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GOTTHEIT

"Polaris"
von

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Kapitel 9 - Suzuka Inoe (Teil 3)

Quietschend, schwang die schwarze, schwere Tür ins Schloss, hüllte den großen Raum, der sich dahinter befand, in bedachtes Schweigen. Klackende, hohle Schritte, ertönten auf dem polierten Marmorboden und stürzten den Raum, in einen Kampf um Macht und Verhangen. Saurer, rauchiger Wein, stieg Yamato in die gerade Nase, stülpte seine kalkulierenden Gedanken in ein warmes Netz und ließ ihn kurz den sanften Genuss von Alkohol auskosten. Die lilanen, Katzengleichen Augen, strichen interessiert über ein altes, zerbrochenes Schachbrett, das auf einem blanken, schwarzen Holztisch, am Rande von großen, gewölbten Fenstern stand. Langsam schwenkte der Silberhaarige, das schwere Weinglas, setzte die rechte Hand neben das Schachbrett und schob einen weißen Springer, dessen Pferdekopf fehlte, auf das Feld B6. Die hohlen Schritte verklangen, hallten kurz, unmittelbar vor dem JP´s Anführer wieder und ließen diesen, arrogant eine Augenbraue heben.

 

Ein Ruck ging durch einen schwarzen Bauern, katapultierte diesen auf B5 und somit in Springweite des kopflosen Pferdes. Kühl betrachtete Yamato den Bauern, hob ihn mit seiner rechten Hand vom Brett und betrachtete ihn von allen Seiten. „Du trägst immer noch die Handschuhe, die ich dir vor Jahren geschenkt hatte“, sagte eine träumerische Stimme vor dem Silberhaarigen und warf einen fragenden Blick, auf die behandschuhten Hände des JP`s Anführers. Yamatos Augen wanderten von der Schachfigur, zu dem Weißhaarigen, träumenden Septentorion, der ihn neugierig anblickte. Wortlos betrachtete der Silberhaarige, das vor sich sitzende Wesen, schürzte schmal die Lippen und überlegte, ob er nicht Alcor sofort von seiner Existenz befreien sollte. Stumme, verlassene Erinnerungen, spukten abrupt durch sein innerstes. Verrieten ihn, an sein eigenes Wesen. Schlugen wie glühende Wellen, an seiner mächtigen Selbstbeherrschung und rückten den Weißhaarigen, noch einmal in ein anderes Licht. Ein Licht, dessen Schatten ihn für immer erreicht hatte und einen bitteren Verrat zurück ließ, der ihn selbst durch einen Neuanfang, verfolgte.

 

Hart knirschte Yamato mit den Zähnen, ballte leicht seine linke Hand zur Faust und zähmte seinen ganzen, unerschütterlichen Zorn, der wie eine hungrige Bestie in seinem Geiste loderte. Langsam, nahm der Silberhaarige noch einen Schluck von dem sauren Wein, stellte das schwere Glas und den schwarzen Bauern, auf den blanken Holztisch ab und sagte: „Es sind die einzigen Handschuhe, die etwas gehen deines gleichen ausrichten kann.“ Gebahnte Ruhe kehrte in den Raum, schlug wie auftürmende Wolken, von den silbernen Bücherregalen, der verkümmerten Bibliothek, zurück zu Yamato und Alcor.

 

Plötzlich färbten sich die Handschuhe goldenen und ließen die Dunkelheit, die sie umgab, eisig zurückweichen. Die wunderschönen, verschnörkelten Zeichen, auf dem Rücken der goldenen Handschuhe, begannen machtvoll zu pulsieren und eine gebändigte Kraft auszustrahlen, die Alcor wie ein Faustschlag ins Gesicht traf und seinen Kopf dröhnend zur Seite rückte. Ein blutlustiges Lächeln, schlich sich auf die makellosen Gesichtszüge von Yamato und zog sich ganz sachte, ganz harmlos, über dessen Lippen, Nase, hoch zu seinen lilanen, Katzengleichen Augen, die verzückt das Septentorion musterten. „Ah…“, stöhnte schmerzvoll der Weißhaarige, hob eine blasse Hand zu seinem Kopf und rieb sich vorsichtig die Schläfen, die wie ein klopfender Hammer, gegen seine Gehirndecke drückte. „Ich bin besser vorbereitet, als unvorsichtig, wenn du dich mit mir treffen willst, ohne zu kämpfen“, fing der Silberhaarige das Gespräch, mit einem Lawinenartigen Effekt an, den Alcor in seinem schwarzen Stuhl, frösteln ließ.

