Zum Inhalt der Seite

Sklave der Wüste

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Was ist denn jetzt los?

Hallo zusammen,

 

ausnahmsweise gibt es das neue Kapitel schon heute. Da ich zwei Tage krank zu Hause gewesen bin und meine Muse das schamlos ausgenutzt hat.

 

Zu dem Kapitel will ich noch eine Kleinigkeit sagen und zwar dass etwas was hier passiert eigentlich erst seeeeeehr viel später hätte kommen sollen. Aber da sich ein gewisser Sklave ja nicht ans Drehbuch hält und bekanntlich macht was er will, kommt es halt jetzt schon vor. *grummel* Dafür ist das Kapitel auch wieder schön lang.

 

So und nun noch etwas was mir wichtig ist. Ich widme das Kapitel allen aufmerksamen Lesern. Besonders denen die mit offenen Augen hier oder auch auf FF.de unterwegs sind und so Kopierversuche entdecken.

 

Ich wünsche euch allen viel Spass beim Lesen.

 

 

--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

 

 

Kapitel 31: Was ist denn jetzt los?

 

 

„Du bist ein Feigling oder sind es wir beide?“, hört Yami in der unendlichen Wüste eine vertraute Stimme. Suchend blickt er sich um sieht dann auf einem Felsen, der sich aus dem Sand erhebt, einen Mann in Jeans und T-Shirt dasitzen. „Wie meinst du das?“, fragend legt Yami seinen Kopf schief, während er seine Hände in den Hosentaschen vergräbt. Nur fühlt sich der Stoff anders als gewohnt an. Erstaunt sieht er an sich herunter und bemerkt, dass er genau die gleichen Sachen trägt, wie sein Gegenüber.

„Natürlich tragen wir die gleichen Sachen Atemu. Schliesslich sind wir ein und dieselbe Person.“ Amüsiert beobachtet der Atemu auf dem Felsen, wie sich die Augen seines Gegenübers weiten. „Du hast es mir bisher nicht wirklich geglaubt. Ich gebe zu, das hätte ich auch nicht.“ Mit Schwung springt er vom Felsen und stellt sich vor sein etwas älteres Ebenbild. „Atemu, wir sind eins und ich bin sicher, dass wir mit Yugis und Grossvaters Hilfe wieder zu unserer alten Stärke zurückfinden werden, wenn wir uns ihnen anvertrauen.“

Vor Yamis Augen beginnt sich der andere in einem hellen Licht aufzulösen, bis er allein in der endlosen Wüste steht. „Wie meinst du das, komm.…“
 

„Zurück!“ Fährt Yami aus seinem Schlaf hoch. Mit weit aufgerissenen Augen starrt er sitzend in die Dunkelheit.

Wieso hatte er wieder so einen seltsamen Traum und was will ihm sein jüngeres Ebenbild sagen?

Erst als er eine Hand auf seinem Arm spürt, wird sich Yami wieder bewusst, dass er nicht allein im Bett ist.

„Yami, ist alles in Ordnung? Hattest du einen Albtraum?“, verschlafen richtet sich Yugi ein wenig auf, damit er besser in dessen Gesicht sehen kann, das er ganz schwach in dem Licht von der Öllampe unten auf der Strasse erkennt.

Wenn ihn sein Zeitgefühl nicht täuscht, dann dauert es noch sehr lange bis zum Sonnenaufgang. Weshalb er sich wirklich Sorgen macht, dass die Albträume seinen Freund wieder beginnen zu quälen.
 

Yami braucht eine Weile um seine wild kreisenden Gedanken so weit zu sortieren, dass er seine Aufmerksamkeit auf Yugi richten kann. „Es war kein Albtraum. Es war nur ein verwirrender Traum und ich kann mich auch schon kaum noch daran erinnern. Du musst dir also keine Sorgen machen“, versucht er ihn zu beruhigen und legt sich sogar wieder hin um seinen Worten die nötige Glaubwürdigkeit zu verleihen.

Noch fühlt er sich nicht bereit mit irgendjemandem und sei es Yugi, über seine Träume oder dass seine Erinnerungen langsam immer mehr zurückkehren zu sprechen.

Sanft zwingt er Yugi dazu sich auch wieder hinzulegen und zieht ihn dann sogar in seine Arme. „Es ist noch mitten in der Nacht. Versuch wieder zu schlafen Yugi.“ Vorsichtig schiebt er ihm eine vorwitzige Strähne aus dem Gesicht und kopiert so die Geste, die Yugi sonst immer bei ihm macht, wenn er ihn... ja was eigentlich. So ganz ist Yami die Bedeutung dieser Geste nicht klar. Nur eins weiss er, dass er sie als angenehm empfindet.
 

Diese kleine Zärtlichkeit, die sein Freund noch nie bei ihm gemacht hat, geniessend, schliesst Yugi die Augen. Sieht Yami dann aber wieder an, als dieser seine Hand zurückgezogen hat. „Yami, ich mache mir nun mal Sorgen, wenn du mitten in der Nacht hochschreckst. Besonders nach so einem Nachmittag.“

Auf jede Regung seines Freundes achtend, schlingt Yugi seine Arme um dessen Oberkörper und kuschelt sich noch mehr an ihn ran. Liebt er doch diese Momente der Zweisamkeit, in denen sein Freund diese enge Nähe nicht nur zulässt, sondern auch zu geniessen scheint.

Ohne es zu bemerken schläft Yugi nach einer Weile unter den kleinen Streicheleinheiten die er bekommt, wieder ein.
 

Erleichtert, dass Yugi nicht weiter nachgefragt hat und relativ schnell wieder eingeschlafen ist, betrachtet Yami dessen entspanntes Gesicht. Dabei fragt er sich, was sein Ebenbild damit gemeint hat, dass sie Feiglinge seien. Denn diese Frage hat er ihm nicht beantwortet. Wieder einmal wünscht er sich, dass endlich seine Erinnerungen in einem sinnvollen Zusammenhang zurückkommen und nicht in diesen Schnipseln die er bis jetzt zusammen hat.

Da Yami sich bewusst ist, dass er selbst auch noch ein wenig schlafen sollte, schliesst auch er seine Augen. Allerdings spürt er erst, als er Yugi noch fester an sich zieht, wie der Schlaf wieder nach ihm greift.
 

Als die Sonne die ersten Strahlen über den Himmel schickt wacht Yami wieder auf. Erstaunt bemerkt er, dass sie sich keinen Millimeter voneinander wegbewegt haben.

Da er noch nicht aufstehen will, lässt er seine Gedanken ein wenig wandern und wundert sich nach einer Weile, dass er diesen engen Körperkontakt inzwischen nicht nur erdulden, sondern sogar geniessen kann. Das war doch vor ein paar Wochen noch ganz anders. Da hat ihn nur schon die kleinste Berührung beinahe in Panik versetzt und jetzt liegt er hier mit Yugi eng umschlungen da.

Was ist an diesem Menschen anders, als an den anderen in seinem Umfeld? Denn Grossvater darf ihn inzwischen auch anfassen, aber da ist es eher eine Art dulden, weil es der alte Mann darf und er ihm vertraut. Nur tut er das bei ihm auf eine vollkommen andere Art und Weise als wie es bei Yugi der Fall ist.
 

So in seine Grübeleien vertieft merkt Yami gar nicht wie die Zeit vergeht. Erst als sich Yugi an ihn gekuschelt zu regen beginnt, fällt ihm auf, wie weit die Sonne inzwischen gewandert ist und sie so kaum noch Zeit für’s Morgentraining haben. Es sei denn, er nimmt Yugi mit nach draussen und übt mit ihm während Rishido die Pferde füttert. Denn noch deutlicher als gestern kann er nun das Pochen und Brennen an seinen Händen spüren. So kann er vielleicht die breiten Stoffballen bewegen, aber sicher nicht die schweren Heunetze und Eimer mit ihren Seilen und dem dünnen Henkel.
 

Darum wartet er geduldig, bis Yugi von allein aufwacht und ihn mit verschlafenen Augen ansieht. „Guten Morgen du Schlafmütze.“ Lächelnd streicht er Yugi wieder die Strähne aus dem Gesicht. Irgendwie gefällt es ihm, dies zu tun. „Es ist höchste Zeit für’s Training. Allerdings solltest du dich dafür anziehen, da wir draussen im Hinterhof trainieren werden.“

Amüsiert kann Yami beobachten, wie Yugi versucht seine Worte zu verstehen und wie dann die Erkenntnis so ganz langsam in dessen Gehirn ankommt.

Denn auf einmal reisst dieser seine Augen auf und richtet sich kerzengerade im Bett auf. „Draussen! Wir sollen draussen üben! Aber jetzt ist es doch noch so kalt und... und... und...“, versucht sich Yugi an einem Widerspruch, den sein Freund auch akzeptiert.
 

Dieser steht aber nur lachend auf. „Beim Training wird dir schon warm werden und ausserdem haben wir schon Mitte Juni durch. Da ist es am Morgen nicht mehr wirklich kalt. Sondern nur noch angenehm kühl.“ Mit dem Zeigefinger wedelt Yami vor Yugis Gesicht herum. „Ich muss es ja schliesslich wissen. Immerhin bin ich jeden Morgen um diese Zeit im Stall. Also los jetzt. Hop hopp! Aufstehen und umziehen oder du stehst in Shorts und Shirt draussen rum.“

Lachend weicht er dem Kissen aus, das nur Sekunden später auf ihn zugeflogen kommt und fängt es gleichzeitig auf, nur um es sofort wieder zu Yugi zurückzuwerfen. Natürlich trifft er diesen mitten ins Gesicht. Was auch damit zusammenhängt, dass Yugi immer noch auf dem Bett sitzt und so nicht wirklich ausweichen kann.

Einem weiteren Geschoss ausweichend rennt er zu seinem Zimmer. „Wenn ich wieder rauskomme bist du fertig angezogen oder ich schleife dich so wie du bist nach draussen.“
 

Empört plustert sich Yugi regelrecht im Bett auf. „Yami! Du bist so ein Sklav... strenger Lehrer. Ich bin noch nicht einmal ganz wach und meinen Tee hatte ich auch noch nicht!“ Innerlich klopft sich Yugi auf die Schulter, dass er sich gerade noch so korrigieren konnte. Wer weiss, was Yami sich sonst hätte einfallen lassen. Vermutlich noch ein Training um Mitternacht oder so.
 

In seinem Zimmer schüttelt Yami über Yugi den Kopf, während er zu dem Stuhl geht, über den er am Abend zuvor seine Sachen gehängt hat. Natürlich hat er mitbekommen, was dieser eigentlich sagen wollte und er rechnet es ihm hoch an, dass er den Satz noch abgeändert hat.

Durch seine bandagierten Hände etwas eingeschränkt, zieht sich Yami umständlich um und braucht dadurch etwas länger als sonst. Besonders weil er darauf achtet, dass die Verbände nicht noch mehr verrutschen. Wechseln will er sie nämlich erst nach dem Training und wenn er geduscht hat.

Als er wieder in Yugis Zimmer kommt sieht er, dass es wohl gar nicht so schlecht gewesen ist, dass er länger als sonst gebraucht hat. Zieht sich Yugi doch jetzt erst die Hose hoch und schliesst sie vor sich hin murrend. Grinsend lehnt sich Yami an den Türrahmen. „Wie ich sehe, bist du so gut wie fertig.“ Mit schnellen Schritten geht er zu Yugi und packt ihn am Handgelenk. Dabei ignoriert er den leichten Schmerz, der durch seine Hand rast.

Ohne auf Yugis Worte zu achten, dass er noch immer oben ohne und barfuss ist, zieht er ihn aus dem Zimmer. „Ich habe es dir gesagt Yugi und wenn du so lange rumtrödelst bist du selbst schuld.“

Als er dann aber die Treppe erreicht, lässt er Yugi los. „Du hast noch so lange Zeit, bis ich Rishido aus der Küche geholt habe. Wenn du dann immer noch so rumläufst, bist du selbst schuld.“ Streng sieht er Yugi an, der daraufhin die Beine in die Hand nimmt und zurück ins Zimmer rennt. „Ich will dich nicht holen müssen!“, ruft Yami ihm noch hinterher, ehe er breit grinsend die Treppe runtergeht. Kurz überlegt er, doch dann geht er zuerst ins Bad um wenigstens die gröbste Morgentoilette zu erledigen. Diese zwei Extraminuten kann er Yugi ja geben. Er ist ja schliesslich kein Unmensch.

In aller Ruhe geht er dann in die Küche, wo wirklich Rishido mit Sugoroku den Brotteig am Kneten ist.

„Guten Morgen.“ Zwar nennt er keinen Namen, aber er sieht nur Sugoroku an, während er zum Herd geht um für Yugi eine Tasse Tee zu holen.
 

„Guten Morgen Yami. Was war denn das eben für ein Tumult, den ihr beiden da veranstaltet habt?“, fragend mustert er Yami, der gerade leise am Fluchen ist, weil ihn der Verband an seiner Hand stört.

Als es Yami endlich geschafft hat, den Tee einzuschenken dreht er sich mit der Tasse zum Tisch um. „Ganz einfach, ich habe Yugi gesagt, dass er fertig angezogen sein soll, wenn ich fertig bin und das war er nicht. Darum habe ich ihn nur mit der angezogenen Hose aus dem Zimmer gezogen, ihm dann aber oben an der Treppe noch einmal Zeit gegeben sich fertig anzuziehen, bis ich Rishido aus der Küche geholt habe.“
 

Geschockt hört Rishido zu. Wie kann es Yami nur wagen sich so dem jungen Meister gegenüber zu verhalten und dann lacht Meister Sugoroku nur und rügt ihn nicht einmal. Geschweige denn, dass er ihm eine Strafe androht.

