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Der Schwarze Schatten

von

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Mehr als nur Freundschaft

Kapitel 8: Mehr als nur Freundschaft
 

Hörbuch zur Fanfiktion: Kapitel 8: Mehr als Freundschaft
 

Ai nahm ihren Mundschutz ab, um ihren Tee an die Lippen zu setzen. Sie bemerkte dabei, dass Shinichi sie anstarrte.

"Habe ich etwas im Gesicht?", fragte sie leicht spöttisch nach. Der Geschrumpfte zuckte kurz zusammen.

"Äh nein, alles super, ich, ich habe nur über etwas nachgedacht."

Sie sah ihn kurz verwirrt an, bis sie sich schließlich wieder ihrem Tee zuwandte und einen ersten Schluck nahm. Shinichi tat es ihr gleich.

Er fühlte sich ertappt, obwohl er tatsächlich über etwas nachgedacht hatte. Sein Blick hatte sich an ihren zarten Lippen festgefahren, wobei ihm sein erster Traum wieder einfiel und wie er diese Lippen küsste.

Sollte er vielleicht mit ihr über diesen Traum reden?

Kaum hatte er diesen Gedanken gedacht, verwarf er ihn auch sofort wieder. Unsinn, das geht auf keinen Fall, er kann darüber nicht sprechen, schon gar nicht mit der Person, die ein Teil dieses Traums war. Außerdem wäre es ihm mehr als peinlich gewesen, das von ihm Geträumte Haibara zu offenbaren. Sie sollte doch nicht denken, er sei in sie verliebt. Oder war er das vielleicht?

Erneut schüttelte er diese Gedanken fort. Blödsinn, dachte sich der junge Detektiv. Es war schließlich nur ein dummer Traum, nichts weiter.
 

Shinichi tippte nervös mit seinen Beinen, während er saß und so nachdachte. Das macht doch überhaupt keinen Sinn, er kannte Ai inzwischen doch schon so lange.

Klar sie sah gut aus und darüber hinaus war sie unglaublich schlau, keine Frage. Sie verband obendrein ein Schicksal, welches er wahrscheinlich nie mit Ran teilen könnte. Sie waren beide Opfer des APTX4869 und wurden von der Organisation gejagt. Diese Gemeinsamkeit hat sie mit der Zeit zusammengeschweißt und Ai war die einzige mit der er reden konnte ohne sich zu verstellen und sie verstand ihn auch, weil sie in derselben Lage war.

Doch trotz all dem, hatte er bisher für sie, nie so etwas empfunden wie für Ran, bis jetzt. Shinichi konnte es einfach nicht beschreiben, aber etwas hatte sich, seit der Sache in der Höhle verändert. Er sah Ai erneut an. Oder war da schon immer etwas gewesen? Er bekam so ein warmes Gefühl in der Magengegend. Das war doch sicherlich der Tee, oder nicht?
 

Das rotblonde Mädchen setzte ihre Tasse nun wieder ab. Sie sah Shinichi an und bemerkte natürlich seine nervöse unruhige Haltung. Ai wollte jedoch es diesmal nicht ansprechen. Sie entschloss sich dazu, die Stille des Grübelns anderweitig zu durchbrechen.

"Es scheint mir so, als wärst du alleine zuhause, kann das sein?"

Shinichi hörte abrupt auf, seine Beine auf und ab zu bewegen. Jedoch dauerte es einen kurzen Moment, bis er eine Antwort von sich gab.

"Ja stimmt, Ran ist selbstverständlich in der Schule und Onkel Kogoro ist den Tag über unterwegs bei einem Klienten."

Bei diesen Worten verwandelte sich Ais Gesichtsausdruck in ein verschlagenes Lächeln. "Das heißt, wir haben die Wohnung ganz für uns alleine?" Sie sprach in einem angenehm weichen Ton.

Die Aussage seiner Leidensgenossin brachte Shinichi völlig aus dem Konzept und ließ ihn leicht rot werden.

"Jaaa, kann man so sagen. Was... was hast du denn vor?", fragte er mit unsicherer und unschuldiger Stimme.

Das Fräulein Haibara erhob sich daraufhin wortlos und ging zur Garderobe, wo sie ihre Jacke aufgehangen hatte.

"Naja, vor kurzem hat sich der Professor einen neuen Film besorgt, welcher erst vor kurzem im Kino lief. Du solltest ihn kennen." Sie drehte sich schmunzelnd zu ihm um, während sie eine DVD aus ihrer Jackentasche fischte. Shinichis Augen wurden auf einmal ganz groß, als er bereits anhand des Covers den Film erkannte.

