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Verdammte Anziehungskraft!

...nur fliegen ist schöner
von

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Ein Konkurent mit dem Namen Peter!

Endlich war es soweit. Fynn war wieder gesund. Was hatte ich mir diesen Tag doch ersähnt? Bereits Tage zuvor war ich ganz hibbelig gewesen, weil ich es vor Spannung nicht mehr aushielt. Komischer Weise blieb Fynn ganz ruhig. Das konnte ich gar nicht verstehen. Wie konnte man nur ruhig bleiben, wenn man sich endlich wieder normal bewegen konnte? Wenn man nicht mehr auf Krücken und mit so einem dämlichen Verband rumlaufen musste? Danny meinte, dass ich mich benehmen würde, als sei ich der Verwundete. Und das ich mich Fynn gegenüber ein wenig verhielte wie eine total durchgeknallte Mutterglucke. Aber was sollte man dazu auch sagen? Immerhin, war es meine Schuld gewesen, das ihm das passiert war. Irgendwie musste ich das doch wieder gut machen. Nur musste ich tatsächlich aufpassen, dass ich es nicht übertrieb. Tja, wenn ich nur nicht so verknallt wäre… Die Liebe ist tatsächlich ein hartes Schwert oder so ähnlich… Ich lief ja nur noch mit einer rosaroten Brille durch die Gegend, aber meinem früheren Ich schien das keinen Schaden zu tun. Trotzdem geriet meine ganze Welt ein wenig ins Schwanken. So war das eben. Die erste Irritation und der Schock über diese Wandlung war aber bereits überwunden. Zum Glück. Sonst wäre ich am Ende wohl noch durchgedreht.

Ein Alex, der nett war, so was gab es doch gar nicht…zumindest dachte ich das….zuerst.
 

„Sag mal Schatz, wie lange willst du noch so an mir kleben? Es ist doch schon eine Woche her, das der Verband ab ist. Laufen kann ich auch wieder.“, wollte Fynn wissen, der gerade dabei war einen Teig für irgendwelche Kekse zu mischen. Ich stand hinter ihm, praktisch als menschliche Stützfunktion. Das hatte ich mir die letzten Wochen irgendwie angewöhnt. Danny hatte Recht. Ich verhielt mich wirklich wie eine Mutterglocke. Das schockierte mich irgendwie, obwohl ich mir ganz sicher war, das mich, seit ich Fynn kannte, eigentlich rein gar nichts mehr schockieren dürfte. Was ihn anging war ich richtig anhänglich. Natürlich nicht rund um die Uhr, das wäre wohl auch zu viel gewesen. Es war nur, dass ich mich so schuldig fühlte und dieses Gefühl machte mich irgendwie fertig. Das war schon fast krank! Jedenfalls für meine Verhältnisse. Das musste was damit zu tun haben, dass ich mich wohl tatsächlich noch nie so schuldig gefühlt hatte. Das könnte ich nur immer und immer wieder betonen!
 

Ich atmete den Geruch des Teigs ein, den mein Schatz gerade fertig gerührt hatte. Der roch nicht annähernd so widerlich süß wie Katis Fruchtlollys. Abschmecken mochte ich ihn jedoch nicht, das war schon wieder zu viel des Guten. Das mochte ich schon früher nicht, selbst wenn meine Mutter gebacken hatte, oder meine durchgeknallte Großmutter, die immer sehr experimentierfreudig war. Einmal hatte sie Kekse gebacken, die an Überzuckerung litten, dass es schon nicht mehr erträglich war. Das muss meinen Geschmacksnerven, die Empfänglichkeit für Süßes, wohl endgültig den Rest gegeben haben. Und das nur, weil ich mich auf Drängen meine Mutter, der Höflichkeit wegen versteht sich, dazu erbarmte, einen dieser Geschmackskiller zu essen. Traumatische Kindheitserfahrungen konnte man das wohl nennen. Ja genau, das musste es sein. Großmutter war schuld! Jedenfalls wusste ich nun, dass ich nicht zu höflich sein sollte. Das entsprach einfach nicht meiner Natur. Doch was konnte man schon gegen die mütterliche Gewalt sagen? Dagegen waren die Kinder machtlos. Die meisten jedenfalls. Ich versuchte mich mittlerweile jedoch aus so was rauszuziehen. Allein schon meinen Geschmacksnerven zu liebe.

