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Desperate Love

Eine Tales from the Borderlands FF
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Es geht weiter :D Dieses Mal mit kleinem Sichtwechsel ^-^ Viel Spaß~ Komplett anzeigen

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No hope left

Rhys:
 

Ich blickte zu dem Mädchen, welches sich uns mit dem Namen Rose vorgestellt hatte. Wobei man sie wahrscheinlich schon als junge Frau bezeichnen konnte. Ich fragte mich wie alt sie wohl sei. Schlecht aussehen tat sie nicht. Sie hatte glänzendes, gold-blondes Haar, welches ihr knapp bis über die Hüften ging. Ihre Augen wirkten riesig und erinnerten mich an Cartoons, die man als Kind gerne gelesen hatte. Sie strahlten Azurblau, weshalb ich für einen kurzen Moment meinen Blick nicht abwenden konnte von ihr. Wobei irgendetwas an ihren Augen nicht stimmte. Ich konnte allerdings keinen Reim darauf was. Vielleicht hätte ich sie mal scannen sollen, um mehr herauszufinden. Allerdings war sie gerade erneut kurz davor zu weinen, weshalb ich ihr nicht noch mehr Sorgen bereiten wollte, als sie anscheinend ohnehin schon hatte. Ich verstand nicht was los war. Es schien etwas mit ihrer Mutter zu tun zu haben. Anscheinend haben sie jemanden verloren, der oder die ihnen sehr wichtig war. Wirklich nachvollziehen konnte ich das nicht. Natürlich war es auf der Helios manchmal stressig und kompliziert, vor allem wenn man solche PENNER wie Vasquez als Boss hatte! Allerdings musste ich bisher noch nicht wirklich miterleben, dass jemand gestorben ist, der mir viel bedeutete. Wobei ich zugeben müsste, dass ich es nicht so schnell verkraften könnte, wenn Vaughn sterben würde. Er war mein bester Freund, seit längerer Zeit. Auch wenn ich mich fragte, ob er ebenfalls um mich trauern würde. Schließlich hätte er mich beinahe an Vasquez verraten. Obwohl er mir versprach, dass er das niemals gemacht hätte. Wir waren wie Brüder. Ob das wirklich stimmte? Ich konnte es nicht zu 100 Prozent sagen.

Erneut sah ich zu Rose. Sie schwieg nun schon seit knapp fünf Minuten. Ich war immer noch ein wenig überrumpelt mit der ganzen Situation. Es gab also nicht nur unsere Welt, sondern eine anderen in der wir lediglich erfundene Figuren waren. Wie konnte das sein? Mein ganzes Leben wurde somit von jemand ausgedacht. Alles was ich bisher erreicht hatte war eine einzige Lüge. Zumindest hatte ich das Gefühl. Ich fühlte mich gar nicht mehr richtig wie ein Mensch. Allerdings lebte ich. Ich atmete. Ich hatte einen Puls. Ich spürte sogar mein Herz in der Brust schlagen, wenn ich mich darauf konzentrierte. Und das sollte alles bloß erfunden sein? Wie konnte sie dann hier sein? Es ergab alles keinen Sinn. Wobei in meinem Leben gerade vieles keinen Sinn ergab. Zum Beispiel derjenige, der gerade neben mir stand und sich verkneifen musste blöde Sprüche von sich zu geben. Handsome Jack war zwar mein Vorbild, allerdings konnte er ein richtiges Arsch sein, wenn er wollte. Seufzend schielte ich zu ihm und zog eine Augenbraue hoch. Ausgerechnet ich hatte ihn in meinem Kopf oder wo auch immer. Doch jetzt war ich nicht mehr der Einzige, der ihn sehen konnte. Sie konnte es ebenfalls. Es war wie ein Wunder. Allerdings war ich sehr erleichtert das zu wissen. Ich war nicht verrückt! Zwischendurch hatte ich nämlich das Gefühl gehabt den Verstand zu verlieren. Schließlich war Handsome Jack TOD. Er hätte gar nicht hier sein dürfen und doch war er es. Ich fragte mich immer noch wie das gehen konnte. Und NEIN ich bin NICHT besessen! Nicht so stark… Vielleicht ein bisschen. Aber das ist doch normal, wenn man jemanden bewundert und sich als Vorbild nimmt. Oder nicht?
 

Kurz schüttelte ich den Kopf. Ich sollte nicht mehr darüber nachdenken. Stattdessen schielte ich erneut zu Rose und überlegte was ich machen könnte, damit sie sich besser fühlte. Sie tat mir irgendwie leid. Schließlich war diese ganze Situation für sie noch schlimmer als für mich. Sie wurde einfach so ihrem zu Hause entrissen und nun stritt sie sich auch noch mit ihrer besten Freundin, so weit wie ich das mitbekommen hatte.

