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Drogensucht - Bis(s) das Leid ein Ende hat

Wenn das Schicksal zuschlägt
von

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...anders als erwartet!

Hey Leute…
 

Das Kapitelchen geht weiter.

Die große Frage…Wieso hat Emmett, Edward gebissen…wird nun gelüftet *kicher*
 

Viel Spaß!
 

**************
 

Bella POV
 

„Emmett?“
 

Ich war entsetzt und schwor mir sofort, Emmett später eine dafür zu verpassen. Edward zog eine Grimasse und lachte.
 

„Er war…nun wie beschreibe ich das am besten…etwas wild vielleicht!? Er war eben ein typischer Neugeborener. Wir haben im tiefsten Urwald gelebt und dennoch hat er immer wieder die Fährte irgendwelcher Menschen gewittert. Als es mal wieder so weit war und er sich losriss um auf Jagd zu gehen und ich wie immer der einzige war der in etwa mit ihm Schritt halten konnte. Du erinnerst dich das ich der schnellste bin?“
 

Ich rollte die Augen…er lachte.
 

„Es waren 3 einheimische. Kurz bevor er sich auf sie stürzen wollte, konnte ich auf seinen Rücken springen. Er versuchte mich abzuschütteln, packte dann nach hinten, erwischte meinen Arm, zog mich vor sich und biss im Rausch zu…“, mein Mund stand offen.
 

„Einfach so?“
 

„Er hat mich nicht erkannt. Wie ich schon sagte, neugeborene werden hauptsächlich von ihrem Verlangen gesteuert. Alles und jeder wird dann zur potenziellen Bedrohung.“
 

„Und was ist dann passiert?“
 

„Er hat mich mehrere Kilometer durch den Urwald geschleudert. Die Bäume die sich in meiner Landebahn befanden dämpften einer nach dem anderen meinen Flug, bis ich schließlich mit dem Rücken zuerst, schlitternd auf dem Waldboden weiter einen Pfad der Verwüstung hinterließ und dann irgendwann, von oben bis unten mit Schlamm verschmiert liegen blieb…“
 

Ich musste noch eine rauchen. Das war zu viel für mich. Meine Gehirnkapazität reichte einfach nicht aus um das alles zu schlucken.
 

„Und dann?“
 

Fragte ich heiser.
 

„Ich habe so gut es ging versucht Spuren zu verwischen. Der Waldboden sah aus, als wäre ein Meteorite vom Himmel gefallen. Wenn die Einheimischen das entdeckt hätten, hätten sie garantiert jemanden geopfert um die Götter gnädig zu stimmen.“
 

Er lachte wieder. Mir war das Lachen vergangen. Mir war alles vergangen. Ich hörte nur noch aus reiner Freundlichkeit zu. Ich würde Tage brauchen um das alles zu verinnerlichen.
 

„Hat er sich wenigstens entschuldigt?“
 

„Das hatte er, doch es war unnötig. Ich machte ihm keinen Vorwurf.“
 

Ich fuhr mir übers Gesicht. Ich war müde oder erschöpft… wie auch immer, ich hatte Schwierigkeiten seinen Geschichten weiter Aufmerksamkeit zu schenken. Ich hatte aber auch keine Lust nachher noch einmal zu beginnen. Ich würde nachher schon genug Arbeit mit dem verarbeiten haben.
 

„Sollen wir vielleicht eine Pause machen?“
 

Er hatte gespürt, dass ich ausgelaugt war.
 

„Nein…erzähl es mir einfach ich komm schon damit klar. Ich muss das jetzt alles wissen.“
 

Er nickte, wartete aber. Es war wohl wieder an mir Fragen zu stellen.
 

„Jasper ging dann also mit diesem Peter mit und streifte mit ihm und dieser Frau durch die Gegend?“
 

Er nickte.
 

„Und dabei hat er dann Alice getroffen?“
 

„Nein…“, er schüttelte den Kopf.
 

„Jasper hatte sich nach einigen Jahren von den beiden anderen gelöst. Er empfand auch von dieser Art zu existieren keine Befriedigung. Jasper kann…er kann…“
 

Er haderte mit sich selber. Und ich…ich wappnete mich für den nächsten Schock.
 

