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Desires 2.0

Rak'al Tek'lah
von

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Kapitel 1

"Reika..."

Unwilliges Murren.

„Reika...!“

Wieder wand sie sich in ihrem Bett.

„Bitte wach auf!“

Seufzend schlug die junge Elfin ihre Augen auf, bemerkte jedoch, dass die Sonne noch nicht aufgegangen war. Unwillig rieb sie sich ihre müden roten Augen und schwang ihre Beine aus dem Bett, ehe sie sich vollends erhob und aufstand. Ein Blick aus dem Fenster sagte ihr, dass der Morgen noch ein wenig auf sich warten ließ, doch schlafen konnte sie wohl auch nicht mehr.

Ihren Kopf schüttelnd tapste sie leise auf den Kleiderschrank zu, holte ihre schwarze Uniform hervor und schlüpfte widerwillig hinein. Der Schnitt der Uniform war noch erträglich, aber das Kratzen auf der Haut...

Nachdem sie im großen Spiegel am Kleiderschrank ihr Aussehen überprüft, ihre silbernen, feinen Haare gekämmt und ihre Uniform zurecht gezupft hatte, verließ sie ihr kleines, aber durchaus angemessenes Zimmer, um sich vor dem Frühstück die Beine zu vertreten und ihren merkwürdigen Traum abzuschütteln.

Sie erinnerte sich nur noch undeutlich an die Einzelheiten des nächtlichen Phantasiegebildes. Lediglich die durchdringende Stimme, welche sie letztendlich geweckt hatte, verblieb mit einem bitteren Nachgeschmack in ihren Erinnerungen.

Im Gildenhaus schien noch alles ruhig zu sein, bis auf das leise Geklapper, das Reika nur am Rande aus den unteren Geschossen wahrnahm. In den Küchen herrschte schon reger Betrieb, ehe ihre Kameraden überhaupt die Augen aufschlugen.

Ein Gähnen unterdrückend lief sie durch den in Dämmerlicht getauchten, fensterlosen Korridor. Die magischen Fackeln hinterließen gruselige Schatten auf den Wänden und Türen zu anderen Zimmern. Schon bald erreichte sie die schmale Treppe, welche sowohl zwei Stockwerke weiter hoch als auch drei Stockwerke weiter nach unten zur Haupthalle und dem Ausgang führten.

Nach kurzem Überlegen entschied sich Reika für den Weg zum Ausgang. Da in der Küche schon fleißig das Frühstück vorbereitet wurde, nahm sie an, dass die Ausgangssperre bereits vorüber war und ein wenig frische Luft, so glaubte sie, täte ihr sicher gut. Der Wächter am Tor zum Außenhof wirkte, als würde er gleich im Stehen einschlafen.

„Seid gegrüßt“, sprach sie den müden Soldaten leise an, um sonst niemanden zu stören oder ungewollt auf sich aufmerksam zu machen. Der noch recht junge Mann zuckte kurz zusammen, beruhigte sich aber schnell wieder, als er Reika erkannte.

„Seid gegrüßt, Hauptmann Scythe. Was führt Euch zu so früher Stunde nach draußen?“, entgegnete er, wohl froh über die Abwechslung zur sonst eher eintönigen Nachtschicht.

„Ich will mir nur ein wenig die Beine vertreten. Schlecht geschlafen“, fügte sie mit einem leisen Zwinkern hinzu. Der junge Mann lächelte und öffnete ihr einen Flügel des großen, eisernen Tors.

„Meine Schicht ist gleich vorbei, aber ich werde meinem Kameraden von Eurer Abwesenheit unterrichten.“

„Vielen Dank. Ruht Euch gut aus, Drenur.“

Das Lächeln des Soldaten wurde breiter. „Habt Dank. Das werde ich ganz sicher.“

Lächelnd trat Reika durch die halb geöffnete Flügeltür hinaus auf den Außenhof. Nahezu sofort blies ihr ein wohltuender, kühler Wind um ihr bleiches Gesicht. Für den Sommer war es noch recht mild.

Am Rande nahm sie das dumpfe Knarren des sich schließenden Tors wahr, während sie sich kurz streckte, die klare Luft einsog und dann gemächlich zu den östlich gelegenen Blumenbeeten am inneren Rand der hohen Mauer spazierte, welche das Gelände der Gilde umfasste. Unzählige kleine Tautropfen bildeten in den Blüten und Blättern der vielfältigen Blumen einen Teppich, welcher in dem noch übrigen Mondlicht leicht glitzerte. Der Geruch feuchter Erde, duftender Blumen, begleitet von den eher unangenehmen Gerüchen der Stallungen am westlichen Ende des Hofs, spülten Reikas Sinne und so langsam regte sich ihr Geist. Sie warf einen Blick auf das Gildenhaus, dem Zentrum des Geländes, welches prächtig anzuschauen war, auch wenn es im Winter durchaus durch alle Ritzen zog.

Irgendwann mussten sie mal einen Umzug in ein besser geeignetes Gebäude in Betracht ziehen - Pracht und Tradition hin oder her. Schließlich gab es "Zenobia" schon weitaus mehr als fünfhundert Jahre, dementsprechend alt war auch das Gebäude, wenn es auch schon so manches mal von Grund auf restauriert wurde.