Vorsichtig versuchte ich kurz ihr meine Hand - nicht die Roboterhand – entgegen zu strecken und auf die Schulter zu legen, zog sie allerdings schnell wieder zurück. Ich wusste nicht ob ich sie damit wirklich aufmuntern konnte. Somit entschloss ich mich lieber zu Vaughn rüber zu gehen, welcher den Wagen steuern musste.

„Alles klar bei dir?“, fragte ich neugierig und starrte auf die Einöde. Pandora war wirklich nichts als eine riesige Wüste. Da wünschte man sich wirklich zurück auf die Helios. Einfach nur noch nach Hause. Allerdings waren wir dort nicht gerne gesehen, denn seitdem ich beschlossen hatte den Deal von Vasquez zu stehlen, standen Vaughn und ich auf der Blacklist von Hyperion. Dazu wollte er uns tot sehen. Ich hätte meinen besten Freund lieber nicht mit in diese Sache reinziehen sollen. Schließlich war er noch unsicherer als ich. Wobei ich wirklich eins zugeben musste. Er konnte mich häufig beeindrucken. Vor allem war ich überrascht ihn mit einem Six Pack zu sehen. Ausgerechnet er! Er wirkt nicht gerade wie jemand, der viel Sport treibt. Er trug eine Brille und ging immer ein wenig gebeugt. Viele würden ihn wahrscheinlich als Nerd abstempeln. Trotzdem hatte er mir sehr bei meinem Image Wechsel geholfen. Genauso wie Yvette. Ich hoffte ihr ging es gut da oben. Nicht im Himmel oder so! Sie war nicht tot. Oben auf der Helios. Die Helios schwebt nämlich um Pandora herum im All. Nun gut. Ich sah erneut zu Vaughn, welcher ziemlich verunsichert fuhr um ehrlich zu sein. Hoffentlich knallten wir nicht gegen irgendeinen Stein oder überfuhren mal wieder einen Skag, so wie bei unserer Landung. Auch wenn das meine Schuld war.

„Ja alles ok. Ich mache mir mehr Gedanken um Sasha. Wenn wir sie nicht bald verarzten können, verblutet sie“, meinte er nervös, weshalb ich kurz zu Fionas Schwester blickte. Sie war immer noch ohnmächtig. Ich weiß, dass Jack das nicht eingeplant hatte, allerdings wurde sie quasi dank ihm verletzt. Somit war es indirekt meine Schuld, weil ich ihm vertraut hatte. August platzte die Geduld und er schoss einfach auf sie. Zum Glück verfehlte er ihr Herz, allerdings hatte Vaughn Recht. Langsam aber sie verblutete sie. Der ganze Boden war schon rot. Das würde mir Fiona nie verzeihen. Verständlich. Auch wenn wir uns nicht unbedingt leiden konnten, tat mir das was geschehen war leid. Ich wollte nicht, dass jemand verletzt wird.
 

Seufzend blickte ich zu Fiona, welche offensichtlich unser Gespräch mitbekommen hatte. Sie war mir kurz einen bösen Blick zu, danach wandte sie sich an Rose und setzte sich erneut neben sie. Ich hätte nie gedacht, dass ausgerechnet Fiona so mitfühlend sein konnte. Vielleicht lag es daran, dass sie eine Schwester hatte. Ich wusste es nicht genau. Allerdings war es besser, dass sich überhaupt jemand um diese verlorene Seele kümmern konnte, als dass sie die ganze Zeit alleine leiden musste.

„Ok. Fahr einfach weiter. Vielleicht… finden wir noch rechtzeitig eine Stadt… Hoffentlich“, meinte ich mitleidig und ging schließlich zurück zu Rose und Fiona, welche sich gerade unterhielten. Währenddessen schien immer noch Funkstille an diesem Objekt zu sein. Ehrlich. Ich hatte noch nie so etwas gesehen. Wie hatte sie es genannt? Handy? In unserer Welt gab es so etwas nicht. Wir hatten unsere eigenen Kommunikationsmittel. Wir mussten nichts an das Ohr halten. Ich schaltete einfach meinen Arm an und schon hatte ich das Gesicht meines Gesprächspartners vor Augen. Fortgeschritten nicht wahr?

Plötzlich hörte ich ein leises Schluchzen. Oh nein. Sie sollte nicht schon wieder weinen. Ich musste irgendetwas sagen.

