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Drogensucht - Bis(s) das Leid ein Ende hat

Wenn das Schicksal zuschlägt
von

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Komplizierte Beziehung mit oder ohne Zukunft!?

Hallohooo…ein wunderbarer Tag für ein neues Kapitel.
 

Die letzten beiden waren sehr aufwühlend für Bella.

Wird es so weitergehen oder schlägt ihre Stimmung ein weiteres Mal um?
 

Viel Spaß!
 

***********
 

Bella POV
 

„Bitte hör auf“, murmelte ich an seinen Lippen.
 

Doch er hörte nicht auf. Im Gegenteil, sein Mund wurde noch fordernder. Er erdrückte mich mit seiner Liebe und alles was mir übrig blieb war, diesen Druck zu genießen. Er stöhnte in meinen Mund. Meine Beine gaben nach, meine Augen rollten zurück und doch blockierte nur dieser eine Gedanke…das es falsch sei… meinen Kopf. Dieser Gedanke verhinderte, dass ich mich komplett fallen lassen konnte. Anders wie Edward…ich hatte das Gefühl er fiel gerade. Mitten in den Abgrund hinein ohne, dass es ihn kümmerte.
 

Meine Lippen bebten, mein Weinen wurde lauter… erst dann ließ er von mir ab. Ein letzter zarter Kuss auf meine Unterlippe, ein streichen über meinen Kiefer dann kippte meine Stirn gegen seine Schulter. Er hielt mich während ich weinte. Seine Hände malten kleine Kreise auf meinen Rücken, versuchten mich zu beruhigen. Doch ich wollte mich nicht beruhigen.
 

„Hör auf zu weinen“, murmelte er…das Gesicht in meinen Haaren vergraben.
 

Ich konnte nicht.
 

„Du stehst dir selber im weg. Versuche einfach anzunehmen was passiert ist.“
 

Ich hob den Kopf. Im Morgengrauen sah er am schönsten aus.
 

„Wie soll ich mit dieser Liebe umgehen, Edward? Sage mir, wie ich deine Gefährtin sein soll wenn ich doch weiß…wenn ich doch sehe wie das Ende aussehen wird?“
 

An meinen Schultern drückte er mich weg. Sah durch mich hindurch, direkt auf meine Seele. Ich konnte fühlen wie er sie streichelte, sie zusammenhielt. Ich verstand nicht, wie Augen so viel zeigen konnten. Wie seine Augen mir so viel geben konnten. Mich so gut verstehen konnten…aber diese Augen taten es. Sie sahen alles! Alles was ich war…bin…und sein wollte!
 

Und in diesem Moment gab ich den Widerstand auf. Ich würde mich nicht länger gegen eine Liebe wehren, gegen die ich niemals ankommen würde. Es war wie immer wie es war. Und wenn das Schicksal uns für den Moment zusammen brachte um uns kurze Zeit später dem anderen zu entreißen dann war es so. Ich hatte mehrmals versucht dem Schicksal die Stirn zu bieten…ich war immer gescheitert. Es war sinnlos es noch einmal zu versuchen.
 

Und dennoch konnte ich nicht aufhören traurig darüber zu sein. Und ich würde es wohl auch bis zum Ende hin bleiben. Ich würde mir bis zum Ende hin die Schuld an alle dem geben. Ich würde bis zum Ende hin darüber nachdenken wie grausam und falsch das alles war und doch…würde ich bis zum Ende hin von ihm zehren und alles nehmen was er mir geben konnte.
 

„Es tut mir so leid.“
 

Ich entschuldigte mich nicht für die letzten Minuten. Ich entschuldigte mich für die Zukunft. Er nickte, denn er verstand, dass ich meinen Egoismus meinte. Es vergingen weitere Minuten in denen wir einander einfach nur in die Augen sahen. Minuten in denen ich mich zum ersten Mal in meinem Leben wie eine begehrungswürdige Frau fühlte. Aber auch Minuten in denen ich mich fragte wo die Stille in meinem Kopf geblieben war. Ich würde noch heute mit Carlisle sprechen. Den abgesehen von alle dem was ich heute erfahren hatte galt es für mich noch immer, den Grund meines klaren Geistes zu entschlüsseln.
 

Den Grund für all die Gedanken die mich folterten.
 

„Wie wird es jetzt weitergehen…zwischen uns?“
 

„Wie auch immer du willst“, hauchte er.
 

