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DragonNature

von

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Vorstellung des Leben

Kapitel 7- Vorstellung des Leben
 

Das Mädchen war nicht im geringsten an einem Gespräch mit ihrem Vater interessiert. Alles würde wahrscheinlich genauso ablaufen wie jedes Mal. Ihr Vater würde geschäftliche Dinge mit seinen Mitarbeitern besprechen, während sie still am Tisch bei sitzt und den Mund zu halten hat. Viel lieber würde sie sich ein weiteres Mal mit Alex treffen, diesen sie heute nur flüchtig in der Universität zu Gesicht bekommen hat.

Dennoch sitzt sie pünktlich zusammen mit Evelyn, Cassidy und Jasper zur vereinbarten Zeit im Auto und auf dem Weg zum Kongresszentrum der Firma. Die Stimmung ist etwas angespannt.

Vor einem großen schick aussehenden Bürogebäude in einem Teil der Großstadt macht der Wagen halt. Vom außen macht das Gebäude den Eindruck als würde es durch und durch nur aus Glas bestehen.

„Warst du schon mal hier Sina?“, wird die junge von ihrer Freundin Evelyn gefragt.

„Nein, bisher noch nicht. Hätte auch nicht gedacht das die Firma in Deutschland so populär ist.“

Die vier werden freundlich von der Empfangsdame begrüßt und steigen in den Aufzug ein, dieser sie in die höher gelegenen Stockwerke transportiert.

Der Konferenzraum ist riesig. Eigentlich viel zu groß für die wenigen Leute diese sich heute hier versammeln werden. Sina nimmt auf einem Stuhl am Ende des Raumes, parallel zu einem großen Fernseher, auf diesem eine Webcam platziert ist, Platz. Außer Jasper, Cassidy, Evelyn und ihr befinden sich noch drei weitere Personen im Raum. Darunter Professor Nastor und wahrscheinlich zwei Leute aus seinem Forschungsteam. Der Professor trägt eine blaue Jeans und ein ordentliches Hemd. Es hat den Anschein als würde seine Brille gleich von der Nase rutschen. Außerdem hat Sina ihn mit mehr Haaren auf dem Kopf in Erinnerung.
 

Völlig in Gedanken verschwunden, hätte Sina beinahe den Beginn der Konferenz verpasst. Auf dem riesigen Bildschirm erscheint das Antlitz von Mannimarco. Dieser trägt wie auch sonst immer Anzug und Krawatte. Wüsste Sina es nicht besser, würde sie denken das der Anzug bereits mit ihrem Vater verschmolzen war und er ihn nie ablegen würde.

Viel Aufmerksamkeit, außer einem kalten bedeutungslosen „Hallo“, bekommt sie vorerst allerdings wieder mal nicht von ihrem Erzeuger geschenkt.

„Ich habe mir das Bildmaterial der Maniacs, das ihr mir zu kommen gelassen habt, angeschaut. Ich muss sagen das ich sehr positiv überrascht bin, so etwas hier zu Gesicht bekommen. Es war die goldrichtige Entscheidung dich her zu schicken, Cassidy“, behauptet er mit leicht bedrohlicher Stimme.

„Danke Sir, das ehrt mich sehr. Nach welchem Verfahren sollen wir vorgehen?“, entgegnet die Gelobte.

„Ich möchte dich und Jasper damit beauftragen den schwarzen Drachen umgehend ausfindig zu machen und in unsere Gewalt zu bringen. Wie du dabei vorgehst ist dir selbst überlassen. Vermassel es nur nicht.“

„Nein Sir, ich werde alles was in meiner Macht steht versuchen.“

„Anders habe ich es auch nicht erwartet“, er macht eine kurze Pause, „außerdem wäre es sehr von Vorteil wenn ihr Sina das ein oder andere mal bei einer Operation Teil nehmen lassen würdet. Ihre Ausbildung ist höchste Priorität“, sein Blick fällt auf seine Tochter diese jetzt hellhörig am Tisch sitzt.

Nicht unbedingt begeistert von diesem Unterfangen willigt Cassidy mit einem ergebenen Nicken ein.

