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Cold Winds

Der Tag, an dem eine Legende real wurde...
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Musiktipp zum Kapitel:
https://www.youtube.com/watch?v=a13CYEcDVkw Komplett anzeigen

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Chappifressende Zombies?

Am nächsten Morgen war die Stimmung bedrückter als je zuvor. Link und ich saßen zusammen am Lagerfeuer und überlegten, wie es weitergehen sollte, jetzt, da wir Hinweise bekommen hatten, mit denen wir nichts anfangen konnten. Und die Situation wurde umso verzweifelter, als wir feststellten, dass sie nicht unbedingt um die nächste Ecke zu finden sein würden.

„Wo bei den heiligen Göttinnen sollen wir denn bloß anfangen? Ich meine, die Steine könnten auf der ganzen Welt sein...!“, schloss Link nach einiger Zeit verzweifelt. Ich fuhr mir mit der Hand durchs Gesicht und versuchte, den Stress zu vertreiben. Konnte es wirklich so schwierig sein?

Link seufzte und trat enttäuscht mit dem Fuß nach einer leeren Dose, die herumlag.

„Ich dachte, ich könnte es schaffen, aber jetzt hänge ich wohl schon allein am Rätsel der Göttinnen fest.“

„Lass den Kopf nicht hängen, wir werden des Rätsels Lösung schon finden. Du bist doch sonst immer so optimistisch.“, versuchte ich ihn zu beschwichtigen, „Jetzt lass uns erst mal etwas essen, auf leeren Magen denkt's sich schlecht.“ Ich nahm meinen Rucksack und spähte hinein, ob noch irgendetwas Essbares überlebt hatte, doch anscheinend war einzig der Schlafsack und einige andere, robustere Dinge noch in Ordnung.

Der Rest hatte sich in einen pampigen Matschbrei aus Verpackungen und ihrem Inhalt verwandelt.

„Das auch noch.“, meinte er angesichts der Miene, die ich aufsetzte.

„Halb so wild, sehen wir uns doch woanders einmal um, wo wir noch etwas finden können.“, sagte ich. Wir packten alle Sachen ein und machten uns auf den Weg, über Feld und Wiese, über Stock und Stein.
 

Hier, in der noch einigermaßen freien Natur konnte man das Ausmaß von Ganondorfs Zerstörung noch nicht sehen. Bäume, Wiesen, Felder, alles so wie immer. Dann jedoch kamen wir erneut in eine kleine Siedlung, nicht zerstört, aber verlassen. Die Ortschaft unterschied sich nicht sonderlich von anderen. Früher hatte sie sicher sehr friedlich ausgesehen. Sträucher und Blumen wuchsen an vielen Ecken und die Fassaden sahen alle sauber verputzt und geklinkert aus. Aber alles in allem machte es nun einen armseligen Eindruck.

„Jetzt erst fällt mir auf, wie sehr wie schon im Krieg stecken...“, flüsterte ich beim Anblick der wie leer gefegten Straßen. Vertrocknete Pflanzen in den Fenstern der trostlosen Häuser und vom Müll und Unkraut überwucherte Straßen waren nur ein Anzeichen dafür, wie einsam diese Gegend wirkte. Wie lange es wohl her war, dass die letzten Leute von hier geflohen waren?

„Wie im reinsten Zombiefilm...“ „Es sieht aus, als wären die meisten sehr stürmisch geflohen...“, murmelte Link leise, während er einen schiefen Laternenpfahl, den wohl jemand in reiner Hast angefahren hatte, begutachtete, und steuerte auf einen verwahrlosten Supermarkt zu. Ich drückte gegen den Türgriff.

„Abgeschlossen.“

„Nicht so schlimm.“ Er zog sein Schwert und hieb mit dem Griff gerade so feste gegen das Glas im Schaufenster, dass es zersprang. Wir betraten das Gebäude und bahnten und Wege zwischen Schildern, die Dinge wie: „Frohes Shoppen!“ oder „30% Rabatt“ verkündeten.

Es stank nach Schimmel. Der glatte PVC-Boden war ziemlich rutschig; er war wohl schon lange nicht mehr gefegt worden. Vergammeltes Obst lagerte in den Fruchtauslagen und bot Tausenden von Minifliegen ein Zuhause.