 

„Ich weiß zwar nicht, was du von mir willst oder was du mir mit diesem Treffen sagen möchtest. Nur eines weiß ich gewissenhaft“, sagte der JP`s Anführer tonlos und trotzig hob Alcor sein Kinn an, blickte starr mit seinen lilanen Augen, in die von Yamato und fragte gelassen: „Und das wäre?“ „Das meine Zeit kostbar ist. Und ich sie nicht mit dir verschwenden werde“, sagte der Silberhaarige, fuhr mit dem rechten Zeigefinger, den Rand des schweren Weinglases nach und starrte das Wesen berechnend an. Dabei nahm der goldene Ton der Handschuhe, noch einen tieferen Schnitt der Macht an, der aus allen Ecken, Kanten und Sprüngen, von Yamato kroch.

 

Seufzend legte Alcor seine Hände in den Schoß, senkte die Augenlider, so dass sich seine weißen Wimpern im dunkeln Licht der Fenster spiegelten und sagte vertraut: „Nur du kannst so viel Egoismus, gegenüber einen Menschen aufbringen und damit durchkommen.“

 

Eine silberne Augenbraue schoss in die Höhe und zwei starke, lilane, Katzengleiche Augen, blickten das Wesen vor sich ruhig an. Gefährlich langsam, lehnte sich Yamato in seinem schwarzen Stuhl nach vorne, blickte Alcor aus unergründlichen Augen an und spuckte ihm förmlich Worte entgegen, die nichts mehr von ihrer früheren Freundschaft zeigte, außer bröckelnden Schutt und stinkender Asche, die durch Dämonen verstreut wurden. „Du bist kein Mensch! Noch nicht mal ein atmendes Wesen. Sondern eine Waffe, erschaffen von einem jämmerlichen Gott, der versucht Richter, mit schlagender Gerechtigkeit zu spielen. Also hör auf, solche Worte von dir zu geben und sage mir, was du von mir willst!“, voller Abscheu, zogen sich Yamatos Worte durch die Bibliothek. Erhaben lehnte sich dieser in seinem Stuhl zurück und betrachtete die Wirkung, die seine Worte auf das Wesen hatte.

 

Schwach sackte Alcor in sich zusammen, atmete hörbar Luft aus und fragte zittrig: „Denkst du wirklich so über mich?“ „Ja“, kam ohne Erbarmen aus Yamatos Mund, zeichnete sich mit triefender Wahrheit und bezeugte eine gefühlskalte Grausamkeit, die in diesem mächtigen Mann thronte. Zittrig und leicht verschwommen, schaute der Weißhaarige Yamato ins Gesicht und fand dort etwas, das seine Mimik erschüttert werden ließ. Schluckend, führte Alcor seine Hände zu den Knien, kaute stumm auf seiner Unterlippe herum und begann dann wässrig zu sprechen: „Ich weiß selber, das ich kein Mensch bin. Noch nicht mal ein atmendes Lebewesen. Und trotzdem…“ „Was trotzdem?“, harkte der Silberhaarige spöttisch nach und in seiner Körperhaltung blitze Unglauben und Belustigung auf, die nur vor vergnügter Grausamkeit strotzte. „Trotzdem habe ich gelernt zu fühlen“, setzte Alcor leise und fest hinzu, presste seine Augenlider hart aufeinander und unterdrückte Tränen, die warm und schmerzvoll, seinen Wangen hinunter hätten laufen müssen.

 

„Das ändert nichts an der Tatsache, dass du immer noch kein Mensch bist“, erwiderte Yamato schroff, kreuzte seine Arme vor dem Oberkörper und beäugte den schweigsamen Septentorion, aus kalkulierenden Augen. „Und doch habe ich begonnen zu fühlen…“, murmelte Alcor und blickte stumm in die Augen des Silberhaarigen. „Emotionen sind bloß Lasten, die wir meistens nicht kontrollieren können. Und Alcor, hörst du jetzt bitte auf mich vom eigentlichen Thema wegzulocken“, sagte der JP`s Anführer, hob sein Weinglas erneuert an und trank daraus. Erschrocken blinzelte der Weißhaarige, schmunzelte dann leicht und fragte: „Wann hast du mitbekommen, das ich dich versucht habe, vom eigentlichen Thema abzulenken?“ „Das war das Einzige, was mir logisch erschien. Und außerdem, bist du nicht so gefühlvoll, wie du vorgibst zu sein“ „So kühl und berechnend, wie eh und je“, sagte Alcor zögerlich, kaute auf seiner Unterlippe herum und schenkte Yamato ein gutgemeintes Lächeln, welches der Silberhaarige mit einem harten Blick niederschlug.

 

Seufzend richtete Alcor sich mit einer Geschwindigkeit auf, die nichts mehr, von seiner vor gespielten Schwäche zeigte und starrte Yamato mit einem unnachgiebigen Blick an, der unter die blanke Haut des JP´s Anführers fuhr. „Ich weiß, du vertraust mir nicht“, fing Alcor an, legte verträumte den Kopf zur Seite und betrachtete Yamato mit einem Blick, der Verwünschungen aussprechen wollte. „Aber selbst du weißt die Anzeichen zu deuten, die uns geliefert wurden.“ „Die Anzeichen, die mit Hibiki in Verbindung stehen?“, harkte spöttisch der Silberhaarige nach und schenkte Alcor, ein mehr als nur frostiges Lächeln. Ein Ausdruck des Schmerzes, zischte über die unberührten Gesichtszüge des Septentotions und wuschen eine Klarheit heraus, die Yamato fassungslos werden ließ. „Du wollest ihn nicht miteinbeziehen“, murmelte er leise, hoffte, dass die Worte nicht bestätigt wurden, wie das  tröpfeln von Wasser, welches vor dem gewölbten Fenster, hinunter glitt.

 

Zittrig holte Alcor Luft. „Ich habe Hibiki, ein ganzes Jahr aus der Ferne beobachtet. Ich habe gesehen, wie seine Albträume und seine Alltagsträume, sich überschnitten und seine Realität wurden“, das träumerische, welches Alcor selbst in Yamato´s Kindheitstagen trug, bröckelte wie fallende Sterne, die verglühten. Und der Silberhaarige starrte fassungslos mit leicht zuckenden Händen, verengten, lilanen, Katzengleichen Augen, seinen Feind an. Bitterkeit schnellte auf seine Zunge, überdeckte karg den Geschmack des rauchigen Weins und Yamato fragte: „Warum hast du es dann getan?“ Alcor ruckte blitzschnell mit seinem Kopf zu ihm herum und starrte diesen, aus lilanen, müden Augen, nieder. „Ich hatte keine Wahl. So wie immer“, murmelte er verzweifelt, grub seine Hände verbittert in seinen Schoß und schürzte aufgeregt die Lippen.

 

„Keine Wahl?“, fragte Yamato, ballte seine Hände zu kochenden Fäusten und wiederholte seine Frage: „Keine Wahl?“ Der Silberhaarige wollte eine Antwort, auf diese Frage. Eine, die ihm erklärte, was hier eigentlich vor sich ging. Doch Alcor kam der unausgesprochenen Aufforderung nicht nach, fiel, wie zerklüftete Felsen in sich zusammen und blickte Yamato, aus fiebrigen, lilanen Augen an. „Ich darf weder hier sein, noch dir eine Antwort geben, auf das was passiert“, Worte rollten aus dem Mund des Weißhaarigen. Verschlangen sich Rätselhaft ineinander und hinterließen ein bedrückendes Gefühl, das mit jedem hektischen Atemzug des Septentorions, anstieg. „Alcor?“, fragte Yamato, richtete sich in seinem schwarzen Stuhl auf und schob das Schachbrett achtlos zur Seite, welches mit einem beunruhigenden scheppern, zu Boden krachte. Der Weißhaarige schreckte aus seinen Gedanken und warf dem Silberhaarigen, einen verzweifelten Blick zu. Hart zuckte Yamato zusammen, grollte im nächsten Moment über seine induzierte Körperspannung und versuchte, seine aufkeimende, schlängelnde Angst, zu unterdrücken. „Alcor“, sprach der Silberhaarige mit Nachdruck, blickte das Wesen aus berechnenden Augen an und erhob sich vorsichtig aus seinem schwarzen Stuhl. „Yamato… Ich kann dir nichts erklären… Nichts sagen… Nichts wagen!“, stieß Alcor ruckartig aus seinem Mund, schoss aus seinem Stuhl empor und stieß mit einer wegwerfenden Handbewegung, das schwere Weinglas vom Holztisch.

