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Sklave der Wüste

von

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Holzhof und Sommergrippe

Hallo zusammen und frohe Weihnachten,

 

dieses Mal gibt es das wohl bisher längste Kapitel dieser Geschichte.

Nachdem das letzte ja ein ziemlicher Schock gewesen ist, geht es nicht viel besser weiter oder vielleicht doch? Ich denke das ist alles eine Frage der Perspektive.

 

Ich möchte allen Kommischreibern danken, die mir ihre Gedanken entweder öffentlich oder per ENS mitteilen. Darum ist dieses Kapitel euch gewidmet.

 

Und nun viel Spass beim lesen.

 

 

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Kapitel 22: Holzhof und Sommergrippe

 

 

Besorgt blickt Yugi immer wieder zur Küchentür, denn Yami ist immer noch nicht zum Frühstück aufgetaucht. Noch zögert er jedoch aufzustehen um nach ihm zu sehen. Denn seit sich Yami besonders von ihm zurückgezogen hat, weiss er nicht mehr, wie er sich ihm gegenüber verhalten soll. Doch so langsam sollte er wirklich auftauchen, immerhin müssen sie später noch zum Holzhof fahren, um ihren Jahresvorrat Feuerholz abzuholen.

Schliesslich hält es Yugi nicht mehr aus und steht vom Tisch auf. „Ich geh mal nachsehen, wo Yami bleibt.“ Als sein Grossvater zustimmend nickt, geht er aus der Küche in Richtung Stall.

Doch als er bei den Pferden ist, sieht er, dass sie noch gar nicht versorgt worden sind. Noch nicht mal Wasser haben sie, geschweige denn Futter. Eigentlich will er gleich wieder reingehen und schauen, wo Yami ist, doch die beiden wiehern so ungeduldig, dass er ins Heulager eilt, wo er zum Glück die gefüllten Netze hängen sieht. Schnell hängt er sie in die Boxen und füllt auch noch die Wassertröge so weit, dass sie für den Moment genug zu trinken haben.

Dann rennt er schon beinahe wieder ins Haus und vergisst sogar, sich die Hände zu waschen.

Ausser Atem bleibt er vor Yamis Zimmertür stehen. Nun zögert er, weiss er doch nicht, ob sie abgeschlossen ist. Vorsichtig klopft er an, doch er bekommt keine Antwort. Da er nicht weiss, was er tun soll, drückt er einfach mal probeweise die Klinke nach unten und wie durch ein Wunder öffnet sich die Tür.

Langsam, um Yami nicht aus Versehen zu erschrecken geht er ins Zimmer. „Yami? Bist du wach?“, doch er bekommt keine Antwort, zumindest keine mit Worten. Nur ein leises Stöhnen ist zu hören. Jede Zurückhaltung fallen lassend eilt Yugi zum Bett, wo er im hellen Morgenlicht deutlich das bleiche und doch glühende Gesicht Yamis erkennt. „Yami?“ Langsam legt er seine Hand sanft auf die schweissnasse Stirn und zuckt sofort zurück, als er die Hitze spürt.

So schnell er kann rennt er wieder aus dem Zimmer und in die Küche wo ihn der erstaunte Blick seines Grossvaters trifft. „Yugi, was...“ „Yami, er... hat hohes Fieber“, seine Stimme überschlägt sich beinahe vor Sorge. Was Sugoroku sofort aufstehen lässt. Wenn sein Enkel so ausser sich ist, dann ist es ernst. Trotzdem versucht er äusserlich ruhig zu bleiben, als er mit Yugi im Schlepptau die Treppe nach oben geht.

An Yamis Bett setzt er sich vorsichtig auf die Matratze. „Yami, ganz ruhig. Ich werde dich jetzt ein wenig untersuchen, hab keine Angst“, beginnt er auf den Kranken einzureden, um ihn nicht unnötig verschrecken, wenn er ihn nun anfasst.

Als er ihm die Hand auf die Stirn legt, bestätigt sich Yugis und sein Verdacht, dass der Andere hohes Fieber hat. Langsam schlägt er dann die Decke von dem zitternden Körper und schiebt das Pyjamaoberteil nach oben, um besser an dessen Oberkörper zu gelangen. Vorsichtig tastet er erst den Bauch ab, dabei achtet er genau darauf, ob Yami schmerzhaft zusammenzuckt, was zum Glück nicht passiert. Damit Yami nicht noch mehr beginnt zu frieren, schiebt er den Stoff wieder nach unten und tastet dann den Hals ab, was Yami nun wohl doch noch ganz aufwachen lässt. Zumindest schlägt er die glasig wirkenden Augen auf und sieht die beiden Männer an seinem Bett mit einem aufflackern von Panik an.

„Ganz ruhig Yami. Du hast Fieber und ich werde dir nun ein paar Fragen stellen.“ Um den Kranken nicht noch mehr zu beunruhigen, lehnt sich Sugoroku zurück und verschränkt dabei seine Finger miteinander. „Hast du Kopfschmerzen?“, aufmerksam beobachtet er wie Yami versucht zu sprechen, aber wohl kein Wort herausbringt. „Es reicht, wenn du nickst oder den Kopf leicht schüttelst.“ Lächelt er ihn an.

Daraufhin nickt Yami langsam.

„Gut, hast du auch Gliederschmerzen?“

Wieder ein Nicken.

„Ich nehme mal an, dass du auch Halsschmerzen hast.“

Als Yami diesmal nicken will, wird er von einem Hustenanfall durchgeschüttelt. Der dann auch noch von einem Niessen begleitet wird.

Sorgfältig zieht Sugoroku die Decke über den zitternden Körper. „Wir lassen dich einen Moment lang allein.“ Ihn weiterhin ansehend, steht er von der Matratze auf. „Ach ja, musst du eventuell auf die Toilette?“, deutlich kann der alte Mann sehen, wie sich eine zusätzliche Röte auf den glühenden Wangen ausbreitet. „Also ja, ich bringe dir einen guten alten Nachttopf, denn in dem Zustand wirst du die Treppe nicht schaffen.“ Bestimmt schiebt er Yugi regelrecht aus dem Zimmer und schliesst die Tür hinter ihnen.

„Grossvater, was hat Yami denn?“, beinahe krank vor Sorge sieht Yugi den alten Mann an, der ihn ernst ansieht. „Also so wie ich das sehe, hat er eine zünftige Sommergrippe erwischt. Was mich ehrlich gesagt nicht wundert, wenn ich daran denke, wie wenig er in den letzten Tagen geschlafen haben muss und wie gestresst er gewirkt hat.“
 

Yugi weiss nicht, ob ihn das Gehörte nun beruhigen oder beunruhigen soll. Macht er sich doch unglaublich grosse Sorgen um seinen Freund. Das scheint Sugoroku zu bemerken denn er legt ihm die Hände auf die Schultern und sieht ihm fest in die Augen. „Yugi, es ist nur eine Grippe und wenn er Glück hat, hat er sie in einer Woche schon wieder überstanden. Also mach dir nicht zu viele Sorgen.“ Wie eine Puppe dreht er seinen Enkel um und schiebt ihn in Richtung Flur. „Mach du ihm jetzt frischen Tee mit viel Honig und bring ihn dann hoch. Ich kümmere mich in der Zeit um den Nachttopf und mache ihm dann den guten alten Haferbrei, damit er trotz seiner Halsschmerzen etwas isst.“ Übernimmt Sugoroku bestimmt das Kommando.

Zögernd nickt Yugi und geht in die Küche, während Sugoroku ins Bad geht, wo sie den Nachttopf in dem kleinen Gestell unter neben der Toilette aufbewahren. Denn er hat nicht übertrieben, als er gesagt hat, dass Yami die Treppe nicht schaffen wird. Es wäre schon ein Wunder, wenn er ohne Hilfe aus dem Bett kommt.

Während sich sein Grossvater um Yami kümmert, wartet Yugi ungeduldig darauf, dass das Wasser beginnt zu kochen. Um sich abzulenken, bereitet er in der Zwischenzeit schon alles für den Haferbrei vor, nachdem er den zweiten Teekrug ausgewaschen und die Teeblätter in das extra grosse Tee-Ei gestopft und dieses in den Krug gehängt und den dann zu der Teetasse und dem Honigtopf auf das Tablett gestellt hat.

Noch nie hat es so lange gedauert, bis das Wasser kocht, doch endlich sprudelt es in der Pfanne. Vorsichtig, um sich nicht zu verbrühen, giesst er das heisse Wasser in den Krug, bis dieser gut gefüllt ist.
 