Seufzend wandte sie sich den wenigen Bäumen zu, welche nahe den Blumenbeeten gepflanzt worden waren. Es waren einfache Laubbäume, die um diese Jahreszeit in vollem Grün standen. Sie hielt jedoch inne als sie eine dunkle Gestalt vor den Bäumen stehen sah, den Kopf Richtung Himmel erhoben. Als sie genauer hinsah, erkannte sie ihren alten Freund und zugleich Vorgesetzten, Dylan Faelson.

„Guten Morgen“, rief sie ihm entgegen, ehe sie weiter auf ihn zuging.

Dylan senkte den Kopf und sah in ihre Richtung. Im Dunkeln konnte Reika es aus dieser Entfernung nicht gut erkennen, doch schien er sie anzulächeln.

Als sie dann schlussendlich neben ihm stand, sahen sie zusammen in den Himmel.

„Guten Morgen“, erwiderte er dann mit seiner sanften Stimme.

„Was führt dich um diese Zeit nach draußen, Dylan? Müsstest du dich nicht auf die Versammlung später vorbereiten?“

Ohne sie anzusehen, antwortete er: „Dasselbe könnte ich dich fragen, Rei. Du solltest eigentlich noch träumend in deinem Bett liegen, ehe das Frühstück beginnt.“

Sie lachte. „Nun, vermutlich hast du Recht. Ich konnte nicht gut schlafen. Was ist deine Ausrede?“

Auch er lachte. „Dieselbe. Es steht einiges bevor, was mir Kopfzerbrechen bereitet. Das scheint mir den Schlaf zu rauben.“

Einige Minuten lang standen sie schweigend Seite an Seite und betrachteten die Sterne, welche nach und nach verblassten. Die Sonne würde schon sehr bald über dem Meer stehen und den Alltag „Zenobias“ einläuten.

Dylan senkte den Kopf und sah Reika nun direkt an. Sie sah ihn ebenfalls an.

„Nun denn. Genug mit dem Kopf in den Wolken gehangen. Die Pflicht ruft. Wir sehen uns später bei der Versammlung.“

„Wirst du das Frühstück wieder ausfallen lassen?“, bemerkte Reika streng.

Sein entschuldigendes Lächeln war Antwort genug.

„Übertreib es bloß nicht. Ich werde eine Magd bitten, dir Essen in dein Arbeitszimmer bringen zu lassen.“

„Vielen Dank“, war alles, was er sagte, ehe er zurück ins Gildenhaus ging.

Als sie ihm nachsah, bemerkte sie seine gebeugte Haltung. Besorgte Seufzer entfuhren ihr.

In der großen Halle suchte sie eine Magd, welche gerade nicht allzu beschäftigt schien und wies sie an, ein großes Tablett mit reichlich Nahrung in Dylans Arbeitszimmer zu bringen. Die junge Magd nickte und ging eilig davon. Für sein Frühstück war also gesorgt. Nun suchte sie sich einen Platz am Rande der reich beschmückten Halle. Bunte Kriegsbanner mit mehr oder weniger schlagfertigen Sprüchen, antike Waffen und sogar Artefakte, deren Edelsteine gesprungen waren, zierten die Wände. Unter der hohen Decke schwebten viele magische Leuchtfeuer, welche die Halle taghell erleuchteten. Zu den Essenszeiten standen hier viele Bänke und Tische, doch wurde die Halle auch für Versammlungen aller Arten genutzt, weshalb hier immer hektisches Treiben stattfand, um alles so herzurichten, wie es gerade gebraucht wurde.

Noch war es hier recht leer. Nur vereinzelt fanden sich bereits einige Frühaufsteher zusammen, welche in gemäßigten Ton miteinander redeten oder einfach schweigend in die Leere schauten. Reika indes grübelte über ihren nunmehr verschwommenen Traum nach und ehe sie sich versah, füllte sich nach und nach die Halle. Zu den vielen Soldaten, Angehörige aller zivilisierten Völker, gesellten sich auch die unvermeidlichen Gerüche und lauten Stimmen, welche Reika stets als störend empfand, die sie jedoch über die vielen Jahre in der Gilde irgendwann nahezu ausblenden konnte. Nun, vielmehr konzentrierte sie sich nicht mehr allzu sehr auf sie, was ihr fast inneren Frieden gab.

Die Bankreihen waren nun fast gänzlich ausgefüllt. Während die Dienerschaft entlang der Tischreihen Tabletts mit Brot, Käse, Früchten und Kannen mit Wasser verteilten, kamen nun auch die letzten Ankömmlinge in die Halle. Das gemeinsame Frühstück konnte also beginnen. Von Dylan fehlte jedoch jede Spur. Beachtete man die auf den Mittag angelegte Großversammlung, an der alle Soldaten des Hauptquartiers teilnehmen mussten, wunderte es Reika nicht. Es gab noch viel zu tun.

Nach dem Frühstück begannen die morgendlichen Trainingseinheiten, welche je nach Einheit abgehalten wurden. Magier, Berittene und Fußsoldaten der niederen Ränge trainierten auf dem riesigen Exerzierplatz auf dem Außenhof, während höhere Offiziere, wie Reika, in den Trainingshallen für sich trainierten. Reika zog es vor, ihre morgendlichen Übungen alleine zu absolvieren. Andere Offiziere machten Übungskämpfe, probierten neue Zauber aus oder verbrachten ihre Zeit in Kraft-, Ausdauer- oder Meditationsübungen.

