achten, stampfte Bunny in Richtung Eingang.
 

„Hier bin ich!! Bunny ist alles in Ordnung?“ Rei war vollkommen aus der Puste. Ihr Haar hing ihr plitschnass von den Schultern, das bunte Top, war verkehrt herum angezogen und die Hose hatte auch einmal bessere Zeiten erlebt. Stirnrunzelnd besah Usagi ihre beste Freundin und trat zur Seite.
 

„Sag mal Rei, wie bist du so schnell hergekommen?“, wollte die Blondine wissen, als auch Mamoru im Türrahmen erschien.
 

„Na wie wohl!? Ich bin gelaufen! Was denkst du, dass ich geflogen bin?! Ich war gerade dabei zu duschen und dann habe ich deine Energie gespürt, so wie damals bei Chibiusa verstehst du?“, erklärte die Priesterin während sie, nach Luft japsend, an Mamoru vorbei schlurfte und in die Küche trat. Usagi und Mamoru steckten die Köpfe zusammen und warteten darauf, dass Rei etwas zum Chaos sagte, das in seiner Küche herrschte.
 

„Ist bei euch ein Sturm hindurchgezogen?!“, fragte sie erstaunt und versuchte über die Töpfe zu steigen.
 

„Nein, Bunny!“, antwortete Mamoru trocken und erntete den Zorn seiner Freundin, die sich erst jetzt bewusst wurde, dass sie sich dicht an an gedrückt hatte. Blitzschnell trat sie einen Schritt zur Seite.
 

„Hätte ich mir beinahe denken können!“, hörten sie Rei sagen.
 

Jetzt reichte es Usagi! Hochrot und zornentbrannt, marschierte die Blondine Richtung Schlafzimmer und verschwand dahinter. Mamoru folgte ihr, als ihr Kopf hervorblitzte.
 

„Ihr seid beide Blöd!!“, rief sie aufgebracht und streckte Mamoru die Zunge entgegen. Im gleichen Moment wie sie auch die Tür zuschmiss.
 

Fassungslos warf Mamoru die Hände in die Höhe.
 

Rei verschluckte sich am Wasser, als sie Usagi schreien hörte und blieb, an einer Pfanne hängen. Fluchend richtete sie sich auf und eilte in die Richtung, aus der Usagis Stimme kam.
 


 

Verwirrt beobachtete sie wie sich der Schwarzhaarige nervös mit der Hand durchs Haar fuhr.
 

„Ähm sag mal Mamoru, was ist eigentlich los bei euch?!“ Gereizt drehte er sich zu Rei, als die Schlafzimmertür abermals aufgerissen wurde.
 

„Frag doch diesen Baka!“, zischte Bunny. Die Augen der Schwarzhaarigen weiteten sich entsetzt. Sie wollte darauf antworten, doch schon fiel die Tür krachend ins Schloss.
 

„Ma .. Mamoru?!“
 

„Ah was weiß ich! Frag doch deine Freundin! Sie ist diejenige die erst die Küche demoliert hat und jetzt den Rest meiner Wohnung in Angriff nimmt!“, knurrte er und marschierte Richtung Badezimmer. Rei folgte ihm, doch kurz bevor sie ihn erreichte war Mamoru schon im Bad verschwunden und die Tür knallte.
 

Genervt hielt sich die junge Miko die Ohren zu.
 

„Seid ihr Beide von allen guten Geistern verlassen!!?!?“, grölte die Schwarzhaarige und sah von einer Tür zur Anderen. Bei Bunny war sie es ja gewohnt, doch Mamoru überraschte sie zutiefst.
 

„Ich mache mir jetzt einen Kaffee und räume die Küche auf! Wenn ihr so weit seid, könnt ihr mir gerne helfen!“ Das Wasser im Bad fing an zu laufen und im Schlafzimmer war es mucksmäuschenstill. Rei knirschte sauer mit den Zähnen.
 

„Ach ja, bevor ich es noch vergesse. Ich räume eure Küche auf, nicht meine! Wenigstens ein Dankeschön von irgendwem, würde mir sehr viel bedeuten!!!!“ (Stille)
 

» Dann eben nicht! Was haben die zwei Streithähne bloß wieder!? «
 

Mit den Handrücken wischte sich Rei den Schweiß aus der Stirn und belächelte zufrieden Mamorus Küche, die vor Sauberkeit glänzte und funkelte. Noch immer war weder Mamoru noch Usagi aufgetaucht. Die Schwarzhaarige griff in die Vitrine über ihr und holte sich eine Becher heraus. Mit einer Tasse Kaffee in der Hand ließ sie sich erschöpft auf das Sofa nieder. Einen Teufel würde sie tun und gehen, bevor sie nicht in Erfahrung gebracht hatte was zwischen Mamoru und Bunny läuft, bzw. was schief läuft und da es anscheinend noch länger dauern würde, griff sie zur Fernbedienung und zappte sich durch das Vormittagsprogramm. » Meine Güte! Wie viele verschiedene Zeichentrickfilme gibt es auf dieser Welt? Aaaah Wedding Peach! Wie süß! «
 

Es verging nicht einmal eine Minute, als Rei jemanden hinter sich spürte. Grinsend sah sie weiter auf den Bildschirm und tat so als ob sie Usagi nicht bemerken würde. Diese Räusperte sich verlegen, doch noch immer schien die Schwarzhaarige keine Notiz von ihr zu nehmen.
 

„Ähm Rei?!“ Bunny beobachtete ihre Freundin, wie sie genüsslich noch einen Schluck aus der Tasse nahm und Wedding Peach verfolgte. Anscheinend war sie zu sehr in die Serie vertieft, sodass sie sie nicht hörte. Die Blondine holte tief Luft.
 

„REI BIST DU TAUB!?“
 

Erschrocken hüpfte die junge Miko auf und fing noch im letzten Moment die halbleere Tasse.
 

„Sag mal spinnst du mich so zu erschrecken!“, japste Rei und versuchte sich vom Schock zu erholen.
 

„Na, ich habe schon einmal nach dir gerufen und da du nicht reagiert hast ...“
 

„... dachtest du, dass du mich zu Tode erschrecken musst! Ich habe dich gehört Bunny, aber ich war zu sauer um mit dir zu sprechen!“, knurrte die Priesterin mit zusammengekniffenen Augen.
 

„Du Rei? Ist Mamoru schon weg?!“, fragte Bunny und ignorierte das was Rei soeben gesagt hatte geflissentlich.
 

„Ööö Ähm .. nein, nicht, das ich wüsste.“, antwortete Rei irritiert.
 

„Sag bloß er ist noch immer im Bad?“, flüsterte die Schwarzhaarige hinter vorgehaltener Hand zu ihrer Freundin.
 

„Keine Ahnung!“
 

„Dann sieh nach!“
 

„Nein ganz sicher nicht! Warum sollte ich! Schließlich habe ich ihn ja auch nicht dort eingesperrt!“
 

„Na los Bunny, sei nicht so herzlos!“, bedrängte Rei Bunny und schubste sie näher zur Tür.
 

„Hey! Wie kommst du darauf das ich herzlos bin!? Sieh du doch nach, wenn es dich so brennend interessiert!“, zischte die Blondine.
 

„Bist du jetzt total bescheuert oder was!? Mamoru könnte da drinnen nackt sein oder was weiß ich!“, rief die Schwarzhaarige und gestikulierte wie wild mit Händen und Füßen.
 

„Wäre ja nicht das erste Mal, das du ihn nackt sieht!“, nuschelte Usagi und verzog das Gesicht.
 

„Das kann doch unmöglich dein ernst sein!? Wie kann das überhaupt sein, dass du dich immer noch an diese uralte Geschichte erinnern kannst?!“
 

„Es scheint zwar nicht so, aber ich habe ein Gehirn wie ein Elefant Rei! Ich erinnere mich an alles! Also siehst du jetzt nach oder nicht?!“
 

„Sie sieht ganz sicher NICHT nach!“, ertönte Mamorus Stimme messerscharf hinter ihnen und ließ die zwei Frauen vor Schreck aufspringen.
 

„Ma .. Mamoru!“, stotterte Rei verlegen und versuchte den Blick von einem halbnackten Mamoru der lediglich mit einen kleinen Duschhandtuch, das er sich vor seine Mitte hielt, vor ihnen stand, abzuwenden. Rei errötete in allen möglichen Nuancen und sah nach allen Seiten.
 

Auch der Schwarzhaarige stand mit hochrotem Kopf inmitten des Wohnzimmer und sah zu seiner Verlobten, die ihn mit einem vielsagenden Blick studierte. Mamorus Augen blitzen vor Wut, was Usagi lediglich ein boshaftes Lächeln entlockte.
 

„Warum gehst du dich nicht anziehen?!“, fragte sie spitz, wohl wissend, dass das Handtuch nicht komplett um seine Hüften reichte.
 

„Na, weil ich nicht einfach so an euch vorbeigehen kann, wie du unschwer erkennen kannst!“, knurrte er gefährlich.
 

„Ah, so und warum hast du dich dann nicht im Bad schon angezogen?!“, fragte Bunny immer mehr amüsiert, jedoch mit vollkommen ernster Mine.
 

„Weil ich nicht in MEIN Zimmer reinkonnte um mir frische Sachen zu holen!!“
 

Jetzt wurde Usagi sauer und stemmte die Hände in die Hüften.
 

„So, so .. DEIN Zimmer, was?!“
 

Entgeistert sah sie Mamoru mit großen Augen an. SIE, die IHN erst in diese verzwickte Situation hineinmanövriert hatte! SIE wagte es sauer auf ihn zu werden?! Doch als Mamoru sich das gesagte noch einmal durch den Kopf gehen ließ, fiel ihm erst auf was er da tatsächlich ausgesprochen hatte. » Komm schon Usa, du weißt, dass ich es nicht so gemeint habe! Bitte! «
 

„Usagi?!“
 

„Warte ich bringe dir gleich deine Sachen!“, sagte sie ruhig und schluckte den Klos in ihrem Hals runter. Als sich die Blondine zum gehen wandte und zum Schlafzimmer tapste, konnte Mamoru noch das funkeln der Tränenflüssigkeit sehen. » Nein! Natürlich hatte sie es so verstanden, wie ich es gesagt habe! Mamoru du Idiot! «
 

Während Bunny im Kleiderschrank wühlte, sah Rei noch immer verlegen von einem Eck ins Andere und blieb irgendwann versehentlich an Mamorus nackter Brust hängen. » Nicht schlecht, nicht schlecht! Ich muss unbedingt Yuitschiros Trainingsprogramm straffen! Wie oft wohl Mamoru für diesen göttlichen Körper trainieren muss?? «
 

„Sag mal Mamoru wie oft trainierst du eigentlich die Woche?!“
 

Mamoru klappte die Kinnlade runter. Hatte er sich soeben verhört oder fragte Rei ihn wirklich wie oft er trainierte?!
 

SEINE Freundin/Verlobte/bald Ehefrau/die Mutter seiner bzw. ihrer gemeinsamen Tochter war sauer/wütend/fuchsteufelswild auf ihn, weil ER, ihr Freund/Verlobter/bald Ehemann/werdender Vater ihr eben unmissverständlich und überdeutlich zu verstehen gegeben hatte, dass dies SEINE! Ja nur seine, nicht ihre gemeinsame, wie er es immer sah, Wohnung war, während ER splitterfasernackt (bis auf das kleine Handtuch) in ihren GEMEINSAMEN Wohnzimmer stand und sich von IHRER besten Freundin/seiner EX in spe wie ein exotisches Tier bestaunen ließ und die ihn tatsächlich, allen Ernstes fragte, wie oft er trainierte? In was für einem bekloppten/verdrehten Universum war er nur gelandet?!
 

Verstohlen sah er aus den Augenwinkeln zu Rei, deren Blick noch immer auf seinen Oberkörper haftete.
 

„REI!!! Seid ihr jetzt komplett verrückt geworden oder wie?!“
 

„Nein, wieso denn?!“, fragte die Schwarzhaarige ahnungslos und sichtlich irritiert über die Frage.
 

„Ach nur so!“ antwortete er schulterzuckend. » Usagi wo bleibst du?! Ich weiß, dass du mich absichtlich warten lässt! «
 

„Hier, bitteschön!“ Ein Badetuch, samt frischer Kleidung tauchte vor seiner Nase auf und riss Mamoru aus den Gedanken. Dahinter kamen zwei große, blaue Augen zum Vorschein, die ihn schüchtern beäugten.
 

„Ich … naja, du hast deine Sweathosen umgeräumt, sodass ich erst suchen musste!“, erklärte sie ihm mit einem herzzerreißenden Lächeln. Er konnte seiner Prinzessin an der Nasenspitze ansehen, wie peinlich ihr die ganze Sache auf einmal war.
 

» Blöder Mamoru! Blöder, ganz blöder Mamoru! Sie hat dich nicht absichtlich warten lassen! Ah Usa! «
 

„Rei umdrehen!“, kam es von Bunny.
 

„Hä?“
 

„Na, du sollst dich umdrehen, zum Fenster gucken, oder auf den Boden, oder sonst wohin außer zu MEINEM Freund!“, gluckste Bunny vergnügt als sie Reis verdatterten Gesichtsausdruck sah.
 

„Ich glaube, dass ich jetzt ein kühles Glas Wasser brauche!“, seufzte die Schwarzhaarige entnervt und verschwand in die Küche.
 

Mamoru flitzte ins Bad und Usagi ließ sich niedergeschlagen auf die Couch sinken. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen als sie ihre Augen über den (noch) flachen Bauch gleiten ließ. Gefühlvoll legte sie die rechte Hand darauf. „Na, was sagst du dazu kleine Lady? Ziemlich anstrengend die Beiden, was? Aber mach dir darüber mal keine Sorgen, sie sind ja nicht immer so. Rei ist eine ganz Liebe, auch wenn ich mich ab und zu vor ihr fürchte und dein Papa .. .. dein Papa ist der beste und liebste Mann auf der ganzen Welt.“ Verträumt schloss Bunny die Augen und lehnte sich zurück. Was sie jedoch nicht bemerkte, war, dass sie Mamoru die ganze Zeit über beobachtet hatte.
 

Nachdem sich der Schwarzhaarige, noch ausgiebig über Bunny und sich selbst geärgert hatte, verließ er komplett angezogen das Badezimmer und wollte zu ihr. Usagi schien nicht bemerkt zu haben, dass er zurück war, als er sah wie sie mit der flachen Hand über ihren Bauch fuhr. Im Gedanken versunken blieb ihre Hand dort liegen und sie fing an zu reden .. Mamoru sah sich um, doch Rei konnte er nirgendwo entdecken. Auf Zehenspitzen schlich er ein wenig näher und das, was er hörte ließ sein Herz vor lauter Liebe überquellen. Seine Usa, richtete ihre Worte an den kleinen Engel in ihr. » Dein Papa ist der beste und liebste Mann auf der ganzen Welt! « hörte er sie sagen. Mamoru konnte sich in diesem Moment nicht vom Fleck rühren. Bunnys Worte erfüllten ihn mit einer immensen Wärme und Glück, dass er sich kaum traute sich zu bewegen, aus Angst diesen besonderen Moment durch eine falsche Bewegung oder ein belangloses Wort kaputt zu machen.

* Licht und Dunkelheit *

* Licht und Dunkelheit *
 

Versteckt in einer Nische beobachtete Rei die vertraute Zweisamkeit des jungen Paares. Anscheinend hatte sie sich umsonst Sorgen gemacht, denn so wie sie sah, gab es keine Streitigkeiten zwischen Bunny und Mamoru, außer ihres ganz normalen Wahnsinns, den sie ohnehin von ihrer Freundin gewohnt war. Der Anblick, verleitete Rei zum Träumen. Ob sie und Yuichiro jemals eine solche Beziehung führen würden?! Ohne das Paar zu stören, tapste Rei, darauf bedacht nicht unnötigen Krach zu machen, aus Mamorus Wohnung.
 

Tage und Wochen vergingen, ohne das Usagi es nur in Betracht gezogen hätte ihren Eltern, oder auch ihren Freundinnen von ihrer Schwangerschaft zu erzählen. Sie schaffte es sogar Mamoru zu überreden, wieder arbeiten zu gehen. Die Tatsache, dass ihr Freund mit Keiko zusammen Nachtschichten übernahm interessierte sie herzlich wenig, wie Mamoru überrascht, feststellen musste. Ihm gegenüber, wurde Usagi immer verschlossener und verbrachte den Großteil ihrer Zeit in der Klinik oder bei ihren Eltern zu Hause. Wenn es Mamoru nicht besser gewusst hätte, hätte er darauf schwören können, dass sie ihre Schichten genau so anpasste, damit sie, wenn er arbeiten musste, frei bekam. Er unternahm einige Versuche mit Bunny darüber zu reden, doch jedes Mal endete das Gespräch in einer Katastrophe. Usagi warf ihm vor, dass er sie nicht verstehen würde, dass er seine Kariere als Arzt über ihre Ausbildung stellte und das sie nichts dafür konnte, wenn ihr Dienstplan nicht seinen Wünschen entsprechen würde. Es waren nicht die üblichen kleinen Neckereien oder Stimmungsschwankungen die der junge Mann tagein tagaus zu hören und spüren bekam. Manchmal kam es ihm vor, als ob eine vollkommen andere Person vor ihm stehen würde. Auf die Frage, warum sie Rei und den Anderen nichts von Chibiusa erzählte, bekam er immer die gleiche Antwort, nämlich, dass das allein ihre Sache wäre und er sie nicht ständig unter Druck setzten solle. Irgendwann hörte Mamoru auf Fragen zu stellen und spätestens als er seine Usa mit dem jungen Arzt in der Mensa sitzen sah, wie er ihre Hand hielt und sie so vertieft in ihre Unterhaltung waren, dass Bunny ihn nicht einmal bemerkte, fing er an zu Zweifeln. All das Vertrauen, welches es er bis dahin in seinen Engel hatte, begann allmählich zu schwinden. Wie konnte es sein, dass die so liebenswerte, herzensgute Frau, die er sein ganzes Leben zu kennen glaubte, sich von Heute auf Morgen in eine gefühlskalte, egoistische Furie verwandelte. In dieser Zeit versuchten auch Ami, Minako, Rei und Makoto an Usagi heranzukommen, doch vergebens. Auch mit ihnen hatte die Blondine gebrochen. Nur wenn es sich nicht vermeiden ließ, traf sie sich mit ihren Gefährtinnen.
 

Es war später Abend, als Mamoru die Stufen des Hikawa Tempels hinaufstieg. Auf ihn warteten versammelt alle neun Sailorkriegerinnen.
 

„Guten Abend Mamoru! Wie geht es dir?“, fragte Rei mitfühlend, als der Schwarzhaarige, das helle große Zimmer betrat, der für gewöhnlich als Trainingsraum genutzt wurde.
 

Müde streifte er sich die Schuhe von den Füßen, ohne aufzusehen oder die ihm gestellte Frage zu beantworten. Die Doppelschicht fühlte der junge Mann in jedem seiner Knochen. Seit dem Usagi ihre Freizeit lieber mit ihrem Arbeitskollegen verbrachte, als mit ihm nahm er jede ihm gegebene Möglichkeit wahr um zu Arbeiten. Er hasste es alleine zu Hause zu sitzen. Alleine zu sein bedeutete für ihn, Zeit zu haben um Nachzudenken und das war es was er so gut es ging versuchte zu vermeiden. Zu Anfang schob er Usagis komisches Verhalten auf die Hormone, doch womit konnte er es jetzt rechtfertigen? Auch andere Frauen waren schwanger und verhielten sich einigermaßen NORMAL! Mamoru war nicht blind oder gar blöd. Er war Arzt und kam nicht umhin auch die Ein oder Andere werdende Mama kennenzulernen.
 

„Hat sich Bunny heute bei dir gemeldet?“, hörte er die Stimme von Ami, die ihn aus den Gedanken riss.
 

„Nein! Weder heute, noch gestern.“, antwortete der junge Arzt gepresst und setzte sich auf den freien Platz neben Haruka.
 

„Sag mal Mamoru, schläfst du eigentlich hin und wieder?!“ Minako, die Mamoru aufmerksam von Oben bis Unten musterte, machte sich große Sorgen. Auch Makoto fielen die dunklen Augenringe unter den blauen traurigen Augen auf.
 

„Hast du Hunger? Möchtest du etwas zu Essen? Ich habe heute extra für unser Treffen leckere Sandwiches gemacht und Plätzchen. Siehst du Hasenplätzchen, die die auch Bunny so gerne mag. Vielleicht nimmst du ihr ein Paar davon mit. Sicher würde sie sich darüber freuen und ...“
 

„MAKOTO!“ Verärgert kam Rei in großen Schritten auf ihre Freundin zu und entriss der Brünetten, das vollbeladene Tablett. Ohne auch Makoto eines Blickes zu würdigen, platzierte sie es auf den provisorischen Tisch, den sie mit ihren Großvater heute Nachmittag inmitten des Raumes aufgestellt hatte.
 

„Was hast du eigentlich für ein Problem Rei? HA?“ Vor Wut überschäumend war die Brünette aufgesprungen. Ihre rechte Hand war zur Faust geballt, sodass die Knöchel weiß hervortraten.
 

„Immer wenn jemand von uns auch nur Usas Namen erwähnt, dreht die Allwissende Rei am Rad! Denkst du etwa, dass du die Einzige bist die sich Sorgen um Bunny macht!? Was gibt dir das Recht ….“
 

„Schluss damit!! Hört sofort auf euch wie zwei bockige Kinder zu benehmen und lasst uns endlich anfangen.“ Haruka, die der Wutausfall von Rei und Makoto gehörig auf die Nerven ging, brannte eine Sicherung durch und bevor sich die die zwei Frauen auch nur bewusst wurden, wie ihnen geschah, wurden sie unsanft auseinandergerissen.
 

„Haruka hat Recht! Lasst uns endlich anfangen! Warum bin ich hier und wieso wolltet ihr nicht, dass Bunny von den Treffen in Kenntnis gesetzt wird?!“, fragte Mamoru ernst. Er war müde, seine Füße schmerzten und allmählich wurde er es leid sich immer wieder die gleichen Fragen anhören zu müssen.
 

„Weil wir hier sind um über SIE zu sprechen!“, kommentierte Setsuna trocken und trat zu den Anderen. Mamoru bemerkte erst jetzt die Wächterin. Stillschweigend stand sie seit Mamorus Ankunft in der gegenüberliegenden Tür und beobachtete.
 

„SIE?!! Wen meinst du mit SIE Setsuna? Etwa Usagi?!! Denn wenn du damit meine Verlobte gemeint hast, dann möchte ich, dass du Usagi mit ihren Namen ansprichst und Pluto!?“
 

Der Gesichtsausdruck des Schwarzhaarigen sprach Bände als sich seine dunklen Augen in die von Sailor Pluto bohrten.
 


