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Die Versuchung der Schicksalsbande

Sesshomaru X Kagome, Neuzeit
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
So und noch ein Kapitel :)
Puh gerade so vor der Arbeit geschafft fertig zu stellen ^^
Hoffe ihr könnt es genießen :)
Auch wenn es heißt, dass alte Hunde keine neuen Kunststücke lernen können,
werden wir vielleicht von etwas Anderem überzeugt :)

Doch was tut Inu Yasha da? Ist alles verloren oder ist Sesshomaru auch ein wenig Glück vergönnt? Komplett anzeigen

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schwankende Säulen

 

Das war wohl mal richtig schiefgegangen. Wie sollte man es ihr auch bitte Recht machen? Erst der Blick, als ich nicht gleich unsere Beziehung zu gab und dann, als ich damit noch angab, wurde sie wieder sauer.

Ich glaube in diesem Moment fasste ich den Entschluss, irgendwie an so ein Hilfebuch zu kommen. Musste ich mich wirklich soweit erniedrigen? Ja, wenn mir mein Leben lieb war, war dem wohl so. Ich war halt nicht brav. Sie würde nie aus mir einen vorzeigbaren Ehemann machen. Mein Blick wanderte noch zu dem anderen Paar, während wir uns verabschiedeten. Anscheinend hatte er einige Tricks ausprobiert und immer war ein Kind rausgekommen. Waren Kondome eigentlich sicher? Ich meine… Was wäre wenn nicht? Würde ich irgendwann auch dann mit so einem Kind sitzen? Es graute mir vor den Gedanken, wenn ich diese Kinder sah. Sie waren schrecklich. Wären unsere genauso? Auch wenn unser Temperament mit uns durchginge?

„Sesshomaru.“, zischte es neben mir. Kagome. Ich blickte zu ihr und dann zu den anderen, nur um ein leicht genervtes „sayonara“ rauszupressen. Rin winkte mir noch glücklich, während die Eltern schon wieder mit ihren Kindern zu tun hatten. Wir hatten noch nie über diese Kindersache geredet… oder? Ich meine… wollte sie auch so viele sich antun?

Leicht erhitzt schnappte ich sie und befand mich schon mit ihr im Sprung, während ich Kinder aus meinem Kopf verdrängen wollte. NEIN! Da müsste schon ein Wunder geschehen, sodass ich mir Kinder anschaffte!

Während des Sprunges hatte ich auch nur noch Kinder im Kopf. Ich hatte mir nie darüber Gedanken gemacht. Erst als Rin mir davon erzählt hatte… Erst da war es mir wie Schuppen von den Augen gefallen. Sie würde bestimmt eins wollen, auch wenn ich mich schon mal dagegen ausgesprochen hatte, als ich meinen Hass gegenüber Inu Yasha immer beteuerte, nur jetzt wo sie die Wahrheit kannte… Was war, wenn sie wirklich auf den Gedanken gekommen war?

„Du kannst mich runterlassen.“, hüstelte etwas in meinen Armen. Ein Blick bestätigte mir schon, dass wir in dem Verschlag waren und auch schon oben. Sofort ließ ich sie herab und betrachtete ihren Rücken. Sie war so zierlich. So zerbrechlich. Um die Chance zu verringern, dass sie schwanger wurde, müsste ich unbedingt meine Finger von ihr lassen, aber ich brauchte das. Ich könnte nicht ohne. Auf gar keinen Fall…

„Kommst du?“, fragte sie mich. Ihre Rehbraunen Augen suchten die meinen. Ihr Duft betörte mich, obwohl sie vorhin sich übergeben hatte. Wahrscheinlich hatte sie den Gestank so gut es ging, beseitigt.

Ich nickte und betrachtete sie eingehend. Wie sollte ich jetzt vorgehen? „Kagome.“

„Ja?“, fragte sie überrascht nach, während sie die Tür aufschob.

