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Unseen Souls

von

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10

Es waren die längsten Stunden meines Lebens, während ich im Abteil des ersten Zuges saß. Die Beine von mir gestreckt, die Augen auf die gegenüberliegende Sitzbank gerichtet, hielt ich die Hand auf die Rippen gebettet. Das Pochen, das sie durch meinen Körper jagten, meinte ich unter den Fingern zu spüren, während der Zug unter mir vibrierte.

Irgendwie war ich schwer.

Seit Kanda mich fortgeschickt hatte, seit ich von dem zielstrebigen Kurs und den Taten abgekommen war. Es war nicht mehr dasselbe, so ganz anders, als wenn ich mit ihm weitergezogen wäre. Zu weiteren Zielen und Taten, die etwas bewegten.

Nur beiläufig vernahm ich die Geräusche Timcanpy’s, der sich neben mir auf der Sitzbank regte, meine Hüfte hin und wieder mit einem seiner Flügel streifte. Leer erstreckte sich vor der Kabine der hölzerne Flur des Zuges. Keine Stimmen, kein Geräusch außer dem permanenten, belastenden und schweren Rattern der Zugräder.

Langsam bewegte ich den Mund und starrte auf einen Weg, der an mir vorbeizog. Und ich tat es düster.

Es war bitter. Selbst der Geschmack auf meiner Zunge, neben der Einsicht, dass Kanda richtig handelte, indem er sich weigerte, seinen Rückhalt jemandem zu überlassen, der sich nicht einmal selbst schützen konnte. Ich nahm es mir übel, dass meine täuschenden Verhaltensmuster für ihn nicht mehr zu sein schienen, als ein Buch, das er nur aufzuschlagen hatte, bevor er direkt und unausweichlich auf sie reagierte.

Ich brauchte keine Zeit, die ich im Hauptquartier verbrachte, um nichts anderes zu tun, als mich zu schonen und auszukurieren. Stehenbleiben. Letzten Endes hieß es genau das. An Ort und Stelle, nicht voranzukommen. Das hieß es für den, der so darauf beharrte, weiterzugehen.

Weshalb hatte ich nicht aufgepasst und Kanda gezwungen, sich der nächsten Mission alleine zu stellen?

Eventuell barg sie Gefahren, die mehr Stärke forderten.

Entgegen seines bevorzugten Einzelganges wäre es doch soviel sicherer gewesen.

Mit bitterer Miene sank ich auf den Polstern ein weiteres Mal in mich zusammen.
 

Es wurden anderthalb Tage, die weiterhin an meiner Kraft zehrten und beschwerliche Wege, die mich dazu brachten, mich wirklich nach dem Hauptquartier zu sehnen. Trotzdem gab es inmitten all meiner Erschöpfung nur eine geringe Erleichterung, als ich die erste Tür passierte, mir meinen Weg durch die steinernen Flure bahnte und den Fahrstuhl erreichte. Ich war am Ziel und meine schlürfenden Schritte stellten mir die Frage, wie ich es überhaupt bis hierher geschafft hatte.

Meine Schultern waren schwer, kaum fand meine Hand zum Schalter und die Wand der Kabine nutzte ich sofort als Stütze.

Der Schmerz schien mich regelrecht zu betäuben, erschwerte mir das Atmen und nur selten wagte ich ein tiefes Luftholen, nur um zusammenzuzucken und mich für den Versuch zu ohrfeigen.

Müde blinzelte ich unter den hellen Lampen eines Behandlungsraumes, als ich durch die nächste Tür trat und sofort zu einer der Behandlungsliegen.

Wie könnte man Kanda beneiden.

Stockend befreite ich mich aus der Uniform.

Ihn hätte ein solcher Schlag nicht hier enden lassen. Man musste sich nicht darüber wundern, dass er der seltenste Besucher des Hauptquartiers war. Die Fähigkeit seines Körpers, mit Wunden umzugehen und seine dubiosen Kraftreserven erlaubten es ihm, wochenlang durch die Welt zu ziehen.

Naserümpfend senkte ich das Gesicht und streifte das Hemd von meinen Schultern.

Eine dunkle, blaue Verfärbung zog sich über meine gesamte rechte Rippenseite und war durchtränkt vom tiefen Rot geplatzter Blutgefäße. Frustriert schöpfte ich tiefen Atem und spürte den Schmerz, als die geübten Finger des Arztes zu tasten begannen.

Drei gebrochene und vier geprellte Rippen, hieß es letztendlich, doch dies waren Verletzungen, die rasch heilen würde. Ich würde dafür Sorge tragen. Als der feste Stoff eines Verbandes um meinen Leib gelegt wurde, war mir der Gedanke an mein Bett gar nicht mehr so zuwider.

„Legen Sie sich hin und schlafen Sie.“ Ein leichter Ruck erfasste mich, als der Arzt den Verband straff zog. „Ich gebe Ihnen etwas gegen die Schmerzen.“

Noch ein Ruck, noch einmal zuckte mein Gesicht und kurz darauf war ich so eingeschnürt, dass ich nur flach atmen konnte. Noch eine Kanüle, die sich in meiner Armbeuge versenkte, ein Schmerzmittel, das in meine Vene strömte und dann rutschte ich von der Liege und tastete nach meiner Kleidung.

„Ich werde Komui Meldung erstatten“, vernahm ich noch die Stimme des Arztes, als ich mich mit der Schulter gegen die Tür drängte und in den Flur trat.

Meine Schritte erhoben sich schlürfend, dahindämmernd spürte ich die Wirkung des Schmerzmittels und sicherheitshalber hielt sich mein Leib stets nahe an der Wand, bereit, sie als Stütze zu nutzen. Flatternd begleitete mich Timcanpy und leise schleifte der Ärmel meiner Uniform auf dem Boden.

Unentwegt zog so die vertraute Umgebung an mir vorbei, bekannte Stimmen, die sich in nahen Gängen verloren und bald erreichte mich auch die kühle Luft des steinernen Treppenhauses.

Dann griff ich nur noch nach der Klinke, ließ die Uniform in der Nähe meines Bettes fallen und mich auf dieses sinken.

Von nun an würde es besser werden. Ein Quäntchen Schlaf, gesunde Ruhe und zuversichtlich blickte ich dem Moment entgegen, an dem ich wieder die Augen öffnete und all das hinter mir hatte.

Hinter den Scheiben meines Fensters lag noch dieser düstere Tag und matt blinzelte ich dieser leblosen, grauen Schicht zu, die sich am Himmel erstreckte. Es war eine einzige, deprimierende Decke aus regungslosen Wolken. Ich konnte mich nicht daran erinnern, die Stiefel loszuwerden, bevor ich die Decke über mich zog und die Augen schloss.
 

Der nächste Morgen spendete mir ein zurückhaltendes Stück Hoffnung. Der Verband war es, den ich zuerst spürte, kurz darauf einen ziehenden Schmerz, doch der Anblick, der sich mir durch das Fenster bot, erlaubte mir den ersten, beinahe befreiten Atemzug.

Es war die gesamte Nacht, die hinter mir lag und als wüsste der Himmel von meiner kleinen, ganz persönlichen Finsternis, erstrahlte er in einem so gleißenden Licht, dass man sich keinen Schnee dazu denken konnte.

