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Glücksverfluchte

Die Champions von Asteria
von

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Zwischen Ost und West

„Land in Sicht!“, brüllte jemand vom oberen Ausguck gegen den Wind in die Nacht hinein. Die Eiserne Geisha beantwortete den Ruf mit ihrem charakteristischen Ächzen aus dem Rumpf und fing in ihren Segeln eine besonders große Ladung Wind ein, als könne das alte Schiff selbst die Ankunft in seinem Heimathafen kaum mehr abwarten.

Ezra lief schnell an Deck, lehnte sich über die Reling und starrte zum schwarzblauen Horizont. Er musste seine Augen nicht anstrengen, um zu erkennen, was der Seemann wohl durch sein Fernrohr noch ein ganzes Stück besser gesehen hatte: Am flachen Rand, an dem sich das Meer fast kaum erkennbar vom nur geringfügig helleren Himmel trennte, sah er den taghell flackernden Punkt, den ein Fremder auf den ersten Blick sicherlich mit dem Sonnenaufgang verwechselte, bis ihm die Konturen der Landmassen auffielen.

Aus seinem silbernen Etui zückte der Mann seine letzte halb zerknickte Zigarette, welche er sich zufrieden ansteckte. Langsam legte er seinen Kopf auf das knochige Holz der Reling und starrte wie gebannt auf die nur spärlich näher kommenden Lichter. Sie waren noch fast einen halben Tag vom Ufer entfernt, aber dennoch packte ihn bei diesem Anblick eine gewisse Sehnsucht. Wie lange war er nun weg gewesen? Sicherlich war ein halbes Jahr vergangen, bedachte man nur, wie lange er gebraucht hatte, um einen geeigneten Kandidaten zu finden. Da wurde es höchste Zeit, nach Hause zu kommen.
 

Schnell holte er einen Zettel aus seinem Mantel sowie etwas Tinte und Federkiel und setzte ein kurzes Schreiben auf. Auf dem Rücken trug er das altasterische Zeichen für den Brieffalken ein. Die gebogenen, aufeinander zulaufenden Linien in Form eines V mit dem kleinen Haken und dem kleinen Quadrat an der Seite, in dessen Mitte sich ein Kreis befand, sollten an einen Vogel erinnern, der ein Paket im Schnabel trug – eben wie jene intelligente Raubvögel, die man einst in Massen für die Zustellung abgerichtet hatte.

Kaum hatte er es geschrieben, fing die Schrift an zu glühen und das Schriftstück faltete sich in schnellen und präzisen Knicken wie von Geisterhand zu einem kleinen, minimalistischen Vogel, der erst etwas ungelenk abhob, doch dann in Richtung des Lichts schoss.
 

„Mister Sterlinson!“, rief ihn jemand von hinten und als er sich umdrehte, erkannte er in der Dunkelheit sofort den kleinen Elfen vor sich, auch wenn dieser keine Laterne mit sich trug.

„Ihr seid noch wach, Lord vei Brith?“, fragte er und blies genüsslich den kratzigen Rauch aus. Diese weichen, wohlriechenden Dämpfe, wie sie von den Elfen in Lyn'a'Tishal konsumiert wurden, waren ihm mit der Zeit gehörig auf die Nerven gegangen. Das Zeug war Parfum näher als Tabak und die angenehme Schwere des Rauchs ließen jene ätherische Kräuter fast komplett vermissen. Er hatte sich seine Zigaretten wirklich präzise einteilen müssen.

„Ich besitze einen recht leichten Schlaf. Habe jemanden nach Land rufen hören. Es ist also endlich ein Ziel in Sicht?“

„Seht für Euch selbst“, meinte Ezra und zeigte einladend in Richtung Ufer. Cirdan gesellte sich zu seinem Geschäftspartner in spe, kraxelte an der Reling hoch und schaute angestrengt in die gezeigte Richtung, konnte aber bei bestem Willen, außer einem verschwommenem Schimmer am Horizont, nichts erkennen.