„Du wirst nirgendswo alleine hingehen, bis wir ihn gefunden haben. Verstanden?“

Ihr Blick war giftig. Sie war sauer und das nicht seit eben. Aber mir blieb keine andere Wahl, das musste sie doch verstehen! Was blieb mir übrig, wenn ich sie beschützen wollte? Er könnte sie entführen!

„Was glaubst du eigentlich, wer du bist? Nur weil wir jetzt zusammen sind, kannst du nicht über mich entscheiden! Ich kann mich alleine wehren und brauche dich nicht dafür! Sehe ich so aus? Du musst mir nicht helfen. Wenn du da bist, wird es nur noch mehr eskalieren! Es wäre besser, wenn du erst einmal heimgehst und ich abwarte, dass er rauskommt. Ich will mit ihm in Ruhe reden, aber wenn du da bist, wird er bestimmt unüberlegt handeln!“

Ich knurrte heiser und sah sie an. Was sollte da bitte werden? „Und was ist, wenn seine dämonische Seite herausbricht? Wenn ich in der Stadt bin, werde ich das nicht so schnell mitbekommen. Und dann? Willst du mit deinem Leben deine törichte Entscheidung bezahlen?“

„Ich kann ihn Platz machen lassen! Du vergisst, dass er durch die Kette gebändigt wird!“, meckerte sie und sah mich wütend an. „Du hast dir heute sowieso schon genug erlaubt! Ich hätte gar keine Lust, dich heute noch zu sehen! Das war peinlich! Und du hast mir nicht geholfen! Es gehören auch die schlechten Zeiten dazu und wenn du das nicht verstehen willst, dann geh heim, bis die schlechte Zeit vorüber ist. Eine Beziehung bringt Verantwortung mit sich und nicht nur Spaß!“

Ich verstummte und blickte sie einfach nur an. Ihr Haar war zerzaust und ihr Gesicht rot. Ich hörte ihrer Stimme an, dass sie weinen wollte und was tat ich? Genau, ich stand hier einfach. Unbeholfen. Es gab in meinem Leben eher weniger solche Momente, als dass ich wüsste, was man von mir in dieser erwartete. Wenn ich bei ihr war, bemerkte ich immer mehr Schwächen in meinem doch sonst immer perfekten Sein. Was erwartete sie nur von mir?

„Hast wohl deine stumme Seite wiedergefunden. Gut. Ich gehe rein und du gehst heim. Verstanden? Ich brauche Zeit für mich.“

Und das war ihr endgültiges Wort. Sie verließ den Schuppen und ließ mich dort stehen. Daiyoukai. Pah. Ich musste kein Buch lesen, um zu wissen, dass ich es gerade verpatzt hatte. Was erwartete sie nur? Wir wollten es versuchen, doch sie gab mir nicht mal die Chance. Oder hatte sie Inu Yasha im Kopf? Ich zerschlug mir den Kopf beinahe, so viele Gedanken durchströmten meine Synapsen. Den ganzen Weg nach Hause. Ich bestieg den Fahrstuhl, schritt über den leicht düsteren Flur zu meiner Wohnung, schloss auf und begab mich hinein. Hinter mir zog ich sorgsam die Tür ins Schloss. Ein Blick durch die Wohnung. Sofa, Fernseher, Tisch und alles Drum und Dran. Alles war da. Fast alles. Es schien mir leicht… einsam. Ich atmete tief ein und wanderte zum Sofa, auf das ich mich fallen ließ. Ein Griff zur Fernbedienung und schon lief er.  Ehrlich? Oft hatte ich ihn nicht benutzt, aber die Stimmen waren tröstlich. Jetzt kam es mir nicht mehr so leer vor. Ich wünschte mir beinahe inbrünstig zu wissen, was sie vorhin erwartet hatte. Hätte ich sie aufhalten sollen? Umarmen?

Ich schüttelte den Kopf. In der Vergangenheit waren solche Angelegenheiten wohl teils leichter. Ein Lord nahm sich was er wollte und man gab ihm auch keine Widerworte. Es war eine Ehre. Doch hier? Hier war ich nur ein Mann. Nicht mal mehr ein Dämon. Einfach ein Mann. Reduziert auf den einen Aspekt, in dem ich noch nie gut gewesen war.