Das Tablett auf seinen Händen balancierend betritt Yugi kurz darauf wieder Yamis Zimmer, der schwer atmend im Bett liegt.

„Ah, da bist du ja mein Junge.“ Geschäftig nimmt ihm Sugoroku das Tablett ab und stellt es auf den Tisch. „Kümmere dich bitte um den Nachttopf, während ich versuche unseren Patienten zum Trinken zu bewegen.“

Yugi ist so froh, dass ihm gesagt wird, was er zu tun hat, dass er nur nickt und dann mit dem Nachttopf verschwindet.
 

Da Sugoroku der Meinung ist, dass der Tee schon genug gezogen hat, füllt er die Tasse bis zur Hälfte und gibt dann eine grosszügige Portion Honig in die dampfende Flüssigkeit. Innerlich lobt er seinen Enkel, der so weit vorausgedacht und gleich einen ganzen Krug gekocht hat.

Mit der Tasse in der Hand setzt er sich neben Yami auf die Matratze.
 

Yami fühlt sich einfach nur schrecklich. Nicht nur, dass er vorhin die Hilfe des alten Mannes zulassen musste, obwohl alles in ihm dagegen angeschrien hat, so muss er es jetzt auch zulassen, dass ihm Sugoroku hilft sich aufzurichten und von dem heissen Tee zu trinken. Denn alleine hätte er es kaum geschafft, die Tasse an seine Lippen zu halten.
 

Erst als die Tasse komplett leer ist, lässt es Sugoroku zu, dass sich Yami wieder hinlegt. Fürsorglich deckt er den jungen Mann zu, ehe er die Tasse wieder auf das Tablett stellt. Nachdenklich blickt er vom Tisch zum Bett, bis ihm eine Idee kommt. Kurzerhand stellt er den Stuhl neben das Bett und platziert das Tablett darauf. Er ist gerade dabei, die Tasse neu zu füllen, als Yugi mit dem Nachttopf zurückkommt und ihn ans andere Ende des Bettes stellt.

„Danke Yugi“, lächelt er seinen Enkel an. „Und nun gehst du los und kümmerst dich um die Pferde, damit du dich dann auf den Weg zum Holzhof machen kannst.“

Yugi setzt gleich zum Widerspruch an, wird aber durch die bestimmende Handbewegung seines Grossvaters sofort zum Schweigen gebracht. „Yugi, wenn du das Holz heute nicht holst, wird es anderen zugesprochen und wir müssen dann später mehr als das Dreifache bezahlen und du weisst genauso gut wie ich, dass wir uns das nicht leisten können.“ Natürlich weiss Sugoroku, was für grosse Sorgen sich sein Enkel um Yami macht, weshalb er ihm eine Hand auf den Oberarm und die andere auf die Wange legt. „Ich kümmere mich so lange um Yami, bis du wieder da bist und das am besten mit einem Suppenhuhn, damit ich ihm eine gute Brühe kochen kann“, lächelnd und doch bestimmt, sieht er seinen Enkel an. „Den Laden lasse ich geschlossen, bis du wieder da bist, also mach dir keine zu grossen Sorgen und jetzt geh.“ Auffordernd drückt er Yugis Oberarm, bevor er ihn in Richtung Tür dirigiert.
 

Mit einem letzten Blick zu Yami, lässt sich Yugi zur Tür schieben. „Yami...“, nicht wissend was er sagen soll, senkt er den Kopf und geht widerstrebend aus dem Zimmer. Natürlich weiss er, dass sein Grossvater Recht hat, aber das heisst nicht, dass es ihm gefallen muss.
 

Das alles hat Yami aufmerksam verfolgt. Naja, so aufmerksam wie es mit über 40 Grad Fieber nun mal geht. Tief in ihm beginnt es dabei zu arbeiten. Doch er ist viel zu erschöpft, so dass er schon wieder eingeschlafen ist, als Sugoroku ins Zimmer zurückkommt.

Als der alte Mann sieht, dass Yami schläft geht er leise wieder raus, lässt aber die Tür offen, um ihn im Notfall auch unten hören zu können.

In der Küche sieht er dann, dass Yugi schon alles für den Haferbrei vorbereitet hat.
 

Es dauert nicht lange, bis Sugoroku den Haferbrei fertiggekocht hat. Allerdings geht er nicht direkt nach oben, sondern geht erst noch in den Laden, wo er mit Kreide auf die schwarze Tafel schreibt, dass der Laden heute geschlossen bleibt, denn er wird ihn auch am Nachmittag, sicher nicht öffnen. Den einen Tag ohne Einnahmen können sie schon verschmerzen.

Gleichzeitig nimmt er sich vor, dass er später einen Boten zu Hopkins schicken wird, um ihm zu sagen, dass er morgen doch nicht zu ihrem Treffen kommen kann. Denn er will die beiden Jungs auf keinen Fall allein lassen.
 

Als er wieder oben bei Yami ist, stellt er die Schüssel mit dem Haferbrei einfach auf den Stuhl und lässt ihn dann wieder allein. Allerdings holt er sich im Wohnzimmer nur ein Buch und setzt sich dann in Yugis Zimmer an den Schreibtisch. Normalerweise würde er ja jetzt Wadenwickel machen, um das Fieber zu senken, aber solange Yami schläft wird er ihn in Ruhe lassen, nicht dass dieser noch ein vollkommen falsches Bild von der Situation bekommt, wenn er sich an seinen Beinen zu schaffen macht.
 

Unterdessen hat Yugi die Pferde vor die Kutsche gespannt und fährt jetzt schweren Herzens durch das grosse Tor. Allerdings schlägt er nicht gleich den Weg zum Holzhof ein, sondern fährt erst zu Jono.

Gerade als er auf den Hof der Schmiede fährt, tritt sein bester Freund nach draussen und winkt ihm lachend zu. „Hey Alter, was führt dich denn zu mir?“, heftig klopft er Yugi auf die Schulter, als dieser vor ihm steht.
 

Durch die nicht gerade sanfte Behandlung verzieht Yugi schmerzvoll das Gesicht. Manchmal vergisst Jono einfach, wie viel Kraft er hat. „Hallo Jono.“ Demonstrativ reibt sich Yugi die schmerzende Schulter. „Ich wollte dich fragen, ob ich Rishidos Hilfe beim Holzhof haben könnte.“ Gespielt vorwurfsvoll sieht er den Blonden an. „Und das nächste Mal schlag nicht so fest zu, das tut weh.“
 

Verlegen kratzt sich Jono daraufhin am Hinterkopf. „Sorry Alter. Natürlich kann dir Rishido helfen. Aber warum nimmst du denn nicht Yami mit? Ist er etwa immer noch am rumspinnen?“ Natürlich hat ihm Yugi von dem seltsamen Verhalten von Yami erzählt. Da er aber nicht alles weiss, sondern nur die Panikattacke von ihm mitbekommen hat, kann er noch weniger als Yugi verstehen, was mit ihm los ist.
 

Vorwurfsvoll blickt Yugi seinen alten Freund an. „Jono, du hast keine Ahnung, was Yami alles durchgemacht hat.“ Bei dem Gedanken daran, wird sein Blick traurig. „Aber deswegen frage ich nicht. Yami hat die Sommergrippe erwischt und liegt mit hohem Fieber im Bett“, deutlich ist nun herauszuhören, dass sich Yugi um den anderen sorgt.
 

Weshalb Jono ihm nun vorsichtig die Hand auf die Schulter legt. „Dann hoffe ich, dass er bald wieder gesund wird und ihr euch wieder vertragt.“ Sein Blick sagt deutlich aus, dass er jedes Wort ernst meint. „Dann gehe ich mal kurz Rishido Bescheid sagen, dass er dich begleiten soll.“ Yugis Schulter loslassend wendet er sich zur Schmiede um, aus der aber schon Rishido tritt. „Das ist nicht nötig, Meister Jonouchi. Ich habe es schon gehört.“ Wie immer ist Rishido die Ruhe selbst und zeigt keine einzige Gefühlsregung.
 

Die Anrede lässt Jonouchi innerlich aufseufzen. Wie oft hat er ihm schon gesagt, dass er in nicht Meister, sondern Jonouchi nennen soll, aber immerhin sagt er, anders als am Anfang, nun auch seinen Namen und nicht nur Meister oder Herr. „Na dann, sage ich mal bis später“, grinsend zieht er Yugi kurz an sich. „Und du schau, dass du das mit Yami endlich klärst. So wie du in ihn verknallt bist, ist das nämlich dringend nötig“, flüstert er ihm so ins Ohr, dass ihn Rishido nicht hören kann. Alles muss der Mann auch nicht wissen.
 