Dabei bemerkt er nicht einmal, dass er den Teig gar nicht mehr bearbeitet.
 

Unschuldig blickt Yami zu dem geschockten Rishido. „Kommst du nun mit in den Stall oder muss Yugi die Arbeit übernehmen?“ Natürlich ist ihm aufgefallen, dass seine Worte und Grossvaters Reaktion ihn geschockt haben. Nur, warum soll er auf den Anderen Rücksicht nehmen? Immerhin ist das hier sein Zuhause und Rishido nur ein vorübergehender Gast.

Mit der Tasse in der Hand geht er zur Tür. „Was ist? Bist du zu einer Salzsäule erstarrt? Die Pferde haben Hunger und Durst.“

Ungeduldig steht er da und wartet darauf, dass der andere endlich die Hände aus dem Teig nimmt und ihm folgt.
 

Kaum sind Rishido und Yami gegangen kann sich Sugoroku nicht mehr zurückhalten. Laut lachend lässt er sich auf den Stuhl sinken. Das gerade war besser als jede Komödie, die er im Theater gesehen hat. Irgendwie tut ihm Rishido ja schon beinahe leid, aber nur beinahe. Er hätte ja nicht zustimmen müssen Yami im Stall zu helfen. Als er sich wieder so halbwegs beruhigt hat, wischt sich Sugoroku die Lachtränen aus den Augen und macht damit weiter den Teig fertig zu kneten.
 

Inzwischen steht Yami ungeduldig mit dem Fuss tippelnd bei der Treppe. „Yugi, wenn du nicht sofort runterkommst, dann wird das Training doppelt so hart wie sonst. Ich habe dir wirklich mehr als genug Zeit gegeben dich richtig anzuziehen.“

Bei der Lautstärke und dem Tonfall, den Yami anschlägt zuckt Rishido unweigerlich zusammen. „Yami, du kannst doch nicht so mit deinem Meister sprechen“, flüstert er schon beinahe panisch auf Ägyptisch. Auch wenn ihm Meister Sugoroku gestern so viel erklärt hat, das geht dann doch wohl wirklich etwas zu weit.

Doch Yami sieht ihn nur mit einer hochgezogenen Augenbraue an. „Ich rede mit Yugi und Grossvater so wie ich es für richtig halte. Wenn es ihnen nicht passt, dann können sie es mir ja sagen.“
 

In dem Moment kommt Yugi die Treppe runtergestürzt. „Entschuldige Yami. Ich bin ja schon da.“ Sich fragend, was die beiden vorhin wohl geredet haben, sieht Yugi von einem zum anderen. Zwar hat er nur Yami sprechen gehört und auch nur die letzten paar Worte, aber der Blick den er Rishido dabei zugeworfen hat. Der hat Bände gesprochen. Nur leider auf Ägyptisch.
 

Mit ernster Miene drückt Yami Yugi die Teetasse in die Hand. „Austrinken und zwar schnell.“

Da Yugi aber schon wieder am trödeln ist, schnappt er sich nach kurzer Zeit dessen anderen Arm und zieht ihn in Richtung Hintertür. „Kommst du Rishido? Oder brauchst du auch eine Extraeinladung?“, mit zusammengekniffenen Augen fixiert er den grossen Ägypter. Dieser zuckt regelrecht zusammen und eilt an Yami vorbei zur Tür und hält sie sogar für die anderen beiden auf.

Erst im Hinterhof lässt Yami Yugis Arm wieder los. „Ich erkläre Rishido schnell was er machen muss und dann legen wir los. Egal ob du den Tee ausgetrunken hast oder nicht!“
 

Nun wird es Yugi aber langsam zu bunt. „Yami, jetzt mach mal halblang. Wir können nichts dafür, dass du dich verletzt hast, also lass deine Wut von mir aus wieder an einer Wand aus, aber nicht an mir oder Rishido“, fest sieht er Yami an. Der jedoch erwidert den Blick äusserlich gelassen, bis er sich wortlos umdreht und Rishido zuwinkt, dass er ihm folgen soll.

Nicht wissend, ob Yami ihn wirklich verstanden hat, verfolgt Yugi die beiden ungleichen Männer mit seinen Augen. Dann jedoch fällt ihm ein, was ihm angedroht worden ist. So schnell wie möglich beginnt er seinen Tee zu trinken. Wenn er schon so früh am Morgen trainieren soll will er wenigstens etwas von dem Wachmacher in sich haben. Obwohl, irgendwie gefällt ihm ja die herrische Art, die sein Freund gerade zeigt. Nur muss er ihm später dringend sagen, dass er in Zukunft wirklich nicht mehr so mit ihnen umspringen darf. Schliesslich sind sie eine Familie und nicht Yamis Untertanen.
 

Während Yugi seinen Tee trinkt, steht Yami im Heulager vor Rishido und sieht ihn ernst an. Allerdings hält er gleichzeitig einen möglichst grossen Abstand zu dem anderen ein. „Also, zuerst will ich eins klarstellen. Nur weil ich jetzt deine Hilfe brauche, heisst das noch lange nicht, dass wir Freunde werden.“ Da sie jetzt allein sind fühlt er sich wie damals ausgeliefert und würde am liebsten wegrennen, aber das überspielt er, indem er Rishido mit verschränkten Armen fest in die Augen blickt. „Die Pferde bekommen kurz nach Sonnenaufgang ihr erstes Heu und die Wassertröge fülle ich dann auch gleich wieder auf. Dann nehme ich immer die Pferdeäpfel aus den Boxen. Hast du mich verstanden?“ Wie er es sich inzwischen angewöhnt hat, wenn er etwas sagt, was nur den anderen etwas angeht oder sie allein sind, spricht Yami mit Rishido in ihrer gemeinsamen Muttersprache.
 

Die Hände hinter dem Rücken verschränkt steht Rishido da und kann kaum glauben, dass er schon wieder eine genaue Erklärung bekommt wie er mit den Tieren umgehen muss. Entgegen seiner sonstigen Art liegt ihm ein scharfer Kommentar auf der Zunge, den er aber unterdrückt. Vor allem weil er hinter dem festen Blick mit dem Yami ihn fixiert, ein ängstliches Flackern erkennen kann, was neben dem ungewöhnlich grossen Abstand, den der andere einhält eine für ihn eindeutige Sprache spricht.

„Ja, ich habe es verstanden. Auch wenn ich nicht verstehe, warum du mir schon wieder so eine genaue Anleitung gibst. Yami, ich kenne mich mit Pferden aus und wenn was ist, dann frage ich nach. Du musst dir also keine Sorgen machen.“ Bewusst hält Rishido seine Stimme ganz ruhig und lässt mit keiner einzigen Nuance in der Tonlage erkennen, dass er etwas genervt ist.

Mit möglichst vorsichtigen Bewegungen geht Rishido zu den Heunetzen. Als er auf dem Weg nach draussen ist, hält er direkt neben Yami kurz an, was diesen unwillkürlich die Luft anhalten lässt. „Ich würde dir nie absichtlich etwas antun. Versuch die Vergangenheit nicht zu vergessen, aber zu verarbeiten. Sonst wirst du irgendwann zusammenbrechen.“ Ohne den anderen weiter anzusehen, trägt er die Heunetze nach draussen, wo die beiden Pferde schon ungeduldig ihre Köpfe aus den Boxen strecken.
 

Von den offenen Worten geschockt braucht Yami mehrere, bewusst gemachte tiefe Atemzüge bis er sich so weit gefasst hat, dass er sich wieder bewegen kann. Erst dieser Traum und dann dies. Also so langsam wird ihm das alles wirklich zu viel.

Noch einmal tief Luft holend um seine äussere Gelassenheit wiederherzustellen, schliesst Yami kurz die Augen. Erst als er sich sicher ist, dass er sich wieder so weit unter Kontrolle hat, dass er nicht gleich auf die nächste Wand einprügelt, was ihm seine Hände sicher nicht verzeihen würden, geht auch er nach draussen. Wo Yugi es sich beim Brunnen schon gemütlich gemacht hat.
 

Als Yugi sieht, dass Yami auf ihn zukommt, steht er mit einem leichten Lächeln auf. „Na du, hast du dich wieder ein wenig beruhigt?“, besorgt mustert er seinen Freund. Hat er sich doch schon gefragt, was dieser noch so lange im Heulager macht. Nachdem Rishido mit den Netzen wieder rausgekommen ist.
 

Äusserlich ruhig tritt Yami auf Yugi zu und schaut ihm ernst in die Augen. Deutlich kann er darin die Sorge erkennen. Nur leider kann er auch sehen, dass Yugi wohl seine Worte vorhin ernst gemeint hat, als er ihn auf seinen Tonfall hingewiesen hat und dass er sich nicht so benehmen soll.

Reuevoll lässt Yami daraufhin den Kopf sinken und fixiert irgendeinen Punkt auf dem Boden. „Es... ach verdammt“, beginnt er unsicher.

Woraufhin Yugi den letzten Abstand zwischen ihnen überbrückt und ihm die Hände auf die Schultern legt. „Yami, sag mir bitte was los ist. Du bist doch sonst nicht so.“ Leicht beugt er sich so vor, dass er seinem Freund in das gesenkte Gesicht sehen kann. „Yami, es ist früh am Morgen und du weisst wie ich dann drauf bin. Ausserdem bin ich weder im Badezimmer gewesen, noch habe ich gefrühstückt. Darum war es von dir schon ziemlich unfair, dass du so mit mir rumgesprungen bist. Denn das ist sonst nicht deine Art. Also, was ist los?“

Mit jedem seiner Worte scheint Yami ein wenig mehr in sich zusammenzusacken. Was Yugi in der Seele schmerzt. Hat er doch besonders in der letzten Zeit gemerkt, was für ein stolzer Mann Yami eigentlich ist und ihn jetzt so zu sehen ist irgendwie falsch. Doch noch bevor er etwas sagen kann, wird er plötzlich von Yami gepackt und in eine feste Umarmung gezogen.
 

Versuchend die Umgebung auszuschalten, vergräbt Yami sein Gesicht an Yugis Schulter. Es ist zu viel. Einfach viel zu viel.

„Verzeih mir Yugi. Ich... weiss ja selbst nicht, was mit mir los ist. Ich...“, schluchzend bricht Yami nun regelrecht zusammen.
 

Über den plötzlichen Zusammenbruch seines Freundes erschrocken, kann Yugi nichts weiter machen, als ihn noch fester in seine Arme zu ziehen und einfach nur immer wieder beruhigend über dessen Rücken zu streicheln. Er weiss nicht, wie lange sie so dastehen, aber es muss eine ganze Weile sein. Kann er doch sehen, wie langsam die ersten Sonnenstrahlen den Boden des Hinterhofes erreichen.
 

Von weitem beobachtet Rishido die ganze Szene und kann es kaum glauben. So selbstsicher und stark wie der andere vorhin gewirkt hat, so wirkt er jetzt hilflos und schwach. Grösser könnte ein Widerspruch wirklich nicht sein und das dann noch in einer Person vereint.

Was für eine Persönlichkeit versteckt sich hinter diesem Sklaven. Der sich manchmal eher wie ein Herrscher verhält, als so wie es sich für jemanden aus ihrer Schicht gehört. Egal ob er nun erst seit weniger als 6 Jahren ein Sklave ist oder nicht.

Mit einem Kopfschütteln macht sich Rishido daran, weiter die Pferdeäpfel aus den Boxen zu holen. Zum Glück brauchte Yami relativ lange im Heulager, so dass er die Wassertröge in den Boxen schon fertig gefüllt hatte, als dieser wieder rausgekommen ist.

Nachdem er alle Pferdeäpfel in den Mistkarren verfrachtet hat, schnappt sich Rishido die leeren Heunetze und bringt sie zurück ins Lager, wo er beginnt sie für das zweite Frühstück der Pferde zu stopfen.
 

Unterdessen löst sich Yami zögerlich wieder von Yugi. Weil es ihm unendlich peinlich ist, dass er schon wieder so einen Zusammenbruch hatte, vermeidet er es jedoch ihn anzusehen. „Sorry, das wollte ich nicht“, nuschelt er undeutlich in seinen nicht vorhandenen Bart. Erst jetzt, wo er sieht, wie weit die Sonne schon den Platz erhellt, bemerkt er, wie spät es schon sein muss. „So wie es aussieht, müssen wir schon wieder rein. Sicher ist Grossvater schon mit dem Frühstück fertig.“ Noch immer murmelt er mehr zu sich selbst, als dass er mit Yugi spricht. Darum versteht dieser ihn auch nur, weil sie so nahe zusammen stehen. „Ja, es ist wirklich schon spät. Was hältst du davon, wenn wir dafür am Abend länger als sonst trainieren?“, aufmerksam mustert er seinen Freund, ob er es wagen kann gleich noch einen Vorschlag dranzuhängen. „Vielleicht können wir das in Zukunft ja immer so machen?“

Als er den verwirrten Blick bemerkt, der ihm daraufhin zugeworfen wird, wird Yugi leicht rot um die Nase. „Weisst du... es ist schöner wenn... naja... wenn ich in deinen Armen aufwache, statt durch eine weggezogene Decke. Darum dachte ich... naja... könnten wir doch das Morgentraining ausfallen lassen und dafür am Abend viel länger trainieren.“ Verlegen kratzt er sich mit einer Hand am Hinterkopf und findet den Boden zu seinen Füssen gerade sehr faszinierend.
 

Im ersten Moment will Yami zurückweichen und möglichst viel Abstand zwischen sie bringen. Doch dann sagt er sich, dass das Yugi ist und er ihm wirklich vertrauen kann und dass es ihm ja auch gefällt, wenn sie so aufwachen. Eigentlich wollte er ja wirklich nur am Abend ein langes Training machen, aber dann wollte er Yugi diesen kleinen Denkzettel verpassen.