Im Fernsehen schien mir vieles so viel leichter. Ich war ein Model und angesehen, doch diese Menschen waren oft normal. Nichts Besonderes. Sie hatten gelernt und eine Schule besucht. Lernten die Liebe kennen und trotz Schwierigkeiten, fanden sie zueinander. Happy End nannten es die Menschen. Aber es gab bestimmt nicht nur diese Seite, auch wenn sie mich verrückt machte.

„Sesshomaru?“

Ich zuckte leicht erschrocken zusammen und riss den Kopf rum, nur um ihn schnell wieder abzuwenden. Toll. Lillith. Warte… Ich sah noch einmal zurück. Sie war mit einem Handtuch bekleidet und klatschnass.

„Was?“, knurrte ich leicht und sah, wie sie entschuldigend die Hände hoch.

„Reg dich ab. Meine Dusche ist kaputt und ich hatte noch einen Schlüssel vom letzten Mal. Du siehst schlecht gelaunt aus. Was ist los?“, fragte sie und bewegte ihre Hüften schwungvoll, als sie auf mich zu ging. In mir regte sich nichts, was mich schon manchmal irritierte, da Kagome kaum etwas machen musste. Sie musste nur da sein, sodass ich heiße Gedanken bekam.

Als sie sich neben mir aufs Sofa setzte, schnappte sie die Fernbedienung und schaltete den Fernseher aus. „So schweigsam? Dann muss es schlimm sein. Sonst hättest du mich vor die Tür gesetzt. Wie so meist. Und eine Schnulze ansehen?“

Ich knurrte leise.

„Wow. So habe ich dich lange nicht mehr erlebt. Hier, ich habe hier geduscht. Wünsch dir was als Wiedergutmachung.“

Ich blickte leicht auf und überlegte, während ich sie betrachtete. „Ein Beziehungsratgeber.“

Ihr Schlucken war unverkennbar und der offenstehende Mund erst: „Wow, soweit seid ihr also schon. Ist klar, dass du so verzweifelt bist. Du hattest bestimmt noch nie so eine Situation. Wenn ich schon dein bisheriges Sexleben in Betracht ziehe… Also gut. Ich besorge dir ein gutes und es gibt noch ein paar Tipps dazu.“

„Von dir?“

„Klar von mir. Sesshomaru. Ich bin eine Sukkubus. Ich verführe nicht nur perverse Männer, sondern auch normale. Okay, es ist schon ein unterschied, aber ich bin auch eine Frau und weiß, was ich gerne möchte.“

„Sex.“

„Sei still.  Nicht nur. Manche müssen auch um mich kämpfen. Es macht Spaß, wenn sie sich rangeln müssen. Das macht das Futter nur noch schmackhafter, weil Herzblut drinsteckt.“

„Eklig.“, verlautete ich und blickte sie eiskalt an.

„So bin ich. Du bist du, ich bin ich und sie ist sie. So sind wir nun mal. Egal, wie sehr du dir Mühe geben wirst, du wirst nie ein normaler Mann sein und sie nie eine normale Frau. Euch verbindet das erlebte. Das Gute und das Schlechte. Weise Leute sagen oft, wo Licht ist, ist auch Schatten und so heller das Licht, so dunkler der Schatten. Jin und Jang. Genau das seid ihr. Es wird für euch nie leicht werden, aber in der Mitte verschwimmt alles. Bestimmt wird sie dich auch nicht ganz verdrehen wollen, sonst wäre sie nicht bei dir, aber sie möchte von dir gesehen werden, als etwas Besonderes. Frauen lieben das. Geschenke und Gesten, die ihnen zeigen, dass man über seinen Schatten springt, nur um bei der Person zu sein. Ist etwas vorgefallen, wo du gezögert hast?“

„Ja.“, gab ich leise zu. „Sie hat sich übergeben und ich stand weit weg. Es ging einfach nicht… und dann die Kinder…“

Lilith schüttelte sich kurz und überlegte. Was überlegte sie?