„Öhm… alles ok?“, fragte ich schließlich und kassierte erneut einen bösen Blick von Fiona. Konnte sie mich mal machen lassen, was ich wollte? Manchmal nervte sie mich wirklich. Grummelnd blickte ich zur Seite. Ich wollte lediglich höflich sein. Doch anscheinend war das auch nicht gut. Schön. Von mir aus. Dann würde ich ab sofort halt den Mund halten und erneut die schweigsame Maus spielen. Urgh! Zumindest war das der Plan. Doch…
 

„Ja… Alles ok. D-danke Rhys“, sagte Rose plötzlich mit ihrer zarten Stimme. Kein Wunder, dass ihr Name Rose war. Sie wirkte wie eine verletzliche Blume, die jede Sekunde in sich zusammen sacken würde und verblüht wäre. Sie wirkte so zerbrechlich. Schon ihre Stimme. Einerseits sanft wie ein Engel, andererseits ganz zart und leise, wie eine Maus. Schwächlich. Verletzt. Schluckend blickte ich zu ihr und versuchte ein Lächeln aufzusetzen, dabei zuckte ich mit den Schultern, bevor ich die Arme vor der Brust verschränkte.

„Schon gut. Brauchst mir nicht zu danken.“

„Doch… Ihr seid sehr nett zu mir, obwohl ich einfach so in euer Leben geplatzt bin. Naja bis auf Einer. Ja Jack ich sehe dich an!“, meinte sie und begann schließlich zu Lächeln. Anscheinend wurde sie wieder lockerer. Es beruhigte mich. Seltsamerweise. Bei ihrem süßen Aussehen, hatte man irgendwie automatisch das Verlangen sie beschützen zu müssen. Dabei hatte sie uns das Leben gerettet, indem sie Vasquez und August ausgeknockt hatte. Trotzdem wirkte sie einfach so hilflos im Moment. Wobei man zugeben musste, dass sie einen sehr weiblichen Körperbau hatte. Also ihre Rundungen waren nicht zu verabscheuen. Hrm! Ich bin auch nur ein Mann ok?!

„Naja du machst gerade viel durch. Es ist zwar auch für uns schwer aber… wir müssen jetzt wohl alle zusammen halten. Auch wenn das ganze hier sehr… merkwürdig ist“, meinte Fiona, weshalb ich mich wieder auf das Gespräch konzentrierte. Neben mir stand Jack und lachte mich sehr offensichtlich aus. Grummelnd starrte ich zu ihm und flüsterte leicht genervt: „Was?!“

„Ach nichts. Du bist nur so lächerlich! Kiddo glaub mir, Frauen wollen bestimmt keine Warmduscher, die sich nicht trauen, dazu zu stehen, dass sie jemanden attraktiv finden! Wie bescheuert du gerade aussahst. Schnell dem Blick ausweichen. Bloß nichts anmerken lassen! Pff erbärmlich!“, meinte Jack, woraufhin ich versuchend musste eine Röte im Gesicht zu unterdrücken. Wie gesagt. Ich war auch nur ein Mann. Schön, dann fand ich sie halt attraktiv. Na und? Mehr war da auch nicht. Ich kannte sie schließlich gar nicht und sie mich auch nicht. So etwas wie Liebe auf den ersten Blick gab es sowieso nicht. Mehr als körperlich fühlte ich mich nicht zu ihr angezogen. Allerdings fand ich Fiona und Sasha auch nicht zu verachten. Oder diese Moxxi auf einem Poster, das ich gesehen hatte. Sexy. In einem Pandora Stil.

„Halt einfach die Klappe ok?“, flüsterte ich erneut genervt und wandte mich schließlich von Jack ab. Doch er konnte nicht aufhören zu reden. Irgendwie musste ich ihn doch abstellen können!

„Nein wie süß! Der Kleine ist beleidigt!“
 

Plötzlich spürte ich einen stechenden Schmerz auf meinen Hinterkopf und drehte mich erbost um. „AU! Was zum- Was sollte das?!“, fauchte ich wütend und erblickte Rose, die mich anscheinend mit einer flachen Hand auf den Hinterkopf geschlagen hatte. Was sollte das denn so plötzlich? Gerade eben hätte ich sie am liebsten noch in die Arme geschlossen, damit sie nicht mehr weinen müsste und jetzt wollte ich ihr nur noch den Hals umdrehen. Warum schlug sie mich einfach so aus dem nichts? Wobei mir etwas auffiel. Jack war weg. Einfach so verschwunden. Lag das etwa an dem Schlag? Hatte sie dies deswegen gemacht? Selbst wenn, hätte sie mich doch wenigstens vorwarnen können! Wirklich seltsames Mädchen. Ich strafte sie dazu mit einem bösen Blick, indem ich die Augenbrauen runterzog und dabei meine Arme verschränkte. Mir fiel jetzt erst auf wie klein sie war. Endlich mal jemand auf den ICH herabsehen konnte. Gefiel mir.

