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Captain Kojiro -Nagisa, nur eine bändigt den Tiger!! Band 2

Kuppelei
von

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Datedoktor Nagisa

Sie machte sich dann auch auf den Heimweg, sie hatte einen Kopf, als hätte sie zwei Tage durchgesoffen. Daheim angekommen würde sie als erstes mal eine Aspirin nehmen. Das alles war ihr eindeutig ein bisschen zu viel.

Sie sollte Midori helfen Ken rumzukriegen, was an sich schon schwierig genug war, von allen Baustellen an dieser Schule musste sich Midori ausgerechnet die Größte aussuchen, nebenbei sollte sie aber auch noch Takeshi besänftigen und Kojiro helfen seinen Mannschaftsstreit zu schlichten. Wer war sie?? Der Zauberer von Oz??? Wieso kamen die Leute mit ihren Problemen nur alle zu ihr??? Wie sollte sie ihnen denn helfen?? Es war einfach unmöglich es allen recht zu machen.

Endlich war sie zu Hause angekommen, sie drehte den Schlüssel im Schloss und wollte gerade reingehen, sich am liebsten ins Bett legen und bis abends durchschlafen so geschlaucht war sie, da hörte sie eine vertraute Stimme rufen.

„Nagisa!!!“.

Sie schloss die Tür wieder und wirbelte herum, es war Midori, sie kam auf sie zu

gerannt.

„Midori.....was machst du denn hier..??“, fragte sie ein wenig verwirrt, sie waren doch gar nicht verabredet gewesen, oder hatte sie da was nicht mitgekriegt??

„Endlich erwisch ich dich!! Ich hab schon ein paar Mal bei dir geklingelt, aber mir hat niemand aufgemacht!!! Wo warst du nur so lange???“, fragte Midori, sie sprach ziemlich schnell, schien aufgeregt zu sein.

„Ich...hab unterwegs Kojiro getroffen.....wieso?? Was ist denn??“, fragte Nagisa, was wollte sie nur so dringendes?? Sie um noch einen „Gefallen“ bitten?? Sollte sie als nächstes bei Ken einbrechen und seine Unterwäsche klauen??

„Ich halt’s einfach nicht länger aus!! Ich muss es wissen!!“, drängte Midori.

„Was musst du wissen..??“, fragte Nagisa, sie stand gerade total auf dem Schlauch, kapierte überhaupt nichts mehr.

„Was hat er gesagt??“, fragte Midori, sie war völlig euphorisch.

„Was....... hat wer gesagt??“

„Na Ken!!“, strahlte sie. „Wer denn sonst!! Wie findet er mich??“ Ihr Gesichtsausdruck wurde nun ernst. „Er.....hat doch nichts gegen mich, oder??“

Ach richtig, sie wollte wissen wie das Gespräch gelaufen war um das sie sie gebeten hatte. Nagisa schluckte, nun, wenn sie ehrlich sein sollte, der absolute Burner war es nicht gewesen, er hatte nicht einmal ihren Namen gewusst.

„Ähm richtig...Ken...ja...er hat…gesagt, dass...ähm...“

„Was hat er gesagt??“, drängte Midori.

„Ja er.....na dass er..“ Nagisa zögerte, sie konnte es ihr nicht sagen!!! Würde sie erzählen, wie desinteressiert der Typ gewirkt hatte, würde für Midori eine Welt zusammenbrechen!! Sie war so verliebt!! Sie konnte es ihr unter keinen Umständen sagen!! Sie würde wohl etwas erfinden müssen.

„Er…ähm…findet.......dich ganz nett...und...“ Sie stockte, es ging so schwer über die Lippen. Es war falsch und sie wusste es auch genau, aber sie wollte Midori auf gar keinen Fall wieder in Tränen ausbrechen sehen.

„Und was noch???“, bohrte Midori nach.

Nagisa schluckte. „…Attraktiv...“, sagte sie schließlich. Sie senkte ihren Blick, fühlte sich scheußlich dabei ihre Freundin so anzulügen, aber die Wahrheit würde sie nicht verkraften, ihr Selbstwertgefühl würde in den Keller rauschen, gerade jetzt, wo sie auftaute, wo sie sich etwas mehr aus ihrem Schneckenhaus herauswagte und merkte, dass es neben der Schule noch viele weitere Dinge gab, für die sie sich begeistern konnte – sie war eine echte Streberin, musste man leider sagen, ihr ganzes Leben drehte sich um Hausaufgaben, freiwillige Referate und Extraarbeiten.