„Ich bin noch immer eine süchtige. Kannst du damit umgehen?“
 

„Ja…“, sprach er ohne zu zögern.
 

„..Ich bin noch immer ein Vampir. Wirst du damit umgehen können?“
 

„Ja…“, sprach auch ich ohne zu zögern.
 

„Dann wird sich alles andere fügen.“
 

Er sagte das, ohne einen Funken Zweifel. Doch ich war gefangen in meinen Zweifeln. Gefangen in meinen Gedanken die sich andauernd im Kreise drehten.
 

„Ich muss mich ein bisschen ausruhen. Ich muss…mir platzt gleich der Schädel wenn ich auch nur einen winzigen Moment weiter denke.“
 

„Dann höre einfach auf damit“, sagte er leise.
 

Ich lachte humorlos.
 

„Wenn das nur so einfach wäre! Wenn ich das nur könnte. Wenn ich das nur jemals gekonnt hätte…ich meine aus eigen Stücken verstehst du dann…dann wäre ich doch nie so geendet.“
 

Er runzelte die Stirn.
 

„Heroin“, war alles was ich sagte.
 

Ich wusste natürlich, dass es überhaupt nichts brachte. Nicht mehr…jedenfalls erzielte es nicht mehr den Erfolg den es einst erzielt hatte. Warum auch immer… Aber wenigstens beruhigte es mich. Und Momentan war das alles was ich wollte. Ein kleiner Moment Ruhe! Auch wenn es die Gedanken nicht aufhielt, so machte es sie leichter zu ertragen. Wenigstens eine Weile lang.
 

„Ich hab dir vor…“, er überlegte kurz.
 

„…vor drei Stunden etwas gegeben.“
 

Ich kniff die Augen zu schlitzen zusammen.
 

„Muss ich dir jetzt noch eine verdammte Rechenschaft ablegen? Du kommst also damit klar ja…und wo? Du erzählst mir von Vampiren, vom Töten, vom ewigen Leben von Gefährten. Du wirfst mich einfach ins kalte Wasser und jetzt, jetzt gönnst du mir nicht mal einen kurzen Moment Ruhe. Scheiße nochmal…“, ich entriss mich seinem Griff.
 

„…ich will doch einfach nur…ich will doch nur Ruhe haben. Ich habe dir die letzten Stunden zugehört. Ich habe mit anhören müssen das ich in diesem komischen Leben mit involviert bin. Ich hab das alles schlucken müssen…“, mir liefen erneut die Tränen während ich mich in Rage redete und durchs Zimmer lief.
 

„…dann kommst du noch mit dieser unzerstörbaren Liebe. Dann dieser Kuss der alles so endgültig gemacht hat und dieser Entscheidung es hinzunehmen. Jetzt stehst du da und und…“
 

Von einer Sekunde zur anderen war er bei mir. Ich schrie als er mich plötzlich wieder an den Schultern packte. Ich hatte nicht mal gesehen wie er sich bewegte. Mein Mund stand offen und mit großen Augen sah ich ihn an. Sah das erste Mal den Vampir in ihm.
 

„Ist ja schon gut. Beruhige dich…“
 

Ich nickte, nicht in der Lage mich zu rühren.
 

„Denkst du ich weiß nicht, dass das alles zu viel für dich war.“
 

Ich rührte mich noch immer nicht.
 

„Deine wechselnde Stimmung macht mich fertig“, fluchte er leise.
 

Ich sackte unter seinen Händen zusammen. Er stützte mich.
 

„Tut mir Leid“, sagte ich wieder.
 

„Ich…ich kann das nicht kontrollieren. Eigentlich möchte ich nicht immer so aufbrausend sein aber es ist…“, ich zuckte so gut es mir mit seinen Händen darauf möglich war die Schultern.
 

„Ich versteh schon…es ist das Heroin…Carlisle meinte einmal, es würde die Persönlichkeit veränder.“
 

„Ja das Selbstbewusstsein“, sagte ich leise.
 

„Daran wirst du dich wohl gewöhnen müssen.“
 

„Das werde ich wohl“, seufzte er.
 

Mir war unwohl im Magen. Die Geschwindigkeit die er gerade bewiesen hatte, tat ihren Beitrag dazu.
 

„Würdest du mir bitte etwas holen?“
 

Ich sah nicht auf, ich sah auf seinen Brustkorb der sich rascher hob und senkte und mir zeigte, wie sehr er mit sich kämpfte. Schließlich ließ er mich los und trat einen Schritt zurück. Vorsichtig sah ich auf. Er hatte jeglichen Ausdruck in seinem Blick verloren.
 

