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Herz aus Stein

von

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Schmusedecke XXL

XXIII. Schmusedecke XXL
 

„Hoffentlich geht es Marx und Engels gut“, bangte Cedric neben ihm.
 

„Warum hast du die… Viecher eigentlich so genannt?“ wollte Kunibert wissen, während er das Auto gen Heimat lenkte.
 

„Ausgebeutet von den Kapitalisten…?“ erklärte Cedric und lutschte an einem Wassereis, das er ihm ungefragt vom Tanken mitgebracht hatte, und das er ungedankt entgegen genommen hatte.
 

„Du bist doch kein Kapitalist!“ behauptete Kunibert, dessen Eis längst verdrückt war.
 

„Naja… Kohle zu haben ist für mich selbstverständlich… aber Kohle zu machen habe ich keinen Bock… ne… da bin ich wohl eher der nichtsnutzige Erbe“, gestand Cedric.
 

„Kann man ja eben nichts für“, gestand ihm Kunibert gönnerhaft zu.
 

„Was machen eigentlich deine Eltern?“ wollte Cedric wissen.
 

„Mein Vater ist Postbote, meine Mutter KFZ-Mechanikerin, deswegen fährt das Auto auch noch“, erzählte Kunibert.
 

Aus Cedrics Sicht waren das unbegreiflich einfache Verhältnisse, aber das artikulierte er besser nicht. Dass Kunibert promovierte, musste ihnen allen wie ein unglaublicher Schritt vorkommen, das war ihm schon klar. Kunibert war für seine Familie wohl karrieretechnisch ein Fortschritt. Er hingegen für seine die totale Pleite. Ironischer Weise war dennoch er es mit den Säcken voll Gold. Er hatte das echt null verdient, wenn man da Kuniberts Fleiß betrachtete… aber so manches war wohl unverdient. Auch das… Kunibert meinte, das nicht… irgendetwas in ihm schon, scheiß Schuld-Gefühle… aber womit kamen andere durch? Nein… er war schließlich kein kaltherziger Mörder gewesen… nur ein kaltherziges, macht- und sexgeiles Arschgesicht… aber auch damit kamen die meisten durch. Er nicht. Aber das hieß nicht, dass er erledigt war. Er war immer noch Cedric Kalteis, am Leben trotz alledem, ätsch, und er atmete, er fühlte und er hoffte… auf was eigentlich? Wahrscheinlich auf das, auf das alle hofften. Auf ein erfülltes Leben irgendwie wieder, nicht nur Erstarrung, nicht nur Bienen und Steine und Bücher… Erschien utopisch. Vielleicht war es das auch. Das würde sich zeigen.
 

Nein, das würde er zeigen!
 

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Messdaten…. Fotos… Lektüre und Schlussfolgerungen… und dieser Cedric, nicht mehr so verbissen, sondern fast beschwingt zwischen den Steinen hin und her springend… und er lächelte, wenn Kunibert verkündete, zu einer Erkenntnis gekommen zu sein. Nicht, dass das Cedric wirklich interessiert hätte, aber er lächelte für ihn, weil er etwas herausgefunden hatte… Cedric war wie ein Wasserfloh, so agil… und wie die Pythia, so geheimnisvoll… und wie ein Märtyrer, voller Schmerz… aber ein Märtyrer wüsste wenigstens, wofür er gelitten hatte, das wusste Cedric nicht, das wusste niemand.
 

Er wusste nicht warum, aber er hatte Cedric so gern in diesen Momenten auf dem Feld, wenn er hin und her flitzt und einfach nur die Zahlenreihen aufsagte, dass es fast weh tat.
 

Wüste Pusteblume, Pumuckel mit ner Axt, klein Zaches mit einer Mission, lächelnder Killer-Elf, spielender Puma und so viel mehr… Cedric, sein Cedric… klug und fies und witzig und angstvoll und verletzt und so… hübsch…
 

Er rief sich selbst zu Raison. Nein, Cedric hatte ihm nicht hübsch zu erscheinen, sie waren Freunde, und außerdem war Cedric in der Hinsicht höchst demoliert. Aber jetzt, wo die Aussicht aufs heimische Bett dahin war, mochte es nur etwas schwerer sein. Er war immer noch ein Mann, ein homosexueller Mann in der Blüte seiner Jahre, und Cedric war verflixt schön, Kunibert war schließlich nicht blind, aber man hatte ihm Unsägliches angetan, auch in sexueller Hinsicht, es war ein Frevel und Verrat an seinem Vertrauen, an seiner Freudschaft, ihn so wahrzunehmen. Nein, Cedric war tabu, aber er war leider auch kein Mönch, Prinzipien hin, Prinzipien her… aber immerhin mochten ihn seine eigenen Hände noch.
 

