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DragonNature

von

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Der Ernst des Lebens

Kapitel 4- Der Ernst des Lebens
 

Der Gong ertönt, der blonde Junge rast mit beachtlichem Tempo durch die Gänge der Fakultät. An einer großen Pforte macht er Halt und legt seine Hand auf die Türklinke.

Kurz atmet er durch und drückt sie nach unten. Leise schreitet er in den gut gefüllten Hoersaal hinein, seine Augen suchen dabei fieberhaft nach einem freien Sitzplatz.

Eine brünette Frau, unmittelbar zu seiner rechten pfeift ihm unauffällig zu und rückt auf der schmalen Bank ein Stück zur Seite. Ohne groß in Gedanken zu schwelgen schlüpft Alex zwischen Tisch und Bank und nimmt neben der gleichaltrigen Platz.

Die Frau mit der Brille auf der Nase zwinkert ihm freundlich zu.

Alex lächelt zurück: "Dankeschön, war etwas spät dran."

"Kein Problem", sie reicht ihm die Hand, "ich bin Monique und der Italiener neben mir heißt Salvatore."

Der bärtige junge Mann neben Moni dreht sich zu Alex und winkt ihm zu.

"Freut mich sehr, mein Name ist Alex"

Der Professor, der im Spotlight der Vorlesung steht, beginnt mit dem Einführungskurs für die zukünftigen Studenten.

Alex' Kopf faehrt Achterbahn nach dem sich der zweistündige Kurs über die Lehre der Physik zuende neigt.

Leicht überfordert und mit Kopfschmerzen verlässt er den Raum in Richtung Kantine.

Monique und Salvatore tuen es ihm gleich. Die drei tauschen sich untereinander aus.

"Habt ihr schon vorher hier in der Stadt gelebt?", möchte Alex wissen.

"Ja, wir wohnen schon ewig hier", kriegt er als Antwort, "lass mich raten, du bist extra wegen dem Studium her gekommen?", vermutet der italienische Student.

Alex lacht verlegen: "Ja genau", muss ja keiner wissen das er in seiner Freizeit wesentlich wichtigere Dinge treibt als stundenlang langweilige Bücher zu wälzen. Allerdings kann es nicht verkehrt sein sich mit ein paar sagen wir "normalen" Leuten bekannt zu machen.

"Ich schätze mal, du kennst dann noch nicht wirklich viele Leute hier, oder?"

"Ihr seid echt gut im raten", hält der Blonde sein lachen.

"War ja auch nicht schwer zu kombinieren", erwidert Monique freundlich, "wenn du Lust hast kannst du uns heute Abend zu einer klassischen Studentenparty begleiten, da werden wir auch auf viele von unserem Studiengang treffen und neue Kontakte knüpfen."

Alex hält kurz inne und überdenkt seinen Terminkalender: "Na klar, hört sich gut an, bin dabei."

"Super, kennst du dich schon ein wenig aus in der Stadt?"

"Nicht wirklich, war vor meinem Umzug noch nie hier."

"Gar kein Problem, wir holen dich ab. Wollten sowieso mit dem Auto fahren", verspricht Salva ihm.

"Da sage ich nicht nein, danke", sagt er mit freundlichem Tonfall.

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Die Stunden verstreichen. Der junge Maniac gleitet über die Dächer der Stadt.

Die Uhr zeigt 19:45 an als er den Schluessel im Schloss seiner Wohnung im Uhrzeigersinn dreht und sich mit dem drücken der Klinke vergewissert ob die Tür auch wirklich verschlossen ist.

Mit schnellem Schritt galoppiert er die Stufen des alt aussehenden Treppenhauses herunter.

Für den kommenden Abend hatte er sich besonders rausgeputzt denn vor den Studenten will er einen vernünftigen Eindruck hinterlassen. Die Cap auf den vorher gekämmten und mit Wax friesierten Haaren. Dazu ein schwarzes offenes Hemd und eine kurze etwas hochgekrempelte Jeansshorts. Sportlich, jedoch trotzdem schick.