Fast sah es aus, als wäre es warm und wohlig dort hinter dem Glas und ich vertiefte diese Betrachtung, schob mich unterdessen aus dem Bett und kam auf die Beine. Wenigstens sie boten mir eine zufriedenstellende Kraft. Auch die Schritte zum Fenster waren so leicht und nur kurz stützte ich meine Rippen mit der Hand, während ich die schwarzen Finger zum Glas hob. Klackend erreichten die Fingernägel die Fläche und als ich mit den Kuppen über sie glitt, spürte ich diese Kälte.

Es war kein Wetter, das dazu einlud, hinauszugehen.

Ich musste mich in Geduld üben und stieß ein Seufzen aus, als ich dem Fenster den Rücken kehrte und Timcanpy auswich. Sein Flattern erhob sich am Fenster, als ich nach meinem Hemd griff und mit dem leicht schmerzenden Arm den Eingang in den Ärmel suchte. Ich hatte es nicht eilig, ließ mir Zeit mit den Knöpfen, zupfte am Saum und tastete nach dem Reißverschluss eines Stiefels. Träge winkte ich dann Tim zu mir, ließ ihn durch den Spalt der Tür schlüpfen und folgte ihm in das Treppenhaus.

Selbst dort war es kalt und gähnend rieb ich mir den Steiß, bevor ich mich auf den Weg machte. Zu meinem Frühstück und einfach an einen Ort, an dem sich immer etwas abspielte. An dem ich nicht alleine war und ebenso sicher vor einer fragwürdigen Stille.

Und natürlich war der Speisesaal auch wirklich gut besucht. Schon im Flur hörte ich die Geräusche und kurz darauf bot sich mir das gewohnte Bild. Die Finder waren wie immer zahlreich. Überall scharten sich die beigen Mäntel zu kleinen Gruppen und die Luft war erfüllt von Gesprächen, Lachen und dem Klirren des Geschirrs und unweigerlich suchten meine Augen nach anderen Besuchern.

Hie und da versteckte sich der weiße Kittel eines Wissenschaftlers in der Menge, doch letztendlich erspähte ich einen Gast, auf den ich zurückkommen würde.

So erreichte ich die Theke und fand zu meinem ersten Lächeln, als Jerry vor mir stand und sich zu einem Plausch verleiten ließ. Meistens war ich es, der keine Zeit hatte.

„Einen wunderschönen guten Morgen wünsche ich dir!“ Seine Freude war jeden Tag dieselbe und ich hoffte, dass er mir etwas davon abgab. Seufzend ließ er sich auf den Tresen sinken und stemmte das Kinn in die Hand.

„Wie geht es dir?“, fragte er dann und die Tatsache, wie ergriffen er war, ließ mich das Schlimmste ahnen.

Misstrauisch verzog ich die Brauen.

„Gut.“

„Ich habe schon davon gehört. Und du siehst wirklich etwas blass aus.“ Vor mir wurde mit den Händen gestikuliert und es war wirklich schwierig, nicht die Augen zu verleiern. „Die Pause wird dir gut tun.“

Wovon redete er? Hatte mir so etwas jemals gut getan?

Irgendwie nahm meine Stimmung hier und jetzt einen Abstieg. Ich war wohl auffällig still, wohl auch so auffällig verstimmt, dass Jerry seine Chance sofort beim Schopf ergriff.

„Keine Sorge“, ächzte er. „Ich werde mich um dich kümmern, dir die köstlichsten Gerichte zaubern und dafür sorgen, dass zumindest deine Geschmacksknospen frohlocken!“

Er war Feuer und Flamme und jetzt passierte es. Ich sank unter einem dumpfen Stöhnen vornüber und landete auf dem Tresen. Mein Kopf wurde getätschelt.

„Du armer Junge.“ Jerry klang, als wäre er den Tränen nahe. „Wenn ich irgendetwas für dich tun kann…“

„Du könntest mir ein Frühstück machen“, murrte ich. „Bring mir Süßes. Ich werde mich so vollfressen, dass ich nichts mehr merke.“

„Wenn es dem Frust hilft, Schätzchen.“ Sofort eilte Jerry zur Küche. „Gedulde dich kurz, für dich bin ich ein geölter Blitz!“

Träge winkte ich ihm und kurz darauf kehrte ich der Theke den Rücken, um zu überprüfen, ob mein potenzieller Gesprächspartner noch da war. Wenn ich über den kommenden Tag nachdachte, kam ich bisher nur auf den Gedanken, dass ich ihn in Gesellschaft verbringen wollte.

Ich würde mich unter Leute mischen, vielleicht auch irgendwo mit anpacken.

Jerry gab sich wirklich Mühe und auf den beiden Tabletts, die er mir dann brachte, hätten ebenso gut fünf Kilo Zucker lagern können. Es wäre dasselbe aber genau das wollte ich jetzt und fand die nächste Ernüchterung schon in dem Moment, als ich die beiden Tabletts hochstemmte.

Irgendwie hatten sich die Schmerzen ausgebreitet. Ich schaffte es mit zusammengebissenen Zähnen, trug das Gewicht und leistete, wie geplant, einer Frau Gesellschaft, die in einem kargen Joghurt rührte. Miranda.

Erst als ich auf der anderen Seite des Tisches auftauchte, blickte sie auf und ihr Gesicht brachte mir sofort die Befürchtung, dass ich hier keine Aufheiterung erleben würde. Ich hatte sie schon lange nicht mehr so bleich und müde erlebt. Sie sah aus, als wäre sie gerade von einer Mission gekommen.

„Guten Morgen“, grüßte ich sie und stieg über die Bank.

„Oh.“ Ihr Lächeln misslang ordentlich. „Ist es denn schon Morgen?“ Trübe wanderten ihre Augen zu den Fenstern und ich musterte sie Stirnrunzelnd. „Ich glaube, ich habe jedes Zeitgefühl verloren.“

„Schwere Mission?“

„Erinnere mich nicht.“ Fast leblos sackte ihr Oberkörper hinab. Die Ringe unter ihren Augen wurden noch dunkler und dann drang ein gedrungenes Schluchzen an meine Ohren. „Ich dachte, Hinlegen wäre eine gute Idee aber dann lag ich in diesem herrlichen Bett und mein Magen knurrte. Ich habe so lange nichts mehr gegessen und jetzt bin ich fast zu müde dafür. Was soll ich nur tun?“

Unentschlossen griff ich nach dem Glas Mangosaft und wurde dabei das ungute Gefühl nicht los, dass das Einzige, was hier auf mich einwirken würde, eine finstere, depressive Wolke war. Sie gehörte Miranda, war aber groß genug, um über den ganzen Tisch bis zu mir zu reichen.

„Warum trinkst du keinen Kaffee?“

„Ich weiß es nicht.“ Miranda starrte mich entrüstet an. „Ich weiß gar nichts mehr! Nur dass dieses Brötchen so lecker aussieht. Was soll ich machen? Ich könnte es mitnehmen.“

„Könntest du“, stimmte ich zu und griff nach den Croissants.