„Solange, bis ich mir ganz sicher bin.“, murmelte ich leise vor mich hin.

Fynn seufzte. „Du meinst, bis du dich nicht mehr schuldig fühlst?“, wollte er wissen.
 

Ich nickte. „So in etwa.“, kam es aus meinem Mund, fast schon peinlich berührt, aber wirklich nur fast versteht sich. Fynn kicherte und drehte sich in meiner Umarmung um, um seine Hände in meinem Nacken zu verschränken. Dann lächelte er so lieb, das es mich fast aus meinen nicht vorhandenen Latschen haute. Oh mein Gott! Taktik, das war Taktik, eiskalte Taktik! Er stellte sich auf die Zehenspitzen und gab mir einen kurzen Kuss, um mich danach wieder anzulächeln, wie eines dieser verdammten Honigkuchenpferde! Ja verdammt! Das war scharf, haarscharf, meine Zurückhaltung! Sie schmolz wie Butter in der Sonne, wie sonst eigentlich auch. Besonders, wenn er sich so an mich schmiegte, wie er es gerade tat. So…verführerisch. Das machte er mit Absicht! Bestimmt weil ich ihn beim Backen gestört hatte. Scheiße! Das hatte ich ja ganz vergessen.

„Ich wüsste schon, wie du deine Schuld begleichen könntest…“, flüsterte er mir ins Ohr. Mein armes Herz. Es schlug wie verrückt. „Hab noch etwas Geduld ja? Ich möchte nur noch eben die Kekse zu Ende backen. Sonst wäre es schade um den Teig.“, meinte er und ließ mich dann wieder los, um sich ganz seinen Gebäcken zuzuwenden. In meinen Fingern zuckte es bereits. Jetzt bloß die Zurückhaltung bewahren. Wenn ich ihn jetzt störte, wurde nichts aus dem, was er mir eben anbot. Kaum etwas konnte er weniger leiden, als wenn man ihn beim Backen störte. Mia, seine beste Freundin, hatte mir einmal davon erzählt und mich noch vorgewarnt. Doch Alex, wäre nicht Alex, wenn er auf das hören würde, was andere sagten. Ich muss da wohl einfach zu leichtfertig gewesen sein. Denn erst wollte ich es nicht glauben. Schließlich war Fynn sonst eher ruhig und so, aber dann riskierte ich es einfach und schon wurde ich auf Liebesentzug gesetzt. Das war grausam. Zwei Tage, die Hölle.

„Okay, kein Problem.“, doch Problem. Ich hielt es fast nicht mehr aus. Mensch, wenn ich nicht wüsste, dass ich ein Mensch war, würde ich eher zu dem Ausdruck des „wilden Raubtieres“, tendieren. Genau, das würde passen. Das passierte mir allerdings nur bei Fynn. Andere ließen mich irgendwie kalt. Die interessierten mich nicht mehr. Mein geliebter Fynn war wirklich Meister darin mich auf trapp zu halten und mich halb am langen Arm verhungern zu lassen und es dann 1000-fach wieder gut zu machen. Mit ihm war es einfach fantastisch.

Eine gefühlte Ewigkeit war vergangen und es roch nach frisch gebackenen Keksen. Nun musste ich noch warten bis sie etwas abgekühlt waren und kurz darauf in Dosen verstaut wurden. Eine dieser Dosen wurde mit Mia beschriftet. Ach stimmte ja. Fynn backte ja immer mal ihre Lieblingskekse. Aber davon mal ab. War ich nicht langsam mal dran? Ich saß hier am Tisch und wurde langsam ungeduldig. Geduld war nicht gerade meine Stärke, wenn ich etwas so sehr wollte wie meinen festen Freund.

Als hätte er meine Gedanken gelesen, legte er die Schürze ab und kam auf mich zu. Dann gab er mir einen innigen Kuss und zog mich hoch.

„Lass uns hochgehen ja? Hier ist es so ungemütlich.“, meinte er. Ich nickte.