Plötzlich schleicht sich ein schelmisches Grinsen auf seine Lippen, als ihm ein Gedanke kommt. Es wird Zeit den anderen ein wenig zu ärgern.

Sanft legt er ihm die Hand unters Kinn und zwingt Yugi so den Kopf zu heben, so dass er ihm in die Augen sehen kann. Lächelnd beugt er sich ganz nah zu dessen Gesicht, bis sich nur noch wenige Zentimeter zwischen ihnen befinden. „Soso, dir gefällt es also, wenn wir zusammen aufwachen.“ Als er sieht wie Yugi ihn mit grossen Augen und hochrot werdend ansieht beugt er sich noch ein wenig mehr vor und verleiht seiner Stimme eine tiefere Tonlage. „Was machen wir denn da?“ Innerlich grinsend blickt er in die amethystfarbenen Augen. „Ich würde sagen, ausschlafen und dafür am Abend länger trainieren, aber diesmal ohne zu motzen.“ Während er redet beugt er sich noch weiter nach vorn, so dass er die letzten Worte direkt neben Yugis Ohr sagt.

Schmunzelnd hört er, wie Yugi ruckartig die Luft einzieht und lässt ihn dann sofort los. Ein paar Schritte zurücktretend mustert er den nun wirklich knallroten Yugi. „Ich würde sagen, wir gehen jetzt frühstücken, aber vorher solltest du noch eine kalte Dusche nehmen.“ Unschuldig, als wäre nichts gewesen dastehend, wartet er darauf, dass Yugi etwas sagt.
 

Dieser ist jedoch noch viel zu sehr damit beschäftigt seine Atmung wieder unter Kontrolle zu bringen, von seinem rasenden Herzschlag ganz zu schweigen. Dazu kann er deutlich spüren, dass seine Hose ziemlich in seinem Schritt spannt. Dies und Yami, der ihn unschuldig ansieht, lassen ihn aus seiner Starre erwachen. „Verdammt Yami, das ist so unfair. Glaub mir ich werde es dir heute Abend beim Training schon zeigen. Ich gehe ins Bad und will nicht gestört werden!“ Vor sich hin fluchend, dass ihn sein Freund so eiskalt oder besser gesagt heiss erwischt hat, geht Yugi ins Haus und dann direkt ins Badezimmer. Ganz sicher wird er jetzt nicht kalt duschen, sondern seiner Phantasie freien Lauf lassen.
 

Grinsend wendet sich Yami, nachdem Yugi verschwunden ist, nun auch dem Haus zu. Wird dann aber von der Stimme Rishidos aufgehalten. „Das war jetzt aber nicht wirklich fair dem jungen Meister gegenüber. Ihn erst so heiss zu machen und dann ins Bad zu schicken. Auch solltest du nichts beginnen, was du nicht auch zu Ende führen willst, wenn er keinen Rückzieher machen sollte.“

Sich innerlich in den Hintern tretend, dass er vergessen hat, dass Rishido auch noch da ist, dreht sich Yami zu dem anderen um. „Ich weiss, wie weit ich bei Yugi gehen kann. Ausserdem geht es dich nichts an, was ich mache.“ Zudem weiss er selbst nicht, was da vorhin gerade in ihn gefahren ist, dass er sich so verhalten hat und er ist sich auch bewusst, dass er von Glück reden kann, dass Yugi ihn niemals zu etwas zwingen würde, was er nicht möchte.

Als er am Bad vorbeikommt, hört er durch die Tür wie sein Name unterdrückt gestöhnt wird. Geschockt, bleibt er stehen, wieso stöhnt Yugi seinen Namen? Stellt er sich etwa vor, dass er...? Wenn ja, wieso?
 

Grinsend steht Sugoroku in der Küchentür und beobachtet den geschockten Yami. Irgendwie grenzt es ja schon beinahe an ein Wunder, dass dieser Yugi nicht schon früher erwischt hat. Schliesslich flüchtet sich Yugi fast jeden Morgen und manchmal sogar noch am Abend ins Badezimmer.

Nachdem es schon eine Weile ruhig ist und auch Rishido hinter Yami, von diesem aber unbemerkt, dasteht räuspert sich Sugoroku laut und deutlich. „Also, wenn du nicht willst, dass dich Yugi beim Lauschen erwischt, solltest du in die Küche kommen.“

Nur mit Mühe kann er sich das Lachen verkneifen, als er von Yami erst kreidebleich und dann mit hochroten Wangen angesehen wird. Doch statt der Aufforderung nachzukommen rennt Yami die Treppe nach oben in sein Zimmer. Wo er sich schwer atmend an der geschlossenen Tür zu Boden gleiten lässt. Krampfhaft, versucht er das, was er gerade gefühlt hat und immer noch fühlt irgendwie einzuordnen und zu unterdrücken.
 

Von dem ganzen Durcheinander hat Yugi gar nichts mitbekommen. Weshalb er erstaunt von Rishido zu seinem Grossvater blickt, als er aus dem Bad kommt. „Habe ich etwas verpasst?“, fragend sieht er abwechselnd die beiden grinsenden Männer an.
 

Auf die Frage hin schüttelt Sugoroku nur mit einem möglichst unschuldigen Gesichtsausdruck den Kopf. „Nein. Yami hat dich nur duschen gehört und ist darum hoch ins Zimmer gestürmt. Ich vermute mal in seines, da er die Tür zugeschlagen hat.“

Als Yugi nun tiefrot anläuft kann er nicht mehr. „Rishido kommst du frühstücken?“, mit dem letzten Rest Selbstbeherrschung den er noch hat dreht sich Sugoroku um, bevor er sich mit einem Lachanfall an der Tischplatte festhält. Dass er dabei vermutlich von Rishido beobachtet wird, ist ihm so ziemlich egal.
 

Tatsächlich ist Rishido seiner Aufforderung gefolgt und steht nun ebenfalls leicht grinsend da. Zwar versteht er nicht, was daran so lustig sein soll, doch das Lachen des alten Mannes ist einfach ansteckend.
 

Ratlos, was er jetzt machen soll, sieht Yugi zu seinem Zimmer hoch. Von hier aus kann er knapp erkennen, dass die Tür noch offensteht, also scheint Yami wirklich in sein eigenes Zimmer gegangen zu sein.

Erst lenkt er seine Schritte in Richtung der Küche, aber dann wendet er sich automatisch der Treppe zu. Mit jedem Schritt langsamer werdend steigt er eine Stufe nach der anderen nach oben. Denn so wie er Yami einschätzt hat dieser das was er gehört haben muss vollkommen falsch verstanden. Obwohl, wenn er ehrlich zu sich selbst ist, hat es Yami vermutlich richtig verstanden und er selbst will es für seinen Freund nun herunterspielen gehen.
 

Vor der geschlossenen Zimmertür bleibt Yugi stehen. Soll er wirklich reingehen? Zögernd hebt er seine Hand, lässt sie wieder sinken, hebt sie wieder, hält in der Bewegung inne, bis er sich schliesslich ein Herz fasst und anklopft.
 

Von dem Klopfen aus seinem Gefühlswirrwarr gerissen schreckt Yami hoch. „Ja?“, langsam rutscht er von der Tür weg, ehe er mit weichen Knien aufsteht. Vermutlich ist es Yugi, der da auf der anderen Seite der Tür steht und tatsächlich bestätigt sich seine Vermutung, als die Tür aufgeht.

Mit wild klopfendem Herzen steht er da und wartet stumm darauf, dass sein Sharik ins Zimmer kommt und die Tür hinter sich geschlossen hat. „Yami, ich...“, verlegen knetet Yugi seine Hände und vermeidet es seinen Freund anzusehen. Als dann aber keine hörbare Reaktion erfolgt, überwindet er seine Schüchternheit. Zögernd richtet er seinen Blick auf seinen Freund. „Yami, das was du wohl gehört hast. Es ist nicht so wie du denkst. Es...“ „Ach ja, woher willst du wissen was ich denke? Oder kannst du seit neuestem Gedanken lesen?“, wird er von Yami unterbrochen, der fest seinen Blick erwidert.

Ohne ihn aus den Augen zu lassen bewegt sich Yami langsam auf Yugi zu, bis er direkt vor ihm steht. „Also los. Sag mir was ich denke.“ Denn das wüsste er selbst wirklich auch gern.

Unsicher weicht Yugi einen Schritt zurück und weiter kommt er auch nicht, denn schon steht er mit dem Rücken im wahrsten Sinne des Wortes an der Tür. „Also ähm... dass ich mir vorgestellt habe wie du mich... naja... ähm“, mit hochroten Wangen bricht Yugi ab.
 

Von der so schüchternen Art Yugis wie magisch angezogen, macht Yami noch einen Schritt auf ihn zu. Dabei kämpft er mit sich selbst. Denn ein Teil von ihm will wegrennen, aber der andere Teil will, dass er sich Yugi noch mehr nähert. Als er direkt vor ihm steht stützt er sich links und rechts neben ihm an der Tür ab. „Was hast du dir denn vorgestellt? So falsch kann ich vermutlich gar nicht liegen. So rot wie du bist.“ Unbewusst beugt er sich ein wenig zu ihm runter, während er ihm die ganze Zeit fest in die Augen sieht.
 

Leer schluckend steht Yugi da. Was soll das? Wieso verhält sich Yami schon wieder so, als würde er nur wollen, dass er ihn küsst. „Ich... habe mir vorgestellt, dass du...“, unmerklich hebt er seinen Kopf ein wenig mehr an. „Dass ich was?“

Leise stöhnt Yugi bei dem Klang von Yamis Stimme auf. Das ist so unfair. Wie kann ihn sein Freund nur so quälen? Schwer atmend steht er da, kämpft um seine Selbstbeherrschung. „Yami... lass mich gehen... oder ich kann mich nicht länger beherrschen.“ Undeutlich nimmt er wahr wie schwach seine Stimme klingt.
 

Diese Worte lassen Yami ein wenig zurückweichen. Was macht er hier eigentlich? Doch gerade als er sich noch weiter zurückziehen will, leckt sich Yugi unbewusst über die Lippen.

Fasziniert betrachtet er die nun leicht glänzenden Lippen. Beugt sich dabei wieder weiter nach vorn. Irgendwie hat er das Gefühl, als würde er von einer unsichtbaren Macht dazu gedrängt sich diesen Lippen immer weiter zu nähern.
 

Unwillkürlich hält Yugi den Atem an. Will Yami ihn etwa wirklich küssen? Ungläubig bleibt er still stehen. Nur seine Augen wandern immer wieder von Yamis Mund zu dessen Augen und wieder zurück.

Inzwischen wartet er schon beinahe sehnsüchtig darauf, dass sein Freund endlich die letzten Zentimeter überwindet. Doch dann zögert Yami, wirkt plötzlich unsicher. Die Spannung nicht mehr aushaltend nimmt Yugi seinen ganzen Mut zusammen und überbrückt die letzten Zentimeter.
 

Erschrocken will Yami zurückweichen, hält dann aber still. Hauptsächlich deswegen, weil Yugi nichts weitermacht, als die Lippen ganz leicht gegen seine zu bewegen. Nur ihre Lippen berühren sich und das gibt Yami die Sicherheit die er braucht um nun den Kuss zögernd zu erwidern.
 

Sofort als Yugi spürt, dass Yami reagiert überlässt er ihm Stück für Stück die Kontrolle, lässt sich zurück an die Tür gleiten. Deutlich spürt er wie unsicher sein Freund ist. Umso mehr geniesst er diesen unglaublich scheuen und zarten Kuss.

Von ihm selbst unbemerkt, hebt Yugi seine Arme und legt sie leicht auf Yamis Brust. Allerdings nur für Sekunden, denn schon werden seine Handgelenke von seinem Freund umfasst und über seinem Kopf an die Tür gedrückt.
 

Überrascht, dass ein Kuss schön sein kann löst Yami ihre Lippen. Nach Luft schnappend lehnt er seine Stirn mit geschlossenen Augen gegen Yugis. „Das war ja schön?“

Von dieser fragend klingenden Aussage überrascht öffnet Yugi seine Augen. „Ja, das war es“, erwidert er mit heiserer Stimme. „Hast du denn etwas Anderes erwartet?“ Kaum hat er das gesagt, fällt ihm ein, wie Kuroi brutal seine Lippen auf Yamis gezwungen und ihn sogar gebissen hat. „Du hast noch nie freiwillig geküsst?“,
 

Mit einem Kloss in der Kehle nickt Yami leicht. „Noch nie, zumindest seit ich mich erinnern kann.“ Ohne seine Stirn von Yugis zu nehmen öffnet er seine Augen und sieht ihm mit einem wehmütigen Schimmer in den rubinroten Tiefen an. „Aber es ist schön. Darf ich noch einmal?“, unsicher auf die Antwort wartend verharrt Yami.
 

Über die scheue Frage lächelnd nickt Yugi. Was sich durch ihren Stirnkontakt seltsam anfühlt. „Natürlich. Jederzeit.“ Kaum hat er das gesagt, spürt er die Lippen seines Freundes wieder vorsichtig auf den seinen.

Mit einem leisen Seufzen schliesst er genüsslich die Augen und lässt sich in den Kuss fallen. Ganz leicht erwidert er den leichten Druck und die Bewegungen von Yamis Lippen.

Zwar würde er ihn gern auch mit seinen Händen berühren, aber er akzeptiert es, dass diese immer noch über seinem Kopf an der Tür festgehalten werden. Wenn sein Freund dies zur Sicherheit braucht, dann kann er mehr als gut damit leben.
 