„Könnte ich?“ Sie presste die Lippen zusammen, die Entscheidung schien ihr schwer zu fallen aber dann griff sie doch nach dem Brötchen, ließ den Löffel im Joghurt untergehen und quälte sich auf die Beine.

„Ich muss jetzt gehen“, verabschiedete sie sich. „Hoffentlich schaffe ich es bis in mein Zimmer.“

„Bestimmt.“ Bestärkend nickte ich ihr zu, verfolgte, wie sie sich die Bank entlang schob und strauchelnd in den Gang zwischen den Tischen einbog.

„Oh Gott, oh Gott“, hörte ich sie noch jammern, bevor sie verschwand.

Resigniert kaute ich. Da saß ich nun wieder, ohne Gesprächspartner oder sonderlich gute Laune.
 

Nach dem Frühstück landete ich bei den Wissenschaftlern.

Lust, jemandem eine Hilfe zu sein, hatte ich nicht und irgendwie wurde ich das Gefühl nicht los, dass man es mir auch nicht erlaubt hätte. Ich suchte mir nur etwas Gesellschaft und Menschen, die auch den Mund aufbekamen, wenn sie müde waren und bei denen genug los war, um mich abzulenken.

Den gestrigen Schlag hatte ich noch immer nicht überwunden und damit meinte ich nicht die Verletzung. Was darauf folgte, war viel schmerzhafter gewesen und der mangelhafte Schlaf trug auch noch dazu bei. Seit Japan schlief ich nicht besonders gut. Zu kurz und zu unruhig, um richtig erholt zu sein. Irgendwie spielten sich alle Zufälle gegenseitig zu und mich in die Hände von sehr unerfreulichen Situationen.

Kaum hatte ich die Abteilung betreten und mir einen Platz gesucht, erhielt ich die erste Aufmerksamkeit unangenehmer Art. Jonny war es, der mit einem Stapel aus Akten zu mir trat.

„Wie geht’s?“, wollte er wissen und wurde den Stapel auf dem Schreibtisch los, auf dem ich saß.

Ich antwortete nicht, denn es war nicht nötig, dass man noch mit Fragen auf meiner Problematik herumritt.

„Du bist etwas blass, kann das sein?“

„Es geht mir gut“, sagte ich nur und zwang mich zu einem Lächeln.

Die Hauptaufgabe bestand immer darin, weiteren Fragen vorzubeugen.

„Jonny!“ Von der anderen Seite des Raumes wurde er gerufen und ich weinte ihm nicht nach, als er davoneilte. Unter einem Seufzen zog ich die Füße auf die Arbeitsfläche, setzte mich in den Schneidersitz und regte die Schultern. Meinen Haaren fehlte jede Ordnung und in den nächsten Minuten war ich nur damit beschäftigt, an den Strähnen zu zupfen und irgendwie mit den Händen durchzufahren.

Eigentlich genügte es mir, einfach nur hier zu sein. Man musste nicht einmal viel mit mir sprechen, damit ich in den Genuss von Ablenkung kam. Außerdem war Tim bei mir. Nachdem er mich ein paar Mal umflatterte, bekam ich seinen Schweif zu fassen, zog ihn zu mir und bewegte seinen runden Körper zwischen meinen Händen.

Tim war toll. Überall konnte man drücken und ziehen, nur irgendwann schnappte er nach meinem Daumen und behielt die Oberhand in diesem Kampf, weil ich wieder abgelenkt wurde. Mit seiner Tasse war Komui aus seinem Büro getreten.

Er schien nichts auf dem Herzen zu haben, sah sich zwischen den arbeitenden Wissenschaftlern um und kam dann zu mir. Also ließ ich Tim knabbern und blickte auf. Wenigstens war ich jetzt nicht der einzige, der blass war. Komuis Gesicht verriet, dass er die Nacht mit allem möglichen gefüllt hatte, außer mit Schlaf. Aber das hielt ihn nicht davon ab, gesprächig zu sein.

Seufzend lehnte er sich neben mich an die Tischkante, nahm noch einen Schluck und sorgte dafür, dass der Aktenstapel nicht zu Boden ging. Er rettete ihn gerade noch mit der Hand, bevor er sich an mich wandte.

„Grüß dich, Allen. Bekommen wir uns auch mal wieder zu Gesicht“, freute er sich und wieder wurde ich von Kopf bis Fuß gemustert. „Meine Güte, du sollst gestern gar nicht gut ausgesehen haben. Geht es dir heute besser?“

Ich versuchte mich wieder in einem Lächeln.

„Der Arzt meinte, du bräuchtest drei bis vier Tage Ruhe.“

Zermürbt lugte ich zu Komui, doch dieser schien den Ernst der Sache im Gegensatz zu mir überhaupt nicht zu begreifen. Er lachte, erwischte meine Schulter mit der Hand und schenkte meinem Seufzen wenig Beachtung.

„Heißt, wir können in den nächsten Tagen Spaß haben, nicht wahr? Du warst in letzter Zeit so selten hier.“

Das stimmte aber das traf auch auf alle anderen zu. In der letzten Zeit erreichten uns die Missionen in Hülle und Fülle. Auch ein Grund, weshalb ich die vier Tage nicht akzeptieren konnte.

„Vier Tage brauche ich niemals, um mich auszukurieren“, fand ich endlich zur Sprache zurück und wieder nippte Komui an der Tasse. „Du kannst schon früher mit mir rechnen.“

„Überlassen wir die Entscheidung den Ärzten, ja?“ Ein herzlicher Blick traf mich. „Mach dir einfach eine schöne Zeit. Lavi kommt in zwei Stunden. Da kannst du dich also nicht beklagen.“

Ich verzog das Gesicht und verfolgte, wie Tim immer noch an meinem schwarzen Daumen kaute.

War das so gut? Ich kannte Lavi. Vermutlich hatte ich mich auf so einiges einzurichten.

„Hey!“ Plötzlich schien Komui etwas einzufallen. Mit strahlendem Gesicht wandte er sich mir zu. „Wie war es bei Tiedoll? Ich erfahre immer viel zu wenig. Hat sich Kanda gefreut? Wie geht es Chaoji?“

„Eh.“ Etwas unentschlossen hob ich den Arm und ließ Tim baumeln. „Chaoji hat sich auf jeden Fall gefreut. Tiedoll geht es auch gut und…“

Der letzte Punkt war so eine Sache.

„Na ja“, sagte ich also. „Kanda war wie immer.“

Unter einem amüsierten Kopfschütteln starrte Komui in seine Tasse.

„Komui?“ Zerzaust lehnte sich River aus seinem Stuhl und fuchtelte mit wenigen Unterlagen. „Könntest du dir das kurz anschauen?“

„Also dann.“ Komui schenkte mir ein letztes Lächeln, tätschelte meine Schulter und machte sich auf den Weg. Von ihm spähte ich zu Tim zurück, schüttelte die Hand, in die er sich verbissen hatte und wurde ihn doch nicht los.

