Zum Inhalt der Seite

Desperate Love

Eine Tales from the Borderlands FF
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Be my doctor (not my nurse)

Während Jack gelangweilt an einer Wand lehnte, untersuchte ich den einzigen Raum, den man noch betreten konnte. Der andere war dieses Mal eindeutig abgeschlossen und das andere Zimmer war ein Badezimmer, in welches ich sicher nicht alleine gehen würde, vor allem nicht wenn ich kaum meine Hand vor Augen sehen konnte. Ich hatte genug Horrorfilme gesehen und Spiele gespielt, um zu wissen wo das enden würde. Hinterher wäre ein kleiner Junge, welcher Geräusche wie eine Katze macht, aus der Wanne gesprungen, woraufhin mich eine Frau mit langen, schwarzen Haaren angegriffen hätte. Oder ich hätte einen Geist mit meiner Handy Kamera einfangen müssen, wobei das vielleicht nicht einmal geholfen hätte, da es nicht die richtige Kamera wäre. NO, THANK YOU! Das tat ich mir sicher nicht an. Bisher bereute ich meine Entscheidung auch nicht, denn in diesem Raum schien es ruhig zu sein. Allerdings war es eine angenehme Stille, welche mich von dem Dach ablenken ließ und von allem, was dort oben geschehen war.
 

Kurz schielte ich zu Jack, welcher keine Anstalten machte mir irgendwie beim Suchen zu helfen oder wenigstens mehr Licht zu spenden, denn das Zimmer war nicht gerade klein, wodurch ich vielleicht lediglich 1/4 von dem Licht abbekam, welches er ausstrahlte. Schließlich stand er am anderen Ende des Raumes und sah es wohl nicht ein seinen reichen Arsch mal ein paar kleine Schritte in meine Richtung zu bequemen. Stattdessen schloss er jetzt auch noch die Augen, woraufhin ich meine Faust ballte und versuchte mich zurück zu halten. Wenn ich mich jetzt aufregen würde, würde ich ihm bloß wieder Genugtuung schenken. Darauf konnte ich wirklich gut verzichten. Außerdem würde ihn das amüsieren. Von daher versuchte ich meinen

Mund geschlossen zu halten und die Faust wieder zu einer flachen Hand zu bewegen, welche ich danach in meiner Westentasche vergrub. So leicht würde ich mich nicht mehr von ihm reizen lassen. Ich musste sowieso endlich lernen nicht so impulsiv zu sein. Ständig regte ich mich auf, selbst bei Kleinigkeiten, was mich schon häufig in Schwierigkeiten befördert hatte.

Seufzend wandte ich mich wieder zu dem Schrank, welcher sich vor meinem Körper befand. Man konnte es sogar schon mehr als ein Regal bezeichnen, denn für einen Kleiderschrank war es zu klein. Das Möbelstück war sogar kleiner als ich und ging mir lediglich bis zur Brust. Wahrscheinlich hatte die Familie, die hier früher gelebt hatte, ihr Geld und so weiter darin verstaut. BHs und Unterhosen waren nämlich nicht zu finden. Wobei sich sowieso sehr wenig hier drin befand. Wahrscheinlich hatte schon irgendjemand diesen Raum geplündert, weshalb ich davon ausging nicht fündig zu werden, wenn es um Geld ging. Wenigstens befand sich ein Bett in diesem Zimmer, welches sogar noch funktionstüchtig zu sein schien. Glück für uns. So mussten wir zumindest nicht auf dem Boden schlafen. Naja nicht alle. Das Bett war nämlich gerade so groß genug für zwei Personen. Eine dritte dort drauf zu quetschen, würde zu Komplikationen führen. Somit war es leichter, wenn Einer von uns Dreien auf dem Boden schlief. Man müsste nur noch ausknobeln wer, doch das würde ich noch früh genug mit den Jungs regeln.
 