 

„Ja?“
 

„Achte bitte auf den Tonfall, mit dem du über deine zukünftige Königin sprichst!“
 

Mamorus Worte waren messerscharf, sodass Setsuna erschauderte. Ein wenig erschrocken und überrascht wurde Mamoru von den Anwesenden angestarrt.
 

„Ich glaube nicht, dass ich an diesem Treffen interessiert bin!“, knurrte er und stand auf.
 

Rei war die Erste, die die Sprache wiederfand und entschlossen Mamoru den Ausgang versperrte.

„Geh mir aus den Weg Rei!“
 

„Sonst was Mamoru?!“ Reis Kiefer bebte, als sie Mamoru in die Augen sah.
 

„Sonst … Geh mir einfach aus den Augen Hino! Ich habe keine Lust hinter Usas Rücken über sie herzuziehen. Wenn ihr es für angemessen haltet, na dann, bitte, aber eins lass dir gesagt sein!“
 

„Und das wäre?!“, unterbrach ihn die Priesterin mitten im Satz.
 

„Ihr alle habt es Usagi zu verdanken, dass ihr hier zusammensitzen könnt! Sag mir Eins Rei!! Hat Bunny das hier verdient?!“ Mit einer ausladenden Handbewegung deutete der Schwarzhaarige auf die Versammlung und vernahm wie Rei aufschniefte.
 

Er zuckte zusammen, als er die Tränen im Gesicht von seinem Gegenüber blickte.
 

„Glaubst du mir gefällt das?! Glaubst du allen Ernstes, dass wir DAS machen? Über Usa herziehen?! Etwas stimmt nicht mit Bunny! Öffne endlich deine Augen Mamoru!!!“. Herz zerreißendes Schluchzen erfüllte die Stille.
 

„Rei .. so habe ich es nicht gemeint! Versteh doch … Ach, ich weiß doch selber nicht was mit Usa los ist!“ Voller Schuldgefühle drehte sich Mamoru nun zu den Anderen. Er hatte einen Entschluss gefasst.
 

„Bunny ist schwanger!!“, lies er verlauten und sah in die Runde.
 

„W. . . was?!“, stotterte Minako und war der Ohnmacht nahe.
 

Ami hielt sie fest. „Seit wann wisst ihr es?“
 

„Und warum hat uns Usagi nichts davon erzählt?“, fragte nun Mitchiru fassungslos.
 

„Sie hat euch nichts davon erzählt, weil sie es nicht ist! Die Prinzessin ist nicht schwanger, noch ist sie diejenige für die ihr sie haltet!“
 

Es war eine vertraute Stimme, die aus dem Nichts wahrnahmen.
 

„Wer bist du?!“, rief Luna und sah sich um, doch niemand war zu sehen. Die Kriegerinnen waren aufgesprungen. Jede von ihnen griff zu ihren Verwandlungsfüller, als sie plötzlich und ohne jede Vorwarnung von einem gleißend hellen Licht erfasst wurden und kraftlos zu Boden sanken.
 

Nacheinander öffneten die neun jungen Frauen und Mamoru die Augen.
 

„Wo sind wir?“, krächzte Minako und sah an sich hinunter.
 

„Wir sind verwandelt!“, hörten sie Sailor Merkur.
 

Mamoru versuchte aufzustehen, doch warum fiel es ihm so schwer. Verwundert über seine Trägheit fiel ihm die Rüstung auf, in der er sich befand.
 

„Endymion?!“ » Schon wieder diese Stimme!! Halt warte, dass ist doch .. «
 

„Königin Serenity?“
 

„Ich freue mich, dass ihr mich erkennt!“ Nach und nach kam eine Frau auf sie zu. Die Umrisse wurden mit jedem ihrer Schritte schärfer und die Kriegerinnen knieten nieder.
 

„Eure Majestät!“ Mamoru schritt entschlossen auf die Königin zu.
 

„Was habt ihr damit gemeint als ihr gesagt habt, dass Us.. ich meine die Prinzessin nicht schwanger ist? Ich habe das Licht doch mit eigenen Augen gesehen!“
 

„Und ihr hattet recht mit dem was ihr damals zu ihr gesagt habt Enymion!“
 

Mamoru erstarrte!
 

„Das Licht von dem ihr dachtet, von dem die Prinzessin dachte, dass es die Geburt eines neuen Sternes darstellt war ihr eigenes. Ihr Licht, dass sich wehrte ..“
 

„Wogegen?“, schrie Sailor Mars aufgebracht.
 

„Gegen die Dunkelheit!!“
 

„Gegen die Dunkelheit?!“ Sailor Pluto, die nun der Königin von Angesicht zu Angesicht stand, sah diese mit fragenden Augen an.
 

„Ja!“
 

„Wie kann das sein? Ich meine Usagi wird nächstes Jahr 21 und ..“
 

„Bunny wird nicht 21!“, unterbrach sie Luna überrascht und Pluto wirbelte um sich.
 

„Du sagtest doch?!“
 

„Ich sagte, dass ich vermute, dass die Prinzessin schwanger ist, jedoch habe ich mit keinem Wort erwähnt, dass Bunny 21 wird. Usagi ist erst vor einigen Monaten 19 Jahre alt geworden!“
 

„Aber wie kommt es dann?!“, dachte die Grünhaarige laut nach.
 

„Wenn das Böse von Einem Besitz ergreift Pluto, sich im Körper einnistet und langsam aufkeimt, dann ähnelt es den Gefühlen einer Schwangerschaft. Der Körper der Prinzessin versuchte sich zu wehren .. schon einige Male ..“
 

„Das Sichel?!“, stellte Endymion ernüchtert fest.
 

„Doch wie … wie kann das sein? Usagi war doch sie selbst?!“
 

„Ja, dass war sie, aber nach und nach streute das Böse in ihr und veränderte sie.“
 

„Wann?!“ Mamorus Stimme war nicht mehr als ein Flüstern. Er dachte an die Nacht, in dem ihm Bunny voller Liebe in die Augen sah, dachte an die Albereien danach, an den Morgen als er … » Nein!“ « Er erinnerte sich, wie sie ihm an jenem Morgen angesehen hatte, als er sich über sie gebeugt hatte um nach ihren Backkünsten zu sehen. Sie war zwar noch immer seine Usa, doch im Gegensatz zu immer, reagierte sie kaum auf seine Berührungen. Die Bunny, die er kannte, hätte alles um sich herum vergessen, hätte ihn in den Arm genommen und geküsst, doch ihr Blick war starr auf den Ofen gerichtet. Dann die Sache mit Baals Angriff.
 

„Konnte sie sich deshalb nicht verwandeln?!“, stellte Sailor Merkur die Frage, die ihm auf den Lippen lag.
 

„Serenity war am Anfang sie selbst, auch wenn sie bereits lange vor dem Kampf im Park infiziert wurde. Ihr Innerstes hatte sich vom ersten Moment an dagegen gewehrt, doch nach und nach, fing es an sich in ihrem Körper auszubreiten. Der Silberkristall, der ein Teil, der Prinzessin ist, ließ es nicht zu, dass sie seine Macht entfacht, doch .. .... …“ Voller Leid senkte die Königin den Blick und sah zu Luna.
 

„ … doch es ist nur mehr eine Frage der Zeit bis ..!“ Tränen benetzten die Augen der Königin. Ihre Stimme versagte.
 

„Bis was?!“ Sailor Saturn, war als einzige noch im Stande zu sprechen, während alle anderen leeres Blickes ins Nichts starrten. Endymions Herz raste. Er hatte es gespürt, doch ließ er sich dennoch von ihr überzeugen, dass er damit falsch lag. » Ich kann es nicht beschreiben Mamoru. Irgendwie ist es meins und ein Teil von mir, aber irgendwie auch nicht! «
 

„Sie fühlte, dass es ein Teil von ihr war, doch dadurch, dass sich die Dunkelheit in sie eingenistet, hatte, empfand sie es auch zum Teil als Fremd!“, sprach Mamoru mehr zu sich selbst als zu den Anderen und erweckte damit ihre Aufmerksamkeit.

* Rote Rosen *

So meine Lieben,
 

ich präsentiere euch das Ergebnis einer schlaflosen Nacht!
 

Ich hoffe ihr seid zufrieden damit! :)
 

* Schon als kleines Mädchen, wusste Serenity, dass sie ihren Traumprinzen gefunden hatte.

Es war wie in einem Märchen, doch das Schicksal hatte ganz andere Pläne .. .. *
 

„Als Usagi das Licht wahrnahm, dass meine Erinnerungen vollends zurückbrachte, habe ich es sofort erkannt. Es war nicht ein neuer Stern, wie sie behauptete, sondern ihr eigener. Ich habe Usa sofort darauf angesprochen, aber sie schien im ersten Moment selbst verwirrt zu sein. Sie sagte, dass es sich gleichzeitig so vertraut und doch fremd anfühlen würde. Eigentlich hätte ich näher auf dieses Thema eingehen sollen, aber in diesem Moment .. ..“ Mamorus Stimme brach. Sein Engel war schon seit Anbeginn so stark gewesen. Nie wäre es dem jungen Mann auch nur in den Sinn gekommen, dass auch sie eines Tages in eine solche Lage kommen würde, in der er, so schwer es ihm auch fiel es sich selbst einzugestehen, sich oft genug befand. Mamoru wusste, wie machtlos man sich in seinem eigenen Körper fühlen konnte. Sie war so unsagbar glücklich als sie ihm erzählt hatte, dass sie … und jetzt. Wenn sie dachten, sie hätten wieder einmal alles überstanden, rollte schon die nächste Lawine auf sie zu.
 

Sailor Mars, die Mamoru aus den Augenwinkeln heraus beobachtet hatte, spürte was in ihm vorging. Sie bemerkte wie der Schwarzhaarige im Gedanken versunken mit den Zähnen mahlte. Er machte sich Vorwürfe, wie sie selbst auch. Jedem von ihnen waren die Veränderungen an Usagi aufgefallen, aber Keiner war auch nur auf die Idee gekommen, dass sich dahinter etwas Böses verbarg. Im Nachhinein hätte sie sich selbst ohrfeigen können. Es gab so viele Zeichen, die sie alle samt in den Wind schossen.
 

„Du bist nicht Schuld daran Mamoru. Wir alle haben bemerkt, dass sich Bunny langsam veränderte. Hör bitte auf dich zu quälen! Wenn dich Usa jetzt sehen könnte, würde es ihr das Herz brechen. Sie hätte nie gewollt, dass du ihretwegen so leidest.“
 

Mamoru fuhr zusammen, als er Sailor Mars Worte hörte. Am liebsten hätte er laut aufgelacht. Was für eine Ironie des Schicksals. Wie sehr sie es auch versuchten, das Universum hatte immer etwas neues, grausameres für sie parat. Rei schien noch etwas zu sagen, doch Mamoru hörte nur noch mit halben Ohr hin. Sein Blick fiel auf die große Terrasse des Palastes. Damals trafen er und Serenity sich heimlich, abseits von neugierigen Blicken, aber nicht nur deshalb. Den Mondbewohnern war es strickt verboten eine Beziehung mit den Bewohnern der Erde zu führen. Es war ein ungeschriebenes Gesetzt, von dem Beide nur all zu gut wussten und doch war es um ihn geschehen, als er sie das erste Mal sah. Es waren ihre Augen, diese wunderschönen, großen, blauen Augen in die sich Prinz Endymion sofort verliebte. Er sah sie Beide dort stehen, wie als ob es erst gestern gewesen wäre. Seine Hand lag auf ihrer Wange, als sie das erste Mal wegen ihm weinen musste. Serenity versuchte zu erklären, dass ihre Liebe unter keinem guten Stern stand aber weder sie noch er waren stark genug um dagegen anzukommen. Von da an nahm die Geschichte ihren Lauf und bald entfachte ein Krieg, der grausamer und brutaler nicht sein konnte. Was als Märchen begann endete in einer Tragödie, in der sie Beide ihr Leben ließen. Das Silbermillenium lag in Trümmern. Es gab keine Überlebenden. Stille legte sich über das einst so herrliche Königreich und sein Glanz erlosch in dem Moment, als die Prinzessin des weißen Mondes ihre Augen schloss.
 

„Es ist euer Verdienst! Euer und der der Prinzessin, dass das Silbermillenium im alten Glanz wieder erstrahlt mein Prinz!“, hörte Mamoru wie aus der Ferne die Stimme der einstigen Herrscherin.
 

Lächelnd schloss er die Augen. „Nein, nicht meiner sondern ganz allein ihrer!“
 

„Ihr täuscht euch! Das erste Mal als Serenity, den Silberkristall einsetzte, wart ihr es, an den sie gedacht hat. Nur durch euch fand die Prinzessin den Mut und auch die Kraft, die Kräfte des heiligen Silberkristalls vollkommen freizusetzen.“
 

Plötzlich, wie aus dem Nichts, tauchte ihr Gesicht vor seinen Augen auf, wie sie ihn anstrahlte und die Hände nach seinen ausstreckte. Mamoru war sich sicher, dass es sich dabei um eine Halluzination handeln musste, doch in diesem Moment hätte die Welt um ihn herum in Millionen Teile zerbersten können, er hätte es nicht bemerkt. Er vermisste sie. Er vermisste seine Usako! Das Mädchen, in das er sich vor tausenden von Jahren verliebte und in das er sich in jedem neuen Leben verlieben würde. » Du … du bist so ein blöder Baka « hörte er ihre Stimme und musste lächeln.
 

„Mamoru? Mamoru!? Hörst du mich?!“
 

Der Schwarzhaarige blickte auf direkt in das besorgte Gesicht von Sailor Mars.
 

„Komm mit! Die Anderen sind bereits der Königin gefolgt. Wir müssen mehr über Baal in Erfahrung bringen. Das ist unsere Chance Mamoru!! Wir werden unsere Bunny zurückbekommen!“
 

Voller Zuversicht lächelte ihn die Kriegerin des Mars an, doch Mamoru drehte sich weg und ging einige Schritte in Richtung des Rosengartens.
 

„Wie hast du dir das vorgestellt Rei?! Ist dir eigentlich klar, dass wir womöglich gezwungen sein werden gegen Usa zu kämpfen?“
 

Sailor Mars seufzte gequält auf. Allein die Vorstellung Serenity gegenüberzutreten und gegen sie zu kämpfen, hinterließ einen bitteren Nachgeschmack und es lief ihr eiskalt den Rücken hinunter.
 

„Mamoru wir werden dass tun was wir tun müssen! Bunny hätte es so gewollt und das weißt du so gut wie ich!“
 

„Ich glaube nicht, dass ich das kann!“, erwiderte Mamoru schroff.
 

„Doch! Ich weiß das du das kannst!! Und weißt du auch wieso ich das weiß?“, fragte Rei und versuchte zu lächeln.
 

Mamoru hielt in der Bewegung inne und drehte sich zu ihr. Seine Augen waren dunkel und Leer. Sie konnte rein gar nichts außer tiefer Trauer darin lesen.
 

„Sag es mir Rei, warum?!“
 

„Weil du sie niemals aufgeben würdest! Dafür liebst du sie zu sehr oder würdest du einfach stillschweigend und tatenlos dabei zusehen, wie Usa das verschlingt, wogegen sie ihr ganzes Leben gekämpft hat?“
 

Sailor Mars hielt unbewusst die Luft an, wartete auf eine Antwort seinerseits, während sie ihn flehend in die Augen sah.
 

„Nein, wie könnte ich! Ich liebe sie Rei, mehr als ich es je für möglich gehalten hätte.“
 

„Na dann ist ja gut!“ Erleichtert lies Sailor Mars die angestaute Luft aus ihren Lungen entweichen und sie setzten sich in Bewegung.
 

„Ehrlich Mamoru, für den Bruchteil einer Sekunde hast du mir eine scheiß Angst eingejagt!“, flüsterte sie, während sie Seite an Seite den hohen Torbogen zum inneren des Gebetsaales passierten.
 

Die Königin empfing sie mit einem wissenden Lächeln, dass dem von Usagi zum verwechseln ähnlich sah und deutete ihnen mit den Kopf sich zu setzen.
 

„Ihr müsst wissen, Baal war nicht immer so wie er jetzt ist. Ich kenne ihn schon sehr sehr lange und als Serenity noch ein Baby war, zählte er zum engsten Freundeskreis unserer Familie. Er und mein verstorbener Mann waren schon seit Kindertagen sehr gute Freunde. Tragischerweise verlor Serenitys Vater in einer Schlacht sein Leben. Baal kämpfte mit ihm und überbrachte mir die traurige Nachricht. Ich konnte sehen, welch schwere Last er auf seinen Schultern trug. Er fühlte sich schuldig. Ich akzeptierte das Schicksal, zwar nur sehr langsam, aber ich tat es weil ich es musste. Baal hatte schon kurz nach Serenitys Geburt einen wahren Narren an ihr gefressen und nach dem Tod des Königs war er kaum von ihrer Seite gewichen. Seine Zuneigung zu meiner Tochter war nicht gespielt. Ich konnte es in seinen Augen sehen. Immer wenn Serenity ihm freudestrahlend entgegenlief und er mit weit ausgestreckten Armen, auf den Boden kniend, auf sie wartete und sie auffing konnte ich das Leuchten in den grünen Augen sehen. Es waren ehrliche Augen. Die Zeit verging und Baal veränderte sich. Er konnte nicht vergessen, was in jener Schlacht passiert war. Es waren zwar nicht die Erdbewohner, die meinen Mann getötet haben, doch aus welchen Gründen auch immer, gab er auch ihnen die Schuld. Vielleicht war Serenity der Grund. Schon als kleines Kind fand sie den blauen Planeten äußerst faszinierend. Irgendetwas an ihm schien sie magisch anzuziehen. Nach jedem Besuch schwärmte sie vom Meer, den Tieren und von den wunderschönen roten Rosen. Eines Tages kamen deine Eltern zu einem Ball auf den Mond Endymion. Die Königin hatte ein Geschenk für Serenity mitgebracht. Es waren Blumensamen. Ich erinnere mich noch ganz genau wie mein kleines Mädchen sie mit großen Augen angesehen hatte und gefragt hat, ob es sich dabei um rote Rosen handelte. Als eure Mutter lächelnd nickte, war es um Serenity geschehen. Sie rannte wie der Wind, hinaus ins Freie, vergaß den Ball, wegen dem sie die letzten vier Nächte kaum ein Auge zubekommen hatte und wollte unbedingt sofort die Samen einsetzen. Baal belächelte das Geschenk und meinte,dass sie hier auf dem Mond niemals wachsen und gedeihen könnten, doch ein mutiger kleiner Prinz, reckte ihm mutig das Kinn entgegen und meinte, dass er schon sehen würde. Baal fing an zu lachen und anstatt eingeschüchtert zu sein, straffte der kleine Mann seine Schultern und folgte Serenity. Endymion hatte Serenity geholfen, die Samen einzusetzen. Als wir ihnen nach dem Bankett in den Garten gefolgt waren, staunten wir nicht schlecht. Die Kinder hatten ganze Arbeit geleistet. Innerhalb eines Nachmittags hatten sie es geschafft, den ganzen Palastgarten umzugraben. Serenity folgte meinen erschrockenen Blick und grinste, woraufhin sie den Prinzen einen Klaps auf den Rücken verpasste. Endymion war darauf nicht vorbereitet und landete mit der Nase voran in einem Beet. Erschrocken hast du zu ihr hochgesehen Endymion und erinnerst du dich was sie dann zu dir gesagt hatte?“, fragte die Königin Mamoru, während ihre Lippen ein liebevolles Lächeln umspielte.
 


 

Mamorus Mundwinkel fingen an zu zucken. Er erinnerte sich allmählich. Sie Beide standen knietief in Erde, von oben bis unten mit Schmutz bedeckt und sahen mit großen Augen auf ihre Mütter.
 

„Sie hat gesagt, dass wenn sie einmal groß ist, niemanden anderen als mich heiraten würde, weil ich ihr die schönsten Blumen der Welt geschenkt habe!“ Den Kriegerinnen entwich ein Lächeln. Rei lachte sogar und auch Mamoru ließen die Erinnerungen an damals schmunzeln.
 

„So ist unsere Bunny! Wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat, dann würde sie sich auf den Kopf stellen um es auch zu bekommen. Und in diesem Fall wollte sie Endymion und schlussendlich schaffte sie es dann auch ihn zu verzaubern.“ gluckste Minako vergnügt.
 

„Also ist der Grund für Baals Hass auf die Menschen Serenity und das nur wegen ein paar Blumen?!“, schlussfolgerte Sailor Merkur ernst und schüttelte ungläubig den Kopf.
 

„Nein Merkur! Der Grund war, dass Baal nicht wollte, dass Serenity die Erde bewunderte. Es war Eifersucht, die ihn dazu trieb so zu werden, wie er jetzt ist. Er empfand tiefe Abscheu gegenüber den Menschen auf diesen Planeten, da sie laut seiner eigenen Worte, genau so seien wie ihre damaligen Gegner, eingebildet und von sich selbst voreingenommen. Irgendwann kam der Zeitpunkt, an dem ihn sein Hass von innen zerfressen hatte. Er wollte mich dazu überreden, mich ihm und seinen Gefolge anzuschließen. Zuerst konnte ich es gar nicht glauben, was er mir erzählte, doch als ich in sein einst so vertrautes Gesicht sah, wusste ich, dass er es ernst meinte, also habe ich mithilfe des Silberkristalls ihn und sein Gefolge in einen ewigen Schlaf versetzt.“, beendete sie ihre Geschichte.
 

Mamoru durchfuhr es eiskalt. Hatte ihm Bunny nicht erzählt, dass Königin Serenity versucht hatte, Baal auszulöschen.
 

„Ich weiß was ihr denkt Endymion, doch ich konnte es nicht!“ Serenity hatte anscheinend seine Gedanken gelesen.
 

„Ja und jetzt, kriegt er das was er schon immer wollte Macht! Die größte die es im Universum gibt und als Sahnehäubchen Serenity dazu!“ Mamorus Stimme triefte nur so vor Sarkasmus. Die Königin hatte gar nicht versucht Baal zu töten. Für ihn war diese Erkenntnis wie ein Fausthieb in die Magengrube.
 

Ein Blick in die kalten Augen von Endymion und Serenity wusste, was er davon hielt. Er musste unwillkürlich den Impuls unterdrücken, laut aufzuschreien, stattdessen lag sein Blick eisig auf Serenitys Mutter. Scharf zog der Schwarzhaarige die Luft ein.
 

„Leidet sie?!“, fragte er leise und zog damit die traurigen Blicke der Sailorkriegerinnen auf sich.
 