„Allen?“ Plötzlich stand Jonny wieder vor mir. Mitgebracht hatte er diesmal nichts aber er wirkte sehr enthusiastisch. „Hast du kurz Zeit?“

„Wofür?“

„Deine Winteruniform“, verkündete er stolz. „Sie ist fertig!“
 

„Du musst sie anprobieren.“ Er war immer noch Feuer und Flamme, als ich ihm durch die Gänge folgte. „Jerry ist auch stolz auf dieses Werk! Ich muss sehen, wie sie an dir aussieht und ob alles stimmt.“

Das war eine Sache, über die ich mich wirklich freute, denn das Wetter machte den Eindruck, als würde es in den nächsten Wochen noch kälter werden, also kam mir diese Uniform sehr gelegen.

Ich folgte Jonny in einen Raum, in dem große Geschäftigkeit herrschte. Es wurde genäht, Materialen gesäubert und repariert. Die meisten Leute waren mit den Mänteln der Finder beschäftigt, in einer Ecke wurden die tragbaren Telefone überprüft und Jonny zog mich in einen kleinen Nebenraum. Dieser war überfüllt mit Schränken, nur an einer Wand da hingen die Uniformen. Es waren nicht viele und Johnny wurde rasch fündig. Während er sie vom Bügel zog, wurde ich auf eine andere aufmerksam, die noch auf ihren Besitzer wartete.

Von der Größe und vom Schnitt her, konnte sie nur Kanda gehören. Säuberlich schimmerte das Wappen auf dem schwarzen, robusten Stoff. Deutlich hoben sich auch die dünnen Ketten von den roten Säumen ab und wieder einmal reichte die Uniform bis knapp unter die Knie. Aber was mich am meisten interessierte, war ein schwarzer Schal. Ein wirklich schönes Stück mit roter Kordel.

Kanda hatte sich einen Schal bestellt und ich runzelte die Stirn.

Wieso war ich nicht auf diese Idee gekommen?

„So.“ Jonny war fertig. „Die Uniform ist leicht gefüttert und aus einem Stoff, der die Körperwärme nicht nach außen lässt. Außerdem ist er robust und fast so feuerresistent wie wasserundurchlässig. Du kriegst natürlich auch wärmere Stiefel.“

Während ich an der Uniform zupfte, begann Jonny schon zu drängeln, also löste ich all die Schnallen und Knöpfe und schlüpfte hinein. Unter Jonnys begeisterten Augen regte ich dann die Schultern und streckte die Arme. Maßgeschneiderte Arbeiten waren toll und er freute sich mindestens doppelt so sehr wie ich.

„Wie gefällt sie dir?“, musste er am Ende der Anprobe wissen und lächelnd tastete ich wieder nach den Schnallen.

„Sehr gut.“

„Das höre ich gern. Ich werde Jerry sagen, wie zufrieden du bist.“

Somit schlüpfte ich wieder aus der Uniform, stieg auch aus den Stiefeln und versenkte die Füße in den Hausschuhen. War das also auch abgehakt.

Mein nächster Weg führte mich vorerst zurück in mein Zimmer, wo ich die Uniform auf den nächsten Stuhl warf und die Stiefel unter den Tisch schob. Viel länger musste ich nicht bleiben. Ich sah keinen Grund, das stille Zimmer der amüsanten Gesellschaft der Wissenschaftler vorzuziehen und so saß ich keine fünf Minuten später auf einem Stuhl inmitten des alten Chaos’. Zumindest hatte ich eine Aufgabe gefunden. Ich schrieb den Missionsbericht von Japan, wenn auch viel zu langsam und lustlos.

Crowley hatte wohl keine Zeit dafür gehabt und Kanda war unterwegs und so starrte ich inmitten des Trubels auf das weiße Blatt. Zwei Sätze standen schon da aber bevor mir noch etwas einfiel, begann ich den Kuli mit den Zähnen zu bearbeiten. Diese Mission war so kurz und erfolgreich gewesen, dass es nicht viel zu schreiben gab. Wirklich begabt war ich mit der Schrift auch nicht. Während Miranda ihr Herz in ihren Missionsberichten ausschüttete und Crowley seine Schriften mit lyrischer Wortgewandtheit zierte, beließ ich es dabei, sachlich zu bleiben. Vermutlich waren meine Berichte keine fesselnde Lektüre.

Ich knabberte noch immer an dem Kuli und blickte auf.

Um mich herum herrschte der Normalzustand.

Die Wissenschaftler konnten sich kaum zwischen Pause und Arbeit entscheiden und während River mit feuriger Glut zugange war, lag Jonny wieder auf seinem Tisch und schlief. Rokujugo schwebte an den Regalen entlang und sortierte. Vermutlich würden anschließend wieder so einige Unterlagen fehlen.

Unter einem tiefen Atemzug spähte ich zum Blatt zurück und verfolgte stoisch, wie Timcanpy an einer der Ecken knabberte. Nur kurz, bevor ich ihn zurückschob. Er ließ von dem Blatt ab und knabberte am Kuli aber da war jetzt dieses Eselsohr.

Ging das so?

Seufzend ließ ich Tim knabbern, fischte mir einen anderen Kuli aus einer Box und wandte mich wieder der Arbeit zu. Anderthalb Tage, länger hatte es nicht gedauert und so sah ich den Bericht nach weiteren vier Sätzen als beendet an. Seufzend ließ ich mich im Stuhl tiefer rutschen.

Ich mochte dieses Geschreibe nicht. Das war nichts Ganzes und nichts Halbes und in jeder anderen Lage wäre es auch Zeitverschwendung. Nur jetzt nicht, denn ich hatte nichts Besseres zu tun.

Ich blieb noch etwas sitzen, bevor ich Komui einen Besuch abstattete. Das Eselsohr wurde entschuldigt, Berichte von dieser immensen Länge war er auch von mir gewöhnt und so war er zufrieden, als ich wieder verschwand. Sobald das erledigt war, saß ich wieder da und beobachtete den Zeiger einer Uhr.

Es war so langweilig. Gerade heute waren die Wissenschaftler so in ihre Arbeit vertieft, dass ich niemanden für ein Gespräch gewinnen konnte. Jonny wachte irgendwann auf aber dann rannte auch er herum. Ich wurde nicht wirklich unterhalten und irgendwann döste ich etwas vor mich hin.

Die Müdigkeit musste mich wirklich einholen, denn für eine Weile lag ich auf dem Schreibtisch und schlief. Aber das war in Ordnung, denn irgendeiner schlief hier immer. Erst als eine Hand an mir rüttelte, kam ich zu mir. Verschlafen blinzelte ich, setzte zu einem Gähnen an und ließ Tim von meinem Kopf rutschen, als ich das Gesicht wandte.

„Hallo!“ Grinsend neigte sich mir ein Rotschopf entgegen. Ich hatte mehr als eine Stunde geschlafen und jetzt war Lavi da. „Mensch, Allen, wie kannst du hier schlafen?“

Träge rieb ich mir die Augen.

„Du machst Sachen.“ Seufzend verschränkte er die Arme, schob sich neben mir auf den Schreibtisch. „Ich habe davon gehört und so richtig gut siehst du wirklich nicht aus.“

Gähnend kratzte ich mir den Bauch und den festen Verband.

Da war es. Alles, was ich befürchtete.

„Und du?“, erwiderte ich. „Wie war deine Mission?“

Sofort erhellte sich Lavis Gesicht. Seine Aufmerksamkeit wurde umgepolt und kurz darauf lachte er.

