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Captain Kojiro -Nagisa, nur eine bändigt den Tiger!! Band 2

Kuppelei
von

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Herr Wakashimazu - Was nun??

Nagisa wählte Kens Nummer, dummerweise hatte sie seine Handynummer nicht, also blieb ihnen nichts anderes übrig als bei seinem Vater in der Karateschule anzurufen.

„Das läuft schon!! Vertrau mir!!“, versuchte sie ihre Freundin zu beruhigen.

„ Kampfschule Wakashimazu“, meldete sich eine forsche Stimme, Nagisa hätte vor Schreck beinahe das Handy fallen lassen, so hatte der Typ in den Hörer gebrüllt.

„Ja...ähm...hier is Nagisa Misaki...“, begann sie, weiter kam sie nicht, denn sie wurde sofort von Kens Vater unterbrochen.

„Was kann ich für dich tun Mädchen??? Möchtest du an einem Karate-Crashkurs teilnehmen??? Anfänger, MO, 17.00-18.00 Uhr, Fortgeschrittene, Do, 18.00-19.00 Uhr. Der Kurs beinhaltet im Ganzen fünfzehn Trainerstunden und kostet zusammengerechnet fünfzig Yen.“

„Ähm......entschuldigen sie Herr Wakashimazu.....ich unterbreche sie wirklich nur ungern...aber ich möchte gar keinen Crashkurs machen...“, erklärte sie, wieder ließ er sie nicht ausreden.

„Wieso rufst du dann an und verplemperst meine Zeit???“, fuhr er sie an, der hatte vielleicht eine Art an sich, unfreundlicher ging es auch nicht mehr. Dass er überhaupt Kundschaft hatte, bei seiner Art mit Leuten umzuspringen, verwunderte sie doch sehr. Aber er musste wohl welche haben, sonst wäre seine Karateschule inzwischen pleite.

„Ähm...ich würde gerne mit Ken sprechen......wäre das möglich????“, fragte sie

unsicher.

„Nein, tut mir leid, Nagisa Misugi, du kannst nicht mit Ken sprechen.“, sagte der Typ prompt und in was für einem Ton.

„Ken muss trainieren, trainieren und noch mal trainieren, damit er eines Tages die Wakashimazu Kampfschule für Schlägereien aller Art übernehmen kann. Er hat für alberne Spielchen mit kleinen Mädchen keine Zeit!!! Also tu mir den Gefallen und ruf hier nicht wieder an!!!!“, brüllte er und knallte den Hörer auf.

Nagisa starrte ungläubig auf ihr Handy, wie war der denn drauf??. „Ich heiß Misaki!!!!“, brüllte sie, obwohl er sie eh nicht mehr hören konnte. Ein echter Kotzbrocken!!!

„Hat ja echt supi funktioniert...“, sagte Midori traurig.

Nagisa legte ihre Hand auf ihre Schulter. „Nicht gleich den Sand in den Kopf stecken!!!“, versuchte sie ihre Freundin aufzuheitern. „Er hat nicht nein gesagt!!!“

„Hat er nicht??“ Midori machte große Augen.

„Nein.....er war gar nicht am Telefon...“, sagte Nagisa kleinlaut.

Midori stöhnte genervt und erhob sich vom Bett. „Mir wird das langsam zu blöd!!! Ich geh nach Hause!!“, sagte sie in einem zickigen Ton und wollte sich gerade ihre hübsche Frisur aus den Haaren reißen.

„Halt!!!!! Warte!!!“, kreischte Nagisa, sie waren jetzt so weit gekommen, jetzt zogen sie es auch durch. „Wenn’s telefonisch nicht klappt, gehen wir eben vorbei und holen ihn

ab!!!“

Midori zögerte einen Moment, sie war zwar nicht gerade begeistert, aber einverstanden. Also schlenderten die Mädchen über den Parkplatz zur Garage der Misakis und holten Nagisas altes Fahrrad, Ken wohnte am anderen Ende des Stadtteils und Urawa war groß, zum Laufen war es etwas zu weit.

Midori sah ihre Freundin skeptisch an. „Fährt diese alte Schrottmühle überhaupt noch??“, fragte sie zaghaft.

Nagisa zuckte mit den Schultern. „Ich denk schon...müsste eigentlich...Kojiro hat es irgendwann mal repariert....“, sagte sie gutgelaunt. „Los spring auf!!!“.

Etwas zögerlich ließ sich Midori auf dem rostigen Gepäckträger nieder, dann trat Nagisa in die Pedalen.

