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DragonNature

von

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Mitleid

Kapitel 8- Mitleid
 

Sie öffnet erschreckt die Augen. Der Raum ist mit Dunkelheit erfüllt. Das Einzige was sie wahrnimmt ist ein undefinierbares Surren in der Ferne und das Pochen ihres eigenen Herzens, was vor Adrenalin überkochen zu vermag. Immer noch total benommen versucht sie zu realisieren was mit ihr geschehen war.

Um die anderen Mitglieder ihres Teams von ihren Fähigkeiten zu überzeugen war sie alleine los gezogen um einen Riss unschädlich zu machen. Wohl ein fataler Fehler wie sie allmählich zu begreifen scheint. Als sie langsam ihren schmerzenden Kopf nach rechts und links bewegt stellt sie fest das sie komplett bewegungsunfähig gemacht wurde. Alle vier Gliedmaßen stecken in einer Art Ringfessel, diese mit einem schmerzhaft aussehenden roten Laserstrahl an einem Gerüst aus Stahl befestigt sind.

Hilflos baumelt ihr Körper einige Meter über dem Boden. Von ihrer Aura spürt sie kein Lebenszeichen.

„Das ist sicher alles nur ein böser Traum aus dem ich ohne hin gleich aufwachen werde“, sagt sie leise vor sich hin ohne ein Wort von dem gesagten zu Glauben.

Tausend Gedanken plagen sie in dieser Minute. Am liebsten wäre sie jetzt einfach nur Zuhause in Sicherheit.

Durch die Stille vernimmt sie Schritte auf den Gang. Undefinierbar zu wie vielen Leuten sie gehören. Das klicken eines Schalters ertönt und ein Deckenstrahler beginnt seine Funktion einzunehmen. Erschreckt und total verwirrt von der überwältigenden Helligkeit kneift das Mädchen instinktiv die Lider zusammen.

Mit zugekniffenen Augen erkennt sie wie sich drei Personen ihrem Gefängnis nähern. Die Angst steigt in ihr auf als sie die blonde Frau und den brünetten, stark gebauten Mann wieder erkennt, diese sie zuletzt in die missliche Lage gebracht haben. Der dritte Mann im Laborkittel ist ihr unbekannt.

„Wie ich erkenne ist unser kleiner Gast bereits munter“, spricht der Unbekannte.

„Was wollen Sie von mir. Ich habe niemandem etwas getan“, rechtfertigt sich das Mädchen umgehend.

„Immer langsam. Ich möchte nicht unhöflich sein und mich erst einmal vorstellen“, schaut er sie an, „meine Name ist Professor Nastor, ich leite diese Forschungseinrichtung“, er zeigt auf seine zwei Begleiter, „Jasper und Cassidy hast du ja bereits kennen gelernt.“

„Lassen Sie mich bitte einfach gehen, ich werde auch niemandem von diesem Ort erzählen“, ein flehen liegt in ihrer Stimme.

„Das kann ich leider nicht machen, tut mir Leid. Deinen Blut Werten zu Folge wirst du wohl noch länger unser Gast sein.“

„Was soll das heißen? Ich will das aber nicht.“

„Ich möchte es dir erklären. Unsere Firma forscht im Sinne der Wissenschaft und deine Fähigkeiten könnten uns bei zukünftigen Operationen sehr nützlich sein. Du verstehst sicher das ich dich deshalb nicht gehen lassen kann“, der Professor spricht im ruhigen Ton, „das heißt um so kooperativer du dich mit uns zeigst um so schneller lassen wir dich vielleicht wieder frei.“

Ihr Herz pocht bis zum Hals.

„Und was ist wenn ich mich einfach weigere?“, sie nimmt ihren ganzen Mut zusammen, „ich bin ein ehrlicher Mensch und das was ihr macht ist sicher nicht in meinem Interesse.“

„Wenn das so ist gehe ich jetzt aus diesem Raum hinaus und lasse dich ein paar Minuten alleine mit Cassidy. Ich habe gehört ihr habe ohne hin noch eine Rechnung offen“, er lässt dem Mädchen die Wahl.

Cassidy lächelt hämisch, sodass das Mädchen wieder von ihrer Angst überrollt wird.

„Nein… nein, das ist nicht nötig, ich habe verstanden“, stammelt sie gedemütigt.