„Nichts lieber als das mein Schatz.“, entgegnete ich mit einem Grinsen auf dem Gesicht. Fynn tat es mir gleich und ließ sich bereitwillig von mir ins Zimmer tragen. Bereits wärend ich ihn trug begann er mich zu küssen. In seinem Bett liegend fuhren wir fort uns leidenschaftlich zu küssen und uns unserer Liebe hinzugeben. Fynns Haut reagierte mit Verzückung auf jede meiner Berührungen. Seine Stimme war so wunderbar laut und stöhnte vor Erregung. Sein gesamter Körper bebte. Ich konnte spüren, wie sich seine Fingernägel in meine Haut bohrten. Ein lieblicher Schmerz, so angenehm. Verführerisch säuselte er mir seine Liebesschwüre in mein Ohr und verlangte immer wieder nach mehr. Nein zu sagen, wäre undenkbar gewesen! Dazu war es einfach zu gut. In meinem gesamten Körper spürte ich dieses Prickeln, diese Lust nach mehr, mein sich überschlagender Herzschlag, ein unbändiges Verlangen diesen Menschen zu verschlingen. Er sollte meine Liebe zu spüren bekommen, nur mir gehören.

Ein lautes Stöhnen unter mir. Zwei Beine die sich fest um meinen Körper schlangen und mich nicht losließen. Die Gemüter waren erhitzt. Auf dem erneuten Höhepunkt überkam mich wieder so ein wohliges Gefühl, das mich halb verrückt machte. Mein Blick war verschwommen, doch es reichte um Fynns hochrotes Gesicht zu sehen, das ich so liebte. Er war erschöpft, genauso wie ich, und trotzdem lächelten wir uns zufrieden an. Ich ließ mich auf ihm sinken und er legte seine Arme um meinen Nacken.

„Ich liebe dich Alex.“, hörte ich die zärtlich, sanfte, müde Stimme meines geliebten Schatzes sagen. Darauf konnte ich nur ein, „Ich liebe dich auch Fynn.“, erwidern. Ich war wirklich mehr als nur butterweich gekocht. Entzückt, hingerissen, …ein angenehm süßlicher Beigeschmack schwebte in der Luft, obwohl ich Süßes doch gar nicht mochte…
 

*
 

„Erde an Alex, alles klar da bei dir? Ist dein Oberstübchen wieder abgedriftet, oder bist du noch erreichbar?“, hörte ich meinen besten Freund sagen. Ich nahm es mehr so nebenbei wahr. In meinen Gedanken war ich nämlich eher bei Fynn. Das letzte gemeinsame Mal war mir noch immer im Hinterkopf verblieben. Ich konnte an nichts anderes mehr denken. Verdammt noch mal. Heute war mir einfach alles egal. Die Lehrer, meine Mitschüler, der Stress am Morgen mit meiner Mutter, meine Hausaufgaben…einfach alles. Ich verhielt mich wie ein frisch verknallter Volltrottel. Ich war sogar so durch, das ich beinahe gegen einen Laternenmast gelaufen wäre, wenn mich mein bester Freund nicht davon abgehalten hätte.

„Alex, Alex, Alex. Wenn du so weiter machst wirst du die nächste Zeit sicher nicht überleben. Wurdest gestern wohl wieder butterweich gekocht was?“, fragte mich Danny und grinste. „Du warst heute in der Schule so verdächtig ruhig, die Lehrer hatten schon das P wie Panik auf der Stirn, weil denen das zu gruselig war. Zudem warst du heute eine echte Attraktion auf dem Schulhof, als du selbst die Ruhe bewahrt hast, als einer der Gangster deine Frisur beleidigt hat und du dabei fast auf einer Bananenschale ausgerutscht wärst“, plapperte mein bester Freund unaufhörlich weiter. Sehr zur Belustigung der Schaulustigen um uns herum. Wir saßen in einem dieser neueren Café s, in denen es immer schnell geraschelt voll war. Wir hatten gerade noch Glück gehabt, den letzten freien Tisch ergattert zu hatten. Danny zog sich einen Riesenbecher heiße Schokolade rein. Mit extra viel Sahne versteht sich. Das wäre jetzt sicher auch was für Fynn gewesen. Ich musste ihn unbedingt mal hier einladen. Vielleicht bekam ich dafür ja einen extra Kuss. Ach, ich schweifte schon wieder vom eigentlichen Thema ab.
 