Grummelnd wühlte ich mich durch die Regale, die der Schrank beherbergte. Allerdings konnte ich nichts erkennen. Rein gar NICHTS! Und das bloß weil ein gewisser Jemand sich zu fein war und an der Wand anscheinend fest klebte. Langsam hatte ich wirklich die Schnauze voll. Er sollte mir helfen, nur deshalb ertrug ich seine Nähe, und nicht an einer Wand einschlafen. Somit wandte ich mich um, während ich anfing mich zu beschweren. Weiter als ein „Sag mal...” kam ich nicht, da kurz darauf einen stechenden Schmerz spürte, welcher sich durch mein gesamtes linkes Bein zog. Ein kleiner Schmerzensschrei entwich meinem Mund, woraufhin Jack genervt die Augen öffnete. Als er sah, dass ich dabei war zur Seite umzukippen, kam er plötzlich auf mich zu gestürmt und versuchte mich aufzufangen. Doch statt auf seinen Armen zu landen, flog ich einfach hindurch. Trotzdem fühlte es sich so an, als ob er den Sturz leicht abgefedert hätte, wodurch der Aufprall nicht ganz so schmerzhaft für mich verlief wie erwartet.

Nachdem auf dem Boden angekommen war, blickte ich mit einem wässrigen Auge zu meinem linken Bein. Ich war mit meinem Fuß bei der Drehung umgeknickt. Das erklärte einiges. Auch wenn ich nicht verstand wieso es so sehr schmerzte. Meinen Fuß spürte ich so gut wie gar nicht mehr, als ob er gelähmt sei, während es in meinem Bein brannte und schmerzte, als ob jemand immer und immer wieder mit einem

Messer darauf einstechen würde. Schnell biss ich mir auf meine Unterlippe, um nicht zu schreien vor Schmerzen. Allerdings hielt ich es kaum noch aus und spürte wie mir immer mehr Tränen in die Augen schossen. Kaum zu glauben, dass ausgerechnet Jack derjenige war, welcher sich als Erster versuchte meinen Fuß genauer anzugucken.
 

„Jack... Was machst du da?”, fragte ich mit zusammen gepressten Zähnen, während ich vor Schmerzen zu keuchen begann.

„Was wohl, Dummkopf? Ich untersuche deinen Fuß. Und jetzt halt still!”, befahl er mir erbost. Warum war er denn so sauer? Ich wollte mich lediglich darüber erkunden, was er da an meinem

Fuß machte. Wie wollte er es überhaupt untersuchen? Er konnte ihn nicht einmal hochheben. Doch plötzlich drang seine Hand in meinem Fuß ein. Erschrocken wich ich schnell zurück. Genervt schielte er zu mir, während ich ihm einen verängstigten Blick zu warf. Wie hatte er das gemacht? Wieso konnte er so etwas? WAS versuchte er damit zu bezwecken?
 

Zu viele Fragen kreisten durch meinen Kopf, während wir gestört wurden, da Rhys in das Zimmer stürmte. Besorgt und keuchend blickte er zu mir hinunter, bevor er sich neben mich stürzte und mit zittriger Stimme fragte: „Rose! Was ist passiert?”

Irgendwie süß wie er sich um mich sorgte. Schnell öffnete ich meinen Mund, um ihm antworten zu können. Leichter gesagt als getan. Dank dem Schock, den mir Jack bereitet hatte, schaffte es mein Gehirn keine vernünftigen Wörter zu formen. Somit schluckte ich kurz, räusperte mich und nach ein paar beruhigenden Sätzen, die ich mir in meinem Kopf zuflüsterte, versuchte ich es erneut. Erfolgreich zum Glück. Auch wenn sich meine Stimme immer noch ein wenig zittrig anhörte und ich leicht stotterte. Wahrscheinlich glaubte er, dass ich den Sturz verarbeiten musste. Dabei war an meiner Unsicherheit eigentlich Jack Schuld.