„Gut. Ich habe nur eine kleine Frage an dich“, auf einem Bildschirm neben einem Kontrollpunkt erscheint das Bild des schwarzen Maniacs, „kennst du diesen Drachen? Er ist doch sicher einer deiner Kollegen, oder nicht?“

Gründlich begutachtet sie die Kameraaufnahme von Alex im Drachengewand. Natürlich ist ihr sein Gesicht bekannt. Schließlich ist er Neu in der Stadt und da spricht sich so etwas unter Kollegen herum. Getroffen hat sie ihn aber noch nicht.

„Was wollt ihr von ihm?“, fragt sie forsch.

„Wir stellen hier die Fragen, Göre“, entgegnet Cassidy.

„Schon gut, es ist völlig normal das sie Fragen hat“, beruhigt der Professor seine Kollegin, „wir finden ihn lediglich interessant und wollen mehr über ihn erfahren, das ist alles.“

Die Gefangene glaubt kein Wort von dem Gerede: „Ich kenne ihn nicht, habe ihn noch nie gesehen.“

„Erzähl keine Lügen! Man sollte dir Beine machen, Kleine“, ruft Jasper in den Raum.

„Ich glaube wir müssen deinem Gedächtnis ein wenig auf die Sprünge helfen“, sein Lächeln gefällt Serena überhaupt nicht.

Cassidy begibt sich derweil an das Kontrollpult und tippt etwas ein was für das Mädchen allerdings nicht ersichtlich ist.

Panisch und vor Angst nicht zu wissen was jetzt mit ihr passiert zieht sie mit aller Gewalt an ihren Fesseln, komplett ohne Erfolg. Sie sitzt in der Falle.

Ein Piepsen ertönt. Ihre Muskeln krampfen sich zusammen. Schmerzhafte Energiestrahlen suchen sich ihren Weg durch jede Pore ihres Körpers. Die Kraft um zu schreien hat sie nicht mehr.

Der Schmerz dauert nur einige Sekunden an, fühlt sich allerdings an als wären es Stunden.

„Bist du gewillt mit uns zu reden oder müssen wir dich noch weiter überzeugen?“

„Ich habe euch bereits alles gesagt was ich weiß“, keucht sie.

Der Professor schnippst mit dem Finger und Serena‘ s Gesicht erfüllt sich mit Schmerz.

„Wir arbeiten nicht mit den anderen Teams zusammen. Alles was ich weiß ist das er Neu hier ist und sich überwiegend im Westen der Stadt auf hält. Bitte, noch mehr Schmerz ertrage ich nicht“, bettelt sie.

„Wieso denn nicht gleich so? Du hättest dir das alles ersparen können wenn du gleich geredet hättest“, er lächelt böse, „Cassidy. Jasper. Wir sind fertig hier. Vorerst. Ihr könnt weg treten.“

Am Boden zerstört und beschämt einen Kollegen verraten zu haben kullern dem Mädchen die Tränen über das hübsche Gesicht.

„Oh, wie Herz zerreißend. Die Kleine tut mir schon fast ein winziges bisschen Leid“, verkündet Cassidy theatralisch.

Jasper schaut sie daraufhin schief an: „Meinst du das Ernst?“

„Natürlich nicht, Trottel“, lacht sie und verlässt zusammen mit den anderen das Labor.

Zurück lassen sie nur ein kleines Häufchen Elend, das sich langsam und verzweifelt in den Schlaf schluchzt.
 

Der Drache gleitet in frühen Morgenstunden über die Dächer der Stadt. Auf dem Dach des Doms ist er mit Raylaz verabredet, dieser ihn bereits etwas angespannt erwartet.

„Gut das du da bist, Alex.“

„Ich wünsche dir auch einen guten Morgen, Raylaz“, entgegnet er nur.

„Ja ja. Hör zu. Ich habe vorhin einen kurzen Wortwechsel mit Cynthia gehabt. Der Teamleaderin der Nordstadt. Sie meldet das verschwinden eines ihrer Kolleginnen.“

„Oh, und was hat das mit uns zu tun?“

„Naja wir sind uns nicht sicher wer für das Verschwinden verantwortlich ist. Aber es ist klar das kein normaler Mensch es schaffen würde einen Maniac völlig von der Landkarte zu wischen.“

„Wie meinst du das?“, er schaut fragend.

„Genau so wie ich es sage. Sie ist einfach verschwunden. Kein Radar von uns schafft es sie zu erfassen“, kurz denkt er nach, „Was ich eigentlich ausdrücken möchte ist, sie könnte nicht die letzte sein die verschwindet. Wir müssen auf jedenfall achtsam sein und dürfen nicht kopflos handeln!“

„Du meinst das hinter der Tat eventuell eine organisierte Bande stecken könnte?“

„Genau das. Es wäre nicht das erste Mal, das Maniacs einfach so vom Erdboden verschwinden“, er denkt zurück, „mein damaliger Kollege und enger Freund ist ebenfalls einfach weg gewesen. Bis heute habe ich die Verbrecher nicht überführen können.“ Voller Wut ballt er seine Fäuste.