Unterdessen sitzen Sugoroku und Rishido in der Küche am Tisch und frühstücken. Dabei sieht Rishido immer wieder zur Tür, aber die beiden tauchen einfach nicht auf. „Meister Sugoroku, meinen Sie nicht, dass wir...“ „Nein Rishido“, wird er von dem lächelnden alten Mann unterbrochen. „Wenn wir bis jetzt nichts gehört haben, dann würden wir die beiden bestimmt nur stören. Wir lassen ihnen dann einfach etwas vom Frühstück auf dem Tisch stehen, wenn sie noch nicht aufgetaucht sind, bis wir fertig gegessen haben.“ In aller Ruhe nimmt er sich noch eins der Brötchen. „Am besten räumen wir nachher zusammen die Küche auf und du gehst wieder zu den Pferden und ich öffne den Laden. Denn irgendwie habe ich das Gefühl, dass wir die beiden erst dann sehen werden, wenn sie Hunger haben.“ Denn nachdem was ihm Rishido von dem Verhalten der Jungs im Hinterhof erzählt hat, kann er sich lebhaft vorstellen, was sie gerade am Machen sind.
 

Es kommt wirklich so, wie es Sugoroku vorhergesehen hat. Auch nachdem sie mit dem Frühstück fertig sind, haben sie noch keinen der beiden gesehen. So dass sie ihnen zwei Teller mit Brötchen und sowie das Marmeladen- und natürlich auch das Honigglas stehen lassen.

Danach gehen sie wie besprochen in den Laden beziehungsweise in den Stall.
 

Eine Etage höher bemerken Yami und Yugi nicht, wie die Zeit vergeht.

Immer noch wird Yugi von seinem Freund an der Tür festgehalten und immer wieder treffen sich ihre Lippen.

Nur irgendwann müssen sie leider auch wieder richtig atmen. So lösen sie sich bedauernd voneinander, sehen sich dafür aber schwer atmend an. „Yami, ich... könntest du vielleicht meine Hände loslassen?“ Wagt es Yugi nach einer Weile leise zu fragen. So langsam wird diese Position nämlich etwas unbequem.
 

Zögernd löst Yami seinen lockeren Griff um die Handgelenke. „Sorry, aber bitte nicht...“ „Ich werde dich nicht festhalten“, versichert Yugi lächelnd. Nicht nur weil er seinen Freund beruhigen will, sondern auch weil dieser wieder dieses typische Magiwort benutzt hat.

Sanft wie eine Feder streicht er Yami eine vorwitzige blonde Strähne aus dem Gesicht. „Du gibst das Tempo vor und wir machen nur was du willst.“
 

Erleichtert, dass Yugi nichts von ihm erwartet was er ihm nicht geben kann, lehnt sich Yami in die Berührung der Fingerspitzen auf seiner Wange, ehe er seine Arme um Yugi schlingt und ihn fest an sich zieht. Das Gesicht an dessen Schulter vergrabend, geniesst er dieses schöne Kribbeln, das seinen Körper erfüllt. „Danke.“ Nur leise spricht er das Wort aus, aber mit so viel Gefühl, dass er von sich selbst überrascht ist.
 

Vor Rührung kann Yugi gar nichts darauf erwidern. Stattdessen schlingt er seine Arme um Yamis Hals und Schultern und zieht ihn noch näher an sich heran. Wenn das überhaupt noch möglich ist.

Lange stehen sie so an die Wand gelehnt da, ehe sich Yami vorsichtig aus Yugis Armen löst. Erleichtert stellt er dabei fest, dass sich dieser wirklich an seine Worte hält, denn er hält ihn in keinster Weise zurück. Stattdessen spürt er, wie die Hände sanft über seine Schultern gleiten, bis er sie mit den seinen ergreift. „Yugi ich...“ „Du musst nichts sagen Yami. Ausser du willst es. Nur hör mir bitte einen Moment zu. Ich habe es ernst gemeint, als ich sagte, dass du das Tempo vorgibst. Egal was noch passieren wird oder nicht. Wir gehen einen Schritt nach dem anderen und wenn es dir zu viel wird, dann musst du es nur sagen und ich höre auf.“

Langsam beugt sich Yugi daraufhin nach vorn und haucht seinem Freund einen Kuss auf die Lippen. „Nur schon das hier ist mehr als ich je zu wünschen gewagt habe.“ Nur Millimeter trennen ihre Gesichter voneinander, was Yami sogleich ausnutzt um sich noch einen dieser süssen Küsse zu holen.

Und da er Yugi gerade so praktisch festhält, drückt er seine Hände neben ihnen an die Tür. Allerdings nicht mehr über dessen Kopf, sondern eher auf Schulterhöhe.
 

Innerlich schmunzelnd erwidert Yugi den süssen Kuss. Offensichtlich gefällt seinem Freund das Küssen und ihm selbst ja sowieso. Auf einmal spürt er, wie seine Handgelenke losgelassen werden und sich Yamis Hände auf seine Wangen legen.

Trotzdem versucht er nicht nach Yami zu greifen auch wenn es ihm schwerfällt. Zur Sicherheit verschränkt er die Hände sogar hinter seinem Rücken, als das Bedürfnis seinen Freund anzufassen zu stark zu werden droht.
 

Erst als die Luft zu knapp wird, löst sich Yami wieder von Yugi. „Sharik, was machst du nur mit mir?“ Mit einem angenehm rasenden Herzschlag sieht er in die amethystfarbenen Augen, während er mit seinen Fingerspitzen ganz leicht über Yugis Wangen streichelt.
 

„Was heisst Sharik?“, fragend erwidert Yugi Yamis Blick. Der sieht ihn jedoch verwirrt an. „Habe ich dich gerade so genannt?“ War ihm doch nicht bewusst gewesen, dass er das Sharik laut ausgesprochen hat.

„Ja“, nickt Yugi zustimmend. „So hast du mich eben genannt und auch schon gestern.“
 

Verlegen senkt Yami den Blick. „Ähm naja... also... ähm... Sharik bedeutet... naja... so viel... wie... ähm Partner.“ Mit hochroten Wangen lässt er Yugi los und entfernt sich ein paar Schritte von ihm. „Wir sollten wohl mal langsam nach unten gehen. Bestimmt wartet Grossvater mit dem Frühstück schon auf uns.“ Nur leider steht Yugi immer noch mit dem Rücken zur Tür da. Sein einziger Fluchtweg ist also blockiert.
 

Über den Rückzug seines Freundes enttäuscht lehnt sich Yugi noch mehr gegen die Tür. Einfach weil er momentan den Halt in seinem Rücken braucht. Ausserdem hat ihn die Bedeutung des Wortes doch etwas geschockt, aber im positiven Sinn.

Auf die Worte von Yami hin blickt er zum Fenster und dem Fall der Schatten. „Frühstück? Ich denke eher, dass es schon langsam Zeit für’s Mittagessen ist.“ Als Yugi klar wird, was er da gerade gesagt hat, richtet er sich kerzengerade auf. „Scheisse, ich muss in den Laden!“ So schnell, dass Yami gar nichts mehr darauf sagen kann, reisst er die Tür auf und ist nur Sekunden später schon auf dem Weg nach unten.
 

Erstaunt über den schnellen Abgang blickt Yami auf die offene Tür. Jetzt wo er allein ist, hätte er doch gern wieder Yugi bei sich. Über sich selbst den Kopf schüttelnd geht er deutlich langsamer auch nach unten. Es wäre echt von Vorteil, wenn sich seine beiden inneren Stimmen endlich mal einig werden könnten und nicht immer die eine mehr und die andere lauf weg schreien würde.
 

Unterdessen ist Yugi regelrecht in den Laden gestürmt, wo sein Grossvater gerade eine Kundin verabschiedet. „Grossvater, entschuldige, dass ich so spät bin, aber...“ „Du warst mit Yami beschäftigt und so wie deine Augen leuchten habt ihr nicht nur geredet“, grinsend verschränkt Sugoroku die Arme und mustert dabei seinen Enkel. Dieser läuft natürlich wie auf Kommando rot an. „Grossvater! Es ist nichts passiert, wir haben wirklich nur geredet“, versucht Yugi sich rauszureden.

„Aber sicher doch und darum wirst du auch rot.“ Schmunzelnd steht Sugoroku da und kann es sich einfach nicht verkneifen seinen Enkel noch ein wenig mehr zu ärgern. „Also, was habt ihr noch so getrieben? Muss ich Yami nachher aufbauen, weil du zu weit gegangen bist?“
 

Empört über diese Anschuldigung stemmt Yugi seine Hände in die Hüften. „Ich bin sicher nicht zu weit gegangen. Wir haben uns nur geküsst und dabei hatte Yami die ganze Zeit die Kontrolle! Und bevor du noch weiter fragst. Es war OHNE Zunge. Wenn du es genau wissen willst!“ Wütend dreht er sich um und stösst prompt mit Yami zusammen, der hinter ihn getreten ist. „Also nun weiss das ganze Haus Bescheid, was wir gemacht haben. Das hat Grossvater wieder toll hinbekommen. Findest du nicht?“ Mit hochgezogener Augenbraue sieht Yami Yugi an, der erst blass wird und dann erstaunt zu seinem Grossvater blickt. „Du hast das extra gemacht?“
 

Breit grinsend nickt Sugoroku. „Na klar. Anders kriege ich dich ja nicht zum Reden, wenn du etwas für dich behalten willst. Klappt aber nur, wenn ich genau weiss, dass da noch mehr gewesen sein muss.“ Kopfschüttelnd wendet er seinen Blick von dem empörten Yugi ab, der immer noch Yamis Hände auf den Schultern hat und sieht zu seinem zweiten Enkel. „Du hast mich aber schnell durchschaut. Ich mache das nämlich seit Yugi klein gewesen ist und bis jetzt hat er es nicht gemerkt.“
 

Da Yami merkt, dass Yugi schon wieder am Hochfahren ist drückt er dessen Schultern noch ein wenig mehr. „Das ist auch einfacher, wenn man nicht selbst betroffen ist. Ausserdem ist das ein altbekannter Trick, der bei Verhandlungen gern benutzt wird. Reize dein Gegenüber so lange, bis er nicht mehr darüber nachdenkt was er sagt und das klappt sogar, wenn der andere weiss, dass diese Taktik angewendet wird.“
 

Mit grossen Augen und weit aufgerissenen Mündern starren Sugoroku und Yugi Yami an. Woher zum Teufel weiss denn Yami wie es bei Verhandlungen zu und hergeht!
 

Gerade als sich zumindest Sugoroku so weit gefasst hat, dass er wieder etwas sagen kann, geht die Ladentür auf und ausgerechnet Frau Aino betritt mit ihrer Sklavin den Laden.

„Ah, die Herren Muto und der Leckerbissen von einem Sklaven! Wo hatten sie den denn so lange versteckt?“, mit leuchtenden Augen zieht sie Yami in Gedanken regelrecht aus. „Sagen Sie mal, wo ist denn das Sklavenhalsband? Und warum sind denn seine Hände verbunden?“

Neugierig wartet sie auf die Antwort und hofft schon auf den nächsten interessanten Klatsch, den sie dann in der wöchentlichen Teerunde erzählen kann.
 

Kreidebleich sehen sich Yugi und sein Grossvater an. Wie sollen sie denn das erklären? Und dann noch ausgerechnet der Aino, die schlimmer als der lauteste Marktschreier ist, wenn es um Neuigkeiten geht, die niemanden etwas angehen.
 

Mit gesenktem Kopf steht Yami da und verflucht seinen Leichtsinn. Wie konnte er es nur riskieren, ohne das vermaledeite Halsband in den Laden zu gehen. Können doch jederzeit Kunden reinkommen. Als keiner der anderen beiden etwas sagt, entschliesst er sich, den ungehorsamen Sklaven zu spielen.

Mit einem möglichst trotzigen Gesichtsausdruck, hebt er den gesenkten Kopf und sieht der Aino mitten ins Gesicht. „Ganz einfach Madame“, versucht er sich an dem herablassendsten Tonfall, den er aufbringen kann. „Ich habe gestern den Verschluss des Sklavenhalsbandes aus Versehen kaputt gemacht und dafür bin ich mit Weidenrutenschlägen auf die Handflächen bestraft worden. Wollen Sie die Wunden sehen?“ In Gedanken betet er, dass Yugi oder Grossvater auf das Spiel eingehen werden.
 

Im ersten Moment ist Sugoroku geschockt, doch dann versteht er, dass Yami sie gerade vor einem Skandal bewahrt. „Und für diese Frechheit der ehrenwerten Madame Aino gegenüber wirst du gleich noch mehr Stockschläge kassieren und zwar bis du nicht mehr weisst wo oben oder unten ist.“ Fest packt er Yami am Arm, der wegen der Drohung und dem Griff gespielt zusammenzuckt. „Madame Aino, bitte verzeihen sie die Frechheit unseres Sklaven. Ich werde mich gleich darum kümmern, dass das nicht mehr vorkommen wird. Mein Enkel wird Sie sicher wie immer mit Freuden beraten.“ Betont freundlich blickt Sugoroku die Dame an, ehe er mit todernster Miene Yami regelrecht aus dem Raum zerrt.