Ich winkte meinen besten Freund nur mit einem leichten brummen und einem leicht genervten Gesichtsausdruck ab. Danny verschränkte die Arme vor der Brust und zog eine nachdenkliche Miene. Ich legte den Kopf schief und brachte ein genervtes, “Was?“, von mir. Danny grinste und wedelte mit seiner Hand in der Luft rum. Da viel mir das erste Mal auf, das ja gar nichts von Kati zu sehen, oder zu riechen war. Stimmte ja. Heute Morgen hatte ich noch diesen abscheulich süßlichen Geruch von Erdbeeren in der Nase. Nun war er verpufft.

„Nichts, nichts.“, ich verzog eine wieder das Gesicht. „Das hätte ich an deiner Stelle auch behauptet. Wo ist eigentlich deine Freundin?“, fragte ich mal nebenbei. Danny schaute von seinem Kakao auf und lächelte.

„Die ist heute mit Mia shoppen. Die Beiden scheinen sich wirklich wunderbar zu verstehen. Fast wie beste Freunde könnte man sagen.“, meinte er. Ich schaute ein wenig überrascht und zog eine Augenbraue nach oben. „Ich dachte immer, dass Sina ihre beste Freundin ist.“, vielleicht war ich aber auch einfach nicht ganz im Bilde was das anging. Naja so wirklich interessiert hatte ich mich auch nie dafür. Es war nur immer ganz gut nicht total dämlich und unwissend dazustehen. Immerhin war Kati ja auch eine Freundin von mir, auch wenn sich das hauptsächlich mehr aus dem Grund ergeben hatte, da sie nun mal die Freundin meines besten Freundes war. Trotzdem interessierte ich mich im Allgemeinen mehr für Danny. Er war schließlich mein allerbester Freund auf der ganzen Welt, auch wenn er manchmal einfach nur nervig war. Das schien allerdings zu einer Freundschaft wie unserer dazuzugehören. Selbst wenn außer Danny scheinbar niemand wusste, warum er ausgerechnet mit mir befreundet war. Ganz zu Anfang gab es auch noch böse Zungen, die versuchten ihm die Freundschaft mit mir auszureden. Doch das hatte ihn nie interessiert. Es interessierte ihn ohnehin gänzlich wenig was andere sagten oder dachten. Dazu kannten wir uns auch einfach schon viel zu lange. Wie ich bereits erwähnt hatte, hatten die Meisten einfach keine Ahnung und wenn man keine Ahnung hatte, sollte man wohl besser den Mund halten. Ich selbst verstand es ja manchmal nicht mal, aber ich wusste was ich an ihm hatte und er wusste offensichtlich auch, was er an mir hatte. Sonst würde er nicht mit mir befreundet sein.
 

„Hmm, ja eigentlich schon, aber wie Frauen eben sind, ändern ständig ihre Meinung und so. Und was ist mit Fynn?“, fragte Danny, wärent er sich weiter mit der Schoki vergnügte. „Der meinte er sei heute mit einem Freund verabredet. Wollten wohl shoppen oder so.“, bemerkte ich etwas angekratzt. Natürlich sagte ich, dass es okay sei, aber im Innerlichen war ich nicht wirklich begeistert davon. Trotzdem entschloss ich mich dazu auch mal „Ja und Amen“ zu sagen. Ich wollte nicht zu eifersüchtig rüberkommen. Gerade das viel mir schwer.

„Sag mal, kann es sein, das du total eifersüchtig bist?“, wollte Danny wissen. Ich schaute ihn ertappt an. „Also doch. Du bist praktisch wie ein offenes Buch. Vertraust du deinem Fynn denn so wenig?“, entkam es seinem plappernden Mundwerk. Ich schüttelte den Kopf.
 