"Das gibt’s ja nicht, ist das wirklich die Kinoverfilmung von Detektiv Samonji?"

"Haarscharf kombiniert.", lächelte sie leicht und reichte ihm die DVD.

"Ai du bist wirklich die Beste." Shinichi war begeistert und nahm den Film in die Hand, um diesen genauer unter die Lupe zu nehmen. Haibara bekam bei seinem Kompliment einen leichten Rotschimmer.

"Ich weiß noch genau, wie du damals von diesem Film geschwärmt hast, ihn aber nicht im Kino sehen konntest und da dachte ich mir..."

"Unglaublich, dass du dich daran noch erinnern kannst.", er strahlte voller Vorfreude übers ganze Gesicht. Ai musste bei diesem Anblick breit grinsen. Es freute sie, dass sie mit ihrer kleinen Aufmerksamkeit, ihm eine Freude machen konnte. Sie gab sich teilweise immer noch die Schuld dafür, dass er sich überhaupt in dieser Situation befand. Also war Ai der Meinung, dass das doch das Mindeste war, was sie für ihren Lieblingsdetektiv tun konnte.
 

"Keine große Sache.", sagte sie schließlich bescheiden.

„Wollen wir ihn uns zusammen ansehen?“, fragte Shinichi.

Ais Gesichtsausdruck und Körperhaltung darauf, sprach für ihn Bände. Sie hatte die Arme verschränkt und sah ihn mit einem erwartungsvollen Blick und leicht hochgezogenen Mundwinkeln an, welche zu sagen schienen: Na überleg mal Holmes, ich bringe sicherlich keinen Film vorbei, damit du diesen später alleine gucken kannst oder so etwas in der Art.

Er lächelte zufrieden.

"Alles klar, dann schlage ich vor, dass du schon mal den Film einlegst und ich besorge uns ein bisschen was zu knabbern."

Ai stimmte ihm nickend zu und nach kurzer Zeit, saßen beide auf der Couch im Wohnzimmer und starteten den eingelegten Film. Zwischen ihnen stand eine Schüssel Knabberzeug und auf dem Tisch war eine Flasche Cola, sowie zwei Gläser. Beide verfolgten gespannt den Verlauf des Filmes.
 

Shinichi war von Beginn an, in den Film vertieft und auch Ai war nach der ersten halben Stunde voll dabei. Beide griffen geistesabwesend abwechselnd in die Schüssel mit den Knabbereien.

Früher oder später kam es, wie es kommen musste.

Sie griffen zur selben Zeit in die Schüssel, dabei legte Shinichi seine Hand auf die von Ai, welche sich zuerst Richtung Schüssel bewegt hatte. Die Geschrumpften sahen für ein paar Sekunden perplex auf die Situation, wie der schwarzhaarige Junge, das rotblonde Mädchen an der Hand hielt. Von ihren Händen aus, wanderten ihre Blicke zu den jeweils anderen.

Sie sahen sich schweigend und mit offenen Mündern in die Augen. Beide fingen, in dem Bruchteil einer Sekunde, an knallrot zu werden.
 

Shinichi zog verlegen seine Hand zurück.

"Tut... tut mir leid, das war ein Versehen." Er wäre am liebsten im Boden versunken und dennoch, war dieser Moment für ihn nicht nur peinlich, sondern auch schön, auf unerklärliche Art und Weise. Sein Herz schlug wieder schneller und die vorhin verspürte Wärme kehrte zurück und überflutete seinen ganzen Körper.

Ai fühlte genau dasselbe, ihr Körper begann wieder zu kribbeln und sie hätte sich gewünscht, er hätte ihre Hand nie mehr losgelassen.

Beide verfluchten sich selbst für ihre Gedanken und Gefühle für den jeweils anderen, die einfach so kamen und gingen, wie es ihnen zu passen schien.

"Das muss dir doch nicht leid tun, sowas passiert schon einmal." , erwiderte Ai, dabei legte sie ihre beiden Hände verlegen in den Schoß.
 

Die Sonnenstrahlen brachen zu dem Zeitpunkt durch die Wolkendecke, welche schon den ganzen Vormittag über den Himmel hingen, und schienen nun durch das Fenster ins Wohnzimmer, wodurch der Raum mit warmem Licht geflutet wurde. Ai saß auf der Seite Richtung Fenster. Ihr Profil wurde von der Sonne angestrahlt. Ihre rotblonden Haare leuchteten, während sie sich schüchtern eine Strähne hinter das Ohr strich.