„Entschuldige. Ich wollte nur, dass er endlich die Klappe hält“, sagte sie schnell und blickte mich mit ihren riesigen Augen an, dabei verschränkte sie die Arme hinter ihrem Rücken und streckte mir quasi ihre Brüste entgegen. Das war ein Trick! EINDEUTIG! Es war eine Falle, damit ich ihr verzeihen würde. Nicht mit mir! So leicht war ich nicht rumzukriegen! Ich fiel darauf nicht herein!

„Ach schon gut. Nur warn mich das nächste Mal vor, okay?“

Danke Mund. Hör einfach nicht mehr auf das was ich denke…

„Ok. Entschuldige nochmal“, meinte sie mit einem breiten Lächeln im Gesicht. Seufzend schielte ich zur Seite. Blödes Männergehirn. Ich hätte sie zurechtweisen müssen aber nein. Warum musste sie auch so einen weiten Ausschnitt tragen? Das hielt doch kein Mann aus. Blöde Kuh. Hm? Moment war sie rot im Gesicht? Was sie wohl gerade dachte?
 


 

Rose:
 

Endlich war er weg. Handsome Jack hielt den Mund. Eine angenehme Stille kehrte ein und ich genoss jede Sekunde. Bis mich schließlich Rhys mit einem bösen Blick strafte. Oh Gott war er sexy, wenn er wütend war. Schluckend wollte ich zurück weichen, doch meine Beine gehorchten nicht mehr und so versuchte ich ihm schnell zu erklären, wieso ich das getan hatte. Ich wollte ihn nicht verletzen, allerdings war mir aufgefallen, dass Jack verschwindet und auftaucht, sobald sich Rhys am Kopf verletzte. Das konnte doch kein Zufall sein. Jetzt hatte ich wenigstens auch die Bestätigung für meine Theorie und es fühlte sich gut an. Auch wenn ich mich ziemlich eingeschüchtert fühlte. Wie er so auf mich herab blickte. Ich fand kaum noch meine Worte. Die Luft blieb mir im Hals stecken. Mein Herz sprang mir fast aus der Brust und in meinem Magen tanzten Schmetterlinge anscheinend Samba. Ich schluckte stark. Dabei versuchte ich mir nichts anzumerken und versteckte meine Gefühle hinter einem breiten Grinsen. Wobei ich spürte wie mir das Blut in das Gesicht schoss. Hoffentlich kein Nasenbluten. Das wäre noch peinlicher als einfach nur rot anzulaufen. Wieso musste er mich nur so nervös machen? Als ich ihn lediglich in meinem Bildschirm betrachten konnte, war es nie so schlimm. Doch jetzt stand er vor mir. So nah. Ich konnte seinen Geruch einatmen. Seine Wärme war sachte zu spüren und ging auf mich über. Seine Stimme drang so deutlich in mein Ohr und ließ mir eine Gänsehaut über den Rücken jagen. Mein ganzer Körper schien zu vibrieren. Ich musste es ignorieren. Er durfte nicht merken was ich fühlte. Verzweifelt wandte ich mich somit schnell wieder ab und setzte mich auf das Bett ähnliche Gestell. Das alles hier würde noch sehr unerträglich für mich werden. Wie sollte ich das bloß überleben?

Jetzt war allerdings nicht die Zeit für ein Liebesdrama. Ich musste mich mit Rika aussprechen. Irgendwie waren wir Beide schließlich gerade Schuld an dem Drama. Somit wollte ich gerade etwas sagen, doch plötzlich ertönte ihre Stimme aus dem Handy, weshalb ich überrascht dahin starrte und mich wunderte, dass sie anscheinend die gleiche Idee hatte wie ich.
 

„Rose? E-es tut mir leid… Ich weiß, dass es schwer ist. Für euch Beide. Entschuldige… Aber versteh mich bitte auch. So oft habe ich dich alleine weinen sehen! Ich halte es einfach nicht mehr aus. Ich liebe dich! Idiot!“, meinte Rika, woraufhin ich schmunzeln musste. Ich wusste nicht, ob sie das ernst meinte oder einfach nur Freundschaftlich sagte. Egal was es von Beidem war, ich würde sie auf ewig lieb haben. Selbst wenn ich ihr wehtun müsste. Wobei ich mir nicht vorstellen konnte, dass sie ausgerechnet MICH lieben sollte. Wobei sie sehr anhänglich war. Dazu schien sie häufig eifersüchtig gewesen zu sein. Oh mein Gott! Meine beste Freundin war in mich verliebt! Ok. Ich musste ruhig bleiben und keine Panik schieben. Sie war trotzdem noch Rika. Nichts würde sich ändern zwischen mir und ihr. Hoffte ich zumindest. Schließlich wusste sie, dass ich hetero war. Oder nicht? Selbst Rhys und Fiona blickten mich irritiert an. Schnell deutete ich ihnen, dass ich nicht lesbisch sei und wir auch kein Paar waren. Vor allem Rhys sollte das nicht von mir denken. Schließlich war ich doch in ihn verliebt. Ich musste das Ganze schnell klären!