„Das hat er gesagt????“ Midori strahlte übers ganze Gesicht.

Nagisa lächelte matt, na ja, dachte sie, es war ja noch nicht Hopfen und Malz verloren, wenn sie sich näher kennen lernten, vielleicht könnte es noch etwas werden mit Ken und Midori. Und wenn nicht, sollte Ken ihr doch selbst sagen, dass er nicht interessiert war.

Midoris Stimme riss sie aus ihren Gedanken. „Weist du was??? Du hattest recht!! Ich werde es tun!!“, sagte sie überzeugt.

Nagisa zuckte zusammen. „Ähm...Recht womit???? Was tun...??, stammelte sie, sie erwartete nichts Gutes.

„Na...ich werde ihm sagen, was ich für ihn empfinde!!!“, strahlte Midori.

Da war es, ihr ungutes Gefühl hatte sich bestätigt. „Waaaaaassss???“, kreischte Nagisa erschrocken. Midori schaute sie verwirrten Augen an.

„Du solltest...es nicht gleich...überstürzen...“, sagte Nagisa sofort.

Midori blickte leicht vorwurfsvoll. „Überstürzen!!! Wieso überstürzen??? Du hast doch gesagt..“

„Jaa...ich hab gesagt..“, fiel Nagisa ins Wort. „Aber......jetzt sag ich...was anderes, okay??“, versuchte Nagisa ihrer Freundin ihr Vorhaben auszureden. Sie konnte sie nicht auf Ken loslassen, das würde total in die Hose gehen!! Sie konnte unmöglich sofort mit der Tür ins Haus fallen, frei nach dem Motto „Hallo, ich bin Midori!! Ich liebe dich, willst du mit mir gehen??“ Warum hatte sie auch nicht ihre große Klappe gehalten??

„Mir ist völlig egal, was du sagst!!! Ich werde es machen!!!“, sagte Midori

entschlossen.

Nagisa stöhnte genervt. „Gut...dann tu was du nicht lassen kannst, aber lass mich bitte diesmal raus...“, sagte sie ablehnend. Sie würde sich ganz sicher nicht noch mal mit dem treffen und ihn vollquatschen, wenn Midori sich unbedingt eine Abfuhr holen wollte und darauf lief ihr Vorhaben hinaus, sollte sie es allein tun.

Midori klappte die Kinnlade runter. „Waaass??? Aber ich brauch deine Hilfe!!! Nur noch einmal!!!“, flehte sie, doch erfolglos.

„Ich.......ähm...kann dir nicht helfen...“, sagte Nagisa.

Midori sah ihre Freundin mit enttäuschten Augen an. „Warum nicht…??“

„Weil.......ich der Meinung bin, dass...du einen großen Fehler machst...“, sagte sie schließlich. „Er ist nicht der Richtige für dich...“

Midori sah sie entsetzt an, doch das war Nagisa im Moment so ziemlich egal. Sie hatte ein Recht darauf ihre eigene Meinung zu haben und diese auch zu sagen und ihre Meinung war: Ken Wakashimazu ist ein arrogantes Arschgesicht!!! Was wollte ihre Freundin nur von dem?? Gut, sie war ein wenig mit daran Schuld, dass Midori sich so in diese Ken-Sache reinsteigerte, sie hatte ihr doch selbst dazu geraten ihm ihre Gefühle anzuvertrauen, aber das war gewesen, bevor sie zweifelhafte Vergnügen gehabt hatte ihn näher kennenzulernen. Sie hatte sich geirrt, die beiden passten so was von gar nicht zusammen, der Typ war emotional flach wie ein Springbrunnen, der könnte Midori nie glücklich machen. Mal im ernst, mit Takeshi würde sie viel besser fahren!!!

„Wer der Richtige ist und wer nicht, kann ich immer noch selbst entscheiden!!!“, unterbrach Midori ihren Gedankengang, sie brüllte regelrecht, total untypisch für sie, sie wurde selten laut.

Nagisa senkte ihren Blick. „Jaa...kannst du.....dann musst du deinen Kram aber auch selber machen..“ Sie blieb hart, Midoris Wunsch, sie und Ken ein Paar, würde nicht in Erfüllung gehen, sie fürchtete das, sie hatte ihn reden gehört, ein Interesse an ihrer Freundin war absolut nicht herauszuhören gewesen und deshalb wollte sie sie auch nicht länger aufstacheln oder ihr weiter falsche Hoffnungen machen.