„Du kannst nicht von mir erwarten, dass ich dir nach 3 Stunden eine ganze Dosis geben werde.“
 

Ich schüttelte sofort eilig den Kopf.
 

„Keine ganze…nur ein bisschen. Ein Viertel Gramm vielleicht. Bitte Edward, bitte.“
 

Mein Blick war flehend. Seiner niedergeschlagen.
 

„Wie du willst.“
 

Er verließ ohne ein weiteres Wort mein Zimmer. Eine geschlagene Minute starrte ich auf die Tür durch die er gegangen war. Mir war noch unwohler als vorher. Das alles hier würde kein gutes Ende nehmen. Erschöpft schlürfte ich zurück zu meinem Bett.
 

Seine Augen waren noch immer niedergeschlagen als er zurück kam. Wortlos schob er das Tablett aufs Bett und setzte sich auf den Rand, mit dem Rücken zu mir. Mit einem tiefen seufzen, zog ich es gänzlich vor mich. Ich beachtete ihn nicht während ich mir einen kleinen Druck zu Recht machte.
 

Edward POV
 

Als sie hinter mir keuchte schloss ich die Augen. Ich hätte eigentlich damit rechnen müssen. Sie konnte die ganze Wahrheit überhaupt nicht einfach so wegstecken. Dafür war sie zu sehr daran gewöhnt alle Probleme die sich auftaten mit Rauschgift zu betäuben.
 

Ich dachte an unseren Kuss…an ihren süßen Geschmack…an ihr zartes seufzen und lächelte. Mich hatte eine unglaubliche Erleichterung befangen als auch das letzte bisschen Wahrheit ausgesprochen war. Wir würden darauf aufbauen können. Auch wenn es noch immer schwierig für mich war mit ihrer wechselnden Stimmung umzugehen, so dachte ich doch, dass wir einen guten Weg finden würden.
 

Ich drehte mich zu ihr. Sie sah so unglaublich verletzlich aus in diesen Momenten. Doch wenn man genau hinsah, erkannte man das befriedigende Lächeln auf ihren Lippen. Zart angedeutet und doch so aussagekräftig als hätte sie ihren Genuss laut herausgeschrien. Selbst die Wahrheit konnte sie nicht dazu bewegen in eine andere Richtung zu denken.
 

Noch immer war ihr einziges streben der Tod. Selbst jetzt, wo sie über meine…unsere Gefühle und deren Hintergründe Bescheid wusste wog sie keine andere Möglichkeit ab. War sie so sehr geblendet? Wieso sah sie den nicht, dass sie sehr wohl eine Zukunft mit mir haben könnte? Wollte sie nicht sehen was ich sah? Oder war diese Lösung so abwegig für sie, dass sie keinen Gedanken in diese Richtung verschwendete?
 

Ich sah doch wie sehr es sie quälte. Die Ungewissheit was aus mir werden würde wenn sie nicht mehr war. Nur deswegen versuchte sie Abstand zu nehmen. Nur deswegen bekämpfte sie ihre Gefühle. Nur deswegen fiel ihr die Akzeptanz so schwer. Also warum kam ihr dann nicht der leiseste Gedanke für eine gemeinsame Zukunft zu kämpfen? Warum begann sie nicht, sich eine gemeinsame Zukunft vorzustellen?
 

Würde sie das…dann würde sie diese Liebe auch mit Begeisterung ausleben. Ich musste sie unbedingt überzeugen. Wenigstens so weit, dass sie mit gutem Gewissen ihre Gefühle zulassen und leben konnte. Dass ich sie nicht von heute auf morgen von einem Entzug überzeugen konnte war mir klar. Ich konnte sogar nachvollziehen, dass sie momentan keinen Weg für eine glückliche Zukunft sah. Den das Wort Zukunft, hatte für sie schon lange keine Bedeutung mehr. Aber eine Beziehung mit mir war greifbar. Sie musste nur von ihrem Gewissen befreit werden.
 

Vorsichtig nahm ich ihr die Spritze aus ihrer schlaffen Hand und legte sie weg. Sie grunzte. Ein wirklich niedliches Geräusch. Als sie verschleiert die Augen öffnete atmete ich unnötiger Weise tief durch. Ihr Blick klärte sich und sofort wurde sie unruhig. Sie drehte ihren Kopf erst zur einen Seite dann zur anderen. Schließlich entdeckte sie mich…man sah sofort wie sie sich entspannte. Sie dachte doch nicht wirklich, dass ich gegangen wäre?
 