„Ich glaube nicht!“
 

Mamoru lachte auf. „Gut zu wissen!“ Mit einer geflissentlichen Bewegung stand der Schwarzhaarige auf und wandte sich zum gehen. Er würde seine Prinzessin wiederbekommen, koste es was es wolle.
 

„Endymion!!“, rief ihm Serenity hinterher, doch Mamoru beachtete sie nicht weiter und ging. Er hatte bereits genug gehört. Wie konnte sie so einfach glauben, dass nie die Zeit kommen würde, in der Baal auferweckt werden könnte und dass noch von Sailor Moon, die ihr Leben aufs Spiel setzte, als sie versuchte das Chaos zu besiegen. Seine Gedanken drehten sich im Kreis. Das Gefühl, was in ihm hochstieg war bitter.
 

„Prinz, jetzt hört der Königin zu. Sie ist die Einzige, die uns sagen kann, wie wir Serenity wieder zurückbekommen können.“, hörte er Sailor Pluto, die ihm unauffällig gefolgt war.
 

„Usagi wird nicht zulassen, dass das Böse die Überhand gewinnt Pluto! Ich kenne Bunny, sie wird alles in ihrer Macht stehende tun um es zu verhindern. Was mir Kopfzerbrechen bereitet ist nicht mehr Baal, denn jetzt weiß ich ganz sicher, dass sie im Stande wäre ihn ein für alle Mal zu besiegen.“
 

„Was ist es dann, was euch so zu schaffen macht?“, fragte die Grünhaarige vorsichtig.
 

Endymion betrachtete die Frau neben ihm lange und eingehend bevor er sprach.
 

„Usa, hatte nie über die Konsequenzen nachgedacht, wenn es darum ging die Welt zu beschützen und auch dieses Mal würde sie nicht lange fackeln, wenn sie die Chance bekommen würde, selbst wenn der Preis dafür ihr eines Leben wäre!“
 

Sailor Pluto starrte ihren zukünftigen König sprachlos an. Am liebsten hätte sie ihn in den Arm genommen, ihn getröstet und gesagt, dass alles gut werden würde. Es bereitete ihr nicht nur seelische Schmerzen Endymion so zu sehen, sondern auch Körperliche.
 

„Serenity hat ein gutes Herz und eine Gabe die Menschen so einzuschätzen, wie sie tatsächlich sind! Sie wird das richtige tun!“
 

„Ja Sailor Pluto, so kann man Naivität auch benennen!“, antwortete Mamoru spitz und hörte sogleich Schritte. Die Anderen waren ihnen gefolgt und versammelten sich um die Beiden. Auch die Königin, schritt auf ihn zu.
 

„Können wir jetzt gehen, oder werden wir weiter hier gefangen gehalten?!“, richtete Mamoru seine Worte an die Königin und sah sie herausfordernd an.
 

„Enymion, ich habe soeben den Kriegerinnen erklärt, dass wenn Serenity nicht bald anfängt sich dagegen zu wehren, sie womöglich mit allein ihren Willen die Macht des Silberkristall freisetzen könnte. Der heilige Silberkristall ist aber nicht dazu da um von der Dunkelheit gesteuert zu werden. Seine Kraft, hängt in der Regel allein von dem Herzen der Prinzessin ab, doch wenn Serenity allein durch Hass gesteuert seine Kraft entfesselt, würde dies in einer Katastrophe ungeahnten Ausmaßes enden!“
 

„Was meinen sie damit in der Regel und in was für einer Katastrophe würde das ganze Enden?!“, fragte nun Sailor Jupiter und unterbrach Mamoru, der gerade den Mund geöffnet hatte um zu sprechen.
 

„Ich meine damit, dass es eigentlich unmöglich sein müsste, dass sie seine Kraft nur mithilfe ihres Willens freisetzt, aber dessen bin ich mir bei meiner Tochter nicht mehr so sicher. Sie ist stärker, als ich es war, viel stärker als jede ihrer Vorfahren. In der Regel ...“
 

„Sailor Moon ist aber nicht die Regel. Sie ist die Ausnahme die die Regel bestätigt!“, funkte ihnen Endymion messerscharf dazwischen und die Königin richtete ihren Blick betreten zu Boden.
 

„Stimmt das eure Majestät?“, wollte Neptun wissen, die sich bis dahin nur noch schwer zurückhalten konnte.
 

Die Königin nickte und sah auf zu Sailor Neptun.
 

„Ich fürchte, dass ihr diesmal eurem mächtigsten Feind gegenüberstehen werdet, dessen Macht eure Vorstellungen bei weitem übersteigt. Die Zeit ist gekommen! Ihr müsst wieder auf die Erde zurück bevor Serenity Verdacht schöpft.“
 

„Und was ist mit euch!?“, fragte nun Sailor Mars.
 

„Ich werde hier sein und beten! Trotz allem vertraue ich auf Serenity! Die dunklen Mächte mögen stark sein, doch ihr Licht erstrahlt so hell, wie es keines bis jetzt jemals getan hatte. Versucht Serenity aus der Reserve zu locken, verschafft ihr nur einen Augenblick der Klarheit und zweifelt niemals an ihr!“
 

„Eure Majestät und wenn nicht?! Was wenn es Sailor Moon nicht schafft sich zu befreien?“ Uranus Stimme war nicht mehr als ein Flüstern, doch die Königin verstand jedes einzelne Wort und drehte sich zu ihr.
 

„Dann ist dies unser aller Ende! Aber Sailor Uranus! Nichts ist unmöglich! Seht selbst!“
 

Mit einer ausladenden Handbewegung, deutete die Königin auf den Rosengarten.
 

„In der Regel ist es unmöglich, dass diese Blumen hier auf den Mond gedeihen können, doch sie blühen und gedeihen! Sie sind eine Ausnahme!“
 

„Genau wie Serenity!“, beendete Haruka den Satz und lächelte.

* Die Büchse der Pandora *

Goldene Stunde, die Sinne trunken machte und die Seele jubeln lies,

schwindet langsam doch stetig dahin,

ehe das Helle dem Dunkel weicht,

ergießt sich das goldene Licht des Untergangs trotzig auf alles Sein.

Goldener Tag, der die Sinne trunken macht und die Seele jubeln lässt,

erwacht aufs Neue, besiegt das Dunkel!
 

(Cora Corell)

♥♥♥ ♥♥♥ ♥♥♥
 

* Usagi *
 

Mit nichtssagenden Blick, beobachtete Usagi ihre nackten Zehen, die aus dem Kies ragten.
 

Sie wusste weder wie, noch wieso es sie zu so später Abendstunde ausgerechnet zum Strand gezogen hatte. Schon lange, länger als sie es sich selbst eingestehen wollte, wurde sie von solch zwiespältigen Gefühlen zerfressen. Jeden Tag aufs Neue, sobald sie ihre müden Augen öffnete, führte ihr Inneres einen unerbittlichen Kampf, einen Kampf gegen ihre Gefühle, deren sie sich schon seit jeher sicher zu sein schien, einen Kampf gegen ihre Überzeugungen, Gedanken, Wünsche, gegen ihren Verstand, an dem sie bereits zum Zweifeln begann, sogar gegen ihr Herz, dass jedes mal aufs Neue voller Schmerz aufschrie, wenn sie aus einen ihrer Albträume schweißgebadet aufwachte, einen Kampf gegen niemand geringeren als sich selbst.
 

Usagi fühlte sich nicht mehr wohl in ihrem Körper, der sich von Tag zu Tag immer mehr in eine leere Hülle verwandelte und sich mit klirrender Kälte füllte, die sie am ganzen Leib erzittern ließ. Noch bevor sie ihre Augen schloss, sah sie auf das endlos weite Meer hinaus. Die Sonne, der gelbe Feuerball, dessen Farben, je mehr sie sich senkte, in ein helles Orange verlief und schließlich in ein dunkles Rot endete, ehe sie schließlich den Rand des Wassers berührte. Sie liebte und genoss die letzten warmen Sonnenstrahlen, eines sich dem Ende neigenden, wolkenlosen Tages und hasste sie zugleich, denn sie waren das Einzige, was sie noch zu wärmen vermochte. Dieses einzigartige Licht eines Sonnenunterganges, dass niemanden wegsehen lässt. Die goldene Stunde, wie sie so manch einer nannte, das letzte Aufbäumen leuchtender Schönheit, das zugleich die Dunkelheit ankündigte. Poetisch im Schein, Still im Anliegen und Mächtig im Sein! Das Schauspiel ermöglichte Usagi still zu werden, nicht zu urteilen und zu bewerten, wie sie es die vergangenen Monate tat, sondern einfach nur sehen und zu fühlen. Die Schönheit dieses magischen Moments, lies sie für den Bruchteil eines Augenblicks die Vergangenheit vergessen und verhinderte den Blick, in die ihr vorbestimmte Zukunft. Sie verweilte ausschließlich in der Gegenwart, die ihr in diesen Sekunden und Minuten einzig und allein präsent zu sein schien. In diesem, wenn auch nur kurz andauernder Zustand, wurde ihr ein Geschenk, des inneren Friedens zuteil, an das sie sich kaum mehr erinnern konnte. Um sie herum wurde es still. Angestrengt versuchte Usagi zu lauschen. Ich höre, das leise Schlagen der Wellen, gegen das Ufer, von weitem höre ich eine Fahrradklingel läuten, glückliche Kinderstimmen und ermahnende Eltern. Ich versuche in mich hineinzuhören, versuche mein altes, verloren gegangenes Ich zu spüren, die Wärme und das Licht, welches mich einst umgeben hat und gerade als ich denke es zu sehen, ihm mich zu nähern, sehe ich plötzlich MICH umgeben von nichts, außer Dunkelheit. Ich kann sehen wie ich auf das kleine, schwächer werdende Licht zulaufe, verzweifelt beide Hände danach ausstrecke, doch vergebens. Gerade als meine Fingerspitzen es berühren wollen, kann ich sehen wie es Stückchen für Stückchen von mir fortrückt. Ich sehe wie die Liebe, Freundschaft, Hoffnung, Mitgefühl, all diese Dinge, die einst ein Teil von mir waren, ein Teil meiner Selbst, immer tiefer in die unendliche Dunkelheit gezogen werden. Selbst als ich versuche einen letzten Sprint hinzulegen, bleibt es ohne Erfolg. Ganz egal wie sehr ich es mir wünsche, mit wie viel Kraft ich es auch versuche, kann ich das Licht nicht halten. Es verschwindet und lässt mich alleine zurück. Noch während mir stumme Tränen, die kühlen Wangen hinuntergleiten, erscheinen mir die Gesichter meiner Freundinnen. Rei, die wieder einmal über irgendetwas belangloses schimpft, Ami die ihr hübsches Stubsnäschen in ein Buch steckt, Minako, die sich über ein neues Kleid freut, Makoto, wie sie gerade dabei ist meine Lieblingsplätzchen zu backen. Gerade als ich beginne mich an ihrem Anblick zu erfreuen verzerren sich ihre schönen Gesichter. Ich wage es kaum hinzusehen, doch tue ich es trotzdem. Erschrocken weiche ich zurück! Das sind nicht meine Gefährtinnen. Die mir so vertrauten Gesichter, haben sich verwandelt. Die Fratzen die ich jetzt vor mir habe, machen mir Angst und gerade als ich einen Schritt nach hinten weiche, verschwinden sie im Nichts. Erleichtert seufze ich auf, doch schon taucht ein weiteres Gesicht auf, dessen Anblick mein Herz durchbohrt. Es ist Mamoru! Nein, Prinz Endymion. Die ozeanblauen Augen, sehen liebevoll auf mich herab, auf seinem Mund liegt ein sanftes Lächeln, das mir all meine Ängste nimmt. Auch auf die Gefahr hin, dass er sich im nächsten Moment in ein Monster verwandelt, laufe ich mit ausgebreiteten Armen auf ihn zu. Nichts wünsche ich mir sehnlicher, als seine Arme um meinen kalten Körper zu spüren. Zu meiner Überraschung löst er sich nicht auf. Er wartet auf mich! Gerade als ich glaube ihn zu umarmen, öffnen sich meine Augen, gerade noch rechtzeitig um zu sehen wie die Sonne hinter dem Horizont verschwindet. Anstatt Mamoru zu umarmen, umarme ich mich selbst.
 

Der Tag war der Nacht gewichen, sowie auch die Wärme die sie erfüllte, der ihr inzwischen vertrauten Kälte wich. Usagi liebte einst Sonnenuntergänge. Sie waren für die junge Frau der Inbegriff von Romantik, doch dies änderte sich im Laufe der letzten Monate.
 

Nach unzähligen schlaflosen Nächten, nach diesen schrecklichen Alpträumen, in denen sie den Mann begegnete, den sie von ganzen Herzen liebte, in denen sie ihn mit anderen Frauen sah.
 

Krampfhaft versuchte Bunny die Bilder loszuwerden, die sich in ihren Kopf gebrannt hatten. Wie von allen Sinnen schüttelte sie sich, doch je mehr sie sie zu verdrängen versuchte, desto präsenter und realer wurden sie. Sie konnte sich nicht dagegen wehren, also ließ sie sich kraftlos auf den Kies sinken und gab auf. Wieder einmal musste sie mitansehen wie die Liebe ihres Lebens andere Frauen küsste, seine Hände die zärtlich über die entblößten Körper fuhren, seine Lippen die ihnen Worte zuflüsterten, von denen sie dachte, dass sie nur für sie bestimmt wären.
 

Zuerst dachte sie sich nichts weiter dabei, doch als sich diese Träume Nacht für Nacht immer wieder wiederholten und immer realer wurden überkam Usagi Panik und spätestens als sie Mamoru mit Keiko sah, wusste sie, dass es nicht nur Träume waren, die sie heimsuchten, denn schon lange fühlten sie sich nicht danach an. Wie ein Schatten ihrer selbst musste sie diese unendlichen Qualen über sich ergehen lassen. Leise stand sie jede Nacht neben fremden Betten und war dazu verdammt worden still und reglos zuzusehen. Wie oft sie auch versuchte ihre Augen davor zu verschließen, ließ etwas in ihr nicht zu, dass sie es tat, noch gewährte es ihr die Freiheit davonzulaufen.
 

Irgendwann ertrug sie es kaum Mamoru in die Augen zu sehen, denn auch wenn sie sie voller Liebe und Zuneigung ansahen, erschauderte sie unter ihnen. Bunny wusste trotz all dem, tief in ihren Herzen, wusste sie, dass sie ihn noch immer liebte, bei Gott, sie liebte ihn weit mehr als ihr eigenes Leben und auch wenn sie sich auch seiner Gefühle ihr gegenüber sicher war, fühlten sich seine Berührungen nicht mehr richtig an. Die Wärme und Sicherheit die nur er imstande war, ihr zu geben, verblasste mit jedem weiteren Tag der verging. Die Lippen, nach denen sie sich so sehr sehnte, dass es beinahe weh tat, fühlten sich auf einmal fremd an. Usagi zog sich immer weiter in sich zurück, versuchte so gut es ging Mamoru aus dem Weg zu gehen, auch wenn sie mehr und mehr daran zerbrach. Sie sah den Schmerz und Enttäuschung in seinen Augen, jedes mal wenn er seinen Arm nach ihr ausstreckte und sie zurückwich wie ein erschrockenes Reh. Wie gerne würde sie ohne Schmerz auf die Nacht zurückschauen, als sie ihm sagte, dass sie Chibiusa erwarteten. Sie zweifelte keine Sekunde daran, dass sie schwanger war, doch schon am übernächsten Tag lagen all ihre Träume und Glück in Schutt und Asche, als sie voller Freude zu ihrem Gynäkologen ging. Sie erinnerte sich, wie sie es sich auf der Liege bequem machte, während ihr Dr.
 

Hashi mit dem Ultraschallgerät über den flachen Bauch fuhr und ihr mitteilte, dass sie sich irgendeine harmlose bakterielle Infektion zugezogen hatte. Vor den Augen ihres Arztes war sie tapfer und auch als sie sich auf den Weg zu Mamorus Apartment machte, vergoss sie keine einzige Träne. An seiner Tür angekommen, benutzte sie die Klingel, obwohl der Hausschlüssel in ihrer Tasche lag. Als Mamoru nach dem zehnten Mal läuten, noch immer nicht an der Tür erschien, rief sie ihn an. Seine Schicht dauerte länger als gedacht und sie beschloss ihn abzuholen. Anstatt, in den dritten Stock zu gehen, wo er Dienst hatte, wartete sie im Erdgeschoss. Noch während sie versuchte die Trauer zu verdrängen, die mit jeder Minute, die verging von ihr Besitz ergriff und ihr die Kehle zuschnürte, ihr die Luft zum Atmen nahm, glitt die Aufzugtür auf. Heraus kam wie erwartete Mamoru, doch war er nicht allein. In seiner Begleitung befand sich niemand geringerer als Keiko. Mit offenen Mund und geweiteten Augen beobachtet Usagi ungläubig wie Keikos Finger entlang Mamorus Oberarm strichen. In der Erwartung, dass er ihre Berührung ausschlug, wurde sie Zeuge wie ihr Mamo nach Keikos Hand griff und sein Daumen über ihren Handrücken fuhr. Dafür, dass sie direkt vor ihnen stand, wurde sie von keinen von Ihnen bemerkt. Sie unterhielten sich angeregt und kurz darauf lachte Keiko laut auf. Mamoru stimmte mit ein. Noch immer lag ihre Hand in seiner. Bunny verstand zwar kein Wort, das gesagt wurde, doch meinte sie genug gesehen zu haben. Enttäuschung und Wut machten sich in ihr breit und vermischten sich mit dem ohnehin vorhandenen Schmerz. Bittere Galle stieg in ihr hoch, als sie auf Absatz kehrt machte und nach draußen lief. Zu ihren Freundinnen konnte sie jetzt nicht. Sie hatte ihnen noch nichts von der vermuteten Schwangerschaft erzählt und der einzige Mensch den sie brauchte, der einzige der ihr Trost und Geborgenheit geben konnte, flirtete öffentlich mit seiner Verflossenen. Dies war die Nacht, in der sie das erste Mal träumte.
 

Trotz der Gewissheit, dass sie ihm bald die Wahrheit sagen musste, konnte sie sich nicht dazu durchringen. Mamoru verhielt sich ihr gegenüber so wie immer und sie hatte nicht die Kraft, noch den Mut ihn auf Keiko anzusprechen. Zwischendurch dachte sie auch an Baal. Nach dem einen Versuch, hatte er sich nicht mehr blicken lassen und warum bekam nur Mamoru seine Erinnerungen zurück? Nicht, dass sie darüber nicht glücklich war, aber warum nur er? Was ist mit Motoki, ihren Eltern, ihren Bekannten? Wieso blieben all ihre gemeinsamen Bilder verschwunden? Kurz beschlich sie das Gefühl, dass irgendetwas an der ganzen Sache mächtig faul war? Sie musste unbedingt mit Rei darüber sprechen.
 

Mamoru hatte die Woche darauf Nachtschicht, was ihr inzwischen hochwillkommen war, denn so musste sie ihm nicht weiter die glückliche, schwangere Freundin vorspielen, die sie nicht mehr war. Es fing an sie zu ärgern, wenn er mit ihr sprach als ob sie das größte Dummerchen auf dem Planeten wäre. Die übertriebene Fürsorge und sein ständiger Drang sie immer und überall in den Arm zu nehmen und zu küssen, trieb Usagi schier in den Wahnsinn. Manchmal hätte sie ihm gern all das, was ihr auf den Herzen lag, laut ins Gesicht gebrüllt, doch auch das konnte sie nicht. Was sie davon abhielt verstand Usagi selbst nicht. Sie war nicht ein Mensch der log, oder seine Gefühle unterdrückte oder seine Freunde beschwindelte. Warum fiel es ihr auf einmal so einfach jemand zu sein der sie tief in ihrem Herzen nicht war. Es musste eine Erklärung dafür geben, warum Mamoru und Saori so vertraut miteinander umgegangen sind. Nie würde ihr Mamo ihr absichtlich weh tun, kam es ihr immer wieder in den Sinn, doch diese Gedanken waren nur von kurzer Dauer.
 

Es war später Abend, als Usagi die Treppe zum Hikava Tempel emporstieg. Kurz bevor sie losging, trommelte sie all ihre Freundinnen zusammen. Außer Taiki, Yaten und Seiya waren alle bereits anwesend. Da Baal nichts mehr unternahm, konnten sie sie überreden das Angebot mit der Tournee anzunehmen. Als sie sich in der Nähe der Tür befand, hörte sie die Stimme von Setsuna. Wie es schien wurde gerade über sie gesprochen. Usagi wusste, dass sich es nicht gehörte zu lauschen, doch zwang sie etwas inne zu halten. Ihre Füße fühlten sich an wie Blei und so stand sie vor angelehnter Tür, unfähig sich zu bewegen, als sie hörte wie Minako das Wort ergriff. Sie sprachen nicht nur über sie, nein, sie lästerten. Um was es sich bei dem Gespräch tatsächlich handelte, wusste sie nicht und nachdem was sie zu hören bekam war es ihr auch schnuppe. Wie konnten sie nur? Minako schlug vor, ihr nichts zu erzählen. Was es war wusste Usagi nicht, aber warum hatte ihre Freundin auf einmal das Bedürfnis etwas vor ihr zu verschweigen? Lange hatte sie nicht Zeit darüber nachzudenken, denn die Stimmen ihrer Freundinnen überschlugen sich. Setsuna bezeichnete sie als naiv, Rei stimmte dem nur allzu-gern zu, Ami sagte zwar nichts, doch konnte sie durch den Spalt hindurch sehen wie sie nickte. Einzig und allein Makoto, Haruka und Mitchiru schwiegen und sahen skeptisch in die Runde, doch auch dies hielt nicht lange. Harukas Gesichtszüge verhärteten sich und Mitchiru versuchte ihn am Aufstehen zu hindern. Jetzt meldete sich auch Makoto zu Wort. Ihrer Stimme nach zu urteilen war sie mächtig sauer. » Haruka, du kennst Bunny, sie würde es nicht verstehen, noch würde sie uns zustimmen, also ist es sowohl für uns als auch für sie das Beste, wenn wir sie außen vor lassen.« Nun war Mitchiru an der Reihe. » Versteh doch! Wenn jetzt mit ihr darüber sprechen, wird sie es in den völlig falschen Hals bekommen. Serenity hat zwar ein Herz aus Gold, aber wenn es um Vernunft und Zurückhaltung geht … naja ihr wisst ja wie sie manchmal sein kann!« Als nun auch Haruka zustimmte, hatte der Klos in ihrem Hals bereits ungeahnte Größe angenommen. Erst als sie Rei ermahnte, dass sie bald kommen müsste, wechselten sie das Thema. Erst danach gaben auch Usagis Füße nach und sie konnte sich wieder frei bewegen. Tapfer schluckte sie und unterdrückte die aufkeimenden Tränen, bevor sie mit einem falschen Lächeln eintrat. Das Thema Baal war vergessen. Stattdessen hörten sie Luna und Artemis an, die ihnen nicht viel Neues zu erzählen hatten. Während des ganzen Abends bildete sich Usagi ein, dass hinter ihren Rücken weiter getuschelt wurde.
 

