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Sugar Sugar Rune - Sechs Jahre später (wird aktuell überarbeitet)

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Date mit Schokolade

Heimlich bin ich in die Stadt geflogen. Lovin würde vermutlich wieder einen Tobsuchtsanfall bekommen, aber es war schließlich schon dunkel und ich musste auch nicht gefahren werden, wie ein kleines Kind.

Ich wollte mich mit Hiroto vor einer Bar treffen. "Lucky Number Slevin", hieß es. Warum auch immer.

Hiroto stand freudestrahlend am Bürgersteig und winkte mir zu. Bei meiner Landung wäre ich fast in einem riesigen Müllcontainer gelandet. Als Landebahn war es wirklich nicht so geeignet. Ich war nur froh, dass ich nicht wirklich reingefallen war. Nach Müll riechend hätte ich das violette Herz wohl wirklich vergessen können. Aber eigentlich standen meine Chancen ganz gut. Ursprünglich wollte ich das lange, grüne Kleid meiner Mutter anziehen, aber Vanilla riet mir davon ab; es war zu sexy für eine gewöhnliche Bar. Widerwillig hatte ich es wieder in den Schrank gehängt. Vanilla drapierte einige Stücke auf meinem Bett. Aber nichts schien sie so richtig zu überzeugen. Es gestaltete sich schwieriger, als ich gedacht hätte. Ich wollte schon wieder resignieren, da hielt mir Vanilla ein schwarzes Kleid an den Leib. "Mit dem kleinen Schwarzen macht man nie was falsch." Also, sollte Vanilla nicht den Wettbewerb gewinnen, sollte sie auf jeden Fall eine Boutique eröffnen, dachte ich und grinste. Schließlich stand mein Outfit: das kleine Schwarze, hohe Stiefelettchen, eine Clutch von Vanilla und mein langes Haar fiel in sanften Wellen über meine Schultern. Als Vanilla mich verabschiedete war ihr Blick ein wenig glasig und ich verschwand, bevor sie wieder in Tränen ausbrechen konnte.

Ich lief auf Hiroto zu und er ergriff meine Hand. Ich wollte mich losreißen, durfte aber meinen Auftrag nicht vergessen. Ich brauchte ein violettes Herz. Also lächelte ich ihn nur an und er führte mich in die Bar. Drinnen war es abgedunkelt und einigermaßen gut besucht. Hiroto ließ meine Hand immer noch nicht los und wir gingen auf einen gemütlichen Tisch am Rand zu. Der Tisch sah ein wenig aus, als wäre er aus einem Diner. Ich setzte mich und griff nach einer Karte. Hiroto ließ sich gegenüber von mir nieder. "Schön hier.", sagte ich Hiroto mit anerkennender Stimme und lächelte. Sein Herz leuchtete orange. Na, damit kam ich nicht weit. Ich atmete tief ein und aus. Ich wusste, dass Lovin den Frauen immer auf die Brust schaute, wenn die sich bewegte. Vielleicht könnte das auch mein Trumpf sein. Ich hoffte nur, dass ich nicht so unbeholfen aussah, wie ich mich fühlte.

Offensichtlich nicht, denn ich merkte, wie Hirotos Augen immer wieder kurz zu meinem Oberkörper huschten und ich grinste. Eine Bedienung kam und wir bestellten. Hiroto nahm einen Longdrink und ich einen alkoholfreien Cocktail und kurz darauf erhielten wir unsere Getränke auch schon. Dafür, dass er sich sofort meine Nummer gekrallt hatte, war Hiroto jetzt ganz schön schweigsam. Als würde er meine Gedanken lesen, begann er dann das Gespräch: "Also, Chocola. Ungewöhnlicher Name übrigens. Sehr exotisch. Bist du denn auch so süß, wie Schokolade?" Ich musterte ihn mit hochgezogener Augenbraue. War das sein Ernst? Ich rang mir ein kleines Lächeln ab und legte den Kopf schief. So kamen wir ins Plaudern. Er war 22 Jahre alt und arbeitete neben seinem Studium in dem Kiosk. Aber er spielte mit dem Gedanken, abzubrechen. Medizin lag ihm doch nicht so. Es war so theoretisch. Und er würde viel lieber jetzt schon den Menschen helfen. Wie lobenswert. Ich lachte über seine Witze, lauschte ihm interessiert und versuchte so charmant wie möglich zu sein. Total ungewohnt! Irgendwann entschuldigte ich mich kurz und ging auf die Toilette. Es war wirklich eine Tortur auf den mega hohen Stiefeletten einigermaßen elegant zu laufen. Als sich mein Abbild in der großen Fensterscheibe spiegelte, grinste ich aber selbstbewusst. Ich sah unverschämt gut aus. Das war es wirklich wert.

Als ich pinkelnd auf dem Klo saß, holte ich mein Handy aus der Clutch und las die SMSen, die in der Zwischenzeit eingetrudelt waren. Vanilla erkundigte sich, wie mein Date lief und Saule wollte wissen, ob ich später abgeholt werden wollte. Herrje, wer hat denn den beiden erlaubt ein Handy zu besitzen. Ich antwortete rasch und kehrte zu Hiroto zurück. Mich abholen? Bin ich etwa ein kleines Kind? Wie sah das denn aus, wenn ich von meinen quasi Brüdern, beziehungsweise Aufpassern von meinem Date abgeholt wurde? So würde ich mich wirklich nie wie 17 fühlen.

Später bezahlte er unsere Getränke und wir verließen die Bar. Viele Studenten hingen hier rum. Wahrscheinlich kannte Hiroto den Laden daher. In einer Ecke saß ein großer blonder Junge. War das Pierre? Ich schaute noch einmal genau hin, doch das bemerkte auch Hiroto. "Alles okay?", fragte er mich verunsichert. Ich wand mich ihm zu. Erst schüttelte ich den Kopf, dann nickte ich. "Ehm, ja, klar." Fast fluchtartig verließ ich den Laden. Ich war mir aber sicher, aus den Augenwinkeln gesehen zu haben, wie Pierre auch mich erkannt hatte. Durch die Scheibe sah ich ihn noch und er starrte Hiroto und mich an. Dann ergriff Hiroto meine Hände und drehte mich zu sich. Er lächelte auf eine ganz liebenswerte Weise und sein Herz leuchtete pink. Sanft hob er mein Kinn an, sodass sich mein Blick von Pierre löste und ich in Hirotos braune Hundeaugen sah. Er zog mich ganz vorsichtig zu sich heran, sodass sich unsere Körper ganz leicht berührten. Und dann küsste er mich!



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Gray-sama
2014-09-12T14:51:31+00:00 12.09.2014 16:51
WAS??? Wie kann er nur?! Chocolate gehört Pierre. *schnauf*
also wenn Pierre jetzt nicht eifersüchtig wird fresse ich einen Besen.
Freu mich auf das nächste Kapitel^^


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