„Da ist nichts...“, gab er missmutig zurück.

„...Wirklich nicht? Na gut, bei unserer aktuellen Geschwindigkeit werden wir wohl erst zum Vormittag in Shinju landen. Schade eigentlich. Bei Nacht ist die Silhouette der Stadt mit ihren unzähligen Lichtern ganz besonders schön.“

„Das glaube ich gern. Große Städte haben aus der Distanz immer etwas Erhabenes. Dann sieht man nicht den Schmutz, der an ihnen klebt.“

„Aus der Nähe betrachtet klebt überall Schmutz. Da sind sich Städte wie Dörfer nicht unähnlich. Die Unterschiede liegen im Detail. Am Ende ist natürlich auch Shinju davon nicht ausgeschlossen, nur... Es kommt darauf an, ob man damit leben kann.“

„Und das könnt Ihr?“, fragte der Elf und hob skeptisch eine Braue.

„Für jemanden, der die Freiheit des weiten Landes genießt, wird das vielleicht etwas schwer zu verstehen sein, Lord vei Brith, aber auch die Enge einer Stadt hat seine Vorzüge. Die vielen Leute, das geschäftige Treiben, die Nähe zum Geschehen... und ja, auch das Zwielicht, der Schwarzmarkt und die Gauner in der Gosse gehören dazu. Es macht die Stadt zu einem steinernen Urwald voller Leben. Shinju ist ein großes, stinkendes Biest, aber es gibt keinen anderen Platz, an dem ich lieber wäre.“
 

Die beiden Männer schwiegen sich wieder eine gewisse Zeit nur an und genossen die kühle Seeluft. Der feuchte Wind benetzte ihre Gesichter, trieb das trockene Aroma von Salz in ihre Nasen und wusch den Schlaf aus den Augen.

„Jedenfalls...“, fing Cirdan wieder an und streckte seinen Rücken durch, „...bin ich froh, wenn wir wieder festen Boden unter den Füßen haben. Zwei Wochen lang dieses Geschaukel ist nun wirklich mehr als genug.“

„Ich muss schon sagen, für einen Elfen seid Ihr erstaunlich seefest. Miss Severa hat es ja bedeutend schlechter getroffen. Die Ärmste kommt ja kaum aus ihrer Koje.“

Cirdan steckte sich seine Pfeife in den Mund und kramte in den Taschen seines Nachthemds, fand aber kein Streichholz. Die hatte er wohl im Zimmer vergessen. Genervt nahm er das Mundstück wieder aus dem Winkel und wollte sich schon umdrehen, da empfing ihn ein flackerndes, hellblaues Licht von der Seite.

Er wandte sich um. Trotz der allgegenwärtigen Feuchtigkeit brannte in Ezras Hand ein leicht eingerollter Zettel mit einer bläulichen Stichflamme an der Spitze, welche er ihm entgegenhielt. Die kleine Flamme zuckte zwar ein wenig im Niesel, blieb aber sonst davon unbeeindruckt. Dankend nahm der Elf die Einladung an, entzündete den Tabak und nahm ein paar tiefe Züge, bevor er antwortete:

„Ich hatte einen Großonkel, Morenir vei Brith, der ein Faible für die Seefahrt besaß – und darin sicherlich auch erfolgreich war. Er hatte damals sogar eine kleine Handelsflotte aufgebaut, um die Kristalle besser zu vertreiben. Es hatte seine Vorzüge und brachte dem Clan einen satten Gewinn ein. Aber die Leidenschaft hatte auch ihre Kehrseite: Jeder freie Moment wurde von ihm auf hoher See verbracht und seine Pflichten an Land immer wieder nach hinten verschoben. In der Familiengeschichte ging er deswegen leicht spöttisch als Captain Morgen ein.“