„Nicht unsere Kinder. Andere. Aber sie schien mit mir noch nicht das letzte Wort darüber geführt zu haben.“

„Oh, ich dachte schon, weil ihr schlecht war, dass sie Schwanger ist.“, kicherte sie kurz, bevor sie wieder ernst wurde und ich etwas bleich. Schwanger? Das wäre die Katastrophe schlecht hin, aber wir hatten bis auf einmal immer verhütet… Das wäre wirklich ein zu großer Zufall, oder?

„Also. Sie ist bestimmt sauer. Man hält einer Frau die Haare und streichelt sie. Es ist nicht gerade schön und glaub nicht, dass es nur für dich eklig ist, denn ihr kommt es den Hals hoch. Man fühlt sich als Mensch schwach und brauch jemanden der einen hält. Aber sag, es war noch etwas oder? Sonst würdest du hier nicht alleine sitzen.“

„Ich habe über unser Sexleben geprahlt vor ihren Freunden?“

Sie erstarrte und schlug die Hand gegen den Kopf: „Bist du unsensibel. Es gibt ja Menschen, die gerne über ihr Sexleben reden, aber sie ist bestimmt nicht der Typ, so schüchtern, wie sie gegenüber meinen Outfits ist. Sie hat sich geschämt.“

„Aber es störte sie nicht.“

„Aber SIE! Mann. Frauen genießen gerne. Tiefe Gewässer? Die Arme ist am Boden zerstört und denkt wahrscheinlich, sie halten sie für eine Schlampe oder so, wenn du nebenher erwähnt hast, wie oft ihr es tut. Japaner sind da doch meist zurückhaltender… Weiter?“

„Inu Yasha ist hier und sie will nicht, dass ich auf sie aufpasse. Sie meint es eskaliert.“

Ihre Schultern sanken. „Wow. Der Konkurrent ist da. Aber so hast du es ihr bestimmt nicht gesagt. So harmlos. Ich kenne dich Kontrollfreak doch. Frauen lieben Beschützer, aber nicht, wenn sie vereinnahmt werden. Ich besorg dir ein Buch. Das brauchst du und du wirst es dir einprägen. Wir sind in der Zukunft und nicht in der Steinzeit, wo Mann Ugga ugga macht, die Frau sich über die Schulter wirft und mit nach Hause nimmt. Mann. Die muss stinkwütend sein. Vielleicht ist es gut, dass sie dich heimgeschickt hat, sonst hätte sie bestimmt Schluss gemacht. Du hast ja heute einige Regeln gebrochen.“

Ich erstarrte. Schluss machen? Was war, wenn Inu Yasha dann wieder eine Chance bekam? Würde sie das tun?

Eine Hand auf meiner Schulter ließ mich wieder aufblicken. Sie lächelte sanft und wuschelte meinen Kopf: „Männer. Einsicht ist der erste Weg zur Besserung.“

Ich knurrte leicht, doch sie kraulte einfach meinen Kopf und lachte. „Hunde die bellen, beißen nicht. Ich würde sagen, du begleitest mich und wir kaufen Rosen und Schokolade. Und etwas gegen ihre Übelkeit. Sowas kommt oft wirklich an. Das zeigt, dass du dir Gedanken gemacht hast. Es gibt auch Kaugummis und so. Du bist ja kaum erträglich, wenn du hier so rumhängst. Ich zieh mir was ‚Normales‘ an und dann geht es los. Also zieh dir auch was Legeres an. Siehst aus wie auf einer Geschäftsreise.“

Ich nickte und sah ihr nach. Warum ließ ich mich nur von ihr anfassen? Aber wenigstens hatte sie mir eine Lösung präsentiert. In dieser Zeit musste man um seine Frau werben. Schlechte Zeiten. Sich überwinden, egal wie schlimm es ist…Sie war mit mir gekommen und ich schaffte nicht mal ihr Haar zu halten. Puh…