„Es gibt Vampire, die besondere Fähigkeiten besitzen.“
 

Ich hob eine Augenbraue.
 

„Noch besonderer als Geschwindigkeit und Stärke?“
 

„Ja…jeder ist einzigartig. Jeder Mensch und jeder Vampir. Jeder Mensch wird mit einer ganz speziellen Stärke geboren. Die einen haben gefestigte Charaktereigenschaften, einige andere aber haben einen guten Draht zu übersinnlichem…wenn sie dann verwandelt werden kann es passieren, dass sich diese Stärke zu einer besonderen Fähigkeit entwickelt.“
 

Ich verstand kein Wort.
 

„Wie erkläre ich dir das am besten?“
 

„Vielleicht erzählst du mir einfach, was Jaspers besondere Fähigkeit ist denn ich gehe davon aus, dass er eine besitzt damit ich überhaupt weiß in welche Richtung dieses Gespräch gerade geht. Ich kann dir nämlich nicht folgen.“
 

„Er hat die Fähigkeit die Gefühle eines anderen zu spüren und diese auch zu manipulieren.“
 

„Ich versteh es nicht.“
 

Entweder war ich zu blöd oder aber das Aitsch hatte bereits einige Synapsen meines Gehirns geschrotet. Er seufzte.
 

„Er kann spüren wenn du zum Beispiel schmerzen hast…er fühlt sie dann auch. Er weiß wann du traurig bist, wann du fröhlich bist. Wenn du verängstigt bist ist er der erste der es bemerkt. Er spürt deine Müdigkeit, er spürt wie es dir geht wenn du längere Zeit kein Heroin genommen hast, er spürt auch…deinen seelischen Schmerz und deine bedingungslose Liebe zu mir.“
 

Tränen traten mir in die Augen. Das war nicht gut…das war, das war überhaupt nicht gut.
 

„Er weiß alles?“
 

Meine Lippen bebten. Edward beruhigte mich sofort und griff nach meiner Hand.
 

„Nein, er weiß nur wie du fühlst nicht warum du in diesem Moment so fühlst.“
 

„Aber du sagtest, er weiß wie ich für dich fühle?“
 

„Das ist für ihn auch offensichtlich. Wenn du mich ansiehst und Glück durch deinen Körper fließt muss er nicht einmal eins und eins zusammenzählen.“
 

Ich atmete tief durch. Das beruhigte mich. Obwohl nein…es war trotzdem kein angenehmer Gedanke das meine Gefühle nicht sicher waren.
 

„Ich verstehe nicht wie das funktionieren soll.“
 

„Es ist sein Talent. Er war schon als Mensch sehr sensibel was die Gefühle anderer anging. Als er zu einem Vampir wurde hatte sich diese Fähigkeit daraus entwickelt.“
 

„Du sagtest, er kann sie auch kontrollieren. Die Gefühle anderer…“
 

„Ja…wenn er möchte, dass du glücklich bist, kann er dafür sorgen, dass du Glück empfindest. Allerdings musst du es zulassen. Wenn du dich partout dagegen wärst und viel lieber unglücklich bleiben möchtest ist sein Einfluss zu schwach um dich vollständig von deinen schlechten Gefühlen zu befreien.“
 

Ich dachte einen Moment darüber nach, dann nickte ich. Soweit verstand ich was er mir sagen wollte. Jasper war eben etwas besonderes, selbst in dieser abgedrehten Welt. Jetzt war mir auch klar, warum ich mich in seiner Gegenwart immer so wohl fühlte.
 

„Er hatte dich schon einmal kontrolliert.“
 

Edward lächelte und meines fiel in sich zusammen.
 

„Wann?“
 

„Damals als wir dich fanden.“
 

Ich keuchte. Natürlich, ich hatte mich gewundert wo ich die Energie hernahm noch etwas anderem Beachtung zu schenken und nicht nur dem Turkey. Als Carlisle mit der fertigen Spritze auf dem Sofa saß, war ich nicht ausgeflippt. Ich wartete…Jasper war es zu verdanken das ich ihm das Ding nicht aus der Hand riss.
 

„Okay…und du…hast du zufällig auch eine besondere Fähigkeit?“
 

Er nickte…natürlich, wie sollte es auch anders sein? Ich seufzte.
 