Ezra lachte kurz auf: „Sehr gut! Ein Elf, der das Meer liebt! Eure Familie ist wirklich etwas Besonderes. Und was ist aus der Handelsflotte geworden?“

„Tja...“, seufzte der kleine Mann und lehnte sich mit dem Rücken gegen das Geländer: „Nach seinem Tod gab es niemanden, der den Wert der drei Schiffe zu schätzen wusste. Es gab aber auch sowieso niemanden mit ausreichend nautischem Wissen, um die Leitung der Flotte zu übernehmen. Sein liebstes Schiff wurde daher von ihm noch zu Lebzeiten ausgeschlachtet und die Holzaufbauten bei der Stockwerkserweiterung unseres Hauses genutzt. Daher auch der maritime Stil meines Obergeschosses. Die anderen Schiffe wurden verkauft.“

„Bedauerlich. Nichts geht über ein gutes Seehandelsnetzwerk. Und wenn es nur entlang der Küste existiert.“

„Vielleicht ändert sich das ja jetzt... wobei ich mit Eurer bisherigen Geheimnistuerei nicht einverstanden bin, Mister Sterlinson. Ihr wusstet einiges über mich – insbesondere über meine finanzielle Situation. Aber wer Ihr seid... keine Ahnung. Ihr haltet bisher auch alles über Euch verschlossen...“

„Bitte verzeiht meine Diskretion, werter Lord. Ich verspreche Euch, zu gegebenem Zeitpunkt meine Intentionen offenzulegen.“ Ezra machte eine kurze Verbeugung vor dem Elfen, doch dieser knirschte nur lautstark mit den Zähnen und sah missmutig auf den blonden Mann.

„Diskretion, hm? So nennt man solch Dreistigkeiten also in Asteria? Ich hoffe, Ihr versteht, wie viel es bedeutet, einem Wildfremden so mir nichts, dir nichts zu folgen.“

„Ich weiß es durchaus zu schätzen, dass ihr Euren eigenen Ball noch am gleichen Abend vorzeitig verlassen habt. Das wird Eurer Erscheinung sicherlich einen nicht zu unterschätzenden Knacks verpasst haben.“

„Keinen Knacks, einen irreparablen Sprung! Aber mir ist es Recht. Wenn auch nur eine Silbe stimmte, von dem, was Ihr sagtet... ich will es sehen. Ich will den Kristall sehen, der solch eine Macht innehat.“

Ein kühles Grinsen umspielte Ezras Lippen, als er die Worte hörte. Er hatte nicht ohne Grund mehrere Monate in Lyn'a'Tishal verbracht und sich über jeden großen Geschäftsmann in Sachen Kristallmagie gründlichst informiert. Die vei Briths waren alte Hasen in der Branche und hatten in der Geschichte schon oft mit Asteriern Geschäfte gemacht, auch wenn diese Beziehungen etwas eingerostet waren.
 

„Ihr lacht?“ Cirdans Frage klang, als habe er die Mimik seines Gegenübers als Beleidigung empfunden.

„Nur vor Freude, werter Lord. Ich freue mich über Eurer Vertrauen, das Ihr mir schenkt.“

„Das hat damit nichts zu tun. Ich werde nichts beschönigen, meine Situation ist nicht rosig. Nichtsdestotrotz habt Ihr mich noch nicht ermordet oder ausgeraubt, was schon mal dafür spricht, dass ihr kein einfacher Gauner seid.“

„Also haltet ihr mich doch für einen Gauner?“

„Ja, aber keinen einfachen.“

„Was ist denn Unterschied zwischen einem einfachen und einem komplexen?“

„Das tut doch gerade gar nichts zur Sache!... Wisst ihr, so langsam wundere ich mich schon. Ihr hattet mir während der Überfahrt erzählt, dass die Kristalle von ganz anderer Beschaffenheit als die unsrigen und noch dazu hochgiftig sind. Und dennoch soll ein Nutzen bestehen?“
 