„I-ich... Hrm... Ich bin mit meinem Fuß umgeknickt und hingefallen. Ist aber nicht so schlimm. Habe ihn mir bestimmt nur verstaucht”, meinte ich und winkte schnell ab, doch Rhys schien mit dieser Antwort nicht zufrieden zu sein. Stattdessen starrte er erwartungsvoll zu meinem Fuß und fragte: „Kannst du ihn bewegen?”

„Was? N-Na klar!”, antwortete ich schnell und ernst, wobei die Zuversicht, die ich versucht hatte vorzutäuschen, versagte und nicht so gut herüberkam wie sie sollte. Denn im Inneren fürchtete ich mich ein wenig davor meinen Fuß bewegen zu müssen, da ich mir schon denken konnte, dass mein Fuß nicht nur verstaucht war. Trotzdem wagte ich einen Versuch und bereute es sofort, denn sofort durchzog mich ein stechender Schmerz und ließ mich fast aufschreien. Doch zuvor biss ich schnell meine Zähne zusammen. Erneut schossen Tränen in meine Augen.
 

„Ok... Das war wohl ein Fehlschlag...”, murmelte ich seufzend, woraufhin Rhys nickte und erneut zu meinem Fuß blickte.

„Wahrscheinlich ist er gebrochen... Da bist du wohl stärker umgeknickt als du dachtest”, meinte Rhys nachdenklich, woraufhin ich kurz die Augen verdrehen musste.

„Sagen wir doch wie es ist. Ich bin fett und mein Fuß bekam meine gesamte Körpermasse zu spüren!”, sagte ich ernst, wobei ich es eher scherzhaft meinte, weshalb die darauffolgenden Redaktion von Rhys überraschend für mich war.

„Du bist doch nicht fett!”, begann er schnell, „du bist eine Traumfrau! Da muss Mann sich sofort in dich verlieben.”
 

Stille kehrte ein, während Rhys langsam zu registrieren begann, was er dort gerade gesagt hatte. Ich hingegen versuchte meine Röte zu verstecken, was eher schwierig war. Langsam aber sicher lief Rhys ebenfalls rot an und begann schnell zu sprechen, während er zu mir blickte: „A-also nicht d-dass ich oberflächlich wäre o-oder in dich verliebt! Ich... Äh... Ich kümmere mich mal um deinen Fuß!”

„Gut gerettet, Kiddo”, meinte Jack sarkastisch, woraufhin ich ihm einen bösen Blick zuwarf, während Rhys verlegen zu meinem Fuß rutschte und ihn vorsichtig hochhob. Allerdings konnte er nicht viel erkennen, da es immer noch zu dunkel war. Schnell zog ich mein Handy hervor und schaltete dort die Taschenlampe an, bevor ich es ihm reichte. Mich anzusehen wagte er nicht, als er das Handy annahm.
 

Plötzlich klatschte ich mir gegen mein Gesicht, woraufhin Rhys kurz irritiert zu mir blickte. Leicht genervt erklärte die ich, dass ich daran früher hätte denken können. So hätte ich auf Jack wenigstens verzichten können. Schließlich war die eingebaute Taschenlampe hell genug, um mir den Weg zu leuchten. Vor allem leuchtete sie besser als Jack! Selbst wenn er in der Nähe war erkannte man so gut wie gar nichts. Nun gut er sollte auch nicht als Taschenlampe dienen, auch wenn es amüsant war ihn als diese zu missbrauchen. Solange er es sich zumindest gefallen ließ und nicht plötzlich am ätsch der Welt stand und halb am schlafen war.
 