„Besser?“
 

Meine Stimme war leise, fast flüsternd. Ich wusste, dass ich sie aufbauen musste. Ich sah ihr das schlechte Gewissen an.
 

„Danke“, sagte sie genauso leise.
 

„Nicht dafür.“
 

Sie wirkte verunsichert. Und diese Tatsache störte mich. Sie sollte sich immer sicher bei mir fühlen. Egal wann…egal wo. Sie könnte mich noch so sehr anfahren, hinterher sollte ihr immer klar sein, dass ich nach wie vor für sie da war.
 

Ich rutschte neben sie…lehnte mich mit dem Rücken ans Bettgestell und klopft auffordernd zwischen meine Beine. Ohne zu zögern, kam sie dieser Aufforderung nach. Meine Arme legten sich wie selbstverständlich um ihren Oberkörper. Ich zog sie mit dem Rücken fest an meine Brust. Leise in sich hinein seufzend lehnte sie ihren Kopf zurück an meine Schulter. So saßen wir eine Weile, ohne ein Wort zu sagen…bis sie plötzlich zu kichern begann.
 

„Was ist so lustig?“
 

„Ich warte die ganze Zeit darauf, dass sich dein Brustkorb bewegt und jetzt, nach mehreren Minuten muss ich einsehen, dass er das wohl nicht tun wird.“
 

Kräftig holte ich Luft. Sie kicherte wieder.
 

„So besser?“
 

„Das ihr nicht atmen müsste“, sie klang verträumt.
 

„Es ist nicht nötig aber auf Dauer sehr störend. Wenn wir keine Luft holen, können wir auch nichts riechen. Stell dir einen Vampir ohne Geruchssinn vor…das wäre wie…ein Hai der nicht schwimmen kann.“
 

Sie lachte leise, nur ganz kurz denn schon bald erstarb es. Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Oder wie ich anfangen sollte. Ich wollte ihr Gelegenheit geben ihre Gedanken zu sortieren. Ich kam zwar nicht in ihren Kopf, was schade war, denn ich könnte ihr so garantiert besser helfen. Aber auch ohne meine Gabe wusste ich, dass ihre Gedanken auf Hochtouren arbeiteten. Mal wieder…
 

„Es ist komisch…“, begann sie.
 

„…das hier zwischen uns ist so neu…und doch fühlt es sich so selbstverständlich an.“
 

„Das ist eines der Vorteile. Wir müssen uns nicht erst kennenlernen und uns dann verlieben. Wir überspringen einfach den komplizierten Teil. Es ist doch auch viel schöner wenn man zu 100 Prozent weiß, dass der andere es ernst meint.“
 

„Etwas das Vorteile hat, hat aber leider Gottes auch seine Nachteile“, sagte sie leise.
 

„Wieso sagst du das?“
 

„Weil es so ist. Mach doch deine Augen auf, Edward. Hast du dich einmal gefragt was wird, wenn ich nicht mehr bin?“
 

„Im Augenblick versuche ich für den Moment zu leben. Warum kannst du das nicht auch?“
 

„Wenn ich das wüsste“, murmelte sie leise.
 

„Du kannst mir aber nicht erzählen, dass du keine genauen Zukunftsvisionen vor Augen hast.“
 

Ich stöhnte.
 

„Bella bitte…können wir vielleicht aufhören das Für und Wieder dieser Konstellation abzuklären. Ich finde, du hast deinen Geist heute schon genug belastet. Natürlich habe ich eine Zukunftsvision ich denke jedoch nicht, das es angebracht wäre sie dir jetzt zu erzählen. Kannst du das akzeptieren?“
 

Sie dachte einen Moment darüber nach. Dann nickte sie.
 

„Ist wahrscheinlich besser so. Ich kann mir schon vorstellen wie diese Vision aussieht.“
 

Ich schloss bedauernd die Augen. Sie hatte sich nicht zurückgehalten möglichst viel Verachtung in ihren letzten Satz zu legen.
 

„Ich wünschte du würdest aufhören nur das negative aus dieser Liebe zu ziehen. Ich wünschte mir so sehr, dass es dich glücklich machen würde.“
 

Sie setzte sich auf, drehte sich zwischen meinen Beinen und fixierte mich.
 

„Es macht mich glücklich…“, sie nahm meine Hände.
 