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„Was ist das denn?“ fragte Kunibert verwundert angesichts des voluminösen Päckchens, das im Flur stand.
 

„Ein Fernseher“, erklärte Cedric ruhig.
 

„Ich dachte, du hasst die Dinger?“fragte Kunibert verwirrt.
 

„Ja“, knirschte Cedric. „Aber… alte Filme… und so… du kannst die Dinger installieren…?“
 

„Ja, das kriege ich hin“, sagte Kunibert eilfertig, die Überraschung unterdrückend.
 

Zwei Wochen waren seit Mont Daint-Michel vergangen, sie folgten nach wie vor ihren Routinen, Cedric war immer noch Cedric, aber er wuchs… oder heilte...? Vielleicht beides ein klein wenig. Trotz des Kummers, der ihm der Gedanke an seine gescheiterte Beziehung noch immer bescherte, hatte er das Gefühl, nicht in ein bodenloses Loch gefallen zu sein. Irgendwie erschien ihm das hier auch ein wenig wie ein Neuanfang, ein neuer Kunibert… Als er mit Jakob zusammen gekommen war, war er gerade mal zweiundzwanzig gewesen, das Zusammensein hatte den Großteil seines erwachsenen Lebens geprägt. Er war zuvor auch ein paar Mal verliebt gewesen, aber das war nie gut gegangen. Da er nie in der Szene herum gesprungen war, war die Zuneigung immer recht einseitig geblieben. Sein alter Freund Michael war das beste Beispiel. Sie waren schon zusammen zur Schule gegangen. Als er ihm im Jahr vor dem Abi gebeichtet hatte, in ihn verknallt zu sein, war eine Weile Funkstille gewesen – nicht aus bösem Willen, aber Michael war ziemlich überfordert damit gewesen. Das war… herbe gewesen, aber irgendwann hatten sie sich beide wieder ein bekommen und sich wieder angenähert. Inzwischen war der Kontakt eher sporadisch, aber nach wie vor da, immerhin. Als Michael geheiratet hatte, war er sogar Trauzeuge gewesen als sein ältester Freund. Seine Freundschaft mit ihm mochte Bestand haben, aber mit anderen, die sein Interesse geweckt hatten, war es ähnlich gelaufen, ohne dass daraus etwas anderes gewachsen wäre. Die meisten hatten völlig entgeistert reagiert, wenn er damit heraus gerückt hatte, schwul zu sein. Als ob Schwule wandelnde Klischees seien… herzlichen Dank. Aber die meisten Menschen dachten das noch immer, ohne das auch nur gemein zu meinen… Er hatte immer nach etwas Festem gesucht, Erziehung war da nicht alles – siehe Frida, wenn das ihre Eltern wüssten… - das war er wohl einfach. Andere mochten das anders sehen, bitteschön, aber das war nicht der Punkt. Er sah es nicht bloß so aufgrund irgendwelcher Entscheidungen, er fühlte es einfach, basta. Und als er Jakob kennen gelernt hatte… so ein attraktiver Mann… der ihn doch wirklich wollte… humorvoll und nett, anpackend und…
 

„Kunibert… du pennst schon wieder!“ stellte Cedric fest.
 

„Oh… Tschuldigung“, rüttelte er sich selbst wieder in die Gegenwart. „Wo soll er hin…?“ fragte er mit Blick auf die riesige Verpackung.
 

„Wohnzimmer“, erwiderte Cedric lakonisch. „Ich packe mit an.“
 

Das Ding war zwar nicht zu schwer, wohl aber zu groß, um es vernünftig alleine greifen zu können, so wuchteten sie beide daran herum. Dank ihres Größenunterschiedes hing der Karton ziemlich schief in der Luft, aber sie bekamen es hin. Cedric fetzte die Verpackung mit einem Küchenmesser auf und schnappte sich die Bedienungsanleitung, während Kunibert die Teile sortierte. Sie brauchten nicht lange, um das Ding einsatzbereit zu machen.
 

„Ich gehe nach oben“, meinte Cedric gepresst. „Kannst du die Sender einstellen? Ich kann einige Dinge nicht sehen…“
 

„Schon klar, mache ich“, übernahm Kunibert. „Ich rufe dich dann.“
 

„Okay… Ich putzte so lange den Käfig“, murmelte Cedric und entfernte sich.
 

Wäh… Marx und Engels… Nieder mit den Kommunisten-Ratten!
 