Bei ihm war es leicht und dennoch blieb es anstrengend, weil es bei ihm so viele Worte waren, denen ich aus dem Weg zu gehen hatte.

„Die war in Ordnung“, begann er da auch schon zu erzählen. „Ich hab nur drei Tage gebraucht, obwohl eine Woche vorgesehen war. Allen, es gibt sie noch.“ Verspielt nahm er mich in Augenschein. „Die glücklichen Zufälle.“

Ehrlich? Wo waren dann meine?

„Ich habe Miranda getroffen“, verriet er. „In Paris. Ist sie schon da?“

„Ja.“ Träge streckte ich die Beine unter den Tisch, schlüpfte aus den Hausschuhen und juckte mich mit den Zehen an der Wade. „Sah erschöpft aus.“

„Glaube ich. Und du? Wie ist das mit dir passiert? Du warst doch mit Yu unterwegs. Hat er dich angegriffen?“

Stirnrunzelnd spähte ich zu ihm. Ich war nicht nur müde, ich war auch viel zu schweigsam und kurz angebunden. Die letzte Zeit war ernüchternd und auch die Alpträume verfolgten mich bis in den wachen Zustand. Ich war nicht gesprächig, wenn es um mich ging. Heute noch weniger als sonst.

„Hey, wollen wir zusammen Mittag essen?“ Genau wie ich spähte er zur Uhr. „Schon um zwei, meine Güte.“ Flink rutschte er vom Tisch. „Jetzt komm schon. Ich habe nur zwei Stunden, bevor ich wieder weg muss. Lass uns die Zeit nutzen und ein bisschen quatschen.“

Es war eine seltsame Lage.

Mir stand nicht der Sinn danach, jetzt essen zu gehen aber wie, fragte ich mich, würde es auf ihn wirken, wenn ich von Appetitlosigkeit sprach? Was für ein Sturm aus weiteren Fragen würde dieses Verhalten heraufbeschwören?

Ich zögerte nicht, bevor ich zustimmte und so betraten wir den Speisesaal.

Er war immer noch gut besucht und sofort mischte sich Lavis Stimme unter das allgemeine Gemurmel.

„Du weißt schon, lange schwarze Haare aber ich glaube, sie war keine echte Französin.“ Er lachte und ich hörte nicht zu. „Du hättest sie sehen müssen, diese braunen Augen. Und sie hat mich angelächelt. Ist es nicht toll, wenn verschiedene Sprachen keine Hürden sind?“

Seufzend erreichte er den Tresen und flüchtig strich meine Hand über den festen Verband.

„Ja“, murmelte ich dann aber das schien ein richtiges Wort zu sein, denn Lavi meinte immer noch, ich würde ihm zuhören. Erst als Jerry uns Gesellschaft leistete, kehrte ich wieder etwas in die Realität zurück.

„Ich weiß nicht, Allen.“ Als wir die Tabletts auf einem Tisch abstellten, runzelte Lavi die Stirn. „Du verhältst dich seltsam.“

„Was?“ Mein überraschtes Gesicht musste glaubhaft wirken und seufzend ließ er sich auf die Bank sinken, tastete nach dem Besteck.

„Du hast doch schlechte Laune, kann das sein?“

„Ich?“ Das Lächeln kostete mich Kraft aber auch das schien er mir abzukaufen. „Unsinn, ich denke nach.“

„Worüber?“

Genau das meinte ich. Lavi gegenüber hatte ich mich unentwegt zu erklären. Neugier war keine schlechte Angewohnheit, nur mir gegenüber war sie mehr als übel und das Spiel, das ich hier an den Tag legte, auf Dauer zu anstrengend.

„Über dieses und jenes“, antwortete ich nur und zuckte mit den Schultern. Dann begann ich mir einen Überblick zu verschaffen und rückte an den Schälchen und Tellern, auf deren Inhalt ich keine Lust hatte.

„Du denkst doch nicht immer noch über die Besprechung nach, oder?“

„Besprechung?“ Damit konnte ich nichts anfangen und mir gegenüber wurde mit der Gabel gestikuliert.

„Die vor fünf Tagen.“

Nein, über die grübelte ich schon lange nicht mehr.

„Oder, warte.“ Plötzlich hielt Lavi inne. „War unser japanisches Unikat wieder eklig?“

„Nicht mehr als sonst.“

Kopfschüttelnd begann Lavi zu essen. Aber er grinste und ließ mich kurz in Ruhe.

Es war tatsächlich Kanda, an den ich dachte und wieder war es mit einer seltsamen Einsicht zu vergleichen, die mich sofort überzeugte und mich deshalb umso überraschender traf. So blickte ich auf und betrachtete mir Lavi und seinen Mund, der auch während des Kauens kaum reglos blieb. Gerade zu Zeitpunkten, in denen es mir nicht gut ging, hätte ich Kanda lieber um mich als ihn.

Das Desinteresse des Japaners war soviel angenehmer als Lavis unerschöpflicher Wissensdurst.

Kanda fragte nicht, handelte nicht anders und passte sich nicht an. Das einzige, was er tat, war, mir eine Distanz zu bieten, die mir recht war. Fast glaubte ich dadurch, dass er die Menschen besser verstand als mein rothaariger Kollege.

„Glaubst du das auch?“, wandte sich Lavi plötzlich an mich und ich hatte keine Ahnung, wovon er sprach. Die Sekunden, in denen ich ihn nur anstarrte, stellten sich als Fehler heraus.

„Also echt“, ächzte er und rammte die Gabel in seinen Braten. „Du hörst mir gar nicht zu. Was ist los mit dir? Da macht man sich ja Sorgen.“

„Du machst dir immer zu viele Sorgen“, erwiderte ich. „Auch um Linali.“

„Ist sie da?“ Kauend sah er sich um, während er nach seinem Saft griff.

„Ich habe sie noch nicht gesehen.“ Etwas lustlos versenkte ich einen Löffel im Joghurt, ließ ihn auch dort und begann in einem Eintopf zu rühren. „Ist wahrscheinlich unterwegs.“

„Dann sehe ich sie und die anderen wohl erst später. Yu ist auch weg?“

„In Russland.“

Genau da, wo ich auch gerne wäre. Ich durfte nicht daran denken. Gerade hier und jetzt nicht, wo es sofort bemerkt würde, wenn meine Gesichtsmuskulatur tiefer sackte.

„Was soll’s.“ Lavi zuckte mit den Schultern. „Ich muss dann eh los. Soll mich mit dem Panda treffen.“

Jeder ging auf Mission. Wie schön.

Tief durchatmend überwand ich mich und begann zu essen.
 

Die beiden Stunden, in denen mir Lavi Gesellschaft leistete, waren schnell vorbei. Eigentlich hatten wir nichts getan, außer zu essen und dann eine Runde durch das Hauptquartier zu drehen. Mühsam war es bis zum letzten Augenblick. Die gesamte Zeit über hatte ich ihn abzulenken und mich selbst auch.

Der eigenen depressiven Stimmung wurde man sich erst richtig bewusst, wenn man von Leuten umgeben war, denen so eine Heiterkeit entströmte wie Lavi.