Reika wusste noch nicht so recht, womit sie anfangen sollte, doch dann entschied sie sich für simple Schwertübungen. Als sie ihren tödlichen Tanz vollendet hatte, trat sie an einen der großen Wasserbottiche, die in jedem Raum standen und kühlte ihr Gesicht. Die restliche Zeit verbrachte sie in Meditation.

Sie wunderte sich jedoch, als sie wieder ihre Augen aufschlug.

Wie spät war es?

„Verflucht, ich habe die Zeit vergessen!“, rief sie, rappelte sich eilig hoch und stürmte los.
 

In der großen Halle angekommen, suchte sie sich schnell einen Platz in den vorderen Reihen. Dylan, der in der ersten Reihe saß, drehte sich halb um und nickte ihr zu.

Einer der älteren Kommandanten hielt gerade eine Rede über ein, wie es ihr schien, unwichtiges Thema. Nach wenigen Minuten endete er und deutete auf Dylan. Dieser erhob sich und ging langsam, aber zielstrebig auf das erhöhte Podest am Ende der Halle zu. Ehe er begann, ließ er seinen Blick fest durch die Halle auf jede Reihe von Soldaten schweifen. Reika schien es, als würde sein Blick für einige Sekunden länger an ihr haften als bei ihren Kameraden. Vielleicht war es aber auch nur Einbildung.

"Nun, ich danke Kommandant Reins für seine... nun... ausführliche Erläuterung der Dinge, aber nun wenden wir uns einer etwas feierlicheren Begebenheit zu", begann er förmlich, den Blick mittig in die Luft gerichtet.

"Gestern Nachmittag erreichte mich folgende Kunde: In vier Monaten wird ein Ereignis stattfinden, welches bestimmt einige unter euch besonders begeistern wird." Sein Blick schweifte erneut über die Versammlung.

"In Tuaman, der Hauptstadt Kol'thors - falls es einige unter euch nicht wissen sollten - wird ein Ereignis veranstaltet, welches das letzte Mal vor etwa einhundertfünfzig Jahren abgehalten wurde: Das Turnier der Krieger!"

Dylan schwieg einige Sekunden, um die Botschaft auf die Gemeinschaft wirken zu lassen - nicht zu unrecht, denn sobald er sich unterbrochen hatte, brach tosendes Gejubel unter den Männern aus. Vorallem die jungen Männer bekundeten ihre Zustimmung auf anschaulichste Weise. Allerdings bemerkte Reika auch einige ratlose Gesichter. Sie selbst war milde überrascht. Zwar wusste sie, dass es zu früheren Zeiten solch ein Ereignis stattgefunden hatte, doch hatte sie dem nicht so viel Bedeutung beigemessen.

Dylan hob seine Hände und langsam beruhigte sich die Menge wieder, sodass er fortfahren konnte. Reika konnte ihm sein unterdrücktes Grinsen ansehen.

"Eurem Gejubel zu urteilen wisst ihr bereits, womit wir es zu tun haben. Doch leider kann ich nicht allen erlauben daran teilzunehmen." Enttäuschtes Gemurmel. "Es werden nur jene daran teilnehmen könnten, die über mindestens mittelstarke Magie und über sehr gute Waffenführung verfügen. Am schwarzen Brett hängt bereits ein Aushang, auf dem ihr euch eintragen könnt. Nach eingehender Prüfung", dabei ließ er seinen Blick streng durch die Runde schweifen, "werde ich dann entscheiden, ob ihr geeignet seid, oder nicht. Insgesamt sind nur zwanzig freie Plätze offen, also werden wir aufs Genaueste überprüfen, wer teilnimmt und wer nicht. Lasst euch nicht zu Dummheiten verleiten. Dieses Turnier wird für unseren Ruf und unsere Ehre sehr wichtig sein - abgesehen von den möglichen neuen Bewerbern, wenn wir das Turnier zu unserem Gunsten entscheiden."

"Welche Belohnung winkt uns denn, wenn wir gewinnen?", wollte jemand aus den hinteren Reihen mit rauer Stimme wissen.

"Die Details des Turniers wurden noch nicht bekannt gegeben. In der Botschaft, die gestern eintraf stand lediglich, wann und wo es stattfinden soll. Die restlichen Details werden sicherlich noch veröffentlicht."

Dylan beendete seine Rede und somit auch die Versammlung. Erleichtert erhob sich Reika von ihrem Platz. Die Bänke waren dermaßen hart, dass ihr Hintern bereits zu schlafen begonnen hatte. Genüsslich streckte sie sich, genoss das entspannende Gefühl, dass sich in ihr ausbreitete und wollte sich schon wieder davonmachen, als Dylan sie aufhielt.

"Warte, Reika."

"Was gibt es, Dylan?"

"Ich möchte, dass du an dem Turnier teilnimmst und den Trupp zusammen mit einem anderen Kommandanten anführst, Reika."

"Vergisst du da nicht etwas, o mächtiger Führer?", stichelte sie ihn. Verwirrt blickte er sie an.

"Ich bin Hauptmann und kein Kommandant, Dylan. Ich kann ihn also nicht anführen, selbst wenn ich es wollte."

Ein Funkeln trat in seine tiefblauen Augen, die im starken Kontrast zu seinen schwarzen Haaren standen.