Sonderlich lange brauchte er nicht, dann rief er, und der Rattenbesitzer erschien wieder auf der Bildfläche. Mit dem Schwung der wild Entschlossenen ließ Cedric sich aufs Sofa fallen. „Ein Louis de Funes-Film fängt gerade auf dem Ersten an!“ verkündete er.
 

Kunibert nickte und stellte den Sender ein, auf dem bereits der Vorspann lief: „Louis und seine außerirdischen Kohlköpfe“. Er konnte Cedrics Anspannung geradezu riechen. Er stand vom Boden auf und setzte sich neben ihn. Cedrics Kiefer malmte. Dann sagte er, die Hand ausstreckend: „Darf ich…?“
 

„Klar“, meinte Kunibert und reichte ihm seine.
 

Cedrics Finger schlossen sich fest um seine, als ankerte er seinen trudelnden Kahn fest. Während des Films blieb er angespannt, aber ein wenig ließ es mit der Zeit nach.
 

Kunibert musterte ihn unauffällig immer wieder von der Seite. Cedric war hochkonzentriert und stand unter Strom – aber er schaffte es. Kunibert begriff sehr wohl, dass Cedric sich hiermit ein Stück von der Welt zurück eroberte, das ihm seine Peiniger genommen hatten. Zwei Tage waren es gewesen, ewig für ihn, im Alltag so schnell vergessen… aber sie hatten mehr als gereicht, um die Person, die Jakob erinnert hatte, zu zerstören. Aber… nicht ganz… Cedric war noch da. Und aus der Asche, zu der er verbrannt worden war, war er im Begriff, sich wieder zu erheben. Cedrics Kraft beeindruckte ihn sehr, er war sich nicht sicher, ob er das gekonnt hätte. Aber… er hätte seine Eltern gehabt, wenn er da an Cedrics Verhältnis zu seinen Erzeugern dachte… und er hätte auch Frida und seine Freunde und… Es war komisch. Cedric mochte Kohle haben bis zum Umfallen, aber an den Dingen, die Kunibert wichtig waren, war er arm gewesen und immer noch arm. Er fühlte Cedrics zarte Hand in seiner, die dennoch die Stärke seines Inneren bezeugte, und wunderte sich über Cedric, über sich selbst.
 

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Er hatte es geschafft! Er hatte Fernsehen geguckt! Oh Jubel… Das hatten sie in der Therapie auch mit ihm versucht, um die negativen Konnotationen zu lösen… Kaminfeuer… Hoppelhäschen… der Gesang der Buckelwale… völliger Blödsinn. Okay, Musiksender mit Techno-Mucke würde er sich nie im Leben noch mal antun, aber ein alter Film, den er schon x-mal gesehen hatte… Es ging! Es war… anstrengend, aber es ging. Alleine – niemals. Aber wenn Kunibert ihm das Patschehändchen hielt… scheiß auf die Peinlichkeit, das war nicht mehr von Bedeutung!
 

Der Nachspann lief, er schloss befriedigt die Augen. Ich kann das! Und wenn ich das kann…
 

Cedric blickte zur Seite. Kunibert lächelte ihn an, der begriff – aber hielt den Schnabel. Und er freute sich – für ihn. Er konnte nicht anders, als zurück zu lächeln. Kunibert löste seine Hand aus seiner und strich ihm einmal über den Kopf, als sei er ein pfiffiger Erstklässler. Aber nicht mal das konnte er ihm übel nehmen, denn ein wenig so fühlte er sich. Erstklässler im zweiten Durchlauf… alles noch Mal neu… und die Berührung… tat gut. Und war auch neu, niemand außer den Au Pair-Mädchen seiner Kindheit hatte ihn je so angefasst. Sein Vater – Gott bewahre! Aber die Spielregeln seiner gesellschaftlichen Herkunft kannte Kunibert nicht, oder sie waren ihm schnuppe, Kunibert tat das eben einfach, die elende alte Monsterbanane im Barbaren-Outfit. Kuniberts Hand lag noch immer locker und etwas zögernd auf seinem Nacken, und irgendwie war die Versuchung da… angefasst zu werden, ohne dass… Er zog die Füße vom Boden hoch, drehte sich leicht und senkte den Kopf, bis er an Kuniberts Arm lehnte. Kuniberts Hand lag vorsichtig an seinen Hinterkopf, er schwieg. So mussten sich Katzen fühlen. So warm, so gemütlich, so gut. Kunibert roch irgendwie nach Ruhe und fühlte sich durch den Stoff so warm an. Er schloss die Augen, fühlte sich fast ein wenig betrunken, aber es war gut… gut… der erste Genuss seit so langer Zeit…
 