Geschwind zog ich mich um und sah dann schon, wie meine Tür aufging. Da stand Lillith. Wunderbar. Seit ich hier war, machte ich teils zu oft was mit ihr. Ich glaube so etwas nannte man Freundschaften. Heute hatte sie auch nicht wirklich versucht mich zu verführen. Vielleicht war das ja endlich der Durchbruch. Aber das sie noch einen Schlüssel hatte? Kagome könnte das wirklich falsch verstehen. Ich hatte es ja schon beinahe falsch verstanden, als sie halb nackt vor mir stand…

So machten wir uns auf den Weg. Ich hatte eine blaue Jeans und ein schwarzes T-Shirt an. Es saß recht gut… Während ich an einem Schaufenster vorbei ging, blickte ich hinein und schien auch nicht mehr so rauszustechen. Nur mein Haar war etwas viel zu lang. Ich sah es an und strich einmal darüber. Wäre es kürzer… wäre ich dann normaler?

„Vergiss es. Lass es dran. Und wenn, frag sie vorher, bevor du überlegst, sie abzuschneiden. Es macht dich aus. Man sollte schon etwas von den anderen abgrenzbar sein. Als Model ist das sowieso nicht gut, einfach Haare abzuschneiden.“

Ich nickte. Es war zusammengebunden, aber diesmal locker. Sie hatte mir geholfen. Kein streng gebundener Pferdeschwanz. Es machte mich nur ernster, als ich sowieso schon war.

Wir kauften erstmal in der Apotheke ein. Es gab sogar etwas gegen Flugübelkeit. Ich kaufte ihr gleich eine ganze Palette und dort hörte ich es schon wieder. Schwangerschaft… Warum glaubten das alle? Es verunsicherte mich schon etwas, je öfters ich es hörte…

Als nächstes kam ein Buchladen dran, wo sie mir das passende aussuchte, aber anstatt, dass sie es kaufte, musste ich es tun. Sie meinte, es wäre meine Aufgabe. Schlechte Zeiten. Überwindung des Stolzes.

Gut. Gemeistert. Ich betrachtete das Buch. Wenigstens war es nicht so auffällig und es war gut gegliedert, wie man in welchen Situationen gut reagieren konnte. Das ich mal eine Anleitung bräuchte, hätte ich nie vermutet. Aber ich hatte es Izayoi versprochen. Ich würde es nicht in den Sand setzen.

Als nächstes kamen die Pralinen dran und ich musste feststellen, dass ich in den Monaten noch nicht erfahren hatte, was sie gerne mochte… Ich entschied mich gegen den Alkohol. Sie meinte wegen der Übelkeit und man wusste ja nicht, ob sie doch schwanger war. Konnten die damit nicht mal aufhören? Ich wählte eine große Packung mit verschiedenen Sorten von einer deutschen Firma namens Lindt. Sie waren sehr teuer und ich erhoffte mir damit einen Treffer zu landen.

„Jetzt noch die Blumen.“, flötete Lilith und schleppte mich in einen Blumenladen. Ich war schon gut mit Tüten bepackt. Wie musste das nur aussehen? Ich machte mich zum Affen… Gehörte das dazu? Ob das im Buch auch so stand? Man musste sich zum Affen machen? Ich wählte zwischen genug Blumen ein Strauß mit Rosen aus, den sie gekonnt zusammenbanden. Sie hatten ein knalliges Rot. Des Weiteren wurde es mit einer Silberspirale und einigem Grünzeug verziert. Die Frauen grinsten mich verliebt an und überreichten mir den Strauß. Ich sah Neid in ihren Augen. Wahrscheinlich hieß das, das meine Wahl gut war.

