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Verdammte Anziehungskraft!

...nur fliegen ist schöner
von

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Das Murmelattentat!

Ich saß gerade mit meinem besten Freund beim kleinen

Chinesen und schlürfte eine Nudelsuppe. Eigendlich hatte

ich ja mehr Lust auf Salamipizza,-ich liebte es würzig und

fettig, aber da ich bei unserem kleinen Tischtennismatch

verloren hatte, musste ich mich nach seinem Wunsch

richten. Der Verlierer gab ein Mittagessen nach der Wahl

des Anderen aus. So war es nun mal abgemacht.

Auch wenn ich am Liebsten der winzigen Murmel, die

irgend so ein Idiot an meiner Seite des Spieltisches auf dem

Boden liegen ließ, auf der ich ausrutschte und der

Erdanziehungskraft,die mich daraufhin nach unten zog

die Schuld gegeben hätte. Zwar hatte ich mich nicht komplett

hingelegt, aber zumindest so, das ich mich gerade noch

fangen konnte und so halb über der Platte hing, wärend der

kleine Plastikball an mir vorbeisprang. Direkt ins Aus.

Verdammte Scheiße! Das Alles kurz bevor ich gewonnen

hätte. Doch statt zu gewinnen, hing ich wie der letzte Depp

über der blöden Platte und rappelte mich wieder auf.

Dabei fiel mein Blick eher zufällig auf die kleine Murmel,

die ich unter meinem Schuh spürte.

Wärend ich mich dann tierisch über den vermeintlichen

Murmelattentäter aufregte, brach mein bester Freund in

schallendes Gelächter aus. Der kriegte sich nicht mehr ein,

und steckte schon bald den Rest der anwesenden Leute des

Platzes an. Hätte das ein unbeteilligter gesehen, hätte man

uns allesammt für verrückt erklärt. Ich wusste sehr genau,

das Danny mir das noch ewig vorhalten würde,wenn ich ihn

nicht bald mit seinem geliebten Chinaessen beglückte

beziehungsweise bestach.

Beim Essen beruhigte er sich meistens und vergaß seine

Lachkrämpfe.Das Murmelattentat hatte eine Kettenreaktion

unglücklicher Begebenheiten ausgelöst. Ich war nur froh,

das ich bei all meinem Unglück nicht den Boden knutsche

und nur meiner geliebten Salamipizza hinterhertrauerte.
 

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Hallo und Herzlich Willkommen bei meiner neuen FF. "Verdammte Anziehungskraft."

Für die, die mich schon kennen, bin ich glücklich, das sie sich wieder mal zu mir verirrt haben.

Für die, die mich noch nicht kennen, ich bin Middy und freue mich, das ihr euch das durch durchgelesen habt XD
 

Wieder mal entschuldige ich mich aufrichtig, falls meine Rechtschreibung ein Störfaktur ist. Ich habe leider eine Lese-Rechtschreibschwäche, aber ich gebe mir die größte Mühe! >____<
 

So, ich denke das an dieser Stelle noch nicht so viel zu sagen ist. Schließlich bin ich hier gerade mal beim Prolog angekommen.

Trotzdem wünsche ich allen viel Spaß mit dieser FF.
 

LG Midnight<3

Drei Stunden ohne Zigarette!

Nun saß ich also mit meinem besten Freund in diesem

kleinen, völlig überfüllten Restaurant und Danny aß,

mitlerweile wieder Seelenruhig,und überglücklich seine

Nudeln mit Bambos und Sojasoße.

"Hier, willst du auch mal probieren?", fragte er mit einem

breiten Grinsen im Gesicht, und hielt mir seine Stäbchen

mit einigen Nudeln vor die Nase. Er amüsierte sich immer

noch wegen der Sache. Blödmann!

Ich schüttelte den Kopf und schob meine Schüssel beiseite.

"Dann eben nicht, bleibt mehr für mich.", schmatzte er.

Das, das Schmatzen und Schlürfen hier Keinen störte, nutzte

er voll und ganz aus. Ich lehnte mich schmollig in meinem

Stuhl zurück und wartete darauf, bis er dann mal fertig

gegessen hatte. Nicht das ich immer so ungeduldig war,

wenn es ums Essen ging, aber die Luft hier drin war einfach

unerträglich und ich hatte seid bald zwei Stunden keine

mehr Kippe mehr inhalliert. Das brachte meine Nerven

ein wenig auf den Tiefpunkt. Danny wusste das, aber

ignorierte es....wie eigendlich immer. Der musste sich

nicht um so was kümmern. Er war ja seid einiger Zeit

Nichtraucher. Wie er das angestellt hatte wusste ich nicht.

Seid er vor einem halben Jahr seine Freundin kennengelernte,

hatte er ihr zuliebe von dem einen auf den anderen Tag

aufgehört und seiddem nie wieder einen Zigarette angefasst.

Ich hingegen steckte den Entzug nicht so einfach weg.

Langsam wurde ich leicht nervös.

Einfach aufstehen konnte ich aber auch nicht, weil ich

wusste, das Danny dann ziemlich beleidigt wäre. Verdammte

Murmel,verdammte Erdanziehungskraft!

Von meinem Stuhl aus, schaute ich genervt zu Danny rüber,

wie er immer noch gemächlich seine Nudeln in sich

reinschaufelte.

Langweilig.
 

Fassen wir mal zusammen, ich saß bei schlechter Luft in

diesem überfüllten Restaurant, verzichtete zuvorkommend

wie ich war, auf meine heißgeliebte Salamipizza, und

hatte obendrein, das dringende Bedürftis eine zu rauchen.

Zu allem Überfluss langweilte ich mich gerade zu Tode.

Bis, ja bis...ich in meine Hosentasche fasste und die Murmel,

dieses gemeine Mistding herausholen wollte. Aus irgendeinem

Grund hatte ich sie doch eingesteckt. Aber auch jetzt machte

sie mir nur Ärger.

Ich hätte es wissen müssen.

Just in diesem Moment, als ich sie ans Tageslicht holte,

flutschte sie mir aus den Fingern und rollte auf den Boden.

Danny schaute ihr hinterher, und grinste.

"Sag bloß, du hast das Ding eingesteckt? Hast dich doch noch

so deswegen aufgeregt?", grinste er, wärend er sich noch

die nächste Portion in den Mund schaufelte.

Dann ging Alles ganz schnell.

Wir hörten nur noch ein dumpfes Geräusch. Ich spürte etwas

Warmes an meinem Bein, das, wie sich rausstellte eine der

zwei Portionen Nudeln war, die aus einer Schale geradewegs

in meine Richtung geflogen war und direkt vor mir, wo bis

eben noch die Murmel, dieses verflixte Ding, lag, nun ein

Junge mit schwarzen Haaren den Boden knutschte. Ja, die

Anziehungskraf der Erde konnte in Mitwirkung von Murmeln

schon sehr grausam sein. Das trug dazu bei, das ich mich dazu

entschied Murmeln von nun an nicht ausstehen zu können.
 

Danny und ich sahen perplex auf den Boden. Beinahe hätte der

Schwarzhaarige noch einige anderen Leute mitgerissen, die

nun leicht erschrocken zur Seite gewichen waren. Um den

Jungen herum hatten sich einige Leute aus der Schlange

gequetscht und starrten nun auf ihn herunter. Zugegeben, es

sah schon irgendwie seltsam aus, wie er da lag.

Ich beugte mich von Stuhl runter und tippte ihn an.

"Hey, alles klar soweit?", fragte ich. Keine Antwort. War er

bewusstlos?

Danny stellte seine Schüssel beiseite.

"Alex, der hat sich gerade voll langgelegt und du fragst ihn ob

alles klar ist?"

Ich zuckte mit den Schultern, stand auf und hockte mich

zu ihm runter. Dabei rutschten die Nudeln von meinem

Bein. So konnte essen auch wieder eine ganz neue

Bedeutung kriegen.

"Hey,steht nicht so doof in der Gegend rumm, hier gibt es

nichts zu sehen.", äußerte Danny sich der Menge und hockte

sich auch zu ihm runter. Einige der Passanten gingen einige

Schritte zurück. Aus dem Hintergrund waren noch Dinge zu

hören wie: Hoffendlich ist nichts passiert. Wie teilnahmslos

die Menschheit doch ist.
 

"Hey du da...wenn du noch lebst, sag was.", plötzlich, regte

sich was. Der Junge setzte sich auf und fasste sich gegen

die Stirn, er sah leicht benebelt aus. Kein Wunder bei dem

Flug. Er nickte. Und plötzlich, da hörte ich eine weibliche

Stimme aus der Menge. Der Junge, Danny, die Menge und

ich machten eine Kopfbewegung in die Richtung, aus der

er mehr oder weniger elegant angeflogen kam und schon

schlängelte sich ein Mädchen mit schwarzen, langen

Haaren und einem roten Kleid durch die Menge.

"Fynn! Oh Gott, nicht schon wieder!", rief sie und hockte

sich schnell zu ihm herrunter. Dabei schubste sie mich

leicht zur Seite und warf mir einen versucht bösen Blick zu.

Was sollte das eben bitte darstellen? Der Aussage von eben

zufolge, flog er wohl öffters mal auf die Nase.

"Hey...", murrte ich. Danny verkniff sich ein Grinsen. Jetzt

ein solches aufzusetzten war wohl selbst für ihn zu viel.

Fynn schaute das Mädchen an und lächelte verlegen.

"Alles okay, bin nur gestolpert, aber die Nudeln...", er fasste

sich an den Hinterkopf und ließ sich dann von dem Mädchen

hochziehen. Naja, mehr oder weniger.

"Mensch Fynn, ich hab dir doch gesagt,das es hier so eng ist.

Die Nudeln sind doch jetzt egal, hauptsache dir geht es gut."

"Ja,...", er schaute sich verwirrt um, bis sein Gesicht bei

meinem angekommen war, doch schnell drehte er es wieder

zu dem Mädchen. Das Mädchen stemmte die Fäuste in die

Seite.

"Und ihr! Was hockt ihr hier nur so doof rum, warum habt

ihr ihm nicht geholfen?", meckerte sie los.

"Wir haben ihm doch geholfen.", murrte ich genervt. Das

Mädchen regte mich gerade voll auf und ich stand

auf. Dabei ließ ich die Murmel wieder in die Hosentasche

verschwinden. Danny folgte mir und packte seine Hand auf

meinen Hinterkopf so das ich den Kopf nach vorne senkte.

"Tut mir leid, das er gerade so drauf ist. Er ist noch genervt,

weil er heute keine Salamipizza gekriegt hat."

"Salamipizza?", sie legte den Kopf schief, "Was hat denn

Salamipizza damit zu tun?", fragte sie und zog eine

Augenbraue hoch.

"Ist ne lange Gesichte...jedenfalls tut es ihm schrecklich leid.",

entschuldigte sich Danny. Von wegen, das war die Schuld der

Murmel und der Erdanziehungskraft. Was konnte ich bitte

dafür, das dieser Mensch zu doof zum Laufen war? Ich

bewegte meinen Ellenbogen nicht unbedingt sanft in seine

Seitengegend.

"Hey, ist doch wahr!", jammerte Danny.

Das Mädchen schüttelte den Kopf und als hätte ich heute

nicht schon genug Unglück gehabt, kam einer der Verkäufer

durch die Menge. Der sah zwischen uns hin und her.

Mit seinem leichten Akzent in der Stimme, fragte er, was

hier los sei, Danny schilderte die Situartion und

ich entschuldigte mich für die Umstände, wenn auch etwas

genervt. Fynn schaute nur verpeilt zwischen uns hin und

her. Der wusste ganz offentsichtlich nicht, was er sagen,

oder tun sollte.

Noch besser war aber,dass ich jetzt noch einen Fleck von

der blöden Sojasouße in meiner Hose hatte.
 

Wenig später saßen wir bei einem Eis in der Eisdiele.

Danny hatte Mia, so hieß das Mädchen, mit einem Eis

bestochen, auf meine Kosten natürlich und ihr anschließend

brühwarm von der Gesichte erzählt. Fynn saß schüchtern

zwischen ihr und mir. Zu meinem Glück hatte er auf ein

Eis verzichtet. Ganz im Gegensatz zu meinem vermeintlich

besten Freund. Fynn schien die ganze Sache ziemlich peinlich

zu sein. Kein Wunder. Wäre es mir auch, wenn ich an seiner

Stelle wäre.

"Mensch, was eine Murmel nicht alles anrichten kann.

Schon faszenierent. Aber auch lustig.", meinte Mia und

kicherte. Noch jemand, der sich auf meine Kosten amüsierte.

Der Einzige der das offentsichtlich nicht zum Brüllen komisch

fand, war Fynn. Der gab die ganze Zeit über keinen Mucks von

sich. Es war fast so, als sei er stumm wie ein Fisch. Das ich ihn

vorhin noch hatte reden hören, war vielleicht doch eine

Halluzination.

"Sag mal, sagt Fynn immer so wenig?", fragte Danny frech.

Mia drehte ihren Kopf zu ihm und schüttelte diesen.

"Nein, für gewöhnlich nicht. Hihi, er ist zwar schüchtern,aber

heute ist es wirklich extrem. Das ist schon komisch.", sie

musterte Fynn sehr gründlich.

Plötzlich, da bewegte sich etwas in seinem Gesicht. Es verzog

sich. Sollte das vielleicht eine Art Definition von "Ich spiele

jetzt die beleidigte Leberwurst." sein? Also Angst konnte er

damit bestimmt niemandem einjagen. Ich seufzte unmerklich.

Wo war ich da nur wieder reingeraten?

"Es...ist doch wohl meine Sache wie viel ich sage und wie viel

nicht!? Ich hab eben gerade keine große Lust.", sagte er

gerade herraus und verschrenkte die Arme vor der Brust.

Glückwunsch. Er war also doch nicht stumm wie ein Fisch.

"Sicher, aber du bist doch sonst nicht so still.", Danny kicherte.

Fynn,den ich bis eben noch mit einem kleinen stummen Fisch

assoziierte, setzte doch tatsächlich ein böses Gesicht auf und

strafte Danny damit. Nur doof, dass Danny sich nicht um sowas

kümmerte. Der ignorierte das gekonnt, so wie er das auch bei

mir immer machte und widmete sich wieder Mia.

"Ach lass mal Mia. Wäre ich Fynn, würde ich auch nichts sagen.

Alex ist ja manchmal auch zum Fürchten. Du solltest ihn mal

am frühen Morgen sehen.", grinste er.

"Hihi, so grusellig? Dann ist er also ein Morgenmuffel."

Irgendwie strapazierten die Beiden gerade gewalltig meine

Nerven.Ich meine...Hallo? Die taten gerade so, als sei ich Luft.

"Nein noch um Einiges schlimmer.", er machte eine Grimmasse.

Mia lachte.

"Was? Da gibt es ne Steigerung?", sie schaute verblüfft. Die

Beiden verstanden sich ja prächtig.

"Ja,glaubs ruhig."

Nervös tippte ich mit den Fingern auf den Tisch. Verdammt

nochmal, wenn ich nicht gleich meine Zigarette bekam, würde

ich noch durchdrehen. Anders war das hier wohl nicht mehr zu

ertragen. Fynn schaute mich an wie ein Auto. Die anderen

unterhielten sich munter weiter. Auf meine Kosten natürlich.

"Was?",fragte ich Fynn mehr als genervt.

"Äh...nichts...du wirkst nur so...nervös und genervt.", meinte

der kleine Blitzmerker.

"Ach ne...", und plötzlich piepte ein Handy.

"Oh...das ist Kati.Sie will sich treffen."

"Klasse, viel Spaß.", brummte ich. Meine Güte...das wurde ja

immer schlimmer mit meiner Laune.

Grauenvoll.

"Sie fragt, ob du Lust mit ins Kino zu gehen?", fragte er grinsend.

"Nicht wirklich."

"Ach komm schon, sei doch nicht so. Sie möchte den neuen

Avatarfilm schauen.", meinte er mit einer lang gezogenen

Schnute. Normalerweise kriegte er mich mich mit dieser

Schnute immer. Aber heute war eindeutig kein Tag wie jeder

andere.

"Nein!"

"Okay, dann nicht.", schnell tippte er die Antwort und schickte

sie ab. Langsam erhob sich auch Mia.

"Also ich müsste dann auch mal los. Hab noch eine

Verabredung.", meinte sie.

"Warte Mia, gibst du mir deine Handynummer?"

"Klar...gib mir dein Handy.", er nickte und sie tauschten die

Handys um jeweils die Nummer des Anderen einzutippen.

Ich verschrängte die Arme vor der Brust.

"Okay...danke noch mal für das Eis Alex. Tschüs Danny. Fynn,

bringst du mich noch zur Bushaltestelle?", Fynn nickte

brav und stand auf.

"Klar.", lächelte er...moment...ja er lächelte. Aber dieses Lächeln

hatte irgendwie so gar nichts mit seinem "Stumm wie ein Fisch"-

Verhalten zu tun. Vorhin noch wirkte er ganz anders. Aber warum?

Das war ja schon seltsam.

"Tschüß Alex.", wurde ich plötzlich aus meinen Gedanken

geholt.

"Äh...Ja...Tschüß.", und schon war er mit Mia verschwunden.

"Alex? Bist du noch da? Alex...huhu..."

Danny wedelte mir mit seiner Hand vor der Nase rum.

"Ja, alles klar. Wolltest du nicht zu deiner Freundin?"

"Ja, aber weißt du was?"

"Hm?"

"Du hast es ganze drei Stunden ohne eine Zigarette ausgehalten."

Jetzt wo er es sagte.

"Hast recht...", mein Blick wanderte zu ihm rüber. In seinem

Gesicht sah ich ein breites Grinsen. "Das war doch pure Ansicht."

"Ne, wie kommste denn darauf? ", er machte ein beton

unschuldiges Gesicht

"Ach nur so.", brummte ich. Mit ihm darüber zu diskutieren

brachte jetzt eh nichts.

"Hmm, okay...also ich werd dann mal los. Kati wartet bestimmt

schon.", ich nickte.

"Dann bis Montag.", er umarmte mich noch zur Verabschiedung

und ging dann los.

Ich steckte mir vor dem Laden erstmal ne Zigarette an und

machte mich auf den Weg nach Hause.

Ich bin nur einfach nicht nett!

Mein Wecker klingelte. Mühsam, müde zog ich meine Hand

unter der warmen Decke hervor und ließ sie auf diesem nervigen

kleinen Ding nieder. Dann öffnete ich die Augen und schaute

verschlafen auf die Anzeige. Sieben Uhr morgens zeigte er mir an.

Verdammtes Scheißteil! Meiner Meinung nach verging die Nacht

ja immer viel zu schnell. Mit den schönen Dingen des Lebens war

das leider immer so und...

Ich musste feststellen, das, dass Wochenende einfach viel zu

schnell vergangen war. Ich hatte es genutzt, um mich mal ausgibig

auszuschlafen und zu faulenzen. Die letzte Woche war ohnehin

ziemlich stressig gewesen, besonders der gestrige Tag. Den sollte

ich mir mal ganz schnell aus dem Gedächtnis streichen.

Diese dumme Murmel!
 

Ganz langsam quälte ich mich gähnend aus dem Bett und schlich

förmlich zu meinem Schrank. Dort suchte ich mir eine Boxer und

den Rest der Klamotten herraus, unter anderem die Hose von Freitag,

die ich da einfach in eine Ecke des Schrankes katapulktiert hatte und

verschwand anschließend im Bad um der täglichen Morgenrotine

nachzugehen.

Unten hörte ich schon, wie meine Mutter in der Küche rumhantierte.

Sicher war sie schon gegen sechs aufgestanden, um meinem Vater

Frühstück zu machen und wenn sie einmal wach war, konnte sie

auch nicht mehr einschlafen. Selbst an ihren freien Tagen. Ich

könnte das nicht und würde sofort wieder ins Bett fallen wie ein

Toter. Ich hatte nämlich einen gesegneten Schlaf, aus dem mich fast

nichts weckte. Nicht mal Danny schaffte das. Aber mein Wecker, der

hatte wirklich den eklichsten Ton der Welt wie ich fand.
 

Als ich die Treppe mehr herunterschlich, als ging, steckte meine

Mutter tatsächlich ihren Kopf aus der Küche.

"Da bist du ja...bist du gestern wieder so spät ins Bett gegangen? Du

siehst ziemlich geschlaucht aus.", bemerkte sie mit einem besorgten

Blick.

"Geht.", ich kratzte mich gähnend am Kopf und stellte meine Tasche

im Eingang ab. Dann setzte ich mich auf den Boden und zog mir

meine Chucks an. Meine Mutter hielt mir meine Brotdose direkt vor die

Nase. Sie war rot. Rot war meine Lieblingsfarbe. Man könnte meinen

das es einem 17-jährigen peinlich sein könnte, wenn die eigene Mutter

ihm noch sein Pausenbrot machte.Mir aber, war das ganz recht. Es

ersparte mir extra früher aufzustehen. Dazu war ich morgens einfach

zu müde.

Hin und wieder, wenn meine Mutter früh los musste, machte ich mir

mein Pausenbrot auch selbst, aber wenn es sich anbot, das sie es

machte, lehnte ich es bestimmt nicht ab. Ich nahm ihr die Dose ab

und stopfte sie in meine Tasche, dabei rutschte ein Block mit lauter

Zetteln herraus.

"Ohje, du hast das ja immer noch nicht sortiert. Wieso legst du für

deinen ganzen Zettelwust nicht mal Ordner an, damit nicht mehr

alles durcheinander fliegt?", sie schüttelte genervt den Kopf. Ich

war eben nicht der ordentlichste Mensch. Ich persönlich, kam mehr

mit meiner Unordnung zurecht. Wenn mein Zimmer, oder meine

Tasche mal aufgeräumt waren, fand ich noch viel weniger wieder.

Meine Lehrer beschwerten sich auch schon immer darüber. Der

Einzige, der sich davon nicht stören lies war Danny. Doch im

Gegensatzt zu mir war bei ihm immer alles sauber und präzise

sortiert. Auch wie er das schaffte war mir ein Rätzel. Zumindest

würde das keiner vermuten, der ihn nicht richtig kannte.

"Tja, ich komm halt so besser klar.", meinte ich noch unschuldig

und stand dann auf. "Ich werd dann mal, bis nachher."

"Bis nachher."
 

Bis zu meiner Schule waren es nur so circa zehn Minuten Fußweg

und ich hatte noch fünfzehn Minuten Zeit. Als wir damals

hierherzogen, hatten meine Eltern großen Wert darauf gelegt

möglichst nahe der Schule zu wohnen. Hier gab es nämlich Grund,

-Gesamtschule und ein Gymnasium. Das war ziemlich praktisch.

Danny und ich gingen auf die Gesamtschule. Wir kannten uns schon

seid dem Kindergarten und hatten seid jeher immer das Glück in

einer Klasse zu sein. Besonders gut war es für mich. Immer, wenn ich

meine Hausaufgaben nicht hatte, konnte ich diese problemlos

von meinem besten Freund abschreiben. Ich war zwar nicht dumm,

aber leider ziemlich faul. Schämen tat ich mich dafür nicht. Die, die

sich darüber aufregten waren meine Lehrer und gelegentlich meine

Mutter. Mein Vater schüttelte darüber nur den Kopf.

Am Eingang hockte schon Danny mit seiner Freundin auf der Mauer.

Sie war eine Klasse unter uns. Seid sie sich mal zufällig beim

Sportunterricht kennengelernten, waren sie unzertrennlich. Zu der

Zeit war ein Lehrer kurzfristig ausgefallen und so wurden die Stunden

zusammengelgt. Manchmal klebten sie schon fast wie altes Kaugummi

aneinander. Fast jede Pause schlief mein vermeindlich bester

Freund mich mit sich, um sich mit ihr zu treffen. Wir saßen meist

in einer der hinteren Ecken des Pausenhofes. Und jedes mal durfte ich

ihnen beim Turteln zusehen. Wunderbar. Manchmal ging mir das

dermaßen auf den Keks, das ich mich in die Raucherecke verzog.

"Hey du Schlafmütze, da bist du ja...", rief mein bester Freund mir zu,

wärend er fröhlich, munter einen Lolly lutschte. Für mich persönlich

war das am frühen Morgen ja viel zu süß.

"N' morgen.", murmelte ich müde vor mich hin.

Danny sprang von der Mauer und half Kati herunter. Dann umarmte

er mich einmal zur Begrüßung und ich erwiederte verschlafen, dann

war Kati dran.

"Morgen Alex. Hast du nicht Lust auf nen Lolly? Vielleicht belebt etwas

Zucker ja deinen Geist.", bot sie mir an. Kati liebte Lollys,denn sie

hatte immer welche dabei. So ziemlich zu jeder Tages und Nachtzeit.

So hatte es mir Danny mal nebenbei erzählt. Wissen wollte ich das

ja nicht, aber danach wurde ich ja nicht gefragt. Ich war manchmal

wirklich arm dran.

"Ne lass mal. Brauch keinen Zuckerschock am Morgen.", gab ich von

mir, wärend Danny mich Richtung Schule schob.

"Ich glaub ja, das dir das ganz gut tuen könnte. Jetzt beweg mal deine

Beine mal, sonst kommen wir nie an der Klasse an.", Kati kicherte

amüsiert. Was war denn jetzt so lustig?

"Na, ich werd dann mal losgehen, wir sehen uns dann in der großen

Pause.", verabschiedete sie sich und gab Danny noch einen Kuss. Wieso

war sie sich so sicher, das WIR, ich war der Annahme, das sie Danny und

mich meinte, uns in der großen Pause sehen würden? Wurde ich

eigendlich auch mal gefragt, was ich wollte? Achja...ne wurde ich nicht.

"Jab, bis nachher.", dann wante er sich wieder mir zu. Er zog eine

Augenbraue hoch und zog ne lange Schnute.

"Alex, wir kommen zu spät."

"Dann trag mich und beschwer dich nicht.", gab ich in einem lieblichen

Ton von mir.

"Faule Socke.", gespielt empört verzerrte sich sein Gesicht. Das war

so lustig, das ich anfangen musste zu Lachen. Danny schlug sich die

Hand an die Stirn und grinste einmal breit. Auweia. Nicht gut.

Mit einem Mal spürte ich, wie er mich in die Seite pixte.

"Hihi, aahh, neee das ist unfair.", ich hatte schon Tränen in den

Augen.

"Tja, das kommt davon, wenn man so faul ist. Los, auf auf, Morgenstund

hat Gold im Mund.", sagte der König der Langschläfer. Darin war er

eigendlich noch besser als ich. Es war immer so herrlich gewesen mit

ihm. Bevor er Kati kennenlernte, war das nämlich Tagesordnung an

den Wochenenden. Immer, wenn wir beieinander übernachteten und

Abends erst spät von einer Party zurückkehrten, wurde den morgen

darauf erstmal ordenlich ausgeschlafen. Kein Generve, kein Gequängel

oder so. Doch das ging jetzt natürlich nicht mehr so oft. Klar, die Beiden

waren richtig vernarrt ineinander und waren auch oft zusammen. Ich

verübelte es ihnen nicht. Kati war ein echt sympatisches Mädchen.

Danny gehörte nämlich zu den Menschen, die sich so ziemlich jeder

Situartion irgendwie anpassen konnten, weshalb er auch innerhalb der

Klasse und den anderen Jahrgängen sehr gut ankam. Er war fröhlich,

verteilte immer gute Laune und war dabei trotzdem immer er selbst.

Das mochte ich schon immer an ihm. Ich war zwar auch nicht

unbedingt ein stummer Fisch, jedoch teilte ich mich nicht ganz so

offen mit wie er. Naja jeder is ja anders.

Wärend ich so in meine Gedanken vertieft war, bemerkte ich nicht,

das Danny es doch tatsächlich geschafft hatte, das sich meine Füße

in Bewegung setzten und wir mitlerweile an der Klasse angekommen

waren. Der Schulgong hatte mich wieder so halb wachgerüttelt.

"Mensch gerade noch rechtzeitig. Alex? Pennst du schon wieder im

Gehen?", er wedelte mir mit der Hand vor der Nase herum. Müde

schlug ich sie zurück. Er kicherte. Gemeinheit. Seinen armen, müden

besten Freund auszulachen.

"Du bist wirklich eine Schlafmütze."

Ach ne.

"Tze...", machte ich und schmollte. Wieder lachte Danny.

Kaum das wir richtig auf unseren Plätzen saßen, wurden wir von

einigen unserer Mitschüler begrüßt und dann kam auch schon der

Lehrer herein. Schnell wurde es stillt.

Englisch...Oh scheiße und ich hatte ganz vergessen Danny nach den

Hausaufgaben zu fragen. Das würde wieder Mecker geben. Das fing

ja gut an. Ich hasste Stress. Ich wusste schon gar nicht mehr wie viele

Lehrer mir versuchten zu erklären, das es auch mein eigener Verdienst

war, wenn ich Stress bekam und solle einfach mal meine Hausaufgaben

machen und vor allem nicht kneifen und treten. Aber...ich war halt

chronisch faul und wenn mich jemand dumm anmachte, oder sich

unbedingt mit mir prügeln wollte, würde ich bestimmt nicht nur dumm

dastehen und warten bis mich die Faust ins Gesicht traf. Ich war keiner

der unbedingt auf Streit aus war, aber wer austeilte, so hatte es mir

meine Mutter in der Grundschule beigebracht, musste auch einstecken

können. Scheinbar waren die Lehrer dieser Weißheit nicht mächtig.

Zumindest kam es so rüber.
 

Zurückzum Thema.

Der Lehrer quatschte noch irgendwas von guten Morgen und kündigte

dann an, das er die Hausaufgaben nachschauen wollte. Verdammt.

Immer wenn ich sie hatte, schaute er sie nicht nach. So war das doch

so ziemlich immer. Heimtükich war das. Das machte er sicher extra, nur

um mich zu ärgern. Vielleicht hatte der Lehrer ja hellseherische Kräfte

oder sowas und kam von einem anderen Planeten. Zumindest machte er

manchmal den Eindruck. Er war dürr und hatte eine riesige Brille auf der

Nase und mit den spitzen Wangenknöcheln sah er ziemlich

angsteinflößend aus. Also im Dunklen wollte ich ihm nicht begegnen.

Kurz schüttelte es mich und ich verzog ein wenig das Gesicht. Und just

in diesem Moment, stand er vor mir. Ich bemerkte wie es sich über mir

verdunkelte. Die Köpfe drehten sich in meine Richtung. Ja, alle aus der

Klasse wussten, das es jetzt spannend wurde.

Er stand direkt vor mir und hatte eine Augenbraue hoch gezogen. Ich

erschrack kurz.

"Wahh!"

"Alexander!", sprach er in einem unheilsamen Ton, "Wo bist du nur

wieder mit deinen Gedanken?"

"Öh....weiß nicht.", alle starrten uns an. Ich konnte spüren wie Danny

sich ein fettes Grinsen verkniff.

"Hast du deine Hausaufgaben?", fragte er. Mist, eine passende Ausrede.

In den Trockner...ne das war letzte Woche,...

"Hat ein Hund gefressen. Einer von diesen Hackenbeißern."

"Wieso sollte ein Hund deine Hausaufgaben fressen?"

"Weiß nicht...vielleicht mochte er das weiße Papier so gerne, oder

er mochte mich einfach nicht.", ich zuckte mit den Schultern. In der

Klasse ging ein amüsiertes Tuscheln umher. Jeder hier wusste,das der

Lehrer bei mir Hopfen und Mals verloren sah. Er legte Zeigefinger und

Daumen zum Ansatz der Nasenwurzel und zwischen die Augen, und

massierte diese Stelle und sah ziemlich verzweifelt aus.

"Es ist doch immer das Selbe mit dir. Was soll ich nur mit dir machen?"

Mich in Ruhe schlafen lassen, ersparrte Stress für uns Beide. Doch der

Lehrer sah das offentsichtlich nicht so wie ich.

"Okay, du wirst das zu morgen nachholen und noch eine Strafarbeit

machen. Das ist jetzt schon das vierte Mal in diesem Monat."

Ne oder?

"Aber...was kann ich dafür, wenn dieser Köter meine Hausaufgaben

frisst?", legte ich noch Wiederspruch ein.

"Kommt nicht in Frage!", er wirkte schon leicht gereizt. Fand ich

witzig. Okay...das war jetzt nicht besonders liebenswert an mir, aber

es war ja bekanntlich kein Mensch perfekt...stimmt doch...
 

Als die Stunde vorbei war konnte ich wieder aufatmen. Bestimmt eine

halbe Stunde hatte er noch über Moral und Respekt geredet. Da sollte

mal einer sagen, ich machte zu viel Stress...von wegen, das war eine

Gemeinheit! Jawohl!

Wie sich dann zum Schluss herrausstellte, denn er kontrollierte

die Hausaufgaben doch noch, hatte Danny den Kram gemacht, wie

meistens, das er die mal vergas war selten. Oder nein, ich hatte es ja

nicht vergessen, ich war nur chronisch faul.

Würde man so gar nicht vermuten, wenn ich daran dachte, wie viel er

mit seiner Freundin beschäftigt war. Dabei stellte ich fest, das ich noch

nie ne Beziehung hatte, die länger als drei Monate hielt, danach hatte

ich meistens keine Lust mehr. Meist war es auch mehr Sex, als Liebe.

Liebe war für mich so ein weiter Begriff, er konnte in die verschiedensten

Kathegorien aufgeteilt werden.
 

Nach den ersten drei Stunden saßen wir dann auf unserem Stammplatz

in der hinteren Ecke des Pausenhofes. Danny hatte Kati gerade von

meinem Auftritt in Englisch erzählt und lachte sich ins Fäustchen.

Auch Katie, die schon wieder einen Lolly im Mund hatte, amüsierte sich

köstlich. Sie hatte schon Tränen in den Augen und es roch so schrecklich

süß nach Erdbeere.

"Hihi... Alex, du bist einfach unglaublich. Der Hund wars also ja?"

"Klar...was kann ich denn dafür, wenn der Lehrer so dumme Fragen

stellt? Fragt mich, ob ich die Hausaufgaben habe...", nörgelte ich und

verzog das Gesicht.

"Du wirst immer besser. Geil wars letzte Woche, wo er die Geschichte mit

dem Trockner erzählte.", lenkte Danny ein, Kati wischte sich die Tränen

aus den Augen.

"Ja stimmt, das wusste der ganze Jahrgang und alle haben sich totgelacht

über den Lehrer.Aber... Gemein ist es ja schon."

Tja, das Leben war nun mal nicht fair und das würde es nie sein. Das

Schlimmste aber war, das er mich "Alexander" nannte. Wah, wie ich das

hasste so genannt zu werden!

"Stimmt. Sei doch mal etwas netter, der Arme wird wegen dir noch mal

nen Herzinfakt erleiden.", stellte Danny fest. Natürlich wünschte ich

niemandem Tod. Ich war halt nur einfach nicht nett, wenn ich es nicht

wollte. Manchmal war ich es, und manchmal eben nicht. Meistens

war das nicht mal Absicht, nur irgendwie meine Art... oder so. Mein Gott

es ist halt niemand perfekt.

Kaum das ich diesen Gedankenfluss beendete, fing das Gekuschel

wieder an. Danny hier, Kati da...und in Hamburg fällt ein Baum um... Ich

war hier überflüssig. Da viel mir ein...ich hatte heute noch keine geraucht.

"Mach ma fünf Minutentherine.", Danny schaute zu mir rüber und

lächelte.

"Okay. Wir sehen uns dann nacher. Lass dich nicht erwischen.", ich nickte.

Wann hatten sie mich das letzte mal erwischt... war schon etwas her.

Wer hatte schon Lust auf Strafarbeiten und Pausenhofdiest...das war

langweilig ... dann nahm ich meinen Rucksack und verdünnisierte mich

über den Schulhof in einen der Büsche. Dabei musste ich mich erst an

einem der Lehrer vorbeischleichen, der hier Aufsicht hatte. Sich nicht

erwischen zu lassen war das A und O. Nur wer das beherrschte konnte

straffrei und vor Allem stressfrei eine rauchen.

Ohne das lässtige Nachsitzen war die Welt doch viel angenehmer.

Die drei Mal hatten mir gereicht. Wenn man da so dumm rumsaß,

konnte eine Minute schon eine kleine Ewigkeit sein und die ganze

Zeit wurde man vom Lehrer angestarrt, das man auch ja die

Strafarbeit verrichtete, war wie im Knast. Einmal da hatte ich mich

aus dem Fenster verdünnisiert, das Zimmer lag ja zum Gück im

Erdgeschoss, als der Lehrer kurz raus war. Ich weiß noch wie

der Typ mir hinterherschrie wie ein Irrer, als er es bemerkte. Das da

niemand bleiben wollte, konnte man doch verstehen.
 

Ich war dann also in der Raucherecke angekommen, sah mich noch

um und als Niemand zu sehen war, zündete ich mir eine Zigarette an.

Heute war mal niemand da, außer ich. Auch gut.

Herrlich...Entspannung stellte sich ein. Ich steckte eine Hand in

meine Hosentasche und bemerkte plötzlich etwas Rundes, kleines.

Dieses verdammte Mistding!

Ich holte die kleine Murmel aus meiner Hosentasche und betrachtete

sie zum ersten Mal richtig. Sie war pink und hatte diesen kitschigen

Perlglanz, der bersonders bei kleinen Mädchen sehr beliebt war.

Ich hasste pink. Das passte so gar nicht zu rot. Das biss sich doch.

Ja genau, das war eindeutig ein weiterer Grund sie nicht zu mögen.

Außerdem machte sie nur Stress und zu viel Stress war ja bekanntlich

nicht gut fürs Herz.

Aus irgendeinem Grund steckte ich sie dann aber doch wieder ein.

Ich musste verrückt geworden sein!
 

Als die Schule aus war trennte sich mein Weg von dem,von Danny

und Kati. Danny ging heut mit zu Kati und die wohnte in der anderen

Richtung. Wir verabschiedeten uns und jeder ging seines Weges.

Auf halben Wege holte ich meine Schachtel Zigaretten hervor und

dieses verdammte Mistding fiel dabei herraus. Ich hörte nur noch wie

sie auf den Weg direkt vor meine Füße knallte und ich darauf trat,

ausrutschte und dabei noch jemanden mitriss. Meine

Zigarettenschachtel flog einmal im hohen Bogen weg. Ich hatte gar

keine Zeit ihr hinterherzutrauern denn...

Plums, landeten wir auf einer Wiese, direkt am Wegesrand.

Komischer Flug. Verdammte Anziehungskraft!

Beim Fallen hatte ich die Augen vor Schreck verschlossen. Als ich

den Boden unter meinen Händen und diesen Körper unter mir fühlte

öffnete ich sie ganz langsam wieder. Das Erste was ich sah war diese

kleine pinke Murmel, die lustig vor sich hinkugelte.

"Fuck! Verdammtes Mistding!", schrie ich die Murmel an.

"Schrei nicht so!", hörte ich eine Stimme unter mir.

Und...Oh schreck. Ich sah diese schwarzen Haare und dieses Gesicht,

das ich mir aus welchem Grund auch immer eingeprägt hatte.

Wie hieß er noch gleich...denk nach Alex...ach dein

Namensgedächtnis...wie ein Toastbrot.

"Fynn!", ja genau...es war mein kleiner stummer Fisch.

Nun öffnete auch er die Augen und sah mich wieder so verwirrt an. So

wie letzte Woche Freitag. Dann verzogen sich seine Züge.

"Ja Fynn, wärst du wohl so freundlich von mir runter zu gehen? Du

bist schwer.", äußerte er sich todesmutig. Schwer? Von wegen! Mein

kleiner stummer Fisch war ja gar nicht mehr so stumm und

schüchtern wie ich dachte. Da wurde mir mal wieder klar, das der

erste Eindruck manchmal auch ein falscher sein konnte.

Ich rückte von ihm. Kurz streifte sich mein Blick mit seinem und ich

klebte für eine winzige Sekunde an seinen blaugrauen Augen.Mensch,

jetzt wusste ich schon welche Augenfarbe er hatte. Von dieser winzigen

Zeitspanne mal abgesehen, konnte ich mich jetzt wohl als Weltmeister

in Sachen Augenfarben erkennen betrachten. Jetzt war ich aber Stolz.

Ich reichte ihm meine Hand und zog ihn hoch. Dann sah ich ihn zum

ersten Mal so richtig an. Er war gar nicht mal so winzig, wie es mir erst

in den Sinn kam. Er wirkte durch seine Erscheinung doch etwas

kleiner. Er war ziemlich schmal und zierlich genaut und er war

auch recht leicht beim hochziehen. Kein Wunder, das ich ihn erst

für kleiner hielt. Doch am Freitag war ich wohl einfach zu genervt um

das zu bemerken.

Allerdings stellte ich mir jetzt die Frage, warum um alles in der Welt

wir uns nur jedes Mal so über den Weg "fallen" mussten? Wenn das

noch ein drittes Mal passierten sollte, müsste ich mir vielleicht mal

ernste Gedanken über den Sinn des Ganzen machen.

"Hey, alles klar soweit?". fragte ich ihn ohne eine besondere Emotion

in meiner Stimme. Er nickte.

"Ja.", seine Augen richteten sich auf den Boden und sahen diesem

kleinen, rollenden Ding hinterher, das auch schon letztes Mal für

seinen Sturz verantwortlich war. Er ging wenige Schritte und hockte

sich zu ihr herunter um sie aufzuheben. Er schaute sie mit

Begeisterung an. Seine Augen fingen an zu leuchten. Das blendete

ja fast. Diese Begeisterung konnte ich irgendwie nicht teilen.

"Was macht denn diese pinke Murmel hier?", rief er mir zu und ich

fragte mich, wieso das Ding nicht einfach in irgendeinem Gullydeckel

verschwunden war.

"Ist mir aus der Tasche gefallen.", meine Augen suchten nach meiner

geliebten Zigarettenschachtel. Schemenhaft sah ich die weiße

Plastikschachtel im Gras liegen. Ja Plastik! Ich drehte selber, das war

günstiger. Nachdem mein bester Freund damit aufhörte, schenkte er

mir das Ding.

"Achso, dann bist du darüber gestolpert und hast mich mitgerissen?",

kombinierte er scharf. Ich überlegte einfach nein zu sagen.

"Ja.", sagte ich nickend. Auf einmal mutierte ich zum "Ja-Sager".

Scheiße, was war nur mit mir los?

"Um genau zu sein bist du am Freitag auch darüber gestolpert. Da ist

sie mir auch aus der Tasche gefallen war.", erklärte ich.

Nun standen wir uns beide gegenüber und er schaute auf seine Hand

in der immer noch die Murmel lag.

"Ja, das stimmt.", wow, drei Worte. "Das hatte Danny ja erzählt."