"Trag dich in die Liste ein, Reika, und überlass den Rest ruhig mir."

"Wie Ihr wünscht, Brigadegeneral Faelson."


Nachwort zu diesem Kapitel:
Da ich diesen Roman zu Verbesserungszwecken online stelle, können sich hier Dinge oft ändern. Oft fallen mir neue Dinge auf, die ich noch verbessern kann oder mir fallen neue, bessere Strukturen ein, die ich einbauen kann, wodurch sich komplett neue Storyverläufe ergeben können.
Ich glaube, das ist auch der Sinn und Zweck all der Geschichten, seien es eigene Romane, Fanfics, One-Shots oder RPGs. Würde man es bei der Erstversion belassen, würde man sich nicht weiterentwickeln. Mir ist dieser Roman sehr wichtig, ich investiere sehr viel Zeit darin, nicht nur in die Geschichte, sondern auch über die Welt, auf der sie spielt. In meinem Kopf steht diese Welt bereits, doch ändert sie sich immer wieder.
Ständig ordne ich Dinge neu an, nehme alte Passagen raus und füge andere zusammen. Das macht in meinen Augen Weiterentwicklung aus. Du findest immer wieder neue Ideen und Methoden, wie sich deine eigene Welt, die du dir vorstellst, besser liest und arbeitest darauf hin, ein Werk zu kreiern, welche dir am Ende am besten gefällt! So sehe ich das und so handhabe ich das auch, auch verzeiht, wenn ihr beim nächsten Lesen vielleicht einige Veränderungen bemerkt. Vielleicht gefallen diese euch besser als die alten. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2016-08-18T18:51:48+00:00 18.08.2016 20:51
Hallo Black_Harmonics,

ich habe gerade das erste Kapitel deiner Geschichte gelesen und dachte, ich lasse dir mal einen Kommentar da. Ich habe bisher nur das erste Kapitel gelesen, noch keines von den Anderen und dachte mir, das ich trotzdem schon einmal etwas dazu sage. Gut möglich, dass ein paar Punkte mir beim Lesen der anderen Kapitel klarer werden, aber ich denke, es von Kapitel zu Kapitel abzuhandeln, ist eventuell für dich als Autor ja auch ganz spannend, wenn du daran erkennst, wie deine Geschichte im Fortgang auf den Leser wirkt. Ich will gar nicht ausschließen, dass später irgendwann Punkte kommen, an denen ich mir vor die Stirn schlage und eine Erleuchtung habe (und wenn dem so sein sollte, würde ich mich natürlich unheimlich freuen), also ja, wenn ich Punkte anspreche, die von dir so gedacht waren und später noch er- oder geklärt werden, sieh es mir nach.
Vorweg möchte ich gern darauf hinweisen, dass ich hier nicht vorhabe, dich zu verletzen oder dir den Spaß an deiner Geschichte zu nehmen, wenn ich etwas in Frage stelle oder etwas kritisiere. Ich bin nur jemand, der einerseits gerne liest und schreibt und andererseits jemand, der weiß, dass man sich als Schreiber aus einem „Supertoll, schreib schnell weiter!“-Kommentar nicht besonders viel ziehen kann. Also ja, ich beiße nicht und ich hoffe, du nimmst jedwede Kritik und jedes Nachhaken an einigen Punkten nicht als böse Absicht auf.
Jetzt ist es aber auch erstmal gut mit dem Vorgeplänkel, ich hatte dir ja einen Kommentar schreiben wollen und ja, da mache ich mich jetzt einfach mal dran.

Vornweg muss ich sagen, dass mir sehr positiv ins Auge gefallen ist, dass du eine sehr saubere Rechtschreibung und Grammatik hast. Ehrlich, das freut mich immer, wenn ich es irgendwo sehe. Mir ist an einer Stelle aufgefallen, dass du wohl ein Wort vergessen hast (Ihr schwarzes Nachtkleid wallte um ihre Beine um ihre schmalen Hüften herum. – hier ist dir ein ‚und‘ hinten runtergefallen), aber das sind so marginale Fehler in einem ansonsten sauber geschriebenen Text, dass das wirklich etwas ist, das nicht negativ auffällt. genau genommen hab ich es nur herausgestellt und angesprochen, weil ich persönlich jemand bin, der immer suuuper genervt ist, wenn er sowas beim Drüberlesen nochmal merkt.
Was mir aufgefallen ist, ist, dass du sehr viele Adjektive benutzt, um Dinge zu beschreiben. Das ist ein Punkt, an dem sich die Geister der Leser immer scheiden. Die einen mögen das sehr, die anderen gar nicht und wieder andere Leser mögen so ein Zwischending. Entsprechend ist mein nächster Punkt sehr stark von persönlichem Geschmack geprägt und hat gar nichts mit deiner Fähigkeit als Schreiberin zu tun; aber mir persönlich war es schon ein bisschen zu viel des Guten. Adjektive machen alles plastischer und benennen Aussehen und Umstände, persönlich bin ich aber jemand, der sich sehr gern selbst Dinge vorstellt. Das ist der große Reiz, den das Lesen für mich ausmacht, dass ich mir die Lücken, die ich ja habe, weil ich es nicht selbst sehen kann, wie es bei einem Film der Fall ist, selbst füllen kann. Mit einer überbordend großen Anzahl an Adjektiven wird mir das als Leser so ein bisschen aus der Hand genommen und das finde ich ganz ehrlich ein bisschen schade. Vielleicht verstehst du mich da ein kleines bisschen und eventuell findest du ja andere Wege, etwas zu be- oder zu umschreiben, als immer nur einzelne Adjektive zu benutzen – sofern das etwas ist, was du gerne möchtest. Wenn das allerdings dein bevorzugter Stil ist, würde ich sagen, go for it. Ich weiß, dass es viele Leser da draußen gibt, die große Freunde davon sind. Ich selbst zähle einfach nur lediglich nicht dazu.