„Das ist schrecklich. Wer ist zu so etwas fähig? Ich meine wir stehen doch für das Gute ein. Ohne uns wäre die Welt nicht mehr im Gleichgewicht.“

„Diese Leute haben kein Gewissen und sind sicher zu allem fähig, auch wenn wir keinen blassen Schimmer haben wer es sein könnte“, nachdenklich schaut er in die Ferne, „Alex, pass bitte auf dich auf, ich will nicht noch einen Kollegen verlieren.“

„Natürlich. Uns wird nichts geschehen“, ein positiver Klang liegt in seiner Stimme, „aber was ist mit dem entführten Maniac? Wir können doch nicht einfach untätig rum sitzen ohne nach ihr zu suchen.“

„Es tut mir Leid. Das ist nicht unsere Baustelle. Solange Cynthia uns in der Angelegenheit nicht um Hilfe bittet müssen wir die Füße still halten“, sagt er kaltherzig.

„Das ist doch ein Scherz. Die Chance sie zu finden ist doch viel höher wenn alle mit helfen!“, von seinen Gefühlen geleitet springt der Junge auf.

„Beruhige dich. Ich bin auch nicht begeistert davon, aber so sagt es der Kodex. Wir haben uns aus den Angelegenheiten der anderen heraus zu halten“, er schaut Alex nicht an während der spricht.

„So ein Schwachsinn. Ich scheiß auf den Kodex. Das ist einfach nur feiges Denken.“

„Bezeichnest du mich gerade als Feige?“, böse schaut er Alex vom der Seite an.

„Wenn du dem Mädchen nicht helfen willst nur weil es im Regelwerk steht, dann ja.“

Raylaz springt empört auf: „Du verstehst das nicht. Ich will ihr helfen. Aber weißt du was mit uns passiert wenn diese Jägertypen uns auch in die Hände bekommen? Ich möchte kein einfaches Ziel sein.“

„Nein, und es ist mir auch egal. Wo finde ich diese Cynthia. Ich werde ihr meine Hilfe anbieten. Ob du mit kommst oder nicht ist dir überlassen.“

„Wieso willst du etwas riskieren für eine Person die du selbst nicht einmal kennst?“

„Aus einem ganz einfachen Grund. Ich würde mir wünschen das andere Leute für mich genauso handeln würden.“

Raylaz schaut ihn kurz verwundert an: „Dann mach was du willst. In der Nordstadt gibt es eine unscheinbare Kneipe nahe des Rathauses. Cynthia treibt sich da oft in den Abendstunden herum. Sag das Raylaz dich schickt, dann findest du sie sicher.“

„Vielen Dank, Kumpel“, er lächelt wieder und springt mit einem gewagten Satz in die Tiefe hinunter.
 

Das Forschungszentrum liegt am Ende der Stadt. Sina fährt mit ihrem Wagen an der Schranke am Eingang vorbei und parkt auf dem dahinter liegenden Parkplatz.

Evelyn erwartet Sie bereits in der Eingangshalle.

„Schnell wir müssen uns beeilen bevor Nastor und die anderen mit der Arbeit beginnen. Wäre nicht vorteilhaft wenn sie mitkriegen das wir hier sind“, sagt sie im leisen Ton zu Sina.

Sina nickt und die beiden begeben sich zu einem Fahrstuhl am anderen Ende des Raumes. Zum betätigen wird eine Chip Karte und ein Iris Scanner benötigt. Der Aufzug fährt in die Tiefe.

„Ich wusste nicht einmal das so ein Stockwerk existiert“, staunt Sina.

„Hier hat auch nicht jeder hin zu Tritt wie du sicher schon bemerkt hast.“
 

Die Tür schwenkt auf und die beiden werden umgehend von einem Wachmann in schwarzer Uniform und Bewaffnung empfangen. Sina erschreckt für einen kurzen Moment.