Als er ging, war ich erleichtert und ermüdet durch die permanente Gesprächigkeit verbrachte ich die Stunden bis zum Abend in meinem Zimmer. Ich warf mich auf mein Bett und spürte das Pulsieren unter dem Verband. In den Schlaf fand ich nicht und letzten Endes kehrte ich doch zu den Wissenschaftlern zurück. In der Zwischenzeit waren sie sicher bereit, mich helfen zu lassen und mir damit Ablenkung zu verschaffen.
 

Irgendwann sahen diese Ziffern alle gleich aus und als ich zu dem noch bevorstehenden Stapel lugte, da bereute ich es. Ich rümpfte die Nase und starrte finster auf die winzigen Häuflein, die von meiner lustlosen Arbeit zeugten und kurz darauf zu den Wissenschaftlern.

Überall raschelten Blätter, quietschten Stühle und mittendrin schüttete sich River den Kaffee in den Hals. Träge tastete ich nach dem nächsten Blatt aber als ich es mir so betrachtete, entschloss ich mich, schon fertig zu sein. Also warf ich die Blätter auf den Stapel zurück und ließ mich ächzend tiefer in den Stuhl rutschen. Neben mir tickte eine Wanduhr und führte mir vor Augen, dass ich schon seit zwei Stunden hier saß und in dieser Zeit erstaunlich wenig vollbracht hatte.

Inmitten des hektischen Stimmengewirrs streckte ich die Arme, gähnte und rieb mir die Augen.

„Hat jemand die Akte Nr. 7 gesehen?“, wandte sich River an die gesamte Abteilung und erhielt ein wirsches Raunen als Antwort. „Mein Gott!“

„Rokujugo hat doch gestern aufgeräumt.“ Angestrengt kämpfte sich Jonny in die Höhe. Gerade hatte er noch halb auf seinem Schreibtisch gelegen und sofort traf Rokujugo gebündelte Aufmerksamkeit.

„Wenn ich diese Akte aufgeräumt hätte, dann wäre sie jetzt dort, wo sie hingehört“, brachte er berechtigte Zweifel an und wieder folgte daraufhin nur das Stöhnen und Murren. Unauffällig mischte sich das Läuten eines Telefons unter die Geräuschkulisse. Es war eine spannende Abwechslung, dem Geräusch mit den Augen zu folgen und den Störenfried auf Rivers Schreibtisch zu finden.

Was war ich müde.

„Könntest du noch mal schauen?“ River war immer noch mit der Akte beschäftigt und ergeben schwebte Rokujugo zu einem Regal. „Immerhin muss sie ja irgendwo sein!“

Das Läuten erhob sich immer noch und endlich machte River Anstalten, nach dem Hörer zu greifen. Er fluchte noch, als er ihn abhob, nebenbei schon nach einem Kuli Ausschau haltend.

„Wenham“, ächzte er und wurde nicht fündig.

Träge sank mein Kinn auf die gekreuzten Arme. So verfolgte ich das rege Treiben und war einer der ersten, die Rivers Arm in die Höhe schnellen sahen.

„Ruhe!“ Abrupt und laut erhob sich seine Stimme und nur das Rascheln eines zu Boden sinkenden Blattes war noch zu hören, als River auf die Beine kam. „Wie bitte? Sprechen Sie langsamer… was?“

Ein Zucken durchfuhr sein Gesicht, plötzliche Totenstille war eingetreten und er lauschte nicht mehr lange in den Hörer, bevor er hastig nach dem Telefon tastete. „Ich stelle Sie durch!“

Geräuschvoll landete der Hörer auf der Gabel und kaum, dass er seinen Platz gefunden hatte, eilte River zur Tür des Abteilungsleiters.

„Was ist los?“ Stockend erwachte Jonny zum Leben. River war schon an der Tür und riss sie auf.

„Auf Ulan Ude wird ein Großangriff verübt!“

Mit einem Mal kehrte Leben in den Raum zurück. Akten wurden auf die Schreibtische zurückgeworfen, alles stehen und liegengelassen. Hörer wurden von den Telefonen gerissen, jeder rannte sich in die Quere und in dieser plötzlichen Geräuschkulisse richtete auch ich mich auf.

Ulan Ude.

Tim rutschte von meiner Schulter, als ich stockend auf die Beine kam.

Eine Stadt in Russland.

Mein Ellbogen streifte den Stapel aus Papieren, bevor ich den Wissenschaftlern zu Komuis Büro folgte.

Komui sah bleich aus, während er in den Hörer lauschte. Seine Hand hielt einen Kuli umklammert. Nahe an seinem Schreibtisch standen die Wissenschaftler und gnadenlos bahnte ich mir einen Weg zwischen ihren Körpern, drängte zur Seite und mich in die erste Reihe.

„Wie bitte?“ Ungläubig starrte Komui zu River, seine Hand gab den Kuli frei. „Nur Kanda?“

„Bringt die Missionsmappen!“, wandte sich River an die Wissenschaftler und schon stoben sie auseinander.

Eine fahrige Handbewegung Komuis trieb sie zu Eile an und ich bemerkte erst jetzt, dass mein Mund offen stand. Ein Großangriff. Die Schulter eines vorbeieilenden Wissenschaftlers streifte mich und ließ mich zur Seite straucheln.

Und die einzige Verteidigung bestand aus Kanda.

Ich rang nach Luft und nahm das immense Gewirr um mich herum kurz nicht mehr wahr. Dumpf wurden vereinzelte Mappen auf das Sofa hinter mir geworfen. Wissenschaftler rissen sie auf und begannen wild zu blättern.

„Irgendjemand muss doch in der Nähe sein!“, hörte ich River fauchen.

Ulan Ude lag auf dem Weg nach Irkutsk, wenn ich mich nicht irrte. Das konnte nur bedeuten, dass Kanda Prioritäten gesetzt und sich zur Verteidigung der Stadt abkommandiert hatte.

„Wie viele?“, keuchte Komui vor mir entsetzt in den Hörer und hinter mir sprang River auf.

„Jonny!“ Er brüllte durch den Raum. „Versuch Marie zu erreichen! Er ist in der Mongolei!“

Sofort wurden die anderen Telefone in Beschlag genommen. Komuis Hand ging auf die Armlehne nieder und seine Finger umklammerten diese verkrampft.

„Unterstützt ihn mit allen Mitteln!“, befahl er. „Bleibt in seiner Nähe und haltet ihm den Rücken frei, verstanden?“

Das Leben kehrte in mich zurück und kaum versah ich mich, da gingen meine Hände auf den Schreibtisch nieder.

„Komui!“ Aufgebracht beugte ich mich nach vorn. „Schick mich!“

Es war nur ein hektischer, abweisender Wink, mit dem er mir antwortete.

„Komui!“

Was trieb mich an? Es waren so viele Emotionen, die mich überkamen und so handeln ließen.

Schuldgefühle, die mich zernagten, durch die ich mich abgrundtief verdammte und auch meine Wunden, die von Unachtsamkeit herrührten! Ich wäre bei ihm, stünde an seiner Seite und wäre ihm eine weitaus bessere Hilfe als alle Finder zusammen!

Was für ein Selbstmord, sich einem Meer aus Akuma alleine entgegenzustellen!

Das sah ihm so ähnlich!