Das hatte ich nun fast wieder vergessen. Ich nickte und er schaute mich

wieder an.

"Du...Alex, kann es sein, das du heute irgendwie besser drauf bist als

letztes Mal?", fragte er heldenghaft und so absolut gar nicht schüchtern.

Ich legte den Kopf schief. Das plättete mich jetzt. Kein Stottern, keine

viel zu leise, kaum hörbare Stimme, kein Zittern, nichts! Dabei kannte

er mich nicht mal richtig. Die Meisten, die mich gleich beim ersten

Mal auf dem falschen Fuß erwischten verhielten sich da eher anders.

Dazu fiel mir noch diese kurze Situartion ein, wo er dieses Mädchen...

wie hieß es noch gleich...ach egal...mit diesem Lächeln beglückte, das

auch auf eine andere Persönlichkeit hinwies, als die, die er an jenem

Freitag an den Tag legte. Hatte ich etwa doch recht gehabt und er war

gar nicht so ein stummer Fisch und ich hatte nicht halluziniert?

Unglaublich. Was war ich wieder stolz auf mich. Gut gemacht Alex.

"Jab. Woran hast du das gemerkt?", fragte ich wärend ich nickte.

"Wie soll ich sagen,...du bist heute irgendwie gesprächiger. Freitag

wirktest du sehr gepesstet und hast nur vor dich hin gegrummelt.",

erkärte er wahrheitegemäß.

"Hm...du hast aber auch nicht viel gesagt. Ich dachte erst, das du

einer von diesen stummen Fischen bist.", merkte ich an, wärend ich

mir eine Zigarette aus der Plastikschachtel entnahm. Überrascht

schaute er mich an, dann grinste er. Ebenfalls nicht schüchtern.

Dann aber kratzte er sich ein wenig verlegen am Hinterkopf.

"Was soll man schon groß sagen, wenn man so überrumpelt wird?

Immerhin warst du so schlecht drauf und dann besticht dein Freund

meine Freundin mit einem Eis, die natürlich darauf eingeht, weil

sie Eis liebt. Und so wie Mia ist, schleift sie mich dann einfach mit,

ob ich will oder nicht. Dazu kam noch, das sie sich die ganze Zeit

amüsierten und ich war praktisch allein mit einem ziemlich schlecht

gelaunten Typen, den ich nicht kannte. Ich wollte dich nicht nerven.

Außerdem...bin ich schüchtern und die Sache mit den Nudeln war

mir mehr als peinlich.",erklärte er. Ich musste zugeben, für einen

stummen Fisch, war das ein ziemlich langer Text gewesen. Am Ende

konnte ich an seiner Stimme erkennen, wie er etwas peinlich berühert

war. Kein Wunder. Mir würde das auch peinlich sein und mir schien,

das er die Situartion im Eisladen auch alles andere als witzig fand,

so wie ich es schon vermutete. Langsam mutierte ich zum

Gedankenleser.

Ich nickte dazu, steckte mir die Zigarette in den Mund und zündete

sie an. Ich zog einmal kräftig an meiner Zigarette und bließ den

Qualm aus. Fynn verzog angewiedert das Gesicht.

"Was ist? Stört es dich?", fragte ich erheitert.

"Ja, es ist einfach nur eklig!", meinte er. Dabei wedelte er mit seiner

Hand den Rauch weg.

"Find ich nicht, es entspannt. Wenn du nicht willst, das ich wieder so

schlecht drauf bin, dann nimmst du das besser in Kauf.", erklärte ich

ihm. Und nein, ich schämte mich nicht für diese Erklärung, oder meine

Ausdrucksweise. Immerhin entsprach es der Wahrheit.

"Dann war das der Grund, warum du so eklig drauf warst?", fragte er.

Hatte ich das nicht eben erst erklärt?

"Auch."

"Dann solltest du es dir vielleicht abgewöhnen. Dann müsstest du dir

um sowas keine Gedanken mehr machen.", entgegnete er selbstbewusst

und frech...ja irgendwie war das ziemlich frech. So direkt und ohne ein

Blatt vor den Mund zu nehmen. Zugegeben, das gefiel mir schon um

einiges besser als das, was er mir am Freitag zeigte. Trotzdem würde ich

das Rauchen nicht aufgeben. Ja, ich war abhängig und ich wusste um die

Risiken bescheit, aber Gedanken ums Aufhören hatte ich mir noch nie

wirklich gemacht. Noch einmal zog ich genussvoll an dem Stengel und

bließ den Qualm aus, allerdings in eine andere Richtung und möglichst

nicht in Fynns.

"Vergiss es.", meinte ich dann, nahm ihm die Murmel aus der Hand und

machte auf dem Absatz kehrt. Schnell steckte ich die Murmel wieder in

meine Hosentasche. Ohne noch ein weiteres Wort zu verlieren machte

ich mich auf den Weg nach Hause. Ich ließ ihn einfach stehen. Doch

plötzlich hörte ich, wie er mir hinterherrannte.

"Alex! Bleib sofort stehen!", rief er in einem wütenden Ton. Was war

denn jetzt los? Ich blieb stehen und drehte mich um. Er kam auf mich

zu gerannt.

"Was denn noch?", fragte ich genervt und amüsiert zu gleich. Er blieb

direkt hinter mir stehen.

"Wieso haust du einfach ab? Hab ich dir irgendwas getan oder was?",

fragte er und...er zog eine dicke Schmollschnute. Meine Fresse...was

um alles in der Welt sollte das jetzt werden? Er schien doch tatsächlich

eingeschnappt zu sein. Warum? War ich etwa so liebenswert, das er

eingeschappt sein musste? Ich zog irritiert die Augenbrauen hoch. Das

war eigendlich nicht die Reaktion, die ich erwartete. Immerhin, war ich

ja nicht unbedingt freundlich zu ihm.

Ich zuckte mit den Schultern.

"Na ich will nach Hause, was sonst?", antwortete ich schlicht, kratzte

mich mit dem Zeigefinger an der Wange.

"Na dann könntest du dich ja zumindest verabschieden.", er

verschrenkte die Arme vor der Brust. Er war noch immer angesäuert.

Wie oft denn noch, ich war halt einfach nicht nett.

"Okay. Tschüss. Wars das jetzt?"

Seine Gesichtszüge wurden wieder weicher, und er nickte.

"Schon besser.", murmelte er mehr, als er sagte, nickte und wirkte

plötzlich wieder anders, als noch bis eben. Ich nickte nur dazu. Er

irritierte mich.

"Hm.", brummte ich und machte mich dann auf den Weg nach Hause.

Das Ganze wurde wirklich immer eigenartiger.

Wärend ich noch einmal zog, schaute in die weiße Platikschachtel.

"Scheiße, keine Kippen mehr!!!!", brüllte ich.

Denn es herrschte gähnende Leere...

Der dritte Streich- die Sache im Backparadies!

"Party? Klar, wieso nicht, gibts auch Bier?"

Danny kicherte. Er saß mit Kati auf meinem Bett und ich hatte es mir

auf meinem Schreibtischstuhl bequem gemacht.

"Ja, natürlich gibt es Bier, was hast du denn gedacht?"

Stimmte schon,was Danny da sagte. Wenn es bei seinem Kollegen Ralf

auf dessen Feiern keinen Alkohol gab, war Ralf definitiv nicht gesund.

Der war soweit ich wusste eh nur glücklich zu machen,wenn auf einer

Party genügend Alkohol floss. Ich trank auch gerne mal, aber eher in

Maßen und nicht über den Durst. Wenn man zu besoffen war bekam

man meiner Meinung nach kaum noch was vom Wesentlichen mit, was

ja eigendlich zählte. Und mit etwas Pech, landete man dann da, wo man

eigendlich nicht sein wollte. Das war mir einmal passiert. Da bin ich neben

einer Tussi aufgewacht. Ich musste wirklich ziemlich besoffen gewesen

sein und hatte mich im Nachhinein mal so richtig ausgekotzt. Seid ich

Sexualität irgendwie einordnen konnte, wusste ich, das ich auf Männer

stand und dass hatte sich bisher nie geändert.

Der Gedanke mit einem Mädchen geschlafen zu haben, war mehr als

furchtbar für mich gewesen. Das war mir wirklich eine Lehre, mal ganz

zu schweigen von meinem Brummenden Schädel am Nächsten Morgen,

an dem mich meine Mutter noch erbarmungslos zur Schule gescheucht

hatte. Seid diesem Tag hatte ich mich nie mehr so besoffen und achtete

sehr darauf wann und wie viel ich trank. Mal ganz ehrlich, Kettenraucher

und Säufer wäre ein bisschen viel. Das sah selbst ich ein. Ja ich war eben

doch nicht blöd, auch,wenn man das manchmal denken könnte.

Kati bewegte ihre Beine, die vom Bett herunterbaumelten. Sie hatte wieder

einen ihrer Lollys im Mund und diesmal roch es nach Orange. Bäh, wieso

musste es immer sowas süßes sein? Mein ganzes Zimmer würde nacher

danach riechen. Danny gefiel das natürlich. Dem gefiel sowieso fast alles,

was mit Kati zu zun hatte.

"Hast ja recht. Ralf und kein Alkohol, da würde definitiv was verkehrt

laufen.", stellte ich fest.

"Aber ja. Soweit ich weiß wacht der doch an den Wochenenden gerne mal

mit völlig fremden Menschen in seiner Wohnung auf.", erzählte Kati

munter. Sie kannte Ralf schon etwas länger, von Freunden und die

plauderten gerne mal aus dem bekannten Nähkästchen.

"Hihi. Stimmt Ralf ist ja schon eine Marke für sich, aber scheinbar stört

ihn das nicht im Geringsten.", amüsierte sich mein bester Freund.

Jetzt grinste auch ich.

"Am Besten war doch immer noch die Gesichte, wie er den Typen aus der

Wohnung gejagt hat, der mit seiner Gitarre im Arm eingepennt ist. Der

Typ hatte nicht mal die Zeit sich anzuziehen, so sehr war er hinter ihm

her.", erzählte ich.

"Also wenns um seine Gitarren geht, da kennt er nichts, wer die anfasst,

hat verloren,selbst, wenn er stock besoffen ist, da wird er für kurze Zeit

wieder nüchtern und danach pennt er wieder ein.", lachte Kati.

Ja, Geschichten über Ralf waren schon ziemlich amüsant. Aber Ralf war

eben so und er schien so glücklich zu sein.

"Okay für welche Uhrzeit is die Party denn angesetzt?"

"Um 21 Uhr geht es los. Ich glaub, der hat ne Grillparty im Garten geplant

und ne Nachtwanderung zum Strand oder so.", meinte Danny.

"Auch ne Idee. War lange nicht mehr am Strand. Na mal sehen, was der

Abend so mit sich bringt. Wird bestimmt lustig."

Aber wie bei allem im Leben hatte auch das seine gemeinen, negativen

Seiten. Auch bei Ralf galt es zum Rauchen raus auf die Terasse zu gehen.

Aber kein Wunder, wenn alle Raucher die er so kannte in seiner Wohnung

rauchen würden, könnte man dort devinitiv nicht mehr atmen. So viel

war schon mal sicher. In diesem Sinne machte das natürlich Sinn.

"Okay, ich werde da sein.", sagte ich zu und Kati und Danny standen auf.

Die Uhr zeigte bereits 20 Uhr an. Zeit für die Beiden nach Hause zu gehen.

Schließlich brachte Denny seine Freundin immer nach Hause, so wie es

sich gehörte. Er war da wirklich sehr verlässlich, ganz im Gegensatz zu

mir. Ich war nicht unbedingt der verlässlichste Typ. Aber ich hatte ja

auch noch nie wirklich eine Beziehung, die es wert war sich so auf zu

ofpern. War eh mehr Sex als Liebe. Was soll's.

"Also, wir gehen dann mal langsam. Ist schon spät und morgen ist Schule.",

meinte Danny und Kati lächelte dazu. Sie lächelte fast immer, wie Danny.

Ich glaubte, das es an Dannys Dauergrinsen lag, das sie immerzu lächelte.

Jedenfalls passte dieses Lächeln zu den ganzen Lollys, zu dem süßen Duft,

nach Orange, Erdbeer, Himbeer,Zitrone,oder Kirsch, die jedes Mal mein

Zimmer beherrschten, wenn die Beiden es verließen. Danach musste ich

immer das Fenster einmal weit öffnen, damit ich wieder durchatmen

konnte. Ich war mehr für herzhaftes,würziges, aber ich war ja nicht immer

unfreundlich. Zumindest nicht zu meinen Freunden, schon allein um

Danny einen gefallen zu tun, ertrug ich den Geruch nach süßen Lollys.

Ja hin und wieder war ich wirklich ein freundlicher Kerl.
 

Als die Beiden dann nach Hause gegangen waren, zog ich mich aus und

machte mich bettfertig. Ich gähnte. Irgendwie war ich saumüde, wusste

nicht warum. Ich durchsuchte noch meine Hosentaschen nach

Taschtüchern oder ähnlichem, ehe ich sie in die Wäsche schmiss. Ich

hasste nichte mehr als verwaschene Taschentücher in meinen Taschen.

Die krümelten immer so und waren so schwer wieder loszukriegen. Bei

meine Suche stieß ich auf etwas Hartes, Rundes. Achja, die Murmel. Ich

hatte das pinke Ding ja ganz vergessen, hatte es vergraben im hintersten

Teil meines Gehirns. Trotzdem kam ich nicht umhin, ohne sie wieder

anzustarren. Was wollte dieses Ding nur von mir? Ich glaubte ja, das auf

dem Ding eine Art Fluch lag. Wärend ich sie so betrachtete musste ich

wieder an den kleinen... ich musste an Fynn denken. Genau. Fynn, wie er

so verwirrt unter mir lag, Fynn, wie er mich angesäuert an sah, Fynn, wie

er mich anlächelte..., Fynn, der so frech war, was mir gefiel. Fynn hier

Fynn da...meine Fresse,was war nur in mich gefahren?

Ich schüttelte den Kopf und schaute mich in meinem Zimmer um. Ich

musste das pinke Mistding loswerden, zumindest irgendwo hinpacken,

wo ich es jetzt nicht mehr sehen musste,wo es keinen Schaden anrichtete.

Mein Blick viel auf meinen Rucksack, ich lief dort hin und wühlte darin.

Meine Geldbörse, genau richtig, darin ließ ich die kleine Murmel

verschwinden anschließend wieder in den Rucksack. Dann musste den ja

noch packen für morgen und siehe da...oh Wunder. Ich hatte sogar die

Hausaufgaben gemacht, mit der freundlichen Unterstützung meines

besten Freundes. Wenn er mir bei den Hausaufgaben half kannte er kein

Erbarmen. Da wurde er manchmal echt zum Monster, aber das musste er

auch sein, weil ich was Schule anging schon immer, nun sagen wir, etwas

schwierig war. Man hätte meinen können, ich sei ein Problemkind.

Dabei war ich doch sehr umgänglich, wenn man mich nur in Ruhe ließ.

Trotzdem, wer dachte ich würde nicht hin und wieder mal beißen, der

irrte sich. Aber gewaltig. Die, die diese Erfahrung mit mir machten,

hielten sich eher fern von mir. Dabei war ich nur ein ganz normaler

Mensch und wie jeder andere, hatte auch ich meine Macken und

Launen, was ich ja schon "normal" fand...ich glaubte aber, das viele auch

einfach nicht mit der Tatsache klarkamen, das ich einfach nicht nett

war. Betrachten wir es so. Wenn ein Mensch einen anderen Menschen

höflich begrüßt, erwartet diese Person mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit

die gleiche Höflichkeit. Nur das ich diese Höflichkeit nicht immer

weitergab. Ich war halt nicht jeder und anders und überhaupt hatte ich

meinen ganz eigenen Kopf. Der Einzige, der sich nie wirklich an meinem

Verhalten störte war Danny.Das war auch der Grund, warum er mein

bester Freund geworden war. Von falscher Freundschaft hielt ich nämlich

gar nichts. Es störte mich auch nicht, das ich nur einen kleinen Kreis

zu meinen Freunden zählte. Das waren die Menschen, die irgendwie mit

mir klar kamen und selbst nicht wussten warum. Wie das Leben eben so

spielte.
 

Am nächsten Tag zogen mein bester Freund und ich alle Blicke auf uns.

Danny schleppte mich huckepack zu unserem Pausentreffpunkt.
 

Das kam so.
 

"Hey Danny ich hab eine Idee.", flüsterte ich meinem besten Freund zu,

wärend der Lehrer verkündete, das wir heute Tischtennis spielen würden.

Perfekt. Danny spitzte interessiert die Ohren.

"Hm?"

"Wer beim Tischtennis gewinnt, trägt den Anderen Huckepack durch die

Pausen."

"Okay, dann geb dir aber Mühe, das letzte Mal hast du verloren.", grinste

Danny.

"Da bin ich ausgerutscht, ausgerutscht!", nörgelte ich plötzlich laut. Das

lenkte die Aufmerksamkeit des Lehrers und unserer Mitschüler auf mich.

Der Lehrer zog eine Augenbraue hoch und sah etwas verärgert aus. Aus

dem Hintergrund war getuschel zu hören.

"Alex, hör bitte zu, ansatt mit Danny zu quatschen.", meckerte der Mann.

Ich nickte und machte eine wegwerfende Handbewegung.

"Tu ich doch. Wir sollen uns in Paaren zusammentun und die Platten

aus dem Geräteraum holen."

Der Lehrer stand mit einem Mal mit offenem Mund da. Einige aus meiner

Klasse lachten jetzt lauter, was den Typen ein wenig aufregte. Tja, reden

und dabei zuhören können, war eben schon eine beeindruckende Kunst. In

Sport konnte ich es mir erlauben, denn da stand ich meistens zwischen

eins und zwei,wie nachdem was wir machten. Ballsportarten, laufen und

springen gehörten zu dem, was ich besonders gut konnte. Zwar war ich

jetzt kein Multitalent, aber dennoch gut. Wir waren im Allgemeinen eine

sehr sportliche Klasse.

Der Lehrer schüttelte den Kopf und seufzte.

"Okay, aber es muss doch möglich sein, einen Tag lang nicht irgendwie

den Unterricht zu stören.", er kannte mich einfach schlecht. Viel zu

schlecht. Ich legte den Kopf schief und schaute meine Klasse an.

"Also die Klasse lacht und zwar mit mir und nicht über mich. Was meint

ihr?", fragte ich laut.

"Jaaa!", riefen alle. "Du bist klasse Alex.", auch Danny grinste breit und

verkniff sich ein lautes lachen. Was das anging, war meine Klasse super.

"Da haben sies."

Der Lehrer sagte dann nichts mehr und wir machten dann Unterricht.

Tischtennis wie gesagt. Und nebenbei...Sicher raufte er sich innerlich die

nicht vorhandenen Haare. Ja ganau. So musste es sein.
 

Aber...Zurück in die Gegenwart.
 

Kati, der bei ihrer Verwunderung über dieses seltsame Bild, das sich ihr

bot, beinahe der Lolly, diesmal roch es eindeutig nach Kirsche, aus dem

Mund gefallen wäre,kriegte sich bei der Geschichte fast nicht mehr ein

vor lachen.

"Hihihi, oh man, das war sicher wieder das Ereignis des Tages. Der arme

Lehrer.", Danny legte ihr einen Arm um die Schulter.

"Tja Alex ist ihm einfach überlegen, er kann mehr,als es vermuten lässt."

Wie schon gesagt, ich war halt nicht ganz blöd.

"Was soll das denn jetzt heißen?", fragte ich misstrauisch.

"Nichts, nichts.",Danny machte eine wegwerfende Handbewegung.

"Schade, das ich nicht in eurer Klasse bin, wäre sicher lustig. Eure

Lehrer brauchen sicher starke Nerven.", kicherte Kati.

Danny nickte und ich grinste.

"Ja, aber dann müsstest du auch starke Nerven haben. Du bist so leicht

zum lachen zu bringen.Wenn du in unserer Klasse wärst, hättest du

sicher nen Dauerlachkrampf.", lenkte ich ein. Danny machte ein

nachdenkliches Gesicht, dann nickte er dazu.

"Da könnte er recht haben. Mit ihm in einer Klasse wärst du immer am

lachen."

"Hihi...das könnte tatsächlich stimmen.",meinte Lena dann.

Schließlich lachten wir alle. Ja, wir verstanden uns wirklich gut.

"Du Alex, gehst du mit uns nachher mit ins ins Backparadies? Wollen

da was essen gehen."

Da überlegte ich nicht lange. Dort gab es supergünstig leckere, belegte

Brötchen. Genau das Richtige.

"Klar.", sagte ich zu.

"Super.", sagte Kati."Treffen wir uns dann nachher am Schultor?",

wollte sie wissen und Danny nickte.Dann klingelte es auch schon.

Er nahm mich wieder Huckepack. Kati kicherte wieder, wärend sie

neben uns herlief.

"Na dann bis nachher.", sie gab Danny noch einen Kuss und lief dann

auch schon zu ihren Freundinnen.
 

*
 

Es klingelte zum Schulende. Endlich war es wieder geschafft. Wir

packten unsere Sachen zusammen und gingen zum Schultor,wo Kati

schon auf uns wartete. Voller Freude hüpfte sie in Dannys Richtung

und küsste ihn erstmal. Das Geturtel, das Geturtel...es ging wieder los.

Ich zog die Zigarettenschachtel heraus und holte eine Zigarette hervor.

Bevor ich sie jedoch anzündete, testete ich die Windrichtung. Ich

wollte nicht direkt in Katis Gesicht reinrauchen. Sie konnte den Rauch

nicht so gut ab. Was war ich nicht wieder zuvorkommend. Manchmal

zumindest, wenn ich meine gute Fase hatte.

Schließlich zündete ich die Zigarette an und zog einmal genussvoll.

Zu meinem Leidwesen, hatte ich zuletzt vor der Schule geraucht.

Gerade heute mussten die Lehrer eine Extraschicht einlegen und

bewachten die Raucherecke wie die Schießhunde. Umso mehr war es

eine Freude endlich mal wieder eine zu rauchen.

"Hihi, du scheinst das ja richtig zu genießen.", meinte Kati.

Ich nickte.

"Hast du es denn nicht gemerkt?",fragte Danny.

"Hm? Was denn?", wollte Kati wissen.

"Na dass er in der großen Pause nicht rauchen war. Außerdem hatte

er die ganze Zeit zittrige Hände."

Ey, Verräter!

"Ach deshalb. Dann ists ja kein Wunder. Man sieht dich ja sehr selten

ohne Zigarette, Alex."

"Kein Wunder, er ist ja auch sowas wie ein Kettenraucher. Gäbe es

eine Raucher-Lounge in der Schule wäre er sicher selbst in den

Fünfminutenpausen dort.", kicherte Danny amüsiert.

"Selbst wenn, kann dir doch egal sein. Du rauchst ja nicht.", brummte

ich.

"Hihi und er riecht nicht nach Zigaretten, ich kann den Geruch von

Zigaretten nicht ausstehen.", sagte Kati.

"Deswegen hat er ja aufgehört.", kommentierte ich dazu.

"Ich weiß.", sie hatte ein verliebtes Lächeln auf den Lippen. Wie konnte

man nur so vernarrt in einen Menschen sein?

"Aber sag mal,wie läuft es denn bei dir in der Liebe?",sagte Kati. Sie

schaute mich interessiert an. Ich schaute nach vorne und übelegte.

Eigendlich lief da ja nichts...nich mal Sex hatte ich in letzter Zeit gehabt.

Das interessierte mich zur Zeit auch irgendwie wenig. Warum wusste ich

selbst nicht.

"Da ist nichts..."

"Echt? Gibt es denn niemanden für den du dich interessierst?"

Ich schüttelte den Kopf. Danny grinste. Was dachte er nur wieder?

"Was grinst du so?",misstrauisch zog ich eine Augebraue hoch.

"Ich glaube nur, das, das nicht ganz stimmt. Was ist denn mit diesem

Fynn, der war doch ganz niedlich."

Wie kam der denn plötzlich auf Fynn? Katis Augen leuchteten plötzlich.

"Wie kommst du denn jetzt darauf?", fragte ich.

"Fynn? Ist das nicht der, von dem ihr erzählt habt?"

"Genau. Er hat zwar nicht viel geredet, aber das kann ja noch werden,

wenn sie sich öffter sehen würden. Bei der Laune die Alex hatte würde

ich als Außenstehender auch lieber nichts sagen."

"Du spinnst! Er fand es bloß nicht lustig, wie du dich mit Mia über uns

amüsiert hast.", scheiße! Hatte ich gerade mein kleines Geheimnis

ausgeplaudert, das ich ihn zufällig wiedergetroffen hatte?

Sofort schwangen die Köpfe der Beiden zu mir rüber.

"Alex? Kann es sein, das du ihn wiedergetroffen hast und uns nichts

davon erzählt hast?", Danny machte ein beleidigtes Gesicht.

"Ja hab ich...aber egal,es war eh Zufall. Total ungeplant. Mir ist die

Murmel aus der Hosentasche gefallen und...tja,da sind wir wieder

übereinander gestolpert. Das war alles."

"Die Murmel? Alex,das war kein Zufall, das war Schicksal.",stellte

Danny fest.

"Spätestens wenn es noch ein drittes Mal passiert.", beendete Kati

den Gedanken.

Da fiel mir ein, das ich ja auch mal darüber nachgedacht hatte,das ich

mir tatsächlich mal ernsthafte Gedanken über diese misteriösen

Umstände machen sollte. Aber das konnte ich nicht sagen. Damit würde

ich die Beiden nur anstacheln noch weiter auf das Thema einzugehen.

"Ach, das ist doch alles Quatsch.",kommentierte ich.

"Seht da ist es.", unterbrach mich Kati.

"Stimmt, mensch, mensch ist das wieder voll."

Kein Wunder. Denn es war nicht nur günstig, sondern auch noch super

klein. Ja fast winzig. Es hatten gerademal ein langes Sofa und ein paar

Tische darin platz und die waren meisten besetzt. Das hatten wir diesmal

nicht bedacht. Aber gut,manchmal konnte man sich noch irgendwo

dazwischen quetschen, oder es wurde gerade ein Platz frei,wenn man an

der Kasse stand. Das Beste war dann aber noch, wenn dann der, der vor

einem stand den Platz ergatterte. Meistens war es so, das sich eine

einzelne Person direkt auf den Eckplatz setzte,wo locker drei Personen

platz hatten. Wunderbar. So war der Platz wenig sinnvoll besetzt.

"Wollen wir wirklich darein?", fragte Danny und sah zwischen seiner

Freundin und mir, seinem besten Freund hin und her.

"Sicher, ich hab Kohldampf.", meinte ich und machte mich direkt auf

den Weg zur Schlange. Am Eingang stand in einer Ecke immer ein Stapel

mit Tabletts. Davon nahm ich mir eins und packte ein Stück Papierfolie,

die daneben lag, auf das Tablett und schaute schon mal an den Leuten

vorbei zur Vitrine mit den Brötchen, Kuchen, Salaten und was es noch

alles gab. Auch heiße Schockolade, Kaffee und andere Getränke gab es

hier. Ich sah mich zu den anderen Beiden um.

"Hey,kommt ihr? Hier gibts echt leckere Sachen. Außerdem war es eure

Idee.", rief ich zu den Anderen rüber. Schon eilten sie herbei. Sie hatten

sich wohl entschieden doch hier etwas zu essen, auch wenn es voll war.

"Ja, wir sind ja schon da.", meinte Danny und schnappte sich ebenfalls ein

Tablett für sich und Kati.

"Weißt du schon was du nimmst Alex?",wollte Kati wissen. Ich nickte

und zeigte auf die Geflügelrippbrötchen. Die waren einfach hammer gut!

Genau das, was mein Magen jetzt brauchte. Er schrie schon danach.

Kati hingegen packte sich etwas Süßes auf das Tablett, Danny brauchte

auch etwas mit Fleisch, wie ich.

"Habt ihr alles?", fragte Danny. Kati und ich nickten.

"Okay, dann können wir ja zur Kasse gehen."

Und so geschah es. Wir gingen an die Kasse und ich bezahlte zuerst.

Als ich in meiner Geldböre nach Kleingeld grub viel mir eher zufällt die

kleine pinke Murmel ins Auge, die ich ja fast schon wieder vergessen hatte.

Ich zog nur kurz ein genervtes Gesicht, als Danny auf einen freien Platz

zeigte,der wohl nur noch kurz frei sein würde.Wir waren nämlich nur

wenige Sekundenbruchteile vor einem Schwarm aus vier Tussen mit viel

zu knappen Klamotten und eindeutig zu viel Make Up dort gewesen.

Beleidigt zogen sie ab. Das belustigte mich ja irgendwie. Manchmal war

ich echt schadenfreudig, aber die hatten es verdient. Allein schon der

angewiederte Blick den sie uns zuwarfen war es das Wert gewesen. Es war

eine kleine Erheiterung zu dem Anblick der sich mir eben von einer kleinen,

pinken, unheilbringenden Murmel bot.

"Das hat dich ja köstlich amüsiert.", bemerkte mein bester Freund.

"Klar, diese Blicke waren doch einfach göttlich.", grinste ich. So

begannen auch Danny und Kati zu grinsen, wärend sie fast synchron in

ihr Essen bissen. Da viel mir ein, das ich Lust auf einen Kaffee hatte.

"Ich geh noch mal kurz Kaffee holen, möchte noch wer was?", fragte ich.

Kati meldete sich.

"Isch...hätte pfern me Schokii...", nuschelte sie, aber es war klar, was sie

wollte. Ne Schockolade. Was auch sonst? Das war halt süß.

"Okay."

Ich packte mein Brötchen auf das Tablett meiner Freunde, um mir kein neues

holen zu müssen, schnappte mir mein eigenes und ging los zum Thresen mit

den Getränkeautomaten. Ich holte zwei große Becher. Den Einen stellte ich

unter den Kaffeeharn, den Anderen unter den Schockoladenharn. Parallel

drückte ich die Knöpfe. Dann ging ich zur Kasse. Ich stellte das Taplett auf der

Tablettschiene ab, zückte meine Geldbörse und suchte wieder nach

Kleingeld, da viel mir die Murmel heraus und binnen Sekunden, war das

Unglück da. Es polterte.

"Uaaaeee...", jemand war gegen mich gefallen und ich konnte ihn gerade

noch auffangen. Mein Innertstes hatte sich wohl darauf vorbereitet, sich

im richtigen Moment umzudrehen und, wie sollte es anders sein, Fynn

aufzufangen. Seine Schockolade, die bis eben noch auf einem Tablett

stand,welches nun mit sammt Brötchen den Boden knutschte, so elegant auf

mich gefallen war, nun warm auf meiner Jacke spürte. Zum Glück war sie

nicht direkt auf mein T-shirt gekleckert, das wäre unangenehm heiß gewesen.

Zum dritten Mal schaute Fynn verwirrt zu mir hoch.

"Du schon wieder.", stellte Fynn fest und richtete sich in die Senkrechte.

Dabei verzog er einmal schmerzhaft das Gesicht.

"Hey, was ist los?", fragte ich.

"Mein Fuß tut weh."

"Was? Oh nein...", ich wollte noch was sagen, doch ich wurde unterbrochen.

"Fynn? Fynn...wo bist du?", hörte ich eine weibliche Stimme aus der

Menge rufen. Die hatte ich doch schon einmal gehört.

"Mia, ich bin hier.", rief er immer noch mit Schmerz im Gesicht. Ach... genau...

Mia, seine Freundin.

"Oje, was ist denn denn jetzt wieder passiert, ich hörte es nur poltern

und...Alex, was für ein Zufall.", sie schaute auf den Boden. Ihre Augen folgten

der pinken Murmel, dann schlagartig wieder zu Fynn.

"Ohje, Fynn ist alles okay? Du siehst so blass aus.", fragte sie, da kam auch

schon mein bester Freund.

"Alex!", hörte ich Danny rufen.

"Ich bin hier." rief ich, wärend ich Fynn stützte.

Fynn und Mia sahen sich zu ihm um.

"Was ist denn hier passiert? Hey Fynn.", begrüßte er ihn.

"Habt ihr hier einen freien Platz? Fynn hat sich glaub ich den Fuß vertreten.",

sprach Mia. Fynn nickte.

"Ich bin umgeknickt.", meinte Fynn.

"Ja klar..., Alex, bring Fynn zum Platz, ich sammel die Einzelteile deiner

Geldbörse und die Murmel ein und kümmer mich um das hier.", ich nickte und

brachte Fynn zum Platz, an uns vorbei trat einer der zwei Kassierer und half

Danny, beim aufräumen der Schweinerei.

Am Platz wartete Kati schon ungeduldig. Ich sah, wie sie auf ihrem Platz hin

und her hibbelte. Ich glaubte ja, so wie ich Zigarettensüchtig war, war sie

Lollysüchtig. Wenn wir in solchen Läden waren lutschte sie natürlich keine

Lollys, was für sie eher unnatürlich war.

"Da bist du ja, Danny und ich hörten es poltern und..., oh und wer ist das?",

wollte sich gleich wissen.

"Das sind Mia und Fynn. Mia, Fynn, das ist Kati,Dannys Freundin.", stellte ich

die beiden vor. "Fynn ist warscheinlich mit seinem Fuß umgeknickt, könnte er

sich kurz hier hinsetzten?"

"Sicher.", sie machte eben den Platz frei, so das Fynn sich hinsetzen konnte.

Dabei trat er ausversehen auf den verletzten Fuß.

"Autsch!", hörte ich kurz aus seinem Mund.

"Oh, Fynn, sei vorsichtig.", sagte Mia. Fynn nickte.

"Das muss ja ziemlich schmerzhaft sein. Ziehen wir ihm vorsichtig den Schuh

aus und schauen es uns an. Wenn es verstaucht ist, müssen wir es kühlen.",

meldete sich Kati und und Mia nickte.

"Du hast recht Kati...Okay Fynn beiß die Zähne zusammen.", sagte Mia, hockte

sich vor ihn und zog ihm vorsichtig den Schuh und die Socke aus. Der Knöchel

war noch beweglich aber deutlich angeschwollen.

"Na das sieht ja aus.", hörte ich Danny aus dem Hintergrund. Wir sahen uns

alle um. Danny hatte einen Mann mit einem Erste-Hilfe-Kasten, der eine Jacke

trug, die auf einen Sanitäter hinwieß, im Schlepptau.

Keine Ahnung, wo er den wieder ausgebuddelt hatte.

Der Erkundigte sich was denn geschehen sei und ich schilderte es. Der Mann

nickte und unterhielt sich kurz mit Fynn. Er sah sich den Fuß ganz

offentsichtlichan mit geschultem Blick an und stellte fest, das er wohl tatsächlich

verstaucht und nicht gebrochen war. Er riet uns aber zu einem Arzt zu fahren,

damit er sich den Fuß nochmal genauer ansah.

Außerdem machte er ihm noch einen provesorischen Kühlverband, mit Hilfe

eines frischen, kalten Waschlappens und einem Verband.

Wie sich herausstellte, war der Mann von der Tierambulans und war gerade

dabei eine Pause zu machen. Er bot uns an, das seine Kollegin und er, Fynn

und eine weitere Person zu seiner Unterstützung ins nächstgelegene

Krankenhaus zu fahren.

"Ich finde Alex sollte mitfahren.", meldete sich Danny zu Wort.

"Was? Wieso ich?", fragte ich schockiert.

"Naja immerhin ist es ja dein Verdienst, das Fynn jetzt verletzt ist, also

solltest du dich auch um ihn kümmern.", und so geschah es. Wiederworte,

hatten da gar keinen Sinn, denn Mia und Kati stimmten Danny zu und

schienen sich bei meinem verärgerten und entsetzten Gesicht auch noch zu

amüsieren. Der Einzige, der dazu schwieg war Fynn. Trotzdem dachte ich

wieder an dieses verfluchte Mistding, das ja eigendlich wieder die Schuld

tragen sollte. Die Murmel, die mein bester Freund mir so eben mit sammt

Geldbörse wieder in die Hand drückte.Beleidigt steckte ich beides ein und

nahm Fynn huckepack.

Ich schlepte ihn in den Wagen der Tierabulans wo uns die Tierärztin auch

schon freundlich begrüßte. Eigendlich sollte man ja nicht zu Fremden ins

Auto steigen. Das hatte mir meine Mutter schon zu Kindergartenzeiten

beigebracht, doch irgendwas sagte mir, das die Beiden vertrauenswürdig

waren und das waren sie auch. Auf dem Bus stand groß Tierambulans drauf

und auch die Innenausstattung wieß eindeutig darauf hin. Zehn Minuten

später und ohne Umwege waren wir am Krankenhaus und Fynn bedanke sich

noch höflich, dann nahm ich ihn wieder huckepack und ich schleppte ihn

zur Rezeption. Die organisierte sofort einen Rollstuhl und ließ uns von einer

freundlichen Praktikantin, die gerade unseren Weg kreuzte zum zuständigen

Arzt bringen.

Es dauerte nicht lange, bis wir dran waren und der Arzt wendete sich Fynn

zu. Der verschwand im Untersuchungszimmer, um dann irgendwann mit

einem weißenVerband, vermutlich einem Stützverband und Krücken wieder

herraus zu kommen. Er hatte einen Zettel dabei, der ihn vermutlich vom

Sport befreite und irgendein Rezept. Er machte ein langes Gesicht und das

gefiel mir gar nicht.

"Und?", fragte ich.

"Ist verstaucht, muss ihn drei Wochen ruhig halten und kühlen."

Ich nickte.

"Willst du deine Eltern anrufen, damit sie dich abholen? Laufen ist glaub

ich grad nicht drin.", schlug ich vor.

"Schlaumeier.", sagte er und machte ein verärgertes Gesicht. Das brachte

mich zum Schmunzeln.Ich musste zugeben, das er ziemlich niedlich dabei

aussah, wenn ich dieses Gesicht genauer betrachtete. Ich musste grinsen.

Ziemlich gemein musste das ausgesehen haben, denn er sah mich jetzt noch

böser aussehen.

"Was soll das? Das ist nicht lustig! Mach dich nicht lustig über mich!",

fauchte er mich an und ich war mir ziemlich sicher, das er mich am liebsten

getreten hätte, wenn er nicht verletzt gewesen wäre. Ja, das war Fynn,

impulsiver als ich je gedacht hätte und so gegensätzlich. Mal ein kleiner

stummer Fisch und mal laut. Also so schüchtern, wie er sich immer gab

konnte er auf keinem Fall sein. Vielleicht war er es manchmal, aber er machte

auf mich auch den Eindruck, das er sich sehr gut verteidigen konnte und

keinesfalls ein Baby war. Das machte ihn ziemlich interessant und ich

ertappte mich dabei, wie er mir immer mehr gefiel. Das war ziemlich

überraschend für mich, denn es war selten, das ich mich mal für jemanden

interessierte, geschweigedenn, das mir jemand mal irgendwie sympatisch

war. Er war anders, als die meisten Menschen in meinem Umfeld, weil er sich

nicht von meiner Art einschüchtern ließ. Anstatt kampflos den Schwanz

einzuziehen, ging er gegen meine unfreundliche Art an und beschwerte sich.

Er war schon ziemlich frech, fast so wie ich. Es machte Spaß ihn ein wenig

zu necken.

"Mach ich doch nicht.", grinste ich wieder.
 

Wenig Später kam seine Mutter, um ihn abzuholen. Nach meinem letzten

Kommentar, hatte er sich beleidigt ans Krankenhaustelefon zurückgezogen.

Seine Mutter sah ziemlich besorgt aus. Fynn erzählte ihr zu meinem

Erstaunen, trotz das er sauer war nicht, das es mein Verdienst war, sondern

erzählte ihr eine etwas andere Variante. Naja, mir sollte es recht sein.

Seine Mutter, die noch ziemlich jung aussah, bedankte sich einmal herzlich

bei mir, das ich mich um ihren Sohn gekümmert hatte und ich nickte dazu.

Gemeinsam gingen wir zum Ausgang, Fynn auf Krücken. Der Anblick machte

mich innerlich ziemlich unruhig. Es war das erste Mal in meinem Leben, mit

ausnahme bei meinen Freunden, das ich das unweigerliche Bedürfniss hatte

mich bei jemandem ernsthaft zu entschuldigen. Das mag ziemlich simpel

klingen, doch für jemanden wie mich war das gar nicht so leicht. Ich hasste

es mich zu entschuldigen. Ich war im Begriff etwas Nettes zu tun und ich

war ja eigendlich nicht nett.Ich war mal wieder in diesen Kreis hineingeraten

aus dem ich so schnell nicht mehr herraus kam. Mist!

Und nebenbei bemerkt, hatte ich jetzt schon wieder seid einiger Ewigkeit

keine mehr geraucht. Der ganze Kram hatte mich doch ziemlich

durcheinander gebracht.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Da meldet sie sich mal wieder zu Wort.

Sry, das die Wartezeit so lang war. Hatte leider kein I-net die letzten Tagen, sonst wäre das Kapitel schon am WE da gewesen :) Aber nun ist es so weit und hoffe es gefällt euch.
 

Hoffe ihr hattet ganz viel Spaß beim Lesen. <3
 

LG Midnight<3 und bis zum nächsten Mal vielleicht.

Eine schockierende Erkenntnis!

Freitag Nachmittag. Ich hockte zu Hause vor dem Computer und schrieb mit

Danny über ICQ. Der wollte wissen, ob wir uns nicht vorher treffen wollten

und dann zusammen zu Ralf gehen wollten. Damit war ich einverstanden.

Es war besser, als allein dort anzutanzen und erstmal nach ihm und Kati zu

suchen. Das war doch echt nervig und so konnte ich mir die Sucherei ersparen.

Wenn ich mir mal vorstellte, wie viele Leute da sein würden, hatte Danny da

wirklich eine sehr gute Idee. Wir verabredeten uns für um 20 Uhr am

Spielplatz von dort aus war es gut eine halbe Stunde. Ralf wohnte etwas abseits.

Das war gut, denn wenn er so mitten in der näheren Nachbarschaft gewohnt hätte,

wäre dies sicher nicht gut gegangen, bei den ganzen Partys die er so feierte.