„Oh Madame Evelyn, schön sie mal wieder zu Gesicht zu bekommen“, spricht der Mann, „ ich möchte sie in keiner Weise irgendwie anzweifeln, allerdings möchte ich behaupten das ihre charmant aussehende Begleitung keine Zugangsberechtigung zu diesem Bereich besitzt. Ich darf euch nicht passieren lassen.“

„Doch ich glaube schon. Das ist die Tochter deines Bosses, Freddy. Wir verlangen sofortigen Zutritt in den Raum des neu eingetroffenen Maniacs.“

Erfürchtig verneigt sich der Wachmann kurz: „Ich bitte um Verzeihung. Ich habe euch in diesem schlechten Licht nicht sofort erkennen können, Sina. Der Maniac befindet sich in Labor B03. Soll ich euch Geleitschutz geben?“

„Nicht nötig, wir komme klar“, winkt die Frau mit den lila Haaren ab.

Der Wachmann zieht sich zurück.
 

„Sieht ja echt einladend hier unten aus“, stellt Sina fest als die beiden durch die metallischen Gänge Streifen.

„Das hier ist ja auch kein Kurhotel. Die Wände bestehen aus extra verstärktem Stahl und sind doppelt Schall geschützt. Theoretisch der perfekte Hochsicherungstrakt. Kann mich nicht erinnern das hier schon mal jemand fliehen konnte.“

„Mir fehlen einfach nur die Worte. Wie viele Menschen sind hier eingesperrt?“, erwidert Sina kopfschüttelnd.

„Momentan nur wenige soweit ich weiß, auch wenn ich diese Objekte nicht unbedingt als Mensch definieren würde“, etwas kaltes liegt in ihrer Stimme.

„Es sind Lebewesen genau wie du und ich.“

„Naja, wie du meinst. Ich möchte nicht streiten.“
 

An einer der vielen Türen machen die beiden halt. Mit einem vierstelligen Zahlencode verschafft Evelyn sich zu tritt hinein.

In der Dunkelheit kann Sina kaum etwas erkennen.

Als die grellen Deckenstrahler aufblitzen hält sie für einen Moment die Hand vor das Gesicht.

Angst erfüllt zuckt Serena zusammen. Ihre Arme spürt sie kaum noch, unter der Einwirkung ihrer Fesseln. Mit letzter Kraft hebt sie den Kopf und schaut Sina in die Augen.

„Seid ihr auch gekommen um mich fertig zu machen?“

„Nein. Nein, keine Sorge“, beruhigt Evelyn sie.

„Genau das haben die die vor euch hier waren auch gesagt.“

Leicht geschockt über das Bild was sich Sina bietet schluckt sie.

„Ich dachte es geht ihr gut, Evelyn“, verärgert schaut Sina in ihre Richtung.

Die Frau mit den lila Haaren begibt sich zum Kontrollpult.

„Nein, bitte nicht wieder weh tun. Ich habe doch vorhin alles gesagt was ich weiß“, schluchzt Serena völlig verängstigt.

Evelyn hebt ihre Hände unschuldig nach oben.

„Hör zu, Mädchen. Ich habe nicht vor dir irgendetwas böses zu tun. Ich möchte lediglich nach schauen ob alles in Ordnung mit dir ist.“

„Was hat das zu bedeuten, was hat man ihr angetan?“

„Ich weiß nicht was die anderen mit ihr gemacht haben. Mir wird auch nicht immer alles erzählt.“

Evelyn beginnt auf der Tastatur des Computers zu tippen und ruft eine Tabelle auf in dieser unzählige Informationen untergebracht sind. Pulsschlag, Herzfrequenz, persönliche Daten, Blutwerte und andere undefinierbare Dinge die den Zustand des Mädchens beschreiben.

„Du heißt, also Serena. Ein sehr schöner Name. Ich bin Evelyn und das hier ist Sina“, sie versucht etwas ihr Vertrauen zu gewinnen.

Die Kleine schaut etwas irritiert drein und antwortet nicht darauf.

„Ich will sie hier raus holen, schau sie dir doch an. Du kannst mir nicht erzählen das es ihr gut geht“, protestiert Sina.

Evelyn hält Sina, diese zum Kontrollpult maschiert am Arm fest.

„Lass mich, Evelyn. Das hier unterstütze ich nicht!“

„Wie stellst du dir das vor. Möchtest du aus dieser Einrichtung einfach so herausspazieren mit ihr unterm Arm? Cassidy reißt uns beiden den Arsch auf, allein wenn sie erfährt das ich mit dir hier war.“

Sie bringt Sina zum nach denken.