„Hey ich… mir tut es auch leid und… Mh…“

„Schon gut. Du musst nichts sagen. Ich weiß, dass du dein Herz schon längst an jemanden verloren hast. Ich wünsche mir auch, dass du glücklich wirst mit ihm. Aber auch weil ich möchte, dass du glücklich bist, bin ich so sauer auf deine Mutter. Sie müsste doch die Erwachsene sein. Nicht du!“, erklärte sie schließlich. Also hatte sie es wirklich ernst gemeint. Seufzend schielte ich zur Seite und nickte kurz für mich selber.

„Ja ich weiß aber… ich übernehme gerne diese Rolle. Ich war zu lange schwach und hilflos. Ich möchte für sie stark sein. Ok? Verstehst du das Rika?“

„Ja. Natürlich. Tut mir nochmal Leid Rose. Verzeihst du mir?“

Ich musste schmunzeln und schließlich kicherte ich kurz.

„Natürlich verzeihe ich dir. Du bist meine beste Freundin!“

„Und was für eine ich bin! Hehe! Ich habe Recherchen gemacht im Internet. Allerdings…“, stockte sie. Das hieß nichts Gutes. Ich ahnte das schlimmste. Wahrscheinlich würde sie mir erzählen, dass ich nie wieder nach Hause zurückkehren könnte. Wahrscheinlich würde man mich an irgendwelche Schläuche anschließen, da ich immer noch in meinem Bett lag oder so. Ne Moment. Rika hatte schon geäußert, dass ich nicht anwesend sei. Somit war mein Körper sicher. Ansatzweise wenigstens. Schließlich war ich in einer Welt, die nicht gerade die sicherste war. Überall Banditen und furchtbare Monster, die einen zerfleischen wollten. Allerdings wusste ich womit ich es zu tun hatte. Wäre mein Körper immer noch in der realen Welt, würde man mich bestimmt in ein Krankenhaus stecken und nach einem Jahr sagen, dass ich nicht mehr aufwachen würde. Danach wäre ich wahrscheinlich auf ewig hier gefangen. Wobei ich das anscheinend sowieso war. Es war alles hoffnungslos. Egal was ich mir ausmalte, es endete immer damit, dass ich hier sterben würde. Sei es als alte Frau oder jung und erschossen oder sonst etwas. Ich würde meine Mutter nie wieder sehen und auch nicht Rika. Auf ewig müsste ich hier leben. Andere würden vielleicht sagen, dass das doch wunderschön sei. Nicht für mich. Es war ein Albtraum. Natürlich war ich in SEINER Nähe. Doch was brachte es mir? Meine Familie, Freunde, alle würde ich nie wieder sehen. Es war so, als ob man mir gerade mein Leben entrissen hätte und mich in ein neues warf. DANKE SCHICKSAL! DU BIST EIN ARSCH!
 

„Spuck es aus. Ich komme nie wieder nach Hause?“, meinte ich schließlich ziemlich kalt. Wow. So hatte ich mich noch nie angehört. Doch was sollte ich meine Gefühle verschwenden? Am besten würde ich ein Eisklotz werden und nichts mehr an mich ran lassen. Einfach mein Schicksal akzeptieren und damit leben. Hauptsache überleben. Vielleicht würde ich dann irgendwann einfach einschlafen können und denken, dass ich glücklich sei, obwohl ich es nicht wäre. Bevor schließlich mein ganzes Leben vorüber wäre. Selbst der Gedanke war traurig und ließ mich seufzen. Ich hasste mein Leben gerade so sehr!

„Naja… wahrscheinlich. Ich habe bisher sogar ein paar Fälle gefunden. Allerdings lief es immer darauf hinaus, dass die Personen immer noch auf unerklärliche Weise verschwunden sind. Es tut mir so leid Rose. Ich wünschte ich hätte erfreulichere Neuigkeiten.“

Wie ich es geahnt hatte. Wieso hoffte ich eigentlich noch? Ich wurde sowieso immer nur enttäuscht.

„Warte!“, sagte sie plötzlich, woraufhin ich aufblickte und überrascht zum Handy starrte. Was war denn jetzt noch? Wollte sie mir etwa unnötige Hoffnungen machen? Das brauchte ich nicht. Ich wollte davon nichts hören. Lieber lebte ich damit, dass ich nicht mehr nach Hause könnte, als unnötige Träume zu haben. Sie würden doch sowieso nicht wahr werden! Wieso also noch daran glauben? Ich brauchte so etwas nicht! Ich benötigte keine falschen Hoffnungsschimmer. Es wäre sonst nur noch schmerzlicher hinterher doch zu erfahren, dass es nicht so kommen würde, wie ich es glaubte. Nein. Lieber war ich mir jetzt sicher, als noch einen Funken zu haben, der mir sagte, dass alles gut werden würde.

„Nein… Rika ist gut. Ich… ich will nichts mehr hören. Ich bin auf ewig hier gefangen… Ich muss es akzeptieren“, meinte ich schnell und legte meinen Kopf in meine Hände. Seufzend saß ich da. Ich wollte nur noch sterben. Nicht einmal Fiona könnte mich jetzt beruhigen. Ich weinte nicht einmal. Ich war einfach nur noch in einem tiefen Loch gefangen. Kein Licht war zu sehen. Ob sich so Emos fühlen mussten? Einsam. Alleine. Verloren. Kein Licht, dass einem den Weg wies. Alles war aus und vorbei. Für immer und ewig.
 

Doch plötzlich spürte ich etwas auf meiner Schulter. Es war nicht warm, sondern eiskalt. Als ob eine Roboterhand nach mir gegriffen hätte. Moment. Roboterhand? Schnell blickte ich auf. Erschrocken starrte ich in die Augen von Rhys, welcher sich zu mir runter gebeugt hatte. Seine Hand ruhte auf meiner Schulter. Wollte er mich etwa trösten? Ausgerechnet er? Rhys machte sich Sorgen um mich. Ich konnte es kaum glauben. Wie schnell ich meine Angst und meinen Schmerz doch vergaß. Stattdessen überflog mich erneut ein Gefühl von Wohlsein. Mein Herz pumpte Blut in meinen Körper, welches zu kochen begann. Wie er es doch immer wieder schaffte mich zum Kochen zu bringen und das im positiven Sinne. Weshalb ich sachte zu Lächeln begann. Ich wusste schon was er sagen wollen würde. Ich sollte mir anhören was Rika zu sagen hatte. Somit seufzte ich kurz und lehnte mich an die Wand hinter mir. Idiot. Wie konnte er nicht merken, was ich fühle?

„Na gut. Sag was los ist.“, meinte ich schließlich zu Rika mit einem schwachen Lächeln auf den Gesicht. Zum Glück sah sie mich nicht. Wahrscheinlich würde sie sonst losheulen. Ich kannte das zu gut. Jedes Mal, wenn es mir schlecht ging, weinte sie. Zu viel Mitgefühl konnte einen wirklich umbringen. Allerdings liebte ich das auch so an ihr. Natürlich nur freundschaftlich.

„Yay. Also ich habe hier einen Fall gefunden, bei dem eine junge Frau so um die 20 für zehn Jahre verschwunden war. Doch jetzt kommt es. Sie ist wieder da. Allerdings anscheinend in einer Irrenanstalt. Logisch, wer glaubt sowas schon? Ich gehe sie morgen besuchen! Vielleicht kann sie uns sagen, wie sie es raus geschafft hat.“

„Gute Idee. Super gemacht Rika. Aber wieso erst morgen?“, fragte ich irritiert. Denn hier schien immer noch grell die Sonne am Himmel und spendete Wärme, durch die Fenster des Wagens. Somit war immer noch Tag. Allerdings hatte ich das Gefühl, dass die Zeit in der realen Welt schneller verging als hier. Es war verwirrend, allerdings nicht unmöglich. Schließlich war ich in einem Spiel gefangen. Wer weiß wie schnell dort die Zeit verging. Eine Minute in dieser Welt, war zu Hause vielleicht ein halber Tag. Wer konnte das schon so genau sagen? Schließlich hatte ich noch nie davon gehört, dass jemand in eine andere Welt gezogen wurde, außer in Fan Geschichten oder Animes. Wobei dort die Zeit meistens gleich verlief. Glaube ich zumindest.