So vergingen Wochen und Monate, in denen sie sich öfter als ihr lieb war, in genau solche Situationen geriet. Hier und Da schnappte sie zusammenhanglose Wortfetzen auf und reimte sich Diese so zusammen, dass sie sich gegen sie richteten. Den endgültigen Schlussstrich zog sie aber erst, nachdem sie Mamoru und Rei dabei erwischte, wie sie über ihre ersten Kämpfe sprachen. Der Grund ihres Lachens, war sie. Mamoru grinste, als er ihr verspielt die Backe knuffte und sie damit aufzog, dass sie ohne ihn aufgeschmissen gewesen wäre. Was als Scherz und liebevolle Neckerei gedacht war, nahm sich die Blondine jedoch so sehr zu Herzen, dass anstatt mit ihnen zu lachen, sie sich erhob und ohne ein weiteres Wort das Crown verließ. Mamoru war ihr gefolgt und wollte wissen, was in letzter Zeit mir ihr los sei, worauf sie ihn zu verstehen gab, dass sie nicht im geringsten daran interessiert sei, ihnen weiterhin als Witzfigur zu dienen. Er versuchte zu ihr durchzudringen aber kam nicht weiter. Wütend schmiss sie mit Vorwürfen um sich und ließ einen sprachlosen Mamoru mitten auf der Straße stehen. Danach war nichts mehr so wie es einmal war. Usagi passte ihre Schichten entgegen den von Mamoru an, sodass sie einander kaum zu Gesicht bekamen. Selbst wenn es ihre Zeit zuließ verbrachte sie diese lieber allein in ihrem Zimmer. Als Luna sie eines Nachts darauf ansprach, zettelte sie einen Streit an, deren Maß alles überstieg und Luna weinend zu Minako lief. Seit da an, sprachen sie nur noch das Nötigste miteinander, denn die Katze schob Usagis Stimmungsschwankungen ihrer Schwangerschaft zu.
 

Und nun lag sie allein, mitten in der Nacht am Strand und fühlte sich so einsam wie niemals zuvor. Mit kalten Augen sah Usagi ins Nichts, sah die letzten Bilder eines schönen Traums an sich vorbeifliegen. Die ersten Tränen fingen an zu rollen. Das Lachen, was sie an den Tag legte, diente nun mehr als äußerer Schutz, ein letztes Festklammern an die heile Welt und ein Hinausschieben des Unausweichlichen. Noch ein allerletztes Mal wagte Usagi einen Blick zurück, versuchte sich an die wenigen schönen Erinnerungen zu klammern, sich von der dunklen, mächtigen Welle zu schützen, die sie in die Dunkelheit zu tragen gedenkt, doch vergebens. Sie fühlte wie sie die Dunkelheit einhüllte, sie immer weiter in Ferne trieb. Die Stille die sie umgab, fürchtete sie nicht mehr, sondern hieß sie willkommen, zog sich vollkommen in ihr zurück um die Trauer ertragen zu können, tauchte darin ein, sowie die Sonne, die hinter dem Meer hinabtauchte, so verschwand auch das Licht der Hoffnung in den Tiefen der Dunkelheit und des Nichts. Ohne dass Usagi wusste was eigentlich geschah, blendete sie all das Schöne, all die Liebe aus, sah nur mehr jenes schlechte, was ihr widerfahren war und machte den entscheidenden Schritt ohne es auch nur wahrzunehmen, den entscheidenden Schritt auf den Baal geduldig gewartet hatte. Serenity sah die Welt nun mit seinen Augen, sah in den Menschen all das, was sie eigentlich waren, nämlich schlecht! Seine kleine Prinzessin hatte soeben eine Entscheidung getroffen .. .. ..
 

Der Glanz, der bis dahin in ihren kristallklaren Augen erstrahlte, erlosch, so wie einst als das Silbermillenium sein Ende fand. Der Halbmond auf Serenitys Stirn erstrahlte. Das Licht der Hoffnung, die Königin selbst öffnete in diesem Augenblick die Büchse der Pandora .. ..

* Versprechen *

Wer zu lange gegen Drachen kämpft ,

wird irgendwann selbst zum Drachen!

( Johan August Strindberg )

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Ein gleißend helles Licht erstrahlte über den Vorplatz des Hikawa Tempels.
 

„Seht!“, schrie Sailor Mars und zeigte auf den Himmel.
 

„Was ist das? Ist das der Mond?!“, fragte Sailor Jupiter ungläubig.
 

Sailor Venus Augen weiteten sich. „Aber seit wann ist der Mond rot?!“
 

Tuxedo Mask durchbohrte ein stechender Schmerz, als sich seine Augen auf den Erdtrabanten richteten. Er hörte das Blut in seinen Ohren rauschen und plötzlich nichts. Es war so, als hätte jemand den Lautstärkeregler von hundert auf null zurückgeschraubt. Einzig und allein hörte er sein Herz lautstark pochen, rasend schnell hämmerte es gegen seinen Brustkorb, es schrie und wand sich vor Schmerz. Seine Hände krallten sich in das weiße Hemd, seiner Verkleidung, die Fingernägel drangen, wie die scharfe Spitze eines Jagdmessers unter die Haut des Prinzen. Stumme Tränen glitten ihm die Wangen runter, als er langsam zu fallen begann. Wie in Zeitlupe näherte ihm sich der kühle Asphalt als zwei starke Hände ihn auffingen.
 

Die Sailorkriegerinnen versammelten sich um den Erdprinzen. Verzweifelte Stimmen drangen zu Mamoru hindurch, wie durch einen Schleier sah er die Panik in den Augen der Kriegerinnen. Kreuz und quer über ihn dröhnte es. Zuerst meinte er ein Donnern zu hören. Es wurde Hell! Fühlte es sich so an zu sterben? Er konnte sich nicht erinnern .. .. war es auch so als ihm Galaxia seines Sternenkristalles beraubte .. .. Nein .. .. , denn damals war es körperlicher, sowie seelischer Schmerz. Damals konnte er ganz genau fühlen, wie sich sein Körper Stück für Stück, Zentimeter für Zentimeter zersetzt hatte. Das was er jetzt fühlte war anders, befremdlich und doch so vertraut. Seine Gedanken galten ihr .. .. einzig und allein ihr. Licht durchbrach die Dunkelheit und auf einmal war alles so glasklar.
 

Wo war er? War er tot? War das das Paradies .. .. es war so friedlich. Ein sanfter Windhauch fuhr durch die Baumkrone unter der er stand, er beobachtete wie sich die satten, grünen Blätter mit ihm wogen. Es roch nach Rosen .. .. Ein Rosengarten, ein silberner Palast und da war sie, umgeben von roten Rosen und sah hinab auf die Erde. Langes blondes Haar flatterte im Wind. Mit der rechten Hand strich sich Serenity einzelne Haarsträhnen aus dem Gesicht. Sie hörte seine Schritte und drehte sich ruckartig in seine Richtung. Sein Herz setzte aus. Helle blaue Augen leuchteten auf als sie ihn auf sich zukommen sah. Ihre Lippen zuckten vergnügt und formten das wohl vollkommenste Lächeln. Dieses Lächeln, das so viel Liebe und Lebensfreude ausstrahlte, würde er unter Millionen erkennen. Er trat neben sie. „Prinz Endymion!“, begrüßte sie ihn doch machte keine Anstalten ihm sich zu nähern. Ihr Blick wanderte über ihn, musterte ihn von oben bis unten.
 

„Sag Endymion, liebst du mich?!“
 

Er konnte nicht anders als zu lächeln. „Ja!“
 

„Wirklich?“ Serenitys Wangen wurden rot.
 

Wie kann sie mich nur so etwas fragen.
 

„Ja!“
 

„Und wie sehr?!“, fragte sie. Mamorus Herz zog sich zusammen. Genau das gleiche hatte sie ihn gefragt nach dem Kampf mit Galaxia. Mit Tränen in den Augen sah er sie an. Seine Prinzessin.
 

„Warum willst du das jetzt wissen?“, wiederholte er die Frage, die er ihr auch damals stellte.
 

„Sag schon!“neckte sie ihn und grinste. Oh Usako!
 

„So sehr, dass ich dich nie wieder alleine lassen werde Usako!“, flüsterte er als ihm eine Träne entglitt.
 

Lange sah sie ihn an, ohne auch nur ein Wort zu erwidern. Sie schien über seine Worte nachzudenken, als sie schließlich nickte und nach seiner Hand griff.
 

„Weist du Mamoru, Versprechen ist ein großes Wort! Die Menschen verwenden es viel zu oft ohne seiner wahren Bedeutung bewusst zu sein. Gib nicht zu schnell dein Wort, so brauchst du es nicht zu brechen. Weißt du, Dinge und Menschen ändern sich, ob nun gewollt oder erzwungen und Versprechen die man gibt, entsprechen dann nicht mehr den neuen Umständen und man wird bricht sie gezwungenermaßen. Nicht weil man es möchte, sonder weil man es muss.“
 

Traurigkeit, leuchtete in ihren Augen auf. Das war kein Traum! Vor ihm stand seine Usagi. Er hatte es insgeheim gehofft und spätestens als sie ihn mit seinem Namen angesprochen hatte, wurde Mamoru klar, dass dies kein Hirngespinst oder eine Halluzination war. Sie war es tatsächlich. Ihre Worte wählte sie mit Bedacht und plötzlich wurde ihm bewusst, was sie eigentlich vor hatte. Sie wollte ihn von seinem Versprechen entbinden.
 

Je länger er in, das ihm so vertraute, geliebte Gesicht sah, wurde ihm klar, was Usagi eigentlich vor hatte. Schlagartig fiel ihm auf, dass das liebevolle Lächeln, allmählich zu bröckeln begann. Es erreichte nicht wie sonst ihre Augen. Usagi schien sehr darum bemüht zu sein, dass er von alledem nichts mitbekam, doch die Trauer und Angst in ihren Augen sprachen im Gegensatz zu ihren Worten eine ganz andere Sprache. Sanft strich sie ihm mit dem Daumen über den Handrücken. Tiefe Verzweiflung schlug sich über ihm zusammen. Seine Prinzessin, seine Usako! Die starke Kriegerin, die sich furchtlos und unnachgiebig jedem Feind und jeder noch so großen Herausforderung gestellt hatte, wirkte auf einmal verloren. Wie sie vor ihm stand. Nicht mehr stolz und zuversichtlich, sondern ängstlich und zerbrechlich wie ein kleines Mädchen, dass angst im Dunkeln hatte. Es erschauderte ihn zu sehen, dass sie, deren Augen nie das Licht der Hoffnung verloren, immer mehr an Glanz verloren. Beinahe konnte er ihre Traurigkeit und Verzweiflung mit den Händen greifen.
 

„Usa ich weiß zwar nicht was passiert ist, noch wie es weitergehen wird aber ich verspreche, nein, ich schwöre, dass ganz egal was auch geschehen mag, ich immer bei dir bleiben werde. Wir werden es schaffen! Zusammen!! Hörst du!!“
 

Der Wind nahm stetig zu. Inzwischen wühlte und wütete er durch den Palastgarten, riss einzelne Rosenblätter aus und ließ sie durch die Luft wirbeln. Er wusste, dass die Zeit, die sie noch miteinander hatten begrenzt war und sich langsam dem Ende näherte. Auch sie schien es zu spüren. Ihre Hand die noch immer in seiner lag, umklammerte ihn fester. Er konnte fühlen, wie sich ihre Finger verkrampften. Es zerriss ihm das Herz. Blanke Angst zeichnete sich in ihren Augen. Die Worte die jetzt folgten, ließen Mamorus Herz zerbersten.
 

„Wenn ich dich so ansehe und höre mit wie viel Überzeugung du das sagst, bringst du mich sogar in Versuchung dir zu glauben!“
 

Lauter Donner war zu hören, der Wind änderte seine Richtung, wurde eiskalt und peitschte ihnen ins Gesicht. Er musste sich beeilen.
 

„Mein Liebling, vertraust du mir?!“, fragte er sie und diesmal war sie diejenige die ihn verwirrt ansah.
 

„Natürlich!“
 

„Wenn du mir vertraust, dann musst du mir glauben Serenity! Weißt du, ich kannte einmal ein Mädchen, dass mir gesagt hat, dass wenn man jemanden liebt sich fallen lassen soll und darauf vertraut von demjenigen aufgefangen zu werden! Du darfst Angst haben mein Herz. Ich weiß wie sich das anfühlt. Mach dich frei von dem Gedanken des Aufpralls. Zweifel und Trauer, egal wie groß sie auch sein mögen, verpuffen durch einen einzigen Freudenschrei. Angst zu haben ist etwas ganz natürliches, doch ist sie auch diejenige die uns Kraft gibt. Wenn ich könnte würde ich all diese Ungerechtigkeit die auf der Welt herrscht keinen Zentimeter zu nah an dich ran lassen und so lange ich atme, so lange ich es kann werde ich für dich kämpfen. Du bist alles was ich habe und jede Narbe, die ich trage, verblasst wenn du mich anlächelst. Lange bin ich im Dunkelheit umhergeirrt, bis du mich aufgefangen hast. Du hast mir die Hand gereicht und mir den Weg aus der Einsamkeit gezeigt. Jetzt bin ich da, stehe vor dir und reiche dir die Hand. Ich werde da sein und dich auffangen wenn du fällst. Für dich werde ich in Flammen aufgehen! Nur du allein konntest mein Herz heilen, jetzt lass mich derjenige sein, der deines heilt. Wir beide Serenity! Wir beide zusammen gegen den Rest der Welt!“
 

Er redete und redete, sprach auf sie ein, versuchte sie in jeder weiterer Minute die verging von seiner Liebe zu überzeugen, führte ihr ihre gemeinsame Zukunft vor Augen in der Frieden herrschen wird, Frieden, den sie der Welt gemeinsam schenken werden. In seinen Ohren dröhnte es, er konnte nicht mehr verstehen, was sie zu ihm sagte, als sie zu weinen begann. Erde wirbelte auf. Über ihren Köpfen bildete sich Gewitterwolken. Kalte Luft stieg spiralförmig nach oben, dabei wurden die Drehbewegungen immer schneller, wie bei einer Pirouette eines Eiskunstläufers. Ein kräftiger Sog entstand, als der Luftschlauch den Boden berührte, riss er alles mit sich in die Höhe. Mit aller Kraft versuchten sie einander festzuhalten. Ihre Hand lag nur noch zur Hälfte in seiner, glitt langsam heraus, bis sie schließlich ganz herausgerissen wurde. Ein letztes Mal berührten sich ihre Fingerspitzen, ehe sie in die endgültig getrennt wurden und in die entgegengesetzte Richtung des jeweils anderen geschleudert wurden.
 

Das letzte was Mamoru sah war seine Prinzessin, die in der Dunkelheit verschwand. Das knacken der Palastmauern war zu hören, Säulen brachen ab, wurden wie eine Feder durch die Lüfte getragen. Meterlange Risse durchzogen die Mauern des silbernen Königreiches, Türme stürzten zu Boden, die Erde bebte und der Palast stürzte in sich zusammen. Ein Felsbrocken schleuderte ihm entgegen. Reflexartig hielt er sich die Hände vors Gesicht, als plötzlich alles um ihn herum schwarz wurde und er die Augen schloss.

* Zusammen in den Kampf *

Leises Gemurmel drang zu Mamoru hindurch, als er versuchte die Lider zu öffnen.
 

Ami die dicht am Bett neben ihm saß, bemerkte als Erste zaghafte Handbewegung. „Rei, ich glaube er kommt zu sich!“
 

Schritte waren zu hören, wie als ob eine ganze Armee drauf und dran war den Raum zu stürmen.
 

„Geht es ihm gut!?“
 

„Wir müssen los!“
 

„Wenn es sein muss dann auch ohne ihn!“
 

„Wir können nicht länger warten!“
 

Stimmgewirr, laut aber deutlich genug, sodass er es verstand. Die Sailorkriegerinnen redeten wild durcheinander, doch hatte er immer noch nicht genügend Kraft um endlich Herr seines Körpers zu werden.
 

„Saturn und Pluto, haben sich gemeldet! Es … es ist Serenity! Wir müssen los!! Mit oder ohne Mamoru! Die Zeit drängt, wir können nicht länger warten. Dunkelheit schleicht sich langsam aber unaufhaltsam in die Menschen, umhüllt die Erde!“, flüsterte Luna.
 

„Und dass soll tatsächlich das Werk unserer Prinzessin sein!“, schrie Uranus verzweifelt.
 

„Es bringt nichts wenn wir uns streiten Uranus, Usagi hätte gewollt..“
 

Scharf sog Uranus die Luft ein und unterbrach Sailor Mars. „Was?! Was hätte sie gewollt? Das wir gegen sie kämpfen, dass sie vom Bösen benutzt wird, oder dass du endlich einmal die Möglichkeit hast um deine anfänglichen Zweifel an Serenity zu untermauern? Na was ist es Rei? Hmm?!“
 

Bittere Galle stieg in Rei auf. Uranus Worte brannten sich wie Feuer unter ihre Haut. Wie konnte sie es wagen nur so etwas zu denken. Ja, anfänglich hatte sie an Bunny gezweifelt, aber doch nur wegen ihrer jugendlichen Tollpatschigkeit, nie an ihr als Prinzessin, als Freundin, doch bevor sie auch nur ein Wort sagen konnte, hörten sie das rascheln von Lacken.
 

„Hört auf euch zu streiten, dass bringt uns keinen Schritt weiter!“, meldete sich der Schwarzhaarige zu Wort. Müde rieb er sich die Augen, sah von Venus, Jupiter, Merkur, Uranus und schließlich zu Mars. Sie alle standen im Kreis versammelt um das Bett ihres zukünftigen Königs. Jede von ihnen senkten sie ihre Blicke und da wusste Mamoru, dass etwas nicht stimmte. Schon anhand dessen, was er gehört hatte, während er sich in diesem komischen Schlaf- Wachzustand befand, verstand er, dass mit seiner Usako etwas passiert war. Er atmete ein paar Mal tief ein und aus, bevor er zu erzählen begann. In einer kurzen Zusammenfassung gab er den Senshis wieder, was er auf den Mond erlebt hatte.
 

Stille legte sich über das kleine Gästezimmer im Hikawa Tempel. Außer der Atmung der Anwesenden, hätte man beinahe eine Stecknadel fallen hören.
 

„Wie konnte es bloß dazu kommen?! Wir … du … jemand von uns hätte eingreifen sollen!“, noch rechtzeitig, so glaubte Rei, hatte sie die Kurve hinbekommen, als sie von dem du auf jemand überging, doch Mamoru verstand den Wink des Zaunpfahls, den er wohl eher als Wink mit dem kompletten Lattenzaun wahrnahm.
 

Mit einer fließenden Bewegung ließ er die Beine vom Bett auf den Boden sinken. Sitzend musterte er Sailor Mars, die ihren Blick inzwischen Uranus zuwandte, damit sie ihm nicht in die Augen sehen musste.
 

„Wie soll ich das verstehen?!“, fragte er gereizt.
 

„So wie es aussieht Mars fühlt sich der Richtige angesprochen!“, kommentierte Uranus trocken, verzog die Lippen zu einem süffisanten Lächeln und ließ Mamoru keinerlei Zweifel, dass sich ihr Groll allein gegen ihn richtete. Mamoru verstand, verstand sogar ausgezeichnet, jedoch überging er die Bemerkung Uranus geflissentlich. Starr war sein Blick auf die Schwarzhaarige Priesterin gerichtet, die sich ihm nun, äußerst zögernd zuwandte.
 

„Mars, Mamoru ich glaube nicht, dass das hier der richtige Zeitpunkt ist um .. wir ..“, verzweifelt rang Sailor Merkur nach den richtigen Worten. „Usagi braucht uns!“
 

„Ami!“ Kaum merklich schüttelte Jupiter den Kopf, deute der Kriegerin des Merkur damit zu schweigen. Sie alle wussten, dass die Zeit, die ihnen blieb knapp bemessen war, doch wussten sie auch, dass sie nur als geschlossenen Einheit Usagi gegenübertreten konnten. Voller Verständnis legte Sailor Venus ihre Hand auf Merkurs Schulter. In ihren Augen schwammen unvergossene Tränen, schaukelten wie kleine Wellen hin und her. „Kommt Mädchen, lassen wir Mamoru und Rei kurz alleine!“
 

Merkur und Jupiter nickten, allein Uranus blieb wie festgenagelt an Ort und Stelle. Noch immer waren ihre Augen, tief in denen von Mamoru verankert. „Uranus!?“, versuchte es Merkur und griff behutsam nach ihrer, zu Faust geballten, Hand. Die zärtliche Berührung ließ Uranus aufsehen. Sie verstand, auch wenn Merkur kein Wort sagte, was von ihr erwartet wurde.
 

„Beeilt euch!“, war das letzte was sie sagte, bevor sie mit den Anderen das Gästezimmer verließ. Zurück blieben Mamoru und Rei, Angesicht zu Angesicht.
 

Noch immer saß Mamoru auf dem Bett, seine Hände auf die Knie gestützt und musterte aufmerksam Sailor Mars Mimik. Er bemerkte wie schwer es ihr fiel ihm in die Augen zu sehen, doch für falschen Scham hatte er weder den Nerv noch die Zeit.
 

„Los sag schon was du zu sagen hast Rei, oder hast du vor abzuwarten, bis Usagi sich selbst und den Planeten in Schutt und Asche legt!“
 

Die verbale Ohrfeige hatte gesessen, mutig hob die Schwarzhaarige ihr Haupt, Zorn erfüllte jede Faser ihres Körpers. Sie wusste, dass sie alle daran Schuld trugen, dass sie nicht früher gehandelt hatten, doch Mamoru war derjenige mit dem Usagi beinahe zusammenlebte. Sie wollte es nicht, doch gab sie ihm den größten Anteil der Schuld. Sprach ihn trotz ihrer Bedenken, trotz aller Vernunft zum Hauptschuldigen.
 