Tatsächlich hatte sich Ezra geweigert, dem Elfen auch nur eine Silbe zu verraten, bevor sie zwei Tagesreisen von Lyn'a'Tishal entfernt waren – damit er es sich nicht mehr anders überlegen konnte. Er war fuchsteufelswild gewesen und hatte damit gedroht, jeden einzelnen Matrosen zurück in Lyn'a'Tishal wegen Entführung eines Aristokraten hängen zu lassen, sollten sie nicht sofort umdrehen. Seine Worte waren bei der Besatzung allerdings auf taube Ohren gestoßen, da jeder einzelne Ezra gegenüber absolut loyal war – das und weil es nach Asteria ging und nicht nach Lyn'a'Tishal. Im Land des Ostens hatte das Wort eines kleinwüchsigen Spitzohrs aus dem Westen kein Gewicht, insbesondere, wenn man den Westen genauso wenig kannte wie umgekehrt.

Und nach zwei weiteren Tagen voller Tobsucht – und wahrscheinlich mehr als ausreichend Liebkosungen durch seine mitgezerrte Zwergensklavin – hatte er sich mit der Situation abgefunden und war seit jeher tatsächlich nur noch gespannter über das ferne Land und seine mysteriöse Macht.

Es stimmte schon: Asterid – jener gefragte Kristall – war kein Zuckerschlecken. Im wahrsten Sinne des Wortes. Wo die unzähligen unterschiedlichen magischen Kristalle von Lyn'a'Tishal in gemahlener Form geschluckt wurden und so ihre Macht entfalteten, wäre bei Asterid das Einzige, was nach dem Verschlucken aus einem raus käme, ein Schwall des eigenen Blutes, bevor man Sekunden später das Zeitliche segnete. Selbst die Materialien für Papiermagie wurden aus einer stark gefilterten Form von Asterid geschaffen, um einem nicht um die Ohren zu fliegen, wenn man nur den Pinsel ansetzte.

Der Kristall selbst war nur für eines gut: Energieversorgung. Das dafür besser als jeder andere Stoff in der bekannten Welt. Öl und Kohle konnten Asterid nicht einmal annähernd das Wasser reichen. Die Heimat der Heiligen Lyn hatte hingegen nie etwas für diese Energiequelle übrig gehabt.

Aber es gab auch Berichte über Kooperationen zwischen Lyn'a'Tishal und Asteria und in alten Unterlagen gab es einige Erzählungen über die Möglichkeit mit Asterid die tishalischen Kristalle zu verstärken. In der richtigen Menge dosiert sollten die Kristalle enorm schnell wachsen und eine höhere Intensität entwickeln als unbehandelte.

Ob das wirklich ohne Nebenwirkungen funktionierte, konnte Ezra nicht mit absoluter Sicherheit sagen, aber das Risiko musste er eingehen.
 

„Mister Sterlinson! Ich rede mit Euch!“

Die Stimme seines Begleiters riss Ezra aus seinen Gedanken.

„Verzeiht, ich war kurz abgelenkt.“

„Hab ich gemerkt. Ich hatte Euch gefragt, ob Asterid wirklich von Nutzen für mich sei. Ich werde immerhin dafür gut zwei Monate lang meine Geschäfte ruhen lassen. Wenn das ganze Mist ist...“

„Ihr erhaltet eine anständige Kompensation, versprochen.“

„Zügelt Eure Arroganz! Ja die Geschäfte laufen nicht gut, aber das gibt Euch nicht das Recht, auf mich herabzusehen! Die vei Briths sind nach wie vor eine große Institution mit viel Einfluss, selbst in solchen Zeiten. Also verspreche ich Euch, in aller Deutlichkeit, dass ich mich nicht zum Narren halten lassen werde. Insbesondere nicht von Euresgleichen. Habt Ihr das verstanden, Mensch?“

Ezra knirschte mit den Zähnen, verzog aber keine Miene. Er hatte schon fast vergessen, wie sehr er die tishalischen Elfen damals gehasst hatte. Langsam bekam er das Gefühl, dass er die Wahl seines Partners noch bereuen würde. Aber vielleicht sollte er auch endlich über seinen eigenen Schatten springen. Es war immerhin mehr als genug Zeit vergangen, seit er Lyn'a'Tishal Lebewohl gesagt hatte. Außerdem hatte er kaum eine andere Wahl.