„Welche?“
 

„Ich kann…flipp jetzt bitte nicht aus. Meine Fähigkeit funktioniert bei dir nämlich nicht.“
 

Ich wedelte mit der Hand. Er sollte es einfach sagen. Ich würde schon damit umgehen können.
 

„Ich kann Gedankenlesen.“
 

OKAY…ich konnte nicht damit umgehen. Ich konnte damit definitiv nicht umgehen. Mein Atem beschleunigte sich. Ich stand kurz davor zu hyperventilieren. Er drückte sofort meine Hand.
 

„Ich sagte bei dir funktioniert es nicht…beruhige dich.“
 

„Du willst mich verarschen?“
 

Es platze einfach so aus mir heraus.
 

„Nein…ich weiß nicht warum es bei dir nicht funktioniert. Normalerweise funktioniert es nämlich bei jedem“, ich stoppte ihn.
 

„Du kannst Gedankenlesen“, kreischte ich.
 

Er seufzte und sah mich genervt an.
 

„Deine nicht“, beharrte er.
 

Ich glaubte ihm nicht. Intensiv musterte ich ihn während ich ihn gedanklich beschimpfte. Er zeigte nicht die geringste Reaktion. Langsam verlangsamte sich meine Atmung. Die Skepsis konnte ich aus meinem Blick dennoch nicht verbannen.
 

„Wie funktioniert das?“
 

„Das lässt sich schwer erklären. Ich höre eben was andere Denken. Mit den Jahren habe ich meine Fähigkeit in der Hinsicht zu kontrollieren gelernt, das ich jetzt in der Lage bin die Gedanken um mich herum auszuschalten. Zum Anfang meiner Existenz stand ich kurz davor Wahnsinnig zu werden. Da waren zig andere Stimmen in meinem Kopf, die belanglose Dinge sagten. Ich verhalf mir selbst zu einem Filter. Ich habe gelernt die wichtigen Beachtung zu schenken und die unwichtigen zu verwerfen.“
 

Und schon wieder begann das Puzzel in meinem Kopf komplett zu werden. Deswegen also hatte ich immer öfter den Eindruck er würde Fragen durch Kopfbewegungen beantworten die unausgesprochen blieben.
 

Ich wollte mich damit jetzt nicht weiter auseinander setzen. Das alles war viel zu unglaublich für mich.
 

„Lass uns wieder zu Jasper kommen“, sagte ich schnell.
 

Wenn er über die anderen redete, schien es so selbstverständlich zu sein. Wenn es sich um Edward handelte bekam es gleich eine völlig andere Bedeutung für mich. Warum auch immer…
 

„Er kann also fühlen was andere fühlen“, Edward nickte.
 

„Aus diesem Grund verachtete er sein Leben. Immer wenn er Menschen tötete, durchlebte er ihren Schmerz und ihre Angst. Er verabscheute es, doch er hatte keine andere Wahl. Er musste töten, sein Verlangen drängte ihn dazu.“
 

Auch das verstand ich.
 

„Er traf Alice in einer Bar. Sie hatte dort auf ihn gewartet. Er ging mit ihr, ohne auch nur einmal darüber nachzudenken wieso. Zusammen begaben sie sich dann auf die Suche nach uns.“
 

Ich lächelte. Das hörte sich schön an. Alice war dann wohl Jaspers Happy End.
 

„Und woher wussten die beiden dann von euch.“
 

„Durch Alice…“, er kratzte sich am Hinterkopf.
 

„Alice?“
 

Moment, wie konnte Alice in einer Bar auf Jasper warten wenn sie sich vorher nicht gekannt hatten?
 

„Alice kann die Zukunft sehen.“
 

Und ich hätte beinahe gar nichts mehr gesehen. Mir war kurz schwarz vor Augen geworden. Gefühle spüren, Gedankenlesen, jetzt noch eine Hellseherin. Ich war in irgendeinem verrückten Traum gefangen. Es konnte gar nicht anders sein.
 

„Das ist unmöglich“, keuchte ich.
 

„Nichts ist unmöglich“, lächelte Edward darauf bedacht mich an der Schulter zu stützen.
 

„Aber das, das geht doch gar nicht.“
 

„Natürlich geht das.“
 

Er lächelte immer noch.
 