„…das musst du mir glauben. Ich bin sogar sehr glücklich. Es…es ist ein so tolles Gefühl endlich zu wissen was mit mir geschehen ist. Es ist so wunderbar von dir aufrichtig geliebt zu werden aber…aber es geht auch alles so furchtbar schnell. Noch vor einer Woche kannte ich dich überhaupt nicht und plötzlich bist du der Mittelpunkt meiner Welt geworden, noch dazu ein Vampir. Und plötzlich liegt Glück und Unglück wieder in meinen Händen…das tat es schon so oft. Ich bin einfach nicht mehr stark genug die Konsequenzen zu tragen. Aber du wirst sie tragen müssen und das tut mir Leid…so unendlich leid, denn ich bin zu schwach um es zu verhindern…“, eine Träne tropfte auf meinen Handrücken.
 

„…ich habe so viel erlebt…so viel gesehen. Seit dem ich hier bin, sehe ich die Welt mit anderen Augen und ich kann leider nicht behaupten froh darüber zu sein. Weißt du…vorher…vorher war alles so einfach gewesen. Mein altes Leben kommt mir plötzlich so fremd vor obwohl nur so wenig Zeit dazwischen liegt. Ich bin verwirrt…überfordert. Auch wenn du es dir vielleicht nicht vorstellen kannst, so habe ich doch vieles zurückgelassen. An jenem Tag als ihr mich mitnahmt verlor ich genauso viel, wie ihr mir gegeben habt. Da ist eine große Lücke in meinem Herzen und nicht einmal du bist fähig sie aufzufüllen“, sie schluchzte.
 

„In den wenigen Tagen ist so viel passiert. Ich bin es nicht gewohnt von einer Erleuchtung in die nächste zu stolpern. Und es macht mich krank nicht zu wissen was noch kommen wird aber eins weiß ich sicher…ich werde mein altes Leben nie wieder zurück bekommen. Ich werde nie wieder zusammen mit…“, es schüttelte sie.
 

„…aber das aller schlimmste ist eigentlich…das ich aufgehört habe darüber nachzudenken. Ohne es zu wollen wurde mein altes Leben zweitrangig. Das Leben das mir so viel gab…auch das wirst du sicher nicht verstehen können, aber es ist tatsächlich so. Denn auch wenn es unglaublich klingt so gab es für mich in diesem leben nicht nur Aitsch. Ich weiß, dass sich das albern aus dem Mund einer Fixerin anhört aber Fakt ist, das es da etwas gab,…etwas was mir noch mehr bedeutete…“, sie schluckte einen dicken Kloß hinunter.
 

„…hier stürzen ganze Lawinen an Gedanken auf mich nieder, das mir der Platz fehlt über das nachzudenken was mir so unglaublich wichtig war. Ich empfinde wahnsinnige Schuld dabei, doch was soll ich tun? Ich habe keine Energie mich auch noch damit zu beschäftigen. Dabei müsste ich das…ich müsste mich seelisch Hinrichten für das was passiert ist. Doch alles dreht sich immer nur um…um dich!“
 

Es war kein Vorwurf den sie mir da machte. Es war die pure Verzweiflung die da aus ihr sprach. Und das aller erste Mal hatte ich wirklich das Gefühl der wahren Bella gegenüber zu sitzen.
 

„Ich habe so angst…dass ich es vergessen könnte… dass ich ihn vergessen könnte.“
 

Sie schloss traurig die Augen.
 

„Was ist an dem Tag passiert als wir dich fanden?“
 

„Ich kann nicht darüber reden. Es tut zu weh…kannst du das verstehen“, mit tränenüberflutetem Gesicht sah sie mich hilflos an.
 

Ich wusste nicht wie unser Gespräch plötzlich in diese Richtung kippen konnte…denn mit unserer Bindung hatte es nichts mehr zu tun… aber ich war dankbar über jeden kleinen Einblick in ihre Seele also nickte ich. Auch wenn ich mich sofort fragte, wer oder was die Lücke in ihrem Herzen hinterlassen hatte.
 

Als sie von einem erneuten Schluchzer geschüttelt wurde, zog ich sie wieder in meine Arme. Sie weinte leise und mir war klar, dass es ihr noch schlechter gehen musste als ich angenommen hatte. Ich war davon ausgegangen, dass sie hier nichts vermissen könnte. Carlisle hatte uns erzählt wie wenig wert Abhängige auf Beziehungen legten. Das sie einzig und allein das Suchtmittel im Kopf hatten. Jetzt wurde mir klar, dass es in ihrem vorigen Leben mehr gegeben haben musste. Ich war der festen Überzeugung, das alles was sie hier vermissen könnte vielleicht die Unabhängigkeit war. Ich lag falsch…
 

„Es tut mir Leid, dass du das alles auf dich nehmen musst.“
 

Sie hob den Kopf, zog die Nase hoch und schüttelte den Kopf.
 