Erst in der Küche lässt er ihn los und lehnt sich mit einem erleichterten Seufzer gegen den Tisch. „Verdammt, das war knapp. Die Schachtel hätte uns die Kontrolleure oder sogar die Ordnungshüter auf den Hals hetzen können. Wie bist du nur auf die Idee gekommen?“

Fragend sieht er Yami an, der sich leicht verlegen den Hinterkopf kratzt. „Naja, ich dachte mir bediene das Klischee vom ungehorsamen Sklaven, der wegen eines kaputten Verschlusses bestraft worden ist und da ein kaputtes Sklavenhalsband höhere Gewalt ist und ich nur im Laden und nicht auf der Strasse erwischt worden bin, ist es kein Grund für eine Anzeige. Ich bin sicher, dies weiss die Aino am besten.“
 

Grinsend schüttelt Sugoroku den Kopf. „Und weil deine Hände gerade so schön verbunden sind, hast du dir das mit den Weidenrutenschlägen ausgedacht. Wie bist du nur darauf gekommen?“
 

Bei der Erinnerung daran wird Yami todernst. „Ich durfte schon Bekanntschaft mit der Weidenrute machen, weil es meinem damaligen Besitzer gefallen hat, mich vor dem Sex damit so lange zu schlagen, bis die Haut beinahe aufgeplatzt ist.“
 

Kreideweiss steht Sugoroku da und kann es kaum glauben, was Yami da erzählt. Wie kann ein Mensch nur so grausam sein und das einer anderen Person antun. „Sagst du mir, wer das gewesen ist?“, wagt er es vorsichtig zu fragen.
 

Lange schweigt Yami, während sein Blick zum Küchenfenster wandert, wo sie diverse Kräuter in einem länglichen Topf stehen haben. „Kaiba.“ Den Namen spricht er mit einer Bitterkeit aus, die deutlich macht, was gerade in ihm vorgeht.

Auf einmal spürt er, wie er von Sugoroku in eine lockere Umarmung gezogen wird. Aus einem Reflex heraus, will er sich erst befreien, doch dann lehnt er sich an seinen Grossvater und lässt zu, dass der alte Mann ihn tröstet.

„Yami, es hört sich jetzt vielleicht abgedroschen an, aber ich bin überzeugt davon, dass du dich eines Tages für alles was dir angetan worden ist, wirst rächen können.“

Yami weint nicht, aber es dauert lange bis er sich soweit beruhigt hat, dass er sich aus der Geborgenheit der Umarmung lösen kann. „Danke.“ Zittrig versucht sich Yami an einem Lächeln.
 

Liebevoll, wie es nur ein Grossvater sein kann, legt ihm Sugoroku die Hand auf die Wange. „Du musst dich nicht bedanken. Jetzt aber was Anderes. Soll ich dir die Hände vor dem Mittagessen neu verbinden?“, fragend sieht er den jungen Mann an, der schon so viel Leid ertragen musste und offenbar aus einer weitaus höheren Position zu kommen scheint, als er es bisher vermutet hat.
 

Nachdenklich mustert Yami seine verbundenen Hände. „Eigentlich wollte ich erst unter die Dusche.“ Zwar sagt er das mehr zu sich selbst, aber trotzdem nickt Sugoroku. „Dann machen wir die Bandagen mal ab und schauen uns deine Wunden an. Nachdem du geduscht hast verbinde ich dir die Hände neu.“ Auffordernd streckt er seine Hand aus. Sofort kommt Yami der Aufforderung nach und hält seinem Grossvater ruhig die Hände entgegen.

Das Entfernen der Verbände schmerzt ein wenig, weil der Stoff etwas an den Wunden festklebt. „Autsch, das ist dann wohl die Strafe für das vergessene Halsband.“ Schief grinst er seinen Grossvater an, der ihm lachend gegen die Schulter knufft. „Wenn du es so sehen willst, dann ja. So jetzt aber ab mit dir unter die Dusche, damit du auch vor dem Mittagessen wieder fertig verbunden bist. So sehen die Wunden ja ganz gut aus, aber ich werde dann noch etwas von meiner selbstgemachten Wundsalbe drauf tun.“

Erleichtert, dass er die Verbände für eine Weile los ist, begutachtet Yami seine Hände. Dabei fragt er sich zum wohl hundertsten Mal wie er nicht bemerken konnte, dass er sich verletzt hat. „Danke und dann bis nachher.“
 

Mit einem leichten Kopfschütteln blickt Sugoroku dem jungen Mann nach. Es ist schon unglaublich, wie schnell dieser sich immer wieder fängt und dann so weitermacht, als wäre nichts gewesen.

Nun muss er sich aber erst mal an die Vorbereitungen für’s Mittagessen machen, bis Yami wieder zurückkommt und er den Verbandskasten aus dem Badezimmer holen kann.
 

Unterdessen schlägt sich Yugi mit der Aino rum, die sich einfach nicht zwischen einem kanariengelben und einem giftgrünen Baumwollstoff entscheiden kann. Nicht genug, dass die alte Dame die grösste Tratschtante von Domino ist. Nein, sie läuft auch noch rum, als hätte sie die grösste Geschmacksverirrung der Welt. Dazu muss er sich nur ihr leuchtend orange-rotes Kleid ansehen, dass sie trägt.

Im Gegensatz dazu ist ihre Sklavin in eine hellgraue Leinentunika gehüllt, deren Stoff Yugi sehr an das Leinen erinnert, das er zum Verpacken der Stoffe benutzt.

Innerlich ist Yugi deswegen erleichtert, dass er schon vor Jahren damit angefangen hat günstigen Leinenstoff bei Anzu Masaki zu kaufen, der zwar wirklich zum Verpacken gedacht ist, trotzdem aber auch für Kleidung geeignet ist und ab Herbst sogar extra darauf achtet, dass er bei ihr etwas dickeren Stoff zum Verpacken verlangt. Auch wenn sich die Weberin immer wieder darüber wundert.

So kann er wenigstens dem einen oder anderen Sklaven ein wenig helfen, ohne dass es auffällt.

„Also Madame Aino, wenn Sie sich nicht entscheiden können, hätte ich vielleicht noch einen kleinen Geheimtipp für Sie“, mit einem professionellen Lächeln geht er zum Regal und holt einen bestickten magentafarbenen Baumwollstoff mit dunkelgrünen Stickereien hervor, den er vor Jahren mal kaufen musste, weil der zu einem ganzen Stoffballenpaket gehört hat. Für die anderen Stoffe hätte er einzeln deutlich mehr bezahlen müssen.

„Und da mein Sklave so unverschämt zu Ihnen gewesen ist, biete ich Ihnen diesen edlen Stoff für 25 Silbermünzen an“, innerlich betet er darum, dass diese Scheusslichkeit endlich aus seinem Laden bekommt. Ist das doch der letzte Ballen den er noch hat.
 

Kritisch begutachtet Madame Aino den Baumwollstoff, der abgesehen von der Farbe eine erstklassige Qualität besitzt. „Sie müssen ja wirklich ein schlechtes Gewissen wegen ihres Sklaven haben. So einen wunderschönen Stoff habe ich seit Jahren nicht mehr gesehen und dann noch in dieser Qualität. Ich biete Ihnen 23 Silbermünzen an.“
 

Nur mit Mühe kann sich Yugi beherrschen, dass er nicht starrt. Wunderschöner Stoff? So eine Geschmacksverirrung hätte er nicht einmal der Aino zugetraut. Obwohl sie in einem Recht hat. Normalerweise würde er bei dieser Qualität bei über 35 Silbermünzen mit den Verhandlungen beginnen und sich dann auf nicht weniger als 30 Silbermünzen runterhandeln lassen. „Aber Madame Aino, 23 Silbermünzen sind zu wenig. Treffen wir uns in der Mitte, also bei 24 Silbermünzen.“ Hauptsache der Stoff ist weg.
 

Mit gerunzelter Stirn mustert Madame Aino noch einmal den Stoff. „Na gut. Aber ich habe nur 23 Silbermünzen dabei. Kann ich den restlichen Betrag mit 10 Kupfermünzen bezahlen?“

Gespielt verzieht Yugi schmerzhaft das Gesicht. Auch wenn 10 Kupfermünzen so viel Wert haben wie 1 Silbermünze, sind diese nicht so gern gesehen. Eigentlich wird nur der Mistsammler mit Kupfermünzen bezahlt. „Sie machen mich noch einmal fertig Madame Aino. Doch sie haben Glück, ich hätte sowieso zum Bankhaus gehen müssen um Kupfermünzen für den Mistsammler zu holen. Darum mache ich heute eine Ausnahme und akzeptiere die Kupfermünzen.“

Mit einem mehr als zufriedenen Lächeln kramt sie daraufhin ihren Geldbeutel hervor und kippt ihn auf der Arbeitsfläche aus. Hervor kommen viele Silbermünzen und Kupfermünzen.

Während Yugi diese Scheusslichkeit von einem Stoff sorgfältig in Leinen einwickelt, beobachtet er unauffällig wie sie die Münzen abzählt und wirklich nur auf 23 Silbermünzen kommt. Dann zählt sie noch die 10 Kupfermünzen ab, ehe sie die restlichen Kupferlinge, wie sie umgangssprachlich auch genannt werden, wieder im Geldbeutel verstaut.

Mit einem professionellen Lächeln übergibt Yugi das Bündel der Sklavin, ehe er die Münzen aufsammelt und unauffällig noch einmal abzählt, während er sie in der Kasse verstaut.

„Madame Aino, Sie haben einen Stoff von einer ausgezeichneten Qualität gekauft.“ Ganz der perfekte Gentleman begleitet er sie noch bis zur Tür und hält ihr diese sogar auf. „Es war mir wie immer eine Freude Madame Aino. Ich freue mich schon darauf, Sie das nächste Mal begrüssen zu dürfen“, was hoffentlich erst nach seiner Reise nach Wladiwostok, also im Herbst sein wird.

„Die Freude ist ganz auf meiner Seite, Herr Muto und richten Sie ihrem lieben Herrn Grossvater meine liebsten Grüsse aus und er soll den Sklaven für seine Frechheit nur schön hart bestrafen. Die vergessen nämlich sonst gern, wo ihr Platz ist.“

„Ich werde es ihm ausrichten und machen Sie sich keine Sorgen, der Sklave wird sich nicht noch einmal so daneben benehmen.“

Nur mit Mühe kann sich Yugi so lange beherrschen, bis er die Tür hinter der Aino geschlossen hat. Kaum ist er allein im Laden stösst er einen mehr als heftigen Fluch aus.
 

Wie er diese Schreckschraube doch hasst und seit sie letztes Jahr 50 geworden ist, ist sie schlimmer denn je. Immerhin konnte er ihr diesen schrecklichen Stoff verkaufen und das ohne Verlust, da er diesen ja mehr oder weniger umsonst bekommen hatte.
 

Hoffend, dass er nun ein paar Minuten für sich haben wird, räumt er die anderen beiden Stoffe wieder zurück ins Regal. Wie einige der Damen nur auf diese grellen Farben stehen können ist ihm ein Rätsel. Sieht doch kaum eine von ihnen in Kleidern aus diesen Stoffen gut aus, aber ihm kann es ja egal sein. Solange er sie verkaufen kann, hat er sie im Angebot.
 

Als Yugi später für die Mittagspause den Laden schliesst, ist er mehr als erleichtert, dass die letzten Kundinnen zum einen nicht an Geschmacksverirrungen gelitten haben und zum anderen auch relativ pflegeleicht gewesen sind.

Im Flur erwartet ihn dann schon der verführerische Duft von Pfannkuchen und vermutlich Apfelstücken. Schnuppernd geht er daraufhin in die Küche wo Yami und Sugoroku den Tisch am Decken sind. „Hallo ihr beiden. Gibt’s etwa Pfannkuchen?“
 

Grinsend dreht sich Sugoroku mit dem Teller, auf dem er die Pfannkuchen gestapelt hat, zu seinem Enkel um. „Deine Nase ist wie immer sehr gut, aber ruf bitte Rishido rein. Der ist schon den ganzen Morgen im Stall und hat bestimmt die Zeit vergessen.“

Dass Yami daraufhin vor sich hin grummelt ignoriert Sugoroku gekonnt.
 

Doch da ertönt die Stimme von Rishido. „Das ist nicht nötig Meister Sugoroku. Ich habe nur noch schnell die Pferde gefüttert. Verzeiht darum bitte die Verspätung.“ Mit gesenktem Kopf kommt er in die Küche.
 

Lächelnd sieht Sugoroku den grossen Ägypter an, während er den Pfannkuchenteller mitten auf den Tisch stellt. „Du bist nicht zu spät, sondern pünktlich auf die Sekunde. Yami und ich sind nämlich gerade fertig geworden. Also setz dich hin und greif zu.“

Zufrieden, dass Yami aufgehört hat zu grummeln und Rishido diesmal nicht mit Blicken erdolcht, setzt sich Sugoroku als letzter an den Tisch.

Erst als sich alle einen Pfannkuchen und Apfelstücke genommen haben, stellt er die Frage, die Yami sicher sonst gleich stellen würde. „Hat denn im Stall alles gut geklappt?“ Fragend sieht er Rishido an, der daraufhin von ihm zu Yami blickt, der jedoch in aller Ruhe seinen Pfannkuchen am Essen ist und dabei immer wieder gedankenverloren zu Meister Yugi rüber schaut.

„Es lief alles bestens. Ich habe die Pferde gestriegelt, bewegt und natürlich gefüttert. Nur habe ich die Seile, mit denen Yami das Tor blockiert nicht gefunden und wollte ihn darum fragen, ob er nachher kurz rauskommen könnte um mir zu zeigen wo sie sind und wie er die Pferde auf dem Platz dazu bringt sich selbstständig ein wenig zu bewegen.“
 

Nur am Rande bekommt Yami mit, was Rishido erzählt. Viel zu sehr ist er in Gedanken bei dem was er in seinem Zimmer mit Yugi gemacht hat. Dabei fragt er sich, ob sie das Küssen vielleicht mal wiederholen könnten.

„Ähm, die Seile sind hinter der Transportkutsche in der grossen Holzkiste und ich verteile immer ein paar Arme voll Heu im Hinterhof, damit sie beim Fressen rumlaufen müssen.“ Da er in Gedanken aber ganz woanders ist, klingt seine Stimme ausnahmsweise nicht aggressiv oder genervt, sondern ruhig und neutral.
 