„Gibt es nichts was wir tun können?“

„Mir gefällt das hier ja auch nicht… aber ich unterstehe nun Mal dem Team von Cassidy und kann nichts tun, außer mit ihr zu reden. Aber du weißt ja wie sie drauf ist, sie kennt kein Mitleid.“

„Es wäre schon echt etwas Wert wenn du es versuchen würdest… Danke Evelyn.“

Die andere nickt.

„Hör zu Serena, geb die Hoffnung nicht auf. Wir versuchen dir zu helfen“, ruft Sina dem Mädchen zu.

„Wir müssen jetzt gehen. Die Schicht der anderen beginnt gleich“, drängt Evelyn.

„Ich komme wieder, versprochen“, redet Sina dem Mädchen gut zu und verlässt mit Evelyn den Gefängnistrakt der Einrichtung.
 

„Puh, das hat mich jetzt echt Nerven gekostet“, mit einer Hand wischt Evelyn sich über die Stirn.

„Ja, nicht nur dich. Mein Gewissen wird mich bis ans Lebensende plagen.“

„Man gewöhnt sich dran glaub mir. Ich habe schon schlimmeres gesehen. Aber zu meinen Lieblingsaufgaben gehört der Gang nach dort unten auch nicht.“

Die beiden verlassen das Gebäude in Richtung Parkplatz.

„Sag mal Sina. Kannst du mich vielleicht mit in die Stadt nehmen? Ich habe mein Auto nicht hier“, guckt sie lieb drein.

„Klar, kein Problem. Bin ohne hin später noch mit Alex verabredet, liegt ja auf dem Weg“, setzt sie wieder ihr leichtes Lächeln auf.

„Vielen Dank und euch viel Spaß.“

„Danke, was hast du denn noch in der Stadt vor?“

„Ich muss noch etwas besorgen und danach treffe ich mich noch mit wem“, erklärt sie.

„Ah achso, ein Date?“, die Blonde setzt ein verschmitztes Grinsen auf.

„Ja, genau du hast es erfasst“, sagt sie ohne rumzudrucksen.

„Oh interessant, wer ist der oder die Glückliche?“, Sina öffnet die Autotür und steigt in den Wagen ein.

„Eine wunderhübsche Lady“, sagt sie mit dahin schmelzendem Tonfall.

„Uh, dann lass es ordentlich krachen“, lacht Sina.

„Natürlich, du kennst mich doch.“

Die Blonde startet den Wagen und passiert die enge Straße, die vom Forschungszentrum in Richtung Stadtkern führt.

„Sag mal Evelyn, jetzt mal unter uns. Wer von eurem Team weiß davon, dass du-.“

„Fast niemand. Nur Cassidy und du. Die anderen brauchen sich darüber nicht das Maul zerreißen“, antwortet sie forsch bevor Sina überhaupt die Frage ausformuliert hat.

„Und du wurdest noch nicht von Cass rausgeworfen? So viel Toleranz hätte ich nicht hinter ihrer Visage erwartet“, behauptet sie erstaunt.

„Ich habe dir doch schon mal gesagt das sie nicht so übel ist wie es vielleicht am Anfang scheint. Glaub mir, bei einer Kippe und einem Glas Wein ist sie der perfekte Gesprächspartner“, sie öffnet das Fenster einen Spalt breit, „Jasper fährt ja nicht umsonst total auf sie ab.“

„Ich weiß einfach nicht was ich von ihr halten soll… glaubst du eigentlich das sie mit Jasper etwas am laufen hat?“

„Hmm, nein definitiv nicht. Sie ist so professionell das sie Arbeit und Privates sicherlich auseinander halten kann, auch wenn die beiden sich in gewisser Hinsicht sehr nahe stehen.“
 

Das Auto erreicht eine Parallelstraße zur Fußgängerzone.

„Kannst mich hier rauswerfen, danke dir“, lächelt Evelyn.

„Kein Problem, immer wieder gerne.“

Bevor sie den Wagen verlässt dreht sie sich noch einmal um: „Und ohne scheiß Sina, krall dir Cassidy mal in einem passenden Moment und dann redet einfach mal ein wenig. Würde euch beiden sicher gut tun und die Stimmung ein wenig entspannen.“

Ohne das Sina noch etwas entgegen setzen kann schließt Evelyn die Tür hinter sich und schreitet davon.

„Vielleicht hat sie Recht… auf diese Weise kann ich mich besser mit ihr stellen und auf der anderen Seite kann ich auf diesem Weg eventuell auch etwas für das Mädchen tun wenn ich mehr Einfluss erzeugen kann“, murmelt sie leise vor sich hin bevor sie sich auf den Weg zu Alex macht.



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