Um 20:00 Uhr ist er vor der Tür mit seinen neuen Bekannten Monique und Salvatore verabredet. Auf die Sekunde genau fahren die zwei in einem roten Polo der Marke Volkswagen in die Einfahrt des Mehrfamilienhauses ein.

Alex winkt ihnen zu: "Na Leute, alles klar bei euch?"

"Könnte besser nicht sein", antworten beide im Chor. Sie waren guter Dinge, denn beide haben sich schon Wochen vorher auf diesen Abend gefreut.

Der Motor des kleinen PKW springt an. Mit Hilfe eines Navigationssystems werden die Freunde durch die engen Einbahnstraßen der Großstadt gelenkt.

An einer Kneipe in der Naehe der Altstadt machen sie halt.

"Steigt ihr beiden am besten schonmal aus, ich suche noch einen Parkplatz", versichert Monique und gibt die Türen des Autos frei, "ich komme so schnell wie möglich nach".

Als Alex den Polo verlässt schaut er sich erst mal genau die mit und alten Fachwerkbauwerken und Menschen überfüllten Gegend an.

"Die wollen aber nicht alle auf die Party oder?", er schaut Salva fragend an.

"Nein, nein, hier der Stadtteil ist ein gut besuchtes Kneipenviertel, hier ist immer etwas los", erklärt er freundlich.

"Ok ich war schon kurz überrascht", lacht er und folgt Salva in die mit Studentenbesiedelte Kneipe.

Auf den ersten Blick sind viele Leute aus unterschiedlichen Kulturen wahrzunehmen. Alle feiern zusammen und es fließt offenbar viel Alkohol. Die beiden sind nicht mal drei Minuten hier schon stupst ein breit gebauter Kerl Alex von hinten an. Prompt dreht dieser sich um.

"Hey na, trink einen mit uns du siehst so durstig aus", der bereits leicht alkoholisierte lallt vor sich hin und drückt Alex ein Glas Kölsch in die Hand. Der Blonde moechte nicht unhöflich wirken deshalb stößt er mit den restlichen Leuten am Tisch inklusive Salva an und setzt sich nieder.

In der Runde befinden sich noch drei weitere Studenten. Der kräftige stellt sich mit dem Namen Finn vor und bietet Alex bereits den nächsten Waldmeister Shot an, dieser auch im nächsten Atemzug komplett in seinem Magen landet.

"Mach mal langsam Finn, lass den armen Kerl doch erst mal Luft holen", lacht der rothaarige rechts neben der Sportskanone, er reicht dem Maniac die Hand, "Man nennt mich Felix und dein werter Name ist?"
 

Leicht überfordert mit den ganzen Sinneseindruecken antwortet Alex kurz und buendig mit seinem Namen und stellt Salvatore ebenfalls vor.

Finn faellt ihm ins Wort und haut leicht auf den Tisch: "Wie unhöflich von uns die Dame am Tisch außen vor zu lassen, was seid ihr für Gentlemen? Bitte stell dich auch vor."

Der Protz zeigt mit der offenen Handfläche auf das blonde Mädchen am Kopf des Tisches das unmittelbar fast dort sitzt wo Alex eben Platz genommen hat.

Verlegen fasst dieses sich mit der rechten Hand an den Hinterkopf und schaut in die Runde:" Mein Name ist Sina und ich mache gerade hier ein Auslandssemester", was natürlich erstunken und erlogen war.

"Freut mich deine Bekanntschaft zu machen, aus welchem Land kommst du denn ursprünglich?", fragt der Italiener gespannt nach.

"Ich komme aus den USA, allerdings sind meine Eltern gerade geschäftlich in Deutschland unterwegs und deshalb wollte ich die Chance nutzen hier zu studieren."