„Am besten packen wir nur ein, was sich wirklich lange hält.“, sagte er und griff sich die erstbesten Konserven vom Regal. Ich blickte nach draußen, nur um sicherzugehen, dass uns nicht direkt wieder eine gigantische Riesenechse angreifen würde, sobald wir uns hier etwas länger aufhielten. Es war so schrecklich still... Mehrere Werbeschilder an den Wänden priesen Modelabels und Parfums an; Die Reklame war wohl das einzige, von dem aus man schließen konnte, wie lange diese Stadt bewohnbar gewesen war. Schleichend sah ich mich um.
 

Ich betrat einen anliegenden Raum, wahrscheinlich ein Pausenraum der Mitarbeiter, indem es außer einem kleinen Esstisch, ein paar klapprigen Holzstühlen und einem alten Radio nichts außergewöhnliches gab.

Er war ziemlich abgedunkelt, durch die kaputte Jalosie drang nur gedämpftes Licht. Aber auch hier waren die Spuren der Verwahrlosung deutlich zu erkennen.

Ich drückte das Radio an und hinterließ im Staub des Schalters einen auffälligen Abdruck. Vielleicht würde ein wenig Musik uns von der Trostlosigkeit der Umgebung ablenken. Eine wenig enthusiastische Frauenstimme erklärte detailgenau, wie man von den vielen Ortschaften der Umgebung zur nächsten Sammelstelle für Flüchtlinge kam, und, wohin man auch schaltete, sie blieb. Dann war es in der kurzen Zeit noch viel schlimmer geworden...

Den Informationen lauschend, fing ich an, ein paar Saftflaschen aus dem Schrank zu räumen. Auf diesem Gebiet lag ein Schleier der Hoffnungslosigkeit. Ich versuchte, ihn nicht auf mich einwirken zu lassen, doch das war schwer...
 

Als ich meinen Rucksack endlich zur Genüge gepackt hatte, merkte ich, das ich mich gezwungen hatte, mich einzig und allein auf das Sammeln zu konzentrieren, sodass ich vom Radio nicht viel erfahren hatte.

„...kam es in vielen Regionen zu verstärkten Bodenaktivitäten. Schuld daran könnte nach der Meinung vieler Geologen eine kurzzeitige Aktivierung einiger erloschener Vulkane handeln, die vielleicht von ausgehenden Magnetfeldern der...“ Ich horchte auf. Wenn jetzt auch noch Naturkatastrophen mit ins Spiel kamen, war unser Glück wahrlich perfekt. Gewaltige Feuersbrünste, die die Welt verschlangen, fehlten uns schließlich noch. Augenblick, Feuersbrünste? Vielleicht war dies kein Akt der finsteren Mächte, sondern...
 

Ich schnallte mir den Rucksack auf den Rücken und ging zurück in den Verkaufsraum, wo Link damit beschäftigt war, Hundefutter zu sortieren.

„Das... Das ist nicht dein Ernst, oder?“, fragte ich mit einem bestürzten Blick auf die ordentlich nebeneinander gestapelten Dosen.

„Was?“, fragte er und blickte irritiert auf das Chappi, das er in der Hand hielt.

„Ach, Dodongomist...“, murmelte er und stellte sie ins nächstbeste Regal.

„Ich stehe wohl ein wenig neben mir...“ Ich lächelte.

„Kommst du mit? Ich habe genug eingepackt für die nächsten Tage. Wir müssen nach einem PC suchen, der noch funktioniert.“

„Weshalb?“

„Ich glaube, ich habe die Lösung des Rätsels gefunden. Aber ich muss wissen, welche Orte in Frage kommen...“

Ich schritt zum Fenster, Link folgte mir. Kaum waren wir draußen angekommen, suchte ich mir das Haus aus, das am vertrauenswürdigsten aussah. „Da, das nehmen wir.“
 

Als wir jedoch die Haustür an der Seite einer Einfahrt eine eingebrochene Tür vorfanden, zweifelte ich an meinem Bauchgefühl.

Schreckliche Szenen spielten sich bereits in meinem Kopf ab, aber in den anderen Wohnstätten sah es sicher nicht besser aus.