„Alice hatte Jasper in einer Vision gesehen. Sie sah wo und wann sie sich treffen würden. Sie bekam auch eine Vision von Carlisle und da auch sie beim töten keinen Genuss empfand beschloss sie, erst auf Jasper zu warten und dann anschließend mit ihm gemeinsam nach Carlisle zu suchen, denn sie wusste von Jaspers inneren Qualen und sah so die beste Möglichkeit ein gemeinsames glückliches Leben führen zu können ohne Selbsthass. Als sie auf der Suche nach Carlisle waren, bekam sie immer mehr Visionen von uns allen und schließlich überraschten sie uns während einer Jagd…“, er lachte plötzlich.
 

„Du musst dir vorstellen, da kommt dieses kleine Mädchen aus dem Gebüsch gehopst, begrüßt uns mit unseren Namen und fällt uns anschließend einem nach dem anderen um den Hals. Und hinter ihr dieser große Mann, der von oben bis unten übersät mit Kampfnarben auf Verteidigungsmodus gestellt hatte und mit seinem Gesichtsausdruck signalisierte, das wir ja freundlich zu ihr zu sein hätten weil wir sonst den Sonnenaufgang nicht erleben würden. Und glaube mir, mit den Augen eines Vampirs und Jaspers äußerer Erscheinung tust du im ersten Moment genau das, was er versucht zu signalisieren.“
 

Er lachte immer noch und nach dem ich mir nach und nach genau DAS vorgestellt hatte musste auch ich kichern. Seine überschwängliche Art war ansteckend. Aber gleich darauf erstarb mein Lachen und Kopfschüttelnd ließ ich mich nach hinten fallen und streckte die Beine aus.
 

„Alice ist es auch zu verdanken, dass wir im Geld schwimmen. Sie hat…nun, einen ganz besonderen Draht zum Aktienmarkt.“
 

Ich schüttelte abermals den Kopf.
 

„Zukunft sehen…“, murmelte ich mehrmals vor mich hin.
 

„Hat sie meine Zukunft auch gesehen?“
 

Er sah auf mich hinunter, mit Wehmut im Blick und ich wusste, dass da keine Zukunft war die sie hätte sehen können.
 

„ Es ist ein wenig komplizierter. Alice Visionen bewahrheitet sich nur solange, wie die Personen bei einer Entscheidung bleiben. Die Zukunft eines jeden einzelnen hängt von dessen Entscheidungen ab, trifft man neue, ändert sich auch die Zukunft.“
 

Einen kleinen Moment sagte niemand von uns etwas. Dann seufzte er.
 

„Du hast dich für den Tod entschieden.“
 

Das war Antwort genug also nickte ich. Die Stimmung war deutlich bedrückter geworden, also entschied ich das Gespräch wieder aufzunehmen. Ich wollte nicht, dass er sich wegen meiner Entscheidung selber quälte. Nicht jetzt…nicht hier…nicht wenn ich es mit ansehen musste.
 

„Hat noch jemand eine besondere Fähigkeit?“
 

Ich rechnete mit einem Ja, erntete aber ein Kopfschütteln das mich ungemein erleichterte. Drei Sonderexemplare reichten.
 

„Und wie wurde Alice zu einem Vampir?“
 

„Alice kann sich anders wie wir übrigen überhaupt nicht an ihr menschliches Leben erinnern. Was alles leichter für sie gemacht hat und noch immer macht. Wenn du nicht weißt was du verloren hast, kannst du diesem Verlust auch nicht hinterher trauern. Natürlich hatte sie angefangen zu recherchieren um ihrer Vergangenheit ein Gesicht zu verleihen. Sie war wohl von ihrer eigenen Familie in eine Anstalt eingewiesen worden, weil sie schon als Mensch die Fähigkeit besaß zu wissen was passiert, bevor es passiert. In dieser Anstalt arbeitete ein Vampir, der sich wohl in sie verliebt hatte. Dieser Vampir verwandelte sie und wurde dann selbst von einem anderen getötet. Als Alice erwachte lag sie neben der Asche ihres Schöpfers und musste sich anfangs alleine durchschlagen. Ihre Visionen waren zurück, deutlicher und realistischer als zuvor. Immer mit dem Blick auf die Zukunft überstand sie diese Zeit unbeschadet…wenn du mich fragst, hätte sie auch ohne Gabe nichts untergekriegt“, ich kicherte.
 