 

Krachend flog es ans Fenster. Zersplitterte in Tausende, gläserne Teile und klirrte mit einer Eile auf dem Boden, die den hektischen und unerwarteten Ausbruch des Septentorions bezeugten. Der rauchige Wein, glitt wie der tröpfelnde Regen am gewölbten, dunklen Fenster hinunter und platschte mit einem dumpfen Ton auf den Boden. Fahrig fuhr sich Alcor durch die weißen Locken, blickte Yamato aus fiebrigen, angsterfüllten Augen an und brachte einen Wortschwall über seine Lippen, der ihn innerlich zerriss: „Ich wollte nicht, das Hibiki anfängt wieder zu kämpfen. Ich wollte nicht, das er wieder seine Alpträume durchlitt und sich am Ende fürs kämpfen erneuert breit erklärt. Aber ich hatte keine Wahl. Nie habe ich SIE!“ Metallene, schlanke Schweife, flogen aus seinem Rücken, schlangen sich wie eine schützende Mauer um ihn und ritzten sich tief in seinen Körper, so dass schwarzes Blut auf den Boden tropfte. Hart holte Yamato aus. Schlug mit goldenen, verschnörkelten Handschuhen, Alcor mitten ins Gesicht und hinterließ einen Abdruck seiner Ängste, die aus den tiefsten Ebenen von ihm gekrochen kamen. Stille. Plötzlich schallte ein knacken durch die Luft. „AHH!“, schrie der Weißhaarige, bog seine metallernen Schweife von seinem Körper weg und flog mit einem rasanten Schall, durch die Stille.

 

Staub wirbelte auf, verfing sich in Alcors sauberen Sachen und blieb an ihm hart haften. Mit einem gequälten Gesichtsausdruck, landete er in einem silbernen, verkümmerten Bücherregal, das unter seiner Last drohte, zusammen zu brechen. Bücher fielen aus ihren Reihen, klatschten verbittert auf das Septentorion und hinterließen ein merkwürdiges klingeln in Alcors Ohren. Yamato biss die Zähne zusammen, streckte eine behandschuhte, goldene Hand drohend zu Alcor und sagte kühl: „Beruhige dich und erzähle mir alles nochmal ganz langsam!“

 
 

Break
 

 

Erschöpft schloss Hibiki die Tür vor sich auf, drückte die kalte Klinke in seiner Hand hinunter und betrat Daichis und seine Wohnung. Seufzend schob er die Tür zu, schlüpfte aus seinen dreckigen, schwarzen Schuhen und stellte diese ordentlich neben die Wohnungstür. Vorsichtig tastete der Schwarzhaarige, sich seinen Weg zum Lichtschalter und kippte diesen nach oben. Kurz flackerte das grelle, weiße Licht der Röhrenlampe, über die wandelnden Schatten der Wohnung, bevor es mit einem sanften summen, alles hell erleuchtete. Hibikis  eisblaue Augen blinzelten, nahmen den hellen Schein der Lampe, zittrig auf und passten sich seiner neuen Begebenheit, unruhig an. Achtlos ließ Hibiki seine Tasche von der Schulter geleiten, spürte, wie ihr vertrautes Gewicht von seiner Schulter verschwand und sie in eine stumme Ecke, zwischen den vielen Schuhen, vor dem Haustüreingang, parkte.

 

Erschöpfung biss an seinen Gliedern, ließ ihn missmutig die Stirn runzeln und ein müdes gähnen, aus seinem Mund entschlüpfen. Die letzten Tage waren mehr als nur nervenaufreibend. Weckte nicht nur seine fürchterlichsten Alpträume aus dem Grab. Nein, sie führten Hibiki alles vor Augen, wofür er gekämpft hatte und was er vergessen wollte, was damit in Verbindung stand. Grummelnd kratzte er sich im Nacken, wuschelte seine schwarzen, lockigen Haare, wirr durcheinander und unterdrückte, ein weiteres Gähnen. Widerwillig schleppte sich der Schwarzhaarige, über das alte, braune Parkett, in sein unaufgeräumtes Zimmer. Mit großer Vorsicht, schloss Hibiki seine Zimmertür auf, sperrte sie von der Außenwelt wieder ab und stieß einen warmen Luftschwall aus seinen Lungen.

 

Seufzend, drehte er sich seinem Zimmer zu und blickte auf die dunklen, wabernden Schatten, die sich ominös um ihn zogen. Gedankenverloren lauschte er in die sanfte Stille seines Zimmers und betrachtete die Schatten, die versuchten ihn zu locken und für einen Augenblick ihn bettelten, alles zu wieder vergessen. Weiche Watte, füllte plötzlich Hibikis Kopf und ließ diesen, wechselnde Strömungen von Gefühlen, bestehend aus blanker Furcht und eisernen Willen, zusammenraffen. Ein angenehmes kribbeln, kroch seine verschwitzen Hände empor und zog sich wieder ein stumpfer Kamm, durch seinen müden Körper. Der Schwarzhaarige blinzelte schläfrig, legte vorsichtig den Kopf zur Seite und lauschte erneuert.

 

Ein ruppiges knacken ertönte und schlug ihn wie ein kalter Eisbrocken ins Genick. Hibikis eisblaue Augen verengten sich und sein Körper nahm eine feste Kampfposition ein, die wie heiße Butter, von seinen Gliedmaßen glitt. Eilig griff er in seine Hosentasche, zückte sein blaues Handy und ließ es mit einem finalen klappen, aufschlagen. Im sterilen Licht des Handys, erhellte der Schwarzhaarige die flüsternden Schatten. Die eisblauen Augen huschten von einer Wölbung des Zimmers, in die Andere. Untersuchten, ob sich irgendetwas vor seinen Sinnen verborgen hielt. Doch es herrschte bloß sanfte Stille, die einen Nachgeschmack von überreifem Granatapfel hinterließ. Hibiki blickte sich noch einmal um, unterdrückte ein geistiges wühlen in seinem inneren und trat einen Schritt von der hölzernen Tür weg.

 

Scheppernd stieß sein zitternder Fuß, gegen einen Pappkarton und brachte diesen drohend zum Wackeln. Hastig stürmte der Schwarzhaarige nach vorne, keilte die Kiste zwischen seine Arme fest und stoppte das bedrohliche hin und herschwenken. „Was zur Hölle?!“, platzte perplex aus Hibiki heraus, drückte sich unangenehm gegen seinen Rachen und ließ ihn kurz, holprig atmen.

 

Langsam entließ er die schwere Kiste aus seinem Griff, trat wieder ein Stück zurück und erhellte mit seinem blauen Handy, die Stelle, an die er gerade getreten war. Der Schwarzhaarige hoffte, nicht das davor zu finden, was er befürchtete. Tief holte Hibiki noch einmal Luft und blickte dann das Ausmaß wagemutig an. Weiße, tischhohe Pappkartons, standen unkoordiniert in seinem verdunkelten Zimmer. Spannten sich wie Steigseile durch sein halb-chaotisches Bergland und lächelten ihn spöttisch an. „Yamato…“, entkam es Hibiki genervt und er runzelte verärgert die Stirn. Natürlich hatte der JP´s Anführer, die ganzen Informationen für den Inoefall in sein Zimmer liefern lassen und sie dann auch noch, mit einer Art Verschleierungzauber, für untrainierte Augen verborgen. Und diesen hatte er mit wenigen Minuten zu nichte gemacht. Mürrisch hob Hibiki die schwere Kiste, die einsam vor ihm stand, an und stellte diese, neben seinen überfüllten Schreibtisch. Sofort zog der Schwarzhaarige eine weitere Kiste neben die Andere und stieß verärgert, einen Schwall Luft aus seinen Lungen.

 

Yamato hatte die Kisten nicht nur verborgen, um sie vor ungebetenen Augen zu schützen, dachte Hibiki mit einer himmlischen Eingebung und spürte, wie seine Brust mit Erkenntnis an schwoll, sondern hatte den Schwarzhaarigen damit auch unter Probe gestellt, diesen Zauber zu durchschauen und dem JP´s Anführer wirklich zu zeigen, wie mächtig sein Beschwörerpotenial doch war und ob er ihm eine helfende Hand sein würde, in seinen merkwürdigen, dubiosen Spielchen. Die vorhergehende Verärgerung verblasste in Hibiki, wie der träge Wind hinter einer hämischen Herbstnacht.

 

Kopfschüttelnd, fuhr er sich durch die schwarzen Locken und trug seufzend, eine weitere Kiste zu den Anderen, stellte diese scheppernd auf den Boden und fragte sich, wie das sein Leben sein konnte. 

 

Fortsetzung folgt!



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