Ich schielte schließlich zu Rhys, welcher vorsichtig meinen Fuß begutachtete wie ein Arzt. Erneut behandelte er mich, weshalb meine Fantasie langsam verrückt zu spielen begann, weshalb ich meinen Blick schnell von ihm abwandte. Ich spürte das Blut in meinem Kopf kochen. Trotzdem konnte ich nicht widerstehen und musste unwillkürlich immer wieder zu ihm schielen, bis sich unsere Blicke trafen, woraufhin ich wie erstarrt mit weit aufgerissenen Augen zu ihm starrte und er genauso zu mir zurück. Uns Beiden war das Unbehaglich, weshalb wir schnell den Kopf wegdrehten, sodass wir dem Anderen nicht mehr in die Augen blicken mussten. Zumindest nicht so direkt. Stattdessen versuchte ich ihn aus dem Augenwinkel zu beobachten. Dabei bemerkte ich, wie er ebenfalls zwischendurch zu mir schielte oder es zumindest versuchte, jedoch schnell genug wieder wegblickte. Wahrscheinlich war ihm immer noch peinlich was er vorhin von sich gegeben hatte. Dabei fand ich das irgendwie niedlich. Vor allem als er versuchte sich zu rechtfertigen und rauszureden. Während ich daran dachte musste ich sogar kurz kichern. Dabei blieb nicht unbemerkt, dass Rhys erneut zu mir blickte. Ein wenig verwirrt sah er mich an, woraufhin ich schnell abwinkte und meinte, dass ich lediglich an etwas Witziges denken musste. Natürlich verschwieg ich WAS dieses Witzige gewesen war. Ansonsten hätte er sich sicherlich noch mehr geschämt. SÜSS!
 

Nach ein paar weiteren Minuten des Schweigens kam Vaughn hinzu und fragte: „Was ist passiert?”

„Bin umgeknickt und habe mir wahrscheinlich den Fuß gebrochen”, erklärte ich ihm schnell, woraufhin er kurz eine Augenbraue hob, als ob er das gar nicht glauben könnte. Kurz darauf blickte er zu seinem besten Freund, welcher lediglich nickte, um zu bestätigen was ich gerade gesagt hatte. Daraufhin atmete Vaughn erleichtert aus. Ich wunderte mich wieso er wohl erleichtert war und kam auf zwei Schlussfolgerungen.

1. er war erleichtert darüber, dass mich nichts attackiert hatte und war somit beruhigt nicht schon wieder vor irgendetwas Angst haben zu müssen. ODER

2. er hat sich um mich gesorgt und ist beruhigt, dass es nichts ernstes war.

In meinen Augen war es eindeutig Ersteres, allerdings fand ich es schön zu glauben, dass er sich Sorgen gemacht hatte. Insgesamt bekam ich langsam immer mehr das Gefühl, dass wir Drei sehr gute Freunde werden könnten. Schon fast wie eine Clique in der Schule. Einerseits gefiel es mir daran zu glauben, doch dann wiederum erschlug mich die harte Realität und führte mir vor Augen was geschehen würde, wenn ich mich zu sehr einlebte. Ich würde sie nie wieder sehen und es würde mich zerreißen. Wollte ich mir das wirklich antun?

In meinen Gedanken schüttelte ich schnell den Kopf. Darüber wollte ich noch nicht nachdenken. Schließlich stand der Wunsch nach Hause zu kommen immer noch an erster Stelle. O-oder nicht?
 

Plötzlich riss mich Rhys aus meinen Gedanken, als er meinem Fuß auf seinen Schoß legte und ich erneut einen starken Schmerz verspürte, weshalb ich mir auf die Unterlippe biss und ein knappes, schmerzerfülltes „Hng” von mir gab. Sofort schielte er zu mir, während ich immer noch wie ein Pfannkuchen geplättet auf dem Boden lag.

„Sorry. Aber so kann ich besser gucken, ob er wirklich gebrochen ist”, entschuldigte sich Rhys schnell, bevor er sich wieder meinem Fuß zu wandte. Ein wenig verwundert starrte ich ihn an. Hacker Profi und jetzt auch noch Arzt oder wie? Der Kerl verwunderte mich immer wieder aufs Neue. Allerdings fiel mir dann wieder sein ECHO-Auge ein, mit welchem er lediglich meinen Fuß scannen musste, um herauszufinden ob er gebrochen war oder nicht. Trotzdem war das immer noch ziemlich beeindruckend. Vor allem weil er mich jetzt schon ein zweites Mal verarztete. Langsam entwickelte er sich zu meinem persönlichen Arzt.
 