„Fahr ja vorsichtig!!“, warnte Midori, als sie eine Straße runter rasten, nur ganz knapp an ein paar geparkten Autos vorbei.

„Uuuhhh!! Hey ihr zwei süßen Häschen!! Haltet doch mal an!!“, hörte Nagisa plötzlich eine Jungenstimme grölen. Es war Yosuke Fuma, er wohnte zwei Häuser weiter, früher war er mal auf die Méiwa-Mittelschule gegangen, dann aber, vor einem Jahr ungefähr, war er geflogen, wegen wiederholten Handgreiflichkeiten und seinen schlechten Noten. Er war in Kojiros Klasse gewesen, jetzt arbeitete er für die Stadt als Gärtner. Wie jeden Mittag stand er an der Bushaltestelle und qualmte eine. Er war bekannt wie ein bunter Hund, er war widerlich und schmierig und machte wirklich jede an, die nicht bei drei auf’m Baum saß. Er stellte sich mitten auf die Straße um die Mädchen zum anhalten zu zwingen.

„Aus’m Weg Fuma!!! Oder ich sag Kojiro, dass du mal wieder ne Abreibung brauchst!!!“, brüllte Nagisa, der Junge ging, irgendetwas vor sich hin fluchend ein paar Schritte

zurück. Er kannte Kojiro gut, er hatte früher mal unbedingt beim FC Méiwa spielen wollen, Kojiro aber hatte ihn abgelehnt, da er mit Drogen zutun gehabt hatte. Daraufhin hatte er sich mit Kojiro angelegt und das Resultat war eine gebrochene Nase gewesen. Sie grinste, tja, dumm gelaufen, ihr Freund wusste sich eben zu wehren. Aber aus diesem Grund war er sicher nicht scharf drauf noch einmal mit ihm konfrontiert zu werden.

„Was war denn das für einer???“, fragte Midori entsetzt.

„Ach, nur so’n Spast…“, sagte Nagisa genervt, wieso mussten sie jetzt auch gerade den treffen??

In guten zehn Minuten waren sie bei Wakashimazu angekommen.

„Hier...wohnt er...??“, fragte Midori erstaunt. Es war ein sehr traditionelles japanisches Haus, irgendwie sah man gleich, dass es eine Kampfschule war, es erinnerte Nagisa sehr an diese alten Ninjafilme, die sie sich mit Kojiro manchmal ansah.

„Ja, hier wohnt er!!“, sagte Nagisa, vor ein paar Monaten war sie mal mit Kojiro hier gewesen um die Taktik für ein Freundschaftsspiel gegen die Toho-Mittelschule zu besprechen. Sie hatte dabei eigentlich nur dumm in der Gegend rum gesessen, aber daher kannte sie Kens Adresse, was ihnen jetzt sehr nützlich war.

Sie lief zur Tür, es war eine Schiebetür. Neben der Tür war ein großes Holzschild mit der Aufschrift „Karateschule Wakashimazu“ angebracht, aber weit und breit keine

Klingel.

„Maaan…“, stöhnte Nagisa. „Dass die nich mal ne Klingel ham?? In welchem Zeitalter leben die eigentlich???“, wunderte sie sich, doch zu ihrem Glück stand die Tür einen Spalt weit offen.

Nagisa klopfte an, doch niemand antwortete. „Hallo...??? Herr Wakashimazu??? ....Ken???“, rief sie und lugte vorsichtig ins Haus. Es brannte Licht, also musste doch jemand zu Hause sein. Außerdem würde doch niemand fortgehen und die Haustür offen stehen lassen, das wäre praktisch wie eine schriftliche Einladung für jeden Einbrecher.

„Komm Nagisa...lass uns gehen...“, drängte Midori, sie hatte bei der Sache ein ganz mulmiges Gefühl.

„Nein warte...“, wollte Nagisa gerade sagen, da wurde die Tür aufgerissen.

Die Mädchen schreckten zurück, Herr Wakashimazu stand direkt vor ihnen und sah mit unheilvollem Blick auf sie herunter.

„Ähm....hallo...“, stammelte Nagisa.

„Ah, ihr kommt sicher wegen dem Karate-Crashkurs für Anfänger!! Ihr seid die Beiden Neuen!! Wir haben vorhin telefoniert, richtig??“, sagte Herr Wakashimazu, er klang richtig freundlich, was wohl einzig und allein daran lag, dass er annahm sie seien Kunden.

„Ähm......“

„Mein Name ist Wakashimazu. Ich bin für die nächsten fünfzehn Stunden euer Trainer.“, stellte er sich vor.