Was nicht nur Rishido erstaunt zu ihm blicken lässt. Yugi geht sogar so weit, dass er aufsteht und um den Tisch herumgeht und seinem Freund die Hand auf die Stirn legt. „Nein, Fieber hast du keines.“ Was Yami verdutzt den Kopf zu ihm drehen lässt. „Wie kommst du darauf, dass ich Fieber haben könnte?“, fragend legt er den Kopf leicht schief und sieht Yugi mit so einem verwirrten Ausdruck in den Augen an, dass dieser nicht widerstehen kann.

Blitzschnell haucht er ihm einen Kuss auf die leicht geöffneten Lippen. „Na, weil du zum ersten Mal seit Tagen nicht gereizt auf Rishido reagierst. Das ist alles.“ Lächelnd legt er Yami noch kurz die Hand auf die Wange, ehe er zurück zu seinem Platz geht.
 

Sprachlos sitzt Yami da und legt sich sogar die Fingerspitzen an die Lippen. Dann sieht er von seinem Teller hoch zu Rishido. „Also wenn du klarkommst, kann ich ja in Ruhe das Lager umräumen und wenn was ist, du weisst ja wo du mich findest.“
 

Bei dem freundlichen Tonfall und den Worten verschluckt sich Sugoroku regelrecht an dem Stück Pfannkuchen, dass er gerade runterschlucken wollte. Hustend sitzt er da und versucht schon beinahe verzweifelt nach Luft zu schnappen. Als er langsam wieder Luft bekommt, sieht er keuchend zu seinem Enkel. „Verdammt Yugi, was hast du da oben mit Yami gemacht? Der ist ja wie ausgewechselt.“ Doch Yugi zuckt nur mit den Schultern. „Keine Ahnung was mit ihm ist. Nur hoffe ich, dass es auch so bleibt.“ Dabei beobachtet er seinen Freund, der in aller Ruhe seinen nächsten Pfannkuchen verspeist.

Ohne dass es Yugi bemerkt, folgt Sugoroku seinem Blick und sieht wie Yami diesen mit leicht roten Wangen erwidert.

Schmunzelnd widmet er sich wieder seinem eigenen Pfannkuchen. Vermutlich wird es so friedlich bleiben, solange Yugi Yami den Kopf verdreht.
 

Nur Rishido versteht die Welt nicht mehr. Wieso ist Yami plötzlich so freundlich zu ihm und wieso hat Meister Yugi ihn geküsst? Das hat er doch vorher noch nie getan und warum ist Yami deswegen nicht zurückgezuckt, wie er es eigentlich von ihm erwartet hätte. Besonders wenn er daran denkt, was er inzwischen von dem anderen Sklaven weiss. Was zum Seth ist hier los?

Doch da anscheinend der andere wirklich nicht krank zu sein scheint, widmet nun auch er sich wieder seinem Essen. Immerhin hat er von der Arbeit im Stall und an der frischen Luft Hunger.
 

Nach dem Essen hilft Rishido Sugoroku noch kurz die Küche aufzuräumen, weil Yugi mit Yami möglichst schnell ins Stofflager will. Damit er ihm erklären kann, wie er sich die Neusortierung vorstellt.
 

Doch kaum ist die Lagertür hinter ihnen zu, wird er von Yami in die Arme genommen. „Yami, ich habe wirklich nicht...“, weiter kommt er nicht. Denn sein Freund küsst ihn ohne Vorwarnung sanft auf die geöffneten Lippen. Mit einem Seufzen schliesst Yugi die Augen. Die Lagerneuordnung können sie auch später noch besprechen.
 

Zufrieden, dass er seinen Sharik ebenso überrumpeln konnte, wie dieser es vorhin mit ihm gemacht hat, bewegt Yami leicht seine Lippen. Nie hätte er gedacht, dass küssen, was er bisher immer nur als widerlichen Zwang empfunden hat, mit der richtigen Person und freiwillig so schön sein kann. Leider muss er viel zu früh wieder Luft holen und darum den Kuss lösen. „Das war die Revanche für den Kuss beim Mittagessen“, raunt er direkt an Yugis Lippen. Bevor er ihn loslässt und einen Schritt zurücktritt. „Also, wie soll ich das Lager denn sortieren? Ich nehme mal an, dass ich den Vorhang vor dem Safe lassen muss und da auch kein Regal hinkommt. Ausserdem steht der Tisch beim Fenster auch sehr gut. Daher denke ich, dass ich die Stoffballen in den vorhandenen Regalbrettern neu ordnen und die Fächer am besten irgendwie logisch Beschriften soll.“ Kritisch mustert er die schmalen Kanten der Bretter und der Regalrahmen. „Ich würde ja sagen, dass wir die Bretter von links nach rechts mit Zahlen versehen und hier am Rand die lateinischen Buchstaben verwenden, wenn du die lesen kannst und das Alphabet beherrschst. Sonst würden auch eure Schriftzeichen gehen, nur das wäre dann etwas komplizierter wegen der Logik.“
 

Von Yamis Redeschwall vollkommen überrumpelt kann Yugi zu allem Nicken, ehe er seine Sprache wiederfindet. „Ja, ich kann die Buchstaben lesen und auch das Alphabet. Wir Händler nutzen untereinander diese Buchstaben und auch eine länderübergreifende Sprache.“ Als Yugi sieht, dass Yami die Stirn runzelt, hebt er die Hand. „Die Chinesen sind die einzigen, die sich nicht daran halten und wenn ihre Waren nicht so gut wären, dann würde deswegen niemand mit ihnen Handel treiben.“

Mit grauen Erinnert er sich daran, wie er diese vermaledeite Sprache und die Schrift in der Schule lernen musste. So wie alle anderen Händlerkinder auch.
 

Da fällt ihm ein, dass Yami ja noch etwas zum Beschriften der Regale braucht. Deswegen geht er zum Schreibtisch und holt da aus der hintersten Ecke der obersten Schublade einen weissen Edding, welchen er vor Jahren mal bei den Takeshis hatte mitgehen lassen hervor. Leider gibt es bei ihnen diese praktischen Stifte nicht, weshalb er ihn hütet wie einen kleinen Schatz. Nachdem er den Stift stark geschüttelt hat, testet er ihn auf einem kleinen Stück Leder, das er aus irgendwelchen Gründen, die er selbst nicht mehr weiss, hier rumliegen hat.

Erleichtert, dass der Edding immer noch schreibt gibt er ihn Yami. „Pass bitte mit dem Stift auf, dass er nicht an die Stoffe kommt. Denn...“ „Diese Flecken kriegt man nicht mehr raus, da der Edding wasserfest ist“, unterbricht ihn Yami mit einem leichten Schmunzeln.

Unwillkürlich fragt sich Yugi, warum er sich nicht mehr darüber wundert, dass Yami so etwas weiss. „Genau und ich habe nur diesen einen Edding. Nutze ihn also bitte sparsam.“ Noch einmal blickt er sich im Lager um. „Gut, dann lasse ich dich hier mal schalten und walten. Du weisst ja, wo du mich oder Grossvater findest, wenn du Hilfe brauchen solltest.“
 

In Gedanken schon dabei zu planen, wie er das Lager am besten sortiert, nickt Yami abwesend. Dann dreht er sich einfach zu dem ersten Regal um betrachtet es nachdenklich, während er mit dem Stift an seinem Kinn rumtippt.
 

Mit einem amüsierten Kopfschütteln geht Yugi zur Tür. Offensichtlich ist Yami jetzt nicht mehr ansprechbar und er muss ja leider wieder in den Laden.
 

Yami sieht er erst am Abend wieder, als er nach Ladenschluss für’s Abendessen in die Küche kommt. Dort wird er schon von den anderen erwartet. „Entschuldigt die Verspätung, aber die letzte Kundin brauchte etwas mehr Beratung wegen der Stoffe für einen traditionellen Kimono.“ Mit einem entschuldigenden Lächeln setzt sich Yugi an seinen üblichen Platz.
 

„Das macht doch nichts mein Junge. Es kann ja nichts kalt werden und da wir nun vollzählig sind, greift zu und lasst es euch schmecken.“ Zufrieden lässt Sugoroku seinen Blick über die jungen Männer schweifen.

Nach dem Essen lehnt er sich wie die anderen satt zurück. „Sag mal Yugi, wie bist du dann noch mit der Aino klargekommen?“, neugierig mustert er seinen Enkel.
 

Bei dem Gedanken an die olle Klatschtante muss Yugi unwillkürlich schmunzeln. „Erinnerst du dich noch an diesen scheusslichen Stoff, den ich Anfang Frühling vor 5 Jahren mitkaufen musste um dieses eine Stoffballenpaket günstiger zu kriegen als die einzelnen schönen Ballen zusammen gekostet hätten?“ Als er sieht, wie sein Grossvater das Gesicht verzieht grinst er noch breiter. „Den habe ich ihr für 23 Silbermünzen und 10 Kupferlinge verkauft. Sie war ganz begeistert von dem wunderschönen Stoff und dem günstigen Preis.“

„Du hast was?! Und sie war begeistert?!“, ungläubig reisst Sugoroku die Augen auf. „Der lag doch jetzt wirklich schon seit 5 Jahren rum und dann verkaufst du ihn einfach der Aino.“ Kopfschüttelnd sitzt er da und kann einfach nicht glauben, dass diese Frau an so einer Geschmacksverirrung leidet.
 

Verwirrt blickt Yami von Yugi zu seinem Grossvater und wieder zurück. „Warum hast du dich denn auf den Deal eingelassen? Wenn einer der Stoffe so hässlich gewesen ist, dass du ihn kaum verkaufen konntest. Der Laden steht doch gut da und sicher hättest du dir den höheren Preis doch leisten können.“ Dies möchte er wirklich gern wissen, da er schon mitbekommen hat, dass die Mutos zwar nicht reich sind, aber auch nicht jede Münze zweimal umdrehen müssen.
 

Was Yami nicht weiss ist, dass weder Yugi noch sein Grossvater gern an diese Zeit zurückdenken und auch nicht wirklich in Anwesenheit von Rishido darüber reden wollen.

Darum blicken sich die beiden Mutos stumm an, bis sich Rishido laut räuspert. „Ich nehme an, dass das eine Familienangelegenheit ist, die mich als Sklaven einer anderen Person nichts angeht. Darum werde ich nun hoch ins Wohnzimmer gehen. Ich wünsche euch eine gute Nacht.“ In aller Ruhe steht er auf und verlässt die Küche. Rishido geht sogar so weit, dass er die Tür, die sonst immer offen ist, hinter sich schliesst.
 

Schuldbewusst senkt Yami den Blick. „Entschuldigt, das wollte ich nicht. Ihr müsst es mir nicht sagen, wenn ihr nicht wollt.“
 

Traurig lächelnd sieht Sugoroku ihn an. „Du konntest ja nicht wissen, dass es nicht für Rishidos Ohren geeignet ist.“ Einen Moment hält er inne, ehe er tief Luft holt um sich für die Erzählung vorzubereiten. „Es ist jetzt beinahe sechs Jahre her. Ich war damals zum zweiten Mal verheiratet und zwar mit der wundervollen Amara. Nur leider wurde sie mir damals am 6. Dezember durch eine schwere Lungenkrankheit genommen.“ Noch immer schmerzt ihn die Erinnerung daran, weshalb er mit geschlossenen Augen abbricht.
 

Da Yugi merkt, dass sein Grossvater nicht weitersprechen kann, übernimmt er nun. „Grossvater war damals bei allen möglichen Heilern und Medimagi, aber keiner konnte ihr helfen. Sie haben ihr nicht einmal die starken Schmerzmittel, die sie gebraucht hätte gegeben, da wir ja nicht zur Oberschicht gehören.“ Wütend ballt er unter dem Tisch seine Hände. „Dafür haben sie so viel für die Untersuchungen und die Behandlungen verlangt, dass Grossvater beim Bankenhaus und Geldverleihern Kredite aufnehmen musste, die so hoch gewesen sind, dass er sie gerade noch so bedienen konnte. Nur dann ist Amara gestorben und du kannst dir ja sicher vorstellen, dass Grossvater sich dadurch nicht mehr wirklich auf das Geschäft konzentrieren konnte und wir darum beinahe alles verloren hätten.“
 

Aufmerksam und geschockt, dass diese Amara nicht einmal Morphium oder ähnliches gegen die Schmerzen bekommen hatte, hört Yami zu. „Und wie habt ihr es dann geschafft?“ Deutlich ist zu hören, dass auch ihn die Erzählung mitnimmt.
 

Traurig lächelt Yugi ihn an. „Ich habe das Erbe meines Vaters genommen und Grossvater alles abgekauft. So konnte er die Schulden bezahlen und ich dann das Geschäft langsam wieder zum Laufen bringen.“

„Ja und du musstest dafür deinen Traum vom Mathematikstudium aufgeben. Nur weil ich mich nach Amaras Tod nicht besser zusammenreissen konnte.“ Immer noch verbittert deswegen, sieht er seinen Enkel an, ehe er zu Yami blickt. „Weisst du. Yugi ist ein Mathegenie und er wollte immer Lehrer für Mathematik in den höheren Klassen werden. Nur muss man dafür studieren und darum habe ich ihm damals erst viel zu spät gesagt, wie es wirklich ausgesehen hat. Erst als die Geldeintreiber schon vor der Tür gestanden sind, hat er davon erfahren und dann sein ganzes Erbe, das er für’s Studium benutzen wollte, benutzt um mich vor dem Schuldturm zu bewahren.“
 

Da Yugi spürt, dass sich sein Grossvater deswegen immer noch schuldig fühlt, steht er auf und legt ihm von hinten die Arme um die Schultern. „Ich habe es gern gemacht und ich bin gern in deine Fussstapfen getreten und es macht mir ja meistens auch Spass. Auch wenn ich mir nie hätte vorstellen können, dass ich mit 19 Jahren den Laden übernehmen und dir das Haus abkaufen würde.“
 

Gerührt von den Worten legt Sugoroku seinem Enkel die Hand auf die Unterarme, die auf seiner Brust liegen. „Trotzdem hättest du es verdient gehabt weiter auf diese Universität zu gehen und es allen zu zeigen. Besonders da dich die Takeshis damals schon wegen meines Asthmamittels jedes Jahr auf ihr Familienfest gezwungen haben.“

Als er sich wieder soweit gefangen hat, dass er mit der Erklärung für Yami fortfahren kann, sind sie doch ziemlich abgeschweift, sieht er wieder zu ihm. „Die ersten beiden Jahre waren extrem hart. Wir hatten kaum Geld und mussten schauen wo wir möglichst günstig Stoffe herbekommen und darum hat Yugi öfters ganze Stoffballenpakete gekauft, die zwar im Endeffekt günstiger gewesen sind, als wenn er die guten Stoffballen einzeln gekauft hätte, aber leider in der Regel meistens einen Ballen enthalten haben, der kaum verkäuflich gewesen ist. Zum Glück ist Yugi auch ein Verkaufstalent und hat auch einen gewissen Charme, den die Damen zu lieben scheinen. Nach zwei Jahren hatte er es geschafft, den Laden wieder zu dem zu machen, was er früher gewesen ist und auch heute noch ist. Jetzt kennst du ein weiteres unserer Familiengeheimnisse.“
 

Spontan steht Yami auf und stellt sich neben Sugoroku und Yugi, der seinen Grossvater immer noch festhält. Fest nimmt er die beiden in seine Arme um ihnen so ohne Worte zu zeigen, dass er versteht.

 

 

--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

 

 

Ja, ihr habt richtig gelesen Yami hat Yugi geküsst und so das erste Mal erfahren, dass küssen schön sein kann.

 

Und wir haben mal etwas aus der Vergangenheit der Mutos erfahren. Bestimmt hattet ihr euch doch sicher schon gefragt, warum das Geschäft Yugi gehört und nicht Sugoroku.

 

Noch ein kleiner Hinweis: Yami sagt zwar nur Kaiba, aber er meint GOZABURO Kaiba und nicht Seto.

 

So ich hoffe euch hat das Kapitelchen mit seinen 11'480 Wörtern gefallen.

 

Eure mrs_ianto

 



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (7)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Polarstern
2023-11-20T17:26:50+00:00 20.11.2023 18:26
Nachdem ich fleißig weiter gelesen habe, melde ich mich noch mal zu Wort 😊

Hach, der erste Kuss, na endlich <3 Sehr, sehr schön beschrieben. Sehr vorsichtig, behutsam und romantisch. Auch wenn es wohl erst später geplant war, passt es hier schön rein! Sehr gefühlvoll und romantisch erzählt, wow! Und herrlich, wie es dazu gekommen ist:

„Yami, das was du wohl gehört hast. Es ist nicht so wie du denkst. Es...“ „Ach ja, woher willst du wissen was ich denke? Oder kannst du seit neuestem Gedanken lesen?“, wird er von Yami unterbrochen, der fest seinen Blick erwidert.
Ohne ihn aus den Augen zu lassen bewegt sich Yami langsam auf Yugi zu, bis er direkt vor ihm steht. „Also los. Sag mir was ich denke.“ Denn das wüsste er selbst wirklich auch gern.


Zuuuu genial XDD“

Und dann muss das alles noch detailliert an den Großvater weiter getratscht werden…..

„Also nun weiss das ganze Haus Bescheid, was wir gemacht haben. Das hat Grossvater wieder toll hinbekommen. Findest du nicht?“ Mit hochgezogener Augenbraue sieht Yami Yugi an, der erst blass wird und dann erstaunt zu seinem Grossvater blickt.

Also ich wäre echt not amused, wenn mein Partner das so alles direkt ausplaudert …u.u

Interessant auch, dass man etwas mehr über Yugis Vergangenheit, das Mathestudium und den Hintergrund erfährt, warum Yugi das Geschäft führt.

Mir gefällt auch die Story, dass Rishido gerade zu Besuch ist. Das bringt mehr Leben rein und eröffnet zusätzliche Handlungen.

Ein tolles Kapitel!
Polarstern

Antwort von:  mrs_ianto
20.11.2023 19:08
Ja, der erste Kuss. Tatsächlich hätte ich den gern schon viel früher gehabt. Aber ja, die Jungs haben sich selbstständig gemacht und so auch die Geschichte. Weil eigentlich hatte ich die Geschichte ja als Kurzgeschichte gedacht. Ist halt ein bisschen länger geworden ....
Von:  Dark_Angel_Yami
2017-04-06T14:25:55+00:00 06.04.2017 16:25
Da erwacht wohl immer mehr der Herrscher in Yami :D
Ich fand die Szene am Morgen ja mehr als amüsant, zumal man zumindest für kurze Zeit dachte,
da steht der stolze und starke Pharao wie wir ihn alle kennen.
Das er natürlich immer noch sehr verletzt und zerbrechlich ist und wohl für immer bleiben wird,
wird einem anschließend wieder bewusst.
Das Rishido über Yamis Verhalten Yugi gegenüber natürlich sehr entsetzt reagiert ist auch verständlich.

Das Yugi versucht, das Morgentraining zum Abendtraining zu machen, kann ich voll verstehen.
Seine Erklärung mit kuscheln und so, war irgendwie aber auch ein ziemliches Eigentor xD
Wer hätte gedacht, dass unser Yami jetzt schon bei einem doch so intimen Thema so neckisch sein kann,
dass er Yugi mit seiner magischen und erotischen Stimme (gewollt) peinlich berührt rot anlaufen lässt.
Was mich dann wieder etwas gewundert hat war, dass Yami Yugi zwar kalt duschen schickt, dann aber irritiert ist,
dass dieser unter der Dusche.... (ich denke das muss ich jetzt nicht weiter ausführen ;) ).
War doch ziemlich logisch, dass auf die eine Handlung die andere folgt Yami ^^
Vermutlich hat das aber irgendwie damit zutun, dass Yami momentan in so eine Zwischenphase ist.
Manche Dinge lässt er gedanklich wohl schon zu, während die anderen noch verdrängt werden,
auch wenn einige zwangsläufig natürlich wie hier im Beispiel zusammengehören.
Im gleichen Zug erwiedert er aber den Kuss und finde auch noch riesigen Gefallen daran..
Verstehe einer diesen Herrscher xD

Das mit "Sharik" gebe ich zu, dass ich das schon beim ersten mal als es vorkam gegoogelt habe.
Allerdings hatte ich mir schon gedacht, dass es "Partner" bedeutet.
Das mag vielleicht auch daran liegen, dass Yami ihn sonst "Aibou" nennt, was ja ebenfalls"Partner" bedeutet.

Ich denke zu Frau Aino muss ich nicht viel sagen.
Gut natürlich, dass Yami direkt etwas eingefallen ist, um aus der Sache mit dem fehlenden "Halsband" rauszukommen.
Schlimm natürlich, dass auch das wieder mit grausamen Erfahrungen seitens Yami zutun hat.
Aber als Strafe dafür darf die Alte jetzt zumindest als Witzfigur mit dem grausamen Stoff rumlaufen :D

LG Dark_Angel_Yami
Antwort von:  mrs_ianto
06.04.2017 19:56
Ja, Atemu erwacht immer mehr in Yami und daher kommt auch sein absolut unlogisches Verhalten. Einerseits flirtet er mit Yugi und bringt ihn so beinahe um den Verstand. Andererseits hat er wirklich geglaubt, dass Yugi kalt duschen geht und als er ihn dann seinen Namen stöhnen hört, versteht er die Welt wirklich nicht mehr.

Denn du hast es genau richtig erkannt, Yami selbst ist sehr verletzlich geworden und versteht sein handeln in letzter Zeit oft selbst nicht mehr. Dazu kommt, dass er alles was mit Intimität zu tun hat, nur als Gewalt kennt. Daher kommt ja auch sein widersprüchliches Verhalten.

Ich gebe zu, dass ich Sharik auch gegoogelt hätte, wenn ich bei einer Geschichte darüber gestolpert wäre. Aber ich wollte absichtlich keine Erklärung geben, da Yugi ja auch nicht mehr weiss. So fies bin ich dann. ;-)

Rishido ist wirklich mehr als Entsetzt über das Verhalten, da er als Sklave ja vollkommen anders erzogen worden ist. Irgendwie tut mir der arme Kerl ab und zu richtig leid. ;-)

Frau Aino ist eine Sache für sich. Durch ihre Art aber auch sehr nützlich, da man ihr die Sachen nur im Vertrauen erzählen muss, die man unauffällig verbreiten will.
Der Stoff ist doch wunderschön. Was hast du denn? *Ironiemodus*

Danke für dein Review. Ich habe mich wirklich darüber gefreut.

LG mrs_ianto
Von:  Albert_Wesker
2017-02-19T23:08:40+00:00 20.02.2017 00:08
Diesmal erweckt Yami den Eindruck als würde er unter Drogen stehen oder stinkbesoffen sein, so crazy wie sein Sinneswandel aktuell erscheint; vom gnadenlosen Befehlshaber, über sinnlichen Verführer bis zum schüchternen Mauerblümchen liegen wahrlich Welten, aber ich wäre der Letzte Mensch, welcher es auf langer Sicht negativ betrachtet *grins* aber ein bisschen unheimlich ist dieser Zwiespielt zwischen seiner wahren Persönlichkeit und seiner momentanen Gefühlswelt schon xD

Boah, ich würde an Yugi's Stelle im tiefsten Erdboden versinken, wenn man so ins Gesicht gesagt bekommt, dass sämtliche Personen im Haushalt mitbekommen hätten, welcher "Aktivität" man unter der Dusche nachgegangen war und dann kriegt das noch der falsche Mann mit O.o - ich glaub Schlimmer geht's nicht mehr und gleichzeitig kann ich darüber lachen, auch wenn man nicht lachen geschweige denn dies ins Lächerliche ziehen sollte, aber es ist einfach zu komisch xP

Also meine Liebe, mit den unendlichen Küssen hast du mich aber überrumpelt und zugleich schwebe ich auf Wolke Sieben *___* <3<3<3 ... ich hatte es mir im Laufe der Story so erhofft, aber damit nie wirklich gerechnet; aufgrund der grausamen Vergangenheit unseres Yami ist für ihn ja intime Zweisamkeit der absolute Horror - höchstens ganz, ganz am Ende hielt ich es für möglich, aber du hast diesen feinen Moment der Zärtlichkeit wirklich perfekt integriert (auch wenn es für dich ungewollt passierte) - doch ich liebe es jetzt schon wie verrückt und ich denke, mit Yami zusammen, wünsche ich mehr davon!!!! ^^

Einen großen Effekt hat die Knutscherei schon einmal - er wird zu einem Heiligen gegenüber Rishido *hehe*
Gleichzeitig fürchte ich das er und Yugi dadurch so beflügelt werden, dass ihnen vielleicht Schlimmeres passiert als einfach nur zu vergessen, dass sie Beiden im Laden stehen, das Halsband vergessen und eine harmlose Kundin hineinspaziert :/

Dieser eine Satz von Sugoroku geht mir nicht mehr aus dem Kopf, wo er Yami Zuversicht ausspricht, dass er sich eines Tages für all die Schmerzen rächen kann, die ihm als Sklave zugefügt worden waren ... ich bete das er einmal die Gelegenheit dazu ergreifen kann, doch zugleich denke ich in dem Moment, an Daenerys Targaryen aus Game of Thrones, welche die Sklaverei auf ihre Art und Weise bekämpft, nur das Yami keine Drachen an seiner Seite hat *hust* - es klingt total abgedroschen, wenn ich es wie Yugi's Großvater mal ausdrücken würde, aber es hat sich soeben in mein Hirn gebrannt -_- und es dauert bis dieser dumme Einfall verschwindet...

Einerseits finde ich es interessant wie der Laden in den Besitz von Yugi gekommen ist, doch andererseits stimmt es mich sehr traurig, dass die Umstände nicht von freudiger Natur zeugen; so viel Leid ist bereits über diese Familie hereingebrochen, dass man schon von einem Fluch sprechen könnte... oder geht es nur mir so, dass das Unglück oft die Mutos heimsucht?

LG Albert_Wesker
PS: Die Bedeutung von Sharik war letztendlich nicht überraschend, doch hatte ich an eine Andere gedacht xD
Antwort von:  mrs_ianto
20.02.2017 18:39
Ja, Yami ist diesmal einfach nur crazy drauf, wie die so schön sagst. Er kennt sich selbts nicht mehr und steht wegen Rishido, weil er sich endlich erinnern will und wegen den ganzen Dingen mit denen er in den letzten Tagen konfrontiert worden ist unter einem enormen Stress. Den versucht er irgendwie zu überspielen, wenn er ihn schon nicht los wird.

Ich glaube, ich wäre an Yugis Stelle auch im Erdboden versunken. Nur glaube ich, dass er gar nicht richtig realisiert hat, dass wirklich alle seine Duschaktivitäten mitbekommen haben, da er sich nur Sorgen um Yami macht und darüber nachdenkt, was er tun soll.

Ja, da hat Yami eine neue Lieblingsbeschäftigung gefunden. Natürlic nur solange es so abläuft, dass er die Kontrolle hat und das Tempo und wie weit gegangen wird bestimmen kann.
Was soll ich sagen, im Prinzip ist es im Moment so, dass sie die beiden wie auf einem Drahtseil bewegen. Sobald nur etwas passiert, was Yami irgendwie bedrängt oder ihn überfordert, hat Yugi ein Problem. Und zwar, dass Yami dann in Panik verfallen könnte.
Ich bin froh, dass es dir gefällt, wie ich diesen wirklich sehr frühen Schritt umgesetzt habe. Hatte ich doch echt die Sorge, dass es wegen des frühen Zeitpunkts unrealistisch wirkt.

Stimmt, die Knutscherei hat einen guten Nebeneffekt. Yami ist so in Gedanken und mit verarbeiten beschäftigt, dass er Rishido gegenüber nicht einmal mehr "feindselig" sein kann.
Nur müssen sie echt aufpassen, dass so ein Fehler wie das vergessene Halsband nicht noch einmal passiert.

Sugoroku weiss ja, dass Yugi seinem Yami nach Ablauf der 2 Jahre die Freiheit schenken will und darum sagt er diesen Satz. Nur leider kann ich nicht auf deinen Vergleich mit GoT eingehen, da ich davon nur die erste Staffel gesehen habe.

Stimmt, es ist interessant, aber auch traurig, wie der Laden in Yugis Besitz übergegangen ist. Ob die Mutos mehr Leid als andere Familien erfahren müssen kann ich nicht sagen. Bisher kennen wir ja hauptsächlich nur die schlimmen Sachen, aber es gab sicher auch sehr viele schöne Zeiten, die diese Schicksalsschläge wieder aufheben können.

LG mrs_ianto

PS: An was für eine Bedeutung hattest du denn gedacht?
Antwort von:  Albert_Wesker
22.02.2017 11:38
Ich hatte, glaube ich, an alles Mögliche hinsichtlich der Bedeutung gedacht - von Freund, über Kumpel, Geliebter bishin zu einem Namen, eines ihm früheren Bekannten, aber nicht wirklich an Partner; was letztendlich auch am Besten passt, wenn man Yu-Gi-Oh kennt ^^
Antwort von:  mrs_ianto
22.02.2017 20:16
Du lagst gar nicht so falsch. Sharik wird für den Partner in einer Liebesbeziehung verwendet und ist eigentlich nicht platonisch gemeint.
Von:  Aibouneko
2017-02-19T17:53:39+00:00 19.02.2017 18:53
Huhu :3

Nya...ist da Yami endlich mal aus seinem Schneckenhäusen gekommen und hat den ersten Schritt gemacht. Fein wurde auch Zeit :)
Ja so ein Kuss ist wirklich bei den richtigen Menschen wunderschön und ich finde das Yugi ihm das Tempo überlässt auch richtig. So gewinnt Yugi bestimmt sein Herz und es wird mehr daraus ;3
Schön zu sehen wie so ein bisschen Verliebtheit einen dazu bringt freundlicher zu werden. ^^
Wie Yami die Situation mit der Klaschtante gelöst hat und wie Sugoroku und Yugi den Rest übernommen haben fand ich sehr interessant :)
Genauso die kurze Geschichte wie Yugi die Existenz seines Opas gerettet hat.
Ich bin gespannt wie es weiter geht und ob Yami noch weitere Schritte auf Yugi zugehen wird.

Im ganzen wieder mal ein mehr als gelungenes und schönes Kapi :3

Lg Sephi


Antwort von:  mrs_ianto
19.02.2017 19:19
Huhu :-D

Es ist wirklich von der Kapitelanzahl langsam Zeit geworden, dass er aus seinem Schneckenhaus kommt. Nur hatte ich es eigentlich erst für vieeeeeeeel später geplant gehabt. Es hat jetzt aber auch gut gepasst, wie er und Yugi sich geküsst haben.

Ja, wir wissen, dass ein Kuss schön ist und durch Yugis Geduld und zurückhaltung kann jetzt auch Yami lernen, dass küssen schön ist.

Und du sagst es genau richtig. Indem Yugi Yami das Tempo überlässt gewinnt er sein Herz noch mehr.

Ja, Yami ist so verliebt (auch wenn er das Gefühl noch nicht einordnen kann), dass er gar nicht dazu kommt Rishido gegenüber unfreundlich zu sein.

Ja, bei der Klatschtante war Yami wirklich kreativ und auch dass die beiden Mutos so schnell geschaltet haben... :-)

Ja, die Geschichte, wie Yugi zu dem Laden gekommen ist. Ist wirklich ungewöhnlich und traurig.

Ich bin ehrlich gesagt auch gespannt, wie es mit den beiden weitergehen wird. Ich habe es nämlich aufgegeben zu planen. ;-)

Es freut mich, dass dir das Kapitel gefallen hat.

LG mrs_ianto
Von:  Usaria
2017-02-19T17:45:39+00:00 19.02.2017 18:45
Genial! Du bist klasse!

Wie du den inneren Zwiespalt der in Yami vorherscht immer wieder hin bekommst ist klasse. Man fühlt richtig dies Zerrissenheit. An manchen stellen, wurde mein Sofakissen richtig gequätscht. Die Spannung die du auf gebaut hast, bevor es zum ERSTEN KUSS kam, genial. Wie romantisch. Hmm ich glaube eher, dass da in diesem Kapitel,oder besser gesagt in dieser Szene sich ein junger Pharao ziemlich bemerkbar gemacht hat.

Atemu: Pfeift ganz unschuldig vor sich hin
Ich: "Da sitzt er, als könne er kein Wässerchen trüben!"
Atemu: "Sieh mich nicht so an, ich bin gaaanz unschuuuuldig!"
Ich grinse nur in mich hinein. "Ja, ja, wer´s glaubt wird seelig!" und werfe ihm einen viel sagenden Blick zu.
Atemu, erwiedert diesen Blick mit einem spöttisch-teuflischen Grinsen.
Ich - huuu ähmm ich schreibe mal weiter!

Toll finde ich es auch, dass du mal etwas über die Vergangeheit der Mutos schreibst, von der wissen wir ja noch zu wenig. So und nun gehen wir gemeinsam zu Rishido um den Armen Kerl mal etwas auf zu heitern, und ihm die ganze Situation zu erklären, sonst, bekommt Jono noch einen ganz verwirrten und den Verstand verlohrenen Sklaven zurück. Der ärmste der. Rishido wenn es dir zu bunt wird, du kannst jeder Zeit zu mir kommen, bis Joey wieder drausen ist.

Antwort von:  mrs_ianto
19.02.2017 19:26
Dankeschön.

Yami ist echt schwierigi im Moment eben weil er einen inneren Zwiespalt hat. Darumf reut es mich, dass ich es wohl immernoch realistisch rüberbringen kann.

Na, hoffentlich hat das Sofakissen die Quetschattacken gut überstanden.
Soso, du fandest es also genial, wie es zum ersten Kuss gekommen ist. Und ja, da hat sich vielleicht mal die Seite in ihm gezeigt, die er als Pharao hatte.

Ja, über die Vergangenheit der Mutos wissen wir noch nicht so viel, aber wir lernen sie ja mit jedem Kapitel ein bisschen besser kennen. ;-)

Rishido wird seinem Meister Jonouchi vermutlich um den Hals fallen, wenn der ihn wieder mit nach Hause nimmt.

LG mrs_ianto
Von:  Laluna19
2017-02-19T17:43:46+00:00 19.02.2017 18:43
Die Kapitel werden auch immer länger aber das gefällt mir wenn Kapitel lang sind dann hab ich mehr zum lesen.
Also Yami hat sich echt zu viel rausgenommen am Morgen er kann wirklich nicht so mit den Armen Yugi umspringen besonders nicht bei so einen Morgenmuffel. Vielleicht sollte er auch auf das hören was Atemu ihn rät und mit Yugi und Sugoroku reden also mindestens mit Yugi es würde ihn helfen.
Aber ich denke er ist noch nicht soweit obwohl in den Kapitel viel passiert ist was zeigt das er den beiden wirklich Vertrauen kann besonders als Yugi und Sugoroku erzählen was vor ein paar Jahren passiert ist und warum Yugi den Laden gehört.
Ich kann verstehen warum Yugi möchte das sie abends mehr trainieren und morgens im Bett kuscheln ist auch viel schöner als durch das wegziehen der Decke wach zuwerden.
Mich wundert es auch das Yami erst jetzt Yugi dabei belauscht was er so beim Duschen macht.
Verständlich das er erst mal sich zurückzieht.
Yugi hatte zwei Möglichkeiten entweder er geht in die Küche und lässt Yami seinen Freiraum oder er geht zu ihn und redet mit ihm beides hätte falsch sein können zum Glück hat er sich für das richtige entschieden.
Und mit dem Ergebnis kann Yugi richtig froh sein.
Ich hätte nicht gedacht das Yami schon so früh dazu bereit ist und es genießen kann. Er hat wenigstens festgestellt das Küsse auch schön sein können er hat ja in den letzten Jahren nie freiwillig geküsst.
Gut das Yugi akzeptiert das Yami nicht festgehalten werden möchte er braucht es auch yugis Hände erst mal festzuhalten als Absicherung.
Verständlich das sie solange alleine oben geblieben sind und alles vergessen haben .
Das war mehr als sich Yugi wirklich erhofft hat ich bin schon gespannt wie weit die beiden noch gehen werden .
Ich kann mir Yami wirklich gut vorstellen wie er im Stofflager steht und überlegt.
Hauptsache Yugi findet sich dann später dort zurecht .
Sugoroku hat recht Yami wird bestimmt irgendwann die Möglichkeit haben sich an alle zu rächen die ihn schlimmes angetan haben .
Sein Einfall mit dem ungehorsamen saklven war echt brillant ich glaube den beiden wäre auf die Schnelle nichts besseres eingefallen.
Es ist schrecklich was Yami alles durchmachen musste.
Er kann jetzt nur noch daran denken Yugi zu küssen und vergisst dabei mit Rishido feindselig zu reden irgendwie süß.
Yugi hat ihn richtig den Kopf verdreht .
Ich bin mal gespannt ob die beiden wirklich nur noch abends trainieren und morgens lieber im Bett bleiben .
Yugi kann ich mir richtig gut als Lehrer vorstellen aber das Schicksal wollte es anders vielleicht wäre er Yami nie begegnet wenn er Lehrer geworden wäre man weiß ja nie was passiert wäre also ist es eigentlich gut so wie es gekommen ist .

Liebe Grüße, Luna

PS: ich finde es nicht in Ordnung wenn jemand wirklich viel von anderen klaut und quasi kaum eigen Leistung erbringt. Ok wäre es sich Inspiration zu holen aber nicht fast alles zu übernehmen.


Antwort von:  mrs_ianto
19.02.2017 19:11
Ja, die Kapitel werden im Moment immer länger, da an den Tagen so viel passiert, dass ich sie nich in 5000 oder so Worten oder so fertig habe. Dafür hast du mehr zum lesen.

Ja, an dem Morgen hat er sich echt zu viel rausgenommen und das hat ihm Yugi auch gesagt. Natürlich sollte er mal auf Atemu hören. Nur wie du es sagst, er braucht Zeit. Immerhin sind ja erst knapp 4 Monate vergangen, seit ihm Yugi mit dem Kauf mehr oder weniger das Leben gerettet hat.

Indem sie Yami erzählt haben, wieso Yugi das Geschäft gehört und warum er noch alte hässliche Stoffe im Lager hat, haben sie ihm gezeigt, dass das Vertrauen auf Gegenseitigkeit beruht und genau dies Gewissheit braucht Yami.

Ich würde sagen, jede von uns kann es Yugi nachfühlen, dass er lieber in Yamis Armen aufwacht. So eine weggezogene Decke ist ja auch nicht schön.

Naja, meistens ist Yami im Stall oder am Abend oben im Zimmer wenn Yugi "duschen" geht. Darum hat er ihn bis jetzt nicht gehört.

Es stimmt, Yugi hat zwei Möglichkeiten und beide könnten richtig oder falsch sein, aber zum GLück hat er sich ja dafür entschieden nach oben zu gehen.
Auch wenn dadurch der Kuss, mindestens 10 Kapitel vorher gekommen ist, als ich es wollte.

Noch sind die Küsse ja sehr scheu. Sie haben nur Lippenkontakt und nicht mehr, für mehr wird Yami noch mehr Zeit brauchen. Das zeigt ja nur schon, dass er es nicht erträgt, wenn ihn Yugi beim Küssen berührt und ihn deshalb festhält.
Und ja, nur schon diese Küsse sind mehr, als sich yugi je von Yami erhofft hat.

Ja, im Lager ist Yami wirklich voll konzentriert. Ist es doch mal was anderes, als das was er sonst macht.

Und wieder hast Recht. Sugoroku hat nämlich wirklich Recht. Irgendwann in der Zukunft wird sich Yami rächen können.

Ob sie nun am Morgen liegen bleiben? Das wirst du lesen müssen. ;-)

Yugi wäre sicher ein toller Lehrer geworden. Aber du bringst es auf den Punkt, ob er dann Yami begegnet wäre ist eine ganz andere Frage.

LG mrs_ianto

PS: Weil ich auch diese Meinung teile und wirklich wütend gewesen bin, als ich diese Kopie gesehen habe, habe ich das auch mit reingenommen. Es freut mich, dass du meine Meinung teilst.
Von:  summercat88
2017-02-19T13:45:40+00:00 19.02.2017 14:45
Hi. Ich wollte dir mal schreiben, wie toll ich deine Geschichte finde, obwohl ich kein großer Fan von Yami und Yugi bin.
Aber ich finde sie echt toll, wie lustig und süß die beiden sind , aber auch traurig. Freu mich schon auf das nächste Kapitel 😊
Antwort von:  mrs_ianto
19.02.2017 14:53
Hi.

Ich freue mich, dass dir die Geschichte gefällt obwohl du kein Fan von dem Pairing bist und dass dir gefällt, wie ich die beiden darstelle.

Ich habe mich gefreut von dir zu lesen. Bis zum nächsten Kapitel.

LG mrs_ianto


Zurück