Ich kannte keinen Menschen, der verrückter nach feiern war, geschweigedenn,

dessen Partys noch besser besucht waren. Der kannte so viele Leute, wie

niemand sonst. Ich war schon gespannt, wen ich diesmal wieder antreffen, oder

vielleicht auch näher kennenlernen würde. Vielleicht war ja irgendwer dabei,

der ganz interessant war und vielleicht jemand, mit dem ich vielleicht heute

Nacht das Bett teilen könnte. Tat vielleicht ganz gut, nach zwei Monaten

Enthaltsamkeit. Aber es sollte natürlich nicht irgendwer sein. Es sollte schon

jemand sein, der mich auch irgendwie ansprach, war ja nicht so, das ich mit

jedem X-Beliebigen ins Bett stieg. Sex, musste nicht zwangsläufig was mit

Liebe zu tun haben, aber es sollte schon Spaß machen. Dabei war einen goldene

Regel zu beachten. Nämlich, dass man sich jemanden suchen sollte, der es

auch eher zum Spaß machte und dir nicht hinterher eine Beziehung andichtete,

von der nie die Rede war. Das hatte mal ein Bekannter von mir erlebt und ich

brauchte das devinitiv nicht. Das war schon mal klar.

Dann schrieb Danny noch was.

//Hey, Mia hat mich eben angeschrieben, sie lässt dich ganz lieb grüßen.//

Toll. Wie spannend. Wusst ich's doch, das sie ihre ICQ-Nummern ausgetauscht

hatten.

"Gruß zurück.", schrieb ich.

//Sie bedankt sich und lässt fragen, ob sie und Fynn um 20 Uhr auch zum

Treffpunkt kommen könnten. Ralf hat die Beiden wohl auch eingeladen.

Dann könnten wir alle zusammen gehen.//, schlug mein bester Freund vor.

Ralf kannte also sogar Mia und Fynn. Die Welt war wirklich klein. Viel zu klein.

Aber Moment mal...

"Fynn? Aber soll der denn seinen Fuß nicht hochlegen und schonen?", fragte ich.

//Ja, aber sie meit, das er trotzdem unbedingt auf die Party will, um sich dort

mit jemandem zu treffen.//, teilte er mir mit. Mit wem wollte er sich denn treffen?

Und wieso ging er so gedankenlos mit seinem Fuß um? Und...wieso interessierte

mich das überhaupt? Scheiße nochmal!

"Aber ist doch scheiße mit Krücken. Wie will er das denn bitte mit der

Nachtwanderung machen?", meinte ich. Da kam die bescheuertste Antwort, die

ich überhaupt bekommen konnte.

//Na wir dachten, du trägst ihn.//, war ja absolut klar, das sowas wieder kommen

musste. Ich hatte ihn doch schon ins Krankenhaus geschleppt. Damit hatte ich

doch wohl genug getan. Und Lust mich zu entschuldigen hatte ich jetzt auch nicht

mehr so wirklich. War ja ne Unverschämtheit. Daran war dieses verfluchte

Mistding schuld! Aber das sah ja wieder niemand. Das war so klar.

"Ihr spinnt ja total, das mache ich bestimmt nicht!", schrieb ich verärgert.

//Hihi...//

"Was soll das Lachen?"

//...nix, nix...//

"...tolle Antwort..."

Ich konnte es mir schon gedanklich vorstellen, wie Fynn sich ins Fäustchen

lachte und Mia brühwarm davon erzählte, wie ich mich mal wieder ärgerte.

Dabei sollte man sich nicht zu viel ärgern, machte eh nur Falten.

//Okay, dann wäre das ja geklärt. Wir treffen uns dann um 20 Uhr mit Mia und

Fynn beim Spielplatz. Achja Alex, sei nicht wieder so brummig, du machst

dem Kleinen Angst. OK, bis denn Hab dich lieb.//, schrieb er noch und ging dann

off. Moment mal...gar nix war geklärt. Überhaupt nix! Jawohl!

Danny konnte manchmal so ignorant sein. Aber gut, Augen zu und durch. Was

anderes blieb mir eh nicht übrig. Wenn ich nicht da antanzte, würde Danny bei

mir vorbeikommen und mich persönlich dort hinschleifen.Ich kannte ihn.

Ich seufzte einmal tief und zog verärgert das Gesicht. Dann ging ich offline um

zu meinem Schrank zu laufen. Langsam musste ich mich mal fertig machen für

die Party. Egal wie ich drauf war, ich musste ja nicht dort aussehen, wie ein

nasser Sack und vielleicht hatte diese Party auch was Gutes an sich. Wenn sich

dort jemand finden würde mit dem ich mir die Zeit vertreiben konnte, wäre es

auf jeden Fall gut. Denn mit meinem besten Freund konnte ich vielleicht nicht

die ganze Zeit rechnen, wenn er und Kati wieder am rumturteln waren. Und

Fynn? Der würde mit etwas Pech vielleicht wieder dasitzen wie ein Stummer

Fisch, wenn ich mein finsteres Gesicht nicht wieder in den Griff kriegte.Mia

würde mich die ganze Zeit böse angucken, oder sich ins Fäustchen lachen.Was

für eine heitere Gesellschaft wir doch waren. Aber halt...stop! Wollte Fynn sich

nicht mit jemandem treffen? Unbedingt? Vielleicht sollte ich dieser Sache mal

genauer auf den Grund gehen. War ja schon irgendwie interessant, wenn mein

kleiner, stummer Físch, der sich einst als gar nicht stumm und schüchtern

entpuppte sich unbedingt mit jemandem treffen wollte. Musste ja einen triftigen

Grund haben, wenn er dafür die Regeln des Arztes brach. Irgendwie mürbte das

an mir. Ich war ja nicht mehr ganz dicht. Vielleicht mutierte ich ja gerade zum

Stalker oder so. Normal war das nicht. Aber "normal", war ja auch eher relativ.
 

"Huhuuu, Aleeex", rief mein bester Freund einmal quer über den Spielplatz.

Wäre es Nachmittag, würden die Mütter ihren Kindern die Ohren zuhalten, so

laut rief er. Er hatte wirklich ein lautes Organ. Kati und Mia standen neben ihm.

Irritiert sah ich mich um.Wo war Fynn? Mein Blick schweifte in ihrer Nähe hin

und her, wärend ich ein genervtes, "Brüll nicht so.", rüberrief, nicht halb so laut wie Danny.

Da entdeckte ich Fynn. Er saß auf einer Bank, neben den dreien, hatte den Fuß

hochgelegt. Als hätte er es ganz genau gemerkt, sah er genau zu mir rüber,in

dem Moment, wo ich ihn ansah. Unmerklich wand ich den Kopf gleich wieder

zu Danny und den Mädchen, wo ich gleich dreifach herzlich begrüßt wurde.

Auch von Mia. Sie roch mindestens genauso schrecklich süß nach Himbeere,

wie Kati. Sicher hatte Kati ihr einen ihrer Lollys gegeben um die Wartezeit zu

überbrücken.
 

Ich hatte mich nämlich auf Grund einer heimtükischen Attake

meiner Mutter ein wenig verspätet. Etwa zehn Minuten bevor ich los wollte

fiel ihr ein, das ich ihr beim Schleppen und Einsortieren der Einkäufe helfen

sollte, die sie in einem 24 Stunden Supermarkt gekauft hatte.
 

Nun hatte ich es aber zum Gück mit 15 Minuten Verspätung geschafft.

Kati hatte allerdings immer noch oder wieder einen Lolly im Mund.

Dann war Fynn dran. Ich begrüße ihn kurz.

"Hey.", er hob den Kopf.

"Hey Alex.", sagte er mit einem Lächeln im Gesicht, das mich schlichtweg

einfach aus den Latschen haute. Dieses Lächeln war das, was ich schon einmal

bei ihm gesehen hatte. Das Lächeln, das so gar nicht schüchtern war. Was war

das nur? Verdammt!

"Okay, Leute wollen wir dann mal los?", fragte Mia. Danny und Kati nickten.

Mia ging zu Fynn und half ihm hoch. Er sah schon ziemlich hilflos aus auf

seinen Krücken und dieser Anblick gefiel mir überhaut nicht. Ich stellte es mir

ziemlich anstrengend vor, den ganzen Weg zu Ralf zu laufen. Vielleicht hatte

Danny unseren kleinen Spaziergang ja schon in weiser Vorraussicht geplant für

den Fall, das Fynn auch dabei sein würde. Damit wir auf jeden Fall ein wenig

Pufferzeit hatten. Aber so 100 prozentig pünktlich mussten wir natürlich auch

nicht sein. Viele würden eh erst später kommen, weil es dann erst richtig

Spaß machte, wenn es dunkel war. Einige würden sicher auch schon vorgeglüht

haben, um schon mal leicht in Partystimmung zu sein. Ich hingegen machte das

nicht. Ich trank eh nicht so viel, sondern teilte mir das Bier über den Abend ein.

"Wir nehmen den Bus.", hörte ich mich sagen.

Vier Köpfe drehten sich zu mir rüber.

"Hm? Du meinst wegen Fynn."

"Ne, ich hab nur keinen Bock zu laufen.", kommentierte ich.

Blöde Frage. Dennoch, recht hatte er. Ich konnte doch nicht zulassen, das Fynn

seinen Fuß zu sehr beanspruchte. Nacher würde ich wieder die Schuld in die

Chucks geschoben kriegen. Das fehlte gerade noch. Fynn aber schüttelte den

Kopf.

"Ihr müsst keine Rücksicht auf mich nehmen.", meinte er mit hochgezogener

Augenbraue. Ich dehte mich zu ihm um und verschrenkte die Arme vor der

Brust.

"Doch, ich hab keine Lust, das ich am Ende die Schuld kriege, wenn du deinen

Fuß überlastest.", sagte ich leicht genervt.

Danny legte den Kopf schief.

"Er hat recht, du solltest ihn wirklich nicht überlassen.", er grinste dabei.

Sicher machte er sich schon so seine Gedanken zu dieser Situartion. Ich wollte

gar nicht wissen was er da wieder in sich hinein interpretierte. Danny dachte

manchmal wirklich doof um die Ecke. Allerdings nachzufragen, was er da dachte

hatte keinen Sinn. Der grinste nur und ließ mich schmoren. Das kannte ich schon.

"Stimmt, die Haltestelle ist ja auch schon da vorne.", erzählte Kati mehr als gut

gelaunt. Mit einem Seufzen stimmte Fynn dann auch zu und wir konnten diese

Diskusion beenden.
 

Als wir dann vor der Haltestelle standen, kam auch schon der Bus. Mit dem

fuhren wir gut 30 Minuten. Denn der eierte um diese Uhrzeit einmal durch die

halbe Gegend. Nachmittags fuhren noch mehre Busse und die hatten auch

kürzere Strecken. Aber am 20 Uhr fuhr nur noch dieser Eine. Da waren wir zu

Fuß im Grunde mindestens genauso schnell, aber Bus hatte ja auch was Gutes.

Wir konnten uns zurücklehnen und die Fahrt genießen und mussten nicht den

weiten Weg latschen. Allerdings konnte ich auch sagen, das ich nichts gegen nen

Ausgibigen Spaziergang gehabt hätte. Die frische Luft täte wirklich gut bevor wir

den Abend und vielleicht auch die halbe Nacht in Ralfs Partybude hockten, wo

bei den ganzen Menschen, die Frischluft sicher schnell verbraucht war. Ich hielt

allerdings immer noch an meiner Idee fest eventuell jemanden zu finden mit

dem ich mir den Abend und, beziehungsweise oder auch die Nacht versüßen

konnte. Festlegen tat ich mich da aber noch nicht.
 

Der Bus war recht leer. Da saßen nur ein paar wenige Jugendliche, die wir schon

kannten. Es waren einige von Ralfs Freunden. Als wir den Bus betraten drehten

sich ihre Köpfe gleich zu uns und wir wurden erstmal begrüßt.

"Hey, Danny, Alex, wollt ihr auch auf die Party?", fragte einer. Danny nickte.

"Klar, wir zwei hübschen, Kati und Mia und Fynn."

"Hey.", begrüßten sie, sie und deren Blick viel auf Fynns Fuß.

"Was hast du denn mit deinem Fuß gemacht?", fragte einer mit leicht besorgten

Gesichtsausdruck.

"Ist verstaucht, bin Umgeknickt, is' also halb so schlimm wie es aussieht. So in

drei Wochen müsste es wieder gut sein.", erklärte Fynn kein bisschen schüchtern.

"Das ist ja blöd, setz dich lieber und leg den Fuß hoch, ich mach auch den Platz

frei.", erklärte sich einer bereit und wiche von seinem Platz, damit Fynn sich

hinsetzten konnte. Der nahm diese Gelegenheit auch gleich wahr.

"Danke, das ist wirklich besser als zu stehen. Die Krücken sind echt nervig.",

merkte Fynn an.

"Kann ich mir denken."

Mein Blick viel kurzfristig zu Danny. Da, schon wieder dieses versteckte Grinsen.

Etwas sagte mir, das er am liebsten laut loslachen würde. Untersteh dich! Dachte

ich. Zum Glück tat er es auch. Sonst wäre sicher wieder alle Aufmerksamkeit auf

mir. In der Regel machte es mir ja nichts aus, aber diesmal ging es um etwas

woran ich nicht wirklich schuld war. Das war die Murmel!

Im Verauf der Fahrt stellte sich Fynn als äußerst gesprächiger Typ heraus. Er

verstand sich prächtig mit den Anderen, auch Mia und Kati schienen ihren Spaß

zu haben und Danny sowieso. Ich unterhielt mich auch hin und wieder mit

einigen. Es war eine heitere Runde. Ab und zu streiften sich Fynns und mein Blick.

Unterhalten taten wir uns nicht direkt, immer nur, wenn es sich kurz anbot. Die

meiste Zeit über unterhielt er sich mit den Anderen. Das störte mich nicht, denn

so unterhielten wir uns mal nicht über die Murmel, oder über seinen Fuß, oder

überhaupt Dinge von denen ich gern mal ein bisschen Abstand gewinnen wollte.

Zum Beispiel die Tatsache, das ich ihn, seid wir uns vorhin auf dem Spielplatz

kurz ansahen, immer wieder an diesen Blick denken musste, der kein bisschen

schüchtern war. Es zeigte sich immer mehr. Fynn war selbstbewusster als er auf

den ersten Blick aussah! Äußerlich war er ja sehr zierlich. Ich konnte mir

vorstellen, dann es sicher noch andere Menschen gab, die ihn als klein und

schüchtern bezeichnen würden, wenn sie ihn nur auf einem Foto sehen würden.

Aber der erste Eindruck konnte ja bekanntlich täuschen. Das wurde mir mehr und

mehr klar.

Und nun fragte ich mich umso mehr, wen er unbedingt auf der Party treffen wollte.

Die Antwort, die mir so gar nicht passte, sollte ich schneller erhalten als es mir

lieb war.
 

Als der Bus dann endlich an unserer Haltestelle hielt, stiegen wir aus. Es war nur

ein kleines Stückchen zu laufen, da die Haltestelle fast vor der Tür war. Ralfs Gäste hatten es wirklich gut.

Schon von draußen konnten wir Musik hören. Es war etwas rockiges. Hörte sich gut

an. Als Ralf die Tür öffnete konnte ich schon sehen, das bereits mehr Leute dort waren, als ich erst vermutete. Er begrüßte uns herrlich.

"Hey,wie gehts euch? Und gleich so viele auf einmal.", meinte Ralf.

"Die haben wir im Bus aufgabelt.", sagte einer mit einem heiteren Ton in der Stimme.

Ralf lachte kurz und ließ uns rein.

"Es geht uns gut, danke.", erwänte ich beiläufig.

"Jab, alles paletti, Ralf, is noch irgendwo n Sofa frei, wo Fynn seinen Fuß hochlegen kann?", Mia zeigte auf den Fuß.

Ralf schaute auf den mit Krücken hinter mir stehenden Menschen. Er musterte ihn

kurz und nickte. Ein eigenarties Lächeln machte sich auf seinem Gesicht breit.

"Ah, hey du bist also Fynn. Komm doch gleich mal mit. Er ist schon da.", berichtete Ralf.

Er?

Fynn trat neben mich. Aus den Augenwinkeln konnte ich sehen, wie seine Augen so

einen seltsamen Ausdruck bekamen.

Fynn schaute so wie...ja wie eigendlich? Konnte man das eigendlich genau

definieren? Dieses Unwissen machte mich halb verrückt, halb neugierig. Ich wollte es wissen! Unbedingt! Warum wusste ich auch nicht. So richtig darüber nachdenken, in meiner kleinen wunderbaren Welt, konnte ich nicht, denn schon schob sich Danny mit sammt "Himbeer-Kati", an mir vorbei ins Haus. Die Anderen folgten ihnen.

"So, wir sollten langsam mal eintreten, sonst stehen wir uns hier noch die Füße platt.

Lasst uns feiern und Spaß haben.", beschloss er fröhlich für uns alle. Ich nickte nur und trat ein. Doch dann...plötzlich konnte ich gar nicht so schnell gucken, wie Danny mich hinter sich her durchs Haus zerrte, um mal mit mir und Katie alle zu begrüßen und mit seiner guten Laune anzustecken. Das funktionierte tatsächlich. Alle, denen wir begegneten ließen sich anstecken. In dem ganzen Vorstellungschaos verlor ich jedoch die Übersicht. Wo war Fynn? Im weiteren Umsehen konnte ich Mia entdecken, die sich mit einigen Mädchen austauschte und heiter lachte. Sie hatte ihren Spaß bereits gefunden. Na herrlich...aber wo war Fynn? Ralf hatte doch irgendwas gesagt von wegen das "Er" schon da war. Wer war der Typ? Wo waren sie hin verschwunden.

Allen Anschein nach musste Ralf diese misteriöse Person kennen. Um ehrlich zu

sein wäre ich auch mehr als verwundert gewesen, wenn er mal jemanden im näheren

Umkreis dieser Stadt nicht kannte. Langsam wurde das schon echt grusellig.

So sehr ich mich auch umsah, konnte ich Fynn nirgendwo entdecken. Er blieb

vorläufig verschollen und diese Situartion änderte sich auch noch eine ganze Zeit lang nicht. Irgendwann hatte ich mich dann damit abgefunden und angefangen mein Bier zu trinken. Kalt, es schmeckte wirklich gut. Danny hatte sich, wie ich schon in weiser Vorraussicht dachte, mit Kati verdrückt und Mia war mitlerweile mit ihren Mädels ebenfalls verschwunden. Tolle Freunde. Aber nun war es so. Ich redete mit vielen Leuten und amüsierte mich ein wenig, aber es war noch nicht so das Wahre.

Ich ließ mich auf einem der Sofas fallen. Zu meinem Glück sprach mich dann aber

noch ein Typ an, der mir ganz gut gefiel. Er war ganz süß. Tino hieß er. Mit ihm

konnte ich mir eine ganze Zeitlang die Zeit ein wenig vertreiben, wärend um uns

herum Musik lief, bis Ralf dann zum Grillen aufrief. Draußen im Garten war ein

Grill unter einer Plane aufgebaut. Dort brutzelten fröhlich munter Würste, Fleisch und auf einem kleinen Nebengrill für den Tisch Gemüsespieße. Ralf hatte auch an die Vegetaria unter uns gedacht. Kati aß zum Beispiel kein Fleisch. Sie konnte den den Gedanken ein Tier zu essen nicht ertragen. Das musste wohl dieses Kindheitstrauma gewesen sein, von dem Danny mir mal erzählte. Ihre Oma hatte

noch bis vor wenigen Jahren Kaninchen zum Verzehr gezüchtet. Eines hatte Kati

wohl besonders lieb gehabt und dann eines Tages war es verschunden. Ihre Oma

hatte ihr dann gebeichtet, das sie es geschlachtet und Kati es gerade gegessen hatte.

Darauf hin wurde ihr so schlecht, das sie sich doch glatt übergeben musste. Seiddem fasste sie kein Fleisch, mehr an.

Aber Fleich und Spieße waren ja nicht alles was es gab. Auch lecker Baguette mit

Kreuterfüllung. Die liebte ich ja. Danny und ich stritten uns immer um das Ende,

dass wir beide gerne aßen. Ganz frisch aus dem Ofen. Lecker, würzig, einfach gut.

Dazu habe es noch Salate, Kartoffelsalate, Nudelsalate. Gurke, Paprika, Tomaten,

Karotten pur. So viel Gemüse. Mein Gott, aber es schmeckte, besonders mit dem

richtigen Dipp. Die waren ja zum Gück auch vorrätig.

Vor dem Grill standen eine menge Leute mit Paptelern und Platikgeschirr an. Sie

sahen alle sehr hungrig aus. Dabei hatten sie sicher alle schon jede menge Chips

Gummibärchen und co intus. Ganz im Gegensatz zu mir. Ich hatte mir meinen

Hunter fürs Grillen aufgespart. Genauso Tino, der sich mit mir zusammen anstellte.

Und dann...irgendwo aus dem Getümmel der Leute traten dann Danny und Kati

hervor. Auch Mia ließ sich mal wieder blicken und hatte sich Danny und Kati

angeschlossen. Als sie mich erblickten winkten sie gleich amüsiert.

"Sind das deine Freunde?", fragte Tino. Ich nickte, winkte zurück. Ja, das waren

meine Freunde. Heiter wie immer, dazu brauchten die absolut keinen Alkohol.

"Hey, da seid ihr ja, dachte schon ihr seid verschollen.", genau, verschollen war der richtige Ausdruck. Fynn war ja auch noch nicht wieder aufgetaucht.

Langsam machte mich das nervös und das fing wiederum an mich zu nerven.

Innerlich war ich total aufgekratzt. Aber nach Außen zeigte ich das natürlich nicht.

Danny war jedoch nicht Danny, wenn er das nicht merken würde.

"Hihi. Verschollen? Sag bloß, du hast schon ne Suchanzeige gestartet.", neckte er mich. Ich schnaupte nur. Himbeer-Kati und Mia lächelten. Auch Tino sah so aus,als würde er die Situartion nicht ganz unlustig finden.

"Ne...hab ich nicht.", noch nicht. Ich brummte. Zwar nervte es, das sie irgendwie

fast auf jeder Party spurlos verschwanden, aber auf der anderen Seite konnte ich mich so auch ganz problemlos meinen Bekanntschaften witmen,wenn ich denn

wollte. Ich wusste ja, dass sie sich mit ziemlicher Sicherheit einen Platz zum

Turteln suchten.

"Was bist du so angekratzt? Wo ist eigendlich Fynn?", fragte mein bester Freund.

Ich zuckte, nach außen hin mit den Schultern. Musste ja nicht jeder wissen wie

viele Gedanken ich mir wegen ihm machte. Tino legte den Kopf schief.

"Fynn?"

"Ja ein Freund von uns. Ich hab ihn auch nicht mehr gesehen.", schaltete sich Mia

ein. Na wenn selbst Mia ihn nicht mehr gesehen hatte...

"Na, der wird schon wieder auftauchen.", meinte Danny frohen Mutes. "Der wollte

sich doch mit jemandem treffen. Vielleicht hat er sich ja zurückgezogen um in

Ruhe mit ihm zu reden."

Ja, gerade das kratze mich ja so an. Da verschwand mein kleiner, nicht ganz so

stummer Fisch einfach so mit einem Kerl, den ich nicht kannte. Aber halt...war

das jetzt nicht ein bisschen zu viel Verzweiflung? Und überhaupt...Verzeiflung?

HÄ? Was zum Teufel war los mit mir?

"Achso ist das?", murmelte Tino. Er sah aus, als würde er über etwas grübeln.

"Was ist?", fragte ich, wärend wir bald das Ende der Schlange am Grill erreichten.

"So Alex, was möchtest du? Schwein, Pute, Würstchen oder Gemüsespieß?", fragte

Ralf.

"Äh...Schwein bitte. Und ne Wurst wäre noch gut, hab hunger."

Ich hielt ihm den Teller hin und er füllte ihn mit einem Stück Schwein und einer

Wurst. Das sah wirklich verlockend aus und es roch so gut. Ralf fragte sogleich

Tino und die Anderen. Mit Aussahme von Kati nahmen alle Fleisch oder Wurst,

oder halt Beides, wie ich. Besonders Danny hatte heute wieder einen gesunden

Appetit.

Wir gingen vor zu einem langen Tisch, wo die Brötchen, Salate, Dips und

allerhand Sachen standen, die nur darauf warteten verspeist zu werden. Wir

füllten unsere Teller voll und suchten uns einen Platz wo alle platz hatten.

Die Wahl viel auf einen Podest, der mit Sitzkissen ausgestattet war und es gab

ein kleines Tischchen. Dort setzten wir uns und fingen an zu essen. Es schmeckte einfach nur zu gut. Mitten drin fiel Tino wieder ein was er sagen wollte.

"Achja...wegen Fynn.", begann er. Die Köpfe drehten sich zu ihm. "Ich hab da

was gehört. Ich meine Ralf hat das so was erzählt, das da ein Bekannter von ihm

kommen würde, um sich mit Tobi zu treffen, der auch hier sein wird. Tobi soll

wohl der Ex-Freund von dem Bekannten sein. Der Bekannte muss dann wohl

Fynn sein, den er meinte."

Und schlagartig klingelten bei mir sämtliche Alarmglocken. Erst dachte ich noch,

das ich einfach interesselos die Schultern zucken sollte. Das ich so tun sollte, das es mich nicht interessierte, was es ja eigendlich auch nicht sollte. Fynns Liebesleben ging mich nichts an. Und trotzdem war ich schokiert. Es kam ganz plötzlich und ohne Vorwahnung. Vielleicht hatte ich ja auch einfach was verpasst und Fynn war vergeben. So genau konnte ich das ja nicht sagen. Dazu kannte ich ihn nicht gut genug. Mein Kopf drehte sich in die Menge von Leuten. Fast alle hatten einen von diesen Paptellern in der Hand oder knabberten an irgendwas. Da mitten in er Menge fand ich dann auch endlich Fynn. Der saß auf einem Sofa neben einem Typen, die Beine auf dessen Schoß liegend. Er lachte und hatte Spaß. Das sah ich ihm an. Spaß...genau. Ich dachte wieder daran, das er in meiner Gegenwart noch nie wirklich so ausgelassen war. Immer wenn wir uns begegneten herrschte zwischen uns so eine Spannung. Zwar hatte er keine Angst vor mir, aber ausgelassen wirkte er auch nicht unbeding. In seiner Gegenwart konnte ich einfach nicht nett sein. Das war schon sowas wie ein eingebauter Mechamismus in meinem Gehirn. Doch wenn ich sowas hörte wie, Ex-Freund, drehte ich innerlich fast durch. Am liebsten hätte ich mir die Haare gerauft.

"Da ist er, das ist Tobi und der Andere neben ihm, muss dann wohl euer Fynn sein.",stellte Tino fest.

"Ja stimmt, das ist er und...das ist tatsächlich Tobi. Hätte nicht gedacht, das sich die Beiden so schnell wieder sehen.", schaltete sich Mia ein.

"Warum denn nicht?", fragte Danny, der an einem Stück Baguatte rumkaute.

"Naja, Tobi is damals mit seinen Eltern nach Amerika gezogen. Deswegen haben

sich die Beiden getrennt. Der Abschied war ganz schrecklich. Fynn hat tagelang nur geweint. Die Beiden waren richtig verknallt ineinander. Zudem kam noch dazu, das sich seine Eltern gerade getrennt hatten. Die haben sich nur noch gestritten. Da ist er natürlich immer zu Tobi geflüchtet. Aber dann war er ja nicht mehr da. Tja mitlerweile verstehen sich seine Eltern wieder blendent. Seid sie getrennt sind geht es beiden besser und haben eine freundschaftliches Verhältnis. Fynn lebt jetzt bei seiner Mutter. Sie scheinen sich immer noch sehr gut zu verstehen, obwohl sie schon seid etwas mehr als einem Jahr keinen Kontakt mehr hatten. Ich wusste gar nicht das Tobi aus Amerika zurück ist."

Bitte was? Sein Exfreund? Getrennte Eltern? Das Bild das sich da gerade

zusammenbaute, war nicht so wirklich das, was ich erwartet hatte. Was hatte ich

überhaupt erwartet?

"Stimmt. Vielleicht haben sie sich ja so sehr nacheinander gesehnt, das sie wieder zusammenkommen, wenn Tobi nur etwas länger bleiben würde.", interpretierte Kati mal so laut vor sich hin. Innerlich schüttelte ich den Kopf. Nein! Das konnte nicht sein! Sie waren sicher nur gute Freund, nur gute Freunde, genau! Dann folgte eine zärtliche Berührung, sie näherten sich an. Ein Kuss....Mir viel die Kinnlade runter.

Das war definitiv, kein bisschen schüchtern, so wie sie gerade aneinander hingen.

Das war kein Freundschaftsküsschen!

"Wie süß.", bemerkte Kati. Nein verdammt! Gar nicht süß! Das war...das war...ach egal. Es regte mich einfach auf. Aufhören! Sofort! Ich musste ausgesehen haben, wie ein vor Wut schäumender Hund. Knurrte ich etwa? Pfui Alex. Ich wusste ja schon immer, das ich eine Schraube locker hatte, aber das mich etwas dermaßen aufregen konnte, was mich mal so gar nix anging, hätte ich bis Dato nicht gedacht. Bei Danny und Kati störte es mich doch auch nicht. Nein, ich freute mich für die Beiden, so wie es ein wirklich guter Freund tuen sollte. Ja sicher nervte mich ihr Geturtel schon manchmal und hin und wieder wurde ich auch auch nicht nach meiner Meinung zu manchen Dingen gefragt, und immer dieser süße Geruch, den ich so schrecklich fand.

Trotzdem freute ich mich für sie, ernsthaft, aber bei Fynn regte es mich auf. Es machte mich rasend. Wenn da nicht mein bester Freund gewesen wäre, der mich plötzlich am Arm packte, wäre ich wohl auf diesen ... wie hieß er noch gleich...Tobi, losgegangen.

"Was ist los?", fragte Danny, interssiert mit diesem durchbohrenden Blick, der so wirkte, als könne er meine Gedanken lesen. Mir lief es eiskalt den Rücken runter.

"Ach nichts.", brummte ich genervt, versuchte mir nichts anzumerken. Danny legte

den Kopf schief, dann grinste er. Er wusste mal wieder alles. Wie es mir ging, das ich gleich am liebsten losgebrüllt hätte, und eventuell gleich in die Luft ging. Danny aber war ein guter Freund, nahm mich bei der Hand und führte mich raus. Beim Aufstehen sendete er Kati ein Signal, die nickte und lächelte. Gedankenübertragung? Sie hatte zuvor doch in eine ganz andere Richtung geschaut. Egal. Liebe konnte man eben nicht erklären. Alex, davon warst du definitiv noch weit entfernt, oder?
 

Draußen, etwas abseits neben der Therasse wo nur selten Leute vorbeikamen, streckte sich Danny einmal ausgibig. Ich merkte, wie mein Gemüt langsam abkühlte.

Dann schaute Danny mich mit seinem erheiterten Gesicht an.Ich hatte mich also

nicht getäuscht. Er wusste alles! Wirklich alles! Er wusste was mit mir los war bevor ich es wusste. Das war glaub ich schon immer so.

"Alex, du bist ein Idiot."

Das fing ja gut an. Das wusste ich. Ich war immer noch nicht nett. Aber gut, ich würde es überleben. Ich tat mal so als wüsste ich nicht das ich nicht nett war und zog eine Augenbraue hoch.

"Du merkst wirklich nichts oder?", sein Zeigefinger tippte gegen meine Brust.

Was sollte das denn jetzt? Was hatte ich denn jetzte wieder verpasst?

"Denk mal nach, warum du gerade so drauf bist? Du bist da drin ja fast explodiert.", stellte er fest. Er hatte es bemerkt, obwohl ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen.

Ich war ein schlechter Schauspieler, deswegen bekam ich früher in Schulaufführungen wohl auch immer nur die Rollen von Bäumen, die einfach nur dämlich in der Gegend rumstanden. Mir war es recht. So musste ich meine Zeit nicht mit Text lernen verschwenden.

"Ja und?", sagte ich genervt. Danny kicherte.

"Ey, lach mich nicht aus! ", brummte ich.

"Mensch Alex. "

"WAS?", fauchte ich.

"Bist du so blöd oder tust du nur so? Das sieht doch ein Blinder mit nem Krückstock.

Du bist wirklich ein Gefühlsspast."

Danny hatte ja recht. Ich war ein Idiot, und ein Gefühlsspasst,aber blöd? Ich hatte immerhin noch einen einigermaßen gesunden Menschenverstand. Ja klar, viele

hielten das für abwegig, weil ich eben anders war und nicht nach der Pfeife anderer tanzte...naja meistens. Danny war mein bester Freund und war halt sturer, als die meisten anderen Menschen.

"Ja, das weiß ich auch.", ich verschrenkte die Arme vor der Brust. "Aber jetzt sag mir doch mal was ich nicht weiß. Zum Beispiel was mit mir los ist."

Danny schnipste gegen meine Stirn.

"Aua! Das tat weh!", fauchte ich ihn an, wärend ich mir die Stirn rieb.

"Das sollte es auch! Alex, du bist total verknallt!"

Bitte was? Ich war schockiert! Der Gesichtsausdruck meines besten Freundes, sagte

mir aber, das er nicht scherzte.

Soweit ich ich denken konnte war ich noch nie so wirklich verknallt. Nicht mal im Kindergarten oder so. So wie es vielleicht bei vielen anderen angefangen hatte. Nicht aber bei mir. Selbst als ich irgendwann entdecke, das ich nichts mit Mädchen anfangen konnte, was meiner Mutter erst einen halben Herzinfakt bescherte, sondern eher auf Jungs stand, war dieses herrausradende Gefühl, das alle beschrieben, bei mir noch nicht einmal aufgetacht. Früher dachte ich noch an den Irrglauben, das Sex auch gleich Liebe war. Ja Pustekuchen. Nie hatte ich das Bedürfnis es länger als ein paar Tage mit jemandem auszuhalten. Für mich war Sex etwas, das Spaß machte,nichts weiter. Sex okay, aber Beziehung, nein Danke.War eh nur nervig. Und jetzt? Jetzt sollte ich ...verliebt sein?

Ich legte den Kopf schief. Mein Gesicht musste etwas entgleist sein, denn Danny, hatte wieder dieses Grinsen auf dem Gesicht. Scheiße!

"Wie kommst du denn auf den Blödsinn? Und in wen soll ich denn bitte verliebt sein?"

Danny seufzte einmal tief, bevor er mit seinem Zeigefinger gegen meine Stirn tippte. Was hatte er nur heute mit seinen Fingern?

"Du bist wirklich ein Idiot.", schon wieder. Ja verdammt ich wusste das ein Idiot war.

"Denk doch mal nach. In seiner Gegenwart bist du immer schlecht drauf. Du schaffst es nicht vernümpftig mit ihm zu reden, was ja auch ein bisschen was mit deiner Art zu tun hat, aber diesmal ist es noch anders. Normalerweise bist du im Allgemeinen viel gesprächiger. Außerdem hab ich genau gesehen, wie wütend du warst, als du die Beiden zusammen gesehen hast. Deine Augen haben Bände gesprochen. Am liebsten wärst du auf ihn losgegangen. Ich kenne dich Alex. Du warst in deinem ganzen leben noch nie so eifersüchtig wie jetzt."

Moment...die beiden? Doch nicht etwa...

"Du meinst... ich soll..."

"Genau...du bist in Fynn verknallt."

"Bitte?", gab ich schockiert zurück.

"Aber volle Kanne. Du kannst doch den Gedanken nicht ertragen, das er heute seinen Exfreund getroffen hat oder? Ich meine, immerhin waren sie sehr verliebt, als sie sich trennen mussten und Tobi hat Fynn über eine sehr schwere Zeit begleitet. Wer sagt, dass sie nicht vielleicht wieder zusammen kommen? Zudem glaube ich, das du ihn gar nicht doof findest, sondern das er dir sogar gefällt. Deine Blicke verraten sehr viel über deine Gefühle, Alex."

Darauf erwiederte ich nichts mehr. Was sollte ich noch dazu sagen? Ich war schockiert.

Da hatte sich, ganz heimtükisch ein kleiner, stummer Fisch, der gar nicht so stumm war in mein Herz geschlichen und schuld war nur diese verdammte Murmel.

Auf den Schock musste ich erstmal eine Zigarette rauchen.

Ich zückte die Schachtel und zündete eine Zigarette an.

"Also dann...denk mal darüber nach.", meinte Danny und machte sich wieder auf den Weg ins Wohnzimmer zu den Anderen. Ich blieb wie angewurzelt hier draußen stehen und rauchte. Tief inhallierte ich den Qualm, um ihn wieder auszublasen.

Ich stand bestimmt eine halbe Stunde so rum und rauchte eine Zigarette nach der

Anderen. Gerade, als ich den Qualm noch einmal ausbließ, hustete jemand. Ich schaute in de Richtung, in die ich den Qualm geblasen hatte. Fast wäre mir wieder die Kinnlade heruntergefallen. Da stand Fynn mit einer seiner Krücken und wedelte sich den Qualm aus dem Gesicht.

"Oh man, Alex, das ist ja eklig.", beschwerte er sich. Ich zuckte mit den Schultern, versuchte so zu tun, als interssierte es mich nicht. Das war wohl das Beste. Sollte er doch zu seinem Ex-Freund zurückgehen. Mit diesen Gefühlen wusste ich sowieso nichts anzufangen. Ich wusste nicht, wie man mit sowas umging. Meine Art schien ihn zwar nicht sonderlich zu stören, aber auf Dauer, hielt das bestimmt niemand aus.

"Ich hab dich gesucht.", hörte ich seine Stimme.

"Hm?", brummte ich und wand ihm ein wenig den Rücken zu.

Ich konnte hören wie er auf mich zu humpelte. Das beunruhigte mich.

"Hey! Ignorierst du mich?", fragte er angesäuert. Blitzmerker. Wieder zuckte ich mit den Schultern.

"Und wenn?", brummte ich genervt.

"Warum bist du immer so...uwaa...", ein Schrei. So schnell wie es ging, drehte sich mein Körper wieder wie automatisch um, fing Fynn auf. Mit Ach und Krach, stemmte sich einer meiner Füße nach hinten, um das Gewicht zu halten. Nun hing Fynn in meinen Armen. So langsam konnte das ja wohl kein Zufall mehr sein. Nein!

Unmöglich. Zwar glaubte ich nicht unbedingt an Schicksal, aber vielleicht war da ja doch irgendwas dran und diese ganzen Erzählungen waren doch nicht nur Blödsinn, wie ich es immer dachte.

Schon wieder sah Fynn verwirrt zu mir hoch, schon wieder waren wir mehr oder

weniger übereinander gestolpert. Nur einen Unterschied gab es diesmal. Diesmal war definitiv nicht die Murmel Schuld. Ich seufzte und half Fynn sich, mit sammt seiner Krücke, wieder aufzurichten.

Mir war aufgefallen wie warm sein Körper war und wie gut er roch.

Eher zufällg erblickte ich eine leichte Röte in seinem Gesicht. Was sollte das denn jetzt bitte? Erst knutschte er mit diesem Typen rum und dann wurde er noch rot, nur weil er mich ansah? Was war das denn für eine verdrehte Welt? Seltsam, wirklich seltsam.

Auf der anderen Seite, hätte mein bester Freund mir nicht erzählt, was ich nicht

wusste, wäre ich vermutlich irgendwann einfach mit Tino verschwunden und hätte

bestimmt eine Nacht mit ihm verbracht. Aber wenn ich jetzt so darüber nachdachte

erschien es mir irgendwie falsch. Falscher ging es schon gar nicht mehr.

Sobald Fynn wieder stand, sah ich wie meine Zigarette, die auf dem Boden gelandet war, ausgegangen war und es regte mich nicht mal auf. Ich hockte mich nur runter und hob sie auf, um sie später in den Müll zu schmeißen. Also wurde sie in meiner Jakentasche verstaut. Jetzt, da Fynn wieder senkrecht stand, versuchte ich ihn weitestgehend nicht anzusehen. Er schien ja immer noch diesen Tobi zu lieben, also konnte ich eh nichts machen.

"Alex! Hör mir zu!", hörte ich meinen Namen nocheinmal. Diesmal relativ laut und

ernst. Man könnte meinen in einem energischen Ton. Mein Kopf drehte sich zu Fynn.

"Hm? Was?",brummte ich wieder. Täuschte ich mich, oder war Fynn noch röter als

ohnehin schon. Und wieso fand ich das nur so süß? Das erste mal in meinem Leben

hatte ich das Bedürfnis um Hilfe zu schreien. Also denn: Hilfe!

"Ich liebe dich."

Und mein Herz setzte plötzlich aus. Meine Annahme, das diese Welt verdreht war

bestätigte sich offenbar gerade in diesem Moment. Ich war schockiert.

Ein verliebter, eifersüchtiger Idiot!

Hatte es nicht gereicht, das ein kleiner, stummer Fisch, alias Fynn, sich einfach so, ohne meine Erlaubnis, in mein sogenanntes Herz schlich, welches doch tatsächlich existierte, und in mir allen ernstes sowas wie ein schlechtes Gewissen und Moral erweckte? Reichte es nicht, das ich nie nach meiner Meinung gefragt wurde und immer die Schuld an allem bekam?

Wovon träumte ich eigendlichlich? Nein, natürlich reichte das nicht.

Nun, schlussendlich, hatte ich festgestellt, das diese Welt tatsächlich total verdreht war und schon mal gleich gar nicht fair.Was für eine Erkenntnis. Auch in dem Moment, als Fynn mir plötzlich nun auch seine Liebe gestand, nachdem ich ihn mehr zufällig dabei beobachtete, wie er mit seinem vermeintlichen Exfreund rumknutschte, war da definitiv irgendwas falsch gelaufen. Vielleicht hatte ich mich ja auch einfach verhört.

Jedenfalls war die Feststellung, dass ich selbst auch in Fynn verknallt war, schon Schock genug. Natürlich hatte ich das nicht selbst bemerkt, und musste es mir erst von meinem besten Freund sagen lassen.Ich selbst war ja ein Idiot und ein Gefühlsspast. Unglaublich,aber wahr. Ich wusste das selbst. Daher brauchte ich eine Weile, bis ich die Peilung wiedererlangt hatte. Am Ende kam ich zu dem Ergebnis, das da doch irgendwie ein gewisser Erklärungsbedarf war. Da ich aber nicht nett war, zeigte ich mich eher desinterssiert. Also zuckte ich mit den Schultern.

"Schön für dich, aber ich habe kein Interesse."

Mit dieser Antwort wollte ich abdampfen.

Was sollte ich auch mit jemandem, der mir schon reintheoretisch fremdging, bevor wir überhaupt zusammen waren? Und, was sollte er mit jemandem, der keine Gefühle

zeigen konnte,ein notorisches Arschloch war und Sex einfach nur als Spaß definierte.

Ich konnte mit Gefühlen einfach nichts anfangen. Fynn war doch sicher einfach viel zu freundlich für jemanden wie mich. Was dachte er sich eigendlich dabei, mir einfach seine Liebe zu gestehen? Warum zum Teufel hatte ich nur das Gefühl, das er mich mit dieser schusseligen Art und diesen blaugrauen, klimpernden Augen beinahe weichgeklopft hätte?

Um ehrlich zu sein, wusste ich die Antworten. Fynn war sicher der Überzeugung, das er es selbst mit einem Gefühlsspaßten und Idioten wie mir aushalten könnte. Die zweite Antwort war, das ich in Fynn verknallt war und seid Danny mir meine Gefühle aufgezeigt hatte, mein klarer Verstand langsam den Bach runter ging. Zudem stellte sich mir immer mehr die Frage, warum sich die Guten immer in die Arschlöcher verliebten und die Arschlöcher sich durch die Hartnäckigkeit der Guten immer bekehren ließen? Langsam kam ich mir vor, wie in einem schlechten Film. Ich sollte wirklich schnell von hier verschwinden, bevor er mich noch völlig weichgekochte. Allerdings wurde ich wie üblich aufgehalten und nicht nach meiner Meinung gefragt.

"Alex! Bleib sofort stehen!", rief Fynn mir hinterher. Wieder sehr energisch und ohne Furcht. Es war also alles wie immer. Ein energisches Wort, ich blieb stehen und ließ mich zulabern, egal, ob es mich interessierte oder nicht. Ich war wirklich ein Genie darin inkonsequent sein. Bravo Alex, du hattest also immer noch keine Forschritte gemacht.

"Was willst du noch? Erst willst du dich unbedingt mit deinem Exfreund treffen,

knutschst dann auch noch mit ihm rum und gestehst mir hinterher auch noch deine

Liebe. Was soll das denn bitte werden?", brummte ich genervt und fast ein bisschen wütend. Fynn starrte mich entgeisert an, dann seufzte er.

"Ich wollte es dir erklären, aber dazu musst du mir zuhören!", sagte er streng.

Ich verschrenkte stur die Arme vor der Brust und nickte. Er humpelte ein Stückchen weiter vor, in meine Richtung.

"Können wir uns setzten? Ist angenehmer mit meinem Fuß.",ich schnaubte und wir

setzten uns hin, auf eine kleine Bank, die hier in der Gegend rumstand. Auf die Antwort war ich jetzt aber mal gespannt.

"Also, du hast mich also mit Tobi, meinem Exfreund gesehen, als wir uns gegüsst haben."

"Hm!", brummte ich zur Antwort. Hatten wir das nicht schon? Immer musste alles

wiederholt werden. Das nervte langsam.

"Das war so. Ich wollte ihn unbedingt treffen, weil er mir eine E-mail geschickt hat, das er wieder in der Stadt ist und bei Ralf auf der Party sein würde. Allerdings ist er nur wegen ner Woche beweglicher Ferientage hier, um seine Tante zu besuchen. Und ich wollte die Chance einfach nicht verpassen ihn mal wiederzusehen. Wir haben uns lange nicht gesehen, wegen dem schlechten Kontakt, der ja auch irgendwann abgebrochen ist.

Ich war selbst ganz überrascht, das er sich so plötzlich gemeldet hat. Und als er dann plötzlich auf der Party wieder vor mir stand..."

"Da hast du gemerkt, das du ihn immer noch liebst. Ist doch so?", quatschte ich

drauf los. Ich war der Annahme, das ich mich irgendwie gekränkt fühlte, doch Fynn sah mich mit einem ernsten Blick an.

"Alex! Hör mir gefälligst bis zum Ende zu und halt die Klappe!", murrte er. Ich schaute beleidigt zur Seite und schwieg. Wie schnell der jemanden doch zum schweigen bringen konnte. Sogar mich, wo ich doch in der Regel nicht unbedingt auf den Mund gefallen war.

Aber nein. Ich war ja talentierter darin inkonsequent zu sein und mich vollquatschen zu lassen. Unglaublich.

"Hm!"

Fynn seufzte einmal tief.

"Als ich plötzlich vor ihm stand, konnte ich nicht fassen, wie wenig ich noch für ihm empfinde und dachte dass, das nicht sein kann."

HÄ? Plötzlich schaute ich wieder in seine Richtung. Ich musste ziemlich bedröppelt ausgesehen haben.

"Ja, es war schon ziemlich komisch. Als er umgezogen ist, dazu noch so weit weg, da ist in mir eine Welt zusammengebrochen. Ich hab lange nur geheult bin vor mich hinwegetiert. Es ging mir wirklich schlecht. Immerhin war ich total in ihn verliebt und er war ja auch immer für mich da gewesen, als meine Eltern noch ständig Krach hatten.

Trotzdem habe ich mich wohl irgendwann damit abgefunden und dann, dann bin ich dir begegnet. Schon seid unserer ersten Begegnung in diesem Chinarestaurant, musste ich immerzu an dich denken. Auch wenn wir bis heute immer nur so unglücklich übereinander gefallen sind. Aber sowas brennt sich natürlich ins Gedächtnis. Das vergisst man nicht so leicht.Ich dachte, dass, das gar nicht sein konnte. Vor allem, weil ich gleich am ersten Tag feststellen musste, was für ein Arschloch du eigendlich bist. Du warst immer so schlecht drauf, und murrig. Du hast mich überwiegend total ignoriert und kaum ein Wort mit mir

gewechelt."

Ja ach ne. Fynn hatte es doch tatsächlich bemerkt, das ich ein Arschloch war und mir nicht die geringste Mühe gab, das zu vertuschen. Und er brachte es so geradewegs auf den Tisch, ohne es irgenwie zu zumschreiben. Stattdessen sprach er aus wie es war.

Freundlich sein lag mir einfach nicht. Das hatte er scheinbar begriffen. Ganz im

Gegensatz zu manch anderen, die doch tatsächlich noch an das Gute in jedem Menschen glaubten, und versuchten mich zu bekehren. Diese Gattung Menschen glaubte wahrscheinlich auch noch an die Zahnfee, oder den Weihnachtsmann. Dabei sollte einem Jedem mit wachsenden Alter bewusst werden, dass es die Eltern waren, die den Kinderchen eine Münze unter das Kopfkissen legten, um sie gegen den aus gefallenden Zahn zu ersetzen.

Auch das es den Weihnachtsmann nicht gab und das es irgendein Teil der Familie war, der sich als diesen verkleidete, nur um sich zum Affen zu machen, alle zum Lachen zu bringen und die Illusion an den Zauber der Weihnacht zu erhalten. Alles Humbuk! Nun aber ging es nicht um den Zauber der Weihnacht, sondern um Fynns Liebesgeständnis. Also denn, weiter im Text.

"Auch als wir uns dann auch ein zweites und drittes Mal so über den Weg gefallen sind, war ich davon noch nicht so ganz überzeugt. Aber irgendwie hat mein Herz jedes Mal ein bisschen schneller geschlagen und ich musste mich echt bemühen, nicht total die Fassung zu verlieren.

Trotzdem musste ich einfach wissen, ob diese Gefühle für dich wirklich der Wahrheit entsprechen.Und dann kam Tobi zurück. Er sagte mir, das er mich gern noch einmal küssen würde. Ich war damit einverstanden, weil ich erst ja einfach nicht glauben wollte, das ich tatsächlich so richtig in dich verliebt bin."

"Aha.", brummte ich.

"Während des Kusses habe ich erst gemerkt, wie dumm das war. Es musste einfach

stimmen, denn sonst hätte ich wärend des Kusses nicht an dich denken müssen. Es war falsch Tobi, statt dich zu küssen."

"Es sah aber nicht so aus, als würde es dir nicht gefallen. Ich habs doch gesehen.", murrte ich ungläubig und auch ein wenig eingeschnappt. Was sollte ich denn sonst glauben? Dabei war ich auch nicht besser als er. Er hatte seinen Exfreund nur geküsst. Ich hatte vor mit jemanden zu schlafen, den ich nicht liebte, nur um meinen Spaß zu haben.

"Sagen wir es so. Es war nicht schlecht, aber nicht das Dasselbe wie früher. Ich hab absolut nichts gefühlt, was irgendwie in diese Richtung ging. Ich hab dann irgendwann abgebrochen, weil es mir so falsch vorkam. Ich musste an dich denken und war kurz davor in Tränen auszubrechen, weil mir plötzlich bewusst wurde, wie sehr ich mich in dich verliebt habe. Tobi hat das auch gemerkt und mich gefragt, was denn los sei. Er sagte mir dann, das es keinen Sinn hat so weiter zu machen und das ich es dir sagen sollte, bevor ich es weiter in mich herrein fresse. Mehr als eine Abfuhr konnte ich ja nicht bekommen."

Mit diesen abschließenden Worten schwieg er. Er schaute mich nur kurz an, ehe er den Kopf senkte und irgendwie angefressen aussah. Seinen Worten entnahm ich, das er selbst auf diese Tat nicht stolz war. Und meinem Verhalten ihm gegenüber entnahm ich, das ich alles andere als freundlich zu ihm war, was es ihm nicht gerade leichter machte, seine Gefühle für mich zu vestehen. Das war auch der Grund zu dieser Verzweiflungstat. Das erinnerte mich an ein Gespräch mit Danny. Der fragte mich mal, "Wer verliebt sich schon freiwillig in ein Arschloch?" und er hatte recht. Auch, wenn ich es nicht zugeben mochte.

Ich hatte halt auch meinen Stolz, aber der war hier ausnahmsweise mal nicht angebracht.

So viel Verstand hatte selbst ich, der scheinbar größte Idiot überhaupt. Innerlich machte mich das schon ein bisschen verrückt, weil mein Herz plötzlich nicht mehr in diesem Takt schlug, wie es das üblicher Weise tat. Ich war verliebt. Das war Etwas, das ich nicht kannte.

Das war ein Gebit auf dem ich also noch ein blutiger Anfänger war. Da konnte ich noch so viel Erfahrung in Sachen Sex haben. Mit der reinen Liebe hatte das nichts zu tun. Dazu gehörte mit ziemlicher Sicherheit auch dieses Gefühl von dem alle redeten. Das Gefühl, das so unbeschreiblich war, so undefinierbar.

In meinem Gedankenwirrwar schaute ich zu Fynn, der immer noch still neben mir saß und kein weiteres Wort sagte. Stattdessen strich er sich einige Haare aus dem Gesicht und machte Anstalten wieder aufzustehen. Mit einer leichten Röte im Gesicht schaute er mich an. Was sollte ich nur tun? Ich kam mir so dumm, so wortkark vor. In seiner Gegenwart wurde ich sprichwörtlich weichgeklopft. Die Anziehungskraft, die scheinbar schon seid jener erster Begegnung an uns haftete, überwand eine riesige Kluft. Und ja, ich dachte, das es nun wohl oder übel an mir war, etwas zu sagen. Fynn war schon im Begriff zu gehen. Ich musste ihn aufhalten! Unbedingt! Ich, Alex, musste von meinem Arschlochverhalten

runterkommen und ihm meine Liebe gestehen. Noch vor ein oder zwei Wochen hätte ich noch jeden ausgelacht, der mir erzählt hätte, das ich mich mal ernsthaft verlieben würde. Nun war genau dies eingetroffen.

Gerade, als Fynn gehen wollte, hielt ich ihn am Arm fest. Er schaute leicht überrascht,blieb dann aber stehen. Ich musste mich entschuldigen. Keine einfache Sache für einen Gefühlsspasten wie mich.

"Fynn, ich hoffe du weißt, dass ich nicht nett bin. Ich bin ein Gefühlsspast und

warscheinlich der größte Idiot, der dir je untergekommen ist."

Fynn nickte zustimmend.

"Ja, das bist du wohl.", antwortete er ohne Umschweife und schaute sehr ernst. Ich musste schlucken. Der hatte wirklich einen Blick drauf, der einem echt Angst machen konnte. Mein kleiner Fynn, der so tief blaugraue Augen hatte, die mich offenbar total faszenierten, mich magisch anzogen, als hätte ich irgendwo einen Magneten kleben. Dazu noch diese eins A Liebeserklärung, die ich hier ablieferte, für die ich mich am liebsten selbst getreten hätte.

Peinlich! Wieso musste ich so um den heißen Brei herum quasseln, anstatt tachelless zu reden? Fynn war doch nicht dumm, der wusste das auch so. Das hatte er doch eben schon gesagt. Er hatte ganz klar erkannt, was ich für ein Arschloch war.

"Naja und es ist nicht leicht mit mir. Ich tue mich halt schwer mit Gefühlen. Ich bin weis Gott nicht perfekt und sicher ein ganz schrecklicher Freund, da ich echt null Einfühlungsvermögen besitze.", hörte ich mich ergänzten. Auch dazu nickte Fynn.

"Auch das weiß ich."

"Und du willst trotzdem mit mir zusammen sein?", fragte ich in einem leicht ungläubigen Tonfall.

"Ja. Wenn ich es nicht wollte, hätte ich dir nicht dieses Umfassene Geständnis gemacht.

Wieso sollte ich mich sonst vor einem Idioten wie dir so rechtfertigen, warum ich mit meinem Exfreund geknutscht habe? Das habe ich getan, weil ich nicht wollte, das du dich von mir abwendest. Deshalb habe ich dir die Wahrheit gesagt. Natürlich kann es sein, das du mich trotzdem nicht willst, aber ich finde das Ehrlichkeit eins der grundlegensten Dinge in einer Beziehung ist. Wie könnte ich jemandem meine Gefühle gestehen und mit jemandem zusammen sein, wenn alles mit einer Lüge anfängt?Alex Ich liebe dich einfach."

Das hatte er ja mal so richtig auf den Punkt gebracht. Fynn hatte recht. Er machte sich viel mehr Gedanken um Ehrlichkeit und Moral und das Alles. Wieso hätte er sonst einen Grund gehabt sich vor mir zu rechtfertigen? Das war eine gute Frage. Die Antwort war einfach.

Keinen!

Ich seufzte einmal tief.

"Okay. Ich muss dir auch was sagen. Ich bin nämlich auch verliebt. Ich wolltes es genauso wenig wahrhaben wie du. Ich war total geschockt, als ich es gemerkt habe und als du mir deine Liebe gestanden hast, war ich noch viel mehr geschockt."

Fynn schaute mich sehr aufmerksam an. Still und mit diesen Augen, die erwartungsvoll aufläuchteten.

"Fynn, ich war noch nie verliebt, ich habe keine Ahnung, wie man eine Beziehung führt.

Wahrscheinlich werde ich mich dabei total dumm anstellen. Du musst wirklich viel

Gedult mit mir haben. Ich bin nicht der Einfachste.", erklärte ich ihm und kratzte mich

am Nacken. Scheiße, ich war verlegen! Was für ein komisches Gefühl das doch war.

Gewöhnungsbedürftig. Fynn fing plötzlich an zu lächeln und humpelte noch ein

Stückchen auf mich zu und überwand auch noch die letzten Centimeter der

Kluft zwischen uns. Plötzlich spürte ich warm und weich seine Lippen auf den meinen.

Nur kurz, aber das reichte um mir ein Kribbeln durch den gesamten Körper zu jagen.Das musste er wohl sein, dieser Zauber, der nur dann auftauchte, wenn man wirklich verliebt war. Dieses Kribbeln hatte ich noch bei keinem anderen gespürt, den ich sogar noch viel intensiver geküsst hatte. Aber wie würde es sich mit Fynn anfühlen? Ich meine ein richtiger Kuss, kein Küsschen.

"Idiot, sag doch einfach das du mich liebst und mit mir zusammen sein willst.", sagte er grinsend und kein bisschen schüchtern. Fynn war wirklich direkt und aufgeschlossen, wenn er jemanden kannte. Ich hatte bemerkt, das sowas bei ihm recht schnell ging. Er tat sich nicht schwer Kontakte zu knüpfen. Das hatte ich insbesonders im Bus bemerkt.

Nur die ersten Minuten war er etwas schüchtern, aber dann redete er ganz normal mit ihnen.

"Ich liebe dich und möchte mit dir zusammensein.", plapperte ich ihm nach, so

weichgeklopft war ich schon. Oh man Alex du hast dich wirklich weiterentwickelt. Vom Affen zum Menschen, würde Danny jetzt sagen.

"Hihi, okay. Und wollen wir jetzt langsam wieder rein? Sicher fragen sich die Anderen langsam, wo wir bleiben."

"Ja, da hast du wohl recht.", murmelte ich.

Fynn, alias mein erster fester Freund,humpelte schon mal in Richtung Wohnzimmer.

Ich musste wieder auf seinen Fuß schauen und mit einem Mal hatte ich wieder das

Bedürfnis mich zu entschuldigen. Wieso um alles in der Welt hatte ich das nicht schon gemacht? Dann hätte ich das jetzt hinter mir. Aber nein! Mein Stursinn und mein Arschlochdenken hatten mich daran gehindert. Mir war klar, das es für Fynn keineswegs leicht werden würde und für mich auch nicht. Es war nunmal einfach nicht leicht so einfach aus der eigenen Haut herauszukommen.

"Fynn."

"Ja?", er drehte sich um so gut es ging.

"Tut mir leid wegen deinem Fuß.", Fynn lächelte nur.

"Schon okay, aber zur Strafe musst du mich huckepack bei der Nachtwanderung

tragen.", sagte er bestens gelaunt und einem gemeinen Grinsen auf dem Gesicht. So was musste ja jetzt kommen. Aber diesmal regte es mich nicht halb so sehr auf, wie es mich noch vor einigen Tagen aufgeregt hatte, als Danny mir das per ICQ mitteilte.

"Okay, wenn es sein muss.", brummte ich wieder etwas genervt. So einfach kam ich

wohl wirklich nicht aus meiner Haut. Trotzdem grinste Fynn zu meinem Erstaunen

weiter. Er war wirklich anders, als die meisten Anderen. Er war ziemlich robust.
 

Im Wohnzimmer schlängelten wir uns an einigen, tanzenden oder essenden Leuten

vorbei.Die Blicke unserer Freunde schielten gleich zu uns rüber. Auf Dannys Gesicht machte sich sogleich ein breites Grinsen bemerkbar. Auch Mia und Kati schienen sehr interessiert an dem zu sein, was wir draußen so lange getriben hatten. Aus dem Blickwinkel konnte ich erkennen, wie auch Tobi in der Nähe saß und zu uns rüber schaute. Am liebsten hätte ich ein lautes Knurren von mir gegeben und ihn aus dem Haus gejagt. Immerhin hatte er kurz zuvor noch mit Fynn rumgeknutscht. Das fand ich immer noch nicht witzig und es regte mich auf. Auf der anderen Seite war ich ja auch selbst schuld gewesen. Wäre ich von Anfang an etwas netter gewesen, hätte es Fynn auch nicht nötig gehabt sich zu vergewissen, das er nicht ganz dicht war, sich in ein Arschloch wie mich zu verlieben. Allein schon der Gedanke, das er deswegen fast in Tränen ausgebrochen wäre, machte mich innerlich fertig. So kitschig gerühert und so wütend auf mich selbst, war ich in meinem ganzen Leben das letze mal, als ich sieben oder acht war. Aber so war das offentsichtlich, wenn man verliebt war.

"Und? Habt ihr euch endlich ausgesprochen?", fragte Danny neugierig. Ich

verschrenkte die Arme vor der Brust und schaute muffig zur Seite um meine

Verlegenheit zu verbergen. Ein leises Kichern. Danny, Kati und Mia schienen sich ja mächtig darüber zu amüsierten, wie ich mich mal wieder zum Affen machte. Herrlich.

Ich kriegte es nicht hin einfach offen zu sagen was Sache war. Auch wenn ich sehr froh darüber war, rühmte ich mich nicht damit, wie irgend so ein Checker. Ich war doch kein Trophäensammler. Fynn war klasse, aber er war kein Gegenstand, den ich herrumreichte. Von sowas hielt ich noch nie etwas. Manche Menschen waren auch nur mit jemandem zusammen, weil sie sehr beliebt waren. So hatten sie etwas zum Vorzeigen und machten sich selbst beliebt. Doch sobald es aus war, war es dahin mit der hart erabeiteten Beliebtheit. Wer so einen Schwachsinn nötig hatte, war in meinen Augen nicht ganz bei Trost. Aber das wich jetzt mal stark vom Thema ab.
 

Fynn schaute zwischen ihnen und mir hin und her und lächelelte mit leicht geröteten Wangen. Er hatte es scheinbar selbst noch nicht richtig wahrgenommen. Kurzfristig viel sein Blick auch zu Tobi, der zurücklächelte. Dann schaute Fynn wieder in meine Richtung. Das war fast so als wollte er fragen, ob es okay sei, wenn er eben zu Tobi ging und ihm erzählte was nun Sache sei. Telepatie?

Ich nickte dazu, wenn auch brummig.Zurückhalten konnte ich Fynn rein theoretisch

nicht. Immerhin, war Tobi für ihn ein wichtiger Mensch. Ich würde es mir auch nicht verbieten lassen mit Danny Kontakt zu haben. Wir haben zwar nie eine Beziehung wie diese geführt, aber immerhin haben wir unseren ersten Sex miteinander gehabt und schließlich festgestellt, dass wir keine tieferen Gefühle für einander hegten und das wohl auch nie so sein würde. Dazu muss ich sagen, das der Sex mit Danny, der beste war, den ich je gehabt hatte. Davon wusste aber so gut wie niemand. Der Grund dafür war simpel und schlichtergreifend, das es für uns keine tiefere Bedeutung hatte und mit dem einen Mal zwar durchaus eine Erfahrung wert war, aber das dieses Kapitel für uns abgeschlossen war. Denn eine Freundschaft sollte nicht auf Sex beruhen.

Fynn machte also ein überglückliches Gesicht, humpete kurz auf mich zu, um mir

einen Kuss auf den Mund zu drücken und hinkte dann mit seiner Krücke zu Tobi, mit

dem er sich heiter unterhielt. Also doch Telepatie. War ja wirklich erstaunlich wie schnell das ging.

Ich schaute ihm nur kurz nach und schnaupte innerlich. Schließlich setzte ich mich zu Danny und den Mädels. Danny hatte schon wieder ein verstecktes Lachen in der Kehle. Ich sah es ihm an.

"WAS?", fauchte ich.

"Du bist ja wie ein wildgewordenes Raubtier."

"Hm?", brummte ich.

Mia und Kati kicherten.

"Naja es kommt mir so vor, als wolltest du Tobi mit deinen Blicken erstechen. Das ist schon fast unheimlich.", erklärte mein bester Freund amüsiert.

"Ja, da hat er recht. Du kannst ihn nicht sonderlich leiden oder?", stellte Mia fest.

"Ja und? Muss ich doch auch nicht. Ist ja nicht so, das ich ihn heiraten müsste oder so.", stellte ich klar.

"Hihi, nein das musst du wirklich nicht, aber versuch ihn zu akzeptieren. Fynn zu Liebe.",meinte Mia. Mia war ja Fynns beste Freundin und wusste wie viel Tobi, Fynn bedeutete. Tobi hatte ähnlich wie Mia dazu den klaren Vorteil, das er ihn schon viel länger kannte als ich. Sicher wusste er ganz genau, was er besonders mochte und was nicht und kannte bestimmt auch seine Geheimnisse. Ich hingegen wusste so gut wie nichts über Fynn. Ich hatte mir aber auch bis jetzt nicht besonders viel Mühe gegeben,etwas über ihn herauszufinden. Vielmehr war ich damit beschäftigt meine Umwelt auf die Palme zu bringen und meinen Nikotinpegel zu erhöhen, in dem ich eine Kippe nach der Anderen rauchte. Sicher, das war jetzt kein besonders lobenswerter Lebensinhalt.

Ich hatte einfach nur Spaß daran. Schämen tat ich mich dafür nicht. Warum auch?

Schließlich lebte ich nicht um so zu sein wie Andere mich gern hätten. Das wäre ja noch schöner. Trotzdem war ich bereit mich zumindest für Fynn ein wenig zu ändern. Zum Beispiel musste ich lernen, wie man mit Gefühlen umgeht. Außerem war von nun an Enthaltsamkeit angesagt. Enthaltsamkeit im Sinne davon, das ich nicht mehr auf irgendeine Party gehen konnte und einen Typen, der mir halbwegs gefiel abschleppte,wenn ich lustig war. Tja, irgendwann musste das Lotterleben ja auch mal für mich vorbei sein. Naja und sexsüchtig war ich ja nun auch nicht. Ich war keiner, der es jeden Tag haben musste. Aber was sollte ich machen, wenn Fynn mich mal wieder mit diesen fazinierenden Augen ansah, die mich butterweich machten und mein Gehirn völlig ausschalteten? Und wenn mein Gehirn nicht richtig ratterte, wie es sollte, was es der Meinung vieler meiner Mitmenschen so oder so nicht tat, weil ich ja laut Aussagen nicht mehr alles Tassen im Schrank hatte, konnte ich schon mal einen Aussetzter haben. Das bedeutete, das ich dann keine Zurückhaltung mehr kannte. Ich war nur froh, das ich mich nicht mehr besoff, bis ich einen Vollrausch hatte und zumindest noch männlein von weiblein unterscheiden konnte. Na zumindest etwas. Es war ein Fortschritt, wenn

auch ein Kleiner.

"Ja.", murmelte ich.

Just, in diesem Moment meldete sich Ralf mal wieder zu Wort. Der stand nun auf einem der kleinen Ikeatische und zog somit alle Aufmerksamkeit auf sich.

"So Leute, es ist langsam so weit es ist 23 Uhr. Wir wollen gleich eine Nachtwanderung zum Strand machen. Wir werden gut ne halbe Stunde brauchen. Wir haben vor dem Haus einen Bollerwagen mit Wolldecken und noch etwas Proviant vorbereitet. Treffen ist in zehn bis fünfzehn Minuten vor dem Haus. Bringt gute Laune mit.", rief er begeistert,und schon brach ein begeistertes Gejubel aus. Das Saufgelage wurde nun also am Strand weiter geführt. So wie ich Ralf kannte, würde er sicher noch Musik mitnehmen. Damit war alles perfekt.

Allerdings hatte ich nicht bemerkt, das es bereits so spät war. Klar, es war schon dunkel,aber hatten wir wirklich schon so viel Zeit hier verbracht? Scheinbar.

So langsam musste ich mich mal wieder nach Fynn umsehen. Der hatte mir doch vorhin noch todesmutig gedroht, das ich ihn die ganze Strecke huckepack tragen sollte. Zur Strafe. Ich schaute mich um, fand ihn aber auf den ersten Blick nicht. Bis, ja bis ich ihn mit seinem Exfreund, auf einem der Sofas sah. Diesmal nicht eng umschlungen. Mit Telepatie versuchte ich ihn zu kontaktieren. Und...es funktionierte. Obwohl er nicht in meine Richtung sah, bemerkte er meinen Blick und winkte mir zum. Dann stand er auf und humpelte mit Tobi im Schlepptau auf mich zu. Keine fünf Minuten später, standen beide vor mir und Fynn lächelte mich überglücklich an.

Tobi lächelte ebenfalls und machte anstalten mich anzusehen. Super.

"Hey, du musst Alex sein. Ich bin Tobi. Freut mich dich kennen zu lernen."

Wers glaubt wird seelig, dachte ich.

"Ich wollte mich ja schon viel früher vorstellen, aber leider ließen es die Umstände nicht zu.", erklärte er.

"Hey.", antwortete ich, und dann schob Danny sich an mir vorbei und schubste mich fast zur Seite. So wie er es manchmal gerne tat um die Situartion zu entschärfen.

"Hey Tobi, schön dich mal kennen zu lernen. Ich bin Danny, Alex bester Freund und das ist Kati meine Freundin und Mia kennst du ja bestimmt schon.", schaltete er sich ein.

Tobi war ganz offentsichtlich total überwältigt von Dannys stürmischer Begrüßung.

Fynn seufzte einmal tief und sah ziemlich erleichtert aus. Gleich darauf nutzte er die Gelegenheit, an meinem Shirt zu ziehen, um wortlos auf sich aufmerksam zu machen.

Okay, diesmal also keine Telepatie. Ich schaute zu Fynn herunter, machte einen

fragenden Blick. Er stellte sich auf dei Zehenspitzen und flüsterte mir was ins Ohr.

"Achja, das hatte ich ja fast schon wieder vergessen.", Fynn kicherte.

"Das dachte ich mir schon."

"Was gibt es denn da zu tuscheln? Gerade frisch zusammen und habt ihr Geheimnisse

vor euren besten Freunden?", fragte Danny erheitert. Der hatte einfach die besten Antennen was sowas anging, aber diesmal war es ja auch nicht besonders schwer.

Immerhin standen wir direkt neben ihm. Jedenfalls drehten sich die Köpfe zu uns.

"Fynn hat mir nur gesagt, das ihn huckepack tragen soll, wegen seinem Fuß."

Fynn nickte zufrieden.

"Achso, stimmt ja.", harkte Kati ein, die mich mit ihrem Kirschgeruch fast wahnsinnig

machte. Konnte sie nicht mal zur Abwechlung Lakritze oder so lutschen?

"Das haben wir doch auch schon vorgeschlagen, aber da hast du dich auf stur

geschaltet.", kommentierte sie noch.

"Das ist bestimmt die Liebe", meinte Mia.

"Jab, die Liebe hat sein Hirn weichgekocht.", ergänzte Danny. Danke, ich hab dich auch lieb. Ich war schon fast wieder im Begriff mein grimmiges Gesicht aufzusetzen.

"Das ist gut möglich, aber wir sollten langsam los. Alle sind bereits in

Aufbruchstimmung.", bemerkte Tobi. Auch Tino hatte sich mitlerweile unter die

Menschenmasse gequetscht und unterhielt sich mit einigen Mädchen.

"Ja.", antwortete ich kurz und wir machten, das wir raus kamen. Tobi, Danny, Kati und Mia gingen als erstes, Fynn und ich bildeten das Schlusslicht. Erstaunlich, das Tobi sich nicht Fynn und mir anschloss. Er klebte nicht halb so extrem an Fynn wie ich es erst befürchtet hatte. Aber ich ließ ihm einfach mal seinen Spaß, immerhin, würde er bald schon wieder abreisen. Weit weg. Das würde Fynn vielleicht wieder ein wenig mitnehmen.

Als alle draußen waren und auch der Letzte noch mal auf Klo war, gab Ralf das Signal zum losegehen.

Fynn gab Tobi seine Krücke und ich nahm ihn dann huckepack. Mit einem verstauchten Fuß durch die Gegend zu laufen war wirklich nicht leicht.Ständig musste man diese nervigen Krücken mit sich rumschleppen. Nur gut, das Fynn seine zweite Krücke im Laufe des Abends, bei Ralf hinter einem der Sofas deponierte, um nicht die ganze Zeit mit zweien rumzulaufen. Nun musste Tobi nur eine schleppen. Glückwunsch.
 

Im Laufe der Wanderung, bemerkte ich wie Fynn sich immer weiter an mich kuschelte.

Ich spürte sein Haar an meiner Wange. Es war weich und roch so herrlich nach

irgendeinem Shampoo. Wunderbar.

Vor uns liefen unsere Freunde, die Tobi mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit gerade

ausquetschen. Recht so. So waren sie zumindest eine Zeitlang beschäftigt.

"Schläfst du?", fragte ich.

"Nein.", sagte er.

"Okay.", antwortete ich kurz.

"Es ist nur so schön warm bei dir.", murmelte er in meinen Hals. Ich konnte seinen Atem auf meiner Haut spüren. Das machte mich ganz kribbelig.

"Oh..Frierst du?", murmelte ich zurück.

"Nein, bei dir nicht."

Okay, jetzt machte er mich wieder verlegen. Vielleicht sollte ich den Schritt wagen, ihn zu fragen, ob er bei mir übernachten würde. Gleich heute. Meine Eltern waren eh verreist übers Wochenende, zu irgndeiner Tante. Aber halt. Nicht dass, das jetzt so rüberkam, das ich das ausnutzen wollte, um mich gleich bei der ersten Übernachtung an ihn ranzumachen,und ihn ins Bett zu kriegen. So ein Arsch war ich auch nicht.

"Sag mal Alex."

"Hm?"

"Dürfte ich heute Nacht bei dir bleiben?", flüsterte er schon fast geheimnisvoll. Da war sie wieder, die Telepatie. Langsam spielte es sich ein und schon war mir Fynn wieder einen Schritt vorraus. Erst das Geständins, nun diese Frage. Ich war ja der festen Überzeugung, das ich von selbst nicht auf die Idee gekommen wäre, die Initiative zu ergreifen, als erstes meine Liebe zu ihm zu gestehen. Dazu war ich viel zu geschockt gewesen.

"Klar. Was ist mit deiner Mutter, sagst du ihr noch bescheit?"

"Die weiß bescheit, das ich auf einer Party bin und das es spät werden kann und ich vermutlich eh erst morgen wieder zu Hause seine werde."

"Achso."

So weit hatte ich noch gar nicht gedacht.

"Dann komme ich heute nach der Party also zu dir."

"Ja."

Plötzlich blieb die Gruppe vor uns apruppt stehen. Wir waren angekommen. Wieder

hatte ich die Zeit total vergessen. Nicht mal Fynns Gewicht hatte ich gespürt. Er war wirklich leicht. Ein Fliegengewicht. On er auch genug aß?

"Da wären wir. Holt euch die Wolldecken raus und etwas vom Proviant. Ich hab gehört, das es um null Uhr ein Feuerwerk geben soll.", meldete sich Ralf.

Alle staunten nicht schlecht, als Ralf mit dieser Nachricht herrausplatze. Genau, war sowas nicht...romantitsch? Das musste es sein. Ich sah schon, wie Kati und Danny Arm in Arm am rumturteln waren. Sie sahen sich schon wieder so verliebt an. Aber halt.

Diesmal war ich ja nicht allein. Diesmal war Fynn dabei. Wurde es jetzt etwa auch Zeit für mich in sowas wie eine romantische Stimmung zu kommen? Schien so.

"Du kannst mich jetzt absetzten, Alex.", meldete sich Fynn von meinem Rücken und ich tat, wie mir gesagt. Ich setzte ihn vorsichtig ab.

Vor uns rief Danny uns zu sich rüber.

"Hey, ihr Beiden! Kommt hier rüber. Wir haben Wolldecken, setzt euch dazu.", brüllte er so laut, das sich einige der anderen Gäste nach uns umsahen. Das kümmerte Danny gänzlich wenig. Wie immer eigendlich.

Ich brummte. Konnte er nicht einfach mal in einer normalen Lautstärke rufen?

Ich wollte schon demonstrativ verneinen, da zog Fynn an meinem Shirt, um auf sich aufmerksam zu machen. Ob er so immer auf sich aufmerksam machte? Vielleicht hatte er die Sprache wieder verloren, was war mit der Telepatie? Fynn?

"Sei nicht so brummig und lass uns dazu setzen!", sagte er bestimmend und machte

einen ernsten Blick. Ich ließ mich von seinem Blick weichkochen und stimmte

wiederwillig zu.

Wenig später saßen wir dann mit den Anderen auf den Decken und wurden

ausgequetscht, mit jede menge Fragen. Ganz so, wie ich es gewohnt war. Lust die alle zu beantworten hatte ich ja nicht, aber ich wurde ja eh nie gefragt.

"Dann seid ihr jetzt also zusammen?", fragte Mia in die Runde.

"Ja, denk schon.", sagte Fynn noch etwas unsicher und schaute zu mir rüber.

Ich nickte und gab wieder ein brummiges Geräusch von mir. Ich freute mich schon

auf den Moment, wo wir endlich allein waren. War ja mal gespannt, wie das werden

würde.

"Alex hat zugestimmt, wenn auch brummig."

Ich sah mich um und bemerkte, das Tobi gar nicht da war, auch Fynn schien das zu

bemerken.

"Wo ist Tobi eigendlich?", fragte Fynn.

"Der ist zu Ralf gegangen. Die Beiden wollten noch ein Bier trinken.", antwortete Mia.

"Achso."

"Vielleicht will er es ja vermeiden, das er Alex trifft. Sicher hat er die Mordblicke

gespürt.", quatschte Danny.

"Mordblicke?", wollte Fynn wissen. "Alex!?"

Ich verschrenkte die Arme vor der Brust und schaute genervt zur Seite.

"Ich kann ihn nicht leiden.",brummte ich dann ehrlich.

"Aber, das musst du doch auch nicht.Ich glaube er mag dich auch nicht besonders.

Vielleicht irre ich mich ja auch.", merte Fynn an. Ich schaute verdattert zu ihm rüber.

HÄ?

"Das könnte sein, weil Alex, Fynns Herz erobert hat. Er ist bestimmt eifersüchtig.",

meinte Kati.

"Ja, das könnte sein.Trotzdem sei so gut und versuch dich zusammenzureißen.",

antwortete Fynn. Ich nickte brummig. Ich würde es zumindest versuchen.
 

Gegen null Uhr starrten alle gen Himmel und waren begeistert. Das Feuerwerk

erstrahlte am Himmel in allen Farben. Romantisch...oder? Ich erinnerte mich an die vielen Silvesterfeiern beziehungsweise Neujahresfeste, wo mich immer weniger das Feuerwerk, sondern mehr die Feier selbst interessierte. Trinken, Tanzen, mit

Freunden zusammen sein und Spaß haben. Nein, ich war nicht romantisch. Ich war

eher der nüchterne Typ. Wie Fynn das wohl sah?

Gerade als ich anfing darüber nachzudenken, merkte ich, wie Fynn wieder an

meinem T-shirt zog. Ja, eindeutig! Das war tatsächlich seine Methode sich

bemerkbar zu machen.

"Hm?"

"Darf ich mich an dich kuscheln?", fragte er leise. Das klang fast schüchtern. Dabei war er doch viel selbstbewuster, wenn er mit mir redete. Da bewieß er wirklich Mut.Und jetzt war er eher zurückhaltend.

"Ja.", gab ich zur Antwort und streckte meinen Arm aus. Das nahm er zum Anlass,

um sich direkt an mich zu kuscheln. Meine Hand legte ich auf seine Schulter.

Hin und wieder schaute ich auf sein Gesicht, wo sich helle und dunkle Schatten

abbildeten. Warscheinlich durch das Feuerwerk. Er lächelte und er sah unglaublich

...süß aus, genau. Ich weiß, süß ist ja eigendlich eine Geschmacksrichtung und keine Charaktereigenschaft, aber das kam natürlich ganz darauf an, wie man es betrachtete. Jedenfalls brachte diese Nähe mein Herz zum rasen und in meiner Bauchgegend kribbelte es, aber gewalltig. Grusellig, ob das immer so war, wenn man verliebt ist?
 

So verging die Zeit ein weiteres Mal. Wir waren wirder bei Ralf. Es war Zeit sich zu verabschieden. Zumindest für Fynn und mich. Unsere Freunde hatten beschlossen noch zu bleiben und später zu gehen. Sie würden den Nachtbus nehmen.

Fynn und ich hatten aber beschlossen den letzten Bus zu nehmen, der in der

cira in 30 Minuten kam. Mit der Zeit hatte ich bemerkt, das Fynn sehr müde war und beim Feuerwerk fast eingeschlafen wäre. Der gehörte eindeutig ins Bett, auch wenn er das erst nicht einsehen wollte. Wenn er müde war, war er wirklich stur.

Danny, Kati und Mia grinsten alle übers ganze Gesicht. Was die nur wieder dachten?

Bestimmt dachten sie, das ich dreckige Gedanken hatte, aber dem war diesmal nicht

so. So schlimm war ich nun auch wieder nicht. Hatten die überhaut auch nur ein

bisschen Vertrauen in mich? Tolle Freunde. Also echt.

"Ihr wollt schon gehen?", fragte Ralf.

"Jab, Fynn ist müde und ich auch."

Und, ich musste dringend nochmal eine rauchen, wenn wir zu Hause waren und Fynn

im Bett war.

"Okay. Dann macht es mal gut.", verabschiedete sich Ralf, ebenso wie meine Freunde.

Wir wurden von allen einzelnt umarmt und dann war da ja noch Tobi. Der wartete

geduldig, bis wir unser Abeschiedsretual durch hatten. Dann kam er auf uns zu. Am

liebsten hätte ich ihn angeknurrt und davon gejagt.

"Hey, ihr Beiden.Ich wollt nur tschüss sagen."

"Ja, wann fährst du denn wieder?", fragte Fynn mit einem Lächeln auf dem Gesicht.

"Mittwoch denke ich. Lass uns noch mal treffen davor. Ich hol dich von der Schule ab.", schlug er vor.

"Ja okay. Schreib mir ne SMS.",meinte er munter. Tobi kicherte.

"Wenn Alex nichts dagegen hat, der schaut ziemlich eifersüchtig drein."

Natürlich hatte ich was dagegen! Natürlich war ich eifersüchtig! Noch vor kurzem

hatte er mit Fynn rumgeknutscht. Was dachte der sich? Vielleicht, das ich nur zur Zierde hier stand. Klar! Das musste es sein.

Dennoch... ich stimmte zu. Ich war zwar ein Arschloch in manchen Dingen, aber ich wusste mich wohl zu beherrschen.Meistens jedenfalls. Außerdem wusste ich, wie wichtig Fynn, Tobi war und das es sicher kein guter Start war, wenn ich gleich mit Verboten ankam. Zudem hatte ich Dannys stechenden Blick im Rücken, der mich drohte zu durchbohren, wenn ich auch nur ein falsches Wort sagte. Darin war er wirklich gut.Manchmal machte er mir echt Angst. Dazu kamen noch Fynns Augen, die mich ganz hinterhältig bearbeiteten. Gemeinheit! Und im Hintergrund war natürlich das übliche Gekicher zu hören und mich umgrante diesmal der Geruch

von Orange. Da fasste ich den entgültigen Entschluss. Ich musste hier weg!

"Von mir aus.", sagte ich dann mit wenig Begeisterung. Klasse! Ich war also noch

nicht ganz weichgekocht und hatte etwas von meiner unfreundlichkeit behalten.

Naja, zumindest schien Fynn das glücklich zu machen.

"Super. Dann wäre das ja geklärt. Achja und Alex, behandle Fynn ja gut. Also dann, machts mal gut.", verababschiedete sich Tobi mehr stichelnd als freundlich, drückte Fynn noch mal provozierend an sich und verschwand wieder im Haus. Ralf folgte ihm leicht grinsend. Der hatte ganz nebenbei das ganze Schauspiel mit angesehen und sich, wie meine Freunde, prächtig amüsiert.

Als dann alle wieder im Haus waren,gingen wir langsam los. Fynn hatte seine

Krücken wieder aufgegriffen. Zum Glück war die Haltestelle nicht weit entfernt.

Wir gingen still nebeneinander her. Das war jetzt komisch. Jetzt hatte ich die

Stille die ich mir wünschte, aber irgendwie war das jetzt auch nicht richtig.

"Bist du noch müde?", fragte ich dann.

Fynn schaute kurz zu mir rüber.

"Ja, irgendwie schon. Vorhin hab ich das noch gar nicht so bemerkt, aber jetzt...

Ich könnte gleich tot ins Bett fallen.", er gähnte.

"Na dann solltest du gleich ins Bett gehen, wenn wir da sind.", schlug ich vor.

"Ja,aber..."

"Hm?"

"Kommst du dann auch...ins Bett?", fragte er. Diesmal klang er ganz und gar nicht

schüchtern. Allerdings verriet ihn die leichte Röte in seinem Gesicht.

"Klar, wenn du möchtest..."

Um ehrlich zu sein hätte ich nicht gedacht, das er gleich am erten Tag mit mir

ein Bett teilen wollte. Ich hatte damit eigendlich keine Probleme. Aber Fynn war

anders. Bei ihm hatte ich das Gefühl vorsichtiger sein zu müssen. Er stellte einfach alles auf den Kopf.Er gab mir das Gefühl, das vieles was ich tat einfach nur falsch war. Dieser Mensch hatte es tatsächlich geschafft mein Gewissen anzustacheln sich zu melden. Wenn ich mit ihm zusammen sein wollte, musste ich ein wenig umdenken und konnte nicht mehr so gedankenlos und unbekümmert sein.

Zumindest was meinen Umgang mit ihn anging.

"Ja möchte ich.", gab er zur Antwort.
 

Bei mir zu Hause angekommen, schloss ich auf, nicht gerade leise.

"Sind deine Eltern gar nicht da?"

"Nein. Die sind kurz verreist. Kommen Sonntag wieder."

"Achso."

Wir traten in den Flur und zogen uns die Schuhe aus. Um in mein Zimmer zu

gelangen, mussten wir die Treppe hoch.

"Schaffst du die Treppe, oder soll ich dich tragen?"

"Hm, wenn du schon so fragst, trag mich.", grinste er.

"Okay. Steig auf.", ich duckte mich ein wenig und er stieg auf meinen Rücken.

Seine Krücken hielt er vorne fest und so ging es die Treppe rauf. In meinem

Zimmer angekommen, setzte ich ihn auf meinem Bett ab. Dann ging ich direkt

auf meinen Schrank zu, um darin rumzukramen.

"Was machst du da?"

"Na ich such dir was zum Schlafen raus. Oder wolltest du so schlafen?"

"Achso, daran hab ich gar nicht gedacht."

"Jab. Hier.", ich drückte ihm ein T-shirt und eine Jogginghose in die Hände.

"Ich werd noch eben was zu trinken holen und noch eine rauchen, sonst bin

ich die ganze Nacht zappelig. Du kannst dich ja schon mal umziehen.", erklärte

ich.

"Okay, aber beeil dich.", ich nickte und verließ das Zimmer. Ich war kaum zehn

Minuten weg.

Als ich wiederkam, lag Fynn bereits in meinem Bett und war offentsichtlich

eingeschlafen. Seine Kleider lagen sorgfältig über einem Stuhl.

Ich seufzte und zog mich auch eben aus um mir meine Schlafsachen

überzuziehen. Dann legte ich mich zu ihn ins Bett, mit dem Rücken zu ihm.

Das war gewohnheitsmäßig.

Schnell aber spürte ich, wie sich ein warmer Körper an mich drückte.

"Fynn?"

"Kuscheln...", murmelte er dösig.

Ich musste grinsen, drehte mich vorsichtig um und drückte ihn etwas von mir,

um mich richtig hinzulegen. Er kuschelte sich gleich wieder an meine Brust und ich legte erst ein bisschen zögerlich meinen Arm um ihn. So eine Situartion

hatte ich noch nie erlebt. Normalerweise war kuscheln absolut nicht mein Ding.

Höchstens mal mit Danny. Denn der wurde nachts immer sehr anhänglich und

sabberte dann immer mein T-shirt voll. War wirklich klasse, wenn er mich im

Schlaf so lieblich "Kati" nannte und mich als Teddy missbrauchte. Wenn ich

ihn von mir schieben wollte, fing er an zu murren und sich noch fester an mein

Shirt zu krallen. Ihn auf das Schlafsofa zu verfrachten brachte gar nichts.

Dann kam er nachts angeschlichen, im Halbschlaf. Spätestens dann, wenn er

von der Toilette kam. Das klappte nur das eine Mal, als Kati auch hier schlief.

Bemerkenswert.

Nun lag Fynn neben mir, kuschelte sich an mich und mein Herz schlug mir

schon wieder bis zum Hals. Also, an dieses ständige Herzklopfen, musste ich

mich aber erstmal gewöhnen und das Kribbeln erst, das sich durch jede Faser

meiner Haut schlich. Heimtükisch und irgendwie war ich von mir selbst und

von Fynn überrascht.

Fynn hatte es an nur einen Abend geschafft mich mit seinen blaugrauen Augen

weichzukochem und endgültig einen verliebten, eifersüchtigen Idioten aus mir

zu machen. Okay, ein Idiot war ich auch vorher schon...und ich war immer noch nicht nett, nur weilchgekocht! Jawohl!

Ich will das Alles nicht! Oder vielleicht doch?!

Oh mein Gott! Was zum Henker...wieso tat mein Rücken so weh? Als ich

irgendwann morgens aufwachte war ich mal wieder schockiert. Das war ich

irgendwie öffters in letzter Zeit. Langsam wurde das aber zur Gewohnheit.

Würde mein armes Herz das noch lange ertragen? Und vor allem...wie war ich

auf den Boden vor meinem Bett gekommen? Das war mir noch nie passiert. Hatte

ich etwa so viel gesoffen, das ich es nicht mal mehr schaffte in mein eigenes Bett zu klettern? Nein, ich war mir zu 100% sicher, das ich es in mein Bett geschafft hatte und...irgendwas war da doch noch. Achja, jetzt viel es mir wieder ein. Fynn.

Ich richtete mich leise stönend auf. War schon ein Erlebnis für sich einfach so

auf dem Boden aufzuwachen. Wirklich, sollte jeder mal ausprobieren.

Als ich es doch tatsächlich schaffte mich aufrecht hinzusetzen, konnte ich

über die Kante meines Bettes sehen und sah schon den schwarzen Haarschopf

und ich sah einen Hintern, einen echt geilen Hintern, wenn ich das mal so sagen

darf. Allerdings musste ich feststellen, das dieser Hintern ziemlich nah am

Rande der Matratze lag und das Fynn sich offentsichtlich so elegant gedreht hatte,dass er mich doch glatt gekonnt aus dem Bettchen gekickt hatte. Irgendwie

liegen uns diese merkwürdigen Begebenheiten ja. Immer wieder landen wir

durch misteriöse Umstände irgendwo auf dem Boden. Das nannte ich doch

mal waschechte Anziehungskraft. Die vom Boden war dabei besonders effektiv.

"Hm...", hörte ich einen Laut von Fynn, der, so weit ich mich erinnerte ja jetzt

mein fester Freund war. Noch ein Schock. Ich musste mich wirklich erst daran

gewöhnen. Ich war gebunden. Aber wenn ich mir diesen Hintern so ansah war

das vielleicht keine so schlechte Option. Jedoch, reduzierte ich Fynn jetzt

nicht auf seinen Hintern, so grenzdebil war ich dann auch wieder nicht.

Schließlich dachte ich mit meinem Gehirn und nicht mit dem Inhalt meiner

Boxershorts. Naja sagen wir in 95% der Fälle, immerhin war ich ja auch nur

ein Mann und hatte meine Bedürfnisse. Das kam natürlich auch immer auf

die Situartion an.

Noch leicht müde stand ich auf und krabbelte wieder auf mein Bett, auf die

freie Seite, die Fynn noch nicht belagerte. Der hatte sich nämlich ziemlich

breit gemacht. Sah schon lustig aus, wie er sich so ausgebreitet hatte, mit dem

Hintern zum Matratzenrand.

Ich knautschte mir ein herumliegendes Kissen zusammen und legte mich

neben meinen Freund, der seelig lächelnt vor sich hin schlummerte. Ein

Stückchen Decke konnte ich auch noch ergattern, die hatte er nicht ganz

für sich vereinnahmt. Ich fragte mich nur, ob das ab jetzt immer so sein würde,

wenn Fynn neben mir schlief. Ob ich dann jeden Morgen aus dem Bett gekickt

wurde, so wunderbar auf den bequemen, Holzboden, oder Teppigboden? Ich

wusste ja nicht was für einen Fußbodenbelag Fynn in seinem Zimmer hatte.

Davon mal abgesehen, auf die Dauer würde mein Rücken das bestimmt nicht

aushalten. Das konnte unmöglich gesund sein. Naja, eine Entschädigung hatte

ich ja. Fynns schlafendes Gesicht. Das war doch einfach zu göttlich. So süß wie...

Scheiße noch mal! Langsam motierte ich echt zum sabbernden,

schwärmenden Volldeppen mit der rosaroten Brille. Aber, ich konnte doch

auch nichts dafür! Oder? Fynn war doch einfach zum fressen süß. Verdammt

noch mal! Da schon wieder, dieses Süßholzgeraspel! Nein! Ich will das Alles

nicht! Das war doch nicht ich, Alex, der Gefühlsspasst. Ich hatte zwar überlegt,

das ich mein Arschlochverhalten ablegen musste, aber so ganz passte das

irgendwie nicht. Das Ding war nur, das ich mich dafür nicht mal verbog. Das

kam einfach so, ohne das ich viel dafür tat. Unheimlich. Ob Danny auch davon

infiziert wurde, als er Kati kennenlernte? Bestimmt. Anders konnte ich mir

weder sein, noch mein eigenes, Kitsch-Postkarten-Power-Flower-rosarote-

Brillen-Verhalten erklären. Dann stimmte es also, das selbst der größte

Vollidiot sich mal verlieben würde und sich dann, wenn er seinen Liebsten

erstmal für sich gewonnen hatte, ihm sein voriges Leben wie eine Art

Durststrecke vorkam, die ziemlich Inhaltslos war. Obwohl, ich fand mein

voriges Leben gar nicht mal so scheiße. Immerhin hatte ich Spaß dabei. Ich

tat halt das, wonach mir war und musste niemanden um Erlaubnis fragen.

Jetzt hatte ich Fynn und das war wieder eine ganz andere Situartion. So

ungewohnt, aber es fühlte sich erstaunlich gut an. Viel besser, als ich je

gedacht hätte, auch wenn noch nicht viel passiert war, zwischen uns. Nur

kam mir das gar nicht so schlimm vor. Im Gegenteil. Seltsame Erkenntnis.
 

Ich schaute Fynn noch eine ganze Weile an. Er schlief noch immer. Ob er

die männliche Version von Dornröschen war? Vielleicht wachte er ja auf,

wenn ich ihm einen Kuss gab. Normalerweise war ich ja der Langschläfer,

aber Fynn schien das nicht anders zu gehen. Dann scheuchte er mich ja

mit etwas Glück nicht schon um 8 Uhr morgens aus dem Bett, wie meine

Mutter das gern mal tat. "Damit wir alle gemeinsam Frühstücken können",

sagte sie immer dazu. Na das war aber keine Entschuldigung dafür, mich

armes Menschenkind schon in aller Hergottsfrühe, quasi mitten in der

Nacht, aus dem Bett zu werfen. Auf keinen Fall!

"Hmm."

Plötzlich bewegte sich da was und hören konnte ich auch was. Fynn rieb

sich müde die Augen und gähnte erstmal herzhaft, ehe er mich leicht

beduselt ansah. Erstmal legte er den Kopf schief. Fast so, als wüsste er

noch nicht ganz, wie er die Situartion gerade einordnen sollte. Na kein

Wunder, ich war auch erst ein wenig durcheinander. Und wenn man dazu

plötzlich noch ihn einem fremden Bett aufwachte, war das wohl normal.

Dazu musste ich nur sagen, dass er das auch noch vorgeschlagen hatte

heute bei mir zu übernachten und in mein Bett hatte er sich von allein

gelegt. Gestern war er wirklich totmüde gewesen. Wie gut, das ich ihm die

Entscheidung nach Hause zu gehen gestern abnahm.

"Alex.", sagte er noch ganz leise, mit einem sich, erhellenden Gesicht, das

mit einem Mal zu strahlen begann. Moment, war er etwa doch nicht so

verwirrt, wie ich bis eben noch dachte? Schien so, denn ehe ich mich

versah, war er auch schon in meine Arme gekrabbelt und ich wurde

erstmal zu tode geknuddel, wenn auch nur fast. So viel Zucker auf einem

Haufen und ich drohte Karies zu bekommen. Wie war das nur möglich?

Konnte eine einzige Person so...so unglaublich süß sein? Und warum

fühlte sich sein Körper so fantastisch an? So fantastisch, das ich ihn am

liebsten gleich mit Haut und Haar verspeist hätte. Scheiße! Ich war

verrückt! Verrückt! Ja das musste die Erklärung sein. Normalerweise

war süß doch eine Geschmacksrichtung und süß mochte ich doch

eigendlich gar nicht. Schon wieder wurden meine eigenen Interessen

einfach ignoriert und zu allem Überfluss auch noch kandiert.

Unverschämt! Noch mal das Ganze. Ich will das Alles nicht!

Zuckerschock!

Plötzlich war Fynns Gesicht genau auf meiner Augenhöhe. Fast hätte

ich mich erschrocken. Fynn lächelte.

"Was ist los Alex, du siehst so schockiert aus.", meinte er. Auch noch

Hellseher oder was? Da blickten mich ein paar grau-blauen Augen an,

in denen ich hätte versinken können. Sie waren einfach so unglaublich

faszinirend.

"Ja kein Wunder, ich bin vorhin auf dem Boden aufgewacht.", teilte ich

ihm mit.

"Auf dem Boden? Wie kam das denn?", fragte er.

"Du hast mich rausgeschubst, mit deinem Hinterteil.", erzählte ich.

Fynns Gesicht, verzog sich zu einer belustigen Grimmasse. Es sah so

aus, als würde er gleich lauthals loslachen. Ich war wirklich ein armer

Tropf. Womit hatte ich das nur verdient? Dabei war ich doch letzte

Nacht ganz brav gewesen, hatte sogar meine Finger bei mir behalten.

Und das war also jetzt der Dank dafür. Typisch.

"Tut mir Leid Alex, das passiert mir leider manchmal. Ich schlafe

immer so seltsam, das ich mit dem Hintern immer zur Matratzenkante

aufwache. Am Besten ist, wenn du ab jetzt immer an der Wandseite

schläfst, damit ich dich nicht rauskicken kann.", schlug er lächelnd vor.

Ich nickte mit einem Brummen.

"Tuts sehr weh?", fragte er schließlich mit einer besorgten Miene. Ich

schüttelten den Kopf.

"Geht schon.", murmelte ich mehr in mich selbst und bemerkte mit

einem mal wie Fynn seine Lippen auf meine legte. Mutig. So viel

Eigeninitiative hätte ich grad nicht erwartet. Da hatte Fynn doch

ganz einfach das Thema gewechelt, vom Quatschen zum Knutschen.

Gar nicht mal so schlecht, musste ich zugeben. Ich ging auch gleich auf

den Kuss ein. Ich spürte wie Fynn sich mit seinem Körper weiter gegen

mich drückte, bis ich ganz auf dem Rücken lag und er direkt über mir war.

Er war wärend der Bewegung ganz auf mich gekrabbelt und nun lagen

wir Küssend auf dem Bett. Meine Arme fanden ihren Weg zu seinem

Rücken und schlossen ihn in sich ein. Fynn gab mir immer wieder kleine

Küsse auf die ich nur zu gerne einging. Seine Lippen, waren so herrlich

weich und so gut schmeckend, das ich nicht anders konnte, als den Kuss

zu erwiedern. Zu meiner Überraschung stellte er sich auch hier

keineswegs als dauerschüchtern heraus. Denn seine Küsse wurden immer

fordernder und fühlten sich einfach klasse an. Mein Herz raste und er

war ein ausgesprochen guter Küsser. Für einen Moment war mir sogar so,

das er sogar die entgültige Führung übernahm. Er machte mich ganz

kribbellig. Aber nicht mit mir. Wenn er mich schon wieder halb verrückt

machte, musste er auch mit den Konsequenzen rechnen. Ich grinste breit

in den Kuss hinein.

"Warte mal."

"Hm?", murmelte Fynn.

Dann drehte ich ihn mit einem Ruck um. Vorsichtig natürlich, wegen

seines Fußes, den er immer in Schonhaltung hielt. Nun lag er auf dem

Rücken und ich streichelte über seine Wange, ehe ich wieder zu einem

Kuss ansetzte, den er auch sofort erwiederte. Seine Hände legten sich

auf meinen Rücken. Unser Kuss wurde immer intensiver und langsam

wurde meine Zunge ungeduldig und leckte immer wieder provozierend

über seine Lippen, bis sie der Zunge Einlass in seinen Mund gewärten.

Was darauf folgte war einfach nur göttlich. Es blieb nicht nur bei der

Erkundung seiner Mundhöle, die irgendwie mein Interesse weckte. Nein

es entwickelte sich ein Zungenspiel, das mir mehr als nur ein Kribbeln im

Bauch bescherrte. Das zog sich durch meinen ganzen Körper und

entlockte nicht nur mir ein zufriedenes Seufzen, sondern auch Fynn.

Dieser fühlte sich klasse an. Mein Gehirn war nun endgültig Brei.

Wollte ich das nicht vermeiden? Wenn interessierte das schon? Mich

interessierte das gerade gänzlich wenig.
 

*
 

"Sag mal Alex, du bist heute so verdächtig ruhig. Du hast heute noch nicht

mal die Lehrer gepiesakt.Die waren total fertig vor Erstaunen. Und du

hattest sogar die Hausaufgaben.", fiel meinem besten Freund auf. Der saß

heute mit Erdbeer-Kati und mir auf einer kleinen Mauer,die vor den

Fahrradständern stand, auf einem überdachten Platz. Zu unserem Glück

regnete es heute, ausgerechnet in der großen Pause. Ich starrte schon die

ganze Zeit auf den grauen Himmel. Erst Danny unterbrach meine

Gedankenwelt.

"Kann es sein, das da eine gewisse Person dran schuld ist?", grinste Danny,

der mich doch gleich durchschaut hatte. Kein Kunstsück, so duselig wie ich

mich aber benahm, war das auch kein Wunder. Ich konnte die ganze Zeit

an nichts Anderes mehr denken als an Fynn, an seinen Hintern und den

Kuss.Ich war total vereinnahmt von ihm. Weichgekocht und neuerdings

auch noch kandiert. Wunderbar.

"Halt die Klappe Danny.", murrte ich. Kati kicherte wie immer mit bester

Laune. Dannys Dauergrinsen war wirklich ansteckend.

"Er ist wirklich erstaunlich, das Fynn das hinbekommen hat.", meinte das

Mädchen, das heute wieder eindeutig zu süß roch. Für meinen Geschmack

jedenfalls. Nach der Zuckerbombe und der ersten Kariesfahr, die ich am

Samstag erfahren hatte, konnte ich das eindeutig nicht gebrauchen. Zudem

wirkte Katis süßer Lollygeruch auch ganz anders als Fynns Niedlichkeit, die

dem Begriff "süß", meiner Meinung nach eine ganz neue Bedeutung gab.

Nämlich im Bezug auf Fynn, auch gut als Charaktereigenschaft asuziiert

werden könnte. So war meine Überlegung. Verliebt zu sein war wirklich

ein Erlebnis für sich. Jetzt murrte ich nicht mal mehr die Lehrer an. Das

machte mich ganz verzweifelt. Fynn war sogar so hartnäckig, das er mich

dazu überredet hatte meine Hausaufgaben zu machen, sonst Kussentzug.

Erpressung! Ganz gemeine Erpressung war das. Jedoch, zu etwas zwingen,

was er mir verweigerte, konnte ich auch nicht. Das wäre je praktisch

Gewaltanwendung, aber das machte keinen Spaß. Es war besser, wenn

beide etwas von der Beziehung hatten. Alles Andere war Mist. Das wusste

sogar ich, der noch immer null Erfahrungen in Sachen Beziehung hatte.

Aber was nicht war, konnte ja noch werden. Aber diese ganze

Süßigkeitensache ging mir ja schon ein wenig an die Nerven. Ich wollte

nicht zu einem weichgekochten, kandierten Volltrottel mutieren. Wie

schaffte Danny das nur trotz turteln, so "cool" zu bleiben und trotzdem

alle in den Wahnsinn zu treiben? Vor allem mich. Das war doch gemein!

Nein, es war zum heulen!
 

Die Pause war bald zu Ende und der Schultag nahm seinen Lauf. Jetzt

hatten wir Deutsch. Die Lehrerin schrieb irgendwas an die Tafel, zu so

einer langweiligen Kurzgeschichte. Zum Einschlafen.Würde Danny mich

nicht regelmäßig anpixen, wäre ich doch tatsächlich einfach eingepennt.

Sowas bringe ich doch glatt fertig, besonders jetzt, wo Danny einmal

vergessen hatte mich anzupixen.

"Alexander, würdest du bitte wiederholen, was ich gerade gesagt habe?",

fragte die Lehrerin schon mehr als genervt. Diesen Unterton in der Stimme

kannte ich bereits. Den hatten viele Lehrer, wenn sie mit mir redeten.

Daran war bereits zu erkenne, wie sie gelaunt waren. Ich schaute müde zu

ihr auf.

"Das würde ich gerne, nur leider habe ich nicht zugehört.", meinte ich mit

einem Gähnen, aber ehrlich. Sie schaute schon leicht angesäuert. Das tat

sie öffter in meiner Gegenwart. War also nichts Neues. Konnte die sich nicht

mal was anderes überlegen? Das langweilte mich nur. Anfangs versuchte sie

mir sogar mit ihrem Blick Angst einzujagen. Was nicht viel bei mir bewirkte,

auch Drohungen wie Nachsitzen ignorierte ich gekonnt. Die meisten Anderen

Lehrer hatten das bereits begriffen und waren schon fast an mir

verzweifelt. Doch diese Lehrerin war noch jung und dynamisch und glaubte

wohl etwas verändern zu können. Aber nicht mit mir.

"Mein Unterricht ist dir wohl zu langweilig.", oh mein Gott, sie hatte es

geschnallt. Danny grinste schon wieder und im Hintergrund wurde

getuschelt.

"Schön das sie das erkannt haben.", gab ich frech zur Antwort. Dumme

Fragen, erforderten nun mal dumme Antworten. Das würde sie wärend

ihrer Laufbahn als Lehrerin schon noch begreifen. Gegen das, was sich

manch andere Schüler leisteten war mein Verhalten noch milde, ja nahezu

vorbildlich. Ich setzte mich immerhin nicht wie son Kleinkind beleidigt auf

den Tisch oder warf wie son Geisteskranker mit Gegenständen um mich, und

wenn, dann nur zur Notwehr. Das taten eher die Lehrer.

Meine Deutschlehrerin wollte mich mal mit einem Schwamm bewerfen,

ein Anderer hatte es sogar mal mit einem Stück Kreide versucht. In

welcher Zeit waren wir hier eigendlich? Körperverletzung war in dieser

Zeit auf jeden Fall verboten.

Aber manche hatten das wohl noch nicht begriffen. Da brauchten sie doch

erst recht jemanden, der ihnen zeigte, dass, das Alles, zumindest bei mir,

gar keinen Sinn ergab. Die, die das mit dem Werfen versucht hatten,

hatten vermutlich auch nicht mit Gegenwehr gerechnet, oder damit, das

der, der beworfen wurde, gar nicht mal so schlecht im Fangen war. Also warf

ich den Schwamm in die Richtung, aus der er gekommen war wieder zurück

und der landete im Haar der meiner Deutschlehrerin, das dann voller

Kreidestaub war. Das hatte sie ganz furchtbar aufgeregt, aber wer so doof war,

hatte eben das Nachsehen. Pech halt. Meine Mitschüler jedenfalls, hatten sich

da ganz wunderbar drüber amüsiert. Seiddem hatte sie mich auf dem Kieker.

Sollte mir nur Recht sein. Ich gehörte halt nicht zu denen die, einfach kleinbei

gaben. Ich war ein schwieriger Schüler und das wusste nicht nur ich.
 

Die werte Frau Lehrerin jedenfalls sah mal wieder so aus, als würde sie

gleich platzen vor Wut. Ich lehnte mich nur zufrieden auf meinem Stuhl

zurück und beachtete sie nicht weiter. Ruhe bewahren musste sie wohl

auch noch lernen. Wenn sie das jetzt nicht schnallte, würde sie später

sicher echte Probleme kriegen. Schule konnte manchmal schon

kompliziert sein.

"Alexander, konzentrier dich bitte auf den Unterricht und sei nicht immer

so frech.", meckerte sie. Frech...das war das richtige Wort.

"Is mir egal, ob sie mich frech finden, ich bin müde, da kann ich auch nichts

für. Außerdem sage ich nur, was ich denke, wenn ihnen das nicht passt, ist

das eben Pech.", äußerte ich mich, wärend ich mir müde den Hinterkopf

kratzte und erneut ein Gähnen ausstieß. Diese Müdigkeit machte mich

grad ungenießbar. Wenn ich so geschlaucht war, war ich einfach zu nichts

zu gebrauchen. Danny wusste das und hielt sich dezent im Hintergrund.

Mit dezent meinte ich, das er sich ein lautes Lachen verkniff. Er war eben

höflich. Meistens.

" Bitte? Ich bin zwar erstaunt darüber, das du heute deine Hausaufgaben

mal gemacht hast, aber so ein Verhalten ist einfach unverschämt.Du meldest

dich nach dem Unterricht bei mir und holst dir eine Strafarbeit ab!",die ich

eh nicht machen würde. Wann würde sie nur endlich begreifen, das das

keinen Sinn hatte? Ich war nicht dumm, nur unglaublich faul.Wie dem auch

sei.

"Ich werd da sein, wenn ich dafür jetzt ne Runde schlafen darf.", grinste ich

und winkte ab. Die werte Frau Lehrerin musste sich doch sehr

zusammenreißen und schüttelte nur den Kopf zu meinem Verhalten.

Irgendwie tat das gut nach dem ganzen Zuckerschock und ich wehrte mich

ja auch nur. Wer austeilte, musste auch einstecken können, so war das Leben.

Hart, aber gerecht.Genau so war das. Ja, so langsam wärmte ich mich wieder

auf, auch sehr zur Verwunderung meiner Freunde, die auch schnell wieder

verflog.

Denn kaum, das der Unterricht vorbei war, ich die Strafarbeit abgeholt hatte,

und wieder Ruhe eingekehrt war, kehrte dafür etwas ganz Anderes zurück.

Fynn...etwas sagte mir, das ich ihn gern am liebsten küssten würde... Es ging

schon wieder los, ich dachte schon wieder an Fynn und ich war wirklich wie

bedröppelt. Total verknallt. Ich hörte schon Lästereien und Gekicher aus dem

Hintergrund, das ich gleich mit einigen Worten und bösen Blicken richtete.

War doch wohl meine Sache wie ich mich zum Affen machte. Danny und Kati

lächelten dazu und schüttelten grinsend Köpfe.

"Deine Blicke müsstest du mal sehen. Die sind echt tödlich.", meinte Danny.

Meine Bedröppeltheit ging sogar soweit, das ich immer im zickzack lief, oder

leicht schwankend,wie son Besoffener, so weit weg war ich in meiner rosaroten

Fynn-Traumwelt und langsam wurde das wirklich nervig. Fast wäre ich gegen

nen Laternenpfal auf dem Schulhof gerannt, hätte Danny mich nicht

rechtzeitig gewarnt.

"Alex! Pass auf!", hörte ich ihn und ich stoppte kurz vor dem Ding. Das war

doch einfach nicht mehr normal. Verdammt noch mal! Wie oft musste ich das

noch sagen? Ich will das Alles nicht! Jedenfalls nicht so!

Das war doch einfach zum Kühe melken. Als Fynn uns entgegenkam, so wie wir

das am Wochenende verabredet hatten, wurde das natürlich nicht besser.

Sobald er da war, uns fröhlich zuwinkte, sah ich nur noch rosarote Herzchen.

Meine Fresse, so viel Kitsch auf einem Haufen. Das hatte ich ja noch nie erlebt.

Mia war diesmal nicht dabei.

"Hallooo", rief Fynn, der uns auf seinen Krücken entgegengehumpelt kam. Ich

hob nur die Hand zum Gruß. Danny hingegen rannte schon mal auf ihn zu und

knuddelte ihn erst mal ab. Kisch-Kati war begeistert von dieser Idee und machte

es ihm nach. Fynn lächelte glücklich, dann sah er mich wieder an.

Ich musste ein bisschen brummig geschaut haben, denn dieses ganze

Bedröppeltheit, machte mich ganz fertig und Fynns Blick brachte mein Herz

mal wieder zum Rasen. Als meine Freunde fertig waren, ihn halb zu Tode zu

knuddeln, was mich innerlich übrigens irgendwie aufregte, kam er auf mich zu.

Kurz bevor er bei mir war, stolperte er über die Treppe des Weges, auf dem wir

uns befanden und viel wie üblich direkt in meine Arme. Seine Krücken vielen

dabei auf den Boden. Fast wäre ich mit ihm nach hinten gekippt, konnte mich

gerade noch mit einem Fuß abstützen. Glück gehabt. Fynn schaute mich von

unten an und lächelte zufrieden. Er hatte sowas also schon geahnt.

"Es hört irgendwie nicht auf.", sagte er kichernt.

"Stimmt, das mit euch beiden ist echt nicht mehr normal.", gab Danny von sich

und hob die Krücken auf, um sie Fynn wieder in die Hand zudrücken. Der

Bedankte sich.

"Das ist die Anziehungskraft. Sie ziehen sich magisch an. Fast so als hätten sie

irgendwo ein magnetisches Feld.", stellte Kati fest.

"Kati, red nicht so einen Unsinn.", brummte ich verstimmt. Fynn schaute sie an

und nickte zu ihrer Aussage.

"Aber Alex, das könnte wirklich stimmen. So wie wir immer übereinander

stolpern,...da muss ja irgendwas dran sein.",meinte Fynn und Danny nickte

dazu.

"Die Beiden haben recht. Du solltest es endlich einsehen. Die Anziehungskraft

zwischen euch muss einfach Schicksalhaft sein. Ich glaube ohne sie wärt ihr

nicht zusammengekommen. Wäre nur schöner gewesen, wenn du es geschafft

hättest, dass Fynn da unbeschadet rauskommt.", plapperte Danny. Hatten wir

das nicht schon? Das nervte, dieses verdammte Mistding!

"Dafür habe ich mich doch schon längst entschuldigt!", meckerte ich. Am

liebsten hätte ich dagegen protestiertestiert. Ich war nämlich immer noch der

Annahme, das ich unschuldig war. Immer bekam ich die Schuld. Das war

gemein! Jawohl! Konnten wir dieses Thema nicht endlich abschließen? Ich war

kurz davor, vor Wut anzufangen zu fluchen, als Fynn eine seiner Krücken fallen

ließ, mich am Kragen packte und kräftig zu sich runterzog, um mir einen kurzen

Kuss aufzudrücken. Candytime. Ich musste eigendlich nicht erwähnen, das

sich mein Hirn gerade in dieser Sekunde verabschiedete und das ich gerade mit

Schockolade glasiert und zusätzlich kandiert wurde. Fynn...war einfach

unglaublich. Unglaublich mutig. So süß...so niedlich... das es mir in den Fingern juckte. Beherrsch dich Alex, beherrsch dich!

Danny legte den Kopf schief und machte ein nachdenkliches Gesicht, bis er zu

einer Antwort kam. Kati hatte sich verliebt an seinen Arm geklemmt und

schaute ihn nun gebannt an.

"Fynn, wenn du so weitermachst, wird dein Freund in seinen unersättlichen

"Ich bin ein wildes Tier, ich fress dich gleich mit Haut und Haaren.",-Modus

umschalten."

Mein Gesicht verzerrte sich entsetzt.

"Danny! Jetzt lass den Scheiß! Kümmer dich um deinen eigenen Kram!",

reagierte ich wütend und regte mich noch eine ganze Weile künstlich darüber

auf. Danny aber ignorierte das einfach mit einem Dauerlächeln. Ignorant! Fynn

hatte irgendwie Fragezeichen in den Augen.War das jetzt sein Ernst? Hatte der

wirklich nicht begriffen, worum es ging?

"Wildes Tier? Also, bis jetzt war er immer ganz lieb. Zumindest hat er sich in

den letzten Tagen besser verhalten, als vorher.", scheinbar doch. Hätte mich

jetzt auch gewundert. Er war ja nicht auf den Kopf gefallen. Aber...

Waren meine Freunden sich etwa nicht bewusst, das ich gerade direkt neben

ihnen stand? Wieso redeten sie von mir in der dritten Person? Hallo? Wo waren

wir hier eigendlich?

Genau, in der Öffentlichkeit. Hier wo uns absolut jeder sehen und hören konnte.

Das war meinen Freunden aber wie üblich egal. Ich würde unsere Beziehung zwar

nicht verleugnen, wenn ich danach gefragt werden sollte, aber das hieß ja nicht,

das man solch intieme Themen in der Welt herumposaunen musste. Trotzdem

wurde ich wie immer nicht nach meiner Meinung gefragt. Das regte mich auf!
 

Erst als Fynn und ich bei mir zu Hause ankamen und Danny und Kirsch-Kati sich

turtelnt verzogen hatten, beruhigte ich mich langsam. Fynn lächelte den ganzen

Weg über. Er sah sehr amüsiert aus. Dannys Dauergrinsen färbte jetzt wohl

auch auf ihn ab. Ich war wohl der Einzige, der noch nicht davon infieziert war.

Wie konnte man nur ständig gute Laune haben? Da war doch irgendwas kaputt.

Ich wusste nur nicht was. Jedoch...wenn man mich mal so betrachtete, war ich

ja auch nicht ganz normal. Dabei musste man ja sagen, das "normal", auch nur

relativ war. Mir wurde mal angehängt total krank im Hirn zu sein.

Wieso sagten mir Leute nur immer Sachen, die ich eh schon wusste? Vermutlich,

weil sie irgendwo das Bedürfnis hatten, für das, was sie irgendwo mal

aufschnappten, eine Bestätigung zu bekommen. Warum, wusste ich auch nicht.

"Alex, du solltest dich weniger aufregen.", hörte ich Fynn sagen.

"Hm!", brummte ich genervt. Die Verzuckerung hatte langsam nachgelassen.

Ich konnte wieder halbwegs klar denken. Fragte sich nur, wie lange.

Fynn und ich hatten uns in mein Zimmer zurückgezogen. Ansonsten wäre mein

Freund wohl Gefahr gelaufen, von meiner Mutter zu tode gekuddelt zu werden.

Viel fehlte da nicht mehr. Sie kam schon so begeistert angelaufen.Ihre Augen

leuchteten bei seinem Anblick beglückt auf.

Das passiertrte auffällig oft und das gefiel mir gar nicht. Fynn zog

offentsichtlich nicht nur mich magisch an. Verdammt noch mal, was sollte das?

Das will ich nicht! Fynn gehörte zu mir! Zu mir! So nebenbei...Ich wusste gar nicht, das ich so besitzergreifend war. Unheimlich.

Fynn saß neben mir auf dem Bett und lächelte. Ich lag. Mein Blick, wanderte von

unten an ihm herauf hin zu seinem lächelnden Gesicht. So zierlich war. Er war

leicht rot im Gesicht und seine Lippen so ungewöhnlich blass und anziehend.

Genau wie der meiste Rest seiner Haut. Es gab ihm etwas Besonderes. Ich mochte

das. Fynn war einfach zu süß. Bei diesem Anblick war der Ärger von vorhin wie

weggeblasen. Schon ein Gedanke an ihn reichte, das ich an niemand anderen

mehr denken konnte. Da konnte sich selbst der best aussehenste Typ nackt

ausziehen. Ich, würde ihn keines Blickes würdigen. Warum auch? Ich hatte ja

Fynn. Früher wäre mir das nie in den Sinn gekommen. Zu dieser Zeit reichte

schon ein knackger Arsch, und ich bekam schon wieder Lust auf Sex. Und das

konnten sogar Menschen sein, die ich nicht mal persönlich kannte. Zwar war

ich wie erwähnt nicht süchtig und konnte es auch ohne aushalten, aber wenn ich

es kriegen konnte, und die Person war mir irgendwie sympatisch tat ich es gern.

Nun war mein Blick auf Fynn fixiert, nicht auf irgendeine beliebige Person.

Wie ich ihn so ansah, bemerkte er meinen Blick.

"Was ist? Ist mein Gesicht so interessant?", fragte er. Ich nickte, und richtete

mich auf zum Sitzen. Mein Herz pochte wie verrückt in meiner Brust und mich

überkam das Gefühl, das sich Alles weich und kribbelig anfühlte. Dazu wurde

mir ganz warm. Ich hatte Lust, Lust auf Fynn. Seine Nähe machte mich ganz

wahnsinnig.

Ich legte meine Hand um seinen Rücken und zog ihn an mich ran, um ihn zu

küssen. Er legte seine Arme gleich um meinen Nacken und erwiederte den Kuss

schneller, als ich erwartet hatte. Er rückte dabei mit aufgeschlagenen Beinen

direkt auf meinen Schoß und machte keine Anstalten seine Finger ruhig zu

halten. Die schlichen sich nämlich in den Kragen meines T-shirts und

krauelten mich. War ganz entspannend und machte noch mehr Lust auf den

Kuss. Dieser intensievierte sich mit jeder Sekunde. Immer wieder erwiederte er,

noch ein kleines bisschen verlangender und ungestürmer. Unsere Zungen

schlagen sich um einander und lieferten sich ein Gefecht. Ich drückte seinen

Körper noch näher an mich heran. Das brachte ihn zu einem leisen Stönen.

Ich war der Meinung, das er wärend des Kusses sogar anfing seine Hüften im

Takt dazu zu bewegen, was mich sehr erregte. Kein Wunder, er saß ja auch auf

der Stelle, die sich immer wieder mit ihm rieb, wärend er sich so verführerisch

bewegte. Das gab mir den Anlass mit meiner Hand unter sein Shirt zu fahren

und seinen Rücken zärtlich zu streicheln und zu kraueln. Meine Augen waren

halb geschlossen. So konnte ich erkennen, wie er noch röter wurde und sein

Gesicht plötzlich zeimlich erregt war. Dabei hatten wir noch nicht viel getan.

"Alex...wollen wir...", fragte er, den Kuss fast atemlos unterbrechend.

Fragte er jetzt etwa nach Sex? Ja, er fragte nach Sex. Sex...! Wie konnte ich da

nein sagen?

"Wenn du es auch willst?", säuselte ich. Und... Wieso fragte ich noch so blöd?

Ach ja, Fynn war ja kein Typ für den ich mich nur zum Sex verabredet hatte.

Fynn war mein fester Freund.

"Ja. Ich will es...sofort...", hauchte er mir so verführerisch ins Ohr, das ich

nicht mehr an mich halten konnte und ihn mit mir rücklinks aufs Bett drückte.

Dafür musste der Kuss für Sekunden unterbrochen werden, der seine Arbeit

gleich darauf wieder aufnehm.

Meine Hände fuhren sofort wieder unter sein Shirt, um ihn zu streichelten,

seinen Körper zu bearbeiten. Ich hatte das Verlangen ihn zu berühren, jeden

Zentimeter seiner zarten Haut zu fühlen.

Mein Mund legte sich an seinen Hals, um sich daran festzusaugen, bis sich ein

Knutschfleck bildete und meine Lippen sich weitertasteten. Mein Hände

fuhren unaufhörlich weiter über seinen Körper. Fynn gab schon wieder so süße

Laute von sich.

"Mach weiter....", bat er keuchend und hob seine Arme hoch. Ich schob sein Shirt

weiter hoch und zog es ihm ganz über seinen Kopf. Als ich ihn weiter mit meinem

Mund liebkosen wollte, zog er an meinem Shirt.

"Ziehst du dich auch aus? Damit ich dich besser fühlen kann...", sagte er. Sein

Blick war einfach unglaublich und sah ganz und gar nicht schüchtern aus.

Er legte es also wirklich darauf an, also tat ich ihm den Gefallen und zog mir das Shirt aus. Danach setzte ich wieder zum Kuss an. Diesmal, um seinen Mund zu

verschließen. Meine Hand fuhr weiter über seinen Körper. Er legte einen Arm um

meinen Nacken. Der Andere fuhr über meinen Rücken, bis zu meinem Hintern.

Seine Hand schlich sich in meine Hose und drückte meinen Unterleib nach unten,

bis unsere beiden unteren Hälften wieder so verführerisch aufeinnader lagen und

sich aneinander drückten. Fynn drückte seine Hüfte besonders fordernt gegen

meine. Er war schon ganz außer Atem und sein Körper war warm. Sein Gesicht

hatte so etwas sinnliches, verführerisches. Wie konnte ich da noch so ruhig

bleiben? Ich fragte mich, wie sein Gesicht erst aussehen würde, wenn ich ihn

weiter mit meiner Zunge liebkoste, wenn ich tiefer ging. Wie empfindlich er wohl

war?

Ich ließ von seinem Mund ab und führte meine Arbeit mit meiner Zunger an

seinem Oberhörperkörper weiter. Sie zog sich über seine Brust, die beiden Spitzen,

die bereits nach oben ragten, seinen Bauch entlang, umkreisten seinen Bauchnabel.

Meine Hand streichelte über seine Seiten und er zuckte so herrlich.

"Ah...", Fynn biss sich keuchend leicht in einen seiner Zeigefinger. Die andere

Hand krallte sich in meinen Haaren fest.

Jetzt waren seine Hose und seine Socken dran. Ich grinste und kam, wieder etwas

hoch, wärend ich bereits seine Hose öffnete um sie ihm gleich mit sammt der

Socken auszuziehen. Socken beim Sex waren meiner Meinung nach echte

Stimmungskiller, außerdem sagter mir die Beule, das es bald zu eng werden

würde. Meine Hose und Socken zog ich auch gleich aus. War nur lästig das Ding.

Das war mir gerade eindeutig zu viel Stoff. Ich streichelte meinem Freund zärtlich übers Gesicht. Dieser leigte seine Hand auf meine und drückte seine Gesicht in meine Handkuhle. Schließlich nahm erh sogar meine Finger in den Mund und schleckte sie genüsslich ab. Jetzte wurde ich aber rot und in meiner Boxer regte sich was. Das fühlte sich so verdammt gut an. Und plötzlich spürte ich seine freie Hand auf meiner Boxer, wie sie die Stelle massierte. Ein Stönen entwich meinem Mund. Ich hoffte nur, er wusste, das ich schnell ungeduldig wurde,wenn man mich so bearbeitete.

Ich entschied mich, meine Hand gleich in seiner Boxer zu versenken. Er sah

darin wirklich verdammt sexi aus. Dazu belebte er meine Sinne erneut mit

einem Stönen, als ich begann ihn zu bearbeiten. Nun lagen wir beide

nebeneinander und er war einfach viel zu süß und was er da machte fühlte

sich unglaublich an. Schließlich zog ich uns auch noch den Rest Stoff von

unseren Körpern und bereitete an der Stelle alles sorgfälltig vor.

Bei dem ersten Finger zuckte er etwas, aber sobald dieser sich darin bewegte,

und auch weitere hinzukamen, schien er es zu genießen. Was er da von sich

gab ließ mich erschaudern, noch verrückter werden und veranlasste mich,

nun endlich mit dem schönsten Teil fortzufahren. Auch Fynn konnte es kaum

erwarten, denn er bat mich darum endlich anzufangen. Dazu kam, das er

seine Schenkel selbst in die Hände nahm und sie aufreizend nach oben und

auseinander zogen. Von Schüchternheit konnte hier wirklich nicht mehr die

Rede sein. Mit dieser Geste offenbarte er mir Alles und somit auch sein

Vertrauen. Nun war es einfach unmöglich noch an mich zu halten. Noch eben

bereitete ich mich auf den letzten Schritt vor und drang dann endlich

vorsichtig in ihn ein. Ein kurzer, erregter Schrei, schließlich ein zufriedenes

Seufzen. Dann fing ich vorsichtig an, mich in ihm zu bewegen. Er war so

herrlich eng, schloss mich ein. Die Gefühle übermahnten mich. Mein Herz

war mindestens so schnell und laut wie ein Preslufthammer und dieses

unglaubliche, unbeschreibliche Gefühl in mir, wurde immer stärker. Mein

Verlangen nach ihm war unermesslich. Seine dünnen Arme legten sich

haltsauchend in meinen Nacken, eine Hand rutschte dabei in meine Haar

und krallte sich wieder fest. Unsere Münder verschlossen sich zu einem

intensiven, leidenschaftlichen Kuss. Voneinander zu lassen viel uns jetzt

gerade nicht im Traum ein. Wärend des Kusses bewegte ich mich weiter in

ihm und seine Hüften arbeiteten fleißig mit. Herrlich. Mit der Zeit erhöhten

wir die Geschwindigkeit, nicht zu rasch, nicht zu langsam. Schließlich wollte

ich dieses Gefühl voll und ganz spüren und auskosten. Diese Hitze die mich

übermahnte und die, die auch von seinem Körper aus am. Sein Körper

schmolz praktisch wie Wachs unter meinen Bewegungen und meinen Händen.

"A...Alex!", mein Name aus seinem Mund. Jetzt verlor ich endgültig den

Verstand. Die Sinne, waren komplett vernebelt.

"Fynn!", stönte ich. Sowas hatte ich noch nie gemacht, aber bei Fynn kam

das irgendwie ganz automatisch. Ich liebte es, wenn seine Stimme so erregt

war.

Irgendwann hörte ich nur noch zwei Stimmen, und da war dieser bittersüße

Schmerz, der mich so herrlich einhüllte, dieses übermahnende Gefühl, das

damit verbunden war, und natürlich Fynn, der mich völlig in seinen Bann zog.

Der Mensch, der mir, dem Gefühlsspasten und Idioten vom Dienst ein:

"Ich liebe dich." entlockte...und dass, das war gewollt, weil es genau dem

entsprach, was ich tatsächlich fühlte...
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

So, das war jetzt das sechste Kapitel :)

Ich hoffe es hat euch gefallen.

Diesmal dreht Alex irgendwie total am Rad, aber tut er das nicht sowieso schon?

Und Fynnchen war ja auch etwas offensiver, als ich selbst erst dachte. Aber dann kam mir in den Sinn, dass es vielleicht ganz ok sei einen Chrarkter zu schaffen, der auf der einen Seite eher klein, süß und schüchtern wirkt, aber irgendwie doch auch so seine ganz eigenen, offensiven Seiten hat. Er kann ja immerhin auch ziemlich energisch sein, und Alex, ein Stück weit die Stirn bieten kann. Das muss er auch, denn für einen Liebstenwie Alex, braucht man wirklich starke Nerven. XD

*teuflisch grins*

Ich liebe die Beiden <3
 

Also denn...bis zum nächsten Mal vielleicht.
 

LG Midnight<3

Jetzt bin ich auch noch "Fynn-Junkie"!

Ich streckte mich und gähnte müde. Ich hatte die letztzen Stunden wirklich

ganz wunderbar geschlafen. Dabei war ich noch so müde, das ich mich nicht

so recht daran erinnern konnte, was eigendlich geschehen war. Erst als

schließlich mein Blick auf die andere Seite des Bettes fiel, wurde es mir

wieder bewusst. Da lag Fynn, tief und fest schmummernt. Mal wieder war

ich schockiert. Fast erschrak ich. Ich hatte mir nicht nur ein Bett mit ihm

geteilt, sondern auch noch mit ihm geschlafen. Langsam kam die Erinnerung

wieder zurück. Zurück an Fynn, der gar nicht schüchtern war, der es

tatsächlich darauf angelegt hatte und einfach so wunderbar stönte. Diese

unglaubliche Erregtheit, die Leidenschaft, diese Hitze, wollten mir einfach

nicht mehr aus dem Kopf gehen. Ich hatte Fynn so sehr gewollt und ich spürte

dieses wohlige Gefühl, das meinen Körper erfüllte, immer noch. Es war

definitiv kein Traum gewesen! Wenn ich es jetzt also als eine einfache

Nichtigkeit, ohne jegliche Gefühle abtuen wollen würde, hätte ich aber

schlechte Karten. Denn das war nicht so! Eindeutig nicht. Fynns Anblick

bereitete mir Herzklopfen. Wieso war er einfach nur so unlaublich süß?

Warum raubte er mir einfach so meinen Verstand? Das war doch nicht fair!

Konnte eine solche Sucht eigendlich auch strafbar sein? Mir viel wieder ein...

Achja, das Leben war ja nicht fair, das hatte ich fast vergessen. Jeder der

was anderes behauptete, log definitiv! Mein Blick fiel auf die Uhr auf dem

Nachttisch. 18 Uhr und meine Mutter war scheinbar noch nicht einmal in

mein Zimmer eingetreten. Sicher wäre sie erstmal kurzfristig schokiert

gewesen. Immerhin hatte sie noch nie einen nackten Kerl neben mir in

meinem Bett gesehen. Zwar war da hin und wieder mal jemand die Treppen

herrunterstolzierte, aber immer angezogen und meist dann wenn niemand

zu Hause war. Sicher war ja sicher. Neben mir rüherte sich was. Fynn, mein

kleiner, süßer Fynn. Die Bettdecke rutschte von seiner fast weißen Schulter

herunter. Eine Schulter zum Küssen. Was konnte man da auch anderes

denken? Also tat ich es. Ich küsste seine Schulter. Ich war so süchtig. Mein

Hirn funktionierte in Sachen Zurückhaltung einfach nicht mehr. Jedenfalls

nicht mehr so ganz. Wurde ich jetzt zum Tier? Zum Neandertaler. Vielleicht

hatte ich mich ja doch nicht weiterentwickelt und wurde vom Menschen zum

Affen, statt anders herum. Zuzutrauen wäre es mir. Immerhin war ich ja

"nicht ganz dicht", wie viele das in meinem Umfeld behaupteten. Was aber,

würden Andere sagen, wenn sie einen Menschen hatten, der so verführerisch

unter ihnen stönte und immer nur noch mehr wollte, bis man völlig den

Verstand verlor? Sicher gab es Menschen, die sowas ja nicht brauchten und

sich da dezent zurückzogen. Ich war aber der Meinung, das jeder seine

Bedürfnisse hatte und jeder mal die Kontrolle über sich verlor, egal wie die

Einstellung zu bestimmten Theman war. Immerhin waren wir ja nur

Menschen. Zumindest dachte ich das einfach mal.

Ich hörte einen leisen leisen Laut. Mein Blick wanderte zu dem Gesicht, das

deutliche Lebenszeichen von sich gab. Die Augen öffneten sich ganz

langsam, ehe sie mich erst ein wenig verdutzt ansahen. Dann aber seufzte

Fynn einmal zufrieden. Seine Hand fuhr an mein Gesicht und streichelte

meine Wange.Er richtete sich auf und gab mir einen Kuss auf den Mund.

Dann grinste er zufrieden. Dieser Fynn war doch unglaublich.

"N'abend Alex.",waren seine ersten Worte. Ich war kurz irritiert, doch

dann erinnerte ich mich ja wieder an die Uhrzeit.

"N'abend Fynn.", antwortete ich. "Gut geschlafen?", fragte ich. Fynn nickte.

"Ja, wunderbar. Vermutlich werde ich die Nacht wach sein.", kicherte er.

"Wir haben sozusagen vorgeschlafen.", meinte ich. Fynn sah mich mit

großen Augen an.

"Was ist?", wollte ich neugierig wissen.

"Hast du was zu Essen da? Ich hab irgendwie hunger."

"Klar, aber lass uns erstmal duschen."

"Hast recht.", stimmte er mir zu und stand auf, um seine Boxer-Shorts

einzusammeln und diese erstmal überzuziehen. Anschließend humpelte er

zu seiner Tasche, um was frisches heraus zu holen.

"Hast du den Duschhocker oder so? Sitzen is besser mit dem Fuß, damit ich

den aus der Dusche halten kann, wegen dem Verband."

"Das nicht direkt, aber du kannst den kleinen Hocker aus meinem Zimmer

nehmen. Ist aus plastig, den kann man abtrocknen."

Ich sprang aus dem Bett und wuselte zu dem Hocker, um ihn, ihm zu zeigen.

Er war damit einverstanden, das reichte auf jeden Fall. Zur sicherheit

wickelte ich noch ein Handtuch um seinen Fuß und er ließ ihn aus der

Dusche ragen. Sah schon ziemlich seltsam aus, da aus dem Duschvorhang

ein mit einem Handtuch eingewickelter Fuß ragte.

Als Fynn fertig war, duschte ich. Sobald sein Fuß wieder vollständig

verheilt war, so dachte ich, wäre es doch nicht schlecht, mal mit ihm

zusammen zu duschen, oder noch besser, zu baden. Vielleicht könnten wir

auch mal mit Danny, Kati und Mia ins Schwimmbad oder so. Nicht um sonst

gab es hier ein Erlebnisbad mit Wasserrutschen und so.
 

Als ich ins Zimmer zurückkam war Fynn bereits angezogen. Er trug ein

weißes T-shirt mit einem bunten aufdruck und eine graue Jogginghose.

Irgendwie stand ihm das total, obwohl ich ja nicht unbedingt der Fan von

Schlabberklamoten war und es mich sonst nie kümmerte, was andere zum

Schlafen trugen. Fynn aber, sah selbst in seinen Schlafklamotten sexy aus.

"Da bist du ja. Mensch Alex, deine Haare sind ja noch klitschnass.",

bemerkte er und machte gleich einen ernsten Blick.

"Trockne sie dir lieber vernümpftig. Nachher holst du dir noch den Tod!",

bestimmte er. Ich zog eine Augenbraue hoch und fühlte sie noch einmal ab.

So nass waren sie auch nicht.

"Alex!"

"Ja, schon gut, ich trockne sie ja.", brummte ich und rubbelte noch einmal

ordentlich meine Haare trocken, bis mein Süßer entlich zufrieden lächelte.

Fynn hatte wirklich einen unglaublichen Einfluss auf mich. Nur ein Wort

und ich war zahm wie ein Lamm. Das bekam noch nicht mal Danny hin und

der kannte mich schon wesentlich besser als jeder Andere Mensch. Außer

meiner Eltern natürlich. Was war nur aus dem alten Alex geworden? Der

war da noch irgendwo, da war ich mir sicher. Eigendlich war ich ja auch

nur so zahm, wenn es um Fynn ging. In der Schule, bei den Lehrern war ich

immer noch der Alte. Allerdings hatte Fynn ja sogar auf meine schulischen

Leistungen einen Einfluss. Er trieb mich immerzu zum Lernen an und

natürlich dazu meine Hausaufgaben zu machen. Wenn nicht, wurde ich

ganz und gar heldenmäßig auf Kussentzug gesetzt und der würde sicher

schnell tief sitzen und mich total auslaugen. Das war ja fast so wie, wenn

ein Drogensüchtiger plötzlich einen kalten Entzug machte. So von 100 auf

Null heruntergesetzt.Grausam. Dazu viel mir ein. Kussentzug bedeutete ja

auch irgendwie automatisch Sexentzug! Scheiße! Er hatte mich süchtig

gemacht. Jetzt war ich nicht nur ein Gefühlsspast, ein Idiot und ein

Arschloch. Jetzt war ich auch noch "Fynn-Junkie". Genau, Fynn war meine

Droge. Na wenn das mal keine explosive Mischung war.
 

Wir gingen gemeinsam nach unten in die Küche. Dort setzte sich Fynn

auf einen Stuhl, wärend ich in der Schubladen herumkramte.

"Chinesische Nudeln, oder Spegetti mit Tomatensouße?", fragte ich.

Fynn machte ein nachdenkliches Gesicht.

"Das Erste. Das geht am Schnellsten. Welche Sorten hast du da?"

"Huhn, Gemüse und Krabben.", zählte ich ihm auf.

"Krabben. Hast du Stäbchen?"

"Jab.", ich packte die Nudeln aus und gab sie mit dem Gewürz in eine

Schüssel, wärend das Wasser fröhlich vor sich hinköchelte. Für mich

selbst machte ich eine Packung mit Huhn auf. Lecker das Zeug. Ich war

ja sonst eher der Pizzatyp, aber ich konnte auch mal mit solchen Nudeln

leben.
 

Danny hatte sie irgendwann mal angeschleppt. Seiddem hatte ich immer

welche da für den Fall das mein Nudelsüchtiger bester Freund einfach

mal so antanzen würde. Das tat er nämlich auch gerne mal, wenn er lange

Weile hatte. Das war meistens dann, wenn Kati keine Zeit hatte.

Lückenfüller war ich also auch. Na, ich war also wirklich mustitastingfähig.

Dabei war ich nicht mal ne Frau.

Aber ich wusste auch, das ich nicht ausschließlich als Lückenfüller

fungierte.Ich wusste, das Danny nicht einfach nur irgendein Freund war.

Danny war mein bester Freund. Er war sozusagen der Mensch,der mich von

allen am besten verstand. Seid wir uns kennen war er eigendlich immer da

für mich. Dafür dankte ich ihm sehr. Danny war zwar hin und wieder mal

die Person, die mich von allen am Meisten zur Weißglut brachte, aber das

lag wohl einfach daran, das er wusste wie ich tickte und zwar "nicht mehr

richtig".
 

Zurück zum eigendlichen Thema.

Zwei Gerichte kochen wäre mir jetzt, um ehrlich zu sein, zu aufwendig.

Das war jetzt also reine Faulheit. Fürs nächste Mal werde ich schauen,

das auf jeden Fall noch Pizza da ist. Hach einfach herrlich. Dieser Geruch,

der knusprige Rand, der Käse, göttlich. Pizza war so wunderbar würzig. In

Pizza könnte ich baden. Wie konnte man nur auf so extrem süßes Zeug

stehen. Da konnte ich nur den Kopf schütteln. Brrr...

"Alex, sind die Nudeln bald fertig? Ich hab hunger.", jammerte Fynn.

"Jab.", ich goß das kochendheiße Wasser auf die Nudeln. Jetzt musste Fynn

noch etwa fünf lange Minuten auf sein Essen warten. Um den Zeitpungt

nicht zu verpassen stellte ich die Eieruhr.

"Noch fünf Minuten.", erzählte ich und Fynn machte den Mund zu einer

Schnute. Er war so hinreißend, wenn er so ungeduldig war.

"Sag mal Alex, magst du eigendlich Kuchen und Kekse?", platze er herein.

Ich schaute ihn fragend an. Wie kam er denn jetzt darauf?

"Hm? Geht, bin nicht so der Süßigkeitentyp.", gab ich ehrlich zu. "Wieso?"

Fynn wurde rot.

"Naja, ich würde gern mal was für dich backen.Kekse oder nen Kuchen oder

so."

"Backen? Das musst du nicht extra für mich. Ich esse es eh nicht so gern.

Ich mags lieber würzig."

Moment mal...Fynn seufzte aufeinmal und senkte den Kopf. War er jetzt

etwa enttäuscht? Ah!

Ich Idiot. Wieso war ich nur so ein Idiot? Da hatte ich doch glatt versäumt,

das Fynn mir eine Freude machen wollte. Wieso merkte ich das denn nicht?

Achja, ich war ja ein Gefühlsspaßt. Willkommen zurück Alex. Du bist und

bleibst ein Idiot! Mist! Vielleicht sollte ich mir jetzt mal schleunigst etwas

effektives ausdenken, was die ganze Sache hier bereinigt. Irgendwie musste

ich mich ja aus der Sache wieder herausangeln! Los, Alex du

Überlebenskünstler!

Verlegen legte ich mir meine Hand in den Nacken und kratzte mich dort.

"Aber, naja, wenn du unbedingt möchtest kannst du es ja machen. Ich

probiers auf jeden Fall. Naja und vielleicht komme ich ja noch auf den

Geschmack, wenn du es gemacht hast."

Jetzt wurde ich aber rot. Was redete ich da nur für eine gequirte Scheiße

zusammen? Das war jetzt wohl Gang und Gäbe bei mir. Total normal, aus

der Realität heraus gerissen. Nun lebte ich, Alex also in ein dieser

rosaroten Welt der Liebe. Verknallt sein bedeutete also wirklich hin und

wieder mal total am Rad zu drehen. Dann war es also auch normal das

Danny und Kati nur noch am turteln waren. Wenn man das genau

betrachtete, konnte ich das erst jetzt so richtig nachvollziehen.

Allerdings...dieser grenzenlos selbstlose Einsatz Meinerseits zur Rettung

der Liebe fruchtete anscheindend mehr als ich dachte. Fynni machte

mit einem Mal ein glückliches Gesicht und um weiters Glück zu fördern

klingelte jetzt auch noch die Eieruhr. Nun wurde also auch noch Fynns

Magen beglückt. Klasse. Das nenn ich mal gutes Timing!

Fynn nickte nur häftig und glücklich. Sein Blick viel gleich zu den Nudeln,

die nun fertig vor ihm platziert standen. Er nahm die Stäbchen entgegen

und fing an zu essen.

"Lecker! ", entkam es aus seinem Mund. Ich lächelte dazu und aß auch

meine Nudeln.
 

Nach dem Abwaschen trug ich Fynn huckepack nach oben in mein

Zimmer, wo ich ihn dann auf dem Bett absetzte.

"Wollen wir irgendwas schauen? Einen Film oder so? Hab ein paar DVD's

da." Fynn schüttelte den Kopf.

"Hmm...da ist mir nicht so nach. Können wir lieber nur kuscheln?",

meinte er, wärend er mich an meinem Shirt neben sich aufs Bett zerrte

bis ich auf das Bett plumpste. Plötzlich spürte ich wie er mir einen Kuss

auf die Wange gab. Er war ganz rot im Gesicht. Mein armes Herz pumpte

daraufhin wieder wie verrückt. Meine Finger waren schon ganz kribbelig

und wollten ihm an liebsten schon wieder die Kleider vom Leib reißen.

Aber nein! Alex berhersch dich!

Ich spürte wie er mich langsam in die Kissen drückte und mir einen Kuss

auf die Wange gab. Sein Blick...dieser Blick! Er war so verführerisch.

Fynn! Was machst du nur mit mir?

"Lass uns kuscheln, ja?", hauchte er mir ins Ohr. Mein Herz pochte

immer noch viel zu schnell. Ich nickte nur und legte die Arme um ihn.

Fynn bekam einfach so seinen Willen. Das machte er mit links. Kein

Wunder, wenn der eigene Freund total süchtig nach einem war.

Wie ich es auch nur eine Woche ohne ihn überstehen könnte, war mir

echt ein Rätsel. Früher hätte ich ja anders gedacht. Da hatte ich mich

sogar gefreut, wenn ich mal von hier wegkam. Zum Beispiel auf eine

Klassenfahrt oder so. Schließlich wusste man ja nie, wo man wen

kennenlernte.

So weit ich mich mich erinnern konnte, war ich noch nie der bravste

Schüler. Auf den Klassenfahrten stahl ich mich Nachts gern mal nach

draußen, aber da war ich nicht der Einzige. Viele taten das. Nur ließen

sich Andere, doof wie sie waren, natürlich erwischen. Geschick musste

man haben. Man durfte sich einfach nicht erwischen lassen. Das war so,

wie mit dem Rauchen. Ich hatte durch einen Zufall erfahren, das sich

einige Schüler so auffällig verhielten, das sie in der Raucherecke

aufgefallen waren. Deshalb trieben sich da neuerdings auch öffters die

Lehrer herum. Das regte mich ja schon wieder auf! So musste ich hin

und wieder über längere Zeit ohne Zigaretten aushalten und wenn ich

nicht rauchen konnte, besonders wärend der Schulzeit, war mit mir

noch weniger anzufangen. Da mussten sich die Lehrer nicht wundern,

wenn ich hin und wieder mal ein wenig bissig war, oder ihnen einfach

auf der Nase herumtanzte. Die Strafrunden nahm ich da gern in Kauf.

Hin und wieder bekam ich dann doch noch mal welche aufgedrückt.

Langweilig. Von der Laufbahn aus, konnte ich immer das ärgerlich

verzerrte Gesicht, des Sportlehrers sehen. Ja, das er sich ärgerte, das

konnte man ganz eindeutig sehen. Ich war ja nicht unsportlich oder so,

sondern einfach nur Faul. Das sollte der aber langsam mal wissen.

Echt mal!
 

Neben mir hörte ich ein zufriedenes Seufzen. Da war Fynn doch

tatsächlich eingepennt. Der musste ja sehr müde gewesen sein. Wobei

wir ja wirklich länger geschlafen hatten. Naja, was solls. Ausschlafen

ist doch eine sehr schöne Sache. Besonders, wenn man einen so

niedlichen Freund hatte wie ich, der zudem noch neben mir lag.

Mit Fynn hatte ich wirklich ein Superlos gezogen. Ja ich himmelte ihn

immer mehr an. Das war fast schon grusellig. Aber nur fast. Es war

halt ungewohnt. Genau, das musste es sein.
 

*
 

"Sag mal Alex, warum bist du eigendlich so muffig drauf heute?", fragte

mich mein zu meiner Rechten sitzender bester Freund, der mich gerade

wagemutig in die Seite Pixte.

"Mit diesem Blick kann man ja selbst Geister erschrecken. Jeder der, an

dir vorbeigeht kriegt ja einen Schreck fürs Leben.", stellte Danny fest.

Ich brummte und grummelte nur vor mich hin. Meine Laune war auf

dem Tiefpunkt angelangt.

Kirsch-Kati schaute mich mit schiefgelegten Kopf an. Sie saß zu meiner

Linken. Vermutlich war das ein Versuch meiner beiden Freunde mich

einzukesseln, um mich so möglichst aus allen Richtungen mit nervenden

Fragen bombadieren zu können. Dazu noch dieser süßliche Geruch, der

mal wieder von Kati ausging, den ich jetzt gerade noch nervtötender fand,

als ohnehin schon.

Wenn er von meinem kleinen, wunderbaren Fynn ausging, war das

natürlich war anderes. Fynn war einfach toll. Wir waren mitlerweile

zwei Wochen und drei Tage zusammen. Für mich war das ein

Riesenfortschritt. Praktisch, schlicht und ergreifend ein Weltrekort.

Solange, hatte ich es noch nie mit einer Person ausgehalten, abgesehen

von Danny und Kati. Aber die Beiden nervten mich gerade total. Heute

morgen ging es schon wieder los mit dem Geturtel. Das konnte ich jetzt

aber gar nicht ab.

Danny pixte mich immer noch in die Seite und fragte jetzt schon zum

Fünften Mal das Gleiche. Ich wurde immer genervter. Das hörte man

schon an dem Brummen, das langsam immer lauter wurde und einige

Mitschüler, die an uns vorbei gingen ja fast verschreckt zu mir hinsahen

und sich dann gleich, schleunigst aus dem Staub machten. Mein Ruf eilte

mir in diesem Fall vorraus. Viele Schüler hier kannten mich nur von den

Geschichten, die man sich so über mich erzählte. Über Alex, den

Lehrerschreck. Alex, der einfach nicht nett war. Alex, mit dem nicht

gut Kirschen essen war, wenn er schlecht gelaunt war.
 

An dieser Stelle will ich nur mal erwähnen, das es sich hier zwar um

Wahrheiten handelte, es aber Menschen gibt und gab, die sich nur an

Gerüchte halten und nie untersuchen, wie viel Wahrheit darin steckt.

Diese Personen wussten dann nicht, das ich auch nett sein konnte,

wenn ich nur wollte und das ich einfach nur faul war und überhaupt

meine ganz eigene Meinung zu den Dingen des Lebens hatte.Naja und

das mein bester Freund wie schon gesagt, der Einzige Mensch war, den

das Alles nie intersssierte.
 

Wo ich schon mal dabei war über sowas nachzudenken;

Da kam mir der herrausragende Gedanke mir ein Schild um zuhängen

wo: "Vorsicht bissig!", draufstand. Das wäre doch sehr treffend für

diese Situartion.

Die Lehrer hatten das wohl schon vor der Schule gespürt, als hätten sie

diese Sensoren mit denen sie das nahende Unheil vorhersagen konnten.

Wie ich darauf kam? Seltsamer Weise gingen mir die Lehrer heute alle

aus dem Weg. Gut für die. Ich hätte heute auch keine Lust nett zu sein.

Aber wann hatte ich die schon? Selten bis nie. Aber hin und wieder

war ich wirklich dazu fähig!

Hm, vielleicht waren die Lehrer ja doch Eliens von einem anderen

Planeten, auserkoren arme Schüler zu quälen, die ja eigendlich nur

ausschlafen und ihre Ruhe haben wollten. Jedoch bemerkte ich

beiläufig, das ich mit dieser Theorie nicht alleine war. Die hatte

sicher schon unzählige Andere, geplagte Schüler vor mir aufgestellt.

"Was ist nun?", harkte Danny weiter nach. Kati blinzelte mich von

ihrer Seite an.

Ich seufzte entnervt und plötzlich sah ich wie Danny ziemlich breit

grinste. Blödmann! Etwas sagte mir, das er es ohnehin schon wusste.

Er war halt mein bester Freund und kannte mich in und auswenig.

Trotzdem musste er nicht so unschuldig tun!

Brummig gab ich meine Antwort.

"Fynn ist für ne Woche nicht da.Ist auf Klassenfahrt."

"Achso, das hatte ich ja fast vergessen. Das erzählte er doch. Und er

hat auch gesagt, das wir gut auf dich aufpassen sollen.", grinste er

neckend. Ich sah ihn nur mit hochgezogener Augenbraue an.

"Aber sonst gehts dir gut?", fauchte ich und erhob mich. Die

Schulglocke verriet mir, das der Unterricht gleich weitergehen

würde.
 

Den Rest der Tage, in denen Fynn nicht da war, gammelte ich nur

vor mich hin und war zu nichts zu gebrauchen. Ja ich sabberte

sogar schon vermehrt im Schlaf und selbst wenn ich eigendlich

wach sein sollte. Ich hatte tatsächlich schon Entzugserscheinungen.

Ich spürte Dinge wie Sehnsucht, und das Verlangen ihn bei mir zu

haben! Und ich war eifersüchtig auf seine Klassenkameraden, die

ihn den ganzen Tag um sich haben würden. Ich stellte mir Fragen

wie; Wer ist in seinem Zimmer? Was macht er gerade mit der

Person? Sind auch alle nett zu ihm?

Ich wusste, das meine Sorgen total unbegründet waren. Fynn war

kein kleiner Junge. Er war nicht so schüchtern wie er wirkte und

er konnte sich wirklich sehr gut verteidigen. Aber auf der anderen

Seite war mir auch bewusst, das er einfach nur süß war, das man

sich einfach nur in ihn verlieben konnte. Das erkannte selbst ein

Blinder mit einem Krückstock. Vielleicht war ich aber auch einfach

nur zu verknallt, um mit der Wirklichkeit zu konkurieren. Langsam

driftete ich wirklich an.

Obwohl, so abwegig war das Alles ja gar nicht. Fynn sah ja nicht

gerade schlecht aus, er hatte Geschmack, er war freundlich und

zuvorkommen und vielleicht auch ein kleiner Diktator, aber das

betraf wohl eher mich. Außerdem war er todesmutig! Er hatte mir

seine Ansichten und Erkenntnisse über mich mitgeteilt. Er

hatte erkannt wie ich tickte, und sich so von meinen, wenn auch

schwer erkennbaren, guten Seiten überzeugen lassen. Er akzeptierte

sogar meine manchmal etwas eigensinnigen Seiten und geigte mir

gehörig die Meinung, wenn ihm was total gegen den Strich ging.

Fynn besaß wahrhaftig starke Nerven. Das machte ihn zu einer sehr

bemerkenswerten Person. Deshalb liebte ich ihn auch so sehr.

So ein Gefühl war einfach überweltigend.

Erst nachdem Danny mir mitgeteilt hatte, das es Fynn sicher nicht

viel anders ging, konnte ich mich ein wenig beruhigen.Trotztem

war ich innerlich unter Strom. Schrecklich. Nichts konnte mich

ablenken, außer die Minutengespräche mit Fynn, die er von der

Telefonzelle aus mit mir führte. Er teilte mir mit, das alles Okay

war, auch, das sein Fuß okay war, und das der Herbergen-eigene-

Arzt immer darauf achtete, das er ihn nicht überlastete.

Das Gespräch endete stehts mit einem "Ich liebe dich.", was mir

aber schon lange nicht mehr reichte. Ich wollte ihn so gern

spüren! Schon für eine Umarmung hätte ich vieles gegeben.

Doch wenn er erstmal wieder anwesend war, würde es mir schwer

fallen mit zurückzuhalten. So sehr wollte ich ihn. Ob die

Vernupft da noch siegen konnte? Schwer zu sagen. Nie war ich

nach jemanden so süchtig!
 

*
 

An dem Morgen, an dem Fynn ankommen sollte, schrieb ich

natürlich eine Klassenarbeit. Alle Versuche der Flucht wusste

meine Mutter zu verhindern und fuhr mich persönlich zu

Schule. Sie wusste sehr genau, das ich lieber bei Fynn sein wollte,

als bei dieser doofen Klassenarbeit und diesem Elien von

Englischlehrer, dessen Gesicht sich ausgerechnet, besonders

heute, auf mich fixierte. Innerlich betete ich dafür, das dieses

komische Grinsen nicht eines Tages mal auf mich abfärbte. Bei

dem Anblick dieses Menschen musste man sich einfach nur

gruseln. Einmal, da hatte ich das zweifelhafte Vergnügen, das

er mich mich mit seiner dürren Hand wachrüttelte. Die wirkten

wie die dürren Zweige eines trostlosen, blätterlosen Baumes im

Winter. Die Haut war fast schneeweiß und sein Haar fast

pechschwarz. Jetzt wo ich das mal genauer betrachtete, die

Horrorversion von Schneewittchen.

In seinem sehr hochgestochenem "British English", teilte er uns

mit, das jeder Schummler eine sechs bekam und das abgucken

zwacklos sei. Da hatte die Horrorversion von Schneewittchen

ja ausnahmsweise mal recht. Bisher hatte der fast Jeden

Spicker entdeckt. Der hatte seine Augen wirklich überall.

Unheimlich! Danny grinste sich nur einen ab und wusste sicher

schon, was er Kati nachher in der Pause erzählen würde, wenn

ich eine Übelkeit vortäuschte. Ich würde es mir nicht nehmen

lassen Fynn noch vor heute Nachmittag zu sehen, da war ich

doch sehr eigensinnig. Fynn würde mir das vielleicht ein wenig

übel nehmen, weil er es gar nicht mochte, wenn ich solche

Aktionen brachte. Für ihn kam Schule schwänzen, Hausaufgaben

vergessen und so gar nicht in Frage. Er lernte einfach zu viel!

Und war vielleicht ein wenig zu gut für diese Welt. Aber ohne ihn

wäre es ziemlich blöd!

Nach etwa 45 Minuten sammelte der Lehrer alle Blätter ein und

entließ uns in die Pause.

Wärend Danny und ich den Gang entlangliefen mussterte mich

mein bester Freund sehr genau und grinste.

"Sag mal, du kannst es wohl kaum noch erwarten was? Deine

Mutter war ja sehr konsequent heute morgen. Sie hatte so einen

mörderischen Blick drauf. Das ist wohl vererblich..."

Blöde Frage. Meine Verwandschaft mit meiner Mutter konnte

ich wirklich nicht verleugnen. Sie manchmal genauso stur wie

ich.

"Klar, meine Mutter hat mich heute morgen einfach zur Schule

geschliffen, gegen meinen Willen, weil ich die Arbeit schreiben

sollte. Das habe ich jetzt getan und jetzt werde ich mich

abmelden, weil es mir so schlecht geht.", teilte ich ihm mit.

Danny nickte nur dazu. Er wusste sowieso, das er mich nicht

aufhalten konnte. Der schüttelte nur den Kopf und amüsierte

sich.
 

Nach einer Einlage meines besten, schauspielerischen Talents,

wurde ich von meinem Klassenlehrer nach Hause geschickt.

Das war diesmal wirklich einfacher, als ich dachte. Vielleicht

lag ihm aber auch noch meine ständige schlechte Laune im

Nacken und ließ mich deswegen einfach gewären, oder er hatte

einfach keine Lust auf Diskusionen. Na, da wären wir uns ja schon

mal einig. Ausnahmsweise versteht sich!
 

Kaum das ich das Lehrerzimmer verlassen hatte, steuerte ich

auch schon mit samt meiner Tasche den Ausgang der Schule an.

Nichts wie weg hier. Die letzten Tage ohne Fynn waren schon

schlimm genug gewesen! Jawohl! Und wehe mir kam jetzt noch

jemand in die Quäre! Dann wurde ich aber wirklich sauer! Kein

Wunder, wenn man nach etwas, oder in diesem Falle, so süchtig

nach "jemanden" war.

Fynn! Mein einziger Geganke galt jetzt nur noch Fynn! Ich war

sogar der Meinung in den dicht behangenen Wolken, Fynns Bild

zu sehen. Moment! Wolken? Wieso war es auf einmal so grau?

Nein! Bitte kein Regen! Das passte mir jetzt aber gar nicht!

Schnell schwang ich die Mütze meiner roten Swet-Shirtjake, die

mit den schwarzen Sternen drauf, über meine Kopf, um meine

Frisur wenigstens ein bisschen zu schützen. Bei meinem Glück,

das ich manchmal so hatte, war es nicht ganz abwegig, das es

bald anfangen würde zu regnen.

Ich lief den Weg zum Bus. Zum Gymnasium, auf das Fynn ging,

war es zu Fuß etwa ne halbe Stunde und mit dem Bus, zehn

Minuten. Da nahm ich lieber den Bus, war doch klar!

Außerdem wollte ich unbedingt vor Fynn an der Schule sein.

Gestern hatte er mir eine SMS geschrieben, das sie gegen zehn

Uhr fünfzehn wieder an der Schule sein wollten. Ich hatte also

noch eine knappe halbe Stunde. So konnte ich mich erstmal

sammeln. Wenn ich jetzt so plötzlich vor ihm stehen würde,

kriegte ich sicher kein Wort heraus. Peinlich sowas. Da wurde

selbst ich rot und fing an zu stottern, wo ich doch so nicht auf

den Mund gefallen war. Bei Fynn war das aber was ganz anderes!

Fynn raubte mir einfach den Verstand. Selbst wenn er nicht

direkt bei mir war, so musste ich andauernt an ihn denken. Ich

war also wirklich ganz schön verknallt. Ja Fynn hatte es

geschafft.

Die Ansage des Busses verriet mir, das ich aussteigen musste.

Bis zur Schule waren es jetzt nur noch wenige Meter. Schon als

ich den schmalen Fußweg zur Schule hochging, bemerkte ich

die Autos, die auf dem Parkplatz, gleich neben der Schule,

prakten. Daneben standen jeweils Menschen, die ganz nach

Eltern aussahen. Ich hielt Ausschau nach dem Auto von Fynns

Mutter. Das sah ich erst auf den zweiten Blick. Nur wenig später

sah auch Fynns Mutter mich und winkte mir zu. Ohne zu zögern

ging ich auf sie zu und begrüßte sie.

"Hallo Alex, was machst du denn um diese Zeit hier? Hast du

nicht Schule?", fragte sie mit hochgezogener Augenbraue. Ich

zuckte nur mit den Schultern. Sie sah kurz so aus, als überlegte

sie, was sie nun sagen sollte, schwieg dann aber.

Um uns herum hörte ich das Gequatsche der Eltern, die auf

ihre Kinder warteten. Das sie sich sehr über die Rückkehr

freuten und schon gespannt waren, was sie sie erzählten.

Auch Fynns Mutter gehörte dazu. Sie unterhielt sich mit einer

Mutter, die bald auf sie zukam. Sie schienen sich schon länger

zu kennen. Irgendwann viel dann der Name Mia. Nun war mir

bewusst, das es die Mutter von Fynns bester Freundin sein

musste. Stimmte ja, die hatte ich ja fast vergessen.

"Alex, schau, da kommt der Bus.", teilte mir Fynns Mutter mit.

Sofort flog mein Blick in die Richtung Busses. Ein blauer

Reisebus.

Es dauerte nicht lange, da hielt er auch schon an. Bis die

Schüler alle draußen waren und ich in dem Gewühle endlich

meinen süßen Fynn entdecken konnte, vergingen gefühlte

zwei Stunden. Dann endlich, da war Fynn, der seinen Koffer

hinter sich herschleppte. Neben ihm ging Mia, die mir gleich

zuwinkte. Und dann war da noch jemand. Ein anders Mädchen,

das praktisch an ihm klebte. Das Mädchen hatte sich am Arm

meines Freundes festgeharkt. Ich merkte schon, wie in mir

leichte Wut hochkochte. Da kam ich extra, um ihn zu sehen

und freute,und musste sehen, wie sich eine Mädchen an ihn

harkte. Nein! Das gefiel mir nicht. Aber ich musste ruhig

bleiben. Das musste ja noch lange nichts bedeuten. Wieso war

ich denn gleich so ....ja wie nannte man das gleich noch mal?

Achja, Eifersucht! Das war das Gefühl, das ich auch empfand,

als es um Fynns Exfreund ging.

Fynn war ja nach seinem kurzen Besuch nochmal einen Tag

mit ihm weggewesen. Als wir abends telefonierten, erfuhr ich,

das sein Ex Fynn, immer noch total süß fand. Das hatte er sich

an dem Tag vom Fynns Liebesgeständins mal dezent verkniffen.

Dann wäre wohl auch an die Decke gegangen. Und überhaupt...

Frechheit! Hatte der Kerl nicht mitbekommen, das Fynn

mitlerweile in mich verliebt war? Der Kuss hatte es doch

bestätigt, das es sich selbst für Fynn nicht mehr richtig

anfühlte. Damit musste er sich jetzt einfach abfinden! Wäre das

jetzt irgendso ein Freund von ihm gewesen, wäre es vielleicht

nicht ganz so schlimm gewesen. Danny war ja auch manchmal

so. Aber Tobi, war sein Ex! Der Mensch, um den er so geweint

hatte.

Dieser Gedanke ließ meine Laune mitlerweile ganz schön an

den Tiefpunkt sinken. Ich konnte auch nicht mehr lächeln.

Am liebsten wäre ich jetzt losgerannt und hätte das Mädchen

von MEINEM Fynn weggerissen! Doch ich übte mich in

Beherrschung. Ein Ausraster käme jetzt sicher nicht gut an.

Das könnte Kuss- und Sexentzug bedeuten! Und das nach einer

gefühlten Ewigkeit. Ich war ja schon die Woche am Abdrehen.

Was würde ich aber erst tun, wenn es jetzt noch mehr Entzug

geben würde? Ich würde eingehen, entgültig. Einen wahrhaftigen

Heldentod würde ich erleiden. So würde es sein. Tragisch.

Mein blick haftete weiter an Fynn. Mitlerweile musste mein

Blick so verzogen sein, das er hätte töten können, denn Fynn

verzog verärgert das Gesicht. Danny würde sich jetzt einen

abgrinsen. Aber Fynn war nicht Danny. Fynn war etwas ernster,

als mein bester Freund.

"Alex! Was machst du denn hier. Ich dachte du bist noch in

der Schule?", fragte er mit hochgezogener Augenbraue und

schüttelte das Mädchen ab. Das leicht enttäuscht aussah. Mia

blieb teilnahmslos und folgte ihm nur. Wieder zuckte ich mit

den Schultern.

"Wollte dich halt sehen.", erzählte ich. Fynn legte den Kopf

schief und schniepte mir gegen die Stirn.

"Idiot! Schule ist doch wichtig.", sagte er ernst.

"Au, das tat weh!", murrte ich. Weiter kamen wir nicht, denn da

platze auch schon seine Mutter herrein, um ihn abzuknuddeln

und ihn erstmal ganz für sich zu vereinnahmen. Mia grinste.

"Fynn, wie schön, das du wieder da bist.", sie babbelte ihn

erstmal zu. Ganz so, wie meine Mutter das gern machte, als ich

von Klassenfahrten zurückkehrte. Auch Mia wurde erstmal

umarmt. Ihr Blick viel gleich zu mir.

"Hey, Alex. Wie lieb, das du uns hier empfängst.", lächelt sie.

"Er...schwänzt die Schule!", höre ich Fynn.

"Sei doch froh, das er solche Sehnsucht nach dir hatte.", meint

sie. Gut gemacht Mia. Du hast die richtige Einstellung!
 

Nach einer ausgibigen Knuddel- und Fragerunde, dampften Mia

und die beiden Mütter endlich ab. Fynn überredete ich mit zu

mir zu kommen. Meine Mutter war jetzt eh nicht da. Also hatten

wir ein wenig Zeit für uns.

Fynns Mutter hatte den Koffer ins Auto geladen, so hatten wir

kein Gepäck. Auch bestand ich darauf, das wir zu Fuß gingen

beziehungsweise mit dem Bus fuhren. Ich wollte jetzt die Zeit

mit Fynn nicht im Auto und der Mutter verbringen. Ich wollte

ganz mit ihm allein sein. Das Mädchen von eben hatte sich

bereits verzogen.

Unsere Hände waren den ganzen Weg über bis zu mir nach

Hause miteinander verschränkt. Wir redeten nicht viel. Fynn

vergas seine anfängliche Ärgernis und kuschelte sich an meine

Schulter. Das fühlte sich gut an und ich musste mich bemühen,

nicht schon im Bus über ihn herzufallen. Nicht das ich das

jetzt vorhatte sobald wir bei mir waren.
 

Als wir endlich in meinem Zimmer angekommen waren, kam ich

kaum dazu die Tür zu schließen. Fynn fiel mir sofort in die Arme

und gab mir einen Kuss, der schnell sehr innig wurde. Da fragte

ich mich mal so langsam, wer hier eigendlich aktiver war? Fynn

war doch schon ziemlich direkt. Direkter als ich erst dachte. Das

merkte ich mit jedem Mal immer mehr. Das gefiel mir!

Ich zögerte nicht meine Arme fest um ihn zu legen und den Kuss

zu erwiedern. Ich spürte, wie er mich in Richtung meines Bettes

manövrierte. Zusammen landeten wir darauf, nachdem Fynn

sich immer mehr gegen meinen Körper drückte. Das führte

automatisch dazu, das wir das Gleichgewicht verloren, was aber

sicher beabsichtigt war.

Fynn lag jetzt direkt über mir und küsste mich fordernt weiter.

Zielsicher streichelte er über meine Bauch und schob sogleich

mein Shirt hoch. Schauder! Es durchfuhr mich wie ein warmer,

kribbelnder Strom. Fynn war wirklich geschickt mit seinen

Fingern. Diese zögerten nicht mit ihrer Arbeit fortzufahren.

Seine untere Hälfte riebt sich bei jeder seiner Bewegungen ein

wenig an mir. Fynn musste ganz schön erregt sein, zumindest

fühlte es sich so an.

Hin und wieder musste ich stönen und biss mir auf die

Unterlippe und als er noch anfing meinen Hals zu küssen, war

alles aus. Meine Beherrschung ging den Bach runter! Vorsichtig

schnappte ich mir Fynn und drehte ihn mit mir um, bis ich über

ihm lag. Er schaute mich an. Sein Gesichtsausdruck machte

mich halb wahnsinnig. Er war außer atem und knallrot. Er

schaute unglaublich verlangend und geduldig zu mir hoch.

Mir wurde viel zu warm.

"Alex....bitte...", flehte er und hauchte mir ein "Ich liebe dich."

ins Ohr. Total verführerisch! Ich küsste ihn zärtlich und er

erwiederte. Er schlang seine Beine um mich und drückte mich

ganz fest an sich.

"Ich dich auch...Mann eh....ich bin so süchtig nach dir!"

"Frag mal! Fang bitte an ja? Wir haben viel nachzuholen!"

Wie süß er bei diesen Worten aussah...ich war wirklich total

verknallt, süchtig, kandiert, abhängig!

Ich kam nicht mehr von ihm los!

Ein Konkurent mit dem Namen Peter!

Endlich war es soweit. Fynn war wieder gesund. Was hatte ich mir diesen Tag doch ersähnt? Bereits Tage zuvor war ich ganz hibbelig gewesen, weil ich es vor Spannung nicht mehr aushielt. Komischer Weise blieb Fynn ganz ruhig. Das konnte ich gar nicht verstehen. Wie konnte man nur ruhig bleiben, wenn man sich endlich wieder normal bewegen konnte? Wenn man nicht mehr auf Krücken und mit so einem dämlichen Verband rumlaufen musste? Danny meinte, dass ich mich benehmen würde, als sei ich der Verwundete. Und das ich mich Fynn gegenüber ein wenig verhielte wie eine total durchgeknallte Mutterglucke. Aber was sollte man dazu auch sagen? Immerhin, war es meine Schuld gewesen, das ihm das passiert war. Irgendwie musste ich das doch wieder gut machen. Nur musste ich tatsächlich aufpassen, dass ich es nicht übertrieb. Tja, wenn ich nur nicht so verknallt wäre… Die Liebe ist tatsächlich ein hartes Schwert oder so ähnlich… Ich lief ja nur noch mit einer rosaroten Brille durch die Gegend, aber meinem früheren Ich schien das keinen Schaden zu tun. Trotzdem geriet meine ganze Welt ein wenig ins Schwanken. So war das eben. Die erste Irritation und der Schock über diese Wandlung war aber bereits überwunden. Zum Glück. Sonst wäre ich am Ende wohl noch durchgedreht.

Ein Alex, der nett war, so was gab es doch gar nicht…zumindest dachte ich das….zuerst.
 

„Sag mal Schatz, wie lange willst du noch so an mir kleben? Es ist doch schon eine Woche her, das der Verband ab ist. Laufen kann ich auch wieder.“, wollte Fynn wissen, der gerade dabei war einen Teig für irgendwelche Kekse zu mischen. Ich stand hinter ihm, praktisch als menschliche Stützfunktion. Das hatte ich mir die letzten Wochen irgendwie angewöhnt. Danny hatte Recht. Ich verhielt mich wirklich wie eine Mutterglocke. Das schockierte mich irgendwie, obwohl ich mir ganz sicher war, das mich, seit ich Fynn kannte, eigentlich rein gar nichts mehr schockieren dürfte. Was ihn anging war ich richtig anhänglich. Natürlich nicht rund um die Uhr, das wäre wohl auch zu viel gewesen. Es war nur, dass ich mich so schuldig fühlte und dieses Gefühl machte mich irgendwie fertig. Das war schon fast krank! Jedenfalls für meine Verhältnisse. Das musste was damit zu tun haben, dass ich mich wohl tatsächlich noch nie so schuldig gefühlt hatte. Das könnte ich nur immer und immer wieder betonen!
 

Ich atmete den Geruch des Teigs ein, den mein Schatz gerade fertig gerührt hatte. Der roch nicht annähernd so widerlich süß wie Katis Fruchtlollys. Abschmecken mochte ich ihn jedoch nicht, das war schon wieder zu viel des Guten. Das mochte ich schon früher nicht, selbst wenn meine Mutter gebacken hatte, oder meine durchgeknallte Großmutter, die immer sehr experimentierfreudig war. Einmal hatte sie Kekse gebacken, die an Überzuckerung litten, dass es schon nicht mehr erträglich war. Das muss meinen Geschmacksnerven, die Empfänglichkeit für Süßes, wohl endgültig den Rest gegeben haben. Und das nur, weil ich mich auf Drängen meine Mutter, der Höflichkeit wegen versteht sich, dazu erbarmte, einen dieser Geschmackskiller zu essen. Traumatische Kindheitserfahrungen konnte man das wohl nennen. Ja genau, das musste es sein. Großmutter war schuld! Jedenfalls wusste ich nun, dass ich nicht zu höflich sein sollte. Das entsprach einfach nicht meiner Natur. Doch was konnte man schon gegen die mütterliche Gewalt sagen? Dagegen waren die Kinder machtlos. Die meisten jedenfalls. Ich versuchte mich mittlerweile jedoch aus so was rauszuziehen. Allein schon meinen Geschmacksnerven zu liebe.

„Solange, bis ich mir ganz sicher bin.“, murmelte ich leise vor mich hin.

Fynn seufzte. „Du meinst, bis du dich nicht mehr schuldig fühlst?“, wollte er wissen.
 

Ich nickte. „So in etwa.“, kam es aus meinem Mund, fast schon peinlich berührt, aber wirklich nur fast versteht sich. Fynn kicherte und drehte sich in meiner Umarmung um, um seine Hände in meinem Nacken zu verschränken. Dann lächelte er so lieb, das es mich fast aus meinen nicht vorhandenen Latschen haute. Oh mein Gott! Taktik, das war Taktik, eiskalte Taktik! Er stellte sich auf die Zehenspitzen und gab mir einen kurzen Kuss, um mich danach wieder anzulächeln, wie eines dieser verdammten Honigkuchenpferde! Ja verdammt! Das war scharf, haarscharf, meine Zurückhaltung! Sie schmolz wie Butter in der Sonne, wie sonst eigentlich auch. Besonders, wenn er sich so an mich schmiegte, wie er es gerade tat. So…verführerisch. Das machte er mit Absicht! Bestimmt weil ich ihn beim Backen gestört hatte. Scheiße! Das hatte ich ja ganz vergessen.

„Ich wüsste schon, wie du deine Schuld begleichen könntest…“, flüsterte er mir ins Ohr. Mein armes Herz. Es schlug wie verrückt. „Hab noch etwas Geduld ja? Ich möchte nur noch eben die Kekse zu Ende backen. Sonst wäre es schade um den Teig.“, meinte er und ließ mich dann wieder los, um sich ganz seinen Gebäcken zuzuwenden. In meinen Fingern zuckte es bereits. Jetzt bloß die Zurückhaltung bewahren. Wenn ich ihn jetzt störte, wurde nichts aus dem, was er mir eben anbot. Kaum etwas konnte er weniger leiden, als wenn man ihn beim Backen störte. Mia, seine beste Freundin, hatte mir einmal davon erzählt und mich noch vorgewarnt. Doch Alex, wäre nicht Alex, wenn er auf das hören würde, was andere sagten. Ich muss da wohl einfach zu leichtfertig gewesen sein. Denn erst wollte ich es nicht glauben. Schließlich war Fynn sonst eher ruhig und so, aber dann riskierte ich es einfach und schon wurde ich auf Liebesentzug gesetzt. Das war grausam. Zwei Tage, die Hölle.

„Okay, kein Problem.“, doch Problem. Ich hielt es fast nicht mehr aus. Mensch, wenn ich nicht wüsste, dass ich ein Mensch war, würde ich eher zu dem Ausdruck des „wilden Raubtieres“, tendieren. Genau, das würde passen. Das passierte mir allerdings nur bei Fynn. Andere ließen mich irgendwie kalt. Die interessierten mich nicht mehr. Mein geliebter Fynn war wirklich Meister darin mich auf trapp zu halten und mich halb am langen Arm verhungern zu lassen und es dann 1000-fach wieder gut zu machen. Mit ihm war es einfach fantastisch.

Eine gefühlte Ewigkeit war vergangen und es roch nach frisch gebackenen Keksen. Nun musste ich noch warten bis sie etwas abgekühlt waren und kurz darauf in Dosen verstaut wurden. Eine dieser Dosen wurde mit Mia beschriftet. Ach stimmte ja. Fynn backte ja immer mal ihre Lieblingskekse. Aber davon mal ab. War ich nicht langsam mal dran? Ich saß hier am Tisch und wurde langsam ungeduldig. Geduld war nicht gerade meine Stärke, wenn ich etwas so sehr wollte wie meinen festen Freund.

Als hätte er meine Gedanken gelesen, legte er die Schürze ab und kam auf mich zu. Dann gab er mir einen innigen Kuss und zog mich hoch.

„Lass uns hochgehen ja? Hier ist es so ungemütlich.“, meinte er. Ich nickte.

„Nichts lieber als das mein Schatz.“, entgegnete ich mit einem Grinsen auf dem Gesicht. Fynn tat es mir gleich und ließ sich bereitwillig von mir ins Zimmer tragen. Bereits wärend ich ihn trug begann er mich zu küssen. In seinem Bett liegend fuhren wir fort uns leidenschaftlich zu küssen und uns unserer Liebe hinzugeben. Fynns Haut reagierte mit Verzückung auf jede meiner Berührungen. Seine Stimme war so wunderbar laut und stöhnte vor Erregung. Sein gesamter Körper bebte. Ich konnte spüren, wie sich seine Fingernägel in meine Haut bohrten. Ein lieblicher Schmerz, so angenehm. Verführerisch säuselte er mir seine Liebesschwüre in mein Ohr und verlangte immer wieder nach mehr. Nein zu sagen, wäre undenkbar gewesen! Dazu war es einfach zu gut. In meinem gesamten Körper spürte ich dieses Prickeln, diese Lust nach mehr, mein sich überschlagender Herzschlag, ein unbändiges Verlangen diesen Menschen zu verschlingen. Er sollte meine Liebe zu spüren bekommen, nur mir gehören.

Ein lautes Stöhnen unter mir. Zwei Beine die sich fest um meinen Körper schlangen und mich nicht losließen. Die Gemüter waren erhitzt. Auf dem erneuten Höhepunkt überkam mich wieder so ein wohliges Gefühl, das mich halb verrückt machte. Mein Blick war verschwommen, doch es reichte um Fynns hochrotes Gesicht zu sehen, das ich so liebte. Er war erschöpft, genauso wie ich, und trotzdem lächelten wir uns zufrieden an. Ich ließ mich auf ihm sinken und er legte seine Arme um meinen Nacken.

„Ich liebe dich Alex.“, hörte ich die zärtlich, sanfte, müde Stimme meines geliebten Schatzes sagen. Darauf konnte ich nur ein, „Ich liebe dich auch Fynn.“, erwidern. Ich war wirklich mehr als nur butterweich gekocht. Entzückt, hingerissen, …ein angenehm süßlicher Beigeschmack schwebte in der Luft, obwohl ich Süßes doch gar nicht mochte…
 

*
 

„Erde an Alex, alles klar da bei dir? Ist dein Oberstübchen wieder abgedriftet, oder bist du noch erreichbar?“, hörte ich meinen besten Freund sagen. Ich nahm es mehr so nebenbei wahr. In meinen Gedanken war ich nämlich eher bei Fynn. Das letzte gemeinsame Mal war mir noch immer im Hinterkopf verblieben. Ich konnte an nichts anderes mehr denken. Verdammt noch mal. Heute war mir einfach alles egal. Die Lehrer, meine Mitschüler, der Stress am Morgen mit meiner Mutter, meine Hausaufgaben…einfach alles. Ich verhielt mich wie ein frisch verknallter Volltrottel. Ich war sogar so durch, das ich beinahe gegen einen Laternenmast gelaufen wäre, wenn mich mein bester Freund nicht davon abgehalten hätte.

„Alex, Alex, Alex. Wenn du so weiter machst wirst du die nächste Zeit sicher nicht überleben. Wurdest gestern wohl wieder butterweich gekocht was?“, fragte mich Danny und grinste. „Du warst heute in der Schule so verdächtig ruhig, die Lehrer hatten schon das P wie Panik auf der Stirn, weil denen das zu gruselig war. Zudem warst du heute eine echte Attraktion auf dem Schulhof, als du selbst die Ruhe bewahrt hast, als einer der Gangster deine Frisur beleidigt hat und du dabei fast auf einer Bananenschale ausgerutscht wärst“, plapperte mein bester Freund unaufhörlich weiter. Sehr zur Belustigung der Schaulustigen um uns herum. Wir saßen in einem dieser neueren Café s, in denen es immer schnell geraschelt voll war. Wir hatten gerade noch Glück gehabt, den letzten freien Tisch ergattert zu hatten. Danny zog sich einen Riesenbecher heiße Schokolade rein. Mit extra viel Sahne versteht sich. Das wäre jetzt sicher auch was für Fynn gewesen. Ich musste ihn unbedingt mal hier einladen. Vielleicht bekam ich dafür ja einen extra Kuss. Ach, ich schweifte schon wieder vom eigentlichen Thema ab.
 

Ich winkte meinen besten Freund nur mit einem leichten brummen und einem leicht genervten Gesichtsausdruck ab. Danny verschränkte die Arme vor der Brust und zog eine nachdenkliche Miene. Ich legte den Kopf schief und brachte ein genervtes, “Was?“, von mir. Danny grinste und wedelte mit seiner Hand in der Luft rum. Da viel mir das erste Mal auf, das ja gar nichts von Kati zu sehen, oder zu riechen war. Stimmte ja. Heute Morgen hatte ich noch diesen abscheulich süßlichen Geruch von Erdbeeren in der Nase. Nun war er verpufft.

„Nichts, nichts.“, ich verzog eine wieder das Gesicht. „Das hätte ich an deiner Stelle auch behauptet. Wo ist eigentlich deine Freundin?“, fragte ich mal nebenbei. Danny schaute von seinem Kakao auf und lächelte.

„Die ist heute mit Mia shoppen. Die Beiden scheinen sich wirklich wunderbar zu verstehen. Fast wie beste Freunde könnte man sagen.“, meinte er. Ich schaute ein wenig überrascht und zog eine Augenbraue nach oben. „Ich dachte immer, dass Sina ihre beste Freundin ist.“, vielleicht war ich aber auch einfach nicht ganz im Bilde was das anging. Naja so wirklich interessiert hatte ich mich auch nie dafür. Es war nur immer ganz gut nicht total dämlich und unwissend dazustehen. Immerhin war Kati ja auch eine Freundin von mir, auch wenn sich das hauptsächlich mehr aus dem Grund ergeben hatte, da sie nun mal die Freundin meines besten Freundes war. Trotzdem interessierte ich mich im Allgemeinen mehr für Danny. Er war schließlich mein allerbester Freund auf der ganzen Welt, auch wenn er manchmal einfach nur nervig war. Das schien allerdings zu einer Freundschaft wie unserer dazuzugehören. Selbst wenn außer Danny scheinbar niemand wusste, warum er ausgerechnet mit mir befreundet war. Ganz zu Anfang gab es auch noch böse Zungen, die versuchten ihm die Freundschaft mit mir auszureden. Doch das hatte ihn nie interessiert. Es interessierte ihn ohnehin gänzlich wenig was andere sagten oder dachten. Dazu kannten wir uns auch einfach schon viel zu lange. Wie ich bereits erwähnt hatte, hatten die Meisten einfach keine Ahnung und wenn man keine Ahnung hatte, sollte man wohl besser den Mund halten. Ich selbst verstand es ja manchmal nicht mal, aber ich wusste was ich an ihm hatte und er wusste offensichtlich auch, was er an mir hatte. Sonst würde er nicht mit mir befreundet sein.
 

„Hmm, ja eigentlich schon, aber wie Frauen eben sind, ändern ständig ihre Meinung und so. Und was ist mit Fynn?“, fragte Danny, wärent er sich weiter mit der Schoki vergnügte. „Der meinte er sei heute mit einem Freund verabredet. Wollten wohl shoppen oder so.“, bemerkte ich etwas angekratzt. Natürlich sagte ich, dass es okay sei, aber im Innerlichen war ich nicht wirklich begeistert davon. Trotzdem entschloss ich mich dazu auch mal „Ja und Amen“ zu sagen. Ich wollte nicht zu eifersüchtig rüberkommen. Gerade das viel mir schwer.

„Sag mal, kann es sein, das du total eifersüchtig bist?“, wollte Danny wissen. Ich schaute ihn ertappt an. „Also doch. Du bist praktisch wie ein offenes Buch. Vertraust du deinem Fynn denn so wenig?“, entkam es seinem plappernden Mundwerk. Ich schüttelte den Kopf.
 

„Doch sicher vertraue ich ihm, aber es macht mich trotzdem halb verrückt, wenn er sich mit anderen Kerlen rumtreibt. Ich sehe es ja schon, wenn wir unterwegs sind, wie er manchmal von Typen und Weibern angegafft wird. Ist ja nicht auszuhalten. Die schauen ihn an, als sei er Freiwild oder so.“, beschwerte ich mich lautstark. Danny schaute mich an, Ich schaute Danny an und schließlich schauten wir beide in die Menge der Leute, die uns blöd anglotzen. Danny machte eine Monsterfratze. Die war eigentlich eher niedlich, als angsteinflößend. Und das, obwohl ich Danny nie wirklich als „süß“ empfunden hätte. Er fiel eher in die Kategorie Kumpel Typ. Niemanden, den ich unbedingt mit dem Prädikat „süß“, oder „niedlich“ abstempeln könnte. Doch, das tat jetzt nichts zur Sache.
 

Mein bester Freund lehnte sich, mit einem zufriedenen Lächeln, in diesem kleinen, gemütlichen Sofastuhl zurück und schien sich seine Worte genau zurecht zulegen. Er grübelte, das sah ich ihm an. Er hatte dann immer so eine Denkerfalte an der Stirn. Schließlich beugte er sich vor zu mir und teilte mir seine Überlegung mit.

„Alex, du solltest dich glücklich schätzen, dass du dir einen Typen geangelt hast, der ganz offensichtlich heiß begehrt ist. So ein Glück hat schließlich nicht Jeder. Und es gibt doch echt schlimmeres oder? Natürlich hat alles seine Vor und Nachteile aber denk doch mal mehr an das Positive, als dich mit dem Negativen verrückt zu machen.“, er wedelte bei seiner Argumentation mit den Händen in der Luft rum und bewegte seinen Kopf dazu nickend im Tagt. Das sollte wohl noch die Überzeugung für seine Worte bekräftigen. „Außerdem denke ich nicht, das Fynn zu den Typen gehört, die sich einfach von irgendwem flachlegen lassen würden. Wenn ich das richtig beobachtet habe, ist er nicht halb so schüchtern wie er manchmal wirkt und weiß sich sehr gut selbst zu verteidigen.“, ja da hatte er eindeutig recht. Im Gegenteil. Fynn war eher der, der mich flachlegte und nicht umgekehrt. Anfangs fand ich das ein wenig schockierend, aber ich gewöhnte mich schnell daran und ich bekam immerhin auch guten Sex. Auch, wenn er im Allgemeinen eher der passive war. Das könnte man dann wohl als verkehrte Welt bezeichnen. Fynn sah so unschuldig aus. Wenn man ihn nicht kannte, könnte man doch glatt denken, er sei total verschüchtert und ängstlich, wenn es um so wie Sex ging. Aber…Pustekuchen. Es war das genaue Gegenteil der Fall. Hin und wieder war es schon unheimlich, wie er meine Gedanken erriet, wenn ich ihm am liebsten gleich vernaschen wollte.

Ich winkte ab. „Ja, schon gut, du hast ja Recht.“, brummte ich. Danny grinste darauf. „Aber sicher habe ich Recht, wie sollte es auch anders sein? Und jetzt mach nicht auf beleidigte Leberwurst. Freu dich lieber auf ein baldiges Wiedersehen mit deinem Schatz.“, darauf nickte ich nur.
 

„Fein, dann begrüß ihn doch einfach mal. Er betritt nämlich gerade den Laden mit so einem blonden Typen.“, lenkte Danny ein und zeigte mit dem Finger auf die Eingangstür. Sofort drehte sich mein Kopf in diese Richtung und musterte erst mal den Typen, sich neben ihm durch das Gemenge quetschte. Groß gewachsen und schlank, nicht hässlich jedenfalls. Das musste ich zugeben, wenn auch nicht gerne. Innerlich schnaubte ich. Ich dachte nur an meine Zurückhaltung, die soeben dahinschmolz. So wie Eis in der Sonne. Ich nannte diese Kombination dann einfach mal eine andere Version von „Verbotene Liebe“. Mal nebenbei…Wie konnte man sich überhaupt so einen Schwachsinn ausdenken?

Im Übrigen war Fakt, dass dieser Typ meinen Freund die ganze Zeit über so verknallt anlächelte. Ich konnte es sehen, weil Danny, Kati auch immer auf so eine Art anlächelte, was mich die erste Zeit über ziemlich angekotzt hatte. Im Nachhinein, konnte ich es jedoch voll nachvollziehen. Ich tat dies ja auch. Allerdings nicht bei anderer Leute Beziehung. Wie war das noch mal? „Gucken darfst du, aber gegessen wird zu Hause? “, Ich hoffte nur, dass der Typ sich darüber im Klaren war. Schließlich war ich nicht diese Sorte Typ die so verknallt war, dass sie aus Blindheit einfach alles zuließen, und dabei übersahen, wenn sich jemand an den eigenen Freund ranmachte. Da sah ich eher rot. Jetzt galt es Ruhe zu bewahren! Ich wollte ein guter fester Freund sein. Auch, wenn mir brav sein nicht unbedingt lag. Vor Allem die Höflichkeit war ein rotes Tuch für mich. Ich sah eigentlich keinen Grund dafür, dass ich zu jemandem, den ich gar nicht kannte und auch nicht wirklich kennenlernen wollte, nett sein sollte. Aus dem Blickwinkel konnte ich Danny sehen, der sich ein fettest Grinsen verkniff. Morgen in der Schule würde er mich sicher wieder vollsülzen mit den heutigen Ereignissen. Das kannte ich schon. Alles war also wie immer und das würde sich sicher auch so schnell nicht ändern. Dazu war Danny viel zu robust. Selbst wenn ich eine Woche lang die beleidigte Leberwurst spielen und ihn nur noch dumm anmachen würde, ja, selbst dann könnte Danny, alias mein bester Freund, es nicht lassen mich zu nerven. Und das Alles nur, weil er mich gut genug kannte, um zu wissen, dass ich manchmal ein totales Weichei war und nicht ewig diese Haltung bewahren konnte. Ich war eben ein Idiot auf ganzer Linie und er wusste auch das ich es hin und wieder auch übertrieb. Er war da oft nicht anders. Nur, das er vieles einfach mit Humor nahm, wärent ich innerlich vor mich hin brutzelte. Knurren und Fauchen gehörten wohl zu meinen besonderen Begabungen. Was schon armseelig und dennoch kümmerte mich das nicht wirklich.
 

Es dauerte nur wenige Minuten bis sich Fynns und mein Blick streiften. Ein Magischer Moment und auch der Teebeutel neben ihm glotze in unsere Richtung. Fynn samt Anhängsel kam auf uns zu. Beide hatten ein zufriedenes Lächeln auf dem Gesicht.

„Alex, Danny, ihr seid ja auch hier. Wie schön. Wir wollten uns einen Kakao gönnen. Peter, das ist Alex, und das ist Danny. Sie sind beste Freunde.“, stellte er uns vor. Dann glitt sein Blick zu Dannys Tasse und seine Augen strahlten Begeisterung aus. „Wie ich sehe hast du auch einen Kakao, Danny, wie schmeckt der so? Wir sind zum ersten Mal hier.“, fragte Fynn meinen besten Freund. Klang son‘ bisschen wie ein Werbesologen aus einer Kaffeewerbung .War wohl eine andere Version von, „Hallo Schatz, schön dich zu sehen.“ Aber stimmte ja, mich konnte er ja nicht fragen, schließlich war mir das heute einfach zu süß.

Danny strahlte natürlich wieder über beide Wangen und teilte fröhlich und munter sein Urteil mit. „Oh, ja der ist wirklich sehr lecker. Solltet ihr unbedingt mal probieren. Der Laden hier ist berühmt für seine Kakao-Spezialitäten. Echt Cremig, leicht und lecker.“, Fynn nickte. „Das hört sich gut an. Lass uns auch einen trinken Peter.“
 

Peter, was ist das denn für ein Name? Modisch echt der Hit. Was haben sich die Eltern nur dabei gedacht? Peinlich. Da hatte ich mit „Alexander“, ja echt noch Schwein gehabt. Na wenigstens etwas. Jedenfalls machten sich Fynn und Peter auf den Weg zum Tresen, wo man sich alles bestellen konnte.
 

Als ich wieder zurücksah, schaute ich genau in das Gesicht meines besten Freundes. Er hatte eine Gesichtshälfte in seine Hand gestützt und den Ellenbogen auf den Tisch gestützt. Sein Blick wirkte prüfend. So als suchte er nach einer Zornesfalte. Ja, Danny wusste natürlich Bescheid, über Alles. Fast unheimlich war das. Ich knurrte nur genervt und versuchte meine hart erkämpfte Fassung zu wahren und nicht durchzudrehen. Wenigstens nicht vor Fynn. Er war der Einzige für den ich meine Fassung bewahren würde. Für den ich den Netten spielen würde, wenn es sein musste. Cool bleiben und nichts sagen.
 

Nicht lange dauerte es, da kam Fynn auch schon wieder zurück. Er lächelte in die Runde. Ich bin mir sicher sie wollten sich hinsetzten. Nur leider war nur noch ein Stuhl da und da bot sich mir die Gelegenheit als strahlender Held dazustehen. Quasai als Retter in der Not.

„Oh, leider ist nur noch ein Stuhl da. Setz du dich ruhig Peter.“, hörte ich die Stimme meines Angebeteten sagen. Er war ja so rücksichtsvoll. Ganz im Gegensatz zu mir. Peter nickte und setzte gleich zu einem Vorschlag an. „Oh danke, ich habe da eine Idee. Du könntest dich doch…“, ich brauchte den Satz gar nicht zu Ende zu hören, um zu wissen, was er jetzt sagen wollte. Kam ja gar nicht in die Tüte! Dieser Blick, den Peter da hatte war ja wohl eindeutig! Ich war zwar ein Idiot, aber nicht total verblödet! So schnell ich konnte fasste ich Fynn an der Hand, sodass er seinen Blick wieder zu mir drehte.

Mit einem liebevollen Lächeln, sagte ich, „Hey Fynn, setz dich doch einfach auf meinen Schoß, ich trinke eh nichts, also passt das ja.“, Fynn strahlte und nickte. „Au ja, da hast du wohl recht, Alex.“, ja, geschafft. Ich hatte es geschafft als strahlender Held da zu stehen. Das war ja fast besser als Superman. Und um seine Nähe zu mir noch zu intensivieren, legte ich locker meine Arme um seine Hüfte und faltete vorne die Hände. So wie selbstverständlich. Was es ja auch war. Nur rein prophyaktisch wagte ich einen Blick zu Peter, um zu prüfen, was sein Blick denn so sagte. Und BINGO! Sein Blick sagte wirklich alles. Er schien fast ein wenig wütend und auch ein bisschen enttäuscht zu sein, über diese geplatzte Gelegenheit. Am liebsten hätte ich ihm die Zunge rausgestreckt, aber das wäre wohl mehr als kindisch gewesen. Ob er sich überhaupt bewusste war, das Fynn vergeben war? Und vor allem an mich? Fynn hatte mich ja nicht wirklich als seinen festen Freund vorgestellt. Wieso eigentlich? Naja, musste man ja jetzt nicht ausdiskutieren. Wenigstens hatte er sich gefreut, als ich ihm einen Platz auf meinem Schoß anbot. „Du Alex, der ist wirklich lecker. Du verpasst echt was.“, meinte er und klang dabei sehr zufrieden. „Hm, wenn du das sagst, dann stimmt es wohl.“, meinte ich.
 

„Und da hat er mehr als recht.“, stimmte Danny zu und schaute zu Peter. Vermutlich, um ihn mit irgendwas voll zu labern oder mit Fragen auszuquetschen. „Woher kennt ihr euch denn?“, wollte er wissen und nippte weiter an seinem Kakao. Peter überlegte nicht lange. „Wir waren fast zehn Jahre Nachbarn, bis meine Eltern mit mir weggezogen sind und tja vor einigen Tagen sind wir uns wieder über den Weg gelaufen. Das war eher reiner Zufall.“, erklärte er.

„Ach so war das.“, begann Danny. „Dann kennt ihr euch ja schon eine ganze Weile.“, Peter nickte. „Ja, das tun wir. Ich war wirklich überrascht, als wir uns trafen. Fynn ist ordentlich gewachsen.“, meinte er. Sicher wollte er noch so was sagen wie, das er jetzt auch noch besser aussehe, als ohnehin schon und wie niedlich er ist und so was. Zutrauen würde ich ihm das. Bei der Begeisterung, die mit jedem seiner Blicke mitschwang könnte es durchaus zutreffen. Aber da war er leider eine ganze Ecke zu spät dran. Tja, Pech nennt man das. Sein Blick wante sich wieder an Fynn. „Du Fynn, ich habe von einer guten Disco gehört, die tolle Musik spielen soll, hättest du Lust am Wochenende mit mir dahin zu gehen?“, der ließ ja wohl überhaupt nicht locker. Fynn schien zu überlegen. Jedenfalls sagte er eine ganze Weile nichts. Also übernahm ich das reden für ihn.
 

„Wollten wir am Wochenende nicht ins Kino? Ich wollte dich doch einladen.“, Danny schaute zwischen uns hin und her. Er wusste, dass, das nicht stimmte und dass ich mir diese kleine Notlüge nur überlegte, um diesen Typen loszuwerden. Fynn drehte sich ein wenig zu mir um. „Die Idee wäre gut, haben wir lange nicht gemacht, aber …ich würde auch gern etwas mit Peter machen. Schließlich habe ich ihn schon lange nicht mehr gesehen. Aber…“, er lief rot an und drehte mit seinem Finger Kreise auf meiner Brust. „…wenn du vielleicht auch mitkämst, wäre das ok?“, er schaute abwechselnd Peter und mich an. Und ich sagte mit Engelszungen einfach mal „Ja, sicher, wenn Peter das auch passt, wieso nicht?“, ich wäre auch ohne seine Einstimmung mitgekommen. Schließlich hatte Fynn diesen Vorschlag gemacht. Ich wartete gespannt seine Antwort und war überrascht.
 

Peter lächelte mich ziemlich beschissen oberfreundlich an, ganz so, wie ich es vermutet hatte und nickte dazu. Das war ja praktisch wie eine Liebes…äh Kriegserklärung. Genau an der Stelle, wo sich in den Zeichtrickfilmen jetzt ein Donnerblitz zwischen den Köpfen auftat, sprang Danny plötzlich auf. „Wie wäre es denn mit einem schönen Abend unter Freunden, die Mädels und ich könnten doch auch mitkommen.“, meinte Danny. Für den war das schon beschlossene Sache. Da konnte Peterle eigentlich nicht viel machen und das gefiel mir. Innerlich grinste ich vor lauter Schadenfreude.
 

„Also gut, wieso nicht, dann gehen wir alle gemeinsam. Treffen wir uns um 20:00 vor der Disco? Am Freitag?“, „Ja, das wäre toll.“, meinte mein bester Freund und auch Fynn nickte dazu.

Der Krieg mit dem Drachen hatte also begonnen, denn Peter mit diesem unheimlich modischen Namen, schaute schon ziemlich siegessicher und das kotzte mich irgendwie an.

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Hallo meine lieben Leser.

Endlich ist es wieder so weit und es gibt mal wieder ein Neues Kapitel. Es hat wirklich lange gedauert, da ich in letzter Zeit ne Menge stress hatte und auch mangelnde Motivation. Ich hoffe das neue Kapitel gefällt euch. Ich werde mich auch schleunigst rann machen an "Zerbrechliches Glück weiter zuschreiben.
 

LG Middy<3

Der ist doch Irre!

„Puh ich glaub da hab ich die Situation wohl gerettet. Da hätte sicher nicht mehr viel gefehlt und du wärst explodiert.“, meinte mein bester Freund so gut gelaunt, dass es schon fast nicht mehr zu ertragen war. Wir saßen an unserem üblichen Platz in der Pause. Danny zog wie bereits vermutet über die Geschichte vom Zusammentreffen mit Fynn und Peterle her. Eins war klar, diesmal war Danny in Gedanken schon zu Superman mutiert. Danny der Held. Das klang schon irgendwie verrückt. Danny war zwar leicht muskulös, aber nicht so ein riesen Muskelmann, wie man ihn immer in diesen Kinderzeichentrickserien sah. Ich fand das ja schon immer ein wenig unrealistisch. Ich mein wer bitte ist schon so gebaut, wenn er nicht gerade Bodybuilding oder ähnliches betrieb und wer verdammt noch mal konnte ohne Flügel fliegen? Darüber konnte ich zwar auf der einen Seite nur den Kopf schütteln, aber wer träumte schon manchmal vom Fliegen oder so? Dazu kam noch, dass es trotzdem zum Thema passte. Immerhin war seine gute Tat an diesem eben beschriebenen Tag ja auch absolut heldenhaft. Heldentum war ja heut zu Tage nicht mehr so alltäglich wie noch vor Jahrhunderten. Da hatte das noch eine ganz andere Bedeutung. Dagegen war Superman ja schon wieder viel zu modern. Früher kämpfte man ja auch gegen Drachen und bekam zur Belohnung über den Sieg eine Prinzessin und das halbe Königreich dazu. Ich fragte mich nur warum nur das Halbe und nicht das Ganze? Immerhin würde der alte König, der ja oft schon älter war , sicherlich irgendwann abdanken. Aber vielleicht gab es dann den Rest des Königreiches? Hm, da kam mir doch glatt die Eingebung, das Fynn dann quasi die Prinzessin war, um die ich kämpfen wollte und unser modisch angehauchter Freund namens Peter wäre dann wohl der böse Drache. Ha! Ja genau, diese Überlegung war doch spitze! In diesem Moment spürte ich schon förmlich die Schadenfreude darüber wie er schreiend davonlief. Denn ich würde mir nicht viel Mühe geben besonders freundlich zu sein, nur würde ich versuche es nicht so vor Fynn auszuleben. Das man auch Angst vor mir haben konnte, selbst wenn ich wem noch nichts getan hatte, war ja bereits bewiesen. Nannte man das dann Heimvorteil oder so?
 

Neben Danny nahm ich wieder diesen ekelhaft süßlichen Geruch war. Himbeer-Kati war wie mein bester Freund ebenfalls bestens gelaunt. Das übertrug sich bei denen schon fast automatisch. Wo wir wieder bei der altbewerten Telepathie wären. Wenn man selbst eher dürftig gelaunt war konnte das ziemlich nerv tötend sein. Ich verstand sowieso nicht wie die es schafften wirklich fast jeden Tag vor sich einzustrahlen wie der Sonnenschein höchstpersönlich. Ob das an der Liebe lag? Wenn ich mit Fynn zusammen war, war ich zwar auch fast immer gut drauf, aber so extrem war das bei mir glaub ich nicht. Ich glaub dann würde ich noch bekloppter werden als ohnehin schon. Vielleicht war dieses Grinsen aber auch einfach fast schon wie angetackert und sie hatten Mühe es sich wieder abzuschrauben, weil jetzt schon ein halber Krampf in den Mundwinkeln vorhanden war. Das lag dann aber nicht an Magnesiummangel.
 

Ich gab ein genervtes, „Hm!“, von mir und schaute beleidigt zur Seite. Dann bewegte sich mein Mund. „Was würdest du denn sagen, wenn ein anderer Kerl, deine Freundin anhimmeln würde, als sei sie der Herrgott höchstpersönlich?“, brummte ich. Danny war zwar in vielen Dingen wesentlich lockerer drauf, aber ich konnte mir nicht vorstellen, dass er das einfach so gutheißen würde. Das wäre dann ziemlich seltsam, verdreht. Auch wenn Danny schon manchmal echt ne Schraube locker hatte, dachte ich immer, dass er ja doch noch etwas normaler wäre als ich. Pustekuchen. Hin und wieder kam es dann doch wieder zum Vorschein. Danny war eben nicht wie andere und denn noch kam ich mir gerade wieder wie der letzte Vollidiot vor. So was konnte es doch gar nicht geben!
 

Danny machte ein nachdenkliches Gesicht und schaute seine Freundin an. Je länger er sie ansah, desto mehr himmelten sie sich gegenseitig an. Das war wirklich schon krank. Dann kam eine Antwort, die ich wohl hätte vorhersehen müssen. „Also ich finde sowieso, das meine Süße eine Göttin ist und wenn sie angehimmelt wird, schätze ich mich einfach glücklich, das ich ihr Schatz bin. Was meinst du Schatzi?“, sie nickte mit einem vermeintlich süßen Lächeln. „Ja, finde ich auch, du bist für mich auch der Beste, ich liebe dich.“, wären wir hier in einem Manga, wäre hinter den Sätzen der beiden ein dickes Herz. Nein wie schleimig. Das war gerade einfach nicht zu ertragen. Eigentlich sollte ich doch jetzt an dieser Stelle von meinen Freunden ein wenig Unterstützung erwarten können und was taten sie? Sie turtelten rum wie eigentlich immer. Ich wedelte nur mit der Hand in der Luft und winkte ab. „Irgendwie wird die Luft hier immer dicker, ich kann kaum atmen.“, brummte ich. „Ich geh dann mal.“, ich stand auf und machte mich auf den Weg zur Klasse. Die Pause war ohnehin fast vorbei. Gleich hatten wir wieder Englisch und ich hatte meine Hausaufgaben irgendwie vergessen. Musste wohl untergegangen sein. Aber, das war mir gerade total egal. Ich freute mich eher auf das Gesicht meines alienhaften Englischlehrers. Der kam ohnehin aus einer anderen Welt. Und ich glaubte, das dachten auch einige Menschen hier an meiner Schule über mich. Aber gut vielleicht war ich das tatsächlich ohne es zu wissen. Aber das würde mich auch nicht stören. Ich zuckte nur mit den Schultern. Als ich den langen Flur zur Klasse betrat sah ich schon ein paar der jüngeren Schüler. Es waren welche von diesen Minigangstern. Heutzutage hatten die Kleinen ja auch absolut keinen Respekt mehr vor älteren Schülern. Und so kam es, dass diese armseligen Unwissenden in ihr Unglück rannten. Quasi direkt in meine Arme. Drei von diesen kleinen kamen direkt auf mich zu und schrien das übliche wie „Hey Emoschwuchtel!“, das war ich ja gewohnt, ich tat so, als hörte ich nichts, doch dann….waren da zwei andere, die plötzlich hinter mir auftauchten und mir die Kaputze vom Kopf zerrten, womit sie mir die Frisur recht unglücklich ruinierten, was ich überhaupt nicht abkonnte. Ich hasste es wenn jemand meine Haare ohne meine Erlaubnis anfasste, oder meine Frisur zerstörte. Fynn war natürlich eine Ausnahme. Mein Gesicht musste sich bereits zu einer grimmig verzerrten Grimmasse verformt haben, da einige andere Schüler bereits flüchteten. Nur diese kleinen Minigangster blieben noch da. Ich drehte mich zu den Beiden um, „Sagt mal kann es sein, dass ihr mir gerade meine Frisur zerstört habt?“ sie sahen mir nur so ekelhaft unbeeindruckt ins Gesicht und zuckten mit den Schultern. „Und wenn? Was willst du dagegen tun?“, widerlich! Wie ich Kinder doch hasste. Ich machte ein überlegtes Gesicht und grinste, „Hm weiß nicht, vielleicht sollte ich euch die Toilette runterspülen, oder thearn und federn, ach nein, wie wäre es wen ich euch nackt an die Laternen auf dem Schulhof binde und einen riesenkrach mache damit auch jeder das sehen kann. Na was meint ihr? Ihr lasse euch sogar die Wahl, bin ich nicht nett?“, stimmt, das machte mir schon beinahe Angst.
 

Ich knackte schon mit den Fingern und wartete nur darauf, dass einer von denen noch etwas Dummes machte. Und so geschah es. Wie auf Komando rannten alle auf einmal auf mich zu und versuchten auf mich einzuschlagen. Ich ging nur dezent auch dem weg, weshalb sie eher ineinander rannten und sich die Köpfe stießen. Es war herrlich dabei zuzusehen, wie sie umfielen wie Dominosteine und sich die Köpfe rieben. Ich stand daneben und grinste auf sie herab. „Tja Dummheit tut eben weh.“, meinte ich nur und ging weiter, direkt auf ein Mädchen zu mit einem Wassereimer, dass passte genau richtig, wie diese Volldeppen noch mal auf mich zu rannten. Ganz ausversehen stieß ich mit dem Fuß gegen den Wassereimer. „Ups.“, dass Wasser plätscherte raus, das Mädchen wurde etwas nass und kreischte und die Jungs rutschten aus und landeten auf ihren Hintern. Diese dämlichen Gesichter waren echt zum Schießen. Kettenreaktion nannte man das. Und die, die sich diesen Haufen ansahen mussten herzhaft lachen. Pech gehabt. Das war dann meine gute Tat für heute.
 

Irgendwann, eine halbe Stunde später, hörte ich wie eine Lehrerstimme meinen Namen brüllte und promt fand ich mich im Lehrerzimmer mit den fünf Minigangstern wieder. Viele Schüler die hierher geschickt wurden, waren mit ihren Mitschülern ziemlich großkotzig, hatten eine riesige Klappe, aber wenn sie dann doch her geschickt wurden, schlotterten ihnen die Knie und der ganze Mut verpuffte. Das wäre mir persönlich einfach zu peinlich. Ich kannte das schon. Es war eine Sache der Gewohnheit und war nicht das erste Mal, dass ich ins Lehrerzimmer geschickt wurde. Dort erhielt ich erst einmal eine Standpauke, was mir denn einfiele mich an jüngeren Schülern zu vergreifen. Worauf ich mich wiederum am Kopf kratzte und mit den Schultern zuckte. „Das war offensichtlich die Version dieser kleinen Minigangster.“, ja und grinsten taten sie auch schon. „Aber ich muss sie enttäuschen, ich habe diesmal keine Schuld, sie sind auf mich zu gerannt , ich bin ihnen lediglich aus dem Weg gegangen. Die haben das ganz alleine zu verantworten. Außerdem woher wollen sie wissen wie es in Wirklichkeit war, sie waren doch nicht dabei, oder? Gab es irgendwelche Zeugen, dass ich es war? Gab es doch nicht oder?“, der Lehrer wirkte schon leicht nervös. Die meisten Lehrer wurden nervös, wenn sie mit mir zu tun hatten. Das gefiel mir. Dann schaute ich zu den Gangstern und schaute sie recht unbekümmert an. Plötzlich sprang einer todesmutig auf. „Der lügt, der hat uns gedroht uns die Toilette runter zu spülen und nackt auf dem Schulhof anzubinden.“, „Ja und außerdem wollte er uns thern und Federn.“, bestätigte ein weiterer. Der Lehrer sah etwas schockiert aus. Ich zuckte wieder mit den Schultern. „Sagt mal wie kommt ihr denn auf so einen Blödsinn, um euch die Toilette runterzuspülen sind eure Schädel doch viel zu dick und ich zerstör bestimmt nicht meine Federkissen für die Federn und woher soll ich denn auf die Schnelle den Thea herkriegen, geschweige denn, dass ich mir den Aufwand machen würde euch draußen anzubinden, nackt, dass will sicher auch keiner sehen. Also echt…wie kann man nur auf so kranke Ideen kommen?“, ich schüttelte demonstrativ, leicht ungläubig mit dem Kopf, so wie es mein Englischlehrer manchmal tat, wenn er einfach nicht mehr weiterwusste mit mir.
 

Der Lehrer sah so aus, als traute er mir alles zu. War ja auch nicht total unbegründet oder so. Ich hatte es tatsächlich schon mal geschafft einem Schüler den Kopf in der Kloschüssel zu waschen, aber der hatte es zuerst bei mir versucht und da hatte er nun mal nix anderes verdient. Ich bekam dafür zwar ne Strafarbeit, aber das war mir dann auch egal. Ich ließ mich einfach nicht gern unterbuttern.
 

Da der Lehrer keine weiteren Beweise dafür hatte und die Jungs mittlerweile selbst völlig irritiert aussahen, wurde ich dann wieder ins Klassenzimmer geschickt. Draußen, ein wenig um die Ecke meinten sie noch, sie müssten mir sagen, dass ich es bereuen würde, worauf ich nur antwortete. „Ne, eher nicht, aber wenn ihr mal dringend ne Haarwäsche braucht, mach ich euch n Date mit der Toilette klar.“, damit ging ich grinsend meines Weges. Im Klassenzimmer wartete bereits Danny, der wieder ein fettest Grinsen auf dem Gesicht hatte und mein Englischlehrer, der wieder mal sehr erzürnt war, nicht nur wegen der Hausaufgaben. Naja wenigstens hatte ich ein wenig Spaß, was meine Stimmung ungemein erhellte. Das beste war noch, das ich feststellen konnte, dass ich eben doch nicht nett war und dass beruhigte mich.
 

An nächsten Nachmittag war ich wieder mit Fynn verabredet. Fynn mein süßer, kleiner Fynn. Ich hatte ihn jetzt ein, ein halb Tage nicht gesehen. Das war schon eine Tragödie. Ich fragte mich wie ich das nur überlebt hatte. Ich war schon ziemlich arm dran. Ohne Fynn war mein Tag einfach nicht der Gleiche. Ich hatte schnell Entzugserscheinungen. Darum freute ich mich heute umso mehr, dass er zu mir zu Besuch kam. Ich hatte alles vorbereitet, hatte aufgeräumt, mein Bett frisch bezogen und ihm ein Stück seiner geliebten Schokoladentorte besorgt. Immerhin wollte ich ihn lächeln sehn und vielleicht war heute noch ein Nachtisch drin. Lecker, es zuckte mir schon in den Fingern.
 

Als es klingelte, stand ich gerade vor meinem Spiegel um meine Haare etwas zu richten. Dann hüpfte ich sofort die Treppe runter und riss die Tür auf. Und da stand ich auch schon vor meinem Schatz. Sofort nahm ich ihn in den Arm. „Fynniii.“, rief ich, als mein Freund meine Umarmung erwiderte und glücklich kicherte. „Hey Alex, du erdrückst mich ja fast.“, „Wer weiß, vielleicht will ich das ja auch.“, grinste ich. „Aber wenn ich ganz platt bin, können wir doch gar nicht mehr richtig kuscheln und davon mal ab, wie lange willst du noch in der Tür stehen? Das wird langsam ungemütlich.“, damit pikste er mich etwas in die Seite. Ich ließ los und wir gingen rein.
 

Kaum das die Tür zu war und wir es auf mein Zimmer geschafft hatten, ließ Fynn seine Tasche fallen und schmiegte sich an mich. Anschließend zerrte er mich an meiner Kleidung etwas zu sich runter und küsste mich. Ich erwiderte natürlich sofort und legte meine Arme um ihn. Fynn war offensichtlich genauso ausgehungert wie ich und schließlich klebten wir wieder an einander und konnten einfach nicht die Finger voneinander lassen. Das war auch schwer. Verdammt schwer. Die Zeit ohne ihn in der Schule konnte schon echt dramatisch sein, daher viel es mir jedes Mal umso schwerer die Finger von ihm zu lassen. Besonders wenn er mich wieder halb am langen Arm verhungern ließ. Dafür war der Sex danach spitze.
 

Und so drängelte Fynn mich in Richtung des Bettes, bis er mit mir darauf viel und mich erneut küsste. Bevor ich es überhaupt bemerkte hatte er schon seine Finger unter meinem T-Shirt. Seine Finger streichelten über meine Seiten, wärend ich ausgiebig geküsst wurde. Ich streichelte über seinen Rücken. Es war immer so schön, wenn wir uns so nahe waren. Dann vergaß ich alles um mich herum. Wenn wir miteinander schliefen wusste ich noch umso mehr, wie sehr ich ihn begehrte, wie sehr ich ihn wollte. Ich wollte ihn und keinen Andern!
 

Schon bald waren wir voll bei der Sache. Fynn hockte nackt, höchst erregt auf meinem Schritt und stöhnte. Immer wieder bewegte sich sein wohlgeformtes Hinterteil auf mir und brachte auch mich in Verzückung. Meine eine Hand krallte sich ins Bettlaken, die andere lag auf seinem Bein. Seine Fingernägel hinterließen einige Kratzer auf meiner Brust. Ich biss vor Erregung dir Zähne zusammen, bis mir schließlich ein lautes Stöhnen entfleuchte, auch Fynn erging es nicht anders. Es war so weit, wieder gleichzeitig. Wir atmeten beide schnell, Fynn sah mich mit einem hochroten Kopf an. Noch immer hörte ich seine wunderbar stöhnende Stimme in meinem Kopf wiederhallen, und spürte, wie sein Körper bebte. Der geliebte Mensch über mir ließ sich auf mich fallen du kuschelte sich ganz dicht an mich. „Du Schatz.“, fing ich an, „Hm?“, „Da fällt mir ein, das ich noch Schokoladentorte für dich besorgt habe.“, das war mir jetzt beinahe entfallen. Hoffentlich gab es dafür jetzt keinen auf den Deckel. Erst war es verdächtig ruhig, dann schaute Fynn mich an und hüpfte aus dem Bett. „Und das sagst du mir erst jetzt? Los, los lass uns aufstehen. Ich möchte die Torte essen. Aleeex.“, plötzlich wurde mein Schatz ungeduldig. Das war süß, aber auch lustig und ich musste anfangen zu lachen. Fynn sah sich leicht eingeschnappt zu mir um. „Hmm? Was ist? Wieso lachst du?“, da stand er splitterfasernackt vor mir und stemmte seine Hände in die Hüften. „Willst du dir nicht erstmal was überziehen oder vielleicht duschen? Ich glaube wir sind ziemlich klebrig.“, Fynn schaute an sich herunter, zog eine Augenbraue hoch und legte den Kopf schief um dann verlegen zu grinsen. „Stimmt, sollten wir. Aber danach Torte essen ja?“, er tapste wieder zu mir rüber und hab mir ein Küsschen auf die Wange. Dann nahm er meine Hand und schliff mich ins Badezimmer, wo wir uns erst einmal ausgiebig duschten. Anschließend zogen wir uns an und gingen in die Küche, wo ich ihm die Torte Servierte. „Ist leider nur gekauft, aber lass sie dir schmecken.“, Fynn schien das gerade kein bisschen zu interessieren. Stattdessen strahlten seine Augen die Torte an, dann mich. Er lächelte überglücklich. „Danke Alex! Die sieht wirklich sehr lecker aus.“ Mit diesen Worten fing er an sie in sich reinzuschaufeln. Ich konnte sehen wie er es genoss sie zu essen. Ich setzte mich neben ihn, „Schmeckt es?“, wollte ich wissen und Fynn schaute mich lächelnd an und nickte zufrieden. „Großartig!“, als er fertig war rieb er sich den Bauch und stand auf. Er ging direkt auf mich zu und schlängelte sich direkt zwischen meine Beine und legte seine Arme um meinen Nacken. Dann küsste er mich zärtlich. „Danke Schatz. Das war wirklich sehr lecker.“, wenn er sich immer so bedankte, würde ich das sicher noch öfter machen. Ich grinste vor Freude in mich herein. Der Tag war wirklich gelungen.
 

Freitagabend. Wenn ich nur daran dachte bekam ich schon Brechreiz. Ich war den ganzen Tag megaschlecht gelaunt und lief in der Schule, laut Dannys Aussage, mit einer Mörderfresse rum. Zu allem Überfluss versuchten die Minigangster von neulich ihre Drohung wahrzumachen und strapazierten meine Nerven wirklich aufs höchste, bis mir dann endgültig der Geduldsfaden riss. Ich rastete aus. „Na wartet! EUCH FRESS ICH!“, brüllte ich so laut, dass man es sicher noch durch den ganzen Flur hören konnte. Ich war schon dabei wie ein Irrer hinter ihnen herzurennen, sie mit Kreide zu bewerfen, die ich im Laufen irgendeiner Lehrkraft aus der Hand riss und in eine Ecke zu drängen. Meine Finger knackten schon. Danny konnte mich gerade noch davon abbringen sie zu erwürgen. Ich weiß nur noch das sie schlagartig die Flucht ergriffen und laut, „Lauft, der ist irre!“, schrien. Ich kochte vor Wut und Danny seufzte, er konnte nur von Glück reden, dass er nicht auch noch anfing zu lachen, so wie er es sonst tat. Er war manchmal echt ein toller Freund. „Kann es sein, dass du wegen heute Abend so gereizt bist? Dabei warst du gestern doch so entspannt “, wütend sah ich ihn an. „HM!“, brummig verschränkte ich die die Arme vor der Brust. „Na und? Deswegen kann ich doch heute trotzdem schlecht drauf sein. Wenn ich nur an heute Abend denke, krieg ich Brechreiz!“, schnauzte ich ihn am. Danny ließ sich davon jedoch nicht beeindrucken. Ich fragte mich sowieso warum ich da überhaupt zugestimmt hatte. Ach ja Fynn zu liebe. Meine Meinung war dabei natürlich wieder nicht wirklich gefragt. Ich hätte keine Change gehabt. Nicht gegen Fynn.
 

Schließlich war es soweit und ich holte Fynn von zu Hause ab. Danny wollte mit den Mädchen gleich zum Treffpunkt kommen. Fynn und ich gingen die ganze Zeit Hand in Hand und er sah schon ziemlich fröhlich aus. So als freute er sich sehr darauf. Das war ja gut und schön, aber das änderte nichts an der Tatsache, dass es mich leider nicht im Geringsten freute. Innerlich brummte ich vor mich hin und war schon dabei ihn davon zu jagen.

„Alex? Hey, Erde an Alex, bist du noch da?“, hörte ich eine Stimme, die mir wohl bekannt war. Fynn. Schnell wand ich meinen Kopf in seine Richtung. „Was ist denn?“, „Willst du die anderen nicht auch begrüßen? Ohne es zu merken waren wir bereits am Treffpunkt angekommen. Völlig deppert stand ich nun vor meinen Freunden und…Peter. Klasse! Das war dann wohl der Jackpot.
 

Zum meinem Vergnügen war es auch noch Peter, der uns zuerst begrüßte. Vor allem aber meinen Freund. Total ungefragt kam er auf uns, beziehungsweise ihn, zu und drückte ihn erst mal ausgiebig. Mir wurde schlecht. Als er sich endlich erbarmte ihn loszulassen schaute er mich an und lächelte mich zufrieden an, mit den Worten. „Hey Alex, nett dich mal wieder zusehen. Ich hoffe wir haben heute alle viel Spaß.“, unglaublich diese zweifelhafte Ehre. Er gab sich ja ordentlich Mühe mir gewaltig auf den Keks zu gehen. „Ja das wollen wir doch hoffen.“, schmiss sich Danny, von hinten, dazwischen, ich nehme an um die Situation zu retten, und schob uns in die Richtung des Eingangs. Direkt in Katis und Mias Richtung. Die Beiden waren dabei angeregt über irgendeinen Plüschhasen zu reden und bemerkten Fynn und mich erst, als wir direkt vor ihnen standen. Es folgte eine extra- mega Doppel-Knuddelattakke und wir durften endlich eintreten. Am Eingang standen zwei Kassierer. Fünf Euro kostete der Eintritt. Hier wurde nämlich nicht nur getrunken, sondern auch gefeiert und eine Band sollte auch auftreten. Jeder von uns bekam eins von diesen Klebearmbändern, die man nur mit einer Schere wieder abkriegte, weil diese Dinger so verdammt robust waren. Aber ich konnte mir vorstellen warum das so war. Schließlich gab es auch den Trick mit den Stempeln, aber die gingen nach einigen Handwäschen oder wischen wieder ab. Dann konnte man schon mal rausfliegen, wenn man ein unbekannter Niemand war an den sich keiner erinnerte. Mir war das noch nicht passiert, aber ich hatte das mal beobachtet. Der arme Tropf war ganz fertig. Aus irgendeinem Grund war ich wohl der Einzige, der sich an sein Gesicht erinnerte, aber da ich nicht nett war, machte ich mir nicht die Mühe darauf hinzuweisen. Was interessierte mich auch ein anderer. Abgesehen von Fynn und meinen Freunden natürlich.
 

Drinnen war schon einiges los. Aber so richtig ging es erst später los. Das gab uns Zeit uns eine Sitzecke zu sichern. Dumm in der Gegend rumstehen wäre mehr als uncool. Danny ging schon mal vor und stürzte sich, „Attacke!!!“, schreiend auf das große Sofa. Sehr zum Ärger einer kleinen Gruppe, die sich gerade dort setzten wollte. Doch Danny verteidigte es sofort mit einem knurren und winkte uns zu sich. „Kommt her!“, rief er so laut, das man es einfach nicht überhören konnte. Wo wir mal wieder beim Thema „normale Lautstärke“ wären und dabei waren die Boxen noch nicht mal ganz aufgedreht, wenn ich mich nicht verhörte.

Der Raum war in ein gedämpftes Licht getaucht, und ich konnte mir schon vorstellen wie verbraucht die Luft später war. Aber das störte mich nicht. Ich kannte das ja schon und ich liebte es, wenn so richtig viel los war. Meine Freunde, ich und…kotz und brech, Peter folgten Dannys Aufruf und nahmen Platz. Mit Ach und Krach konnte ich es gerade noch verhindern, dass unser lebensmüder Freund sich zwischen Fynn und meine Wenigkeit setzten konnte. Der Kerl ließ wirklich keine Gelegenheit aus, um Fynns Nähe zu suchen. Aber der konnte sich schon mal darauf gefasst machen, dass ich das zu verhindern wusste. Ich versuchte ja einfühlsam zu sein und so, aber wenn ich eins nicht abkonnte, dann war es, wenn sich jemand an MEINEN Freund ranmachte. Als wir alle da waren machten Danny und Kati sich auf den Weg etwas zu trinken zu holen. Etwas Alkoholisches für alle, außer für Mia. Die trank nach eigener Aussage keinen Alkohol. Auch gut. Muss sich ja nicht jeder besaufen. Es dauerte nicht lang und Danny und Anhang kam mit einigen Flaschen wieder und verschwand auch gleich noch mal um noch eine fünfte zu holen und ein Glas Cola für Mia. Als alle wieder saßen wurde angestoßen. Auf unseren Sitzplatz und auf einen tollen Abend. Naja, wenn man Peter wegrechnete könnte er zu 100 Prozent noch um einiges besser werden.
 

Im Hintergrund war Subway to Sally mit „Eisbulume“, zu hören und so nach und nach füllte sich der Laden. Die Stimmung war wirklich gut und lud wahrlich zum Feiern ein. Irgendwann hatte sich nach einer kleinen Raucherpause meinerseits die Sitzordnung meiner Freunde geändert. Danny saß zwischen den Mädels und lachte sich halb tot und Peter saß nun neben meinem Freund. Gefährlich nah! Vielleicht bildete ich mir das ja auch nur ein, aber konnte es sein, das er gerade dabei war immer näher zu rücken und seinen Arm mit seiner grabbelnden Hand schon quasi um ihn gelegt hatte? Eventuell hatte er es aber auch nur nicht mitbekommen, dass Fynn vorhin mit mir Händchen gehalten hatte. Er war allem Anschein nach wirklich lebensmüde. So viel war schon mal klar. Ich machte mich also auf und ging wieder auf die Gruppe zu. Ich hob die Hand zum Gruß und Fynn schaute gleich auf, obwohl er bis eben noch mit Peterle beschäftigt war. Yes, die Telepathie war zurück. „Hey Alex, da bist du ja wieder.“ Er nahm meine Hand und zog mich zu sich auf das Sofa ich ließ es geschehen. Mit einem fetten Grinsen versteht sich. Denn Peter schien über die Tatsache, dass er mal rutschen musste, so gar nicht begeistert zu sein. Als ich saß schob ich als Erstes Mal seine Hand von Fynns Schulter und legte meinen eigenen Arm um ihn. Doch Peter ließ nicht locker. Todesmutig versuchte er ein Gespräch zu beginnen. „Du Fynn heute wird eine Band auftreten, dann wird es bestimmt so richtig rocken, wollen wir dann auf die Tanzfläche gehen und die Hüften schwingen?“, was für eine billige Anmache. Noch ehe ich etwas dazu sagen konnte brach Danny in schallendes Gelächter aus und haute erst mal so richtig auf den Tisch. „Ey, sag mal kriegst du dich auch mal wieder ein Danny?“, wollte ich wissen. Dadurch, dass meine gesamte Aufmerksamkeit auf Fynn und Peter lag hatte ich natürlich nicht mitbekommen worum es eigentlich ging. Nachzufragen brachte aber auch nichts. Wenn er einmal durch war ging einfach gar nichts mehr. „Ich habe ihm nur gerade erzählt, wie das Schweinchen meiner Großeltern fliegen lernte.“, hörte ich Mia reinrufen. Alle schauten sie an. „Ja und darauf fing er an zu lachen wir ein irrer.“, meinte Kati. Mal davon abgesehen, dass er eh schon den halben Abend am lachen war…naja. Aber wie kamen sie nur auf das Thema fliegende Schweine? Irgendwann beugte sich Mia so halb über mich rüber. „Du Fynn ich habe gesehen, das an der Bar Kiba angeboten wird, wollen wir uns eine bestellen?“, Fynn nickte heftig. „Ja klar, das habe ich noch gar nicht mitbekommen. Alex, ich bin mal eben mit Mia an der Bar.“, erzählte er, gab mir einen Kuss auf die Wange und machte sich mit ihr auf den Weg. „Kiba?“, wollte Danny wissen. „Sag bloß du weißt nicht was das ist?“, fragte ich ungläubig. Danny schüttelte unwissend den Kopf. Gerade da wollte ich s ihm erklären, da kam mir Peter dazwischen. „Ein sehr leckeres Getränk bestehend aus Bananen- und Kirschsaft. Wo wir gerade davon sprechen. Ich hätte auch Lust auf eine Kiba.“, wohl eher Lust auf MEINEN Freund. Peter war bereits auf dem Weg. Am liebsten hätte ich ihn gleich mit einem Lasso wieder eingefangen und ihn irgendwo gefesselt und geknebelt. Das Blut in meinen Adern fing langsam aber sicher an zu kochen. Danny rutschte etwas zu mir rüber. „Der legt sich ja richtig ins Zeug und…“, ich schaute gerade im passenden Moment in Fynns Richtung, denn Peterle ging super gechillt an meinem Freund vorbei und streifte natürlich ganz zufällig seinen Hintern mit seiner Hand. Im Nachhinein würde er es sicher noch auf die Massen der Leute schieben. Nur das in diesem Moment die Sicht komplett frei war und somit auch kein Grund für diesen Schandtat. Diese Ausrede konnte er sich also schon mal sparen. „Er bebrabbelt MEINEN Freund!“, knurrte ich gereizt. Ich war also doch nicht verrückt. Peter schien es tatsächlich auf ihn abgesehen zu haben. Ich fragte mich nur, ob Fynn das überhaupt wahrnahm? Alles was ich jetzt noch sehen konnte war Mias Blick, der leicht ungläubig aussah. Dann aber redete sie weiter mit Fynn und Peter, der sich dazu gesellt hatte. Ich hielt das einfach nicht mehr aus und wollte aufspringen und ihm an die Kehle springen. Danny hielt mich am Arm fest. „Hey Alex versprich mir, das jetzt nicht Amok läufst!“, hörte ich meinen besten Freund sagen. Er hatte Recht. Ich war schon verdammt gereizt. Trotzdem musste ich mich zusammenreisen. „Ja! Werde ich schon nicht!“, gab ich brummig zurück. Die Gelegenheit kam gerade Recht. Ein eher ruhigeres Lied wurde gerade gespielt. Ich war zwar jetzt nicht der super romantische Typ, aber ich wusste, dass es Fynn gefallen könnte. Es waren noch einige wenige Lieder, bis die Band auftreten sollte. Doch jetzt ging ich erst mal zu Fynn und gab ihm einen Kuss auf die Wange, „Hey, hast du Lust zu tanzen?“, Fynn drehte sich zu mir um. „Alex, ja klar.“, meinte er. Ein kurzer Blick auf Peters Hände sagte mir, dass sie sich wütend zusammenballten. Tja, dass nannte man dann wohl Pech. Ich hatte Lust ihm die Zunge rauszustrecken, aber ich begnügte mich mit einem Grinsen über die Schulter, wärent ich meinen Arm um meine Freund legte. Auf der Tanzfläche spielte was Ruhiges von Silbermond. War nicht unbedingt meine Musik, aber sie war genau richtig für Fynn und mich. Er drückte sich ganz dicht an mich und wir legten die Arme umeinander. So wie es auch einige andere taten. Wir drehten uns langsam im Kreis. Ich konnte fühlen wie er es genoss. Das stimmte mich zufrieden. „Hey Schatz, bleibst du heute noch bei mir?“, fragte ich ihn. Fynn schaute zu mir hoch und grinste. „Kannst wohl meine Gedanken lesen.“, hörte ich ihn sagen, wärent er seine Arme um mich schlang um mich innig zu küssen. Ich erwiederte natürlich. Wie konnte ich auch nicht? Das wäre verrückt. Spätestens jetzt stand fest, dass Peter keine Change hatte. Wie konnte ich überhaupt glauben, dass das irgendwie anders sein konnte? Trotzdem war noch Klärungsbedarf.
 

Am Ende des Liedes zog ich ihn mit mir in eine abgelegenere Ecke. „Was ist denn los Alex?“, ich lehnte mich gegen eine Wand. „Fynn ich hätte da mal ne Frage an dich.“, Fynn nickte. „Okay, frag.“, „Könnte es sein, das Peter total auf dich steht?“, wollte ich wissen. Fynn schaute mich leicht irritiert an. „Nein, wieso sollte er, er weiß doch, dass du mein Freund bist.“, meinte er. „Tja, das scheint er aber nicht so stehen zu lassen. Er versucht sich andauernd zwischen uns zu drängen und versucht das Gedränge auszunutzen um dich in irgendeiner Form zu berühren. Ist dir das noch gar nicht aufgefallen?“, ich verschränke die Arme vor der Brust und sah ihn ernst an. Fynn schaute ebenfalls so. Er schien ein kleines bisschen eingeschnappt zu sein. „Soll das etwa heißen, du vertraust mir nicht?“, oh man, auf so was hatte ich jetzt so was von Lust, „Doch natürlich vertraue ich dir, aber ihm nicht. Bitte versuch einfach besser aufzupassen ja?“, wies ich ihn darauf hin. „Das glaube ich nicht, er würde sich nie an mich ranmachen. Außerdem kann ich mich schon verteidigen, wenn er was versucht.“, erklärte er. Das wusste ich doch, trotzdem machte es mich rasend vor Eifersucht und wütend, was man auch in meiner Stimme hörte. „Schalt mal einen Gang runter Alex und beruhig dich erst mal. Du musst nicht eifersüchtig sein. Ich liebe nur dich! Und das solltest du wissen.“, mit diesen Worten gab er mir einen kurzen Kuss. „Lass uns zu den Anderen zurückgehen.“, doch ich schüttelte den Kopf, „Sry, ich geh erstmal eine Rauchen. Muss mich abreagieren.“, „Okay. Soll ich mitkommen?“, ich schüttelte den Kopf. Ich musste den Kopf frei kriegen. Ich wollte nicht so wütend werden, dass ich ihn am Ende noch anschreien würde. Das konnte ich echt nicht gebrauchen. Wenn ich richtig wütend war, war ich tatsächlich in der Lage Amok zu laufen. Ich würde diesem Typen an die Kehle springen! Das war klar.
 

Nachdem ich etwas Luft geschnappt hatte ging ich wieder zurück zu den Anderen. Mittlerweile war es so voll und so laut, das man das eigene Wort nicht mehr verstehen konnte. Ich kam gerade zur Ankündigung der Band und sah nur noch wie Mia auf dem Sofa saß und sich angeheitert mit einem Typen unterhielt. Ich kam zu ihr, „Hey Mia, wo sind die Anderen?“, Mia deutete mir an näher zu kommen, weil sie mich nicht hören konnte. Ich tat es und bekam zur Antwort, dass sie auf der Tanzfläche seien, um etwas mitzumischen. Keine schlechte Idee. Ich machte mich auf mich in das Getümmel zu stürzen und meinen Freund zu suchen. Die Band fing mit einer Willkommensrede an und heiterte die Stimmung auf. Es folgte ein Jubeln und gar nicht mal so schlechte Musik. Die Stimmung war wirklich super. Ebenso bei Fynn und den Anderen. Sie machten heiter mit und schwangen die Hüften. Dabei versuchte Peter natürlich wieder ganz nah an Fynn zu sein. Boa EH! Gleich würde ich ihn anspringen und von der Bühne kicken! Solange er Fynn nicht wieder gebrabbelte würde ich mich aber zurückhalten. Fynn wirkte in diesem Moment ja recht zufrieden. Also ging ich auf ihn zu und wollte mich dazu gesellen. In diesem Moment zog Peter meinen Freund etwas zur Seite und flüsterte ihm was ins Ohr. Daraufhin fing Peter sich eine fette Ohrfeige. Mein geliebter, kleiner, süßer Fynn war also tatsächlich der Stärkste. Ich kam näher. „Was fällt dir ein so abfällig über meinen Freund zu reden? Alex ist zwar ein eifersüchtiger Idiot und manchmal ein Gefühlsspast, aber er würde mir nie fremdgehen! Ich liebe ihn! Ich liebe ihn verdammt noch mal! Krieg das in deinen Schädel!“, ich war sprachlos. Ebenso wie Danny Kati und der Rest der Leute, die es trotz der Lautstärke mitgekriegt hatten. Peter stand völlig schockiert da. Dann fing er aber an die Zähne zu fletschen. „Auch du hast doch keine Ahnung was für ein kranker Kerl der „Freund“ eigentlich ist. Kennst du denn die Geschichten über ihn nicht? Der ist doch total irre! Wie kannst du nur so dumm sein Fynn!?“, brüllte er ihn an. Ok, das reichte! Sogar Danny war gerade im Begriff auf ihn loszugehen. Doch diesmal war ich es, der ihn vor einer Dummheit bewarte, ich ging gerade dazwischen. „Lass Danny. Das ist unser Problem. Hey Peter, ich kann es ja noch verknusen wenn du diesen Kram über mich erzählst und so, aber ich kann es überhaupt nicht ab, wenn du meinen Freund anbrüllst, und ihn auch noch dumm nennst. Hör mal zu du Affe!“, ich packte ihn am Kragen. „Ich warne dich, lass die Finger von Fynn, oder du hast ein mächtiges Problem!“, ich giftete und funkelte ihn an. Mein Blick hätte sicher töten können, wenn das möglich gewesen wäre. Da hatte Peterle gerade noch Glück gehabt. Ich verzichtete darauf ihm noch eine runterzuhauen. Schließlich war der Laden ganz cool und wollte kein Hausverbot. Schon gar nicht so ausrasten vor Fynn. Der schaute mich an. „Lass nur Alex, du hattest recht…lass uns gehen.“, er packte meinen Arm und zerrte mich mitz sich nach draußen. Raus aus der Menge der starrenden Leute. Draußen wurde ich dann ganz fest gedrückt. Er wollte gar nicht mehr loslassen. „Tut mir Leid, das ich dir nicht geglaubt habe..,“, ich legte eine Hand auf seinen Kopf und wuschelte durch seine Haare. „Schon gut, die Hauptsache ich doch, dass wir uns lieben.“, unglaublich so etwas aus meinem Mund zu hören. Kitschig…irgendwie…um uns herum die ganzen Leute, die uns irgendwie komisch ansahen. Ich knurrte. „Haben wir irgendwas im Gesicht? Glotzt wo anders hin!“, brüllte ich. Fynn fing an zu kichern…“Was soll das denn jetzt?“, „Hihihi, Alex, du bist einfach der Beste.“, der kriegte sich gar nicht mehr ein….ob das normal war? Hatte er sich vielleicht bei Danny angesteckt? Hoffentlich nicht?
 

Nach diesem chaotischen Freitagabend hatten Fynn und ich uns noch ein paar schöne Stunden gemacht. Zu zweit. Kuscheln , küssen und natürlich das Beste zum Schluss. Ich wusste nicht wieso, aber wir zogen uns magisch an und waren verrückt nach einander. Ich war überwältig, weichgeklopft und überzuckert. Traumhaft. Ich glaubte nur fliegen ist schöner.
 

„Alex, was ist eigentlich los mit dir? Du strahlst ja so…das ist ja schon krank.“, Danny machte ein irritiertes Gesicht. „Ja und? Ist es denn so unvorstellbar, dass ich einfach mal zufrieden bin?“, Danny schaute so, als würde er wirklich angestrengt nachdenken. „Um ehrlich zu sein schon, das ist echt nicht mehr normal! Das macht mir irgendwie Angst…“, er machte ein gespielt verängstigtes Gesicht und versuchte mich doch tatsächlich aufzuziehen. „Jetzt mach mal halblang so schlimm ist es nun auch wieder nicht.“, brummte ich, und Danny kicherte. Wie immer eigentlich. Um ehrlich zu sein reichte es mir schon, dass Fynn langsam Dannys Humor annahm, aber das behielt ich mal lieber für mich.
 

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So meine Lieben, das war jetzt das letzte Kapitel. Nun folgt noch der Epilog, dann is schluss *___* ich bedanke mich schon mal recht herzlich bei allen, die das hier bis zum Schluss, fleißig gelesen haben und natürlich auch kommentiert haben und hoffe, dass euch das Ende einigermaßen gefallen hat.
 

LG Midnight

Pinkes Quitscheentchen!

„Du Alex findest du dieses Entchen nicht auch total niedlich?“, wollte Fynn wissen, der voller Glückseligkeit vor sich hinlächelte. Er saß mir gegenüber in einer Badewanne mit ganz viel Badeschaum und hielt mir das quietschende Ding direkt unter die Nase.
 

Ich beäugte es skeptisch. „Es ist pink!“, murrte ich. Ich hasste pink!
 

Fynn grinste. „Ja sicher ist es pink, deswegen habe ich es doch gekauft.“
 

„Hä?“, ich verstand die Welt nicht mehr.
 

Fynn seufzte, „Du bist so eine Doofnuss, hast du das etwa schon vergessen?“, er wirkte fast ein wenig eingeschnappt. Oh Gott, was hatte ich nur getan? Würde die Welt gleich untergehen? Würde ich gleich wieder am langen Arm verhungern müssen? Verdammt! Verzwickt! Fynn!
 

Ich wusste immer noch nicht weiter. , „Was vergessen?“, ich zuckte weiter ahnungslos mit den Schultern. Ich wusste es wirklich nicht. Bitte Fynn! Jetzt lass mich doch nicht dumm sterben! Das hatte ich nun wirklich nicht verdient. Ich schwörs!
 

„Mensch Alex!“, Stille. Langsam könnte er aber mal mit der Sprache her rausrücken. Es sei denn er wollte mich an den Rand des Wahnsinns, beziehungsweise der Verzweiflung bringen. In Gedanken raufte ich mir schon die Haare. Scheiße! Das war Taktik!
 

Ich beschloss also meine grauen Gehirnzellen anzustrengen, um eine Antwort zu finden. Verdammtes Quitschentchen! Irgendwie wurde mir gerade klar, das mir dieses kleine pinke Ding das Leben schwer machte. Genau wie…Ah! Ich hatte es.
 

„Das ist doch nicht dein Ernst oder? Das Ding ist genauso pink wie…“, ich zog ungläubig eine Augenbraue hoch. Doch Fynn nickte und führte meinen Satz zu ende.
 

„..wie die pinke Murmel, genau. Du hast es erraten.“, HA! Die gute alte Telepathie der Liebenden. Glückwunsch Alex! Ich würde also doch nicht dumm sterben, was mich irgendwie erleichterte.
 

„Und deswegen hast du sie gekauft? Weil sie so pink ist wie die Murmel?“, Fynn nickte.
 

„Jab, das ist doch quasi unsere Glücksfarbe. Und dieses Entschen ist doch wirklich was außergewöhnliches, genau wie wir. Schließlich ist die typische Entchenfarbe doch gelb. Und ohne die Murmel hätten wir nie zueinander gefunden.“, er hielt es hoch und strahlte es an. Fynn war ja so süß. Ich grinste, nahm ihm das pinke Etwas aus der Hand, zog Fynn an mich heran und gab ihm einen Kuss. Fynn erwiderte.
 

Das Entchen schwamm munter im Wasser … und es war pink…
 

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So das war jetzt also der Epilog, damit ist diese FF abgeschlossen. Hoffe ihr hattet Spaß beim lesen. <3 Und ich hoffe, dass wir uns bald wiedersehen. Vielleicht bei der nächsten FF. =D
 

Ich würde mich freuen, wenn ihr euch auch meine neue FF anschauen würdet "Veränderungen" =) Auch Feedback ist sehr willkommen.
 

LG Middy <3 und good night =D



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Kommentare zu dieser Fanfic (44)
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Von:  ElenaMorris
2014-03-05T14:46:33+00:00 05.03.2014 15:46
Ich liebe deine FF einfach sie ist total süß und hat ihr Höhen und Tiefen wie es im richtigen Leben auch manchmal ist und Phil & Jui passen super zusammen <3 Ich freue mich schon wenn du weiter schreibst <3
Antwort von:  ElenaMorris
05.03.2014 15:48
Oh .. sorry das war an eine andere geschichte :'D
Aber deine finde ich auch voll süß :)
Von:  Loona_Strange
2011-10-23T09:41:15+00:00 23.10.2011 11:41
soo süüüüüß ♥
die zwei sin dienfach der wahnsinn
pinkes entchen
tja leider ist es vorbei
kompliment für deine ff

glg lost_angel
Von:  Jeschi
2011-10-16T16:35:07+00:00 16.10.2011 18:35
Süße Story, süßer Abschluss. ^^
*Pinkes Quietscheentchen will* XD
Ich bin froh, dass es ne neue Story von dir gibt. Sonst wäre ich jetzt voll auf Entzug. xD
lg
Von:  Maldoran
2011-10-15T23:58:47+00:00 16.10.2011 01:58
Hi! *quietsch*

Uuh... war das süß! Was für eine nette Idee von Fynn, eine kleine Erinnerung an ihren ersten... uhm..."Zusammenprall" und den Anfang ihrer Beziehung. Wunderschön, hat mir super gut gefallen, Dein Epilog.
Die Anziehungskraft hat ihre Arbeit getan, und wieder ist so ein süßes Pärchen zusammengekommen. *blinzel*

GLG
Vala
Von:  Jeschi
2011-10-02T16:07:20+00:00 02.10.2011 18:07
Süß... XD Einfach nur süß. xD
Und wie eifersüchtig Alex war~ AAAAAW~ Ich glaube, ich hab die ganze Zeit 'süß' vor mich hingemurmelt. XD
Schade, dass nur noch ein Epi folgt, aber auf den freu ich mich dafür umso mehr.
x3 lg
Von:  Maldoran
2011-10-01T23:10:20+00:00 02.10.2011 01:10
Heilo liebe night!

Jaaa.... *jubel* das war wieder soooo knutschig! Hach, wenn Alex und Fynn sich so anschmachten... herrlich! Und so ganz nebenbei haben sie nun auch geklärt, dass sie sich um den jeweils anderen keine Sorgen machen müssen in Punkto Fremdgehen. Niedlich, wie eifersüchtig Alex war auf diesen "Peterle"... hihihi. Das war ja auch kaum zum Aushalten, dieses Gegrabsche! Schrecklich. *schüttel*
Aber Fynn hat ihm deutlich gezeigt, wem sein Herz gehört. *schmelz*

Schade, dass es nun schon zu Ende ist. *seufz*

GLG
Vala
Von:  Jeschi
2011-07-04T14:15:38+00:00 04.07.2011 16:15
Hey, hey.
endlich geht's weiter. *_*
Das Keksbacken war ja mal totaler Zucker <3
Überhaupt sind die Zwei ja sooo süß. xD
Am Ende hatte ich allerdings richtig schlechte Laune. ;D Ich hasse Peter. T_T Aber Alex wuppt das schon... *ihn anfeuer*
^^
lg
Von:  Maldoran
2011-07-02T20:25:20+00:00 02.07.2011 22:25
Hallo Süße!

Uuuh... endlich gibts was Neues von den zwei süßen Schnuckeln! *freu*
Haha- und dann gleich ein so toller Einstieg mit dem Keksebacken. Mmmh... lekka! Ich mag Kekse. Und es war schön zu beobachten, wie sehr Alex in seinen kleinen, niedlichen Fynn mittlerweile verknallt ist und gar nicht mehr los kommt von ihm. Hach! *seufz* Sooo schön, kann da gar nicht genug kriegen. *schmelz*

Sooo. Peter also... hihi. Na, bin gespannt, was das noch gibt. Ach- der kann doch gar keine richtige Konkurrenz sein für Alex! Nö, das glaub ich einfach nicht. Ausserdem glaube ich, dass Fynn treu ist! Denn er liebt Alex genau so sehr, wie umgekehrt. *nick* Danny ist super; er durchschaut seinen besten Freund wirklich gut.

Ich halte Dir die Daumen, dass Deine Motivation länger bleibt diesmal und es schnell vorangeht. Denn ich freu mich nun schon total auf den Disco-Abend. Es gibt doch nix besseres, als wenn sich zwei Typen um einen anderen zoffen... haha! Lass es mal so richtig nett krachen. Und ich will dann bitte auch eine gaaaanz niedliche und schöne und nette Versöhnungs-Szene mit Alex und Fynn, falls es doch Ärger gibt im Paradies zwischendurch wegen diesem Peter... *wimper-klimper*

GLG
Vala
Von:  Jeschi
2011-03-31T14:34:57+00:00 31.03.2011 16:34
Oh Gott, ich bin so langsam. T__T Es tut mir so Leid. xD
Das Kapi war jedenfalls total toll. <3 Sie sind so süß zusammen und ich finde es so niedlich, wie er Finn vermisst! Von den Zweien kann man einfach nicht genug bekommen.
Aber dieses Weib da~ kriegt die noch mal nen Auftritt? Ich wünsch es den Zweien ja nicht, aber i-wie wäre es auch interessant. xD

lg
Von:  Maldoran
2011-03-30T19:52:06+00:00 30.03.2011 21:52
Hey!

Oh ja- die beiden sind zum Knuddeln! *schmelz* Das war so schön zu lesen, wie Alex gelitten hat, als Fynn nicht da war. Da konnte man so richtig nachempfinden, wie sehr es ihn erwischt hat! Herrlich!

Tjaaa... und Fynn gings scheinbar nicht viel anders...? *gg* Das hast Du so toll beschrieben, wie die Sehnsucht überkocht nach dem Wiedersehen. Hach- da hätte ich natüüürlich gerne noch viel, viel mehr davon gelesen... *seufz*

GLG
Vala


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