Shinichi erinnerte sich unweigerlich erneut wieder an seinen Traum. Shihos ebenso leuchtenden Haare im Kerzenschein, welche ihn so verzauberten. Er musste schlucken. Ai war so unglaublich hübsch, dass es dem jungen Detektiv die Sprache verschlug.

Verdammt, wieso wurde er diese Gedanken einfach nicht mehr los, verzweifelte er innerlich. Sie fühlten sich so richtig und jedes Mal aufs Neue, auch so falsch an.
 

Haibara wurde bei seinem Blick noch verlegener. Wieso schaute er sie nur so an, fragte sich das Fräulein. Der Blick kam ihr irgendwo her bekannt vor. Sie könnte schwören, dass es derselbe Blick war, den sie häufig bei ihm beobachtete, wenn er Ran ansah. Das konnte jedoch unmöglich sein, sie musste sich irren.

"Du solltest dich lieber wieder dem Film zuwenden. Du willst doch nichts Wichtiges verpassen oder findest du mich etwa interessanter?", stichelte sie nun gezielt ihren Freund.

Shinichi hätte bei diesem Satz beinahe Nasenbluten bekommen. Mit einer schnellen Bewegung richtete er seinen, inzwischen schon vor Hitze qualmenden Kopf, wieder zum Fernseher.

"Du hast recht.", sagte er rasch.

Lächelnd legte sie eine Hand an ihre Wange, während sie ihn von der Seite betrachtete, bis auch sie schließlich wieder ihre Aufmerksamkeit dem Film zuwandte.

Nach einer Weile entspannte sich die Situation wieder und sie verfolgten weiter seelenruhig den Film.
 

Nach zwei Stunden war dieser dann zu Ende. In dieser Zeit verlief alles ohne weitere Zwischenfälle. Shinichi war aufgestanden und hatte die DVD wieder zurück in ihre Hülle gelegt.

"Das war echt ein super Film. Danke, dass du ihn mitgebracht hast.", bedankte sich der Schwarzhaarige nochmal bei Ai. Er sah auf seine Uhr, sie zeigte 13:47.

"Wir haben noch über eine Stunde bis die anderen hier vorbeischneien. Was wollen wir bis dahin noch machen?"

Ai nahm den Film entgegen und verstaute ihn wieder in ihrer Jackentasche.

"Ach kein Problem. Der Film war wirklich nicht schlecht." Nun schaute sie ebenfalls auf die Uhr.

"Wie wäre es mit einer Partie Schach?", schlug sie vor.

"Eine gute Idee, aber ich sollte dich warnen, beim Schach ist der Gegner für mich wie ein offenes Buch.", er sah Ai herausfordernd an. Das rotblonde Mädchen schmunzelte und senkte ihren Blick.

"Tja wenn das so ist, bin ich damit vorgewarnt."

Shinichi holte das Schachbrett und die Figuren aus einer Schublade, aus dem Schrank, welcher im Wohnzimmer an der Wand neben dem Fernseher stand. Sie bauten alles auf und begannen zu spielen.
 

Schnell musste Shinichi allerdings feststellen, dass er seine Gegnerin gewaltig unterschätzt hatte.

Sie überraschte ihn mehrmals mit unerwarteten Spielzügen, wodurch der Geschrumpfte sein volles Können zum Einsatz bringen musste, um ihrer offensiven Spielweise Stand zu halten. Sie jagten sich eine Figur nach der anderen ab, doch durch einen groben Schnitzer auf Seiten Shinichis, verlor dieser seine Dame.

Er hatte keine Wahl, als in die Defensive zu gehen, um seinen König zu schützen. 20 Minuten später, saß er allerdings in der Falle. Beide Läufer von ihm waren weg und Ais schwarze Figuren jagten seinen König, wie ein Rudel Wölfe ihre Beute, in die Ecke des Spielbrettes. Von dort aus gab es kein Entkommen mehr.
 

"Schach matt.", sagte sie triumphierend.

"Ich bin beeindruckt. Du bist wirklich eine würdige Gegnerin Ai.", musste der geschlagene Detektiv zu geben. Haibara lächelte zufriedenstellend.

"Wow ein Kompliment von unserem Meisterdetektiv, ich fühle mich geschmeichelt." Ihren schadenfrohen Unterton entging der Ehrgeiz des Geschrumpften nicht, aber sie hatte fair und ehrlich gewonnen, deshalb ließ er ihr das durchgehen.
 