„Und Carlisle?“
 

„Carlisle wuchs allein mit seinem Vater auf. Dieser hatte es sich als Priester zur Aufgabe gemacht, Hexen und Vampire zu jagen. Zu jener Zeit wussten die Menschen über unsere Existenz Bescheid. Viele unschuldige Menschen fanden durchs die Hände seines Vaters den Tod. Als sein Vater alt wurde, übertrug er Carlisle diese Aufgabe. Carlisle hatte schon als Mensch ein sanftes Wesen und strotzte vor Mitgefühl anderen gegenüber. Er zog keine voreiligen Schlüsse und schließlich traf er auf eine Gruppe wirklicher Vampire. Er trommelte Männer zusammen und begab sich mit ihnen zusammen auf die Jagd. Dabei wurden die Männer getötet und Carlisle gebissen. Er versteckte sich, ertrug stillschweigen die Verwandlung und…“
 

Ich unterbrach ihn mit einer Handbewegung.
 

„Wieso ertrug?“
 

„Die Verwandlung ist schmerzhaft. Sie dauert in etwa 3 Tage an. Es…es fühlt sich an als würde man brennen. Jeder Millimeter steht in Flammen. Innen wie außen dieser sengende Schmerz. Niemand von uns hatte die Selbstbeherrschung still zu bleiben. Carlisle hatte sie.“
 

Es überstieg meine Vorstellungskraft wie schmerzhaft es sein musste. Ich konnte an seinem Gesichtsausdruck nur ablesen, dass es wohl sehr schmerzhaft gewesen war.
 

„Als er erkannte, was aus ihm geworden war, versuchte er alles um sich umzubringen“, ich riss die Augen auf.
 

AHA…so war das also. Interessant! Meinte er nicht einmal zu mir, dass kein Problem so schwerwiegend sein könnte um es mit Selbstmord zu lösen? Edward räusperte sich. Meine Augen hatten wohl verraten, was in meinem Kopf vorging. Er sah mich mit einem ganz unangenehmen Blick an. Ich sah sofort weg.
 

„Weiter…“, forderte ich leise.
 

„Als er feststellen musste, dass seine Versuche sinnlos waren, versteckte er sich tief in den Wäldern um keinem Menschen zu begegnen und verharrte dort… mehrere Tage ohne auch nur einen Tropfen Blut zu trinken. Noch heute ist es mir unbegreiflich, wie er dazu in der Lage war. Schließlich lief ein Rudel Rehe an seinem Versteck vorbei. Er war wahnsinnig vor Durst und stürzte sich auf sie. Er spürte wie er stärker wurde und erkannte, dass es eine Möglichkeit gab ohne Menschen zu töten dieses Leben zu leben. Denn schließlich, hatte er als Mensch auch Wild gegessen. Er wurde mit den Jahren völlig immun gegen den Geruch menschlichen Blutes und kann somit als Arzt arbeiten um leben zu retten ohne Angst haben zu müssen, Leben zu beenden.“
 

„Und ihr könnt das nicht?“
 

Mir war nicht entgangen mit welcher Begeisterung er davon erzählte. So, als wäre das was Carlisle erreicht hatte unerreichbar für ihn.
 

„Nein…nicht ganz“, sagte er leise.
 

„Frisches Blut weckt bei uns anderen sofort das Verlangen. Mit den Jahren haben auch wir immer mehr Selbstbeherrschung erlangt, aber es reicht noch immer nicht aus um eine natürliche Reaktion zu vermeiden. Nur mit großer Anstrengung gelingt es uns das Verlangen zurück zu drängen…es wird von Mal zu Mal besser. Jasper hat von uns allen die größten Schwierigkeiten, denn anders als wir, hat er Jahrzehnte lang menschliches Blut genossen.“
 

„Aber…“, ich setzte mich auf und zeigte mit beiden Händen auf mich.
 

„Ich blute mehrmals täglich!“
 

„Dein Blut ist…“, er wackelte mit dem Kopf.
 

„…verdreckt“, sagte er dann vorsichtig.
 

„Ahhhh“, war mein geistreicher Kommentar.
 