„Aber, Vater. Ich kann doch auch Evelyn begleiten, sie kann mir doch genauso viel beibringen wie Cassidy“, protestiert die Tochter kurzerhand.

„Nein. Ich habe dich nicht zum Urlaub machen nach Europa geschickt. Du bist bei Cassidy und Jasper in besten Händen. Keine Diskussion“, er schaut ernst und seine Stimme sagt aus das er sich nicht auf einen Kompromiss einlassen würde.

Sie beißt auf ihre Unterlippe um ihren Zorn zu verbergen: „Ok, Vater, ich tue was du verlangst“, gibt sie dann doch Ruhe, da sie aus vergangenen Tagen weiß das es zwecklos ist mit ihm Wort Wechsel zu riskieren.

Mannimarco würdigt seiner Tochter keinen weiteren Blick, etwas anderes hat sie auch nicht erwartet. Einen freundlichen Blick oder ein nettes Wort hat das Mädchen schon lange nicht mehr mit erlebt.

Bis zum Ende der Konferenz widmet sie sich wieder ihren eigenen Gedanken und schert sich nicht um die anderen Personen im Raum.
 

Sie verlässt das Gebäude zusammen mit Evelyn.

„He Sina, wir arbeiten heute Abend noch. Und der Chef wünscht schließlich das du uns begleitest“, ruft ihr eine Stimme hinter her.

„Aber es ist schon so spät, Jasper“, kriegt er eine genervte Antwort, „und ich habe morgen Uni.“

„Ja, das ist uns gleich, also keine Widerrede. Evelyn du kommst ebenfalls bitte mit. Wir haben offenbar wieder Meldung über Aktivitäten des Maniacs bekommen.“

„Natürlich, ich begleite euch. Schau es dir wenigstens mal an, Sina“, Evelyn schaut die Blonde an.

Immer noch genervt willigt die Tochter des Bosses ein.
 


 

Hundemüde und mit leerem Blick sitzt Sina im Kontrollraum des Forschungszentrums. Vor einigen Wochen schlug Cassidy ihr hier das Gesicht blutig und nun muss sie am selben Ort mit dieser Person zusammen arbeiten. Wobei sie nicht einmal den kleinsten Funken Ahnung hat, von dem was sie tun soll.

Als sie ihren Tiefpunkt erreicht hat, merkt sie eine leichte Schmerzentwicklung auf der rechten Bauchseite.

„Sina, pass bitte einfach auf und schau zu“, Evelyn stößt sie mit ihrem Ellenbogen und versucht somit die Schläfrigkeit ihrer Freundin zu mindern.

„Ja, ich tu ja mein Bestes“, mosert die andere.

Der Monitor zeigt einen Ausschnitt der Stadt, diese seelenruhig in der Dunkelheit liegt.

„Sag mal Sina, vorhin als dein Vater mir dir gesprochen hat hatte es den Anschein als ob dich das völlig kalt lässt das er dich fast durchgehend ignoriert hat“, etwas bedrückendes liegt in ihrer Stimme.

„Hmm, da hast du Recht. Es interessiert mich nicht was mit ihm ist. Ich sehe ihn lediglich als meinen Erzeuger an“, ohne das Evelyn es mitbekommt ballt die Andere ihre Hand zu einer Faust voller Wut zusammen.

„Du belügst dich doch selbst… ich glaube dir kein Wort“.

„Weißt du was Evelyn. Lass es einfach. Du kannst das ohnehin nicht verstehen.“

„Ich glaube einfach, dass dein Vater kein böser Mensch ist. Er möchte im Grunde nur das Beste für dich…“, sie atmet kurz durch, „Er hat mich damals von der Straße geholt und mir eine Zukunft geboten. So jemand kann nicht tief bösartig sein…“

Sina äußert sich nicht zu Evelyns Aussage.

„Denk einfach mal drüber nach. Vielleicht solltest du dich uns einfach freiwillig anschließen und dich für die Firma engagieren. Sträub dich nicht immer. Du könntest so viel erreichen.“

„Nein danke. Ich möchte mein Geld nicht bis an mein Lebensende mit krummen Geschäften verdienen“, sie wendet den Blick von Evelyn ab und beendet somit die Konversation.
 