 

„Los mach Hino! Wenn wir vor Usagi treten, dann darf es keinerlei Missverständnisse zwischen uns geben, also mach endlich! Wir müssen ehrlich zueinander sein!!“
 

Hohles Lachen erfüllte die Nacht. „Na das mit der Ehrlichkeit kannst du ja ausgezeichnet!“
 

„Was zum Teufel meinst du damit?!“
 

„Keiko!!“

Ratlos und zu tiefst verwirrt, besah Mamoru sein Gegenüber? Was hatte Keiko mit all dem zu tun?
 

„Usagi wollte dich eines Abends von der Arbeit abholen! Sie hat euch gesehen!“
 

„Was soll sie gesehen haben?!“, knurrte er.
 

„Na was wohl? Dich und Keiko, wie ihr aus dem Lift geturtelt seid in bester Flirtlaune, sodass du Usagi nicht einmal gesehen hast, obwohl sie keine zwei Meter von dir entfernt stand und seit da an Mamoru hatte sie sich ihre Schichten umverteilen lassen. Ich will nicht sagen, dass wir viel besser waren, aber du warst der Verursacher.“
 

Mamorus Körper versteifte sich. Im Gedanken ging er zu dem Tag zurück, auf welchen ihn Mars angesprochen hatte. Er erinnerte sich und ja, er konnte nicht leugnen, sosehr er es sich wünschte konnte er die Tatsache nicht verneinen und dass war es was in seinem Herzen einen tiefen Riss verursachte. Nie wäre ihm in den Sinn gekommen auch nur an eine Andere zu denken, geschweige denn sie zu betrügen aber an dem Tag, hatte er einfach die Nase voll. Egal was er versucht hatte, ganz gleich was er tat, Usagi wies ihn ab. Sie hatten eine schwere OP hinter sich gebracht. Keiko folgte ihm in die Umkleide, bemerkte seine innere Zerrissenheit und er .. er lies sich von ihr in den Arm nehmen, fühlte sich seit so langer Zeit wieder verstanden und, obwohl ihm das Wort Liebe am abwegigsten erschien, fühlte er sich für den Bruchteil einer Sekunde geborgen und geliebt. Später im Lift lockerte sich die Atmosphäre. Er war Keiko für ihre Rücksichtname dankbar, er war verwirrt aber eines wusste er immer und das war, dass es Keine gab, noch jemals geben wird die ihm seine Usagi ersetzten konnte. Allein der Gedanke, die Vorstellung wie sie im Wartebereich auf ihn gewartet hatte, ihn mit ihr sah und er war sich mehr als nur bewusst, wie es in ihren Augen ausgesehen haben musste, schnürte ihm die Kehle zu.
 

„Mamoru?“, fragte Rei vorsichtig. Sie wusste auf welch dünnes Eis sie sich begab, doch musste sie ihn danach fragen. „Hast du Gefühle für Keiko? Hast .. ich meine habt ihr ..“
 

„Nein!“, schnitt sie Mamoru mitten im Satz ab. „Sie .. Rei sie … mir ging es elend und ja sie hat mich getröstet und ich, verdammter Mist! Ich … Sie ...“
 

„Na was jetzt Mamoru?!“
 

„Sie hat mich in den Arm genommen und ja mag schon sein, dass ich vielleicht auch mit ihr geflirtet habe, aber doch nur .. .. versteh bitte. Nein, warte! Du musst gar nichts verstehen! Ich bin ein Arsch und nein, ich habe Usako nicht betrogen, noch würde ich, selbst wenn sie mich verlassen würde, je eine Andere lieben können und das ist nicht nur so daher gesagt Rei. Ich weiß es einfach! Ohne sie Rei, ohne meine Usa hätte das Leben keinen Sinn mehr. Verdammt Rei ich liebe sie, ich liebe sie mehr als mein eigenes Leben, für sie ...“, verzweifelt schlug sich Mamoru die Hände vors Gesicht.
 

Aufmerksam hatte ihm Sailor Mars zugehört. Nun wusste sie, was sich zu wissen lohnte. Mehr musste Mamoru nicht mehr sagen, als sie sich aus der Hocke befreite und aufstand.
 

Mit der Hand, strich sie ihm behutsam über das Haar. „Los komm wir müssen zu ihr!“
 

Erst als er den Kopf hob, sah Sailor Mars die Tränen, die ihm unkontrolliert die Wangen hinabglitten.
 

„Haben Luna und Artemis irgendetwas herausfinden können?!“, frage er sie zaghaft, hatte jedoch zur gleichen Zeit Angst vor der Antwort.
 

„Nein, aber Saturn. Ein Blutmond, wie dieser besagt, dass das Herz der Prinzessin bluten würde. Er ist mit ihrem Biorhythmus verbunden, so wie deiner mit der Erde, mit dem einzigen Unterschied, dass die Erde nicht nur mit dir, sondern auch mit Serenity verbunden ist. Draußen geschehen Dinge Mamoru, Orkane, Erdbeben, Gewitter, das Meer … es tost. Man könnte sagen die Erde und der Mond leiden mit ihr. Mamrou in der Bucht von Tokio warten Serenity und Baal auf uns!“
 

„Mars?!“, fragte Mamoru, noch während sich Reis Hand auf die Klinke legte.
 

„Ja?“
 

„Wir werden sie uns wieder zurückholen!“
 

Überrascht von Mamorus plötzlicher Zuversicht, wandte Mars den Kopf nach hinten. Vor ihr stand Endymion in seiner Rüstung und lächelte.
 

„Ich vertraue ihr und ganz egal was geschehen mag, ich werde entweder mit ihr weiterleben oder mit ihr untergehen. Für mich gibt es kein Leben ohne sie. So oder so, wir Beide werden zusammen sein, ob nun in diesem Leben oder im Nächsten.“
 

Mit den Handrücken wischte sich Mars die Tränen aus dem Gesicht und nickte, denn auch sie teilte mit Endymion den gleichen Gedanken. Sie würden alle zusammenbleiben, wenn es sein muss auch bis in den Tod und darüber hinaus.
 

Festen Schrittes verließen sie den Hikawa Tempel. Die Anderen warteten bereits.
 

„Können wir?!“, fragte nun Uranus in versönlichen Tonfall an Endymion gewandt.
 

„Wir können!“
 

Die Anwesenden nickten im Einklang. Sie waren Eins, eine Einheit, so wie es sich Usagi immer von ihnen gewünscht hatte. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg in ihren schwersten Kampf, von dem keiner von ihnen wusste wie er für sie ausgehen würde. Jetzt hieß es stark zu bleiben, Vertrauen zu haben für sich selbst und vor allem für ihre Prinzessin.
 

Den Kopf dem Himmel empor gerichtet, schoss Mamoru noch einmal kurz die Augen. » Ich komme mein Herz, bald werde ich wieder bei dir sein! Bald sind wir zusammen! «

* Von Angesicht zu Angesicht *

Hallöchen meine Lieben,
 

wie ich bereits einmal erwähnt habe, gehört es nicht zu meinen Stärken, Kämpfe zu beschreiben. Dies ist Part 1 vom Endkampf. Ich hoffe, dass ich es einigermaßen gut rüberbringen konnte. Bald kommt auch Part 2, also macht euch nicht zu viele Sorgen! :)
 

Glg, eure Ghost
 

♥♥♥ ♥♥♥ ♥♥♥
 

ACHTUNG! NOCH NICHT KORRIGIERT!!! XD
 

Auf ihrem Weg zur Bucht, schwiegen sie, warfen einander verstohlene, heimliche Blicke zu, in der Hoffnung, dass sie unbemerkt blieben. Keiner von ihnen war so selbstbewusst, wie er sich gab, jedoch war es das Einzige was sie füreinander tun konnten. Die Angst, die Verzweiflung, die Traurigkeit zu kaschieren um einander Mut zuzusprechen, den jeder von ihnen so dringend benötigte. Es waren nur noch wenige Meter bis hin zu ihren Ziel, nur noch einige Schritte entfernt. Sie hörten das Peitschen der Wellen, die wie blutrünstige Hunde ihre Zähne in den Stein vergruben, die meterhohe Felsen in die Knie zwingen wollten.
 

„Ein Tropfen Wasser kann nicht sehr viel ausrichten, denkt man, doch wenn er lange genug auf eine Stelle des Steins tropft, hinterlässt er irgendwann eine Vertiefung, aus der nach und nach ein Loch entsteht.“ Lächelnd trat Sailor Neptun neben Uranus, dicht gefolgt von Saturn und Pluto.
 

„Nicht nur das Meer spielt verrückt!“, informierte sie Pluto. „Mehrere Erdbeben, der Stufe zehn sind im Osten gemeldet worden, ein Vulkanausbruch in Okinawa und nicht nur in Tokio. Auf dem ganzen Globus spielt das Wetter verrückt!“
 

Saturn trat an Endymion. „Seit ihr bereit?!“
 

Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, sowie auch auf den der Anderen. Ungläubig ging Saturns Blick durch die Runde. „Sagt mal hab ich was verpasst? Findet ihr das Ganze etwa lustig?!“
 

„Nein, aber genau das Gleiche hat uns Uranus bereits gefragt und ich glaube jeder von uns wiederholte die Frage schon einige Male in seinem Kopf. Also um es noch einmal zu wiederholen, jetzt wo wir alle zusammen sind! Wir sind … NICHT bereit, doch wir müssen!“
 

„Ihr klingt ja beinahe wie Usagi!“, kicherte Saturn hinter vorgehaltener Hand.
 

Endymion grinste. „Na dann kann ja nichts mehr schief gehen!“
 

Merkur beobachtete jede ihrer Gefährtinnen, wie sie mit sich haderten. Auf jeder Schulter lag eine bleischwere Last und obwohl sie versuchten zu lächeln, erreichte es ihre Augen nicht. Allen voran sah man es Endymion an. Während die Mädchen versuchten einander Trost zu spenden, mal den ein oder Anderen Witz rissen, war er in seiner eigenen Welt versunken. Immer noch standen sie an Ort und Stelle. Auch sie quälte die Vorstellung dessen, was sie erwartete, doch Einer von ihnen musste den Schritt in die richtige Richtung wagen, also schluckte sie den Klos in ihrem Hals hinunter und trat vor. Zuerst folgten ihr nur die Blicke ihrer Freundinnen, die Gespräche verstummten, dann aber hörte Merkur ihre Schritte. Tränen verschleierten ihre Sicht, doch bewegten sich ihre Füße wie auf Autopilot.
 

Abrupt kam die Truppe ins Stoppen.
 

„Willkommen!“, begrüßte sie eine ihnen allzu vertraute Stimme.
 

Vor ihnen stand Serenity, das goldene Halbmondsichel, das schneeweiße, bodenlange Kleid, das glänzende, blonde Haar, welches fast den Sand berührte. Unverwechselbar, mit dem Blutmond hinter ihr, von dunkler Aura umhüllt, die blauen Augen leergefegt, vollkommen emotionslos. Ihre Stimme jedoch immer noch glockenhell, ihre Gestalt unverändert, allein ihr Wesen war nicht das jener Frau die sie liebten und kannten. Ein gefallener Engel, der wie eine Marionette an Fäden befestigt war, gesteuert von Baal, gelenkt von dem Bösen selbst.
 

„Dir auch einen schönen Guten Abend Usagi! Ein bisschen kalt und regnerisch, findest du nicht?“, Mars legte den Kopf schief und musterte das Gesicht der Prinzessin.

Hinter der Kriegerin des Mars fingen an sich die Senshis zu formieren. Eine nach der Anderen trat in den Vordergrund. Gerade als Serenity den Mund öffnen wollte trat auch Endymion ins schaurige Licht des Blutmondes.
 

Für den hauch eines Augenblickes, schien etwas wie Verwirrung über ihr bleiches Gesicht zu huschen. Endymion sah noch einmal genau hin. Hatte er es sich womöglich nur eingebildet!? Vertraut ihr, verschafft Serenity nur einen Augenblick lang Klarheit! Die Worte der Königin hallten wie ein weit entferntes Echo in seinem Kopf wieder. Sie war nicht verloren. Er hatte es deutlich gesehen. Irgendwo da drinnen war noch immer seine Usagi.
 

„Endymion!“, lachte Baal und warf dabei Serenity einen vielsagenden Blick zu, wie als ob er ihr damit sagen wollte * Siehst du ich habe es dir ja gesagt! *
 

„Usagi, dass bist doch nicht du! Kämpf dagegen an.“ Hoch über ihnen, auf einer der Klippen sahen sie Luna, die hinunter schrie und weinte. Neben ihr Artemis, der seine weiße, kleine Tatze auf die seiner schwarzen, pelzigen Freundin legte.
 

„Zu spät Luna!“, erklärte ihnen Baal mit einem zufriedenen Grinsen.
 

Wütend trat Endymion hervor. „Bist du ihr Papagei, oder kann Serenity auch für sich selbst sprechen!!?“, knurrte er aufgebracht, doch bevor Baal darauf etwas erwidern konnte, ergriff Serenity seine Hand. Das Blut in Mamoru gefror, als er ihre Hand in der Seinen sah.
 

Endlich drehte sie sich von Baal zu ihm, sah ihn an, als ob sie sich das erste Mal begegnet wären. Keine Liebe, keine Sehnsucht, kein Vertrauen lag mehr in ihren Blick. „Ich kann sehr wohl für mich sprechen Endymion, doch wozu?! Ich glaube nicht, dass wir uns hier versammelt haben um miteinander Tee zu trinken oder?!“ Ein boshaftes Lächeln umspielte Serenitys Lippen.
 

„Tee bei dieser Kälte klingt doch ziemlich gut?! Meint ihr nicht auch?!“, gluckste Sailor Venus und zog damit Sernitys Aufmerksamkeit auf sich.
 

„Minako, wer sonst?! Zu den unmöglichsten Situationen, die absurdesten Kommentare?!“, kommentierte sie trocken.
 

„Also hör mal Bunny!“, fing sie an, aber Serenity wollte nicht hören.
 

Selbstsicher ging sie auf Sailor Venus zu. Die langen Zöpfe flatterten wie wild im Wind, rissen ihr einige dicke Strähnen aus den Haarklammern, verliehen ihren verhärteten Gesichtszügen, etwas weiches. Sie glich eher einem wütenden Mädchen, als einer vom Bösen zerfressenen Wesen.
 

„Wage es ja nicht mir Befehle zu erteilen Venus!!“, grollte sie mit erhobenen Zeigefinger. „Und bevor noch jemand auf die Idee kommt mit mir sprechen zu wollen, noch dazu ohne dazu aufgefordert worden zu sein, werde ich euch zeigen was diejenige erwartet.“
 

Ohne auch nur mit der Wimper zu zucken, erhob Serenity die Hand, in der sich eine Kugel aus schwarzer Materie bildete. Noch einmal fixierte sie die weit aufgerissenen, blauen Augen von Venus, lächelte und ließ sie auf das zehnfache heranwachsen.
 

Blankes Entsetzen erfasste die Kriegerinnen, als sie ihrer Prinzessin dabei zusahen, wie sie Sailor Venus angriff. Greller von Schmerz erfüllter Schrei, durchbrach sogar das laute Tosen des Meeres. Ein dumpfer Knall gegen die scharfen Klippenwände, ein letztes Aufbäumen und schon sank der von Blessuren und Schnittwunden übersäter Körper von Sailor Venus zu Boden. Sandkörner klebten an den offenen Hautstellen, tränkten sich mit der roten Farbe voll. Der Brustkorb der Blondine hob und senkte sich zwar, doch gab sie keine weiteren Anzeichen des Lebens von sich.
 

„Mars, Macht des Feuers flieeeg!“
 

Reis Finger zitterten immer noch, selbst nach dem sie ihre Attacke auf Serenity abgefeuert hatte. Gleißendes Licht, herbeigeführt vom Feuer erfasste die Prinzessin, umhüllte sie vollkommen. Der Schreck stand den Senshis ins Gesicht geschrieben. Endymion war drauf und dran zu ihr zu rennen, als sie die Attacke ohne weitere Probleme in sich absolvierte.
 

„Ts Ts Ts Rei! Arrogant wie eh und jeh, heute noch mehr als sonst!?“
 

Tränen der Trauer, sowie auch der Verzweiflung rannten Sailor Mars entlang der Wangen hinunter, als sie sich auf die Knie fallen lies. „Bunny das bist doch nicht du! Komm zu dir!“
 

„Und wie ich das bin Rei! Lange genug habe ich mir von dir auf der Nase herumtanzen lassen, mir dein Genörgel und dein Gekeife angehört! Du wusstest nie wann das Maß an Spaß voll war, doch jetzt werde ich dir zeigen wie fiel Spaß es mir machen wird, dich zu vernichten! Passt alle gut auf! Vielleicht könnt ihr noch etwas dabei lernen, bevor mir eine von euch mit euren lächerlichen kleinen Angriffen imponierten will!“
 

„Neptun flieg, Uranus flieg, Pluto flieg, Jupiter … Macht des Donners flieg, Merkur … Macht des Wassers sieeeg, Mars … Macht des Feuers sieeeg, Saturn flieg und sieg!“ Aus einem Munde ertönten sämtliche Angriffssprüche. Sie ließen Serenity weder Zeit noch Möglichkeit Sailor Mars anzugreifen. Im ersten Moment in dem die Schockwelle die Prinzessin des weißen Mondes erfasste, schien es so als ob sie geschwächt wäre. Endymion zerriss der Schmerz in seiner Brust, als er sie so sah, doch sah er auch Baal, der sich auf sie konzentrierte. Hilflos sah er auf seine Hände. Er war doch der Prinz der Erde, der Herrscher dieses Planeten und das einige was er konnte war mit Rosen umher zu werfen. Wozu war er denn schon zu gebrauchen? Warum war er überhaupt wiedergeboren worden, wenn er nicht einmal das beschützen konnte was er liebte. Prinz Endymion konzentriere dich! Die Macht steckt in dir, in deinen Händen! » Das war doch die Stimme von Helios?! In meinen Händen?
 

Baal bemerkte, das er das Aufsehen des Prinzen erregt hatte. Dies lenkte seine Aufmerksamkeit von Serenity. Auf genau das hatte Endymion gewartet, als er seine rechte Hand hob. „Tuxedo smoking bomb!“, grollte es aus seiner Kehle. Goldenes Licht, vermischte sich mit weißem, traf Baals Brustkorb vollkommen unvorbereitet. Der einst so stolze Krieger gab keinen Laut, verzog lediglich sein Gesicht, allein seine Augen waren Zeuge vom Schmerz der durch seine Haut drang, sich in seinem Inneren ausbreitete. Sie sahen ihm dabei zu, wie er sich versteifte. Die Kriegerinnen witterten ihre Chance und griffen, gefolgt von Endymion mit vereinigten Kräften an.
 

Zeitgleich feuerten weitere Krieger ihre Attacken ab.
 

„Sailor Star strafe ihn!“
 

„Sailor Star lähme ihn!“
 

„Sailor Star halt ihn auf!“
 

Baals grüne Augen traten hervor, als ihn auch die Angriffe der Sailor Star Lights trafen. Maker hob vorsichtig die verletzte Venus hoch, nahm sie in die Arme.
 

Mit letzter Stimme versuchte Baal Serenity zu erreichen, die mit der Absorbierung der SailorAttaken noch immer alle Hände voll zu tun hatte. Das Kiefer von Usagi verkrampfte sich, als sie sah, dass Baal schwer verwundet zu Boden ging, doch sie konnte ihm nicht helfen. Noch nicht.
 

Wütend versuchte sie den Vorgang zu beschleunigen. Im Gegensatz zu dem, als sie Sailor Mars Kräfte in sich gesogen hat, die sie stärker gemacht hatte, machten sie diese schwächer. Mit jeder in sich aufgesogenen Attacke, wurde Serenity immer schwächer. Ihre Glieder fühlten sich an wie tonnenschweres Blei. Die Kriegerinnen die zu ihrem Schutz geboren wurden wandten sich gegen sie. Die Erde, die sie einst so sehr geliebt hatte, fing an sich selbst zu zersetzen.
 

„Usako, bitte hör mir zu! Ich bin bei dir, ganz egal wie das hier endet! Ich werde immer bei dir sein!“
 

Schwach hob Serenity ihren Kopf und ehe sich Mamoru versah, schleuderte sie all die Kräfte, die sie besaß gegen die Kriegerinnen und ihn.
 

Schreie, Wimmern und Klagelaute erfüllten die Bucht von Tokio, hallten in Serenitys Ohren doppelt und dreifach wieder. Auch sie war am Rande ihrer Kräfte angelangt. Der Nebel der sie umgab, lichtete sich als sie Endymions Aufschrei hörte. Wie gebannt verfolgte sie seinen Körper, der in der Luft schwebte, ehe er kraftlos im Sand eintauchte. Schwarze meterhohe Wellen türmten sich hinter der zukünftigen Königin, bereit alles und jeden zu verschlingen, der sich ihnen in den Weg stellte.
 

Endymions Handfläche drückte sich zitternd in den, inzwischen von Blut getränkten Sand. Mit letzter Kraft versuchte er sich aufzurichten. Auch Baal fand inzwischen allmählich zurück, wenn auch nicht vollkommen regeneriert. Seine grünen Augen funkelten vor Zorn. Diesen Sieg würde er Endymion nicht gönnen, selbst wenn es das Letzte war was er tat. Von Wut gelenkt verlor er das eigentliche Ziel aus den Augen und richtete, die ihm verbliebene Kraft auf den Prinzen.
 

In dem Moment als Serenity die erhobene Hand Baals sah, setzten sich ihre Füße in Bewegung. Was immer sie dazu bewogen hatte, das zu tun was sie tat, was immer der Auslöser war und was immer ihr angetan wurde, von dem sie dachte das ihre Freunde und Mamoru daran Schuld trugen, konnte sie das Gefühl in ihrem Herzen nicht ignorieren. Schwarze Materie schoss aus Baals Händen, schoss unaufhaltsam auf Endmyon.
 

Mamoru schloss die Augen, wartete auf das Ende, auf die Erlösung aus diesem Alptraum, als er ein Wimmern hörte.
 

Zu mehr als einem Wimmern war Serenity nicht mehr im Stande, als Baals Strahl ihren Brustkorb durchbohrte. Von Innen heraus gespalten, von eingeflößten Hass zerfressen, von dem Mann der sie einst aufzog missbraucht und verwundet, lies sie los.
 

In dem Moment als sie auf ihren Lippen die Sandkörner spürte, wie sie vereinzelt in ihren offenen Mund drangen, die ausgetrocknete Kehle ausfüllten, kamen ihr all die Erinnerungen hoch. Tränen glitten ihr über die blutverschmierten Wangen. Was hatte sie getan?
 

Wie durch einen Schleier hindurch sah sie sein Gesicht! Tränenüberströmt kauerte Endymion über ihr.
 