„Nagisa…!!!“, quengelte Midori. „Du kannst mich jetzt nicht hängen lassen!! Wir sind doch Freundinnen!!! Du musst mir helfen ein Date mit ihm zu arrangieren!!!“

Nagisa fiel aus allen Wolken. „Ein Date??????“, kreischte sie erschrocken.

„Komm schon...bitte...hilf mir…“, bettelte Midori. „Nur noch dieses eine Mal...“

Nagisa schluckte. „Ich...ähm...“

„Ich hab dir doch auch immer mit den Hausaufgaben geholfen......mit dir gelernt...“

Jetzt kam Midori auf der Schiene, echt raffiniert. Sie versuchte ihr ein schlechtes Gewissen zu machen um sie dann rumzukriegen.

„...du durftest sogar meinen ganzen Erdkundeaufsatz abschreiben.....über Pestizide im Abwasser...vielmehr ich hab ...ihn für dich noch einmal abgeschrieben und umformuliert...und du hast dann die Eins eingestrichen und nicht zu vergessen...ich hab mal eine ganze Mathearbeit für dich gerechnet...“

Und es funktionierte, bald hatte sie Nagisa soweit.

„Ist ja gut!!! Hör auf!!! Ich...mach’s!!!!“, willigte diese schließlich ein. Es stimmte, gerade was die Schule betraf hatte Midori ihr schon viel zu oft geholfen, immer wenn sie Probleme mit den Hausaufgaben hatte war sie für sie da, und wenn sie noch spät am Abend anrief. Sie konnte ihr diese Bitte nicht abschlagen, auch wenn sie von der Idee alles andere als begeistert war.

Vielleicht aber war es auch ganz gut so, vielleicht würde Ken ihrer Freundin endlich reinen Wein einschenken, es wäre zwar im ersten Moment schmerzlich für sie, aber sie wüsste dann endlich mal, wo sie dran war.

Andererseits, warum alles so schwarz malen?? Vielleicht würden sie sich etwas besser kennen lernen und doch noch zueinander finden. Es waren doch auch die inneren Werte, die zählten, außerdem fand Nagisa überhaupt nicht, dass Midori komisch aussah, okay, es war echt an der Zeit dass sie sich endlich eine neue Brille zulegte oder Kontaktlinsen, das riesige Visier vor ihrem Kopf war schon ulkig.

„Okay, dann packen wir’s auch gleich an!!“, sagte Nagisa entschlossen. „Ich bin ab jetzt deine Beraterin in Sachen Liebe, dein Date Doktor!!! Wenn du alles so machst, wie ich dir das sage, wird deinem Glück nix mehr im Wege stehen!!!“, sagte sie überzeugt, sie kam sich gerade vor wie Will Smith, in diesem Film „Hitch – der Datedoktor“.

Midori blickte sie abschätzig an, sagte aber nichts dazu.

„Du kommst jetzt erstmal mit rein!!!“, lud Nagisa ihre Freundin ein, es war noch ein Rest Lasagne da von gestern Abend, das würde sicher auch für zwei reichen, sie könnten essen und quatschen und in Ruhe Pläne schmieden. Vor ihrer Mom hätten sie Ruhe, sie hatte Schicht im Krankenhaus, Frau Misaki war Krankenschwester im Bereich Anästhesie, Narkose und so was, sie assistierte bei Operationen. Wie auch immer, vor halbneun heute Abend würde sie nicht zuhause sein.

Midori sah ihre Freundin skeptisch an. „Du…willst die Treppe nehmen??“, stöhnte

sie.

„Ja..“ Nagisa zuckte mit den Schultern. „Der Fahrstuhl ist kaputt. Ne echte Bruchbude, dieses Haus..“, fügte sie genervt hinzu, seit einem Monat war der blöde Aufzug jetzt schon im Eimer und die Hausverwaltung machte keine Anstalten ihn endlich reparieren zu lassen, total

Ätzend, vor allem dann wenn man schwere Einkaufstüten oder Getränkekästen bis in den dritten Stock schleppen musste.

Zum Glück hatten sie ja Kojiro, sie klingelte ihn raus und er half ihnen immer, sie hatte ihn gut erzogen, ihren Tiger, echt praktisch dass seine Familie im selben Haus wohnte, es war die Wohnung direkt unter ihnen, im zweiten. Auch wenn in der Wohnung mal etwas repariert werden musste ging er ihnen immer zur Hand, echt peinlich, aber anfangs hatte ihre Mom ja nicht einmal gewusst wie man eine Glühbirne austauschte.