„Rhys?”, sprach ich ihn an, während er dabei war meinen Fuß zu scannen.

„Hm?”

„Wie viel kostet mich diese Behandlung, du Arzt?”, fragte ich scherzhaft und begann herzlich zu lachen, bis Rhys meinen Fuß vor Schreck von seinem Schoß fallen ließ, woraufhin ich sofort zusammen zuckte und ich versuchte einen Schrei zu unterdrücken. Mit einem Schlag saß ich wieder und stützte mich mit meinen Armen ab, während mein Blick auf Rhys fiel, welcher mich errötet ansah.

„I-ich... Hrm. Wie-wie kommst du denn jetzt darauf?”, fragte er nervös stotternd. Woraufhin ich wieder zu kichern begann. Doch bevor ich antworten konnte, wurde ich von Vaughn unterbrochen.

„Soll ich euch Beide vielleicht alleine lassen?”, fragte er, woraufhin ich hinter Rhys deutete. Für Vaughn sah es wahrscheinlich so aus, als ob ich auf die Wand zeigen würde, doch in Wirklichkeit stand dort Jack, welcher sich über Rhys Schulter beugte, um auch einen Blick auf meinen Fuß erhaschen zu können. Auch wenn mir das unbehaglich war, denn von dem Schreck vor paar Minuten hatte ich mich immer noch nicht erholt.

„Drei. Jack ist auch noch da”, meinte ich dann schließlich, woraufhin er kurz nickte, um mir zu verdeutlichen, dass er verstanden hatte.
 

Als ob Rhys gar nicht zugehört hätte, sagte er auf einmal: „Um ehrlich zu sein. Das ist eine gute Idee Vaughn.”

„W-w-w-w-warte was?!”, fragte ich erschrocken und bekam kaum die Wörter aus meinem Mund. Vollkommen überrumpelt starrte ich Rhys mit weit geöffnetem Mund und knallrotem Gesicht an. Dabei wich ich mit meinem Oberkörper ein bisschen zurück.

Fragend blickte Rhys zu mir, als ob er gar nicht verstehen könnte, warum ich mich so sehr aufregte. Wahrscheinlich begriff er es wirklich nicht. Allerdings schlug mir trotzdem gerade mein Herz bis zu meinem Kopf. Ich hatte Angst, dass es mir noch aus der Brust springen würde, so heftig wie es dagegen pochte.

„Öhm... Ich dachte er könnte Wasser holen, damit wir deinen Fuß ein wenig kühlen können”, erklärte er mir vorsichtig. Er war immer noch ein wenig verwirrt. Das hörte man aus seiner Stimme heraus. Ich wiederum beruhigte mein Herz wieder ein bisschen und atmete beruhigt aus. Obwohl ich auch ein wenig enttäuscht war, denn ich hatte etwas ganz Anderes erwartet. Wobei das lächerlich gewesen wäre. Als ob er mit mir alleine sein wollen würde. Pff! Das war ja lächerlich! Dummes ich...
 

„A-Achso. Ja das ist eine gute Idee. Ha ha...”, lachte ich nervös und starrte verlegen zur Seite, dabei spürte ich immer noch wie er mich ansah. Das machte es mir nicht unbedingt leichter. Mir war die ganze Situation gerade so peinlich, dass ich am liebsten im Erdboden versinken wäre. Dabei fiel mir nicht einmal mehr auf, dass Vaughn aus dem Zimmer verschwand. Erst als ich mich endlich beruhigt hatte und es wagte mich im Raum umzusehen, bemerkte ich, dass wir Drei wieder alleine waren.