Mit roten Wangen löst sich Yugi aus der Umarmung. Wieso muss Jono auch immer alles bemerken? „Ja, bis später, ich setze Rishido dann auf dem Rückweg wieder hier ab.“ Schnell, um zu vermeiden, dass ihn der Blonde wieder in eine solche Umarmung ziehen kann, geht Yugi wieder zum Wagen und steigt auf den Kutschbock.

„Rishido, komm setz dich neben mich“, bietet er dem grossen Mann an, der das Angebot ohne mit der Wimper zu zucken annimmt, auch wenn Yugi glaubt Erstaunen in dessen Augen aufflackern zu sehen.

Als Rishido neben ihm sitzt, lässt Yugi die Pferde vorsichtig abwenden und vom Hof fahren, so dass sie schon nach wenigen Augenblicken wieder auf der Strasse in Richtung Holzhof sind.

Während sie fahren sieht sich Rishido aufmerksam um, was Yugi leicht schmunzeln lässt. Erinnert es ihn doch irgendwie daran, wie Yami sich auf dem Weg zum Hafen verhalten hat.

Natürlich fällt Rishido das Schmunzeln auf. „Was haben Sie denn, Herr Yugi?“, neugierig blickt er Yugi an, der von der direkten Frage überrascht wird. Denn das hätte er von dem stillen Mann nicht erwartet. Weshalb er einen Moment braucht, bis er die Frage beantworten kann, was auch daran liegt, dass er sich zusätzlich auf die Strasse konzentrieren muss. „Naja, Yami hat sich am Anfang auch neugierig umgesehen, als ich das erste Mal mit ihm irgendwohin gefahren bin, das ist alles.“ Bei der Erinnerung daran, wird ihm erst richtig klar, wie sehr sich Yami in den letzten Monaten entwickelt hat.
 

Nachdenklich mustert Rishido den Mann neben sich. „Das liegt daran, dass wir Sklaven in der Regel nicht wirklich viel rauskommen und wenn doch dann haben wir meist genug mit uns selbst zu tun, um auf die Umgebung zu achten.“ Vollkommen ruhig klärt er den anderen über diese Tatsache auf.
 

Nachdenklich blickt Yugi auf die Strasse, das hat er nicht gewusst. Also, dass die Sklaven die Umgebung meistens gar nicht richtig wahrnehmen. „Verstehe“, dass er das Wort laut ausgesprochen hat, ist ihm gar nicht bewusst.

„Es gibt vieles, was Sie nicht verstehen“, vielsagend sieht Rishido Yugi an, der den Blick verwirrt erwidert. „Darf ich offen reden?“, sichert er sich lieber ab. Denn auch wenn der andere einen guten Eindruck auf ihn macht, kann er es sich nicht leisten, sich zu weit vorzuwagen.

Erstaunt nickt Yugi daraufhin und fragt sich, was ihm der andere sagen möchte.

Tief holt Rishido nun erst Mal Luft. „Also, ich war ein Arbeitssklave, was zwar auch ziemlich beschissen ist, aber immer noch besser als ein Lustsklave. Diese werden so lange bearbeitet und gebrochen, dass sie keinerlei Gefühle mehr empfinden. Darum ist jeder Sklave froh, wenn er kein gutes Aussehen hat“, prüfend sieht er Yugi an, der mit blassen Wangen neben ihm sitzt. „Das haben sie bestimmt auch mit Yami versucht, aber offensichtlich haben sie es nicht ganz geschafft.“
 

Gerade geht Yugi durch ein Chaos an Gefühlen. „Wie meinst du das?“, wagt er nach einer Weile des Schweigens nachzufragen.

Nachdenklich, wie er seinen Eindruck in Worte fassen soll, beobachtet Rishido die Pferde, die in einem fleissigen Trab die Kutsche ziehen. „Auf dem Sklavenmarkt, hat er gelächelt, so wie es den Lustsklaven beigebracht wird. Egal was ist, lächle und akzeptiere alles, was mit dir geschieht. Als ich ihn dann aber wiedergesehen habe, war er eine komplett andere Person.“

Verwirrt, runzelt Yugi die Stirn. Wie will Rishido das erkannt haben? Er kennt Yami doch kaum.

Dieser scheint zu ahnen, was in ihm vorgeht. „Seine Augen, seine ganze Körperhaltung, alles war anders und dann noch sein Verhalten nach der Panikattacke. So wie ich das sehe, lernt er bei Ihnen wieder zu fühlen und dass er dazu überhaupt noch in der Lage ist, grenzt meiner Meinung nach an ein Wunder.“
 

So langsam wird Yugi klar, warum sich Yami immer wieder so widersprüchlich verhält und es bricht ihm das Herz.

Doch jetzt kann er sich nicht weiter auf das, was er gerade Erfahren hat konzentrieren, denn sie fahren auf den Holzhof und werden dabei schon neugierig beäugt.

Vor der grossen Lagerhalle lässt Yugi Blacky und Rocky anhalten. Da es hier keine Möglichkeit gibt, die Pferde anzubinden, wickelt er die Zügel um die Querstange vor seinen Füssen und zieht die Bremse an, damit die beiden nicht einfach so davonlaufen können. Erst dann steigt er vom Kutschbock runter.

„Rishido, bleib hier beim Wagen ich hol dich gleich, wenn ich weiss, wo unser Holz liegt.“

Mit weit ausholenden Schritten geht Yugi zum Büro des Verwalters, der ihn wohl schon erwartet hat, denn er kommt ihm entgegen. „Herr Muto. Es freut mich wie immer Sie hier begrüssen zu dürfen und ich sehe, Sie sind diesmal nicht allein gekommen?“, neugierig blickt er auf den grossgewachsenen Sklaven, der neben der Kutsche steht. „Guten Tag Herr Kino. Es freut mich auch jedes Mal Sie zu sehen“, erwidert Yugi mit einem falschen Lächeln die Begrüssung. Er kann den grobschlächtigen Schwarzhaarigen einfach nicht leiden. „Ja, das ist der Sklave eines guten Freundes, er hat ihn mir heute netterweise überlassen.“ Bewusst betont er den Umstand, dass Rishido nicht ihm gehört, da sich die Leute dann interessanterweise eher von den Sklaven fernhalten.
 

Aufmerksam beobachtet Rishido, wie sich Yugi und der Fremde nähern. Sagen tut er allerdings nichts mehr, denn obwohl er bei seinem jetzigen Besitzer viele Freiheiten hat, weiss er doch genau, wie er sich in der Öffentlichkeit zu verhalten hat.

Dafür hört er umso genauer zu, wie dieser schmierige Typ erklärt, welcher Holzstapel ihnen gehört.
 

Erleichtert, dass Kino endlich weg ist, löst Yugi die Bremse an der Kutsche und führt die Pferde zu dem grossen Holzstapel. Wo er sie so platziert, dass sie das Holz leicht aufladen können.

„Rishido, du gibst mir das Holz und staple es auf, da ich von den letzten Jahren schon weiss, wie es am besten ist.“

Mit einem zustimmenden Nicken macht sich Rishido an die Arbeit und dank ihrer guten Zusammenarbeit, die sich schon bald einstellt, kommen sie sehr schnell voran. So dass sie in Rekordzeit den ganzen Holzstapel auf den Wagen geladen haben.
 

Mit einem schmerzhaften aufstöhnen beugt sich Yugi nach hinten und drückt dabei seine Hände ins Kreuz. Wie er diese Arbeit doch hasst, da schleppt er lieber den ganzen Tag schwere Stoffballen hin und her oder bedient nervige Kunden. „Rishido, führe die Pferde wieder vor das Lagerhaus, ich gehe in der Zeit die Ladung bezahlen und treffe dich dann da“, weist Yugi den grossen Mann an. Dabei achtet er peinlichst darauf, nicht zu freundlich zu klingen, da sie sowieso schon neugierig beobachtet werden, da er selbst mit angepackt hat.
 

Ohne auf eine Bestätigung zu warten, geht er zum Büro von Kino, wobei er insgeheim nun doch froh ist, dass Yami zu Hause in Sicherheit ist.