Also wittern sie das Heroin. Deswegen wussten sie auch sofort mit was sie es zu tun hatten als sie mich fanden. Ich hatte mich nie gefragt, wo Emmett plötzlich das Heroin her hatte oder wie er überhaupt wusste, dass er welches beschaffen musste. Sie hatten es alle gerochen als ich in der Gosse lag. Na das wurde ja immer besser. Ging es eigentlich noch peinlicher?
 

„Angenommen mein Blut wäre nicht…verdreckt. Wie würdest du reagieren?“
 

„Genau wie jetzt auch. Ich würde neben dir sitzen und deine Hand halten.“
 

„Das wiederspricht sich doch.“
 

„Nein das tut es nicht. Weil du nicht irgendein Mensch für mich bist. Du bist die eine verstehst du? Meine Gefährtin!“
 

Was bitte war eine Gefährtin?
 

„Wir Vampire sind dazu fähig die Liebe unseres Lebens zu finden. Es ist, wie eine Schwerkraft. Gefährten ziehen sich gegenseitig an, bis sie sich gefunden haben. Alice und Jazz, Emmett und Rose…Carlisle und Esme, sie alle sind Gefährten. Eine Liebe die mächtiger ist als alles andere. Verlieren sie einander, verlieren sie den Bezug zu sich selbst. Eine solche Liebe lässt sich schwer in Worte fassen. Gefährten würden alles für einander tun…alles für den anderen sein…“
 

Und ich verstand den Zusammenhang seiner Worte ohne lange darüber nachdenken zu müssen. Carlisle und Esme kanten sich schon, als Esme noch ein Mensch war und hatten bis zu ihrem Wiedersehen einander nicht vergessen. Rosalie rettete Emmett und trug ihn trotz des Blutes zu Carlisle. Alice sah Jasper in einer Vision und wartete auf ihn und Edward…Edward war plötzlich da, in dieser Gasse. Edward hatte mich gefunden!
 

Ich war zu keiner einzigen Reaktion fähig. Ich starrte vor mich hin ohne etwas zu sehen. In meinem Ohren fing es wieder zu rauschen an. Ich reagierte erst wieder, als er unsere Hände hob. Er führte sie zu seinen Lippen und küsste ganz zart meinen Handrücken. Mein Herz setzte aus, nur um dann in doppelter Geschwindigkeit weiter zu schlagen. Er fing augenblicklich an zu grinsen, während ich ihn mit großen Augen ansah. Hatte er das etwa gehört? Natürlich…deswegen hatte er auch vorhin sofort reagiert als ich im Bad saß und mich die Erkenntnis überfiel.
 

Es war eine schier unendliche Zeit in der wir einander einfach nur ansahen. Währenddessen geisterte immer nur ein Wort durch meinen Kopf. GEFÄHRTIN! Ich hatte keine Ahnung was das jetzt für mich…für uns bedeutete. Das war auch nicht wichtig. Denn ich spürte, dass ich genau das für ihn sein musste. Seine Gefährtin! Und das es das war, was ich die letzten Tage gefühlt hatte. Ich war seine Gefährtin, das war das Band das nicht reißen wollte. Das Band, das mich immer näher zu ihm zog…unnachgiebig und ohne Kompromiss.
 

„Was bedeutet das?“
 

„Das bedeutet…“, er lächelte.
 

„…das du der Mittelpunkt meiner Existenz geworden bist. Ohne Einfluss darauf zu nehmen, hat sich eine Bindung zwischen uns gebildet der wir beide nicht entfliehen können. In dem Moment, als sich unsere Blicke zum ersten Mal begegneten hat das Schicksal seinen Lauf genommen. Du gehörst zu mir, wurdest ein Teil von mir, so wie ich ein Teil von dir wurde. Unsere Seelen haben sich miteinander verbunden. Wir sind vom Schicksal dazu bestimmt zusammen zu sein. Und niemand von uns, wird je wieder ohne den anderen Leben können“
 

Ich schüttelte wie ferngesteuert meinen Kopf. Ich zweifelte nicht an dem was er sagte, denn verdammt nochmal ich fühlte wie recht er hatte. Aber das…das…mir liefen stumm die Tränen.
 

Das war wahrscheinlich so ein Vampirding. Nachdem was er mir alles erzählt hatte, zweifelte ich auch nicht an seiner Aussage, dass wir davor nicht entfliehen könnten. Es war wie es war und nichts und niemand könnte es aufhalten am allerwenigsten wir beide. Ich hatte es verstanden, natürlich hatte ich das, denn plötzlich ergab alles einen Sinn.
 

Es war also noch schlimmer als ich vermutet hatte. Ich würde ihm also nicht nur das Herz brechen, ich würde ihn unwiderruflich zerstören. Ich würde ihn in Ewige Verdammnis schicken, ich würde ihm zu keinem Happy End verhelfen. Nicht so wie Alice und Jazz, Carlisle und Esme, Rose und Emmett. Nein es würde kein Bella und Edward geben. Bald würde es nur Edward geben und nur Edward würde nicht ohne Bella existieren können. Ich schluchzte…
 

Keine Verliebtheit von seiner Seite…nein, eine bedingungslose Hingabe. Wahrscheinlich reichten seine Gefühle sogar noch sehr viel weiter. Ich sah es…seine Augen trotzen vor Gefühle…Gefühle für mich und ich…ich erwiderte sie mindestens genauso stark.
 

Mir liefen noch mehr Tränen. Warum ich? Ich war kein Vampir! Wie kann es also sein, das es mich erwischte? Und was verdammt nochmal bedeutet das? Ein dicker Kloß bildete sich in meiner Kehle. Ich entriss ihm meine Hand und stand auf. Ich lief zum Fenster, es wurde langsam hell. Meine Hände zitterten. Ich schüttelte wieder den Kopf. Wie oft wollte mich das Schicksal eigentlich noch ficken?
 

„Warum ich?“
 

Ich blickte weiter aus dem Fenster. Es dauerte eine Weile ehe er antwortete.
 

„Das wird dir niemand beantworten können.“
 

Ich hörte an seiner Stimme wie verletzt er war. Natürlich war er das. Er hatte vermutlich damit gerechnet, dass ich ihm freudig um den Hals fallen würde aber das konnte ich nicht. Nicht wenn es ihn zerstören würde. Ich konnte in diesem Moment auch keine Rücksicht auf ihn nehmen.
 

„Aber ich bin kein Vampir.“
 

„Diese Bindung gibt es nicht nur bei uns Vampiren. Nur ist sie sehr viel intensiver bei uns. Und somit auch für dich. Mit wem oder was es passiert spielt keine Rolle. Wichtig ist doch nur, dass man sich findet.“
 

Ich lachte erneut auf. Verstand er denn gar nicht was das bedeuten wird? Wie kann es wichtig sein, wenn es Probleme mit sich bringen wird? Bevor es passierte, kam er doch auch gut allein zu Recht…jetzt würde er wohl nie wieder allein zurechtkommen. Was also war gut daran? Und ich…was passierte nun mit mir? Lag es eigentlich noch in meiner Hand über mich selbst zu entscheiden?
 

„Alles wird gut werden, Bella!“
 

Versuchte er sich selber zu überzeugen? Ich schüttelte wieder den Kopf. Gar nichts würde gut werden. Einer von uns beiden würde Leiden. Es gab überhaupt keine andere Möglichkeit. Unter anderen Umständen würde ich es sofort auf mich nehmen aber nicht mit meiner Vorgeschichte, nicht mit diesen Konsequenzen…mit dieser Sucht. Ich war zu schwach…vielleicht auch zu feige um das alles auf mich zu nehmen. Niemals in meinem Leben wollte ich wieder so Leiden müssen. Und was war die Konsequenz daraus? Wieso sah er denn nicht, dass er die Konsequenzen tragen müsste? Warum sah er nicht, wie schlecht ich für ihn war? Und was würde das jetzt noch ändern? Das Schicksal hatte längst entschieden. Mal wieder und ich…ich musste zusehen wie ich damit klarkam…wir beide mussten das. Fakt war aber, das ich überhaupt nicht damit klar kam.
 

„Ich kann verstehen, dass dich das alles aufwühlt…“, er war ebenfalls aufgestanden und nun neben mich getreten.
 

Ich sah ihn noch immer nicht an.
 

„Es gibt so viele Möglichkeiten für dich, für uns. Du musst nur anfangen dich für eine zu entscheiden“, sagte er leise.
 

„Entscheiden ja? Warum muss unbedingt ICH mich entscheiden… scheiße nochmal? Ich habe mich doch schon längst entschieden und dann kommst du und alles…alles ändert sich und ich…ich muss damit leben. Und jetzt soll ich mich entscheiden. Welche Entscheidung hättest du den gerne, Edward?“
 

Ich war immer lauter geworden und wütend funkelte ich ihn an.
 

„Und sag mir warum? Warum soll ich mich überhaupt entscheiden? Warum soll ich mir 1000 Gedanken über 1000 mögliche Wege machen um am Ende einen Weg zu wählen, wenn das Schicksal doch schon längst für mich gewählt hat? Schon wieder…“
 

Ich schluckte und fuhr mir fahrig über das Gesicht. Seine Haltung war in sich zusammengesunken.
 

„Dein Kopf und dein Herz sind sich nicht einig“, er flüsterte.
 

„Das waren sie noch nie gewesen“, spie ich.
 

„Es spielt doch auch überhaupt keine Rolle. Nichts spielt mehr irgendeine Rolle. Ich bin an dich gebunden. So schön das Gefühl auch sein mag, ich kann es nicht akzeptieren. Du hast einfach keine Ahnung was das bedeutet. Ich werde noch immer sterben…“, er wollte etwas sagen, ich gebot ihm mit einem einzigen Blick einhalt.
 

„…komm nicht auf die Idee mich anders überzeugen zu wollen. Ich sehe nicht ein, dass mich mal wieder das Schicksal kontrolliert. Ich liebe dich…aber deswegen muss ich dir noch lange nicht hoffnungslos verfallen sein. Es tut mir Leid…es tut mir alles so Leid aber ich kann da einfach nicht mitspielen. Ich bin die falsche für dich…vielleicht hat sich das Schicksal geirrt. Dort draußen gibt es millionen Mädchen, dort wird doch wohl eine dabei sein die deiner Liebe würdig ist. Mit mir…“
 

Noch ehe ich reagieren konnte, hatte er mich an den Schultern gepackt, an sich gezogen und seine Lippen auf meine gepresst. Statt eines spitzen Schreies entkam mir ein sehnsüchtiges seufzen. Statt eines Trittes in die Magengegend, presste ich mich wie eine ertrinkende an ihn. Seine Lippen waren hart…unnachgiebig und kalt und das beste was ich je gefühlt hatte. Als er den Mund öffnete, kam mir sein kalter Atem entgegen. Gierig öffnete ich ebenfalls die Lippen um alles was er mir geben konnte aufzusaugen.
 

Noch niemals zuvor war ich so geküsst worden. Mit so viel Liebe…mit einer solchen Leidenschaft…mit einem so bitteren Beigeschmack auf der Zunge. Während wir uns küssten weinte ich. Ich weinte um ihn, um mich…um all das was wir nie gemeinsam erleben würden.
 

*************
 

Puhhhh…endlich geschafft.

Ich habe keine Ahnung warum, aber dieses Kapitel hat mich fertig gemacht.

Entschuldigt also bitte Grammatik…Zeitformen und Rechtschreibfehler, die es definitiv mehr gegeben hat als üblich. ^^

Ich bin nach jedem Absatz wieder rausgekommen.

Meine Konzentration war die letzten Tage einfach im Bett geblieben.
 

Wenn ihr mir sagt…scheiße was hast du denn da geschrieben, dann werde ich es definitiv noch mal überarbeiten.

Solltet ihr allerdings sagen…HEY so schlimm wie du schon wieder denkst ist es gar nicht, dann werde ich den Teufel tun mich diesem Kapitel noch einmal zu widmen. ^.^
 

Ich wünsch euch was…
 

GGGLG Alex



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  gamby16
2014-02-28T13:34:51+00:00 28.02.2014 14:34
Es ist echt nich so schlimm wie du denkst. es ist sogar sehr gut und spanned danke für das aufregende kapitel !!!!
Von:  vamgirly89
2014-02-27T14:49:09+00:00 27.02.2014 15:49
Wow, dieses Kapitel ist dir echt gut gelungen, lass es so. Freue mich schon auf das nächste, bitte schreib schnell weiter.


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