„Usako bitte sieh mich an! Bitte, du darfst nicht sterben! Hörst du!“, flehte er, während ihr Puls immer Schwächer wurde.
 

Die Wellen legten sich, die Gewitterwolken über Tokio, klärten auf, Regen hörte auf zu fallen. Arm in Arm stützten die Kriegerinnen einander, schleppten sich zu ihrer Prinzessin, die in den Armen von Endymion lag.
 

„Usa hörst du mich!?“, versuchte es der Schwarzhaarige abermals. Nun war auch Baal zu ihnen getreten.
 

Mamorus Kopf schoss nach oben! Die Sarlights starrten auf das weiße Kleid. Keiner von ihnen konnte glauben was er da sah.
 

„Serenity!“, flüstere Baal. Er versuchte die Hand nach ihr auszustrecken, die ihn Endymion erzürnt ausschlug! „Wage es ja nicht auch nur in ihre Nähe zu kommen!“
 

„Das .. ich … nie war es meine Absicht gewesen ihr weh zu tun!“ Fassungslos besah Baal seine Hände. Die Hände, die all das Unheil zu verantworten hatten, die Hände die schlussendlich ihr Leben gefordert haben. „Alles was ich wollte, war ihr zu zeigen wozu die Menschen im Stande sind!“
 

„Nur das die Menschen sie nicht getötet haben!!“, schluchzte Sailor Mars, die sich neben Endymion und den Andern im Kreis um die sterbende Prinzessin niedergelassen hatten.
 

„Es tut mir leid ..“, kam es schwach von Serenitys Lippen. „Bitte verzeiht mir!“
 

„Scht scht nicht reden! Alles wird gut mein Schatz! Es gibt nichts zu verzeihen mein Herz, erinnerst du dich nicht mehr?! Du musst mich niemals um Verzeihung bitten, denn es gibt nichts, was ich dir verzeihen müsste!“, schniefte Endymion, strich ihr immer wieder das Haar aus der Stirn, fuhr zärtlich über ihre Lippen, versuchte die restlichen Sandkörner zu entfernen um ihr das Atmen zu erleichtern.
 

„Ich liebe dich Mamo!“
 

„Ich weiß mein Engel, ich weiß! Ich liebe dich auch und darum musst du atmen, du musst atmen hörst du! Du musst bei mir bleiben, bei uns!“
 

Man sah, wie ihr das Atmen immer schwerer fiel, von Menschen umgeben, die sie von ganzen Herzen liebten. Jeder von ihnen rang nach Fassung, umarmte den jeweils Anderen. Tränen über Tränen, vermischten sich mit Schluchzern und Klagelauten.
 

Mamorus Hände verkrampften sich. Blut, immer mehr Blut trat aus der Wunde. Er selbst war zu geschwächt um sie zu heilen. So schlimm stand es noch nie um seine Usagi. In den meisten Fällen heilten die Brüche und inneren Verletzungen von selbst, noch während des Kampfes. Baal, der noch immer unter Schock stand, las die Gedanken von Endymion. Er sah ihm dabei zu wie er das Mädchen welches er aufgezogen, aus vollsten Herzen wie seine eigene Tochter geliebt hatte, wie ein kleines Baby hin und her wog, ihr immer wieder zuflüsterte wie sehr er sie liebte und da sah er das, wovor er seine Augen verschlossen hatte. Die Menschen waren nicht nur Boshaft. Sie hatten vielerlei Eigenschaften und nicht nur schlechte. Sie hatten zwar ihre Fehler, doch waren sie auch im Stande zu lieben. So wie Endymion sein kleines Mädchen ansah bestand keinerlei Zweifel an seinen Gefühlen ihr gegenüber, doch nicht nur seinerseits sondern auch von Seiten der Kriegerinnen. Was hatte er getan.
 

„Endymion!“
 

„WAS!“, schrie der Schwarzhaarige. „Wenn ich nicht Serenitys Körper in meinen Armen halten würde, würde ich dich in Stücke reißen du Bastard!“
 

Mamorus Stimme klang zwar verzerrt, doch konnte Baal jedes Wort verstehen.
 

„Der Körper von Serenity hat keinen Kraft mehr sich selbst zu heilen. Der Grund … „ Baal stockte und fuhr sich mit den Händen durchs Haar. Die erste Geste, die ihn ein wenig menschlich erscheinen lies. „Der Körper der Prinzessin, sowie auch ihr Geist sind benebelt worden von der dunklen Energie. Es .. .. es ist in eurer Welt mit einem Virus gleichzusetzen, dass sich in ihrem Organismus ausgebreitet hat.“
 

„Und was können wir dagegen tun!?“, schluchzte Sailor Merkur.
 

Baal sah zu ihr auf. „Nicht wir! Sie!!“
 

Hoffnung keimte in Mamoru auf. „Wie meinst du das!?“
 

„Lass mich bitte zu ihr?!“
 

Mamorus Körper versteifte sich, als er Baals Bitte hörte.
 

„Bitte!“
 

Er nickte, wenn auch nur widerwillig. Mars verstand zwar nicht, doch machte sie ihm dennoch Platz. Vorsichtig, als ob ihre Hand aus Glas bestünde ergriff er sie.
 

„Hör mir zu mein Mädchen! Du .. du musst jetzt ganz stark sein, du musst loslassen! Lass all das los, was dir Schmerzen bereitet, gib dich allein den schönen Erinnerungen hin. Niemals wollte ich, dass es so weit kommt! Bitte verzeih mir!“
 

Die Worte Baals drangen wie durch einen Tunnel hindurch zu ihr. Ihre Konzentration galt der Atmung. Usagi kämpfte gegen das Müdigkeitsgefühl an, gegen die Kälte die anfing ihre Glieder zu versteifen.
 

„Ich .. ich weiß nicht ob ich das kann!“, wimmerte sie erschöpft. Sie war müde, so unendlich müde.
 

„Und ob du das kannst! Du musst leben wollen! Verdammt Usako, du darfst nicht gehen! Ich schwöre dir, wenn du jetzt nur noch ein allerletztes Mal stark bist, dann werde ich dir jeden Morgen, die nächsten Jahrhunderte lang Kakao und Frühstück an dein Bett bringen!“, schluchzte Mamoru.
 

Auf Usagis Lippen schlich sich ein schwaches Lächeln. „Auch Schokoladenpudding?“
 

Mamoru entfuhr ein Lachen. „So viel wie du willst!“
 

„Mamo?!“
 

„Ja?!“
 

„Das ist lieb von dir, aber ich bin müde. Mir ist kalt!“, ihre Lippen zitterten. „Bitte Mamo lass mich gehen!“
 

Panik ergriff Endymion. Sanft rüttelte er sie.
 

„Nein, ich lass dich nicht gehen! Hast du vergessen was wir uns versprochen haben?! Zusammen, in guten wie in schlechten Zeiten?!“
 

„So weit sind wir noch nicht gekommen!“
 

„Aber wir werden so weit kommen, doch dafür musst du am Leben bleiben!“
 

„Es tut mir leid! Bitte seid mir nicht böse ich bin müde! Wir … wir reden einfach später weiter ...“
 

Alles Betteln und Bitten half nichts. Das Licht des Mondes durchbrach die letzten Wolken und tauchte die Bucht in gleißend helles Licht.
 

Voller Panik und Angst durchführte Mamoru Herzmassage und Mund zu Mund Beatmung durch, doch sie regte sich nicht. „Usako BITTE!“, schrie er verzweifelt und machte weiter. Tränen rannten ihm aus den Augen, vermischten sich mit herzzerreißenden Schluchzen. „Atme, oh bitte atme endlich!“
 

Er hielt das Ohr gegen ihre Brust und lauschte, doch nichts. Serenitys Herz hatte aufgehört zu schlagen. „Nein!“, schrie er und rüttelte so stark er konnte ihren leblosen Körper, in der Hoffnung, sie würde trotzdem erwachen. Verzweiflung übernahm nun völlige Kontrolle über ihn. Er sank über ihr nieder und heulte, heulte wie ein kleines Kind. Tränen flossen in Strömen auf sie herab, er schluchzte, rief immer wieder ihren Namen, umklammerte ihren leblosen Körper, fuhr ihr immer wieder durchs Haar, während sein Herz sich immer weiter in tausende von Einzelteilen zerriss.

* MamorU *

Der letzte Schmetterling
 

Ein kleiner Falter an der Scheibe saß

draußen am Fenster kalt und eisig war,

gelockt von Kerzen magischen Schimmer

hinein ins warme, offene Zimmer.
 

Eine unsichtbare Macht, die er erkannte

verwehrte ihn den Eintritt und ihn verbannte.

Spürte Wärme durch sie aufsteigen,

würde gerne noch länger bleiben.
 

Flügel und Glieder steif gefroren,

zum Leben wurde er geboren,

sah er hinein in den hell erleuchteten Raum,

erinnert an einen längst vergessenen Traum.
 

Warme Sonne im Fluge ständig suchen,

grüne Wiesen und auch die bunten Blumen,

den farbigen Blüten sich ergeben,

von Blatt zu Blatt sich zu erheben.
 

Helle Tage, die nie enden wollen,

dunkle Nächte mit Gewitter grollen,

neblige Wolken nicht mehr weinen,

als wärmende Strahlen erscheinen.
 

Dieses Gefühl noch einmal zu erfahren,

sein Leben würde er dafür anmahnen,

noch einmal hin, es ist sein Traum,

sich setzen unter einen Baum.
 

Zu zweit Erinnerung, lange her,

viel vergessen, wiegt immer noch schwer.

Im Gedanken ist er weiter, unbesorgt und wieder heiter,

mag fliegen hin zu seinem Ort,

gegeben hat er sich das Wort,

zum letzten Flug wird er begleitet.
 

Ergeb'n ist er sich seinem Ziel,

die ganze Kraft, es ist kein Spiel,

erhobenen Hauptes will er fliegen,

seiner größten Sehnsucht zu erliegen.
 

Aufgestiegen in die Höhe,

mit dem Wind durch eine Böe,

Abschied nehmen von dieser schönen Welt,

zum letzten Mal gesehen – als er fällt.

( Gerd Groß (1956) )
 


 


 

Müde zog er die schweren, grünen Vorhänge vom Fenster seines Schlafzimmers zur Seite und blickte so wie jede Nacht, seit dem sie von ihm gegangen war zum Mond empor. Wie konnte er es wagen so hell wie eh und jeh zu erstrahlen?!
 

Die Nägel tief in seine Handinnenflächen gebohrt, traten Mamoru Fingerknöchel weiß hervor. Er hatte keine Tränen mehr übrig. Schon seit langem hatte er nicht mehr geweint. Es gab Nächte an denen er es versucht hatte, doch nichts kam. Er war erledigt, müde und ausgetrocknet. Sein Blick richtete sich auf die hell erleuchteten Straßen Tokios unter ihm. Noch immer spazierten Menschen auf den Gehsteigen, verliebte Pärchen, die Hände ineinander verschränkt, Kinder die mit ihren Eltern einen Abendlichen Spaziergang machten, Schüler die sich über die bevorstehenden Sommerferien freuten, alles, wirklich alles ging weiter, als ob sie immer noch am Leben wäre, doch das war sie nicht, würde es nie wieder sein. Ein Schluchzen entwich ihm als er sich mit der Stirn gegen das kühle Glas lehnte. Sie war tot und die Erde drehte sich einfach weiter, selbst die Sonne schien stärker zu scheinen, seit dem sie nicht bei ihm war. Sie hatte diesen Planeten seit Anbeginn der Zeit mit ihrem Leben beschützt und er wagte es einfach sie zu vergessen, sich einfach weiterzudrehen?!! Wo war sie, diese ausgleichende Gerechtigkeit von der die Welt sprach? Seit dem Tag an dem er sie in seinen Armen gehalten hatte, verging das Gefühl nicht. Noch immer spürte er ihre Wärme, auch wenn dies nach so langer Zeit nicht möglich war und dennoch war sie ihm so präsent wie eh und jeh. Schwer hingen ihm die Lider über den Augen, doch wenn er eins wusste, dann war es das, dass er nicht einschlafen durfte, denn sobald er dies tat, würde er sie sterben sehen, würde ihre letzten Atemzüge auf seiner Haut spüren, das Ohr an ihre Brust lehnen nur um feststellen zu können, dass das Herz in ihrer Brust aufgehört hat zu schlagen, das Herz, welches für ihn geschlagen hatte, welches wegen ihm für immer verstummt war.
 


 

Mit dem Tod endet alles, das Gefühl, Ereignisse und das Schicksal in der Hand zu haben, die Gewissheit Dinge erreichen zu können, wenn man sich nur genug Mühe gibt und auch die Logik. Als er ihren leblosen Körper hochheben wollte umfing sie ein Licht, er versuchte sie festzuhalten, wollte um keinen Preis den ihm über alles geliebten Menschen in seinen Armen loslassen, aber die Macht die sie ihm nahm war stärker. So sehr sich Mamoru auch bemüht hatte, konnte er sie nicht halten. Serenity und Baal verschwanden, lösten sich einfach im Nichts auf. Rei und die Mädchen versuchten von da an ihr Möglichstes um in Erfahrung zu bringen was mit ihr geschehen ist. Sie alle lebten mehr oder weniger in Trance und er, er vegetierte vor sich dahin, arbeitete Tag und Nacht wie ein Besessener, trieb sich selbst an seine Grenzen und darüber hinaus, bis seine Vorgesetzten entschieden haben, ihn für einen Monat zwang zu beurlauben. Am Anfang war er erpicht auf jede neue Information die ihn Rei brachte doch seit einem Monat spielte es keine Rolle mehr für ihn, was Rei ihm zu sagen hatte. Nichts war mehr wichtig. Ein halbes Jahr war nun vergangen in dem es die Kriegerinnen versuchten, sich auf den Mond zu teleportieren, doch der Erdtrabant lies es nicht einmal zu, dass sie in dessen Nähe kamen.
 

Die Welt möge sich auch ohne Usagi weiterdrehen doch ohne sie endete die Seine und obwohl er sich sicher war keine einzige Träne mehr übrig zu haben schwammen seine Augen dennoch darin.
 

„Wie fühlt es sich an an dem Ort wo du gerade bist Usako? Ist er dir fremd, ist dir kalt oder hast du endlich deinen Frieden gefunden? Unsere gemeinsame Zeit hätte noch Jahrhunderte lang anhalten müssen? So war es uns doch prophezeit worden mein Herz und doch wären mir Jahrtausende nicht genug gewesen. Es kommt mir so vor als ob die Zeit, die wir zusammen verbringen durften sich wie in Zeitlupe vor mir abspielt und doch ging sie vorbei wie in einem Film, der viel zu schnell abgespielt wurde. Wofür hast du gekämpft, wofür bist du gestorben? Alles, jeder Kampf den du führen musstest, jeder Schmerz den du erleiden musstest .. das alles erscheint mir so surreal .. ..“
 

Stille umgab ihn, doch er hoffte noch immer, hoffte auf eine Antwort, von ihr, von irgendwem. „Gib mir ein Zeichen Usako! Gib mir doch ein Zeichen, dass du dort wo du jetzt bist, gut angekommen bist, dass du in Ordnung bist, glücklich bist, bitte!!“, schrie er in seiner Verzweiflung, doch nichts kam. Schwer glitt er mit dem Rücken zum Fenster auf den Boden. Mit dem Kopf in den Händen gestützt, sah er auf die rechte Seite seines Bettes, die leer blieb, die für immer leer bleiben würde, denn Keine würde ihren Platz einnehmen können, niemals. Nicht in diesem Leben noch im nächsten, noch irgendwann.
 

„Mir wurde gesagt, dass wir in den ersten Wochen den Toten näher stehen würden als den Lebenden, aber du bist mir immer noch so nah, noch immer kann ich dich riechen, spüren, noch immer kann ich, wenn ich die Augen schließe, in deine wunderschönen Augen sehen. Mal lächelst du mich an, mal ärgerst du dich über mich, wenn ich aus irgendeinen Grund mal etwas nicht in meinen Dickschädel bekommen habe und dann ..“, er stutzte und schluckte den Klos runter, bevor er weitersprach. „Dann sagst du mir trotz allem, dass du mich liebst und ich … ich liebe dich Usako, hörst du mich? ICH LIEBE DICH!!!!“ Die Wände des Schlafzimmers erbebten, sowie die Nacht zuvor und die vor Dieser. „Wenn ich zum Crown gehe, erwarte ich dich jedes mal, wenn die Tür auf gleitet. An jeder Straßenecke, hoffe ich, dass du so wie immer in mich hineinrennst, sogar die Tage an denen du mich mit irgendwelchen Sachen beworfen hast, habe ich geliebt. Ich habe alles an dir geliebt! Ich gehe ins Wohnzimmer und rechne damit dich mit einem deiner Mangas auf dem Sofa liegst und liest, aufblickst, weil du mich kommen hörst und lächelst und ich sage dir Da bist du ja endlich wieder! Ich habe dich vermisst! und du würdest mir erklären, dass du wieder nachsitzen musstest.“
 

Jeden Tag, jede freie Minute sprach er mit ihr. Sie war da! Für ihn lebte sie noch immer und wehe jemand behauptete das Gegenteil. Am Tag der Weihnachtsfeier im Crown, zu dem ihn Motoki beinahe tragen musste, zerschmetterte ihn der Schmerz wie ein heranrasender Schnellzug. Er brach inmitten der Gäste zusammen, schrie und weinte. Ihm war nicht klar wie er weiterleben sollte und vor allem warum?! Warum war sie nicht mehr da und er durfte leben? Über diese Frage musste er etwas später selbst lachen. Was hieß durfte? Er wurde bestraft, bestraft mit der Tatsache, dass sie gestorben war, als sie ihn beschützen wollte.
 

Die Morgendämmerung riss Mamoru aus der Starre. Er war eingeschlafen. Stöhnend wand er sich. Jeder Knochen tat ihm weh. Er war es inzwischen gewohnt an den unterschiedlichsten Orten in seiner Wohnung aufzuwachen, aufzuschreien aus einem Alptraum, doch heute Nacht hatte er nicht geträumt, das erste Mal! Pure Verzweiflung erfasste Besitzt von ihm.
 

Er funktionierte wie eine Maschine. Das monotone Summen des Kaffeeapparates erfüllte die Stille. Als die Tasse halb voll war, hörte er den vertrauten Klang der Türglocke. Angewidert verzog er das Gesicht, doch hatte er wirklich eine Wahl?! Jeden Tag kam eines der Mädchen vorbei. Am Anfang besuchten sie ihn zusammen, bis sie irgendwann anfingen sich abzuwechseln. Eine Zeit lang waren sogar Luna und Artemis bei ihm eingezogen, bis er die Anwesenheit der schwarzen Katze als unerträglich empfand und sie unter Darbietung aller Kräfte anflehte zu gehen. Wer wohl heute an der Reihe war mit dem Besuch, dachte er sich als er nach der Türklinke griff. Verärgert über sich selbst schüttelte er den Kopf. Wie kam er nur dazu die Usagis Freundinnen zu verurteilen. Sie waren schließlich die Einzigen, die verstanden was in ihm vorging und doch fühlte er sich so, als ob er der Einzige war, der ohne sie nicht weiterleben konnte. Sie alle! Rei, Ami, Minako, Makoto, Setsuna, Mitchiru, Haruka hatten einander und er? Wen hatte er in seinen Leben vor ihr gehabt? Niemanden!! Sie war sein Leben, ist es noch immer. Endlich verstummte die Türglocke. Hatten sie begriffen, dass es nichts brachte? Hatten sie endlich eingesehen, dass sie, ganz egal wie oft sie auch kamen, an der Situation nichts verändern konnten, sie alle zusammen nicht nur ein hundertstel zu ersetzen vermochten?
 

Erleichterung machte sich in ihm breit, als er ins Wohnzimmer schritt. Mit der dampfenden Kaffeetasse in der Hand setzte er sich auf das Sofa. Wer wohl an der Tür gewesen sein mochte? Vermutlich Rei. Sie war von allen diejenige, die ihn sogar zwei bis drei Mal die Woche besuchte und wenn er ehrlich war, sah sie genauso aus wie er selbst. Bleich, ausgelaugt und müde. Sollte er sie anrufen, sie fragen, ob sie diejenige war, die ihn besuchen wollte. Entschlossen ging er in Richtung des Telefons. Die Rollos hatte er hinuntergelassen. Dunkelheit erfüllte jedes Eck des Raumes. Mit zittrigen Fingern wählte er Reis Nummer.
 

„Hier bei den Tsukinos!“, meldete sich eine fröhliche Stimme vom anderen Ende des Apparates. Für einen Moment hörte sein Herz auf zu schlagen, als er Ikukos Stimme hörte. Sie klang so unbeschwert, so gelassen, als hätte es Usagi nie gegeben. Beinahe wäre er geneigt gewesen sie anzuschreien, zu brüllen, doch das einzige was seine Lippen verließ war:“Entschuldigen sie bitte, falsch verbunden!“ Sie hatten sie vergessen, etwas hatte sie vergessen lassen, dass sie jemals eine Tochter hatten.
 

Von Wut zerfressen fegte er das Telefon, samt den Telefonbuch und der Schlüsselschale zu Boden. Als er schwer atmend davor stand, fühlte er etwas was er schon lange nicht mehr gefühlt hatte. Erleichterung, etwas befreiendes. Ohne darüber nachzudenken schlitterte er in die Küche, riss alles was nicht niet und nagelfest war vom Platz, schmiss um sich, tobte, schrie und wütete.
 

„Also wenn du erwartest, dass ich dir beim Aufräumen helfe, dann hast du dich gewaltig geschnitten!“

* Scherben *

Hallöchen meine Lieben,
 

ich weiß zwar nicht, wie gut dieses Kapitel in die Geschichte hineinpasst, aber dennoch hatte ich ein gutes Gefühl dabei es zu schreiben. Hoffentlich gefällt es euch. :)
 

Ohne auf irgendeine Reaktion von Mamoru zu warten, schob die Schwarzhaarige mit den Fuß, die Porzellanscherben zur Seite und machte sich am Kaffeeapparat zu schaffen. „Ich weiß, dass man sagt, dass Porzellanscherben Glück bringen sollten, doch nicht wenn du danach nichts mehr hast woraus du essen oder trinken könntest. Ich kann wohl von Glück sprechen, dass ich früh genug gekommen bin, bevor der Schrank mit den Tassen daran glauben musste!“
 

Fassungslos starrte er sie vom Boden weg an. „Wie bist du hier reingekommen?!“ „Mit Magie!“, versuchte Rei ihn ein wenig aufzuziehen. „Erzähl mir keine Märchen, sondern antworte lieber auf die Frage, die ich dir gestellt habe!“, erwiderte er angesäuert. Kurz überlegte sie, ob sie darauf eingehen sollte, entschied sich im letzten Augenblick dann aber doch dagegen. „Na durch die Tür, wie denn sonst. Sag was hast du heute vor?!“ Sie ließ ihren Blick über das waltende Chaos streifen. „Ich meine außer deine Wohnung zu verwüsten?! Wenn ich nicht mit eigenen Augen gesehen hätte, dass du derjenige bist, der dafür .“ Mit einer ausladenden Handbewegung deutete sie auf die Zerstörung rund um sie. „Verantwortlich bist, dann hätte ich glatt meinen können, dass Bunny versucht hat zu kochen!“
 

Bei der Erwähnung ihres Namens riss Mamoru den Kopf nach oben und sprang hoch. „Sieh mich nicht so an, als ob du mich gleich den Hals umdrehen willst, sondern fang lieber mal an sauber zu machen, bevor sich noch jemand schneidet!“, redete Rei unvermittelt weiter. Sie hatte den Namen ihrer besten Freundin mit voller Absicht erwähnt, denn sie war sich sicher, obwohl Mamoru auch nur bei der Andeutung auf sie wütend wurde, er es doch in seinem Innersten liebte, wenn von ihr gesprochen wurde, genau so wie Rei es selbst tat.
 