„Sir, in der Nordstadt sind wieder hohe Energieaktivitäten um einen Riss der Kategorie 2 zu messen!“, schallt es durch den Raum.

„Sofort anfliegen! Vielleicht handelt es sich um unser Zielobjekt!“, gibt Professor Nastor den Befehl für die Drohne.

Ohne etwas zu kommentieren verfolgt Sina stumm die Aufnahmen der Drohne die auf dem Bildschirm zu sehen sind.

Ihre Augen weiten sich als das Flugobjekt seinen Zielort erreicht. Ein echsenartiges Wesen im Kampf gegen einen Dimensionsriss. So etwas hat sie in der Vergangenheit nur auf Bildern zu Gesicht bekommen.

„Das ist nicht das Objekt das in unserem Auftrag beschrieben wird. Wie sollen wir Verfahren, Professor?“, Cassidy schaut ihn fragend an.

„Sofort ausrücken. Wir finden sicher einen Käufer für dieses Exemplar. Sobald der Riss geschlossen ist wird seine Kraft am Ende sein und es wird ein Kinderspiel ihn uns zu eigen zu machen“, beschließt der Mann im Laborkittel.
 

Der Drache sinkt erschöpft zu Boden und schrumpft allmählich zusammen. Seine rote Aura zieht zurück in seinen verschwitzten Körper ein.

„Das ist ja ein kleines Kind!“, stellt Jasper erstaunt fest.

„Und dann schon so eine Power. Das ist beachtlich. Macht euch sofort auf den Weg, Cassidy, Jasper!“, enthusiastisch springt der Professor von seinem Platz auf, „der Maniac darf nicht entwischen!“

Sina beobachtet weiterhin das völlig kraftlose Mädchen, das sich gerade auf dem Dach des Hauses räkelt. Sie würde es aller höchstens auf 15 oder 16 Jahre alt schätzen.

Jasper und Cassidy verlassen derweil das Gebäude durch die Tiefgarage. Ohne auf die Geschwindigkeitsbegrenzung zu beachten rasen sie in einem schwarzen Geländewagen, dieser mit allen möglichen Gerätschaften ausgerüstet ist, hin fort.
 

„Was geschieht mit dem Mädchen auf dem Bildschirm, Evelyn?“, schaut Sina sie an.

„Schwer zu sagen. Entweder ihr Drache bürgt brauchbare Eigenschaften für unseren Eigengebrauch, oder man versteigert sie an den Höchstbietenden“, gibt Evelyn Preis ohne mit der Wimper zu zucken über so eine schreckliche Tat.

Geschockt beobachtet Sina weiterhin die Vorgehensweise und versucht sich den Prozess im Kopf ansehnlicher zu reden.

„Professor wir sind an der Zielkoordinate angekommen. Warten nun auf weitere Befehle“, gibt Cassidy durch ein Funkgerät in das Forschungszentrum durch.

„Sehr schön. Wie ihr das Objekt einfangt ist mir völlig gleich. Nur das ihm kein Haar gekrümmt wird!“, befiehlt Nastor mit rauen Ton.
 


 

„Endlich mal wieder etwas Action, Cass“, spricht Jasper zu seiner Partnerin während die beiden sich vorsichtig dem Mädchen auf dem Dach näheren.

Die Kleine springt erschreckt auf als sie die Anwesenheit der beiden Fremden bemerkt.

„Keinen Schritt weiter“, drohend hebt sie die Faust, „was wollt ihr von mir?“

Ein hinterhältiges Lachen ist wahr zu nehmen.

„Kann mich nicht erinnern das wir schon mal so einen jungen Fang hatten. Wie kommt es das du alleine unterwegs bist? Hast du keinen Beschützer bei dir?“, versucht Jasper ihr Informationen zu entlocken.

Das Mädchen mit den kurzen schwarzen Haaren und den smaragdgrünen Augen weicht einen Meter zurück: „Denke mal, das geht euch gar nichts an.“

„Oh oh. Ganz ruhig, Kleine. Wir wollen dir wirklich nicht weh tun. Dein Pech das du alleine hier bist“, bedrohlich lächelt die Frau.