Als wir draußen waren, hielt mich Lillith auf und blickte mich von oben bis unten an. „Wunderbar. Jetzt geh zu ihr und entschuldige dich. Wenn sei ehrlich, wie es für dich war und gib zu, dass du überfordert warst. Auch wenn dein Stolz darunter leiden wird, aber so ist das in einer Beziehung.“

„Gut. Wenn es nicht klappt, werden wir ein langes Gespräch führen.“

„Schon verstanden, aber versuch es erstmal.“

Wieder nur ein Nicken, während ich mich in ein Taxi begab und mich zu Kagome fahren ließ. Je näher wir kamen, desto aufgeregter schien ich. Ob diese Geschenke wohl klappen würden? Ich hatte auch das Buch mit… Ich war ja schon fast versucht, es ihr zu zeigen. Sie meinte ja, Frauen mochten es, wenn man mitdachte. Da wäre das wohl wie der Sieg im Krieg. Aber die Schmach…

EGAL! Ich würde das jetzt durchziehen. Als ich angekommen war, sackte mir das Herz regelrecht in die Hose, während ich eine Stufe nach der anderen nahm. Ich konzentrierte mich auf den Rosenduft. Ob sie das auch so roch, wenn er dicht an ihrer Nase war?

Ich war wohl auf alles vorbereitet, außer auf das eine. Als ich die letzte Stufe nahm, sah ich sie. Kagome und Inu Yasha. Da saßen sie auf der Bank beim Baum und hielten Händchen. Ich erstarrte regelrecht. Es war nicht so, dass ich wütend war, dass ich ihn töten wollte, sondern ich fühlte mich in die Vergangenheit zurückversetzt. An den Tag, wo ich den Mut gefasst hatte und ich meinen Vater mit ihr so traut wiedergefunden hatte. Die Rosen fielen zu Boden und der Wind wehte einige Blütenblätter auf, die sich gelöst hatten. Schnell wollte ich fliehen. Warum nur? Als ich bemerkte, wie die Blätter zu ihr getragen wurden, und eins in ihren Schoß fiel. Überrascht blickte sie auf und starrte genau mich an, wie auch Inu Yasha, dem wohl die Augen bei meinem Anblick rausfielen. Die Beiden. Ich war nicht lange weg gewesen, nur ein paar Stunden! Um jeden Preis musste ich um Fassung ringen. Das hatte nichts mehr mit Fairness zu tun. Hatte sie gewusst, dass er da war und mich deswegen weggeschickt?

„Sesshomaru.“, hauchte sie, doch ich wollte sie gar nicht mehr anblicken. Ich stellte die Tüten auf den Boden und wendete mich um.

„Du musst nichts mehr sagen.“, verlautete ich so laut ich noch konnte. „Ich verstehe schon. Behalt die Sachen trotzdem.“

Dann wollte ich gehen, doch etwas hielt mich auf. Ich konnte nicht einfach gehen. Dort stand ich, wie der letzte Vollidiot und konnte mich nicht überwinden zu gehen, ich wollte hinsehen, wollte es sehen, wollte verletzt werden, nur damit ich sie hassen könnte. Gute und schlechte Zeiten. PAH! Das nennt man Versagen auf erster Linie. Nicht dass ich mich zum Idioten gemacht hatte, nein es war auch umsonst gewesen und deswegen stand ich noch dümmer da.

Nach ein paar Atemzügen wollte ich schon doch gehen, aber dann spürte ich, wie sich schlanke warme Arme um meinen Körper schlossen und mich festhielten.

„Jetzt warte doch. Du verstehst die ganze Situation falsch!“, keuchte sie und presste ihren Kopf in meinen Rücken. Meine Nüstern blähten sich auf, als ich ihren zarten Geruch in mir aufnahm. Die Rosen kamen nicht an diesen Geruch ran. Auf keinen Fall.

„Was versteh ich denn falsch? Ihr haltet Händchen…“

„Ach Sesshomaru. Wir haben nur geredet und ich habe ihm erklärt, wie es ist. Versteh es bitte nicht falsch. Frag ihn doch.“, meinte sie und zerrte an mir, bis ich mich zu Inu Yasha wendete. Dieser nickte nur leicht und schien echt verletzt zu sein. Traurig. Inu Yasha war wohl immer derjenige gewesen, der seine Gefühle zeigen konnte. Hatte sie nur versucht ihn zu trösten?