Ich biss die Zähne zusammen.

„Lass uns reingehen.“

Drinnen war es stockfinster. Anders als in dem Geschäft waren hier die Fenster mit Rolladen verbarrikadiert worden und es drang nicht ein einziger Lichtstrahl mehr hinein, außer dem wenigem Licht, das hinter uns durch die Tür fiel. Ich suchte nach einem Lichtschalter, fand einen und knipste ihn an. Nichts geschah.

„Sicher liegt es an der Sicherung. Aber lass uns trotzdem weitersuchen, um Strom zu bekommen müssen wir ja nur zurück in den Laden.“

Anscheinend lagen auch hier Dinge überall auf dem Boden verstreut, denn es war ein schwieriges Unterfangen, vorwärts zu gelangen, ohne zu stolpern.

„Sei vorsichtig...“, sagte Link leise zu mir, und das machte mich nur noch nervöser, als ich es ohnehin schon war.

Ohne Taschenlampen kamen wir hier wohl nicht weiter, also kramte ich eine aus den Tiefen meines Rucksacks hervor.

„Sieh mal, da ist eine Treppe...“, meinte Link zu mir und stellte seinen Fuß auf die erste Stufe, um besser hinauf leuchten zu können.

„Lass mich am besten das Obergeschoss übernehmen, dann sind wir schneller fertig.“ Und bevor ich irgendwelche Einwände erheben konnte, war er schon oben verschwunden.

Es war mir zwar nicht wohl dabei, aber sicher hätte er mich nicht allein gelassen, wenn er gemeint hätte, dass hier irgendwo ernsthaft eine Gefahr lauerte.

Ich suchte nach einem Computer, aber nirgendswo war eine Spur auzumachen, also ging ich weiter hinein, bis das Tageslicht vom Ausgang nicht mehr zu sehen war. Um die düstere Umgebung ein wenig aus meinen Gedanken zu vertreiben, summte ich unmelodisch vor mich hin, bis dass mir auffiel, dass ich andauernd die Noten der Hymne der Sonne wiederholte. Vielleicht war ich doch ein wenig nervöser, als ich es zugeben wollte. Gott, warum war es nur so schwer, sich zusammenzureißen? Wieso sollten ausgerechnet in dieser Ruine dunkle Wesen ihr Nest errichtet haben...? Eine Szene aus "I'm Legend" fiel mir ein, und ich wusste, warum. Dunkelheit, Schutz vor der Sonne... Und im Moment kam ich mir vor wie Will Smith als letzter Mensch auf Erden, ebenfalls als Teil einer Legende. Die Zusammenhänge waren unverkennbar. Hör mal, das bildest du dir ein, jetzt such' gefälligst weiter, du Angsthase!
 

Plötzlich vernahm ich von oben dumpf Links erstaunte Stimme.

„Gina, hörst du das auch? Irgendetwas wimmert hier!“

„Wi-wimmern? Ich höre nichts...“, wiederholte ich stotternd und wie vom Blitz getroffen stand ich da. Nein, bitte, alles nur das nicht! Es gab nur ein Wesen im Zelda-Universum, das so seltsam wimmerte...

„Dann muss es von oben kommen. Ich sehe mich mal um.“, hörte ich ihn schlussfolgern, bevor sich seine Schritte wieder entfernten.

„Link? Link, warte auf mich!“, rief ich, doch da war er schon davongestapft.

Mit klopfendem Herzen ging ich zurück zur Treppe und stieg Stufe für Stufe hinauf.

„Link?“ Auf einmal war es erschreckend leise.

Oder bildete ich mir das ein? Nein, es war wirklich totenstill. Viel zu still. Und die rutschigen Holzdielen, auf denen ich gerade entlangschlich, knirschten viel zu laut. „He, hör auf damit!“, hörte ich ihn aus einem anliegenden Zimmer schreien, bevor ich hörte, wie etwas zu Boden geworfen wurde. Um Himmels Willen, was hatte er da nur gefunden?

Oder vielmehr: Was hatte ihn gefunden?
 