„Das muss es nicht“, plötzlich lächelte sie.
 

„Was ich dir eigentlich sagen wollte war…das ich versuchen werde diese Beziehung mit dir einzugehen ohne weiter daran zu denken wie ich sie aufhalten kann.“
 

Es fiel ihr schwer das auszusprechen. Und ich wusste, dass sie es auch nicht so schnell umsetzen könnte. Aber es war erleichternd diese Worte aus ihrem Mund zu hören. Fazit war, wir waren einen großen Schritt weiter gekommen und meine Gebete wurden erhört. Ich hatte es geschafft, sie von dieser Liebe zu überzeugen.
 

Mit beiden Daumen strich ich ihre Tränen fort. Ihre Augen waren Blutunterlaufen und ihre rissige Haut errötet. Es war wichtig, dass sie jetzt endlich zur Ruhe kam. Doch bevor ich auch nur ansatzweise dafür sorgen konnte stieg mir ein böser Geruch in die Nase.
 

„Bella…“, rief ich entsetzt.
 

Doch Bella war schon längst aufgesprungen und Richtung Bad gelaufen.
 

„Was zum Teufel…“, ich rannte ihr sofort hinterher.
 

Sie hing gebeugt über dem Waschbecken. Mit Schrecken beobachtete ich das weiße Porzellan das sich mit jedem Tropfen roter färbte.
 

„Bella…“, meine Stimme zitterte.
 

„Alles gut…kannst du mir bitte mal den Waschlappen geben.“
 

Ich wusste nicht was mich in diesem Moment mehr aus der Ruhe brachte. Die Tatsache, dass sie einfach so starkes Nasenbluten bekam oder ihre eigene Gelassenheit dabei. Ich nahm den Lappen vom Harken und reichte ihn ihr.
 

„Danke“, murmelte sie.
 

Alles was ich tun konnte, war hilflos dabei zuzusehen wie sie versuchte die Blutung zu stoppen. Mittlerweile war das Becken von oben bis unten mit Blut besiedelt. Sie spülte den Lappen noch einmal aus…legte den Kopf in den Nacken und drückten ihn auf ihre Nase. Dann drehte sie ihr Gesicht,… so gut es ihre Position zuließ… in meine Richtung.
 

„Du wirkst noch blasser“, sie kicherte.
 

Für ihren schrägen Humor hätte ich ihr am liebsten eine verpasst. Ganz ehrlich…Gerade eben noch war sie am Boden zerstört, jetzt grinste sie mir frech ins Gesicht. Dass ihr von diesen Hoch und Tiefpunkten nicht übel wurde wunderte mich.
 

„Kommst du mit dem vielen Blut klar?“
 

Fragte sie gleich darauf und fummelte blind an dem Wasserhahn rum.
 

„Kein Problem…“, presste ich heraus.
 

„…ich sagte doch, dass dein Blut nicht gerade anziehend wirkt. Im Übrigen, bin ich so gesehen immun gegen dich.“
 

„Okay…“, sie zuckte die Schulter.
 

Nach einem kurzen Augenblick entfernte sie den Lappen. Erleichtert stellte ich fest, dass die Blutung vorüber war. Sie reinigte sich noch schnell, begutachtete ihr Shirt auf mögliche Flecken die es aber nicht gab, nahm meine Hand und führte mich zurück zum Bett.
 

„Es ist alles in Ordnung, Edward.“
 

Beruhigte sie mich als wir beide uns wieder gegenüber saßen.
 

„Das sagst du so leicht. Das ist doch nicht normal gewesen.“
 

„Nein natürlich nicht…“, sie rollte die Augen.
 

„…erinnerst du dich an Carlisle Diagnose? Zu viel Koks…ausgetrocknete Nasenschleimhaut und so…“, sie zuckte wieder die Schultern.
 

„Das passiert mir öfter. Eigentlich wundert es mich, dass es nicht schon längst passiert ist. Also mach dir keine Gedanken…“, jetzt seufzte sie.
 