„Ähm wir sind...“ Wie üblich ließ er Nagisa nicht ausreden.

„Ihr seid ein bisschen früh, das macht nichts. Kommt doch rein und trinkt noch ein Tässchen Tee mit mir!!“, sagte er freundlich und bat sie zu Tisch.

Nagisa schluckte. „Au Backe…“, dachte sie, sie saßen hier mit niemand Geringeren als Herrn Kotzbrocken Wakashimazu am Tisch und tranken Tee, das konnte nicht gut

ausgehen!!

„Ähm...Herr Wakashimazu...sie irren sich.....wir wollen nicht zu ihrem Karatekurs..“, versuchte Midori die Situation zu erklären, energisch erhob sich Herr Wakashimazu aus seinem Schneidersitz und riss ihnen die Teetassen aus den Händen.

„Was zum Teufel sucht ihr dann hier???“, fuhr er sie an.

„Wir ähm...wollen zu Ken...“, stammelte Nagisa. „Nur ganz kurz…“ Sie setzte ein unschuldiges Lächeln auf.

Herr Wakashimazus Augen verengten sich. „Was wollt ihr von meinem Sohn??“, herrschte er sie an.

„Wir…sind seine Freunde von ihm...“, schwindelte Nagisa rasch, doch das brachte sie auch nicht weiter.

„Freunde??“ Er sah sie ungläubig an. „Ken braucht keine Freunde!! Er hat keine Zeit für so’n Kinderkram!! Er muss trainieren!! Und jetzt haut ab!!“, brüllte er und schob die beiden zur Tür raus und dieses Mal schloss er diese hinter sich.

Midori sah ihre Freundin mit offenem Mund an. „Ist der... etwa Kens Vater???“, fragte sie entsetzt, einem so unfreundlichen Menschen war sie in ihrem ganzen Leben noch nicht begegnet.

Nagisa nickte. „Jap... nur so als Vorwarnung..... wenn du mal vorhaben solltest Ken zu heiraten, dann ist er dein Schwiegervater!!!“, zog sie Midori auf. „Viel Spaß!!!“

Midori stöhnte genervt. „Was jetzt???“, fragte sie und Nagisa wäre nicht Nagisa, wenn sie nicht auch schon eine Idee hätte.

„Na wir werden uns die Burg mal von hinten ansehen!! Vielleicht gibt’s da noch nen zweiten Eingang!!!“, schlug sie vor, sie schnappte sich Midori an der Hand und zog sie mit

sich.

Midori riss sich los. „Nagisa...komm lass uns gehen...!!! Was wir hier machen ist doch echt kindisch!!!“, zischte sie, sie hatte echt keine Lust sich noch mal mit Herr Wakashimazu anzulegen. Und wie würde Ken von ihnen denken???

„Ist doch egal!!!“, lachte Nagisa, die inzwischen echten Spaß an dieser Unternehmung gefunden hatte. „Wir sind doch Kinder, dann dürfen wir auch kindisch sein!!!“, sagte sie überzeugt. „Los!! Mach mir mal Räuberleiter!!!“

Midori verdrehte genervt die Augen, half ihrer Freundin aber trotzdem. Irgendwie war das Ganze auch ja aufregend, Nagisa war total verrückt, mit ihr wurde es nie

langweilig.

Vorsichtig lugte Nagisa über die hohe Mauer. „Man, ich tick aus...ham die’n fettes Grundstück...“, staunte sie, die Wakashimazus hatten einen riesigen Garten, der war richtig schön angelegt, ein makelloser grüner Rasen, ein Gartenteich mit Springbrunnen und Brücke. Ein kleiner Bach schlängelte sich durch die penibel gepflegten Blumenbeete und sie hatten sogar einen antiken Schrein unter einer großen Tanne stehen.

Nach einer Weile schaffte sie es endlich ihren Blick vom Garten loszureißen und die Rückseite des Hauses zu inspizieren.

„Mhm ..da gibt’s jede Menge Türen...hier finden wir bestimmt nen Weg rein.....“, sagte sie optimistisch.

„Hey ihr Spanner!!! Glotzt ihr dem armen Ken jetzt auch schon in die Bude???“, hörten sie eine nur all zu bekannte Jungenstimme tönen.

„Oh Shit!!! Kojiro!!!!!“, kreischten sie aus einem Mund. Wieso musste der immer ausgerechnet dann auftauchen, wenn man ihn beim Besten Willen nicht gebrauchen

konnte??!! Der Vollpfosten hatte die arme Midori so erschreckt, dass sie zusammenzuckte und ihre Hände auseinander glitten, das Ende vom Lied war, Nagisa rutschte weg und landete unsanft auf dem Boden.

„Aua...“, stöhnte sie und rieb sich ihren schmerzenden Ellebogen. „Sag mal, du Spinner!!! Musst du uns so erschrecken??“, fuhr sie ihren Freund an. Sie rappelte sich hoch, Kojiro stand breit grinsend vor ihr.

Ihre Gesichtszüge verkrampften, typisch, ärgerte sie sich, sie hätte sich beinahe den Hals gebrochen und dieser Typ grinste auch noch. Was wollte er überhaupt hier??

„Sag mir eins, Kojiro Hyuga!! Hast du nichts Besseres zu tun als mir hinterher zu spionieren???“, fauchte sie ihn an.

Er lachte. „Wovon träumst du nachts?? Wieso sollte ich dir hinterher spionieren, Flachtittchen??“, zog er sie auf. „Da gibt’s doch nichts zu sehen!!!“ Er war heute mal wieder unausstehlich.

„Arrgghhh!!! Flachtittchen???? Du Blödmann!!!!“, brauste Nagisa auf, immer musste er sie Flachtittchen nennen, dieser Arsch!!! Um das mal klar zustellen, sie hatte Körbchengröße

A-einhalb, das war völlig normal für ein Mädchen ihres Alters!! Das hatte ihre Mom ihr gesagt, wegen ihm hatte sie schon einen Tittenkomplex!!!

Kojiro grinste sie frech an.

„Ich arbeite!! Ich trag die Zeitungen auch in diesem Viertel aus!!“, sagte er und wedelte mit einer zusammengerollten Zeitung vor ihrem Gesicht rum. Sie rümpfte die Nase und drehte sich weg.

„Na dann mach mal schön weiter!!!“, sagte sie in einem zickigen Ton. „Sonst kommst du wieder zu spät!!! Irgendwann schmeißt dich der alte Morizaki noch raus!!!“

Midori seufzte und warf den beiden Streithähnen resignierende Blicke zu. „Geht das schon wieder los…wenn „feste Beziehung“ heißt ständig zu streiten, bleib ich lieber

Single..“

„Ihr lungert ja immer noch vor meinem Haus rum!!!“, hörten sie eine wütende Stimme, sie wirbelten herum. Ihre Augen weiteten sich, oh Schande!!!! Herr Wakashimazu war rausgekommen und er sah echt böse aus!!

„Hab ich euch nicht gesagt, dass ihr abhauen sollt????“, brüllte er, er spuckte regelrecht vor Zorn.

Kojiro lief zu ihm hin und drückte ihm eine Zeitung in die Hand, dieses unterschwellig schadenfrohe Grinsen in seinem Gesicht war kaum zu übersehen, Nagisa hätte ihn erwürgen können!!!

Herr Wakashimazu lächelte. „Danke Junge!!“, sagte er nun in einem freundlicheren Ton. „Hast du eine Ahnung weshalb diese zwei frechen Mädchen die ganze Zeit vor meinem Haus rumlungern???“, quatschte er ihn doch tatsächlich an und dann kam der Abschuss.

„Nee, weis ich nicht...aber die lungern da nicht nur rum, die steigen auf ihre Mauer und gaffen Ihnen ins Haus...“, gab Kojiro zum Besten.

Nagisa klappte die Kinnlade runter, sie konnte es nicht fassen!!!! „Arrrgghhhh!!! Dieser miese fiese…!!!!!“, knurrte sie, der konnte heute Abend etwas erleben, der sollte sich schon mal warm anziehen!!!!

Herr Wakashimazus Gesicht war zornverzerrt, seine Augen verengten sich zu kleinen Schlitzen. „So was...das ist ja unerhört!!“, brüllte er, er griff nach dem Besen, der neben der Tür in der Ecke stand und fuchtelte damit in der Luft rum.

Unterdessen schwang sich Kojiro auf sein Fahrrad und düste davon. „Einen schönen Tag noch!!“, rief er mit scheinheiliger Stimme und zwinkerte Nagisa zu, was sie noch wütender machte.

„Arrggghhh! Das wirst du mir büßen, Kojiro!!!!!!“, brüllte sie ihm hinterher, die Hände zu Fäusten geballt.

„Aber vorher...sollten wir hier verschwinden!!!“ Hastig packte sie Midori bei der Hand und zerrte sie um die nächste Straßenecke.



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