Ihr fehlte ihre Freundin, aber hatte sie in keinem Moment die Hoffnung aufgegeben, dass sie sich eines Tages wieder begegnen würden. Sie war sich sich sicher, denn obwohl sie in den vergangenen Monaten nichts herausfinden konnten, wusste sie dass sie es gespürt hätte, wenn ihre Prinzessin von ihnen gegangen wäre und, so wie sie fand, war keine Antwort zu finden, doch die beste Antwort, die sie bekommen konnten, denn das war es was sie und ihre Freundinnen aufrecht erhielt, sie veranlasste weiter zu leben. Wenn Usagi tatsächlich tot sein sollte, dann würden sie es zu spüren bekommen. Auch in ihren Augen war es ein Ding des Unmöglichen, dass alles weitergehen sollte wie gewohnt, schließlich schien der Mond so hell wie eh und jeh. Sein Licht war wärmer, heller und selbst wenn es sie täuschte, kam es ihr so vor, als ob er die Erde und die Menschen darauf mehr wärmen würde als es die Sonne tat. Des weiteren fehlten ihr die eindeutigen Anzeichen ihres Todes.
 

Usagi war zwar nicht, so wie mit dem Mond, mit der Erde verbunden aber dennoch war sie ein Teil dieses wunderschönen Planeten, genauso wie der Prinz. Ihre beider Kristalle waren Gegenstücke des jeweils Anderen. Sie ergänzten sich perfekt, genauso wie Endymion und Serenity. Ihrer Theorie zufolge müsste die Erde und der goldene Kristall eindeutige Signale abgeben, sowie auch in jener Nacht des Unglücks. Mit Schauder dachte sie an die Naturkatastrophen zurück, die über den sonst so ruhigen Planeten gefegt haben, den Endymion, danach mithilfe des Goldkristalls geheilt hatte. Am nächsten Morgen, erinnerte nichts mehr daran, dass die Menschheit die Nacht zuvor am Rande ihres Untergangs gestanden hatte. Zum ersten Mal sahen sie die Macht des Erdenprinzen, aber die hübsche Schwarzhaarige ließ seit jeher ein bestimmter Gedanke nicht los. Sie hatte lange genug gewartet um Mamoru darauf anzusprechen und heute, so hatte sie es sich fest vorgenommen, würde sie mit ihm darüber reden.
 

Ein lautes Scheppern ließ sie aus ihren Gedanken hochschrecken. Tatsächlich war Mamoru dabei aufzuräumen. Zufrieden darüber griff sie nach der Tasse und schlenderte damit ins Wohnzimmer, welcher dem Schein nah, der einzige Raum war, der nicht an Mamorus Wut glauben musste.
 

Es dauerte nicht mehr lange und auch Mamoru kam hinzu. In seinen Händen hielt er eine Tasse mit Kaffee, was an und für sich nichts ungewöhnliches für ihn war, doch sie musste hart schlucken als sie sah um wessen Tasse es sich dabei handelte. Ein pinkes Häschen lächelte Rei entgegen, als er das Porzellangefäß neigte und sich einen Schluck genehmigte.
 

„Hör mal Mamoru, ich weiß zwar das sich das nicht gehört aber ich habe bei meinem letzten Besuch Usas Schlüssel mitgehen lassen.“, murmelte sie leise in der Hoffnung nicht doch noch einen auf den Deckel zu bekommen. Mit zusammengekniffenen Augen wartete sie auf die bevorstehende Rüge die nicht kam. Überrascht hob sie den Kopf und beäugte Mamoru kritisch. Dieser saß ihr gegenüber und musterte sie abschätzig. Ein wenig erleichtert atmete sie aus.
 


 

„Solange du nicht vor hast ihn nachmachen zu lassen und an die Mädchen zu verteilen, kann ich damit leben!“, kommentierte er teilnahmslos was Rei unverhofft ein kleines Lächeln entlockte.
 

„Keine Sorge. Motoki hat gemeint, dass er ihnen die Schlüssel nur im äußersten Notfall aushändigen würde!“, gluckste sie, hoffte dabei jedoch inständig, dass sie damit nicht zu weit gegangen war.
 

Seine Mundwinkel zuckten leicht. „Da bin ich aber erleichtert, dass dabei Motoki das Sagen hat!“
 

„Ja nicht?!“
 

Es war komisch! Die Situation an und für sich war komisch. Das erste Mal seit Usagis Verschwinden, redeten sie miteinander und zwar normal. „Mamoru ich muss mit dir sprechen!“, setzte sie an. „Wenn es um irgendwelche neuen Theorien geht, dann verschone mich bitte damit. Ich habe dir bereits gesagt, dass ich davon kein weiteres Wort mehr hören möchte!“
 

„Aber!“, unterbrach sie ihn.
 

„Kein aber Rei!“
 

„Jetzt hör mir doch erst einmal zu, dass sind keine Theorien!“
 

„Kein Interesse!“, erwiderte er schroff. Die Stimmung war gekippt, aber heute würde sie nicht locker lassen. Ohnehin hatte sie schon zu lange dieses Gespräch vor sich hin geschoben.
 

„Du hörst mir jetzt verdammt noch mal zu!“, schrie sie und knallte die Tasse auf den Tisch. „Du hast einen Teil des Silberkristalls in dir!“
 

Vollkommen überrumpelt von dieser Information, die er zu verdrängen versucht hatte, blickte er ihr in die Augen. „Also!“ setzte sie an, als ihr klar wurde, dass sie mit keinerlei Gegenwehr zu rechnen hatte. „Ich weiß, dass der goldene Kristall immense Macht besitzt aber ich bin mir dennoch sicher, dass du ohne den Splitter des Silberkristalls nicht in der Lage gewesen wärst, die Erde vollständig zu heilen!“
 

„Was soll das heißen, dass ich ohne ihn nicht im Stande gewesen wäre?!“, giftete er sie an.
 

„Nein, das meine ich doch nicht! Nicht so! Pass auf. Der goldene Kristall bzw. du bist sehr wohl in der Lage dazu, jedoch nur oberflächlich, doch auch bis hin in den Kern hervor zu dringen, benötigt es die Kraft beider Kristalle. Damit meine ich nicht nur den Splitter in dir sondern die des vollständigen Silberkristalls.“
 

„Ansonsten bin ich ja nicht so begriffsstutzig Rei aber dennoch ist mir im Moment nicht so ganz klar, worauf du hinauswillst.“
 

„Ganz einfach! Allein mit dem goldenen Kristall hättest du die Erde nicht heilen können!“
 

„Und wer hat dann den Silberkristalls benutzt Miss 'ich weiß alles'?!“, funkelte er sie zornig an. „Du warst da, du hast gesehen wie sie ..!“, weiter konnte Mamoru nicht. Auch wenn er in der einsamen Stille, in der er sich befand es wusste, hatte er es dennoch noch nie laut ausgesprochen.
 

„SIE!“, erwiderte Rei schroff, ohne an die Konsequenzen ihrer Worte zu denken.
 

„Das ist doch lächerlich!“
 

„Oh nein, dass ist es nicht!! Allein der Familie des Mondes ist des möglich den Silberkristall einzusetzen, allein Serenity ist es möglich ihn zu benutzen.“ Mamorus Gesichtszüge versteiften sich. „Seit Anbeginn der Zeit war es ihre Aufgabe über den Frieden zu wachen und allein die Tatsache, dass uns, der Garde der Prinzessin persönlich, der Zutritt zum Mond verwehrt wird, ist mehr als ein deutliches Zeichen, dass Usagi lebt!!“
 

„Rei!?“
 

„Hm?“ Geistesabwesend starrte sie auf Mamorus Tasse.
 

„Geh jetzt!!“
 

„Was? Nein!!“
 

„Ich will das du verschwindest!“, knurrte Mamoru, nicht fähig seine Wut länger zu verbergen.
 

„Du weißt, dass es stimmt!“, rief sie aufgebracht und sprang vom Sofa. „Du willst es nur nicht wahrhaben! Du hast sie aufgegeben, gibs zu!“
 

Angespannt beobachtete sie wie sich die Augen ihres Gegenübers gefährlich verdunkelten. Sie bekamen einen Glanz, ein unheimliches Funkeln was ihr Angst einjagte. „Verschwinde!“, gab er tonlos von sich.
 

„Also gut! Ich werde gehen, aber eins lass dir gesagt sein ..“ „Ich habe gesagt, dass du verdammt noch mal abhauen sollst!“ Die Wände erzitterten unter seiner Stimme, gefolgt von klirren zerschmetterten Glases.
 

Sein Kiefer war angespannt, seine ganze Körperhaltung zum zerbersten versteift, als er sah was er getan hatte. Langsam kniete er sich nieder, versuchte die einzelnen Scherben aufzusammeln. „Sie ist kaputt!“, schluchzte er auf.
 

Wortlos ging auch Rei neben ihm auf die Knie und half ihm dabei die restlichen Scherben aufzusammeln. „Dann kaufst du ihr eben eine Neue!“, presste sie mühsam hervor.
 

„Mhm!“
 

„Eine in Pink wäre doch schön!“
 

„Ja, ich glaube darüber würde sie sich freuen!“
 

„Klar würde sie! Du weißt doch, dass Usa sich über alles freut, solange es von dir kommt!“ Tröstend legte sie ihm eine Hand auf die Schulter. „Rei wenn du Recht hast, dann ...“
 

„Du weißt dass ich das habe! Irgendwo da drinnen!“, sie zeigte mit dem Zeigefinger auf seine Brust. „Weißt du doch ganz genau, dass sie da ist!“
 

Betreten nickte er. „Komm!“
 

„Aber wohin denn?!“, fragte sie ihn überrascht, als er aufstand und in die Küche ging.
 

„Einkaufen! Ich brauche doch neues Geschirr!“

* Ich würde dieses eine Leben noch einmal, ganz genau so leben *

Die Hoffnung ist der Regenbogen über den herabstürzenden jähen Bach des Lebens,

hundertmal vom Gischt verschlungen und sich immer von neuen zusammensetzend,

und mit zarter, schöner Kühnheit ihn überspringend,

dort wo er am wildesten und gefährlichsten braust.

(Friedrich Wilhelm Nietzsche)
 


 

Der Juni brach mit einer erbarmungsloser Hitzewelle über Tokio. Nach tagelangen bitten und betteln, hatten die Mädchen Mamoru endlich so weit, dass er sie an den Strand begleitete. Das Grinsen mit dem der junge Mann vor dem Hikava Tempel begrüßt wurde, entlockte sogar ihm ein Schmunzeln. Gerade als er das Grüppchen begrüßen wollte, landete bereits Minakos Badetasche auf seiner Schulter, gefolgt von Makotos. Verunsichert und überrascht wanderten seine Augen zu Rei. „Keine Sorge Mamoru, meine trägt Yuitschiro!“, gluckste sie vergnügt und deutete mit einer dezenten Kopfbewegung auf den zotteligen Braunhaarigen neben ihr, der mit drei großen Taschen vollbepackt wie ein Esel hin und her schwankte. Ein schwer verliebter Esel! Mamorus Lächeln wurde breiter. Allein Yuitschiros Nasenspitze war noch zu sehen, als ihm Rei obendrein noch eine Kühlbox in die Hände drückte.
 

„Meine trägt Ryo!“ Purpurrot, den Kopf auf den Boden gerichtet stotterte Ami verlegen vor sich hin. Ryo, der dicht hinter ihr stand tat es seiner Freundin gleich. Irgendwie erinnerte ihn Ami in diesen Moment an seine Usagi.
 

Die Bootsfahrt am See tauchte vor seinen inneren Auge auf. Genauso schüchtern war sie gewesen, als er sie nach einem Missgeschick auffing und küsste. Zuckersüß war ihr Lächeln, als sie ihm mit einen Blick zu verstehen gab, wie dankbar sie ihm war, dass er ihr eigenes Bein als Stolperfalle mit keinem Wort erwähnte.
 

Mühevoll schluckte er und wandte sich zum Gehen. Die kleine Truppe folgte ihm. Ami fing an Ryo zu erzählen wie sehr ihr das Krankenhauspraktikum gefiel. Rei und Yuitschiro waren mit sich selbst beschäftigt, vorwiegend damit, dass ihn Rei bei jedem zweiten Schritt ihren Freund zur Schnecke machte und vorschrieb wie er die Taschen zu tragen hat. Makoto trennte sich von ihnen um Motoki abzuholen, wobei es nicht einmal in Betracht zog Mamoru ihre Tasche abzunehmen. Schnellen Schrittes war sie schon um die Ecke gebogen. Noch während er sich nach ihr umsah, schüttelte er belustigt den Kopf.
 

Den Blick nach vorne gerichtet, sah er die Tokio Bucht in der Ferne, als ihn eine Hand, wie aus dem Nichts kraftvoll auf die Schulter klatschte.
 

„Na Mamoru altes Haus, wie geht’s dir?!“, quiekte Minako und hängte sich mit vollem Gewicht an ihn. Von der Seite schielte er zu ihr. Als ob er nicht schon alle Hände voll zu tun hätte, musste er auch noch die quirlige Blondine mit sich ziehen.
 

Was an diesem Tag besonders auffiel, war die aufgesetzte, vollkommen übertriebene Fröhlichkeit und doch wagte es niemand ein Wort darüber zu verlieren. Als sie sich vorgenommen haben, den Nachmittag gemeinsam zu verbringen hatten sie ein stillschweigendes Übereinkommen getroffen, Usagi an diesem Tag nicht zu erwähnen. Das Wissen, dass Usagis Geburtstag vor der Tür stand, drückte bleischwer auf ihnen.
 

Minako sprach und sprach, wie eine Schallplatte die sich ohne Punkt und Komma weiterdrehte, doch nahm Mamoru ihre Stimme nur noch am Rande, durch das Rauschen des Meeres hindurch wahr. Etwas ganz Anderes hatte seine ungeteilte Aufmerksamkeit geweckt. Träumte er oder war es doch die Wirklichkeit?! Konnte es tatsächlich möglich sein, dass ihm seine Augen, wie schon so oft davor, einen bösen Streich spielten?!
 

Zwar sah er nur die Rückenansicht der jungen Frau auf der Aussichtsplattform, aber nichts desto trotz richtete sich ihm jedes einzelne Nackenhärchen auf. Wie gebannt beobachtete er wie sie sich leicht über die Brüstung beugte. Sie trug einen großen, dunkelroten Sonnenhut und sah auf das endlos weite Meer hinaus.
 

Gerade als er sich vornahm auf sie zuzugehen, hob sie einen Arm und nahm die Kopfbedeckung ab. Darunter kam langes, blondes Haar zum Vorschein, welches sich wie ein goldener Umhang über ihren Rücken ergoss, bis hin zu den Kniekehlen.
 

Die hellen Strähnchen wurden vom leichten, warmen Sommerwind erfasst und ihr aus dem Gesicht geweht, als sie sich plötzlich und ohne jede Vorwarnung zu ihm drehte und Mamoru ihr Gesicht zuwandte. Ihre Bewegungen waren langsam und unsicher, als ob sie Angst zu verspüren schien.
 

In dem Moment als er sie sah stockte ihm der Atem. Das ist nicht möglich!!
 

Zur Salzsäule festgewachsen, starrte er sie an. Alles rings um ihn herum schien vergessen, Schlag auf Schlag ausradiert, verschwunden, belanglos und unwichtig. Jetzt, in diesem einen Moment existierten nur sie Beide.
 

Minakos besorgte Stimme erreichte ihn wie ein Flüstern, getragen aus weiter Ferne vom Wind. „Was ist los Mamoru? Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen?!“
 

„Usako!“, antwortete er mit tonloser Stimme, konnte dabei seinen Blick aber nicht von ihr wenden. Er hatte keinerlei Zweifel mehr daran, dass sie es war. Unter Milliarden von Frauen hätte er sie wieder, auch wenn sie heute verändert aussah. Ihre Odangos waren verschwunden. Statt ihrer Lieblingsfarbe rosa trug, trug sie ein schwarzes, mit Spitzen versetztes, leichtes Sommerkleid, welches ihre Oberschenkel mit jedem neuen Windstoß sanft umspielte. Ihr Anblick raubte ihm den Atem.
 

Endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit verfingen sich ihre Blicke. Augen voller Liebe und Zuneigung sahen in die Seinen. Ihre himmelblauen Irden waren unentwegt auf ihn gerichtet. So hell, so strahlend und so unglaublich schön. Trotz der gegenwärtigen Situation, bewunderte Mamoru einmal mehr ihre Vollkommenheit. Ihre Wangen waren leicht gerötet, was vermuten ließ, dass sie aufgeregt war, doch wirkte sie äußerlich vollkommen ruhig.
 

Plötzlich machte sein Herz einen Sprung, hämmerte mit geballter Kraft und Lautstärke gegen den Brustkorb, als ob es mit oder ohne ihm zu seinen Engel gelangen wollte. Es war es leid zu schmerzen und zu trauern. Der einzige Wunsch, den es hegte war sie, seinem fehlenden Teil, ohne das es nicht komplett war, dem Teil seines Ganzen, welches ihm vor nicht allzu langer Zeit mit blanker Gewalt und schärfe herausgerissen wurde.
 

Er konnte kaum einen einzigen, klaren Gedanken erfassen, außer im Stillen ein Danke zu hauchen.
 

Inzwischen hatten sie auch die Mädchen entdeckt. Geschickt echauffierte Rei die Männer zum Strand mit dem Versprechen, dass sie bald nachkommen würden. Allein Motoki, dem Makoto inzwischen eingeweiht hatte, hatte ganz glasige Augen bekommen. Nur mit Müh und Not schaffte ihn Makoto zu überzeugen, dass dies nicht der richtige Augenblick war, um bei ihnen zu bleiben. Kurz schniefte er auf, verließ aber dann doch gehorsam die Gruppe.
 

Keiner von ihnen wagte den ersten Schritt, als ob sie alle samt durch diese eine Bewegung eine Katastrophe in Gang setzen würden.
 

Ganz besonders Mamoru war erfüllt von unmenschlichem Schmerz.
 

Wirst du immer noch da sein, wenn ich dich in die Arme schließe? Wirst du noch immer bei mir bleiben, wenn ich es wage dich zu küssen oder werden dich die Fängen des Schicksals mir erneut entreißen? Vor nicht allzu langer Zeit waren sie bis tief in die Nacht damit beschäftigt gewesen miteinander zu reden, zu lachen oder sich zu lieben und heute wusste er nicht einmal mehr, wie er ihr 'Hallo' sagen sollte.
 

Vor kurzem tauchten ihre nackten Zehenspitzen in den warmen Sand ihres über alles geliebten Planeten. Lange Zeit war sie nicht mehr hier gewesen und dennoch fühlte es sich so an als ob sie niemals gegangen wäre. Mit einen wehmütigen Lächeln, erinnerte sie sich, dass sich genau dort die Stelle befand an der sie schwer verletzt zu Boden gefallen war. Schritt für Schritt, Zentimeter für Zentimeter nahm sie den Weg zu der Aussichtsplattform auf.
 

Still und ruhig lag das Meer vor ihr. Kristallklar und Blau spiegelte sich die Sonne in ihm, nicht so wie in jener Nacht als es wütend die Zähne gefletscht hat, bereit alles und jedem der sich ihm in den Weg zu stellte zu verschlingen. Quälender Schmerz durchfuhr ihr durch Mark und Glied. Wie konnte sie nur so dumm sein und sich verunsichern lassen, kurz nachdem sie ihr Schicksal doch mit offenen Armen empfangen hatte. Sie war diejenige die dazu geboren wurde um den Frieden zu wahren und trotz allem was sie wusste, was sie erlebt hatte, war sie schlussendlich diejenige die beinahe alles zerstört hatte. Sie sah ihn, sah ihn, wie er sich Nacht für Nacht in den Schlaf weinte, spürte seinen Schmerz als ob es ihr Eigener wäre und doch, so sehr sie sich auch bemühte, konnte sie nicht aufwachen. Wie sehr wünschte sie sich ihm wenigstens ein Zeichen geben zu können, aber weder ihr Geist noch ihr Körper war im Stande gewesen irgendetwas zu unternehmen. Im Gedanken an Baal krallte sie sich an den eisernen Zaun vor ihr, sodass die Fingerknöchel weiß hervortraten. Er hatte es eingesehen, er hatte es in letzter Sekunde gespürt, gerade noch rechtzeitig, doch bevor sie weiter in ihren Gedanken versinken konnte spürte sie, wie sich eine altbekannte Wärme in ihr ausbreitete.
 

Es war das Gefühl nach einer langen, Hürden vollen Reise, endlich nach Hause gekommen zu sein und das vermochte ihr nur ein Mensch zu geben. Sie spürte seinen Blick auf ihr, noch bevor sie ihn sehen konnte. Mit zittrigen Fingern nahm sie den Hut vom Kopf und drehte sich in Zeitlupe nach hinten.
 