Als ich überstürzt die Tür aufriss, hinter der er sich befinden musste, hatte ich nichteinmal Zeit, die Taschenlampe aufzurichten, da riss mich ebenfalls etwas nieder. Ich verlor die Lampe, knallte mit dem Kopf hart gegen etwas, das ein hohl klingendes „Plonk!“ von sich gab und spürte aufeinmal ein großes Gewicht auf meinem Torso.

„Hilfeeee!“

Erschrocken stieß ich einen lauten Schrei aus, bis mir das Wesen die Luft zum Atmen nahm.

„Nein, hau' ab, du wandelnder Leichnam! Wah, lass mich...!“

„He, nicht so hastig...“, meinte Link und fing laut an zu lachen.

Dann verschwand das etwas von mir, ich sprang hastig auf und Link richtete seine Taschenlampe auf das Wesen, das mir mit seinen langen Ohren und der hechelnden Zunge keine Angst mehr einjagte. Erleichtert seufzte ich auf. „Sowas, ein Hund...“, sagte ich erleichtert, „Und ich dachte schon... Naja, was soll's. Puh.“

Vorsichtig streichelte ich seinen Kopf.

„Du Armer, hat man dich einfach hier zurückgelassen?“

„Schau mal hier...“, sagte Link und deutete auf den Tisch, unter dem das arme Tier wohl zuvor gelegen haben musste.

„Ein Laptop!“, fing ich an zu jubeln, „Hoffen wir, dass er nicht passwortgeschützt ist...“ Nachdem wir endlich gefunden hatten, was wir gesucht hatten, konnten wir uns zurück in den Laden begeben, wo es etwas heller war und es genügend Strom gab.

Während Link sich um die Instandsetzung des Computers kümmerte (worüber ich auch ein wenig verwundert war, aber nichts sagte), gab ich dem ausgehungerten Tier eine Dose des gut sortierten Hundefutters.

„Sieh ihn dir nur mal, man kann die Rippen zählen...“

Mitleidig starrte ich auf seinen Bauch. Anscheinend handelte es um einen Mischling, oder zumindest eine Rasse, von der ich noch nie etwas gehört hatte. Er sah für mich mehr nach Wolf als nach einem Hund aus, obwohl die Färbung des Fells etwas anderes sagte. Überall goldblondes Fell bis auf die Ohren- und Schwanzspitze, die durch ihre dunkle Färbung besonders ins Auge stachen.

„Frisst er?“, erkundigte sich Link.

„Als hätte er Jahre nichts gegessen.“, gab ich ihm zur Antwort. „Entweder hat man ihn wohl hier vergessen, oder er wurde absichtlich hiergelassen. Beides wären sicherlich keine schönen Erfahrungen...“

Der Hund fiepte kurz, als wolle er mir Recht geben.

„Du armer...“

Ich schenkte ihm einen mitleidigen Blick. Der Hund blickte zurück.

Ich zuckte zusammen, denn seine Augen waren rubinrot und so grell, dass man hätte meinen können, dass sie leuchteten. War das normal für einen Hund?

„Ähm... Link?“

„Hm?“, erwiderte er in Tastatureingaben vertieft.

„Passiert es häufiger, dass Hunde rote Augen haben?“

„Wie?“, fragte er und sah auf. „Oh... Ich weiß nicht, vielleicht?“

Der Hund sah nun um sich, als hätte er Angst davor, dass wir ihn jeden Moment vergiften. Ihr solltet eure Blicke mal sehen, hörte ich ihn förmlich sagen.

„Oh, es läuft!“, fing der Held aufeinmal an zu jubeln, „Also, wonach genau wolltest du jetzt suchen?“

„Ich habe eben im Radio etwas über Naturkatastrophen gehört, die sich über der ganzen Welt ausbreiten sollen... Ich schätze, dass hat etwas mit unserem Auftrag zu tun, was meinst du?“

„'Weltweite Notlage: Flutwellen brechen herein, Vulkane aus'...'“

„Wie hast du das denn so schnell gefunden?“

„Musste ich gar nicht. Es stand auf der Startseite.“, erwiderte er leise.

Ich schwieg und blickte auf den Boden vor mir.