„Doch sicher vertraue ich ihm, aber es macht mich trotzdem halb verrückt, wenn er sich mit anderen Kerlen rumtreibt. Ich sehe es ja schon, wenn wir unterwegs sind, wie er manchmal von Typen und Weibern angegafft wird. Ist ja nicht auszuhalten. Die schauen ihn an, als sei er Freiwild oder so.“, beschwerte ich mich lautstark. Danny schaute mich an, Ich schaute Danny an und schließlich schauten wir beide in die Menge der Leute, die uns blöd anglotzen. Danny machte eine Monsterfratze. Die war eigentlich eher niedlich, als angsteinflößend. Und das, obwohl ich Danny nie wirklich als „süß“ empfunden hätte. Er fiel eher in die Kategorie Kumpel Typ. Niemanden, den ich unbedingt mit dem Prädikat „süß“, oder „niedlich“ abstempeln könnte. Doch, das tat jetzt nichts zur Sache.
 

Mein bester Freund lehnte sich, mit einem zufriedenen Lächeln, in diesem kleinen, gemütlichen Sofastuhl zurück und schien sich seine Worte genau zurecht zulegen. Er grübelte, das sah ich ihm an. Er hatte dann immer so eine Denkerfalte an der Stirn. Schließlich beugte er sich vor zu mir und teilte mir seine Überlegung mit.

„Alex, du solltest dich glücklich schätzen, dass du dir einen Typen geangelt hast, der ganz offensichtlich heiß begehrt ist. So ein Glück hat schließlich nicht Jeder. Und es gibt doch echt schlimmeres oder? Natürlich hat alles seine Vor und Nachteile aber denk doch mal mehr an das Positive, als dich mit dem Negativen verrückt zu machen.“, er wedelte bei seiner Argumentation mit den Händen in der Luft rum und bewegte seinen Kopf dazu nickend im Tagt. Das sollte wohl noch die Überzeugung für seine Worte bekräftigen. „Außerdem denke ich nicht, das Fynn zu den Typen gehört, die sich einfach von irgendwem flachlegen lassen würden. Wenn ich das richtig beobachtet habe, ist er nicht halb so schüchtern wie er manchmal wirkt und weiß sich sehr gut selbst zu verteidigen.“, ja da hatte er eindeutig recht. Im Gegenteil. Fynn war eher der, der mich flachlegte und nicht umgekehrt. Anfangs fand ich das ein wenig schockierend, aber ich gewöhnte mich schnell daran und ich bekam immerhin auch guten Sex. Auch, wenn er im Allgemeinen eher der passive war. Das könnte man dann wohl als verkehrte Welt bezeichnen. Fynn sah so unschuldig aus. Wenn man ihn nicht kannte, könnte man doch glatt denken, er sei total verschüchtert und ängstlich, wenn es um so wie Sex ging. Aber…Pustekuchen. Es war das genaue Gegenteil der Fall. Hin und wieder war es schon unheimlich, wie er meine Gedanken erriet, wenn ich ihm am liebsten gleich vernaschen wollte.

Ich winkte ab. „Ja, schon gut, du hast ja Recht.“, brummte ich. Danny grinste darauf. „Aber sicher habe ich Recht, wie sollte es auch anders sein? Und jetzt mach nicht auf beleidigte Leberwurst. Freu dich lieber auf ein baldiges Wiedersehen mit deinem Schatz.“, darauf nickte ich nur.
 

„Fein, dann begrüß ihn doch einfach mal. Er betritt nämlich gerade den Laden mit so einem blonden Typen.“, lenkte Danny ein und zeigte mit dem Finger auf die Eingangstür. Sofort drehte sich mein Kopf in diese Richtung und musterte erst mal den Typen, sich neben ihm durch das Gemenge quetschte. Groß gewachsen und schlank, nicht hässlich jedenfalls. Das musste ich zugeben, wenn auch nicht gerne. Innerlich schnaubte ich. Ich dachte nur an meine Zurückhaltung, die soeben dahinschmolz. So wie Eis in der Sonne. Ich nannte diese Kombination dann einfach mal eine andere Version von „Verbotene Liebe“. Mal nebenbei…Wie konnte man sich überhaupt so einen Schwachsinn ausdenken?