Soviel erstmal zum Handwerklichen. Du hast offensichtlich Ahnung von Rechtschreibung und Grammatik und benutzt sie ordentlich – das freut mich als Leser sehr, denn auch der handwerkliche Aspekt an einer Geschichte ist es, den man beachtet, ob man nun will oder nicht. Also ja, da hast du wirklich eine grundsolide Basis, behalt das auf jeden Fall bei.
Vielleicht solltest du aber noch ein bisschen auf deine Wortwahl achten. Du möchtest den Leser in eine mittelalterlich wirkende Fantasywelt entführen, da sind Worte wie „Fans“ eher unglücklich gewählt. Der Leser weiß natürlich, was damit gemeint ist, aber es bricht so ein bisschen das Lesegefühl und hindert einen daran, wirklich in der Welt zu versinken. Vielleicht lieber ein deutsches Wort dafür wählen, das vielleicht etwas verstaubt und altbacken klingt, aber gerade bei so einem Setting kommt es dir wirklich zugute, statt Fans „Bewunderer“ zu schreiben.

Kommen wir jetzt mal zur Geschichte selbst. Was ich jetzt vielleicht sage, klingt harsch, aber wie schon oben erwähnt, es ist nicht böse gemeint: Ich kann Reika als die Protagonistin, die sie jetzt ist, nicht besonders sympathisch finden und kann auch die Entscheidung von Dylan, die ja das Herzstück des Kapitels ist, nicht nachvollziehen. So ganz ist der Funke nicht übergesprungen. Aber ich will dich mit diesem Statement nicht allein lassen und sage dir einfach mal, warum es mir so ging. Eventuell kannst du ja nachvollziehen, worauf ich hinaus will.

Es beginnt mit Dylan, der Reika aufweckt, die anscheinend noch als Einzige im Bett liegt, während der Rest ihrer Kameraden bei der Versammlung ist. Warum das? Es handelt sich bei Reika um das Mitglied einer Art Söldnergilde, wenn ich das richtig verstanden habe, eine sehr große Gilde, die es offensichtlich auch schon sehr lange gibt.
Gibt es in dieser Einrichtung keinen Drill? Keinen Morgenappell? Nicht mal ein gemeinsames Frühstück oder einen Weckdienst? Kann da jeder ins Bett gehen und aufstehen, wie er gerade Lust hat? Da scheint mir eher unwahrscheinlich zu sein, denn wenn man es so einrichtet, dann bekäme man in eine so große Gruppe voller Leute, die ja lernen muss, als Einheit zu agieren und zu reagieren, keine Ordnung.
Und als Dylan, der ihr Vorgesetzter ist, sie auffordert, aufzustehen, was ja alle anderen auch hinbekommen haben, reagiert sie maulig und aufsässig, was eben auch wieder nicht so richtig passen will. Eine solche Ausbildung ist mit sehr viel Drill verbunden und dazu gehört eben auch, seine Vorgesetzten zu respektieren und eben auch Befehle und Aufforderungen nicht in Frage zu stellen. Denn am Ende ist es egal ob Söldner oder Soldaten, sie werden dafür bezahlt, dass sie Befehle ausführen und da kann man Leute, die Befehle verweigern oder ihren Vorgesetzten quer kommen, einfach nicht gebrauchen, denn die setzen unter Umständen in einem gefährlichen Einsatz nicht nur ihr Leben aufs Spiel, wenn sie eigenmächtig handeln, sondern eben auch das von ihren Kameraden. Fakt ist, wer Autoritäten nicht anerkennen kann, ist bei so einer Organisation schlicht an der falschen Adresse und genau diesen Eindruck habe ich eben auch von Reika, die maulig reagiert, wenn eigentlich nichts Anderes von ihr erwartet wird wie von allen Anderen auch.
Noch dazu lässt es Dylan wie, salopp gesagt, eine Weichflöte darstellen. Er wirkt eher wie ein großer Bruder oder ein lieber Daddy, der seine verschlafene kleine Tochter aus dem Bett holen will und sich dafür erstmal eine patzige Antwort abholt, aber er wirkt eben nicht wie ein Mann, dem man in gefährliche Situationen folgt. Denn statt Reika aber mal ordentlich runterzuputzen, wie sie es eigentlich verdient hat und ihr eventuell noch eine Strafe aufzubrummen, belässt er es bei einem verbalen „Du-du, Reika, steh jetzt bitte auf!“ und ja, so jemand wird schlicht nicht ernst genommen werden, schon gar nicht unter so vielen Männern und Frauen, die an Waffen ausgebildet werden und ihr Leib und ihr Leben aufs Spiel setzen sollen. Dylan kommt nicht rüber wie ein Soldat oder etwas Vergleichbares, er wirkt eher wie ein überforderter Vater, der seine kleine Tochter zu sehr verwöhnt und sich von ihr auf der Nase rumtanzen lässt. Das macht das ganze Setting von vornherein wenig glaubwürdig für mich.