Natürlich wird er schon von Kino erwartet, der sich hinter seinem Schreibtisch aufrichtet und sogar schon das Formular für ihn vorbereitet hat. „Herr Muto, wie ich sehe, sind Sie schon fertig. So ein Sklave ist ja schon was Praktisches. Sie sollten sich überlegen, ob Sie sich nicht einen eigenen Sklaven anschaffen sollten.“ Nun grinst der Mann mehr als dreckig. „Immerhin sind Sklaven nicht nur zum Arbeiten gut. Wenn Sie verstehen, was ich meine.“

Bei diesen Worten dreht sich Yugi beinahe der Magen um. Wie er es doch hasst, wenn jemand so über diese armen Menschen spricht. Unauffällig schielt er aus dem grossen Fenster und sieht erleichtert, dass Rishido in Ruhe gelassen, wenn auch neugierig beäugt wird.

Irgendwie schafft er es sein Mundwinkel nach oben zu zwingen. „Ich werde es mir überlegen Herr Kino, aber nun muss ich mich beeilen“, gespielt freundlich blickend tritt er an den Schreibtisch und schaut auf das Formular, dass den gleichen Betrag wie jedes Jahr aufweist. 100 Silberstücke für eine Jahresration Holz, wenn er sie heute abholt. Sonst wären es 500 Silberstücke gewesen und so ungern er es zugibt, diese 500 Silberstücke hätten sie sich, wenn überhaupt, nur mit massiven Einschränkungen leisten können.

Nachdem er seine Unterschrift geleistet hat, holt er seinen Stoffbeutel hervor, in dem er die 100 Silbermünzen, schon fertig abgezählt, aufbewahrt. Zur Not hätte er auch noch einen zweiten dabeigehabt, nur für den Fall, dass sich der Preis seit dem letzten Jahr erhöht haben könnte.

„Hier bitte, die 100 Silbermünzen“, für den anderen gut sichtbar zählt Yugi die Münzen ab und legt sie dabei in den dafür vorgesehenen Behälter. Erst dann unterschreibt auch Kino das Formular und hält ihm danach die Hand hin. „Herr Muto, ich wünsche Ihnen eine gute Heimfahrt“, beinahe zu stark drückt er Yugis Hand, der aber keine Miene verzieht. „Danke Herr Kino und auf Wiedersehen.“

Erleichtert, dass er nun endlich den Holzhof verlassen kann, geht Yugi zur Kutsche, wo er schon von Rishido erwartet wird. „Rishido, steig auf. Wir fahren nach Hause“, auffordernd sieht er ihn an und wartet ungeduldig darauf, dass der andere sicher neben ihm sitzt.

Mit einem Schnalzen lässt er die Pferde dann anziehen. Deutlich ist zu sehen, dass die beiden nun viel mehr Gewicht zu ziehen haben, denn sie müssen sich mächtig ins Geschirr legen, bis sich die Kutsche bewegt. Doch als sie dann erst mal in Bewegung ist, ziehen sie die grosse Last deutlich leichter.

Diesmal lässt Yugi sie das Tempo bestimmen, indem er die Zügel deutlich lockerer als sonst lässt und da Rocky und Blacky dieses Kommando kennen traben sie nach kurzer Zeit an, fallen dann aber von selbst wieder in einen zügigen Schritt als es ihnen zu anstrengend wird. Diesmal schweigen die beiden Männer, da Rishido an Yugis Körpersprache deutlich sehen kann, dass dieser jetzt nicht mehr reden will.
 

Am liebsten würde Yugi nun direkt nach Hause fahren, aber zuerst steuert er einen kleinen Laden an. Von dem er weiss, dass er dort gute Suppenhühner zu einem annehmbaren Preis kaufen kann.

Vor dem kleinen Geschäft lässt er die Pferde anhalten und drückt Rishido die Zügel in die Hand. „Warte bitte hier, ich muss nur schnell ein Suppenhuhn kaufen und dann fahre ich dich nach Hause.“
 

Erstaunt blickt Rishido erst auf die Zügel in seiner Hand und dann zu Yugi, der mit schnellen Schritten in den Laden geht. Dieser Mensch ist wirklich aussergewöhnlich. In der Öffentlichkeit trägt er nämlich offensichtlich eine Maske, die er nur abzulegen scheint, wenn er unter Freunden ist oder sich sicher fühlt.
 

Lange kann er aber nicht darüber nachdenken, denn in Rekordzeit kommt Yugi mit einem Beutel zurück den er unter der Sitzbank verstaut, damit er vor der Sonne geschützt ist. Danach nimmt er Rishido die Zügel wieder aus den Händen und lässt die Pferde wieder loslaufen. „Sorry, dass ich etwas hektisch bin, aber ich will möglichst schnell nach Hause, damit ich nach Yami sehen und Grossvater die Hühnerbrühe für ihn machen kann“, entschuldigend sieht Yugi zu Rishido der erstaunt nickt. „Kein Problem. Wenn du willst kann ich das letzte Stück auch allein laufen.“

Entschieden schüttelt Yugi den Kopf. „Nein, du hast mir geholfen und zum Dank werde ich dich sicher nach Hause fahren.“ Zwar muss er sich nun auf die Strasse konzentrieren, da inzwischen ziemlich viel los ist, trotzdem kann er kurz zu Rishido rüber schielen. „Weisst du, ich habe oft genug gesehen, dass es auch für Sklaven, die so gross sind wie du, ein richtiger Spiessrutenlauf sein kann, wenn sie allein in der Stadt unterwegs sind.“ Bestimmt sieht er nun nach vorn und lenkt die Pferde um eine stehende Kutsche herum und lässt sie nun deutlich langsamer laufen. Zwar will er so schnell wie möglich nach Hause, aber einen Unfall will er auf keinen Fall riskieren.

Trotz des starken Verkehrs kommen sie gut voran, so dass Yugi noch vor der Mittagszeit auf den Hof der Schmiede fahren kann. Diesmal bleibt er auf dem Kutschbock sitzen, während Rishido runtersteigt. „Also Rishido. Ich danke dir ganz herzlich für deine Hilfe und grüsse Jono noch von mir und erkläre ihm bitte, warum ich nicht mit reinkomme.“

„Nicht zu danken Herr Yugi“, nickt ihm Rishido zu. „Ich werde es ihm sagen und sagen Sie Yami eine gute Besserung von mir.“

Lächelnd sieht Yugi den grossen Mann an. „Ja, das werde ich machen. Also dann, wir sehen uns.“ Während er den Pferden das Kommando zum Wenden gibt, winkt er Rishido und Jono, der gerade aus der Schmiede kommt zu und fährt dann so schnell wie möglich wieder nach Hause.
 

Dort angekommen kümmert er sich erst Mal ausgiebig um die erschöpften Pferde. Schliesslich dürfen sie nicht darunter leiden, dass er sich Sorgen um Yami macht. Erst als sie zufrieden ihr Heu fressen und die Wassertröge gefüllt sind, geht er mit dem Suppenhuhn ins Haus. Das Holz lässt er einfach auf der Ladefläche der Kutsche liegen, die er so unter dem Dach geparkt hat, dass sie dort ruhig noch ein paar Tage so stehen kann.

Kaum hat er die Tasche in der Küche auf den Tisch gelegt, rennt er schon beinahe nach oben, wo er Sugoroku in seinem Zimmer am Tisch sitzen sieht. „Grossvater, wie geht es Yami?“, besorgt blickt er zur offenen Tür. Allerdings zögert er reinzugehen.
 

Erleichtert, dass sein Enkel wieder da ist, schliesst Sugoroku das Buch in dem er gelesen hat. „Yugi, gut dass du wieder da bist. Vielleicht kannst du Yami ja dazu bringen, dass er etwas isst oder trinkt und sich Wadenwickel machen lässt.“ Ziemlich verzweifelt sieht Sugoroku zu Yamis Zimmer. „Seit du weggegangen bist, lässt er mich nicht mehr an sich ran.“
 

Verwirrt folgt Yugi dem Blick und hört dann auch gleich einen unterdrückten Aufschrei. Ohne nachzudenken rennt Yugi in das Zimmer und lässt sich neben den wild um sich schlagenden Yami auf die Matratze sinken.

Vorsichtig nimmt er das heisse Gesicht in seine Hände. „Yami, ich bin’s Yugi. Ganz ruhig. Du bist in Sicherheit.“ Zu seinem Erstaunen wird Yami augenblicklich ruhiger. Zwar atmet er immer noch schwer aber ist nun deutlich ruhiger.

Als Yugi seine Hände zurückzieht, öffnet er sogar die Augen und sieht ihn ernst an. Lächelnd erwidert Yugi den Blick. „Hey du.“ Sanft streift er ihm eine der verschwitzten Strähnen aus dem Gesicht. „Hast du Durst?“, bewusst hält er seine Stimme ganz ruhig und sieht ihm die ganze Zeit lächelnd in die Augen.

Nach einer Weile nickt Yami ganz leicht. „Gut, dann helfe ich dir.“

Mit langsamen Bewegungen giesst Yugi Tee in die Tasse und gibt auch eine grosszügige Portion Honig in die inzwischen lauwarme Flüssigkeit. Darum muss er ziemlich viel rühren, bis sich der Honig soweit aufgelöst hat, dass er nicht nur am Löffel klebt. Als er es endlich geschafft hat, hilft er Yami sich aufzurichten. Als sich dieser schwer atmend an ihn lehnt, hält er ihm die Tasse an den Mund, so dass Yami nur noch steuern muss, wie stark sie sich neigt. „Langsam Yami, nicht dass du dich noch verschluckst.“
 

Von der Tür aus sieht Sugoroku kopfschüttelnd zu, wie sich sein Enkel um Yami kümmert und dass es dieser wirklich zulässt.
 

Schwer atmend lehnt sich Yami dann mit geschlossenen Augen an Yugi und weiss gar nicht wirklich wie ihm geschieht. Denn zum ersten Mal seit er weiss was Yugi für ihn fühlt, hat er in dessen Gegenwart keine Angst. Im Gegenteil er spürt eine Ruhe in sich, die einfach nur guttut. Nur entfernt hört er, dass Yugi wohl mit seinem Grossvater redet. Irgendwas mit Suppenhühnern und Haferbrei.
 

Tatsächlich fragt Yugi seinen Grossvater ob er ihm die Schüssel mit dem Haferbrei geben und die Tasse wieder auf den Stuhl zurückstellen kann, da er nun nicht aufstehen möchte. Als ihm sein Grossvater die Schüssel mit dem Löffel gibt, sagt er ihm auch gleich, dass das Suppenhuhn in der Küche auf dem Tisch liegt.
 

„Das ist gut Yugi, dann mache ich mich mal an die Arbeit, damit Yami heute Abend mal etwas Suppe essen kann. Versuch du dann mal, ob du ihm Wadenwickel anlegen kannst, damit das Fieber endlich etwas sinkt.“ Als Yugi nickt, geht er zur Tür, dreht sich aber nochmals zu ihm um. „Ach ja, seit heute Morgen hat sich Yami nicht mehr erleichtert“, trotz der ernsten Situation muss er breit grinsen, als er sieht, wie sein Enkel leicht rot wird.
 

Mit roten Wangen sieht Yugi seinem Grossvater nach, der breit grinsend verschwindet. Innerlich fluchend wendet sich Yugi wieder Yami zu, der sich immer noch halbsitzend an ihn kuschelt und wohl schon beinahe wieder eingeschlafen ist. „Yami, komm, du musst was essen und wenn es nur ein paar Löffel sind.“ Sanft streichelt er ihm mit seiner freien Hand über die Wange, bis sich die rubinroten Augen wieder öffnen.
 

Mit angewidertem Blick sieht Yami den Haferbrei an. „Will nicht.“ Nur leise kann er mit kratzender Stimme diese beiden Worte sagen, da ihm sein Hals so wehtut. Zusätzlich versucht er sein Gesicht in Yugis Shirt zu vergraben.
 

Schmunzelnd sieht Yugi ihn an. „Na komm, du musst was essen und der Haferbrei von Grossvater ist gar nicht so schlecht. Versuch wenigstens einen Löffel“, bittet er Yami sanft, aber doch nachdrücklich.
 

Widerstrebend dreht Yami seinen Kopf in Richtung der Schüssel. Irgendwie sieht der Brei ja nicht so eklig aus, wie der den er jahrelang essen musste.

Yugi scheint zu bemerken, dass er nachgibt, denn er hält ihm den gefüllten Löffel so hin, dass er nur noch den Mund öffnen muss. Wenn er nicht so schwach wäre, würde er ja massiv dagegen protestieren, aber jetzt öffnet er ergeben seinen Mund. Tatsächlich schmeckt der Haferbrei gar nicht mal so schlecht, aber das heisst nicht, dass er ihn mögen muss.
 

Erleichtert, dass Yami nun endlich isst, hält ihm Yugi geduldig einen Löffel nach dem anderen hin, bis beinahe die halbe Schüssel geleert ist. Erst dann weigert sich Yami endgültig noch mehr zu essen.

Damit er nun aber die Schüssel wergstellen kann, muss er aufstehen. Sanft schiebt er sich unter Yami hervor, der es murrend zulässt. Irgendwie findet es Yugi ja richtig süss, wie anhänglich er gerade ist. Schade nur, dass er dafür erst krank werden muss.
 

Da er nun schon steht, kann er ja auch gleich weitermachen. „Also Yami, musst du mal auf’s Klo?“, fragend und zugleich peinlich berührt sieht er ihn an. Hofft irgendwie, dass er um diese Aufgabe herumkommt.

Nur leider nickt Yami, weshalb er mit einem ergebenen Seufzen den Nachttopf so hinstellt, dass er ihm nur beim aufsitzen helfen und ihn dann von hinten stützen muss. „Sorry, ich mache das zum ersten Mal“, gibt Yugi murrend zu, während er hinter Yami auf dem Bett sitzt und krampfhaft versucht nicht hinzusehen.

Froh, auch diese peinliche Sache hinter sich gebracht zu haben, hilft Yugi ihm, sich wieder richtig hinzulegen.

Dann stellt er den Nachttopf zur Seite und holt die Schüssel mit dem Essigwasser, damit er nun Wadenwickel in Angriff nehmen kann. Doch als er am Fussende die Decke zurückschlägt weicht Yami unwillkürlich zurück und beginnt sich dagegen zu wehren, dass er ihn an den Beinen anfasst.

„Yami bitte, ich will dir nur Wadenwickel gegen das Fieber machen. Mehr nicht“, versucht er ihn zu beruhigen, aber wieder wird seine Hand weggetreten. Schliesslich steht er mit in die Seiten gestützten Armen da. „Also Yami“, wütend funkelt er ihn an. „Du hältst jetzt gefälligst still oder es passiert was!“ Schlagartig erlahmt jede Gegenwehr und im gleichen Moment tut es Yugi leid, dass er so mit ihm geredet hat.
 

Nur mit Mühe kann sich Yami dazu zwingen still zu halten, als sich Yugi wieder an seinen Beinen zu schaffen macht. Schreit doch nun alles in ihm danach, die Hände wegzuschlagen, die nun die Hosenbeine nach oben schieben und dann kühle Tücher um seine Waden und Fussknöchel wickeln. Sein rasender Herzschlag beruhigt sich erst wieder, als die Decke wieder seine Füsse bedeckt und Yugi sich neben ihn auf die Matratze setzt. „Entschuldige, dass ich dich vorhin so angeschnauzt habe, aber die Wadenwickel sind wichtig, damit dein Fieber endlich ein wenig sinkt“, entschuldigend lächelt Yugi ihn an. Wird dann jedoch ernst. „Aber das müssen wir nun regelmässig wiederholen. Glaubst du, dass du das aushältst?“, fragend sieht er Yami an, der zögerlich nickt.
 

Zufrieden sieht Yugi ihn an. „So und nun versuch ein wenig zu schlafen. Ich bin nebenan.“ Er will schon aufstehen, doch er wird durch eine Hand auf seinem Arm zurückgehalten. „Bleib...“, bittend sieht er Yugi an der sich zurück auf die Matratze sinken lässt.

Sich seine Überraschung und Freude nicht anmerken lassend streicht Yugi ihm wieder eine der blonden Strähnen aus dem Gesicht. „Wenn du willst bleibe ich natürlich, aber ich müsste selbst mal kurz auf’s Klo und was trinken. Ich komme aber gleich wieder zurück versprochen.“
 

Nur widerwillig lässt Yami zu, dass Yugi aufsteht und ihn allein lässt. Zwar kann er nicht verstehen, warum er ihn unbedingt bei sich haben will, aber es ist so. Darauf hoffend, dass Yugi wirklich schnell wieder zurückkommt, kämpft er gegen die Müdigkeit an, die ihn wieder in einen Albtraum geplagten Schlaf zwingen will.
 

Mit dem Nachttopf geht Yugi nach unten ins Badezimmer, denn er hat nicht übertrieben, er muss wirklich ganz dringend auf’s Klo. Nachdem er dann auch den Nachttopf geleert und ausgespült hat, wäscht er sich sorgfältig die Hände.
 

Da er erst noch schnell in die Küche möchte, stellt Yugi ihn auf eine der unteren Treppenstufen, damit er ihn auch ja nicht vergisst.

In der Küche sieht er schon seinen Grossvater am Herd stehen und in einem grossen Topf rühren, in dem wohl die Hühnersuppe am Köcheln ist. „Ah Yugi, hast du es geschafft, dass Yami etwas isst und die Wadenwickel zulässt?“, fragend sieht Sugoroku von dem grossen Topf auf und zu seinem Enkel der sich ein Glas mit Wasser füllt und dann durstig trinkt. „Ja, er hat fast die halbe Schüssel gegessen und Wadenwickel konnte ich auch machen, aber ich muss gleich wieder nach oben, da er nicht allein sein will.“ Suchend sieht er sich um und entdeckt ein Paket, das vorher nicht dagewesen ist. Neugierig nimmt er es in die Hand und liest den Absender. „Das ist bestimmt deine Asthmamedizin.“ Zur Sicherheit öffnet er das Paket und tatsächlich liegen da gut verpackt Asthmasprays für ein ganzes Jahr drin. Mit dabei ein Brief, dass er vorbeikommen muss, wenn sie mehr brauchen sollten. „Ja, es ist wirklich deine Medizin.“ Das offene Paket wieder auf den Tisch stellend sieht Yugi wieder zu seinem Grossvater. Der nun neben ihn tritt. „Gut, denn ich habe gestern den letzten Spray angefangen. Ich bringe das dann nachher nach oben in mein Zimmer, damit es niemand per Zufall findet.“ Aufmerksam mustert er seinen Enkel der sich immer noch suchend umsieht. „Sag mal, suchst du etwas?“

Verlegen kratzt sich Yugi am Kopf, als dann auch noch sein Magen laut knurrt. „Naja, ich habe Hunger...“ „...Und du hast gehofft, dass hier was Essbares rumliegt“, grinst Sugoroku breit. „Geh nach oben ich bring dir dann was hoch, aber nimm schon mal eine Flasche Wasser mit, damit du auch was zu trinken hast.“ Immer noch grinsend drückt er Yugi eine volle Flasche in die Hand und sieht dann seinem Enkel nach, der schon beinahe aus der Küche rennt.

Nun konnte er ihm gar nicht sagen, dass er dem Boten gleich eine Botschaft für Arthur Hopkins mitgegeben hat, dass er morgen doch nicht kommen kann, da er einen Krankheitsfall in der Familie hat.
 

Als Yugi wieder ins Zimmer kommt, sieht er Yami lächelnd an. „Na? Immer noch wach?“ Deutlich kann er sehen, wie der andere gegen den Schlaf ankämpfen muss. Weshalb er den Nachttopf schnell ans Fussende stellt und sich dann mit dem Rücken zur Wand neben Yami auf die Matratze setzt. „Versuch zu schlafen.“ Sanft streicht er ihm wieder die hartnäckige Strähne aus dem Gesicht und lässt zu, dass sich zwei schwache Arme um ihn schlingen.
 

Den Kopf auf Yugis Bauch ablegend und die Wärme des anderen regelrecht suchend, gibt Yami endlich seiner Müdigkeit nach und schläft beinahe sofort ein, wobei er deutlich Yugis Arm auf seiner Schulter spürt.
 

Kaum ist Yami eingeschlafen kommt Sugoroku in das Zimmer und bringt Yugi ein Sandwich, dass dieser auch gut mit einer Hand essen kann, wenn es denn nötig sein sollte. „Ich bin dann morgen im Laden. Du kannst also ruhig bei Yami bleiben“, um den Schlafenden nicht aufzuwecken flüstert er nur gerade so laut, dass ihn sein Enkel verstehen kann.
 

„Danke Grossvater“, mehr als dankbar sieht Yugi seinen Grossvater an, der ihm kurz die Hand auf die Schulter legt, ehe er wieder nach unten geht, wo die Hühnersuppe am Köcheln ist.
 

Erst am Abend wird Yugi durch eine Bewegung neben sich von dem Buch abgelenkt, das ihm sein Grossvater vor ein paar Stunden gebracht hat, damit er sich nicht langweilt. Anscheinend wacht Yami wieder aus seinem tiefen Schlaf auf, der wirklich so tief gewesen ist, dass er nicht mal bemerkt hat, wie Sugoroku vorsichtig die Wadenwickel ausgetauscht hat. „Na du? Hast du gut geschlafen?“, lächelt er den anderen an, der immer noch an ihn geschmiegt daliegt.
 

Verschlafen und frierend kuschelt sich Yami noch mehr an seine lebendige Wärmflasche, dann meldet sich aber seine volle Blase und Durst hat er auch. Widerwillig löst er sich zitternd von Yugi. „Ich müsste mal...“, verlegen vermeidet er es nach oben zu sehen. Stattdessen versucht er sich aufzurichten was allerdings erst klappt, als ihm Yugi dabei hilft. „Na komm, dann assistiere ich dir wieder. Das muss dir ja nicht peinlich sein“, versucht Yugi seine eigene Verlegenheit zu überspielen. Mit schnellen Bewegungen nimmt er seinem Freund die Wadenwickel ab, die Sugoroku so gut gewickelt hat, dass sie die Bewegung beinahe ohne zu verrutschen überstanden haben. Die Tücher zuerst in die Schüssel legend holt er den Nachttopf.

Vor Anstrengung schwer atmend, mit zitternden Muskeln und zu allem Übel auch noch hustend, sitzt Yami auf der Bettkante und wartet darauf, dass der Nachttopf vor ihm hingestellt wird.

Als er spürt, dass Yugi sich wieder hinter ihm befindet löst er seine Hände von der Bettkante.
 

Wieder versucht Yugi krampfhaft nicht hinzusehen und fixiert dafür den elegant geschwungenen Nacken von Yami. Was auch nicht viel besser ist, denn zu gern würde er mal die Haut an der Stelle kosten.

Darum ist er mehr als erleichtert, als ihm Yami leise sagt, dass er fertig ist. Langsam, damit sich sein Vordermann darauf einstellen kann, lässt er ihn los und klettert von der Matratze.

Nachdem er den Nachttopf zur Seite gestellt hat, dreht er sich wieder zu Yami um, der gerade versucht nach dem Teekrug zu greifen. „Warte, ich mache das“, lächelnd nimmt er den Krug zur Hand und giesst selbst den Kräutertee ein, den sein Grossvater vor etwa einer Stunde hochgebracht hat. Den Honig drin verrührend setzt er sich neben Yami auf’s Bett. Als der Honig endlich vergangen ist, legt er den Löffel zurück auf das Tablett und schlingt den freien Arm um die Schultern des Kranken. „Hier, ich helfe dir. Das ist aber Kräutertee. Grossvater meint, dass der besser für dich ist, als der übliche Schwarztee.“
 

Mit Yugis Hilfe schafft es Yami tatsächlich die Tasse ganz zu leeren. Der Kräutertee schmeckt nach Holunder und Lindenblüten. Allerdings ist er auch leicht scharf, weshalb er vermutet, dass auch Ingwer drin ist.

Fix und fertig lehnt er sich wieder an Yugi, der es irgendwie schafft, dass er sich wieder sicher hinlegen kann. Erleichtert kuschelt er sich unter die Decke, die um seine Schultern festgedrückt wird.

Als Yami dann die kühle Hand auf seiner Stirn fühlt, ist er schon beinahe wieder eingeschlafen. So nimmt er nur am Rande wahr, dass mit ihm geredet wird.
 

Zufrieden, dass die Stirn nicht mehr ganz so heiss ist zieht Yugi seine Hand zurück. „Das Fieber ist schon ein wenig gesunken. Ich bringe mal schnell den Nachttopf runter und schaue mal, was Grossvater so macht.“ Schmunzelnd sieht er, dass Yami wohl schon wieder am Einschlafen ist, weshalb er möglichst leise das Zimmer verlässt. Dabei hofft er, dass die Albträume nicht sofort wieder auftauchen werden.
 

Nachdem er sich im Bad wieder frisch gemacht hat, geht Yugi zu seinem Grossvater in die Küche. „Das riecht ja lecker.“ Mit knurrendem Magen beugt er sich über den kleinen Topf in dem ein Eintopf am blubbern ist.
 

Erstaunt blickt Sugoroku von seinem Buch auf. „Danke, das Essen ist auch gleich fertig. Gehst du vorher noch in den Stall? Ich habe die Pferde schon gefüttert, aber die Boxen müssen noch ausgemistet werden.“ Mit einem leisen Ächzen steht er auf und sieht in den grossen Suppentopf. „Nach dem Essen kannst du dann Yami etwas Hühnersuppe hochbringen.“

Zustimmend nickt Yugi. „Ist gut, aber wenn was ist...“ „Dann rufe ich dich sofort“, unterbricht ihn Sugoroku und sieht lächelnd seinem Enkel nach, der daraufhin eilig aus der Küche verschwindet. Ist es doch zu süss, wie sich Yugi um Yami sorgt und kümmert.
 

Da er nicht untertrieben hat, dass der Eintopf gleich fertig ist, beginnt er den Tisch für sie beide zu decken, was irgendwie schon ein komisches Gefühl ist, nachdem sie seit Monaten zu dritt hier gegessen haben.
 

In Rekordzeit mistet Yugi unterdessen die Boxen aus und stellt den Mistkarren auf die Strasse, damit er dann von Monk bei Sonnenuntergang abgeholt werden kann. Eigentlich ist es ja ein Glück, dass die Sonne nun viel später untergeht, als noch vor zwei, drei Monaten. Nur noch schnell das frische Stroh in den Boxen verteilen und die Wassertröge auffüllen. Kurz überlegt Yugi, dann stopft er im Heulager die Netze für den nächsten Morgen und stellt dabei fest, dass sie bald frisches Heu bestellen müssen. Wieso muss auch immer alles auf einmal kommen.

Trotz seiner Eile, wäscht sich Yugi diesmal sorgfältig die Hände, ehe er wieder in die Küche geht, wo der Eintopf nun auf dem Tisch steht. „Oh Mann, ich bin am Verhungern.“
 

„Na dann, setz dich hin und schlag dir den Magen voll“, lacht Sugoroku auf, während er ihre Teller füllt. Deutlich kann er sehen, dass sein Enkel möglichst schnell wieder zu Yami möchte, denn er isst so schnell wie er nur kann seinen Teller leer und auch die zweite Portion ist in Rekordzeit regelrecht verschlungen. Er selbst lässt sich deutlich mehr Zeit beim Essen. Trotzdem steht er mit Yugi zusammen auf und füllt eine übergrosse Tasse mit der heissen Suppe. „Also mein Junge. Versuch mal, ob Yami die Suppe runterbekommt. Ich komme dann nachher hoch und schaue nach euch beiden“, drückt er seinem Enkel die Tasse in die Hand.

Denn auch wenn er es sich nicht anmerken lässt, macht er sich Sorgen um ihren Patienten, da ihn die Sommergrippe so heftig erwischt hat.
 

Die Tasse in der Hand nickt Yugi. „Ist gut, sein Fieber ist schon ein wenig gesunken. Die Wadenwickel haben gut geholfen.“ Deutlich kann er in den Augen seines Grossvaters sehen, dass ihn diese Information beruhigt und fühlt sich gleich ein wenig schuldig, dass er das nicht schon vorher gesagt hat. „Entschuldige, das hätte ich schon längst sagen müssen.“ „Mach dir keine Vorwürfe deswegen“, winkt Sugoroku ab. „Du hast es ja jetzt gesagt und nun ab mit dir nach oben. Ich kümmere mich um die Küche.“ Scheucht Sugoroku seinen Enkel nun beinahe aus der Küche. Wobei er hofft, dass sich dieser nicht bei Yami ansteckt. Er selbst ist ja seit der asiatischen Grippe, die vor 50 Jahren viele Opfer gefordert hat, gegen jeden Grippevirus immun. Weshalb es ihm eigentlich lieber wäre, wenn er sich selbst um Yami kümmern könnte.
 

Mit der Tasse und dem wieder sauberen Nachttopf in den Händen geht Yugi wieder zu Yami, der sich unruhig im Bett hin und her wälzt. Als er sich auf die Matratze setzt, öffnen sich dann auch sofort die rubinroten Augen. „Yami, Grossvater hat dir Hühnersuppe gemacht. Am besten isst du sie, solange sie noch warm ist.“
 

Müde und frierend nickt Yami ergeben. Eine andere Wahl hat er ja sowieso nicht. Also richtet er sich mit Yugis Hilfe wieder auf und trinkt ganz langsam, an den anderen angelehnt und mit dessen Hilfe die wirklich leckere Suppe. Er schafft es sogar die ganze Tasse zu leeren, ehe er sich mit geschlossenen Augen wieder ins Kissen zurückfallen lässt. „Danke“, schafft er es gerade noch zu sagen, ehe ihm wieder die Augen zufallen.
 

Lächelnd sieht Yugi ihn an. „Nichts zu danken“, da er ihn nicht wecken will, flüstert er die Worte nur. Nachdem er die leere Tasse weggestellt hat, drückt er die Decke um Yamis Schultern fest, ehe er sich wieder mit dem Rücken zur Wand neben dem Schlafenden hinsetzt.

Sofort wird er von Yami wieder als Kopfkissen benutzt, was ihn trotz seiner Sorge um ihn schmunzeln lässt. Offensichtlich wird er die Nacht nicht in seinem eigenen Bett schlafen.

 

 

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Yami kann einem echt leid tun, er kommt im Moment einfach nicht zur Ruhe. Obwohl, vielleicht ist diese Grippe ja eine Chance für die beiden, da er viel zu schwach für Panik oder auch nur zum nachdenken ist.

 

Also dann, ich wünsche euch noch schöne Festtage und so wie es bis jetzt aussieht, kommt das nächste Kapitel dann im neuen Jahr.

 

Eure mrs_ianto



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Laluna19
2017-01-08T13:20:28+00:00 08.01.2017 14:20
Armer Yami eine Sommergrippe ist nicht schön und das er sich helfen lassen muss ist für ihn bestimmt sehr schlimm er hat ja einen sehr stolzen Charakter. Erst erfährt er was Yugi wirklich für ihn fühlt und dann sowas er kann einem nur leid tun.

Aber da muss es wohl durch und es hat ja auch was gutes.
Yugi muss ihn jetzt helfen und sich um ihn kümmern, weil er ja nicht will das Sugoroku ihn anfässt. Yami kann jetzt wieder etwas Vertrauen fassen da er merkt das Yugi seine Situation nicht ausnutzt sondern ihn hilft.
Yamis Abneigung gegenüber Haferbrei kann ich verstehen ich selber mag ihn aber nicht jeden Tag und er musste ihn wohl in den letzten fünf Jahren öfters essen als ihm lieb ist.
Aber solange er nicht schlucken kann muss das Essen entweder püriert werden oder eben das ( aus Erfahrung in meiner Ausbildung man kann alles pürieren aber ob es schmeckt ist was anders vorallem sollte man es nicht mit so ein Gerät aufschäumen wie sahne nicht sehr lecker)
Das Yugi es vermeidet hin zu sehen während Yami seinen Geschäften nachgeht ist verständlich es muss für Yami sehr unangenehm sein.
Für viele ist es erst sehr unangenehm Hilfe zu bekommen bei ganz einfachen täglichen Dingen z.b Kleidung wechseln oder waschen.
Und Yami hat einen stolzen Charakter das muss schon etwas am Ego kratzen hoffentlich wird er schnell gesund.
Es ist echt schlimm zu erfahren wie schlecht Sklaven behandelt werden und das versucht wird sie zu brechen gut das es bei Yami nicht geklappt obwohl ich denke das wenn Yugi sich so verhalten hätte wie Yamis vorherige " Besitzer " es geklappt hätte.
So kann Yami wieder er selber werden und hoffentlich bald heraus finden wer er wirklich ist.

Liebe Grüße, Luna
Antwort von:  mrs_ianto
08.01.2017 14:31
Ja, so eine Sommergrippe ist hart, aber wie du richtig sagst, sie hat auch etwas gutes.
Yami muss sich helfen lassen und lernt so vielleicht, dass er Yugi vertrauen kann, denn dieser würde niemals die Situation ausnutzen.
In den letzten 5 Jahren musste er ihn täglich essen, wenn er was im Magen haben wollte. Da ist es wirklich mehr als verständlich, dass er ihn nun hasst.

Dass Yugi ihm sogar bei so privaten Sachen helfen muss ist für beide mehr als unangenehm und ja, Yami hat einen sehr stolzen Charakter, der sich so langsam wieder nach vorn kämpft. Zwar mit mehr oder weniger grossen Rückschlägen, aber doch bemerkbar.