"Diese Option hätte ich auch gerne mal gehabt", gibt er etwas geknickt zu, "du sprichst aber wirklich ein gutes Deutsch für eine Amerikanerin, Respekt."

"Dankeschön, ja ich wurde schon von klein auf damit konfrontiert und dann kann man es irgendwann."

Salva gibt ihr einen Daumen nach oben.

Monique trifft wieder auf die anderen. Sie wird ebenfalls nett in der Runde durch den Protz begrüßt und zum hinsetzen eingeladen.
 

"Lasst uns einen trinken Leute. Auf das Studium und eine gemeinsame Zeit", schreit Finn in das Ohr von Salva.

Er bestellt eine Runde nach der nächsten und scheint sein Portmonee wohl bis oben hin voll zu haben. Alle ausser die Damen am Tisch trinken tapfer mit, denn keiner der Jungs will sich eine Blöße geben.
 

Den Blick zur Seite gerichtet zwinkert Sina dem Maniac zu. Er schaut kurz nach links und recht um sicher zu gehen das sie ihn anspricht. Als er niemand anderen um sich herum wahrnimmt der das Ziel sein könnte leuchten seine Wangen in einem leicht roten Touch. Ein leichtes Charm Gefühl überkommt ihn deshalb.

"Und du? Woher kommst du", spricht sie ihn frech von der Seite an.

"Ehm was? Woher ich komme?"

"Ja genau, du siehst mir nicht so aus als ob du dich hier auskennst".

"Du hast recht, ich komme aus einem kleinen Dorf, etwas weiter weg von hier, ich bin hergezogen wegen dem Studium", schon wieder die selbe Lüge die er auftischen muss, "und wie ist es so in Amerika?"

"Ach, genau so überdreht wie du es aus Filmen kennst, manchmal nicht gerade schön", gesteht sie ein.

"Oh ich würde es trotzdem gerne mal sehen".

"Vielleicht kommst du ja irgendwann noch mal dazu, bist ja noch jung", lächelt sie.

"Ja auf jedenfall", sagt er entschlossen, "möchtest du noch etwas trinken? Ich gebe dir was aus.

''Gern, ichnehme einen Gin Tonic'', lächelt die hübsche blonde Frau.

Der Junge springt von seinem Barhocker auf und geht gelassen an die Theke um bei einem Kellner zu bestellen. ''Zwei Gin Tonic bitte'', sagt er mit verschmitzdem Grinsen. Der Kellner nickt und mixt das gewünschte Getränk ohne ein weiteres Wort zu verlieren.

Der spritzige Alkohol ist eiskalt und gut zu genießen.

"Schmeckt super, das war eine gute Idee. Besser als andauernd das fade Bier vom Fass", stellt der Blonde fest.

"Genau, so sehe ich das auch", nippt sie an ihrem Glas und schaut im selben Atemzug auf die große analoge Uhr die über der Eingangstür der Kneipe hängt, "meinst du, du könntest mir vielleicht deine Nummer geben? Ich muss leider gleich los, fände es aber schade wenn wir uns nicht wiedersehen würden. Also nur wenn du möchtest."

Alex hält kurz inne: "Oh, klar gebe ich dir meine Nummer. Aber wieso musst du schon los, es ist doch noch relativ früh?"

"Dankeschön, nichts wichtiges, habe meinen Eltern einfach nur versprochen nicht all zu lange zu bleiben, Familienkram halt", lacht sie verlegen.

"Da gebe ich dir recht, das ist wirklich ein wichtiger Grund, nicht das sie sich Sorgen mache.", antwortet er mit verständlichem Tonfall. Sie reicht ihm ihr iPhone, sodass er seine Daten eingeben kann.