„Naja es ist Nacht. Ich muss auch langsam schlafen gehen. Sag mal wie viel Akku hast du noch? Ich rufe dich morgen dann nämlich wieder an.“

„Warte ich gucke kurz“, meinte ich schnell. Leichter gesagt als getan. Mein Display spielte verrückt. Ich konnte nichts darauf erkennen. Egal wie oft ich dagegen schlug. Es tat sich nichts. Immer wieder flimmerte es. Genauso wie zuvor mein Fernseher. Grummelnd legte ich das Handy neben mich und stellte meinen Kopf auf meiner Hand ab. Dieser Tag wurde von Sekunde zu Sekunde immer schlimmer. Wahrscheinlich besaß ich nur noch einen Prozent und das Gespräch wäre in der nächsten Minute abgebrochen, da mein Handy einfach so aufgehen würde. Wunderbar! So hatte ich mir das alles sicher nicht vorgestellt.
 

Auf einmal nahm Rhys das Handy in seine Hand und schien es mit seinem Echo Auge zu scannen. Neugierig beobachtete ich ihn. Wie konzentriert er dabei guckte. Erneut lief ich rot an. Wie er da stand. In der einen Hand das Handy und die andere auf seinem Arm ruhend. Dabei dieser starre Blick, der das Telefon zu fokussieren schien. Ich musste zugeben, dass ich gerade dahin schmolz. Vor allem schien er sich tatsächlich für mich und meine Probleme zu sorgen. Vielleicht war dieser Tag doch nicht so schlecht. Doch ob er es wirklich reparieren konnte? Schließlich hatte er sich sogar in ein komplexes Computersystem gehackt und das ohne Probleme. Beeindruckend. Wobei er so etwas wie mein Handy sicher noch nie zuvor gesehen hatte. Wobei er bestimmt alles hacken konnte, wenn er nur wollte. Er war in meinen Augen so etwas wie ein Superheld könnte man sagen. Lächerlich. Ich weiß. Allerdings konnte ich einfach nicht anders, als ihn so zu sehen. Irgendwie musste ich die Zeit, die ich hier fest saß genießen können. Wieso also nicht, indem ich ein wenig schwärmte? Schließlich war er nun real und nicht mehr fiktiv. Dazu war er ein Mann, der sich nicht sofort auf mich stürzte, wegen meinem Körper. Er schien zwar angetan von ihm zu sein, allerdings versuchte er es zu verbergen. Was so niedlich war. Manchmal wollte ich ihn einfach knuddeln.

Dabei fielen mir seine Haare auf. Er war gerade so konzentriert. Bestimmt würde er es nicht merken. Nur ganz kurz. Nur einmal. Einmal wollte ich ihm durch die Haare wuscheln und fühlen, wie geschmeidig sie wirklich waren. Dazu waren sie so schön lang. Naja lang in Anführungszeichen. Sie gingen in bis zum Hals würde ich sagen. Wenn sie nicht zurück liegen würden, würden sie im sicher im Gesicht hängen. Ich musste mir das vorstellen und lief sofort rot an. Wie süß das aussah. Dabei aber auch so sexy. Ok jetzt durfte ich bloß nicht anfangen zu sabbern! Reiß dich zusammen Mädchen! Du bist doch kein kleines Teenager Mädchen mehr.
 

Ich atmete tief ein und streckte meine Hand seinem Kopf entgegen. Nur noch ein bisschen. Diesen einen Millimeter würde ich noch schaffe. Er bekommt nichts mit. Nur noch ein Stückchen.

„Was machst du da?“, fragte er ein wenig erbost und ließ mich hochschrecken, als er plötzlich nach meinem Arm gegriffen hatte. Schockiert und wie versteinert starrte ich zu ihm. Mein Herz war mir gerade in die Hose gerutscht. Musste er mich so erschrecken? Dazu noch dieser ernste Blick, mit dem er mich mal wieder strafte. Ich konnte ihm kaum noch standhalten. Weshalb ich schnell zur Seite blickte, mit einem knallroten Kopf. Schluckend schielte ich immer wieder nervös zu ihm.

„I-ich… uhm… Ich… DU HAST SO SCHÖNE HAARE, DA WOLLTE ICH EINFACH UNBEDINGT MAL DURCH WUSCHELN!“, schrie ich ihm schließlich mit zugekniffenen Augen entgegen. Bevor ich keuchend zu ihm hoch blickte. Erstaunt starrte er mich an. Unsere Blicke trafen sich. Verunsichert schielte ich weg. Unterwürfig stand ich dan. Verzweifelt und nicht wissend, was ich nun sagen sollte. Wieso musste ich ihm die Wahrheit auch so an den Kopf knallen? Hätte ich mich nicht vorsichtiger ausdrücken können? Wieso schwieg er denn? Sag doch etwas! Schrei mich an oder so! ABER SAG ETWAS! Diese Stille machte mich nervöser als alles andere! Dazu noch mein Atem der schneller ging.

Schließlich wurde die Stille gestört. Allerdings erhob keiner von uns Beiden die Stimme, sondern Rika meldete sich mit einem lauten und herzlichen Lachen zu Wort.