Leider hast du Recht. Yugi hat Yami wirklich im letzten Moment 'gefunden'. Denn noch viel länger hätte dieser nicht durchgehalten und wäre dann nur noch ein gebrochener Sklave gewesen.

Bis er herausfindet wer er wirklich ist, wird es leider noch dauern. Obwohl, so hast du mehr zum lesen und ich mehr zum schreiben. ;-)

LG mrs_ianto
Von:  Dark_Angel_Yami
2016-12-30T15:00:28+00:00 30.12.2016 16:00
Armer Yami, so eine Grippe ist nie schön.
Hatte Anfang Dezember auch noch eine Erkältung... zum Glück aber nicht so schlimm wie unser Yami.
Wenn ich Fieber habe und es mir so ähnlich geht wie Yami, dann bekomme ich auch immer total seltsame Träume.
Ich würde die jetzt nicht direkt als Alptraum deuten, eher als extrem chaotisch, so als würde sich im Traum alles drehen.
Ich empfinde das dann immer als sehr anstrengend.
Vermute mal, dass es Yami irgendwie ähnlich geht, vielleicht sogar noch mit neuen Erkenntnissen über seine Vergangenheit?
Ich finde es schön, dass sich Yugi so toll um Yami kümmert.
Auch wenn ich bei dem Toilettengang Angst hatte, dass Yami vielleicht denken könnte,
Yugi wolle die Situation nur ausnutzen.
Aber vermutlich geht es ihm zu dem Zeitpunkt so mies, dass für solche Gedanken gar kein Platz ist.

Das Rishido Yugi begleitet ist eine sehr gute Idee.
Auch da er bisher keine so große Rolle in der FF hatte.
Für Yugi ist er somit einmal eine gute Hilfe und wir erfahren etwas mehr über ihn und leider auch über Sklaven.

Ich bin mal gespannt wie es Yami im nächsten Kapitel geht.
Wünsche ihm auf jeden Fall eine gute Besserung :)

LG Dark_Angel_Yami

Antwort von:  mrs_ianto
30.12.2016 16:11
Ja, der arme Yami. Aber das ist die Strafe für's lauschen. *fies grins*

Ich weiss auch nicht, was Yami da so zusammengeträumt hat, auf jeden Fall war es sicher nichts schönes.
Naja, Yugi ist der einzige, bei dem er es wirklich zulässt. Da ihm ja nicht mal mehr Sugoroku helfen durfte, nachdem Yugi zum Holzhof aufgebrochen ist.

Also bei dem Toilettengang war er viel zu sehr darauf konzentriert nicht umzukippen und hatte gar keine Zeit sich um so etwas Gedanken zu machen. Du hast es also ganz richtig erkannt.

Ja, Rishido und Jono, sowie auch May haben nur sehr kleine Rollen. Aber wenn sie auftauchen, dann haben sie auch etwas zu sagen und so konnte Yugi mal noch von anderer Seite erfahren, was mit den Sklaven so gemacht wird, damit sie auch gehorchen.

Ich richte ihm mal die die gute Besserungswünsche aus. :-)

LG mrs_ianto
Von:  Usaria
2016-12-27T20:02:01+00:00 27.12.2016 21:02
Hallo du, dass du im Moment es ein klein wenig auf Yami abgesehen hast, haben wir ja schon per Chatt festgestellt! Aber... hmm diabolisches Grinsen, selten sind Männer so kuschelberftig als wenn sie mit na Grippe im Bett liegen, da macht unser Yami keine Ausnahme. Hoffentlich steckt Yugi sich nicht an. Aber dass man anfälliger ist, wenn es einem Psychisch nicht gut geht, das ist kein Märchen, sondern habe ich selbst erfahren. Ich hatte mein Grippen immer in der Zeit wo ich auch stationär in Behandlung war, weil ich da richtig am Arbeiten war.
Ich findes es gut das Yugi Risho frei sprechen lässt, so erfährt er wenigstens wieder etwas mehr, wie in Wirklichkeit mit Sklaven umgeganen wird. Da läuft es mir eiskalt den Rücken runter, denn früher und leider auch heut zu Tage wieder, wird ja wirklich so mit Menschen umgegangen.
Und so wie du es beschrieben hast, sollen Lustsklaven im idial Fall, Lebendige Puppen sein! Mich schüttelst!
Antwort von:  mrs_ianto
27.12.2016 21:07
Hallo,

sagen wir es mal so, er ist selbst schuld wenn er lauscht und sich dadurch so einen Stress macht.
Aber wie du schon so schön sagtest, dank Grippe ist er kuschelbedürftig und hat kaum Energie für unnötige Panik.

Ja,hoffen wir mal, dass sich Yugi nicht ansteckt.

Natürlich lässt Yugi Rishido frei sprechen, schliesslich ist er der Meinung, dass auch Sklaven Menschen mit einer eigenen Meinung sind.

Ja, Lustsklaven sollen lebendige Puppen sein. Das ist ja das schlimme an der ganzen Sache.

Danke für deinen Kommi.

LG mrs_ianto

Von:  Albert_Wesker
2016-12-26T11:41:25+00:00 26.12.2016 12:41
Ich hab gar nicht mehr, mit einem Kapitel, in diesem Jahr gerechnet O.o - doch freue mich riesig, dass du an uns an den Feiertagen gedacht hast :)

Du lebst wohl deine sardistische (obwohl sardistisch, etwas übertrieben klingt ^^') Ader an Yami zur Zeit aus, was? xD
Erst diese Erkenntnis, bezüglich Yugi's Gefühlen zu ihm, obwohl es ja eigentlich kein negativer Aspekt ist, aber trotzdem zu einer heftigen psychischen Reaktion seinerseits führt und nun eine fette Grippe, sprich physische Einschränkung in jeglicher Hinsicht... also ich bin fassungslos... der gute Mann hat ja nur Pech :/ und Grippe im Sommer ist das absolut Widerwärtigste was es gibt... zum Glück haben wir ja zurzeit Winter, auch wenn ich selbst da vor keiner Erkältung, verschont geblieben war *lach* - ich kann also ziemlich gut nachempfinden, wie scheiße es Yami nun gehen muss, auch wenn ich nicht so massivst eingeschränkt gewesen war, dass ich nicht einmal alleine, meine Geschäftigkeiten erledigen konnte...
Gott wäre mir das peinlich und ihm mit Sicherheit auch <.< Schlimmer kann's so betrachtet nicht mehr kommen, aber es gibt immer Etwas, was noch dem Ganzen, die Krone aufsetzt... doch will ich das nicht hoffen.

Trotzdem ein sehr schönes Kapitel, vor allem mit der Überraschung meinerseits verbunden, dass Yami in seinem Zustand es überhaupt geschehen lässt, dass nur Yugi sich um ihn kümmern darf - ich hätte nach allem Bisherigen, eher damit gerechnet, dass er sich vollkommen abschotten bzw. Yugi auf Abstand halten wird und vielleicht erst mit der Zeit, wieder anfangen wird oder kann, ihm erneut Vertrauen zu schenken... na ja, wenn man krank ist, ist man sowieso unzurechnungsfähig xD
Abwarten lautet wohl jetzt die Devise, dennoch schaffst du es stets mich zu überwältigen ^^

Falls man sich dieses Jahr nicht mehr sehen sollte, wünsche ich dir einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Antwort von:  mrs_ianto
26.12.2016 12:56
Ich kann meine Leser doch nicht einfach im Stich lassen. Ausserdem habe ich im Moment Ferien, also ein wenig mehr Zeit als sonst. :-)

Sagen wir es mal so, das ist die Strafe dafür, dass Yami an der Tür gelauscht hat. *fies grins*

Aber ja, er hat im Moment Pech, aber so ist er wenigstens so unzurechnungsfähig (wie du so schön sagst), dass er gar keine Kraft für Panik hat und so einfach nur froh ist, dass sich Yugi um ihn kümmert.
Wir können nur hoffen, dass er dann auch im gesunden Zustand noch ein wenig von seinem Vertrauen, das er im Moment hat, behält und nicht gleich wieder in sein Misstrauen zurück fällt.

Naja, er hat gar keine andere Wahl, als es geschehen zu lassen, dass sich Yugi um ihn kümmert, denn dagegen ankämpfen kann er im Moment nicht.

Ich freu mich, dass ich es geschafft habe, dich zu überwältigen.

Danke, ich wünsche dir auch einen guten Rutsch ins neue Jahr. Wenn wir uns nicht mehr lesen sollten.

LG mrs_ianto


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