Sie erhebt sich, verabschiedet sich von der netten Runde und verschwindet in Richtung Ausgang. Alex schaut ihr kurz hinter her und wird von einem leichten klaps aus den Hinterkopf aus den Gedanken gerissen: "Hey du Träumer, möchtest du die Dame nicht ein Stück begleiten? Die Straßen hier sind kein Ort für ein hübsches Mädchen!", appelliert Moni an ihn mit ernstem Ton.

Er schaut für einen Moment verwirrt drein, springt dann aber doch ohne große Gedanken auf und folgt seiner neuen Bekanntschaft nach draußen.

Er schaut nach links und dann wieder nach rechts. Zu seiner Verwunderung ist die Blonde wie vom Erdboden verschluckt, obwohl er sie gerade erst durch die Tür hat gehen gesehen...
 

Sie schüttelt sich am ganzen Körper als ihre Materie wieder Form annimmt. Seufzend taumelt sie aus der engen Kapsel des Labors und lässt sich unmittelbar in einem Radius von 2 Metern, auf einen Drehstuhl sinken.

"Man, dieses teleportieren macht mich immer total wirr im Oberstübchen..."

Der muffige Raum scheint fast ausschließlich aus Elektronik zu bestehen, überall blinken LED Leuchten und das brummen von Computern ist wahr zu nehmen.

Vor einem unschätzbar großen Monitor, dieser scheinbar ein Areal der Stadt zu zeigen vermag, sitzen Jasper, Cassidy und ein paar weitere Gesichter. Eben noch in Arbeit vertieft werfen sie nun alle den Blick auf Sina, diese unschuldig blickend in der anderen Hälfte des Zimmers kauert.

"Wo kommst du so spät her? Ich hatte dir doch klare Tabus im Bezug auf diesen Raum hier erteilt!", schreitet Cassidy energisch auf die junge Dame zu, "du hast wohl etwas an den Ohren."

"Schrei mich nicht an, verdammt", trotzt der Jungspund völlig unbeeindruckt und zuckt mit den Schultern, "du hast mir wirklich garnichts zu sagen."

"Ich glaube das habe ich gerade über hört. Ich lasse mir sicherlich nicht von dir auf der Nase herum tanzen"

"Doch genau das, weil mein Vater dir sonst deinen Arsch aufreißt, wenn du ihn nicht zufrieden stellst", mit provozierender Miene und keckem Grinsen im Gesicht schaut Sina in Cassidys grün schimmernde Augen.

Diese kocht gerade förmlich vor Wut über, das steht ihr mehr als deutlich ins Gesicht geschrieben.

"Du kleine...", sie knirscht mit den Zähnen und holt mit der rechten Hand aus.

Ehe Sina die Situation beurteilen kann liegt sie mit blutigem Mund vor den Stiefeln ihrer Peinigerin und ringt nach Luft. Ihr Herz pocht bis zum Hals, den Schmerz kann sie durch das Adrenalin hindurch nicht wahrnehmen. Cassidy beugt sich zu ihr nach unten, dreht den Kopf des Mädchens mit Daumen und Zeigefinger in ihre Richtung.

Ein böses Lächeln bildet sich auf ihren Lippen: "Na? Wer meinst du ist die Dominantere von uns beiden? Ich werde dir noch den nötigen Respekt beibringen", ihr Tonfall ist ausgesprochen ruhig und entspannt, "ich will dich nicht mehr auch nur in der Nähe dieses Raumes sehen, verstanden?"

"Natürlich", stammelt die andere.

"Morgen Nachmittag meldest du dich bei mir. Und jetzt geh mir aus den Augen!"

Ohne ein weiteres Wort oder einen Blick zu riskieren springt Sina vom Boden auf und rennt leicht verängstigt Richtung Tür.

Sie hat Cassidy wohl völlig falsch eingeschätzt. Ihr war bewusst das die Agentin in der Organisation oft als skrupellos und gewaltvoll beschrieben wird, aber das sie sich rausnimmt die Tochter ihres Chefs so zuzurichten hätte sie niemals geglaubt.



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