„Siehst du? Darum wollte ich auch nicht, dass du da bist. Inu Yasha und du, ihr seid Dickköpfe und keiner würde dem anderen gegenüber Gefühle zeigen wollen. Ich wusste ja nicht, dass du gleich wieder kommst… Ehrlich nicht, ich dachte du würdest dich die ganze Woche nicht zeigen…“

„Falsch geraten.“, murmelte ich und löste mich sanft aus ihrer Umarmung, bevor ich mich bückte und die Sachen alle aufhob. „Ich habe dir etwas mitgebracht.“, meinte ich nur und schielte zu Inu Yasha. Schlechte Zeiten. Über Schatten springen. Stolz ruhen lassen. Vielleicht würde Inu Yasha dann auch verstehen, was mich von ihm unterschied.

Erst übergab ich die Rosen, nachdem ich sie etwas gereinigt hatte. „Sie sind jetzt leider etwas schmutzig und ein paar Blüten sind ab, aber ich kann neue holen.“

„Nein nein. Sie sind wunderschön.“, hauchte sie und schnupperte genüsslich an den Blüten. Mein Herz beruhigte sich, während ich ihr so zusah. Leider musste ich sie stoppen, aber naja. Es wartete noch mehr auf sie.

„Hier hätte ich noch Pralinen. Ich habe eine Packung mit verschiedenen Sorten gekauft, leider wusste ich nicht, welche du präferierst. Und Tabletten gegen Übelkeit.“, verlautete ich und zeigte ihr die Tüten, in die sie sah. Die Sachen gegen Übelkeit, ließen sie knallrot anlaufen. Wahrscheinlich auch die Menge. „Ich weiß nicht, was besser hilft… Falls wir noch mal Ausflüge unternehmen oder dir so schlecht wird.“

Sie nickte und lächelte. „Danke…“

Jetzt käme der schwierigste Part und ich verfluchte es beinahe schon, dass ich es mir so sehr vorgenommen hatte. Musste Inu Yasha da sein? „Das letzte ist für mich eher, aber ich wollte es dir zeigen. Es wurde mir wärmstens empfohlen. Es tut mir auch leid, dass ich vorhin nicht deine Haare gehalten habe. In Sachen Beziehung bin ich wohl ein Anfänger.“, verlautete ich und zeigte ihr das Beziehungsbuch. Ich hörte Inu Yasha keuchen. Hoffentlich verstand er es jetzt, dass es keinen Platz mehr für ihn hier gab. Hoffentlich.

Sie war auch erstarrt und nahm mir das Buch aus der Hand. Schnell durchblätterte sie es und wurde knall rot. „Hast du das wegen mir gekauft?“

„Ja. Wegen wem denn sonst? Und ich habe es auch selbst bezahlt.“, fluchte ich leise und schnappte es ihr wieder aus der Hand, bevor ich es in der Tasche verschwinden ließ. „Eigentlich gehörte das nicht dazu, dass du es weißt, aber ich dachte, du solltest es wissen, dass ich versuchen werde, daran zu arbeiten.“

Und dann heulte sie. Sie fing wirklich an zu flennen und umarmte mich. Sie presste ihr Gesicht an mein T-Shirt und drückte mich immer fester. Ein Blick zu Inu Yasha verriet mir, dass er sehr geknickt war. Sollte ich mit ihm Mitleid haben? Ich wusste es nicht. Er war ja schon mein Bruder und er durchlebte das, was ich einst durchlebt hatte, doch ich würde sie auch nie wieder hergeben. Langsam umarmte ich auch sie und küsste ihre Tränen weg, während ich ihren Rücken streichelte. Es wurde still um uns und es schien mir, als gäbe es nur noch uns.

„Weine nicht.“

„Aber ich bin so glücklich… Vielen lieben Dank für all die schönen Sachen! Ich habe dich so angefahren und du? Du machst dir so einen Kopf und kaufst Sachen für mich! Dabei war ich auch nicht gerade fair… Es tut mir so leid! Auch, dass du das eben sehen musstest, wo du gesagt hattest, dass dir so etwas mal geschehen war… Ich fühl mich so dumm…“, flennte sie, während mein T-Shirt immer nasser wurde, aber es störte mich nicht. Sie war glücklich und das zählte. Jetzt schuldete ich Lillith wohl etwas…

„Gute und schlechte Zeiten.“

„Ja, gute und schlechte Zeiten.“, flüsterte sie noch, während wir hier noch eine halbe Stunde einfach rumstanden.

Als wir uns dann endlich lösten, war Inu Yasha weg, jedoch war ich mir gar nicht sicher, ob er gegangen war oder nicht. Vielleicht hätte ich mit ihm reden sollen. Diese Zeit veränderte mich wirklich. Bisher wollte ich ihn umbringen bei Problemen, aber Reden schien manchmal wahre Wunder bewirken zu können.

„Er ist weg...“, hauchte Kagome und sah sich noch einmal um, bevor sie alle Sachen nahm. Ich schnappte sie ihr jedoch weg und half ihr, sie ins Haus zu bringen.

„Nächstes Mal schreib mir eine SMS.“

„Sollte ich wohl… Sesshomaru… Wir sind wohl nicht perfekt, was?“

„Welche Beziehung ist das wohl, wenn es so viele Ratgeber gibt?“

Sie kicherte leicht und küsste mich, bevor sie eine Vase rauskramte: „Hast Recht. Wahrscheinlich die Wenigsten. Und wir sind noch eine Nummer extremer.“

„Das macht uns aber besonders.“, meinte ich nur, während ich ihr half und wir uns den halben Abend mit dem Buch und den Pralinen beschäftigten, die wirklich gut ankamen. Es gab wirklich merkwürdige Dinge darin und ich hoffte, dass ich nie alles anwenden müsste.


Nachwort zu diesem Kapitel:
:) So ^^
Lillith unsere Ratgeberin, sollte vielleicht auch mal ein Buch schreiben?^^
Im nächsten Kapitel besucht Kagome den Frauenarzt.

Da war ja mal was mit der Pille!
Oder wird sie etwas erfahren, dass sie beunruhigen wird?

Könnte sie Schwanger sein oder nicht? Eine Aufklärung erfolgt im nächsten Kapitel :)

Zumindest eine Person sollte es ja mal endlich wissen :)

Das nächste Kapitel heißt : Schwangerschaft? Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Lexischlumpf183
2016-09-13T10:18:18+00:00 13.09.2016 12:18
Oh und wie lange muss ich warten? 😖
Aber erstmal, schönes Kapitel. Bin begeistert das Sess wirklich versucht mit Kagome eine richtige Beziehung zu führen und sich echt reinhängt.😍😍 Also eigentlich fände ich es schon lustig wenn Kagome schwanger wäre, aber ich würde lieber noch eine Weile die Beziehungsentwicklung ohne Kind genießen wollen, wird bestimmt noch aufregend genug bei den beiden Sturköpfen. Aber ich lass mich jetzt mal überraschen und hoffe gaaaanz schnell weiterlesen zu können 😁😃
Antwort von:  Kibo-kamichan
13.09.2016 13:13
mal sehen, ob ich es eben schnell schaffe, beta zu lesen ^^ hab zwei Kapitel geschrieben *hust*
Es hat mich gepackt :) sonst gibt es heute Abend gegen 12 uhr das Vergnügen... blöde Spätschicht ^^
Und denk dran xD 9 Monate Schwangerschaft sind drin :P
Antwort von:  Lexischlumpf183
13.09.2016 17:40
😁😁 ich hab mir schon recht früh gedacht das da was im Busch ist, also überraschen würde es mich nicht 😃😃


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