„Komui!“ Wieder erhob sich meine Stimme und abrupt löste er den Hörer vom Ohr. „Ich gehe!“

„Allen, hör auf! Für den Weg bräuchtest du mindestens zwei Tage!“

„Ich beeile mich!“, keuchte ich.

Ohne dass ich es bemerkte, verfiel ich diesem Flehen und der Ansicht, dass meine Eile etwas ändern würde. Es wäre sinnlos aber in diesen Momenten war ich weit von Einsicht entfernt. Im selben Augenblick verlor ich Komuis Aufmerksamkeit. Hastig lehnte er sich zur Seite und starrte an mir vorbei.

„Linali!“, rief er River zu. „Sie dürfte noch in Kirensk sein!“

Sofort eilte River zu einem freien Telefon und erst jetzt löste ich die Augen von Komui und kapitulierte.

Es hatte keinen Sinn. Die Enttäuschung mir gegenüber war bodenlos und als mich ein weiterer Wissenschaftler anrempelte, wandte ich mich um und starrte auf die kopflose Hektik. Hinter mir lauschte Komui wieder in den Hörer.

„Ulan Ude!“, ächzte Jonny in einen anderen. „Allerhöchste Priorität, Marie! Du musst Kanda unterstützen!“ Daraufhin schienen nur wenige Worte zu folgen, denn Jonny rammte den Hörer bereits zurück auf die Gabel und rieb sich nervös das Gesicht. „Er wird es erst in den Morgenstunden schaffen!“, hörte ich ihn jammern und auf der anderen Seite schnappte River nach Luft.

„Du bist schon auf dem Rückweg?“ Er schien Linali erreicht zu haben, doch alles, was ich hörte, machte die Sache nicht einfacher. „Ja, sofort umkehren! Wann kannst du da sein?“

Ein zitternder Atemzug kam über meine Lippen. Dem nächsten Wissenschaftler wich ich aus. Mein Steiß erreichte den Schreibtisch und nutzte diesen als Stütze, als River die Antwort erhielt.

„Morgen früh? Ja, trotzdem. Bitte sofort!“

„Macht eine Durchsage!“, meldete sich Komui hinter mir zu Wort und ließ die Wissenschaftler aufblicken. „An jeden, der unterwegs ist! Vielleicht ist doch noch jemand in der Nähe!“

„Tiedoll!“ Mit einem Mal fuhr ich in die Höhe und in derselben Bewegung zu Komui herum. Was für ein Hoffnungsschimmer und auch Komui schien bis jetzt nicht daran gedacht zu haben, denn seine Miene entgleiste und seine Hand schnellte sofort zurück zum Telefon. „Er und Chaoji sind möglicherweise noch in China!“

Vielleicht war ich zumindest eine winzige Hilfe und das Herz schlug spürbar in meiner Brust, als Komui angespannt in den Hörer lauschte. Kanda hatte für die Reise mehr als einen Tag benötigt, doch die Hoffnung keimte in mir, dass Tiedoll und Chaojis Weg sie vielleicht näher an den Ort des Geschehens herangeführt haben könnte. Alles, was wir brauchten, war ein glücklicher Zufall!

Ich hielt den Atem an, als der Anruf entgegengenommen zu werden schien.

„Tiedoll, wo sind Sie?“ Komui kam sofort zum Wesentlichen. „Später, ich bitte Sie! Sind Sie in der Nähe des Baikalsees?“ Er lauschte und ich wollte meinen Augen nicht trauen, als er unter einem Ächzen in sich zusammensank. „Nordkorea“, flüsterte er und unter einem Zischen stemmte ich mich in die Höhe.

Das konnte doch nicht wahr sein!

„Nein, nein.“ Unruhig kratzte sich Komui im Schopf. Das war ein Reinfall, denn jetzt war er genötigt, dem ohnehin stets besorgten Marshall von den Neuigkeiten zu berichten. Er versuchte es zu umgehen, scheiterte jedoch an dem Vorhaben und kurz darauf meinte ich, Tiedolls Stimme bis zu mir zu hören.

Unterdessen waren auch alle anderen Telefone in Benutzung. Überall wurde gewählt und getippt und bald darauf lehnte ich nur wieder am Schreibtisch.

Nach diesem kurzen Hoffen und dem sofortigen Fehlschlag fiel mein Atem in der alten Aufgebrachtheit. Die Wissenschaftler machten sich noch Hoffnung, dass ein Exorzist von den vorgegebenen Wegen abgekommen war und zur Verfügung stand.

Es war möglich aber nur einen kleinen Deut mehr als unmöglich.

Meine Finger schlossen sich um die Schreibtischkante. Ich spürte, wie sich mein Gesicht verzerrte und bald starrte ich nur noch zu Boden und war der einzige, reglose Punkt in diesem Raum.

Miranda schlief noch und würde es nicht eher schaffen als ich. Lavi war schon vor einer ganzen Weile nach Amerika aufgebrochen. Crowley trieb sich in Griechenland herum und Sokaro und Cloud waren scheinbar so weit entfernt, dass man nicht einmal versuchte, an sie heranzukommen.

Wen wollten sie also erreichen?

Es war die erste wirklich missliche Lage, in die ich seit einiger Zeit geriet. Im Allgemeinen wusste ich mich vor solchen Vorfällen zu schützen, war im Grunde immer bereit und nützlich und das einzige, was ich diesmal tat, war eine Stunde später auf der Armlehne des Sofas zu sitzen.

Ich saß zusammengesunken, genauso finster wie vor einer Stunde und immer noch inmitten der Aufregung. Ich konnte hier nicht fort, legte es darauf an, nahe an der Quelle zu sein, um jede Nachricht als einer der ersten zu hören. Tim steckte seit einiger Zeit zwischen meinen Waden. Er konnte sich regen wie er wollte, meine Aufmerksamkeit gehörte jeder Stimme, die sich um mich herum erhob und allem, was geschah.

Jetzt waren sie damit beschäftigt, alle Finder nach Russland zu schicken, die in der Nähe waren aber es könnten tausende sein, sie konnten mich nicht ersetzen! Ich hasste die Tatsachen und ich hasste den Fakt, dass es bei Marie und Linali blieb und somit auch dabei, dass Kanda bis zum Morgengrauen durchzuhalten hatte, als einziges Ziel einer ganzen Schar.

Dumpf traf meine Stirn auf meine Knie.

Dieser Vollidiot.

Dass gerade derjenige auf diesen Ort traf, der sich blind in jedes Gefecht warf und sich wenig um Rückendeckung und Verstärkung scherte! Er war immer darauf aus, die Sachen in die eigene Hand zu nehmen. Wie schön. Das hatte er jetzt.

„Allen.“ Es war Komuis Stimme, die mich inmitten des Trubels erreichte. Ich hörte sie aber reagieren wollte ich nicht. Die Erlaubnis würde nicht kommen, also konnte er die Worte für sich behalten und mich meinem Gram überlassen. Ich ließ ihn warten, bevor ich mich aufrichtete und zermürbt die Ellbogen auf die Knie stemmte. Nur kurz lugte ich zu ihm und sah ein Lächeln, das kläglich in der Funktion, mich aufzubauen, scheiterte.