Mit seinesgleichen konnte er keine Geschäfte in dieser Hinsicht machen. Den Menschen gehörten 60% der Kristalle von Lyn'a'Tishal und ging es damit viel zu gut, um sich auf einen dubiosen Fremden einzulassen. Nein, er brauchte jemanden, der verzweifelt genug war, seinem Angebot Gehör zu schenken. Ezra wusste nicht, ob all das wirklich von Erfolg gekrönt sein würde, doch wenn weiterhin rohes Asterid genutzt wurde, dann würde auf kurz oder lang die Welt untergehen.

„Ich verstehe Euch nur zu deutlich, mein Lord. Ich werde euch meine Geschäftsidee noch früh genug vorstellen, aber alles zu seiner Zeit“, antwortete er schließlich Cirdan mit resoluter Stimme, der mit einem abschätzenden Zucken seines Mundwinkel antwortete:

„Ich werde warten. Meine Geduld wurde zwei Wochen lang strapaziert. Was sind da schon ein paar Tage?“

Dann machte er kehrt und sich auf den Weg unter Deck. Es war ja auch noch zu früh, um sich auf die Ankunft vorzubereiten.
 

Erst jetzt bemerkten die beiden, dass sie nicht mehr allein waren. An der Tür lehnte eine gewisse verschlafene Zwergin mit offenem, rotem Haar, die wohl über den Krach wach geworden war. Sie streckte sich zu ihrem Master, als wollte sie sich nach seinem Wohlbefinden erkundigen, doch er wimmelte sie nur grob ab. Sie warf noch einmal einen Blick zu Sterlinson und beugte sich kurz vor, als hielte sie es für nötig, sich für ihren Herrn zu entschuldigen.

Ezra reagierte darauf nicht, sondern schaute sie nur schweigend an. Für einen Moment blieb er an ihren matschgrünen, geschwungenen Augen hängen, während sie sich langsam umdrehte. Dann wanderte sein Blick vom breiten Kreuz über den kurzen Rücken und blieb an ihrem wohlgeformten Hintern hängen, der in rhythmisch-kreisender Bewegung nach links und rechts wanderte, während sie und ihr Herr das Deck verließen. Was für eine Verschwendung, dass diese auf der Welt wohl einzigartige Schönheit einem aufgeblasenem Spitzohr gehörte, dachte sich Ezra und biss sich kurz in die Hand, als müsse er damit einen Drang unterdrücken.

Die exotische Anziehung nichtmenschlicher Frauen hatte auf ihn schon immer eine gewaltige Wirkung gehabt. Doch er würde sich nicht an der Sklavin seines Geschäftspartners vergreifen. Zumindest noch nicht.
 

Noch ein letzter Zug, dann war der Glimmstängel in seinem Mund aufgeraucht. Der verglühte Rest wurde ins weite Blau unter ihnen geschnippt. Sterlinson stütze den Kopf auf seinen verschränkten Armen ab und seufzte sehnsüchtig aus, während er auf die Lichter am Horizont starrte, die seit seinem ersten Blick aufs Meer tatsächlich ein wenig näher gekommen zu sein schienen. Das Flackern waren bestimmt nur die Leuchttürme, doch in seiner Fantasie stellte er sich bei diesem Anblick die großen, bunten Leuchtröhren im Fuchsbau vor, gefolgt von den würzigen Düften der Küche und der warmen Stimmung an den Tischen, wenn arm und reich gemeinsam tranken bis zum Umfallen. Offiziell würde er es wohl niemals zugeben, doch er hatte seine Freunde wirklich vermisst. Wie es Shiro und den anderen wohl in der Zwischenzeit ergangen war?