„Oh mein Gott! Rose! Sag doch direkt, dass du ihn liebst! Wow!“, lachte sie und ich lief sofort knallrot an. Dabei starrte ich ihn mit weit aufgerissenen Augen an, während ich innerlich Rika verfluchte, welche wahrscheinlich auf meinem Bett lag und sich den Bauch hielt, welcher schon schmerzen musste. Hatte sie gerade eben nicht noch gesagt, dass sie möchte, dass ich glücklich bin? Wieso sagte sie dann so etwas? Was war wenn er das ernst nehmen würde? Ich wollte nicht, dass er es weiß. Am besten würde er es niemals erfahren! Verdammt nochmal! Verfluchte Rika! Manchmal hasste ich sie wirklich.

Was dann geschah ließ mich verwirrt im Raum stehen. Rhys lachte. Er lachte! Einfach so. Aus heiterem Himmel lachte er. Lachte er mich aus? Ja so musste es sein. Er lachte mich aus, weil ich mich in ihn verliebt hatte. Er würde mich jetzt abweisen. Damit war ich mir sicher. Der Albtraum begann schon wieder von neuem. Am liebsten wäre ich im Erdboden verschwunden. Warum musste mir das gerade passieren? Konnte nicht Rika an meiner Stelle sein? Ihr würde ich es gerade WIRKLICH gönnen. Wenn ich jemals wieder nach Hause käme, würde ich sie umbringen. Das schwor ich mir selber. Ich würde sie sowas von töten! Das gab RACHE! Wobei sein Lachen wirklich schön war. Schon fast ansteckend. Nein! Ich durfte nicht schon wieder träumen! Dafür war gerade nicht die Zeit!

„Ernsthaft ihr Beiden seid lustig! Erst schreist du mich wie eine Verrückte an und dann das. Haha. Entschuldige aber das habe ich irgendwie gebraucht. Hier es sollte jetzt funktionieren. Und wenn du wieder das verlangen hast du meine Haare zu wühlen, frag doch einfach. Vielleicht sag ich ja“, erklärte er amüsiert, woraufhin ich rot anlief. Schon wieder. Dabei nahm ich das Handy entgegen und blickte Rhys hinterher, welcher – immer noch lachend – zu Vaughn ging, um ihn anscheinend abzulösen. Mein Herz schien gerade zu zerspringen, so schnell wie es mir gegen die Brust hämmerte. Blödes Teil. Lass das. Hinterher würde er es noch hören. Dann wäre ich auf jeden Fall erledigt! Denn dann wüsste er, dass Rika es ernst meinte. Blöde Kuh!

„Uhm d-danke Rhys…“

Er winkte mir bloß kurz zu. Ein Lächeln kehrte auf meinem Gesicht zurück und ich starrte auf das Display. Es funktionierte tatsächlich wieder. Ich war in ein Genie verliebt! Anders konnte man es nicht sagen. Er war ein wahres Wunder. Wie leicht ihm das von der Hand gegangen war. Einfach so hatte er alles an meinem Handy repariert. Und zu meinem großen Erstaunen, war es immer noch bei 100 Prozent. Wie ging das denn? Ob es an dieser Welt lag? Würde es sich hier immer und immer wieder aufladen? Das wäre einerseits cool, andererseits auch ziemlich beängstigend und verwirrend. Nun ich musste es akzeptieren.

„Rika? Ich habe 100 Prozent Akku. Also bis morgen.“

„Ja gut. Bis morgen. Hab dich lieb Süße.“

„Dito…“

„Oh und Rose? Pass auf dich auf, ja?“, sagte sie schließlich, woraufhin ich lediglich ein „Mhm“ von mir gab und auflegte. Danach schmiss ich mich auf das Bett und starrte an die Decke des Fahrzeugs. Danach schielte ich zu Sasha. Fiona saß neben ihr und strich ihr besorgt über den Kopf. Sie blutete immer stärker. Lange würde sie das nicht überleben. Das dürfte ich nicht zu lassen. Fiona sollte nicht genauso sehr leiden müssen wie ich. Deshalb ging ich zu Rhys und stellte mich neben ihn, um die Straße, die nicht vorhanden war, im Auge zu behalten. Hoffentlich würden wir bald eine Stadt finden. Wie man so schön sagte. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

//Lebe Sasha… Bitte!//


Nachwort zu diesem Kapitel:
Mir hat es wirklich Spaß gemacht als Rhys zu schreiben XD Irgendwie gefällt mir sein Part auch mehr, wobei ich Rose einfach liebe XD Sie ist so verknallt und Rhys merkt NICHTS XD Idiot ey. Komplett anzeigen

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