Auf halbem Weg trafen sie auf Kojiros Mutter, sie kam gerade aus ihrer Wohnung und war wahrscheinlich auf dem Weg zur Arbeit.

„Oh, hallo Nagisa!!“, strahlte sie, auch wenn das Schicksal ihr übel mitgespielt hatte, sie war immer nett und freundlich. „Ist Kojiro nicht bei dir??“, fragte sie etwas verwundert.

„Nein.“, sagte Nagisa. „Er war spät dran und ist gleich zum Kiosk gegangen.“

Frau Hyugas Lächeln verblasste. „Er hat gar nichts zu Mittag gegessen..“, sagte sie etwas besorgt.

Nagisa lächelte sie an. „Machen Sie sich mal keine Sorgen, er weiß schon was er tut!!!“, strahlte sie. „Wir müssen mal weiter!!“

„Das ist Kojiros Mutter…??“, fragte Midori, als sie an Nagisas Wohnung angekommen waren.

„Ja..“, sagte Nagisa beiläufig und rüttelte an der Wohnungstür, wie immer klemmte das Mistding mal wieder. Kaum drinnen, pfefferte sie ihren Schulranzen in den Flur – ihre Mom hasste es wenn sie das tat – und die beiden Mädchen gingen ins Wohnzimmer.

„Mach’s dir bequem!!“, bat Nagisa ihrer Freundin an und schob als erstes mal das Essen in die Mikrowelle, sie hatte einen tierischen Hunger, wie immer nach dieser nervtötenden Schule. Sie aßen gemütlich und verschwanden dann in Nagisas Zimmer.

Midori setzte sich aufs Bett während Nagisa ihre Schminksachen durchwühlte.

„Wenn wir schon mal hier sind werden wir die Zeit nutzen und dich ein bisschen aufpeppen!!“, sagte sie motiviert, nahm Makeup und Lidschatten aus dem Regal.

„Sie sieht schon etwas komisch aus.....so die Brille und so...“, gingen ihr Kens Worte durch den Kopf, aber wenn das das einzige Problem war, das konnten sie im Handumdrehen ändern. Vorsichtig nahm sie ihrer Freundin die Brille von der Nase.

Midoris Augen weiteten sich. „Waaaass?? Du willst mir dieses Zeug ins Gesicht schmieren??? Keine Chance!! Das macht die Haut kaputt!!“, protestierte sie, doch Nagisa blieb hartnäckig.

„Komm schon, wenn du nen Typen wie Ken beeindrucken willst, musst du deine weibliche Seite etwas mehr betonen!!!“, sagte sie und schließlich konnte sie Midori doch noch dazu überreden sich schminken und frisieren zu lassen.

Das Make-up sah wirklich gut aus, auch die hochgesteckten Haare standen ihr ausgezeichnet, da kam endlich mal ihr hübsches Gesicht zur Geltung.

„So und jetzt noch die Klamotten!!!“, strahlte Nagisa, sie eilte zum Kleiderschrank und suchte Midori was Hübsches raus, ein rosa Minikleid und sie borgte ihr ihre Pumps. Sie war total begeistert, ihre Freundin sah richtig toll aus!! Das sollte jeden Tag tragen!!!

Midori aber war weniger begeistert. „Nagisa, ich bitte dich, das passt nicht zu mir!!“, protestierte sie.

„Midori!!!“, sagte Nagisa eindringlich. „Du bist Zwölf!!! Nicht Zweiundvierzig!!! Etwas gewagter darf’s schon sein!!! Alle laufen so rum!!! Blusen und Faltenröckchen waren gestern!!“, belehrte sie ihre Freundin.

Midori errötete etwas. „Das ist nicht von gestern sondern traditionell!!“, stellte sie klar. Nagisa runzelte die Stirn. „Wie auch immer!!“ Dann zerrte sie Midori vor den

Spiegel.

Diese kam aus dem Staunen gar nicht mehr raus. „Bin das...wirklich ich???“, stammelte

sie.

„Na so was von!!! Du siehst einfach perfekt aus!!“, jubelte Nagisa. „Jetzt muss ich nur noch das mit dem Date ritzen!!!“ Hastig kramte sie ihr Smartphone aus der Hosentasche, sie konnte es kaum noch erwarten Ken Angeber-Schnösel die neue verbesserte Midori unter die Nase zu reiben. Dem würden glatt die Augen rausfallen!!

„Das wird nie funktionieren......er wird nein sagen...“, bangte Midori.



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