„Schau mal, am heftigsten war es hier, schreiben sie. Da hat sich ein gewaltiger Abgrund aufgetan, bis zum Rand gefüllt mit Lava...“

Ich kam zu ihm und entdeckte eine Ödnis, wie ich sie noch nie so auf einem realen Foto gesehen hatte. Gleißend rote Ströme flüssigen Gesteins strömten durch aschebedecktes, karges Land. Es sah aus wie eine Zeichnung von den Anfängen unseres Planeten.

„Da steht, es war in Afrika.“

„Das war mal der Kilimandscharo...“, meinte Link leise, „Ich wusste gar nicht, das der Berg vulkanischen Ursprungs ist - war...“

„Ich wusste gar nicht, dass er in Afrika lag...“

Er sah mich erstaunt an. Ich zuckte die Schultern und grinste.

„Du weißt doch, Erdkunde ist nicht gerade meine Stärke...“

Er lächelte zurück. Zumindest hatte ich ihn ein klein wenig aufgeheitert, das war immerhin besser, als wenn er weiter so ausdruckslos auf den Bildschirm starren würde. Link stand auf und setzte sich seufzend auf den Boden, wo er anfing, den Hund am Bauch zu krabbeln.

„Meinst du, der erste Stein ist da versteckt?“

„Das könnte gut sein. Aber nur, weil es dort so schlimm war, heißt das ja nicht, dass er dort versteckt ist. Bei unserem Glück befindet er wahrscheinlich in irgendeinem Mini-Vulkan in der Eifel von der Größe eines Maulwurfhügels...“

„Wieso aufeinmal so pessimistisch, Hero?“, neckte ich ihn und suchte die Bildergalerie ab, auf der Suche nach irgendetwas, was uns einen Hinweis hätte liefern können.

„Weil wir einfach kein Glück haben! Ich meine, niemand sagt uns konkret, wo wir anfangen -“

„Gefunden!“, rief ich so laut und erfreut, dass ich den Hund aus seinem verdösten Erholungsschlaf riss und er ein ersticktes Quieken von sich gab.

„Sorrygung!“

„Was hast du denn gefunden? Jetzt spann mich nicht so auf die Folter!“

„Hier steht, dass an drei Orten auf der Welt Meteoriten eingeschlagen sein sollen, die durch die Atmosphäre auf die Größe von einem gewöhnlichen Bücherregal zusammengeschrumpft sind, und zwar in drei unterschiedliche Klimagebiete. Seltsam war, dass beim Verglühen alle drei zur selben Zeit hier ankamen und verschiedene Farben hatten, einer grün, einer rot, einer blau. Wenn das nicht unser Hinweis ist, dann weiß ich es auch nicht.“

„Wo sind sie denn abgestürzt?“

„Moment... Einer mitten in das Urlaubsparadies, über das wir gerade gesprochen haben, einer an der Süd-Ost-Küste Grönlands und einer im Regenwald, irgendwo zwischen Brasilien und Bulgarien...“

„Bulgarien?“, hörte ich Link unterdrückt kichern.

„Ähhhh... Bolivien, das ist ziemlich klein geschrieben...“

Er stand auf und stellte sich hin, und obwohl er mehrere Meter entfernt stand, begann er sämtliche Bildunterschriften laut abzulesen, die zu sehen waren. Das musste ja kommen!

„Ihr Hylianer habt halt die besseren Augen...“, murmelte ich sarkastisch.

„Wie war das?“, fragte er laut und hielt sich eine Hand ans Ohr, während er langsam näher kam.

„Hylianer haben bessere Augen als gewöhnliche Menschen...“

„Bitte?“

„IHR HABT BESSERE AUGEN!!!“

„Jetzt schrei doch nicht so, ich bin doch nicht taub. Anscheinend habe ich auch noch bessere Ohren als du...“

Mit einem frechen Grinsen stahl er sich aus der Schusslinie meines tödlichen Blickes, bevor er mir höhnisch die Zunge rausstreckte.

„Ach ja, stimmt, ihr könnt ja die Stimme der Götter vernehmen. Sicher haben sie dir die Aufenthaltsorte der Steine längst verraten, und du lässt mich zum Spaß stundenlang rumgooglen...“

„In der Tat, so ist es.“

„WAS?“

Eine Dose Chappi flog nach ihm, bis sie an der Wand gegenüber zerschellte und aufsprang, worüber sich unser Hündchen sehr freute und sich mit Begeisterung darüber her machte.