Als sie wieder alles weggeräumt hatten, klingelte es an der Tür.

"Das müssen Ayumi, Mitsuhiko und Genta sein.", vermutete Shinichi. Er sollte Recht behalten. Die drei Mitglieder der Detective Boys standen mit einem breiten Grinsen vor der Haustür und begrüßten gut gelaunt ihren Freund. Ayumi überreichte ihn einen Stapel Bücher.

"Bitte schön Conan, wir haben dir die Hausaufgaben für morgen mitgebracht, sowie alles, was wir heute in der Schule neugelernt haben."

Er war sich zwar sicher, dass er es nicht nötig haben würde den mitgebrachten Grundschulstoff nachzuholen, aber dennoch bedankte sich Shinichi und ließ seine drei Klassenkameraden rein. Sie staunten nicht schlecht, als sie feststellten, dass Ai bereits da war. Die beiden Jungs dachten aber nicht lange darüber nach, sondern erzählten Shinichi, was es aktuell für ein cooles neues Videospiel gibt, welches sie demnächst unbedingt zusammen ausprobieren müssen.

Nur Ayumi machte die Anwesenheit von Ai wieder stutzig.
 

Die Momente ihn denen sie den Verdacht hegte, Ai könnte eventuell etwas für Conan empfinden, häuften sich. Eine mögliche Konkurrentin in ihrer besten Freundin zu sehen, beunruhigte sie.

Damals hatte sie ihr versichert, dass sie keinerlei Gefühle für Conan hegte, doch inzwischen war sich das kleine Fräulein Yoshida nicht mehr sicher, ob das immer noch zutraf.

Zuerst, wie sie Conans Hand hielt, als er zum Krankenwagen gebracht wurde. Dann als sie nochmal zu seinem Krankenzimmer zurückging, um wahrscheinlich mit ihm allein zu sein und jetzt, wo sie sich eigentlich treffen wollten, um gemeinsam Conan zu besuchen und sich herausstellte, dass sie schon vorher zu ihm gegangen ist und sie wahrscheinlich den bisherigen Tag nur zu zweit verbracht haben.

Dieser Gedanke machte Ayumi sehr traurig und auch etwas wütend. Wenn ihre Vermutung sich bewahrheitet, dann hätte Ai sie damals belogen und von Anfang an auch ein Auge auf Conan geworfen. Wie konnte ihre Freundin ihr das nur antun, sie wusste doch was Ayumi für Conan empfand.
 

Den Rest des Tages vermied Ayumi überflüssige Konversationen mit Ai. Die Detektive Boys blieben bis zum Abend. Sie war schlichtweg eifersüchtig auf ihre Freundin, dass sie so viel Zeit mit Conan verbrachte. Zu allem Übel schien dieser sogar merklich Gefallen daran zu finden, Ai so häufig um sich zu haben. Ayumi beobachtete in regelmäßig und musste immer wieder feststellen, wie Conans Blicke für längere Zeit an Ai hängen blieben, bis er sich wieder von ihr löste.
 

Ran kam im Verlauf des Nachmittags ebenfalls dazu und machte den Kindern einen Happen zu essen. Sie redeten über allmögliche Dinge und spielten noch einige Spiele zusammen.

Nachdem auch Kogoro nach Hause kam, verabschiedeten sich die Kinder und Ai von Shinichi und hofften ihn übermorgen wieder in der Schule zu sehen.

Der restliche Abend verlief hingegen eher unspektakulär. Kogoro trank ein paar Bier und sah sich die neue Show mit Yoko Okino an. Dementsprechend hatte Shinichi nicht allzu großes Interesse lange wach zu bleiben und ging deshalb frühzeitig ins Bett.

Doch es sollte keine ruhige Nacht auf ihn warten. Nachdem er eingeschlafen war eröffnete sich ihm ein neuer Traum.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Blue_StormShad0w
2018-06-03T17:32:08+00:00 03.06.2018 19:32
Und hier bin ich auch wieder!
Oh, dass er sich ihn Shiho verliebt hat, ist ja wohl klar - nur für ihn wohl noch nicht. (^_^)°
Aber bei der Sache mit der Berührung ihrer Hand, da kann es der Herr Detektiv es bald nicht mehr leugnen. (^v^)
Nun, Ayumis Liebe zu Conan (Shinichi) war ohnehin eher immer einseitig gewesen. Und mehr gehe ich darüber auch nicht ein.
Mal seh'n, was im nächsten Kapi passiert.


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