„Wenn du…wenn du diese Beziehung möchtest dann wirst du dich daran gewöhnen müssen. Wie ich schon sagte…ich bin noch immer ein Junkie. Ich weiß, dass dich diese Tatsache belastet. Aber du wirst es akzeptieren müssen, denn es wird sich daran nichts ändern verstehst du?“
 

Sie wirkte traurig, weil es sie traurig machte was sie da eigentlich von mir verlangte.
 

„Ich würde Lügen wenn ich dir sagen würde, dass mir diese Tatsache nichts ausmacht. Es macht mich traurig zu wissen, dass es da noch etwas gibt von dem du nicht los kommst, abgesehen von mir…“, ich versuchte mich an einem Lächeln…ich scheiterte.
 

„…Ich werde vielleicht hin und wieder Schwierigkeiten damit haben und nicht angemessen reagieren. Aber ich möchte, dass du weißt, dass ich trotzdem…egal was ist…für dich da sein werde. Bestimmt werden wir des öfteren aneinander geraten. Du, hast deine Gefühle ja nicht gerade gut unter Kontrolle und aus diesem Grund, könnten auch meine mit mir durchgehen…“, nun lächelte sie.
 

„…aber denk bitte immer daran, dass ich dich so akzeptiere wie du bist. So habe ich dich kennen und lieben gelernt. Und bitte nehm es mir nicht übel wenn ich versuchen werde dich irgendwie zu retten. Denn das werde ich, darauf wirst du dich verlassen können…das liegt in meiner Natur. Doch bei einem kannst du dir immer sicher sein. Ich werde dich nie…unter keinen Umständen…zu irgendetwas zwingen…“, in ihren Augen bildeten sich erneut Tränen.
 

„…Dein freier Wille ist mir wichtig, Bella. Wenn du diese Sucht und alles was dazu gehört weiter auf dich nehmen willst, aus welchen Gründen auch immer…dann werde ich da sein und dich weiter auf diesem Weg begleiten. Wenn du dich aber doch irgendwann…“, sie wollte etwas sagen.
 

„Bitte lass mich ausreden“, wiederwillig nickte sie.
 

„…Wenn du dich aber doch irgendwann dagegen entscheiden solltest, werde ich dich halten und diesen schweren Weg mit dir gemeinsam gehen egal was kommt.“
 

„Das wird aber nicht passieren“, sagte sie sofort bissig.“
 

„Bitte…reg dich nicht gleich wieder auf. Ich sagte doch, dass es allein in deiner Hand liegt. Du sollst nur wissen, dass ich da sein werde.“
 

„Gut…“, sagte sie leise.
 

„…aber komm nicht auf die Idee, mir täglich Plädoyers zu halten.“
 

„Natürlich nicht.“
 

„Also versuchen wir es? Eine Beziehung führen?“
 

Sie sah mich fragend an. Ihr Gesichtsausdruck war urkomisch. Lachend zog ich sie in meine Arme.
 

„Nichts lieber als das.“
 

Ich hauchte einen Kuss auf ihre Stirn. Sie schloss seufzend die Augen. Ich stöhnte, denn von weitem hörte ich Alice schrille Stimme und spannte mich an. Zur falschen Zeit am falschen Ort…wie immer!
 

„Was ist los?“
 

„Die anderen kommen.“
 

Sie setzte sich aufrecht und runzelte die Stirn.
 

„Kommen? Wo waren sie denn?“
 

„Jagen“, sie schluckte.
 

„Okay…wo, wo sind sie jetzt?“
 

„Einige Meilen von hier.“
 

„Und du kannst sie schon hören?“
 

„Ich kann sie auch riechen“, grinste ich.
 

„Und ihre Gedanken? Kannst du die auch hören?“
 

Jetzt erwachte die Neugierde in ihr.
 

„Alice hat unseren Kuss gesehen.“
 

Stöhnend ließ sie sich zur Seite kippen. Ich kicherte.
 

„Ich denke sie kann meine Zukunft nicht sehen“, jammerte sie.
 

„Sie hat meine gesehen, als ich mich entschieden hatte dich zu küssen. Sie hatte gerade eben auch gesehen, wie du dich entschieden hattest mich einfach zu lieben und die Konsequenzen einfach mal Konsequenzen sein zu lassen.“
 

Sie griff nach dem Kissen und drückte es auf ihr Gesicht.
 

„Hat man hier den keine Privatsphäre?“
 

Ihre Stimme war stark abgedämpft. Ich entfernte das Kissen und grinste auf sie nieder.
 