„Ich habe bereits von so Typen wie euch gehört. Ihr seid die Jäger die unser Einst fangen und dann für Experimente benutzen“, ihre Stimme ist leicht mit Angst erfüllt.

„Ach, erzählt man sich so etwas? Ist ja interessiert. Keine Sorge, du musst dich nicht fürchten, dass Zitat unseres Auftraggebers lautet „krümmt ihr kein Haar“. Zumindest wenn du schön artig bist“, lacht Jasper sarkastisch.

Cassidy schreitet selbstsicher auf das Kind zu. Mit wackeligen Beinen hat dieses ihr nicht viel entgegen zu setzen.

„Lass mich in Ruhe“, faucht sie.

Einen Versuch startet das Mädchen jedoch trotzdem. Ihre Faust umhüllt mit ihrer roten Aura setzt sie zum Schlag an. Mit letzter Kraft streift sie den Arm der blonden Frau, diesen sie daraufhin sofort zurück zieht und leicht das Gesicht verzieht. Ohne auf sich warten zu lassen, bildet sich hinter dem Handrücken eine Daumengroße Brandblase.

„Du kleines Biest, das wirst du büßen“, faucht sie erbost.

Die Kleine sackt endgültig auf die Knie. Mit wütendem Blick streckt Cassidy unverzüglich den unverletzten Arm aus und packt mit geschicktem Griff in das Genick des Kindes. Dieses kurz schmerzverzehrt aufschreit.

„Verdammt, was seid ihr für Typen“, ist das letzte was ihren Lippen entweicht bis sie ohnmächtig zusammen bricht.

„Wenn du in ein paar Stunden aufwachst, will ich lieber nicht in deiner Haut stecken, Göre“, Cassidy lacht triumphierend.

„Sehr gut. Der Griff ins Genick bringt doch jeden Maniac zu Fall“, lobt Jasper.

„Natürlich, das war ein Kinderspiel. Los schaffen wir sie hier weg“, sie zeigt auf das Drachenmädchen.
 


 

Immer noch sprachlos schaut Sina dem grausigen Schauspiel zu. Ihr ist bewusst das diese Leute ihr Geld nicht auf ehrliche Weise verdienen, aber mit solchen Methoden hat sie nicht gewettet.

„Evelyn, das ist doch hier nicht euer Ernst. Lasst das Mädchen umgehend wieder frei!“, protestiert sie plötzlich.

„Alles gut. Sie wird nur leichte Kopfschmerzen haben wenn sie in ein paar Stunden aufwacht, aber sonst völlig gesund sein. Wir sind doch keine Unmenschen“, erklärt sie als wäre so etwas völlig alltäglich.

„Ich glaub‘ das nicht. Was hat Cassidy mit ihr gemacht?“

„Hoffe du hast aufmerksam zu geschaut. Wenn du einen gewissen Punkt im Nacken eines Maniacs drückst, blockierst du für einen kurzen Moment seine Aura und er wird schwach. Da dieser sowieso schon total am Ende war hat er das Bewusstsein verloren. Aber- .“

Sie wird im Satz unterbrochen: „Wo wird das Mädchen hin gebracht? Bring mich dort hin, ich will mich selbst von ihrem Zustand überzeugen!“, befiehlt sie.

„Ich kann dich jetzt nicht hin bringen“, bedauert sie.

„Nenn mir einen Grund wieso.“

„Naja, die Maniacs sind meistens unberechenbar wenn sie bei uns aufwachen…“

„Das ist mir egal.“

„Nein. Es tut mir leid, ich kann dir nicht helfen.“

Sina ballt die Fäuste: „Ich dachte wir wären Freunde, Evelyn“, Enttäuschung liegt im ihrer Stimme.

Evelyn holt tief Luft: „Ok hör zu. Wir gehen morgen früh hin, aber du hältst dich bedeckt. Das ist alles was ich anbieten kann.“

Sina nickt zustimmend, dann steht sie ohne ein weiteres Wort auf und verlässt den Raum.



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