Und so geht es eben auch leider weiter. Auf der Versammlung, zu der Reika gehen soll, redet ein „seniler Kommandant“ – hier schreibst du sogar „einer der senilen Kommandanten“. Warum haben die da senile alte Männer, die dort einen Posten bekleiden, in dem sie über die rangniedrigeren Mitglieder bestimmen und sie in Manöver schicken dürfen? Niemand würde das zulassen. Denn ja, damit würde man nicht nur den Ruf von Zenobia als Ganzes aufs Spiel setzen, sondern auch das Leben der Mitglieder und damit die komplette Existenz. Es hat schon seinen Grund, warum hochbetagte Veteranen irgendwann ehrenvoll aus dem aktiven Dienst ausscheiden, warum wird das also dort nicht auch so gehandelt? Einen senilen, geistig nicht gefestigten Befehlshaber zu halten, bringt mehr Schaden als Nutzen.
Noch dazu scheint der Redner ja keinen Repsekt und kein Ansehen bei seinen Kameraden zu genießen, was die ganze Sache noch fragwürdiger macht, aber gut, lieber weiter im Text. Es geht also um ein Turnier und schon zeigen sich die ganzen Mitglieder von Zenobia eifrig. Allerdings musste ich an der Stelle, an der scheinbar Reika spitz anmerkt, dass das ja „typisch Mann“ wäre, sich so zu verhalten, wenn es ums Kämpfen geht, schon ein bisschen die Augen verdrehen. Mal abgesehen, dass ich inzwischen zu oft diesen unterschwelligen Sexismus von „Typisch Mann“ gelesen habe, willl es eben wieder nicht ins Setting passen, denn ja, auch Reika hat sich ja anscheinend freiwillig einer Vereinigung angeschlossen, bei der sie wusste, das sie viel und oft kämpfen und eben auch töten werden muss. Also wirkt diese Bemerkung von ihr bestenfalls scheinheilig.
Komplett verloren hast du mich allerdings an dem Punkt, an dem Dylan ihr sagt, dass sie sich für das Turnier eintragen soll. Warum? Anscheinend hat Zenobia mehr als genug Mitglieder, die den Kommandanten-Status oder darüber erreicht haben (immerhin hat Dylan auf die beschränkte Anzahl der möglichen Teilnehmer hingewiesen). Und von den Leuten, die sich allesamt bereits scheinbar mehrfach bewiesen haben müssen, gibt er keinem eine persönliche Empfehlung, sondern ausgerechnet Reika? Der Frau, die keinen Respekt zeigt, die sich unkameradschaftlich verhält und scheinbar schon mit dem pünktlichen Aufstehen überfordert ist? Waurm das? Sie zeigt keine einzige Qualifikation und soll nun auf einen Posten hochbefördert werden, für den sie eben so gar nicht geeignet scheint, nur damit das kleine, zierlich gebaute, zerbrechlich wirkende Mädchen an einem Turnier teilnehmen kann, wo ihr so gut wie jeder Teilnehmer unweigerlich körperlich überlegen sein wird (denn ja, als starke, geübte Kämpferin ist man eben nicht schmal und zerbrechlich, das ist nun einmal der Preis für körperliche Stärke).
Diese Entscheidung macht keinen Sinn. Auf mich wirkt es gerade so, als würde Reika einfach nur befördert, weil die Figuren in deiner Geschichte merken, dass sie die Protagonistin sind und das darf eben schlicht nicht sein. Ich weiß noch nicht, was mich in den nächsten Kapiteln erwartet und ja, vielleicht gewinne ich Reika als Protagonistin doch noch lieb, aber gegenwärtig wirkt sie im Moment eher unsympathisch, während ich ihre Umwelt nicht nachvollziehen kann.

Trotz allem lesen wir uns dann wohl in einem Kommentar zum zweiten Kapitel wieder. Ich bedanke mich für die Aufmerksamkeit und entschuldige mich für die Länge des Kommentars, aber ja, es gab viel zu sagen.

Ich wünsch dir noch schöne Tage und weiterhin viel Spaß beim Schreiben!
Viele Grüße

Penny
Antwort von:  Black_Harmonics
24.08.2016 00:58
Uff. Also das ist der erste Kommentar zu meinem Roman, den ich überhaupt kriege, also bedanke ich erst einmal in aller Form bei dir. :D
Hinzu kommt, dass du eben keinen typischen "hey, supi, schreib weiter"-Kommentar aufgesetzt, sondern dich wirklich mit der Geschichte befasst hast. (Zumindest den Teil, den du bisher gelesen hast. ^^)
Also: Vielen Dank für deinen super ausführlichen Kommentar deinerseits. Das freut mich, denn genau so eine Kritik ist genau, was ich mir gewünscht habe und auch brauche, um mich weiterentwickeln zu können.