Voller Freude nahm sie wahr, dass auch ihre Freundinnen bei ihm waren. Ihre Blicke kreuzten sich. Augen so blau wie der Ozean, voller Liebe und Sehnsucht sahen ihr entgegen. Kurz flimmerte Baals Gesicht vor ihr auf. Serenity mein Kind, eines möchte ich wissen bevor ich gehe. Bereust du dich in ihn verliebt zu haben? Tut es dir leid ihn zu lieben? Habt ihr einander nicht oft genug das Herz gebrochen? Kein Vorwurf lag in diesen Fragen, aber brauchte er dennoch die Antwort, damit er Frieden schließen konnte. Mit ihr, mit der Erde und den Menschen die auf ihr lebten. Wir alle machen Fehler Baal, auch du und ich. Endymion hat mir nicht das Herz gebrochen. Herzen können nur brechen, wenn es anfängt einem Leid zu tun und es tat mir in keiner Sekunde leid ihn zu lieben. Es tat mir nicht leid ihn zu berühren, seine Hände zum Zittern zu bringen und unser beider Herzen zum rasen. Ich würde alles genau so wieder tun, würde nichts zurücknehmen, denn mit ihm habe ich tausend Leben in diesem Einen gelebt und darum kann und wird es mir niemals leid tun ihn zu lieben. Dich kann ich bitten mir zu verzeihen, genauso wie ich dir verziehen habe. Lass mich gehen Baal, lass uns noch einmal ganz von Vorne anfangen! Sie musste lächeln als sie sich daran erinnerte wie er sie ansah, kurz bevor er auf sie zuschritt und ihr einen liebevollen Kuss auf die Stirn gab. Ich wünsche dir alles Glück der Welt meine Kleine! Leb wohl!
 

Leicht legte sie den Kopf schief und musterte Mamoru eingehend. Warum zum Kuckuck kam er ihr nicht entgegen. Abermals sah sie in seine Augen und erschauderte. Sie schwammen in Tränen. Länger konnte und wollte sie nicht mehr an sich halten. So schnell sie ihre Beine tragen konnten lief sie auf ihn zu.
 

Sein Körper stand kurz davor zu zerbersten. Seit dem er sie sah war er nicht mehr Herr über seinen Körper, als er sah wie sie auf ihn zulief. Erst als er fühlte wie sich ihr Körper an ihn schmiegte, ihre Hände die seinen Hals umschlangen brach es aus ihm raus. Tränensrtröme rannten wie Sturzbäche über seine Haut. Mit einer noch nie dagewesenen Inbrunst zog er sie an sich, presste sie an sich, so fest er nur konnte. „Nicht so fest!“, hörte er ihre Stimme an seinen Ohr. Er konnte ihren Atem fühlen, ihren vertrauten Geruch in sich aufnehmen und entgegen aller Ängste und Befürchtungen war sie immer noch da. Es war kein Traum. Es war Realität, es war die Wirklichkeit! Sie war die Wirklichkeit, hier und jetzt in seinen Armen. „Nicht so fest!“, wiederholte sie abermals.
 

„Was?!“, fragte er verwirrt und lies, wenn nur ein kleines bisschen von ihr ab.
 

„Du erdrückst mich Baka!“, lachte sie. „Du hast ja keine Ahnung wie lange ich auf diesen Moment gewartet habe mein Herz!“, flüsterte er ihr ins Ohr. „Mir geht es genauso!“, erwiderte sie und vergrub ihre Finger in seinem Haar. Als er ihre Lippen auf seinem Mund spürte, zog er scharf die Luft durch die Nase ein. Ihre Lippen waren warm, zärtlich strich sie ihm mit der Zunge über die Unterlippe, übte ganz leicht Druck bis er nicht mehr an sich halten konnte. Diese eine Berührung lies ihn innerlich aufatmen. All die Seelenpein, all die Furcht und Schatten die ihn seit ihrem Verschwinden begleitet hatten wichen von ihm. Allein durch ihre Anwesenheit, allein die Tatsache das sie atmete, erfüllte sein Herz mit Wärme, seine Zukunft mit Zuversicht. Ein Teil von ihm hatte immer noch Angst sich fallen zu lassen und als ob sie dies spüren würde, zog sie ihn ganz nahe an sich. Kein Blatt Papier hätte Platz zwischen ihnen gehabt, noch nicht einmal ein Windhauch vermochte es zwischen den zwei Liebenden hindurch zu gleiten. Seine Seele und sein Körper waren gezeichnet von Narben. Es lag ganz allein an ihm zu entscheiden ob seine Narben es sein sollten die ihn trugen oder er sie. Seine so wie ihre Tränen mischten sich unter die Süße ihres Kusses. Hoffnung und Leid trafen aufeinander, Liebe und Angst vermischten sich und was blieb war ein stilles Versprechen. Ein Versprechen, welches für die Ewigkeit bestimmt war, ihrer Ewigkeit, gemeinsam bis ans Ende ihrer Tage. Sie lösten sich nicht voneinander, waren wie zusammengewachsen. Es war wie Fallen und Aufgefangen zu werden in einem, ein glühender Strom voller Empfindungen, die sie Beide in einem Strudel aus Wärme und Licht zogen.
 

Mit Händen vor der Brust verschränkt musterten vier junge Frauen ihre Freunde, die anscheinend nicht vor hatten die nächsten paar Jahre auch nur Luft zu holen, geschweige denn ihnen ihre Aufmerksamkeit zu teil kommen zu lassen, also taten sie das was ihnen außer Weinen noch zumute war. Alle zusammen, auf einmal stürzten sie sich auf die Beiden. Arme wurden umeinander geschlungen, Tränen und Gelächter waren zu hören, das ein oder andere 'Oh' und 'Aua', wenn sie einander auf die Füße traten, doch ergaben sie, auch wenn es für Außenstehende nicht so aussehen mochte, ein Bild des Ganzen, eine Familie, die für einander lebte, füreinander atmete und zusammen erhabener war, als alles Böse, was jemals existierte und noch auf sie zukommen würde.

Ein Band der Freundschaft und der Liebe, welches noch weit über die Grenzen des Sichtbaren und der Zeit erhalten bleiben würde.
 

„Was meint ihr, wollen wir nicht auch zu ihnen gehen?!“
 

„Das hast du doch nicht wirklich gefragt Haruka?!“
 

„Wollen wir?“, fragten nun auch Hutaro und Setsuna unisono, was ihnen ein mehr als erstauntes Gesicht von Mitchiru und Haruka einbrachte. Nach einem Moment der Überraschung verfielen jedoch alle vier in schallendes Gelächter.
 

Sie waren keine zwei Meter mehr von ihren Freunden entfernt als auch schon Minakos Hand aus dem Gewusel herausschoss und Mitchiro samt Hutaro hineinzog, gefolgt von Rei, die Haruka zu Usagi riss und schlussendlich Mamoru und Makoto, die Setsuna liebevoll in ihre Mitte zogen.
 

Ein wenig abgelegener lehnten sich Seiya, Yaten Taiki an einen Baum und grinsten.
 

„Später!“, murmelte Taiki und musste lachen. „Auf jeden Fall später!“, stimmte ihm Yaten zu. „Was haltet ihr von Morgen?!“, fragte Seiya, den Blick auf Usagi gerichtet, als ihn seine Brüder unter den Armen packten und mit sich schleiften. „Ach was, da haben wir drei leicht noch Platz!“
 

https://youtu.be/M7IDPX3TzK0

Kein Ende in Sicht

Es gibt Ebbe und Flut!
 

Gehen und Kommen!
 

Steigen und Fallen!
 

Singen und Schweigen!
 

Sehnsucht und Erfüllung …
 

(Buchzitat von Ally Condie aus „Die Ankunft“)
 

Und auch wir sind angekommen meine Lieben! :)
 

Vielen Dank jeden Einzelnen von Euch, der diesen Weg mit uns bis zum Ende gegangen ist!
 

Ich danke euch von ganzem Herzen! ♥
 

Mit dieser Geschichte habe ich auf Fanfiktion angefangen. Sie mag zwar hier ihr Ende finden, aber ich werde noch lange weiterschreiben! :) Solange bis ihr mich satt habt! * grins *
 

… eure Ghost ...
 


 

Es war irgendwann an einem gewöhnlichen Nachmittag des Spätsommers. Usagi saß mit angewinkelten Beinen, halb versunken im Sand, während ihr die aufschäumenden Wellen die Zehen kitzelten. Mit dem Rücken lehnte sie an Mamorus Brust und lauschte konzentriert den immer wieder kehrenden Lauten seiner regelmäßiger Atmung. Er hatte ihr die Arme um den großen Bauch gelegt, während seine Füße seitlich entlang ihrer Eignen lagen. Das Herz in seiner Brust fühlte sie genau hinter ihrem pochen. Es schlug stark und kraftvoll. Nie hätte sie gemeint, dass ihr ein so gewöhnliches Geräusch eine solche Gänsehaut bescheren würde, doch für sie war es schon seit langem nicht mehr gewöhnlich. Es war das Außergewöhnlichste und Wundervollste im Universum und sie würde es niemals wieder als Selbstverständlichkeit erachten können.
 

Sie konnte sich nur allzugut an den Tag erinnern an dem ihres aufgehört hatte zu schlagen. Dieses Gefühl, wenn man alles was man zu wissen glaubt von einem Moment auf den Anderen sich in der Schnelligkeit eines Wimpernschlages, in Staub und Nichts verwandelt, vergleichbar mit dem Flügelschlag eines Schmetterlings dessen Schönheit dich dazu bringt die Luft anzuhalten und gleich danach geht das Licht aus. Dinge die ihr Angst gemacht haben, Menschen die sie aus vollsten Herzen geliebt hatte und liebte, Gefühle wie Schmerz, Freude, Leid lösten sich auf, existierten nicht mehr länger. Die Gesetze der Natur galten nicht mehr. Heute wenn sie an diesen Tag zurückdachte an der selben Stelle und zur selben Zeit wo es passiert war, erschien es ihr als sei das alles nur ein böser Alptraum gewesen, aber sie wusste es besser. Vom Sterben und dem Tod selbst hatte sie mehr erwartet als das 'Nichts', welchem sie begegnete. Wenngleich es sogar in ihren Gedanken albern erschien, so hätte sie gedacht wenigstens den legendären schwarzen Mann mit der Sense zu begegnen oder einen Engel oder gar dem Teufel persönlich, der darauf wartete sie für das zu bestrafen, was sie getan hatte, aber nichts dergleichen trat ein. Vielleicht, weil sie nicht wirklich tot war, kam es ihr in den Sinn. Schon seit damals suchte sie nach Antworten die ihr zu geben, niemand in der Lage war.
 

Nach dem Angriff von Baal, lag sie eine lange Zeit lang umgeben von den erbauten Wänden des Silberkristalls in vollkommener Stille. Sie kam sich im Leben ihrer Liebsten vor wie ein Besucher, ein Eindringling in einem leeren Kinosaal, in der letzten Reihe, außer Stande sich zu bewegen oder gar einzugreifen. Lediglich das Beobachten war ihr erlaubt. Nur schwer fand sie sich mit ihrer Rolle als teilnahmsloser Zuschauer ab, aber sie lernte ihre Position zu akzeptieren und übte sich in Geduld, denn Eines hatte sie niemals verlassen. Die Hoffnung und Zuversicht, dass sich eines Tages alles zum Besseren wenden würde. Dieser Wunsch begleiteten sie Tag ein Tag aus, bis es dann so weit war und sie der Mond aus seiner schützenden Hülle entließ.
 

Sie hörte Mamorus Stimme. Er redete von dem heutigen Abendessen mit ihren Freunden, aber vor lauter Glück überhörte sie die Hälfte des Gesagten und eigentlich war ihr alles Andere als dieser besondere Augenblick vollkommen egal. Allein die Wärme seines Körpers ganz nahe an ihrem, das winzige Wesen in ihrem Bauch, nahm sie wahr. Sein Dreitagebart kitzelte sie an der Wange. Der anstehende Geburtstermin machte sie ganz hibbelig aber dennoch war sie die Ruhe in Person. Kristall Tokio rings um sie herum, erblühte in seiner vollsten Pracht. Was praktisch gesehen Jahre an Bauarbeit hätte brauchen müssen, wuchs über nur eine einzige Nacht. Es schien so als ob sämtliche Uhren seit der Herrschaft des Mondes, vor dem Angriff der Erdbewohner angehalten worden waren und zum Zeitpunkt ihrer Rückkehr, über Nacht, wieder angefangen hatten weiter zu ticken. Es geschah in der Stille der Dunkelheit. Allein der Mond war Zeuge dessen, was geschehen war.
 

Als Usagi am nächsten Morgen die Augen öffnete, fand sie sich in einem wunderschönen weißen Himmelbett, inmitten des Kristallpalastes wieder. Die Menschheit lebte so, als ob es das >Davor< oder das >Dazwischen< niemals gegeben hätte. Die Einzigen die sich daran erinnern konnten waren sie und die Sailorkriegerinnen. Für den Rest der Welt gab es nur dieses Bild aber wie und unter welchen Umständen dieses grandiose Gemälde entstanden war, würde über alle Zeiten hinweg das Geheimnis der königlichen Familie und das der Sailorkriegerinnen bleiben. Der Schleier des Vergessens aber war auch für Menschen bestimmt, die Usagi liebte. Ihrer Familie! Kenji, Ikuku und Shingo hatten sie vergessen. Das zu verkraften hatte Usagi viel Mühe und Kraft gekostet. Nicht nur einmal hatte sie sich weinend in den Schlaf gewiegt, aber ihr Verlust glichen die Menschen auf, die ihr seit ihrer eigentlichen Geburt nicht von der Seite gewichen waren und denjenigen die im Verlauf der Jahrhunderte hinzukamen. Uranus, Saturn, Neptun, Pluto, die Starlights und natürlich ihr Mamoru – König Endymion –. Hauptsache war doch, dass sie auch ohne sie glücklich waren.
 

„Hörst du mir überhaupt zu?!“, wollte Mamoru irgendwann wissen, nachdem er sich dumm und dämlich geredet hatte und nicht einmal eine Antwort von seiner Herzdame bekam. „Hmmm“, seufzte sie selig auf und kuschelte sich dichter an ihn. Die Sonne machte dem Mond platz. Gemeinsam saßen sie ganz still und sahen über das Mondschein funkelnde Wasser. Es glich einer Zauberlandschaft und überhaupt alles fühle sich so unwirklich, so surreal an. Manchmal da dachte sie, dass sie träumen musste und hatte Angst sich tatsächlich schlafen zu legen. Was wenn sie aufwachte und all diese Schönheit war verschwunden? In ihr tobte eine seltsame Mischung von Gefühlen, welche sie nicht zu verstehen vermochte aber sie waren keineswegs unangenehm oder gar unheimlich, nur zu schön um wahr sein zu können. In Augenblicken wie diesen fühlte sie ein fast unmenschliches Verlangen nach dem Mann, für den sie im Stande war alles zu tun, zu leben, zu kämpfen, zu sterben …
 

Als ob er ihre Gedanken lesen konnte wanderten seine Hände von ihrem Bauch zu ihrem Haar, welches er ihr zärtlich über die Schulter strich. Das leichte Schwangerschaftskleidchen war nichts weiter als ein glattes Stück Stoff und glitt mit dem schweren Blond über ihre Schultern. Langsam drehte sie sich zu ihm, hob sachte ihr Kinn an und berührte mit den Fingerspitzen seine wunderschönen Lippen. Würde sie sich jemals an diesem Mann satt sehen können? Wahrscheinlich nicht und das war auch gut so, denn schließlich hatten sie nicht nur Jahre, sondern Jahrhunderte vor sich. Mit den Händen umschloss er ihren Körper, sodass sie binnen Sekunden auf ihm lag. Mit sehnsuchtsvollen Blick umfing er ihr Gesicht und verschwand keine unnötige Zeit. Ihm war klar, dass sie davon mehr als genug hatten, aber hier, heute und jetzt war er nicht in der Lage zu warten. Wie sehr sich sein Körper nach dem Ihren sehnte bestätigte nicht nur sein Herz, sondern auch seine Mitre, die sich ihr erregt entgegendrückte.
 

„Was wenn uns jemand sieht?!“, flüsterte sie ganz leise an seinem Ohr, doch jetzt war Mamoru derjenige der sie nicht hörte, oder vielmehr überhörte. Mit seiner freien Hand wanderte er ihr zwischen die gespreizten Schenkel. Als er schließlich sanft über ihr Unterhöschen fuhr, schnappte sie zischend nach Luft. Leicht erhöhte er den Druck seiner Finger, die inzwischen das störende Stück Stoff beiseite geschoben haben und lächelte, als er erblickte wie sie den Kopf in den Nacken warf. Im Antlitz des Mondes erstrahlte sein Mädchen heller als jeder Stern am Firmament. Er konnte sehen, wie sie krampfhaft versuchte sich ein Stöhnen zu unterdrücken. Kurz hielt er inne und dann rollte er sie mit nur einer geübten Bewegung unter sich. Wollte er doch mal sehen, wie lange sie es aushalten würde sich zu beherrschen. Nie würde er ihrer müde werden und mit diesem Gedanken und einen diabolischen Grinsen auf den Lippen befreite er ihre vollen Brüste.
 

Er fühlte wie sie unter ihm bebte. Der leichte Wind streichelte ihr über die Spitzen, die sich sofort auch ohne sein Zutun in die Luft ragten. Sie flehten regelrecht nach weiteren Berührungen, aber nicht sie sollten darum betteln, sondern sie. Er wollte es aus diesem zuckersüßen Mund hören und er fing an mit ihr zu spielen. Langsam und bedacht fuhr er darum herum. Erst streichelte er über die Eine und danach nahm er die Andere in Angriff, fuhr mit den Fingerkuppen dazwischen. Sie verdrehte lustvoll die Augen. Erst als er sich nach unten beugte und sie die Härte zwischen seinen Schenkeln fühlen lies gab sie sich ihren Emotionen vollends hin. Mit der Zungenspitze leckte er über den rosigen Nippel. Auf einmal verkrampfte sich ihr ganzer Körper und ihrem Mund entfuhr ein solch lustvolles Stöhnen, dass Mamoru meinte, man könnte es sogar bis hin in Okinawa hören. Sie schwitze und dabei hatte er erst angefangen und er würde weitermachen … auf Ewig.
 

„Soll ich aufhören?!“, fragte er ernst und hob den Kopf um ihr in die verschleierten Augen sehen zu können. Sofort schoss ihr Kopf hoch. Der Unglauben stand ihr wie eine Leuchtreklame auf der Stirn geschrieben. Er wiederum zuckte so unschuldig er konnte mit den Schultern. „Man könnte uns doch dabei erwischen!“, flüsterte er an ihrer bebenden Brust, während er erneut seine Hand zwischen ihre Schenkel gleiten lies. „Deine Worte!“, gab er kehlig von sich und erschauderte sogleich. Sie war bereit für ihn.
 

Ihr Innerstes brannte, ihre Mitte schrie und er wagte es doch tatsächlich einen solch unnormalen Gedanken zu äußern?! Wollte er sie veräppeln?! Nein! Doch plötzlich und ohne jegliche Vorwarnung fühlte sie seine Hand erneut. Tausende von Blitzeinschlägen durchfuhren ihre Adern. „Ich dich! Ich will alles!!“, schaffte sie es noch keuchend vor Lust noch zu sagen, bevor ihre Stimme erneut die Stille dieser friedlichen Nacht mit einem spitzen Schrei, der allein seinen Namen beinhaltete, durchbrach.
 

Zufrieden nickte er. „Für immer mein Liebling!“ …
 

The End



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Kommentare zu dieser Fanfic (16)
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Von:  Amentsja29
2019-04-17T13:52:28+00:00 17.04.2019 15:52
Wo das war spannend hoffe es kommt noch mehr über die bein.
Und was wurde aus Baal?
Von:  Seoko
2018-10-01T08:26:27+00:00 01.10.2018 10:26
Hahaha wie schön die Wiedersehens-Szene ist! :) nur frag ich mich was mit Bunny los war und wo sie war dass sie Mamoru sehen konnte aber kein Zeichen geben? :)
Antwort von:  Bojana
01.10.2018 19:37
HallöcheeeeN,

wird sich alles im nächsten Kapitel klären! ☺️

Lg
Von:  Seoko
2018-09-29T10:07:05+00:00 29.09.2018 12:07
Wunderschöne fanfiction!! Habe alles in einem Ritt durchgelesen und bin sehr gespannt wie es weiter geht 😊 ich liebe es wie du Usagi und Mamoru darstellst. Sie sind even auch nur Menschen 😊 freue mich sehr auf die Fortsetzung!!
Antwort von:  Bojana
29.09.2018 23:35
Huhu,

ma Dankeschön! 😍

Klar sind sie das! 😊 Zwar sehr komplizierte Menschen aber Menschen! 😜

Glg und nochmal Dankeeeee ☺️
Von:  Onlyknow3
2018-08-27T20:04:09+00:00 27.08.2018 22:04
Das ist heftig,was bleibt jetzt von den beiden?
Gibt es ein zurück der beiden zu einander?
Weiter so freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3
Antwort von:  Bojana
29.09.2018 23:34
Jeder von uns blickt irgendwann zurück, jedoch fällt ihr Blick in die Zukunft und nicht mehr zurück 😉

Glg
Von:  Onlyknow3
2018-08-27T19:45:08+00:00 27.08.2018 21:45
Was für eine Entwicklung. Ob Bunny überhaupt begreift was da mit ihr geschieht?
Es könnte das Ende für sie alle sein, auch für die Tochter der beiden.
Weiter so, freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3
Antwort von:  Bojana
18.09.2018 16:45
Huhu! Sorry der Altagstress hatte mich voll und ganz in den Klauen! 😅 Tja da kommt noch einiges auf sie zu ... 😉
Von:  Onlyknow3
2018-08-27T16:39:49+00:00 27.08.2018 18:39
Ach Mamoru, du würdest du nicht tun. Bunny trägt schließlich sie euer Kind in sich.
Weiter so, freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3
Von:  Onlyknow3
2018-08-27T15:43:12+00:00 27.08.2018 17:43
Was wird er sagen wenn er hört das er Vater wird, das Bunny ihre Tochter unter dem Herzen trägt.
Komme leider erst jetzt wieder dazu hier zu lesen, sorry deshalb.
Weiter so, freue mich auf die anderen Kapitel.

LG
Onlyknow3
Von:  Onlyknow3
2018-07-29T10:04:30+00:00 29.07.2018 12:04
Ach wie süß, die beiden doch sind. Wünsche ihnen das jetzt nichts mehr dazwischen kommt.
Hoffe sie können Baal bald besiegen und Bunny kann ihre Mondsichel verstecken kann.
Weiter so, freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3
Von:  Onlyknow3
2018-07-20T12:22:16+00:00 20.07.2018 14:22
Aber sind es die vier, oder ist es jemand anderes.
Weiter so, freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3
Von:  Onlyknow3
2018-07-17T19:26:29+00:00 17.07.2018 21:26
Mamoru ist so ein Idiot geworden seit er sich nicht mehr Erinnert.
Wenn er sich jetzt wieide bei Bunny einschleimt, sollte sie ausholen und ihm eine Scheuern.
Echt mal, erst Küssen und dann Ignorieren, das tut weh.
Weiter so, freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3


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