Doch eine Falte machte sich bei all den doch recht schönen Gedanken trotzdem unwillkürlich auf seiner Stirn breit. Cirdan hatte die Lichter noch nicht sehen können. Sicher, der Elf war ein wenig älter und ein Laie konnte sie leicht mit dem ersten Strahl am Horizont verwechseln, aber er musste nichtsdestotrotz besser aufpassen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Phinxie
2018-08-08T16:49:00+00:00 08.08.2018 18:49
So, nach unserem kleinen Kommunikationsproblem á la "Kenne ich nicht" -"Doch, tust du!", meinem Nachsehen und anschließendem Überfliegen sowie dem Aufleuchten schwacher Erinnerungsfetzen an unser Gespräch... schreibe ich dir jetzt, wie versprochen, einen Kommentar :P
Ich meine mich erinnern zu können, dass du bei diesem Kapitel damals starke Bedenken hattest - ist es zu langweilig, nicht aussagekräftig genug, kommen die Charaktere gut rüber... Solche Sachen. Sprich, das, worüber ich mir auch immer Gedanken mache.
Ich kann auch meine Antwort rekonstruieren: Nein.
Das war einfach, aber hier noch mal die Begründung: In jedem Buch gibt es, ich nenne es jetzt mal liebevoll, "Zwischenkapitel", die ein wenig Gelaber und Beschreibungen enthalten, recht unterhaltsam sind, einzelne Lichtblicke in das, was noch kommen mag, geben können, aber getrost weggelassen werden könnten und niemand würde hinterhertrauern. Ich gebe zu, das spricht auf dieses Kapitel zu, aber ich persönlich finde, dass es dennoch einen gewissen Touch besitzt, der meiner Meinung nach eben NICHT weggelassen werden könnte - vor allem, weil es zu einem späteren Zeitpunkt nicht halb so gut passen würde.
Dabei geht es mir einmal um die Beschreibung Shinjus, die Stadt, die der Leser bald schon kennenlernen und einen Einblick erhalten wird. Ezra beschreibt die Stadt mit seinen Augen, aber auch mit ihren Nachteilen. Wie es halt dort ist. Ich finde, es weckt eine freudige Neugierde und Erregung beim Leser, diese Stadt endlich selbst betreten zu dürfen, und sei es nur in Begleitung von Sevi und Cierdan. Natürlich könnte man Shinju auch erst beim BETRETEN beschreiben, aber ich finde, dies besäße nicht den gewünschten Effekt.
Zum anderen die Papiermagie. Du hast dem Leser jetzt einen kurzen Einblick in dein recht einfach zu verstehendes Magiesystem gewährt, aber nicht zu viel verraten. Es isst klar, dass die Papiermagie nicht der Kernpunkt deiner Geschichte sein wird, sondern ehe ein hübsches Zusatzmerkmal, der sich wie ein roter Faden durch die Story ziehen wird. Immer mal wieder erwähnt, aber wahrscheinlich ohne allzu große Last auf den Schultern.
Nehme ich jetzt mal an. Korrigiere mich, sollte ich falsch liegen.
Aber alleine die Tatsache eines existierenden Magiesystemes, neben dem Gebrauch der Kristalle, finde ich erwähnenswert und gerade in diesem doch recht ruhigen und entspannten Kapitel geradezu passen. Wie gesagt, zu einem späteren Zeitpunkt hätte es dir eventuell schwer fallen können, die Papiermagie vorzustellen.

Ich habe zu diesem Kapitel nicht allzu viel Kritik, weil eben nicht allzu viel passiert, aber ich finde, es ist ein gelungene Kapitel geworden und hat einen Platz in der Geschichte verdient :)


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