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Atemlos starrte Kunibert abwärts. Cedric hatte sich einfach an ihn gekuschelt, als sei er ein Schmusekissen. In ihm schlingerte alles… dieses unfassbare Vertrauen, die Not, die Sehnsucht, die Bitte, die Tendenz sich zu nehmen, aber auch die Dankbarkeit… das weiche Haar unter seinen Fingern, der Anblick dieser Sommersprossenflut und der gesenkten rostroten Wimpern, das leichte Lächeln auf den Zügen des anderen… so hatte er ihn noch nie erlebt. Aber Cedric war kein Verwandter oder ein alter Freund… Cedric war Cedric… Irgendwie wurde ihm ganz anders, ohne dass er dieses „Anders“ hätte bestimmen können. Er schloss die Augen und ließ es einfach auf sich wirken. Gut… es war gut… Warum nur…? Weil er es brauchte, gebraucht zu werden? Weil Cedric ihm so sehr half, nicht nur durch den Job, sondern weil er hier sein durfte…? Weil es ihn so freute, dass Cedric gegen seine Dämonen kämpfte und begann zu gewinnen? Ja… und nein… Es war wohl nicht ganz logisch. Aber es war etwas Warmes, das von ihm Besitz ergriff. Cedric war so… zart und hart und… roch so gut, war so…
 

Er fühlte mehr, als dass er es steuerte, wie sein Kopf ganz leicht zur Seite sank und seine Wange unmerklich gegen Cedrics Haar drückte. Er fühlte sich ziemlich benebelt. Cedric wich ihm nicht aus.
 

Sie verharrten schweigend, bis sie die Müdigkeit übermannte, und sie sich etwas verlegen und ratlos voneinander lösten.
 

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Hände… auf ihm… nein… Oh! Nein, das war gar nicht… Etienne? Nein… Etienne war fort, fort, er hatte ihn fort geschickt, weil er selbst längst fort war, kein Zurück… aber Hände… die…
 

Cedric fuhr mit einem Keuchen hoch. Was zum Teufel war das denn gewesen? Der Raum war gut ausgeleuchtet, Marx und Engels pennten tief und fest. Er hob die Bettdecke und starrte an sich hinunter. Kein Zweifel möglich. Hau ab, es hat sich ausgesext! Längst schon, hast du es etwa vergessen? Hier hast du rein gar nichts zu erwarten! Wie kommst du überhaupt auf die Idee!
 

Diese Fernseh-Kuschelnummer… Oh weh, war er völlig bekifft gewesen? Hatte sich fast so angefühlt… wie Linus von „Peanuts“ mit seiner Schmusedecke… nur war seine „Schmusedecke“ ein Zwei Meter-Kerl der speziellen Art gewesen. Kacke! Was hatte das denn angerichtet! Hatte sich so gut angefühlt… Nur, weil er mal wieder Körperkontakt gehabt hatte, dachte sein Schwanz jetzt, die Party gehe endlich weiter? Fehlanzeige! Das war nur was… unter Freunden…? Kunibert hatte ihm schließlich nicht sonst wohin gegrabscht! Da hatte gar nichts in der Luft gelegen!
 

Hey… komm schon… diese scharfe Sahneschnecke mit diesem irren Körper… liegt gerade nur ein paar Meter von dir entfernt… der hatte auch länger nichts mehr vor der Flinte, hängt schließlich ständig nur hier rum… flüsterte sein Untergeschoss.
 

Na toll, Auftritt Arschloch-Cedric von anno Schnee. Nein! Bist du bescheuert geworden! Das ist Kunibert – kein Fickfleisch! Und ich bin Cedric, der nicht mehr fickt, den Gedanken zum Heulen findet und auch keinen unkoordinierten Ständer im Wachzustand hat!
 

Irrtum… er riecht so gut… und er ist so stark…
 

Er ist ein Nerd! Ein netter Nerd. Das ist auch egal, er ist mein Freund, mein einziger, willst du das etwa torpedieren?! So wie es ist, ist es wunderbar. Bitte, lass mich - zur Hölle - in Ruhe!
 

Du bist siebenundzwanzig – nicht siebenundneunzig. Kunibert ist nicht… sie. Und er ist so…
 

Hau bloß ab! Versau mir nicht alles mit solchen Gedanken! Ich habe heute Fernsehen geguckt – großer Fortschritt! Das sind die Dimensionen, in denen ich mich hier bewege! Ich will das nicht… nie wieder! Kapiert?!
 

Nein. Ich bin immer noch da, habe es überlebt, genau wie du. Du willst dein Leben zurück? Nun, ich auch…
 

Nein! Du hast mir das mit eingebrockt! Du versaust mir nicht noch mal alles!
 