„Daran wirst dann wohl du dich gewöhnen müssen.“
 

Sie zog eine Grimasse. Doch plötzlich kam leben in sie und ruckartig setzte sie sich auf. Ich konnte noch gerade so meinen Kopf zurück ziehen. Für einen Menschen hatte sie eine schwer einzuschätzende Reaktionsfähigkeit. Allein wenn ich an die Backpfeife vorhin zurück dachte traf mich Unglauben.
 

„Wenn du sagst du kannst sie hören dann…dann bedeutet das doch, dass sie uns ebenfalls hören können“, ich nickte.
 

„Also haben sie diesen Satz gerade eben gehört?“
 

Ich nickte wieder…sie kreischte.
 

„Dann habt ihr ja, seit dem ich hier bin, jedes einzelne Geräusch von mir wahrgenommen“, ich reagierte lieber mit keinem Nicken.
 

„Wie krank…“, sie fluchte unverständliches Zeug.
 

„…selbst wenn ich auf dem Klo saß?“
 

Ich reagierte noch immer nicht. Sie kreischte erneut. Nun, das war die Reaktion auf die ich eigentlich vorhin schon gewartet hatte.
 

„Natürlich…“, giftete sie fassungslos.
 

„…deswegen wusstest du auch das ich jede Nacht weine. Deswegen…“, sie verzog das Gesicht.
 

„OH GOTT…“, jammerte sie plötzlich und schlug sich beide Hände vors Gesicht.
 

„Deswegen weiß Carlisle auch das ich unter Verstopfung leide.“
 

Sie riss die Augen auf.
 

„Er hat es gerochen oder?“
 

Ich reagierte noch immer nicht. Denn im Augenblick hatte ich keine Ahnung wie ich reagieren sollte. Ich ahnte, dass egal wie ich reagieren würde…sie damit nicht zufrieden wäre.
 

„Verdammte scheiße nochmal das ist doch einfach…“, sie wedelte wild mit den Armen herum.
 

«Erstklassiges Gespräch», grölte Emmett in meinem Kopf.
 

Angepisst schaltete ich meinen Radar aus.
 

„Beruhige dich doch.“
 

„Ich soll mich beruhigen? Hast du sie eigentlich noch alle?“
 

Ich zog eine Augenbraue in die Höhe.
 

„Entschuldige…“, stammelte sie sofort.
 

„Aber wie soll ich mich den bitte beruhigen? Meinst du die Tatsache, dass ihr jedes meiner Geräusche hören könnt beruhigt mich? Selbst wenn ich leise furze, weiß doch sofort jeder von euch, dass ich es war.“
 

Im Wald brach schallendes Gelächter aus. Selbst Carlisle und Esme hielten sich nicht zurück. Ich stöhnte wieder. In solchen Momenten erkannte ich den geschmacklosen Humor meiner Familie.
 

„Du musst dir da wirklich keine Gedanken drüber machen. Ehrlich nicht. Denkst du…wir haben Lust Menschen bei ihren Bedürfnissen zuzuhören. Wenn du alles hörst, dann lernst du mit den Jahren unwichtigem keine Beachtung mehr zu schenken.“
 

„Oh…das beruhigt mich“, meinte sie bissig.
 

„Bella, wirklich. Wir achten doch überhaupt nicht auf so etwas. Versuch es einfach zu ignorieren und mach so weiter wie bisher. Okay?“
 

Meinem Augenaufschlag konnte sie überhaupt nicht wiederstehen. Sie wippte mit dem Kopf, gab dann aber schließlich mit einem unzufriedenen Lächeln nach.
 

„Meinetwegen.“
 

„Meinst du, du bist schon so weit um zu den anderen runter zu gehen?“
 

Sie rollte die Augen. Sie sah wirklich witzig aus wenn sie das tat.
 

„Sie werden mich ja wohl nicht auffressen.“
 

**********
 

Na ob sich Bella da so sicher sein kann *kicher*

Wie hat es euch gefallen?

Ich bin zufrieden mit mir. ^.^
 

Dann wünsche ich euch allen einen wunderbar sonnigen Tag.

Ich werde nachher mit meinen Mäusen auf den Spielplatz…in diesem Sinne…
 

Tschau und bis bald…
 

Alex



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  vamgirly89
2014-03-14T20:25:50+00:00 14.03.2014 21:25
Wow. Ein schönes Kapitel. Freue mich schon auf das nächste. Bitte schnell weiter schreiben. Du schreibst echt gut.


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