Nun zum Inhaltlichen:
Beim Durchlesen deines Kommentares sind mir einige Dinge selbst klar geworden, wie in etwa das Verhalten von Reika und Dylan. Ein bisschen war es schon beabsichtigt, dass die beiden ein eher lockeres Verhältnis zueinander haben, denn in den folgenden Kapiteln soll ihre Bindung noch weiter vertieft werden, was natürlich realistisch gesehen zu Komplikationen führen kann, wenn man das Verhältnis als Vorgesetzter zu Untergebener betrachtet, bzw. berücksichtigt.
Der romantische Aspekt soll dabei nicht im Vordergrund stehen, sondern eher begleitend mitlaufen.
Allerdings gebe ich dir in einem Punkt recht: Die militärische Disziplin lässt zu wünschen übrig, denn dabei habe ich beim Schreiben überhaupt nicht geachtet, was ich nun aber tun werde, da es sonst wirklich unglaubwürdig erscheint - lockeres Verhältnis hin oder her.
Dylan mag bei Reika vielleicht die eine oder andere Fahrlässigkeit durchgehen lassen, doch in ernsten Situationen, wie zum Beispiel einen Einsatz, ist er zu ihr genauso streng, wie zu allen anderen auch, denn das muss er als Brigadegeneral sein, wenn er so viele Leben unter sich hat.

Der "senile Kommandant" war als solcher eigentlich nicht als tattriger, vergesslicher Opa gedacht, sondern eher als langweilige Schlaftablette, die unter den Untergebenen nicht wirklich hohes Ansehen genießt. Das habe ich an diesem Punkt sehr wahrscheinlich falsch ausgedrückt und werde ich auch korrigieren.

Reikas plötzliche Beförderung (Kapitel 2) ist eine absolut beabsichtigte, wenn auch realistisch gesehen eher unwahrscheinliche, Begebenheit, die später ihren Sinn noch erklärt. Sie mag eine Frau und dazu zierlich gebaut sein, dennoch sollte man sie nicht unterschätzen. Ihre "versteckten Talente" wird sie allerspätestens beim großen Turnier offenbaren. Soviel sei verraten. ;)
Allerdings muss ich auch hier zugeben, dass die Beförderung vielleicht ein wenig ZU plötzlich kam, in Anbetracht ihres zunächst schlecht erscheinenden Charakters, in den man anfangs Einblick erhält, doch hier baue ich auf die Charakterentwicklung, bzw. Offenbarung ihres eigentlichen Charakters.

Zum Thema "Sexismus":
Ja, der Satz war eigentlich überflüssig, denn sie lebt für den Kampf mindestens genauso sehr, wie ihre Kollegen auch. Da trifft "scheinheilig" schon sehr gut. Das war mehr oder minder beabsichtigt, wenn auch überflüssig.
Soll nach Möglichkeit auch nicht weiter ausgeführt werden. Soll heißen, ich werde vermehrt darauf achten. ^^

Zur Schreibart:
An dieser Stelle vielen Dank für dein Lob (Rechtschreibung, Grammatik). Ich gebe mir viel Mühe dabei, alles leserlich zu schreiben, ohne dass man erst alles entziffern muss. Leider passiert es mir öfter, dass ich beim Schreiben plötzlich Wörter überspringe oder verdopple. Das fällt mir beim erneuten Durchlesen meist gar nicht auf, weshalb ich immer dankbar bin, wenn man mich darauf hinweist. x.x Sowas stört schließlich den Leserythmus. (Bin immer noch auf der Suche nach einem vernünftigen Betaleser, der auf sowas achtet.)
Auch "neumodische" Wörter, wie eben "Fan" rutschen mir häufig noch unter, obwohl es eine mittelalterliche Welt sein soll. Muss ich in Zukunft noch stärker drauf achten und werde es insbesondere in diesem Beispiel noch korrigieren.
Und wie man merkt, bin ich ein riesen Fan von Adjektiven, was vielen offentsichtlich eher weniger gefällt, was ich durchaus nachvollziehen kann. Dennoch denke ich, dass Adjektive wichtig sind, um zumindest ein ansätzliches Bild davon zu bekommen, was ich mir als Schreiber vorstelle. Auch so glaube ich, dass es genug gibt, was man sich als Leser noch selbst, ohne Angaben von mir, vorstellen kann.
Ich werde es in Zukunft wahrscheinlich ein bisschen weniger machen, doch werde ich das wohl größtenteils beibehalten.

Ich hoffe, ich habe jetzt nichts Wesentliches ausgelassen. x.x

Ich möchte dir noch einmal danken, denn wenn es noch so viel alleine schon im ersten Kapitel zu kritisieren gibt, muss ich mich noch um einiges verbessern und ich hoffe, dass du auch in Zukunft weiterhin deine Meinung offen heraus sagst, denn die ist mir viel wert.

Wenn du Lust und Zeit hast, würde ich mich gerne näher mit dir darüber unterhalten. Ich habe den Roman hier veröffentlicht, da ich eben genau solche Kritiken ergattern wollte, die ich, wenn ich das Dokument im Lappi hätte virtuell verstauben lassen, nie bekommen hätte.
So kann es also durchaus vorkommen, dass ich nochmal ganze Kapitel abändere, weil sie mir eben so nicht mehr gefallen oder ich etwas Besseres gefunden habe, was vielleicht noch viel passender für die Geschichte ist.
Ich versuche mich bei diesem Roman an Bücher zu orientieren, die ich gelesen (oder als Hörbuch gehört) habe, da die Autoren halt einiges richtig gemacht haben und ich so auch etwas davon lernen kann.

Ich bitte vielmals um deine Mitarbeit! *höflich verbeug*

Ebenfalls wünsche ich dir noch schöne Tage und ich hoffe, man schreibt sich wieder! ^^

Liebe Grüße
Blacky~


Antwort von: abgemeldet
24.08.2016 04:17
Hallo, hallo!

Ich muss ehrlich sagen, ich freu ich sehr, von dir zu hören und einen so netten und ausführlichen Antwort-Post zu bekommen. Das ist eine wirklich tolle Überraschung und ich bin wirklich froh, dass du nichts von dem, was ich geschrieben habe, als persönlichen Angriff gewertet hast.
Es ist immer so ein kleiner Balanceakt, wenn die Kritik etwas härter ausfällt und ja, das braucht wirklich Größe, so ruhig und offen zu reagieren und ich freu mich wirklich unheimlich, dass du meine angeführten Punkte ein bisschen nachvollziehen konntest.
Denn gerade, was das Handwerkliche angeht, gab es ja wirklich kaum was zu bemängeln. Wenn man schreibt, wird man gern mal ein bisschen ... "betriebsblind", sage ich mal. Man hat viel geschrieben, sich viele Gedanken gemacht und so weiter. Schreiben ist Gehirnakrobatik und da passieren solche flüchtigen kleinen Fehler einfach mal. Aber auch die kleinen Schnitzer, die einfach aus Versehen passieren, könnnen nichts daran ändern, dass du wirklich tolle Sachen mit deinem Können anfangen kannst. Ich mag es sehr, dass du aus den Vollen schöpfen magst, wenn es um den Wortschatz geht. Auch, wenn es mir persönlich mit den Adjektiven ein bisschen zuviel ist, man muss wirklich sagen, dass es schön ist, zu sehen, dass du mit der Sprache "malen" willst. Gerade bei der Fantasy, die ja so viele Dinge zeigt, mit denen man einfach nicht vertraut ist und die dem Leser unbekannt sind, ist das eine schöne Möglichkeit, den Leser bei der Hand zu nehmen und ihm zu zeigen, was du dir ausgedacht hast, was ja ein Stück weit auch das ist, was das Fantasy-Genre so interessant macht; man bekommt Dinge zu "sehen", die man so einfach nicht kennt, während die Konflikte und Beziehungen der Charaktere untereinander die Geschichte zugänglich machen.

Wenn du möchtest, können wir gern ein bisschen über den Fortgang der Geschichte reden. Ich beiße ja nicht und ich würd mich echt freuen, als "dein Leser" eine Stimme zu haben, die tatsächlich mit Interesse angehört wird. Ich tausch mich immer gern mit Leuten aus, die mein Hobby teilen und wäre auf jeden Fall dabei.

Viele liebe Grüße

Penny
Antwort von:  Black_Harmonics
25.08.2016 11:50
Heyho!

Und wieder bin ich überrascht. :D
Ich hätte nicht gedacht, dass du tatsächlich zustimmst, mit mir daran zu arbeiten. Und das freut mich gerade wahnsinnig!
Ich bin schon ein wenig angeknabbert, dass es dann doch noch so viel auszusetzen gab, aber das lag nicht an dir, sondern daran, dass mir selbst einige wichtige Dinge entgangen sind, während ich geschrieben und gefeilt habe. Das Wort "betriebsblind" gefällt mir. xD
Wieder kann ich mich bei dir für dein Lob nur bedanken, denn bisher dachte ich eher, dass meine "Handwerkskunst", wenn man es so ausdrücken mag, eher bescheiden ist, im Vergleich zu großen Autoren wie Tolkien, Eddings oder Rowling - was natürlich logisch ist, da ich gerade erst anfange. Es ist schön zu lesen, dass man dann doch einiges richtig macht. Das gibt Motivation. :3

Einige kleine Änderungen habe ich bereits unternommen, doch die großen werden dann ein wenig später folgen, wenn ich mehr Zeit zum Schreiben habe, da ja bereits die nächsten Kapitel draußen sind und ich dann halt überlegen muss, wie ich das so verändere, dass ich nicht gleich das ganze Buch wieder umschreiben muss.
In der Tat ist das bereits die 3. Version, die ich von Grund auf neu gebaut habe, weil ich nie so recht zufrieden war. Wenn du da Tipps für mich hast, wäre ich sehr froh darüber, wenn du sie mit mir teilen würdest. ^^

Nun, ich werde schon mal ein wenig Vorarbeit leisten, und schon mal extern ein wenig umbauen und schauen, ob es so passt. :)
Ich freue mich sehr darüber, dass du doch Interesse an meinem Werk zu haben scheinst und hoffe, in den nächsten Kapiteln weitere Kritiken (und auch vielleicht das ein oder andere Lob ;) ) zu lesen.

Liebe Grüße
Blacky~
Antwort von:  Black_Harmonics
12.09.2016 22:18
Kapitel 1 ist nun fertig bearbeitet.
Ich habe große Teile gelassen, aber auch große Teile komplett umgeschrieben, damit keine allzu drastischen Veränderungen in den nachfolgenden Kapiteln notwendig sind.
Hoffe, dass Reika nun etwas besser rüberkommt, als zuvor. ;)
Nochmal, danke für deine Tipps.

LG
Blacky~


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