Aber…
 

Cedric sprang auf und schlug auf den Lichtschalter. Dunkelheit!!! Sie… nein. Kunibert schlief unten, er hier, es war einfach nur Nacht, die Ratten schnarchten leise… aber es war weg. Er lauschte in sich hinein. Nein, keine Panik. Es war einfach nur mitten in der Nacht.
 

Er tapste etwas wackelig zurück ins Bett, draußen schien der Mond. Etwas fassungslos zog er die Bettdecke wieder über sich.
 

Er in seinem Zimmer… wie früher… fast… es war ruhig… was… wie…
 

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Jakob starrte auf die Bilder im Fotoalbum. Er und Kunibert auf Fridas Hof, lachend Arm in Arm, sie beide, so glücklich…
 

Warum musste das Leben nur zu kompliziert sein? Wahrscheinlich weil sie als Menschen es nun mal waren, vielschichtig, nicht simple Klischees… Alle dachten bei Kunibert immer an einen innerlich platten Krieger, aber die hatten keine Ahnung wie aufrecht und… liebenswürdig er war. Cedric Kalteis würde das nie im Leben begreifen.
 

Er vermisste ihn so sehr. Kuniberts Lachen, seine konsequenzlose Verfressenheit, das begeisterte Leuchten in seinen Augen…. Und jetzt war er weg, nicht einfach weg, sondern fort da in der Bretagne.
 

Warum hatte Kalteis ihn angestellt? Garantiert nicht aus Interesse an Kuniberts Studien, sondern weil…. Kunibert selbst für einen wie ihn eine Herausforderung darstellen mochte? Wollte er ihn einfach endlich flach legen? War das längst geschehen, und Kunibert drohte zu einem weiteren Kalteis-Opfer zu werden?
 

Nicht sein Kunibert!
 

Gequält schloss er die Augen. Er liebte ihn. Aber Kunibert ihn nicht mehr…. Meinte er zumindest. Aber ihre Verbindung war doch nicht willkürlich gewesen, hatte so lange gehalten. Nähe und Freundschaft, Vertrauen und Begehren. Das war es doch, darum ging es?
 

Bei dem Gedanken, wie sich Kunibert über Kalteis her machte, obwohl es in Wirklichkeit anders herum war, wurde ihm übel. Kunibert war doch kein Ding! Auch wenn sie getrennt waren… aber konnte er stillschweigend da sitzen, während Kunibert in sein Elend rannte?



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Fye-chan
2011-12-25T15:16:11+00:00 25.12.2011 16:16
Hach ja, Cedric hat die Nacht also überstanden... das ist schön!
Und es macht mich unsagbar glücklich, dass er langsam aber sicher wieder Berührungen zulässt, die von anderen ausgehen. Nun, von Kunibert, und nur "Händchen halten" zu Anfang, aber dass er sich hinterher schon so vertrauensvoll an ihn lehnen konnte... das lässt einem wirklich das Herz aufgehen!
Soso, Kunilein realisiert also so langsam, dass er tatsächlich mit einem durch und durch attraktiven Mann zusammenlebt... Ich bin gespann, wie sich das weiterentwickelt, wirklich. Denn auch bei Cedric scheint sich ja mittlerweile was zu regen, wenn auch noch tief verborgen und sehr ungeliebt.

Jakob. BAH! Wenn ich das schonwieder lese bekomm ich Wutanfälle! Der Typ ist doch selbst Schuld! ich ahne schon, dass er das nicht so hinnimmt und für verdammtes Chaos und sicher auch einige Verzweiflung sorgen wird... Herrgott, er kennt Cedric doch überhaupt nicht mehr! Wenn er es wagt, diese klitzekleinen Fortschritte in Cedrics sozialem Leben zunichte zu machen, dann... dann... dann spring ich persönlich in deine Geschichte und mach ihn kalt! *seufz* Mistkerl!

So, ich freu mich aufs nächste Kapitelchen und bin hoch gespannt was das noch wird...
Ganz liebe Grüüße und frohe Weihnachten natürlich :)
Fye
Von:  chaos-kao
2011-12-24T22:20:41+00:00 24.12.2011 23:20
Es ist schön, dass die beiden sich langsam immer näher kommen. Und ich liebe diese Minischritte einfach! ^^
Und Jakob ist ein Depp! Der wird alles versauen und für Chaos sorgen. Arsch! Ist doch selbst Schuld! Wer hat Kunibert denn betrogen? ><
Ich freu mich schon auf's nächste Kapitel! ^^
Lg
Kao


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