„Kanda schafft es.“

Resigniert starrte ich auf meine Knie zurück.

„Wenn es brenzlig wird, wird er sich schon in Sicherheit bringen. Vertrau ihm.“

Ich nickte aber meinte es nicht so, tat es viel eher, um Komui von weiteren Worten abzuhalten.

Auf Kandas Stärke hatte ich immer vertraut. Sie war ebenso wahnsinnig immens wie sein Selbstvertrauen.

Ich blieb sitzen und lange Zeit ebbte der Trubel um mich herum nicht ab und selbst, wenn es still und reglos um mich wäre, ich blieb in der Nähe des Telefons. Jeder kommende Anruf könnte fatal sein und so schmerzhaft diese Konfrontation auch wäre, ich wollte sie mir antun, um mich zu bestrafen, mir die Folgen meiner Verletzung vor Augen zu führen und um mich von nun an noch vorsichtiger zu verhalten.

Irgendwann ließ ich von meinen Fingern ab, rutschte von der Armlehne auf das Sitzpolster und zupfte absent an den Nähten meiner Hose.

Knapp achtzig Finder hatte man aufgetrieben, wie ich eine Stunde später erfuhr, doch es war keine Nachricht, die mich beruhigte.

Ich wollte die schlimmsten Ausgänge dieses Vorfalles nicht in Betracht ziehen, nicht daran denken, dass die Möglichkeit bestand, einen wichtigen Mitstreiter zu verlieren. Und nicht nur das.

Wie höhnisch und widerlich wäre das Schicksal, alles in dem Moment enden zu lassen, in dem ich Kanda gerade erst richtig kennenzulernen glaubte. Nach mehr als einem Jahr. Ich hatte nicht all die neuen, interessanten Seiten an ihm erlebt, um sie zu den Erinnerungen zu legen. Sie waren so wichtig und heilig, dass sie weiterhin existieren mussten. Genau wie er.

Irgendwann machte ein Wissenschaftler mit einem Tablett die Runde und so leistete mir kurz darauf eine Limonade Gesellschaft. Durst hatte ich nicht. Eher nutzte ich die Gelegenheit, an dem Glas zu piepeln.

Wozu hatte ich den Entschluss getroffen, ihm gegenüber aufmerksamer zu sein?

Weshalb sonst hatte ich dieses außergewöhnliche Interesse an ihm zugelassen?

Hoffentlich, kam es mir in den Sinn, war unsere Rivalität groß genug, dass er es nicht akzeptierte, früher zu sterben als ich. Wie würde es seinen Stolz verletzen. Ja, hoffentlich dachte er daran, wie jämmerlich das wäre.

„Marie hat den Zug noch bekommen“, hörte ich River in meinem Rücken murmeln. Schon kehrte auch Komui mit einem Kaffee zurück. „Er schätzt, Ulan Ude gegen fünf Uhr morgens zu erreichen.“

Resigniert starrte ich zu einer Uhr. Sieben Stunden.

Auch Komui schien etwas Besseres erwartet zu haben. Erschöpft nippte er an der Tasse.

„Und Linali“, dass River einen tiefen Atemzug dazwischen legte, war nicht aufbauend. „Wie es aussieht, schafft sie es nicht vor acht Uhr.“
 

Irgendwann war es tiefe Nacht und ich war und blieb einer der wenigen, die Komui noch Gesellschaft leisteten. Zwei Telefone waren noch besetzt. Die Wissenschaftler versuchten zu erreichen, was noch zu erreichen war und ich verließ das Sofa nur, um mir die Füße etwas zu vertreten.

Während Komui müde an dem wer weiß wievielten Kaffee nippte, ging ich im Meer der Blätter spazieren, trat nach vereinzelten Eselsohren und lauschte dem Rascheln, das meine Schritte begleitete. Die Hände in den Hosentaschen hielt ich das Gesicht gesenkt und blickte nur auf, wenn sich eines der Telefone meldete.

Die letzte Nachricht hatten wir vor eineinhalb Stunden erhalten und sehr aufbauend war nichts an ihr gewesen.

Kanda war vor den Augen der Finder verschwunden, hatte sich zu einem anderen Teil der Stadt durchgekämpft. Das einzig Beruhigende daran war nur, dass die Zeichen noch auf den anhaltenden Kampf hinwiesen. Kanda war noch zugange.

Er lebte.

Als ich wieder auf dem Sofa saß und Komuis Schreibtisch verlassen vor mir stand, wagte ich den erneuten Blick zur Uhr.

Noch fünf Stunden. Hoffentlich wurde Marie nicht aufgehalten.

Ächzend ließ ich mich tiefer rutschen und lagerte die Waden auf der Armlehne. Meine Augen gaben sich damit zufrieden, sich die hohe Decke des Raumes zu betrachten, doch bald lenkten sie sich auf den zerzausten Schopf Jonnys, der sich über das Sofa neigte. Kurz musterte er mich schweigend, ebenso schweigend starrte ich zurück und dann seufzte er.

„Willst du dich nicht hinlegen oder etwas essen?“, erkundigte er sich. „Ich verspreche, ich sage dir sofort Bescheid, wenn Neuigkeiten kommen.“

Ich schüttelte den Kopf aber damit gab sich Jonny nicht zufrieden.

„Dann geh wenigstens frische Luft schnappen. Du siehst furchtbar aus.“

Natürlich tat ich das aber längst nicht so furchtbar wie diese Situation. Zugegeben, ich war müde und nach einer Zeit der Langeweile und der Ruhe setzte mir dieser Zustand zu.

„Du, Allen“, Jonny stemmte sich auf die Lehne und legte den Kopf schief. „Du kannst nichts daran ändern. Was in Russland passiert, würde auch passieren, wenn du kurz aufstehst.“

„Eigentlich finde ich es hier ganz bequem“, murmelte ich und über mir rang sich Jonny zu einem Lächeln durch.

„Du glaubst doch nicht, dass Kanda sich durch so etwas fertig machen lässt, oder? Und stell dir sein Gesicht vor, wenn er wüsste, dass wir uns Sorgen um ihn machen. Er würde sich doch gekränkt fühlen.“

Jetzt kam ich nicht um ein mattes Grinsen.

Da war etwas dran.

„Wir bekommen bestimmt etwas zu hören, wenn er später davon erfährt.“

Er sprach, als wäre Kanda so gut wie hier. Als wäre seine Rückkehr eines der sichersten Dinge.

Leider war es nicht so aber wenn ich Jonny so zuhörte, würde ich mir liebend gern jede Beleidigung auf mich nehmen und jede üble Verwünschung. Alles, was aus Kandas Mund kam, wenn er von unserer erbärmlichen Sorge erfuhr. Ich würde mich niedermachen lassen, wenn er es nur übernahm und die nötige Kraft dafür mit Nachhause brachte.

Nach wenigen weiteren Minuten begann ich mich doch zu regen.

Meine Muskeln waren verspannt aber nach einem ausgiebigen Strecken ging es wieder und letzten Endes befolgte ich Johnnys Rat. Ich konnte mir einreden, was ich wollte. Für den Verlauf in Russland war es egal, wo ich mich befand und so rang ich mich dazu durch, Komuis Büro vorerst zu verlassen.
 

-tbc-



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