Rhys schlenderte durch das Zimmer und schien etwas zu suchen. Neugierig beobachtete ich ihn, wobei ich mich auch wunderte, was er eigentlich suchte. Allerdings traute ich mich nicht einmal zu fragen, da mir das ganze Drama von gerade eben immer noch peinlich war. Somit kratzte ich mich verlegen am Kopf und versuchte meinen Blick von ihm abzuwenden. Doch bevor ich das schaffte, hatte er es schon bemerkt und wir sahen uns Beide gegenseitig an.

„E-entschuldige. Ich wollte nicht starren... Was machst du da eigentlich?”, nutzte ich schließlich die Chance, woraufhin er sich kurz seine Haare nach strich und schließlich auf meinen Fuß deutete.

„Ich suche etwas für deinen Fuß. Bevor es noch schlimmer wird, sollten wir ihn irgendwie stützen können”, erklärte er mir ruhig. Kurz lächelte ich ihn an. Allerdings stellte ich ihn mir plötzlich in einem Arztoutfit vor. Schnell versuchte ich diese Vorstellung zu verdrängen. Das hatten wir doch alles schon!!
 

„Öhm ja. Gute Idee, Rhys“, sagte ich schnell, um mich wieder auf die Realität konzentrieren zu können. Ich hatte keine Lust in meiner Fantasie zu versinken. Diese würde mich sowieso nachts heimsuchen. Somit wollte ich mich ein bisschen beteiligen. Doch als Rhys bemerkte, dass ich versuchte aufzustehen, drückte er mich sofort wieder zu Boden, sodass ich schön auf meinem Hintern sitzen blieb und ihm einen bösen Blick zu warf. Bevor er überhaupt etwas sagen konnte, kam Jack dazwischen und meinte freche: „Schwester Rhys, das war eine großartige Aktion.“ Kurz darauf begann er schmutzig zu lachen, woraufhin ich IHM nun den bösen Blick zu warf. Dann fiel mir allerdings wieder ein, dass seine Hand vorhin in meinem Fuß steckte und zuckte kurz zusammen. Als ob eine plötzliche Kälte durch mich gefahren wäre, begann ich zu zittern. Besorgt sah Rhys zu mir hinunter und ignorierte einfach was Jack von sich gegeben hatte.

„Alles klar? Ist dir kalt?“, fragte er besorgt und hockte sich neben mich. Sofort schüttelte ich den Kopf und antwortete: „Nein. Alles ok. Such du mal weiter… Ich darf ja eh nicht aufstehen“ Leise grummelte ich vor mich hin. Ein wenig verfluchte ich ihn sogar. Wobei das schnell wieder verging. Trotzdem bemerkte er es und seufzte kurz.

„Hey. Ich will nur nicht, dass du noch einmal umkippst. Ok?“

„Jaja. Geh schon, du überfürsorglicher Arzt, du“, antwortete ich und winkte ihn weg. Dabei begann ich leicht zu schmunzeln, woraufhin er kurz seufzte und schließlich lächelte. Danach machte er sich wieder auf die Suche nach etwas, was meinen Fuß stützen konnte. Am besten war ein Stock oder ein Holzbrett. Es musste irgendetwas Festes sein, dazu durfte es weder zu lang, noch zu kurz sein. Leichter gesagt als getan so etwas zu finden. Doch ich war mir sicher, dass Rhys das schon schaffen würde. Vielleicht sollte ich ihn lieber Spürhund bezeichnen. Wobei er mich danach sicherlich gehasst hätte. Wobei die Vorstellung amüsant war, weshalb ich kurz kichern musste. Rhys mit einem Hundehalsband um den Hals und dabei rumschnüffeln. Oh Gott! Diese Vorstellung war KÖSTLICH und gleichzeitig so niedlich. Ich konnte mich vor Lachen kaum noch zurück halten. Sobald Vaughn reinkommen würde, würde er mich wahrscheinlich für verrückt erklären. Rhys und Jack hatten das in Gedanken wahrscheinlich schon. Mir war das egal. Ich hatte meinen Spaß und den konnte mir nichts und niemand nehmen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück