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Solarias Prophezeiung

von

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Aller Anfang ist schwer – Mariza

Ihr Vater veranstaltete einen Empfang und natürlich waren nur wichtige Leute eingeladen, niemanden in ihrem Alter. Was eigentlich auch gut war, denn sonst wäre sie wieder so umgarnt worden, das hasste sie wie die Pest. Denn sie als einzigste Tochter eines ziemlich wichtigen Abgeordneten, war sehr beliebt in der Männerwelt, aber vielleicht waren sie alle nur auf Geld und Macht aus. Das wusste sie nicht, aber dennoch deprimierte sie das ziemlich und so stand sie, einsam und allein, auf dem Balkon der Villa. Sie stand da und starrte in die ewigen Wolkenmassen, am liebsten wäre sie sofort in die Lüfte aufgestiegen, aber sie konnte es nicht. Sie war wahrscheinlich der einzigste Drache auf der ganzen Welt, der sich nicht in einen Verwandeln konnte. Was noch deprimierender für sie war. Wirklich sehr deprimierend.

Nun stand sie da und blickte vor sich hin ins nichts, da wurde es plötzlich für einen kurzen Moment hell, sehr hell. Und das, obwohl es Nacht war. Als das Licht wieder verschwunden war, sah sie entsetzt, dass es um ihr Gesicht anfing zu leuchten. Erschrocken befühlte sie es, als es aufgehört hatte zu leuchten.

Mittlerweile war sie auf den Boden gesunken und ihr Vater, der wegen dem Licht auf sie aufmerksam geworden war, kam rausgeeilt, da er gesehen hatte, dass sie auf den Boden gesunken war. „Mariza, alles in Ordnung? Was ist pa… was ist das?“ entsetzt sah er ihr ins Gesicht, denn ihre gesamte linke Gesichtshälfte war mit einem Tattoo bedeckt, dass die Form eines Spinnennetzes hatte.

Mit Tränen in den Augen sah sie ihn an „Papa, was ist passiert? Warum schaust du so entsetzt? Was ist los?“ sie war sehr verwirrt und mit den Nerven am Ende.

Mit undeutbarem Blick brachte er sie rein, er schleuste sie an den Anwesenden vorbei und brachte sie hoch auf ihr Zimmer. Dort angekommen meinte er, dass sie hier auf ihn warten sollte, denn er wollte nur schnell etwas holen. Das tat sie auch, obwohl sie nicht wirklich verstand was los war.

Aber da sah sie ihren Spiegel, am ganzen Körper zitternd trat sie davor… entsetzt riss sie die Augen auf. Entsetzt befühlte sie ihre linke Gesichtshälfte, um sicher zu gehen, dass es auch wirklich sie war, die sie da im Spiegel sah. Aber sie war es, denn das Spiegelbild tat das gleiche wie sie… Sie war entstellt!

Warum, bei allen Göttern ausgerechnet sie? Verzweifelte Tränen liefen ihr über die blassen Wangen.

Gerade als sie sich auf den Boden sinken ließ, um sich einem exzessiven Heulkrampf hinzugeben. Trat ihr Vater wieder in den Raum, dieser war erst verwirrt. Da sie nicht mehr auf dem Bett saß, schnell sah er sich um und entdeckte sie zusammengekauert vor dem Spiegel sitzen.

Als er neben sie trat, bemerkte Mariza ihn und sah ihn mit verheultem Gesicht an „Was ist das?“ schrie sie verzweifelt und deutete dabei auf ihr Gesicht.

Andrej Manchoz, ihr Vater, trat neben sie, er wusste nicht so genau was er sagen oder tun sollte und seine Frau konnte er auch nicht fragen, die war verreist. Er stand da und überlegte, da kam ihm eine Idee. „Mari, atme einmal tief durch und sag mir warum du so weinst, bitte!“ er legte ihr dabei vorsichtig eine Hand auf die Schulter. Aber Mariza blieb stur, sie schrie ihn an das er genau wisse warum sie weint und das er aufhören solle sie so komisch zu behandeln. Dann lief sie weinend aus dem Zimmer, ihr Vater sah ihr mit traurigem Blick hinterher.
 

So verging ein Tag, sie sprach mit niemand und hatte sich die linke Gesichtshälfte mit einem Verband verbunden. Da hielt ihr Vater es nicht mehr aus und trat, am zweiten Abend zu ihr auf den Balkon. Verunsichert sah Mariza ihn an, sie wusste nicht so genau was sie sagen sollte und ob sie überhaupt etwas sagen wollte. Also standen sie dort neben einander und schwiegen, da legte ihr Vater ihr plötzlich seine Hand um ihre Hüfte. Dann erhob er sich, mit ihr, in die Lüfte. Sie beobachtete fasziniert wie alles immer kleiner und weiter wurde, wie sehr sie sich wünschte das auch zu können, aber dieser Traum würde nie wahr werden, da war sie sich sicher.

Da sah sie wie sie sich einem sehr hohem Turm näherten, das war doch der Turm des Geheimniswächters Niram Markax. Was wollten sie denn hier? Fragte sie sich, als ihr Vater in den Landeanflug ging. Nun verstand sie nichts mehr, erst diese Licht und jetzt das hier. Hatten sich alle gegen sie verschworen?

Nun da sie gelandet waren, verwandelte sich ihr Vater wieder in seine andere Form. Mariza stellte er neben sich ab, diese sah ihn fragend an. Und wie als könnte er Gedanken lesen, beantwortete er ihre Fragen, ohne das sie sie stellen musste. „Der Drache der nicht fliegen kann, wird am ende weiter fliegen als er kann. Kennst du das?“ Das war eigentlich eine dumme Frage, denn jeder kannte sie, diese Worte, die niemand verstand. Aber warum nannte er sie ausgerechnet jetzt? Diese Frage konnte sie sich nicht beantworten.

Sie sah ihm direkt in die Augen, fast so als könnte die ihr die Fragen beantworten, die ihr auf der Seele brannten. Ihr Vater wollte etwas sagen, da hörten sie schritte auf sich zu kommen. So wandten sie sich in diese Richtung und sahen, dass der Geheimniswächter geradewegs auf sie zu geschritten kam. Als dieser vor ihnen angekommen war begrüßte Andrej ihn höflich, dieser grüßte ihn ebenso, sie dagegen stand leicht verwirrt daneben.

Da wandte sich die Weise Mann ihr zu und musterte sie einmal von oben bis unten, sein Blick aber blieb am Verband hängen, der ihre linke Gesichtshälfte verdeckte.

„Das ist also ihre Tochter, Herr Manchoz. Wo ist denn das Zeichen von dem sie gesprochen haben, ich sehe nichts!“ sagte dieser nun, mit einer tiefen angenehmen Stimme, in die Richtung von Marizas Vater. Dieser zeigte auf ihren Verband, sagte aber nichts.

Aber dennoch nickte dieser Verstehend und wandte sich Mariza nun endgültig zu. Er fragte sie höflich ob sie den Verband abnehmen könnte, doch diese antwortete mit einem entschlossenen Nein.

Geschockt sahen ihr Vater und der Geheimniswächter sie an, niemand würde es wagen so mit einer so wichtigen Person zu reden. Niemand! Aber sie tat es.

Nun standen sie da und starrten sich an, eigentlich starrten ihr Vater und der Geheimniswächter sie an und sie starrte zurück.

Nach einer weile drehte sie sich schweigend weg und schmollte, denn sie wusste selbst das sie gerade ziemlich Respektlos gegenüber einer Älteren und Weiseren Person gewesen war. Aber niemand sollte sie zu etwas Zwingen, was sie nicht wollte. Da war sie eigen.
 

So ging das einige Tage lang, aber immer wieder weigerte sie sich, der Bitte nachzukommen. Sie war sogar so genervt, dass sie eines Tages versuchte, zu Fuß, zurück laufen, aber ihr Vater hielt sie auf. Denn er verstand nicht, was für ein Problem sie hatte, genauso wie der Geheimniswächter. Währe doch nur ihre Mutter hier, dann würde sie vielleicht den Verband abnehmen, aber das verbot ihr Stolz.
 

Dann eines Abends, als sie gerade aus dem Bad kam und dachte das niemand in der Nähe war, ließ sie den Verband ab. Doch dann trat der Geheimniswächter in genau diesen Gang und starrte sie an, um genauer zu sein, er starrte diese Tattoowierung an. „Das…“ begann er überrascht, doch sie drehte sich um und rannte. Er hat es gesehen, dieses dumme Mal das ihre linke Gesichtshälfte entstellte, schoss es ihr in den Kopf.

Sie rannte und rannte, dann kam sie endlich bei dem Zimmer an, das man ihr zugeteilt hatte. Sie trat ein und fing an zu weinen. Warum hatte sie so etwas, das fragte sie sich schon seid langem…

Vielleicht konnte ihr der Geheimniswächter eine antwort darauf geben, es hatte schließlich so ausgesehen, als ob er es erkannt hätte.
 

Sie lag nun schon mehrere Stunden in ihrem Zimmer und starrte gedankenverloren an die Decke, fast als könnte diese ihr die Antworten geben die sie so verzweifelt suchte.

Da klopfte es, erschrocken fuhr sie hoch. Der Geheimniswächter trat ein und sie starrte ihn entsetzt an, was wollte er hier.

„Na, junge Dame. Hast du dich beruhigt? Ja? Gut, dann erzähl mir eins. Woher hast du dieses Zeichen auf deinem Gesicht?“ abwartend sah er sie an, was sie aber verunsicherte. Was ging ihn das auch an, fragte sie sich im Stillen. Aber vielleicht konnte er ihr die Antwort geben, die sie suchte. Die Antwort auf eine Frage die sie nicht kannte.

Er stand immer noch am selben Ort und wartete, dann zuckte sie mit den Schultern. Sie wusste es ja nicht.

Verwirrt zog er eine Augenbraue hoch, das war nicht die Antwort gewesen die er sich erhofft hatte. Aber es war ein Anfang.

Er überlegte wie er ihr erklären sollte was er wusste, da viel ihm etwas ein. „Der Drache der nicht fliegen kann, wird am ende weiter fliegen als er kann. Weißt du was das heißt?“ er musste innerlich lächeln als er ihren verwirrten Blick sah. Sie aber, dacht nach. Denn irgendwie hatte er ihr die gleiche Frage gestellt, wie ihr Vater vor kurzem. Hatte die Prophezeiung irgendetwas mit ihr zu tun? Sie war ja ein Drache der nicht fliegen konnte, aber was sollte das ganze dann? Das ganze Getue um dieses schreckliche Tattoo auf ihrem Gesicht.

Dann beschloss sie zu antworten, sie meinte, dass dies die Prophezeiung sei. Die vor langer, langer Zeit einmal ihrem Volk gemacht wurde. Aber auch, dass sie nicht wisse was das alles heißen soll. Nun war es an Niram Markax nachzudenken, aber bei ihm dauerte dies nicht so lange wie bei Mariza. Denn nach einem kurzem Schweigen antwortete er ihr „Weißt du, nicht nur in unserem Volk ist eine Prophezeiung gemacht worden, sondern auch in allen anderen Völkern, die es auf diesem Planeten gibt. Die Prophezeiungen aus jedem Volk, sind ein Teil eines großen Ganzen. Und wenn das, was auf deinem Gesicht ist. Wirklich das Netz der Spinne ist, dann heißt das dass du ein Teil der Zukunft bist und bald etwas Großes geschehen wird. Was nur du kannst!“ ernst sah er sie an, sie starrte ihn entsetzt an. Sie sollte ein Teil der Zukunft sein? Ein wichtiger Teil sogar… das war zuviel für sie.

„Was ist wenn das, das Netz der Spinne ist? Was passiert dann mit mir?“ entschlossen sah sie ihn an, denn sie hatte in der letzten Minute beschlossen nicht mehr wegzurennen. Also nahm die den Verband ab und zeigte ihm das Mal.

Niram Markax sah sie an und atmete einmal tief durch, dann legte er sich die Worte zurecht und antwortete
 

"Tapfere Menschen gibt es überall, aber nur einen der das eine kann.

Der Drache der nicht fliegen kann, wird am ende weiter fliegen als er kann.

Feige Dämonen leben länger, wenn sie Mut zeigen.

Von Baum zu Baum, von Stein zu Stein. Springe! Lebe! Befreie!

Wenn die See weiter ist als dein Atem, dann bist du am Ziel!

Spreize die Flügel und fliege, aber nicht zu weit, denn sonst kommt die Sonne.

Zu tief gegraben, zu weit gelaufen. Verzage nicht mein kleiner Freund, horche auf und lauf!

Du mein kleines Tier, lauf nicht weg. Hab vertrauen und werde stark!
 

Bald mein Kind werden sie kommen, vier Männer an der Zahl. Sie werden dich finden, egal wo du bist.

Die Immerwährende Schlange, Die Flügel der Heiligen, Die Krallen der Titanen und Der Strick des Henkers, das sind ihre Bezeichnungen. Empfange sie mit offenen Armen, denn sie werden dir nichts tun. Geh mit ihnen um die nächsten drei zu finden.

Die Dornen der Vergänglichkeit, Der Schwarze Schatten und Die ewigen Gewässer von Ur, finde sie, dann werdet ihr gerettet sein.
 

Denn ihr müsst den Ort finden von dem noch nie jemand geredet hat und sprecht stumme Worte. Dann seid ihr am Ziel."
 

Das ist die komplette Prophezeiung die uns gemacht wurde. Also, warte und halte Ausschau. Netz der Spinne.“ Mit diesen Worten verbeugte er sich und verließ das Zimmer.

Sie aber saß da und ließ sich die Worte noch einmal durch den Kopf gehen. Sie war also die eine von der in der Prophezeiung gesprochen wurde.

Leise murmelte sie die Worte vor sich hin, sie musste also warten.

Also erhob sie sich von ihrem Bett und trat ans Fenster. Sie sollte warten und Ausschau halten, was sie auch tat. Sie wollte nicht, dass dieser Planet verging. Und mit ihm all seine Bewohner.

Sie stand da, ganz in Gedanken versunken, sie merkte noch nicht einmal, dass ihr Vater den Raum betrat. Sie bemerkte ihn erst, als dieser direkt neben ihr stand und anfing zu sprechen. „Wir sollten zurück. Wir waren lang genug weg. Vor allem hast du die antwort auf das Tattoo bekommen.“ Sie nickte und er fasste ihr um die Hüfte, so erhoben sie sich, aus dem Zimmerfenster, in die Nacht hinaus. Und im Morgengrauen waren sie wieder zurück in der Stadt.

Dort angekommen, lief Mariza auch sofort in ihr Zimmer, um ein paar Sachen bereit zu legen, denn sie wusste ja nicht wann sie kommen würden.
 

So begann sie zu warten. Was sie aber nicht lange sollte…



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