„War nur ein Scherz...“, ertönte es lachend hinter einem nahestehenden Regal.

„Ist dir schon aufgefallen, was das Besondere an diesen drei Orten ist?“

„Nein, aber du wirst es mir sicher gleich verraten, oder?“

„Sie bilden ein gleichseitiges Dreieck, wenn man sie verbindet.“

„Ist das dein Ernst?“, fragte ich und sah mir die Entfernungen an.

Es stimmte.

„Nein, mein Erich. Spaß beiseite, jetzt ist es doch so gut wie sicher, oder?“

„Ja, ich schätze, du hast recht.“

Stille überkam uns.
 

Keiner von uns wollte fragen, wie wir weitermachen sollten, denn es war unklar, wie wir ohne jegliches Fortbewegungsmittel so schnell von A nach B kommen wollten, wo die meisten von ihnen inmitten der Krise nicht mehr funktionierten.

Nur das genüssliche Schlabbern des Hundes war zu hören.
 

Dann plötzlich krachte etwas weiter hinten im Laden.

„Was war das?“

Link zog sein Schwert.

Der Hund blickte von seinem Futter auf, schlich dann leise dorthin, wo er das Geräusch zu vermuten schien.

„Nein, bleib hier...“, flüsterte ich leise, hockte mich hin und wollte ihn zurücklocken, doch er lief weiter.

Ich wollte hinterher, doch Link hielt mich sanft zurück.

„Warte hier...“

Gerade ging er hinterher, da hörten wir das entsetzte Aufschreien eines Bublins und ein bedrohliches Knurren.
 

Dann plötzlich verstummte alles.

Link ging zu ihm hinüber und kam kurz darauf zurück.

„Ich glaube, unser Freund hier...“, er blickte zu unserem Begleiter,„hat kurzen Prozess mit ihm gemacht. Als ich ankam, sah ich nur noch eine dunkle Rauchwolke, die sich langsam in Luft aufgelöst hat...“

„Soll das heißen, er kann den Monstern etwas anhaben...?“, fragte ich, ein erstaunter Ausdruck legte sich auf mein Gesicht.

Link nickte und ich erriet, was er dachte.

„Anscheinend ist er kein normaler Hund.“ Wir sahen uns das Tier an, das sich ein paar kleinere Blutflecke von der Pfote leckte.

Als es bemerkte, dass wir es ansahen, warf es uns einen fragenden Blick zu, ohne innezuhalten.

„So süß er auch zu sein scheint, in ihm steckt anscheinend ein wahrer Killer...“, murmelte Link und fing an, den Kopf des Hundes wohlwollend zu täscheln.

Die roten Augen blickten mich unschuldig an.

„Ein Killer, hm...“, meinte ich verschmitzt.

Dann fiel mir etwas ein, in Anlehnung an einen meiner Lieblings-Animes.

„Mir ist gerade ein Name für ihn eingefallen. Wie wäre es mit Kira?“

Der Hund kam zu mir hinüber, setzte sich vor mich hin und gab mir eine Pfote.

„Genau, schlag ein, Kumpel!“, sagte ich lachend. Link schmunzelte, doch dann wurde er wieder enrster.

„Wir sollten uns hier besser nicht zu lange aufhalten. Dieser Kerl trug weder schwere Rüstung noch größere Waffen bei sich, also war er vermutlich ein Späher. Das bedeutet, in einer halben Stunde könnte es hier nur so von Monstern wimmeln, die auf der Suche nach etwas Essbarem sind.“

„Dann nichts wie weg...“, fügte ich hinzu, holte die Karte, auf der die drei wichtigen Orte verzeichnet waren, und lief hinter Link und Kira her, dem Sonnenuntergang entgegen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  shadow-queen
2014-11-18T15:14:59+00:00 18.11.2014 16:14
Haha!! Killerhund!! Aber mich würde schon interessieren, was für ein Anime das ist. Für neue Anime-Tipps bin ich immer offen. Aber dies ist echt mein Lieblings kapi!! Mach weiter so!
Anscheinend hat Gina mkt Erdkunde nichts am Hut. Ich habe früher auch immer Brasilien mit Russland verwechselt... *räusper*
LG, shadow-queen


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