Im Übrigen war Fakt, dass dieser Typ meinen Freund die ganze Zeit über so verknallt anlächelte. Ich konnte es sehen, weil Danny, Kati auch immer auf so eine Art anlächelte, was mich die erste Zeit über ziemlich angekotzt hatte. Im Nachhinein, konnte ich es jedoch voll nachvollziehen. Ich tat dies ja auch. Allerdings nicht bei anderer Leute Beziehung. Wie war das noch mal? „Gucken darfst du, aber gegessen wird zu Hause? “, Ich hoffte nur, dass der Typ sich darüber im Klaren war. Schließlich war ich nicht diese Sorte Typ die so verknallt war, dass sie aus Blindheit einfach alles zuließen, und dabei übersahen, wenn sich jemand an den eigenen Freund ranmachte. Da sah ich eher rot. Jetzt galt es Ruhe zu bewahren! Ich wollte ein guter fester Freund sein. Auch, wenn mir brav sein nicht unbedingt lag. Vor Allem die Höflichkeit war ein rotes Tuch für mich. Ich sah eigentlich keinen Grund dafür, dass ich zu jemandem, den ich gar nicht kannte und auch nicht wirklich kennenlernen wollte, nett sein sollte. Aus dem Blickwinkel konnte ich Danny sehen, der sich ein fettest Grinsen verkniff. Morgen in der Schule würde er mich sicher wieder vollsülzen mit den heutigen Ereignissen. Das kannte ich schon. Alles war also wie immer und das würde sich sicher auch so schnell nicht ändern. Dazu war Danny viel zu robust. Selbst wenn ich eine Woche lang die beleidigte Leberwurst spielen und ihn nur noch dumm anmachen würde, ja, selbst dann könnte Danny, alias mein bester Freund, es nicht lassen mich zu nerven. Und das Alles nur, weil er mich gut genug kannte, um zu wissen, dass ich manchmal ein totales Weichei war und nicht ewig diese Haltung bewahren konnte. Ich war eben ein Idiot auf ganzer Linie und er wusste auch das ich es hin und wieder auch übertrieb. Er war da oft nicht anders. Nur, das er vieles einfach mit Humor nahm, wärent ich innerlich vor mich hin brutzelte. Knurren und Fauchen gehörten wohl zu meinen besonderen Begabungen. Was schon armseelig und dennoch kümmerte mich das nicht wirklich.
 

Es dauerte nur wenige Minuten bis sich Fynns und mein Blick streiften. Ein Magischer Moment und auch der Teebeutel neben ihm glotze in unsere Richtung. Fynn samt Anhängsel kam auf uns zu. Beide hatten ein zufriedenes Lächeln auf dem Gesicht.

„Alex, Danny, ihr seid ja auch hier. Wie schön. Wir wollten uns einen Kakao gönnen. Peter, das ist Alex, und das ist Danny. Sie sind beste Freunde.“, stellte er uns vor. Dann glitt sein Blick zu Dannys Tasse und seine Augen strahlten Begeisterung aus. „Wie ich sehe hast du auch einen Kakao, Danny, wie schmeckt der so? Wir sind zum ersten Mal hier.“, fragte Fynn meinen besten Freund. Klang son‘ bisschen wie ein Werbesologen aus einer Kaffeewerbung .War wohl eine andere Version von, „Hallo Schatz, schön dich zu sehen.“ Aber stimmte ja, mich konnte er ja nicht fragen, schließlich war mir das heute einfach zu süß.

Danny strahlte natürlich wieder über beide Wangen und teilte fröhlich und munter sein Urteil mit. „Oh, ja der ist wirklich sehr lecker. Solltet ihr unbedingt mal probieren. Der Laden hier ist berühmt für seine Kakao-Spezialitäten. Echt Cremig, leicht und lecker.“, Fynn nickte. „Das hört sich gut an. Lass uns auch einen trinken Peter.“
 

Peter, was ist das denn für ein Name? Modisch echt der Hit. Was haben sich die Eltern nur dabei gedacht? Peinlich. Da hatte ich mit „Alexander“, ja echt noch Schwein gehabt. Na wenigstens etwas. Jedenfalls machten sich Fynn und Peter auf den Weg zum Tresen, wo man sich alles bestellen konnte.
 

Als ich wieder zurücksah, schaute ich genau in das Gesicht meines besten Freundes. Er hatte eine Gesichtshälfte in seine Hand gestützt und den Ellenbogen auf den Tisch gestützt. Sein Blick wirkte prüfend. So als suchte er nach einer Zornesfalte. Ja, Danny wusste natürlich Bescheid, über Alles. Fast unheimlich war das. Ich knurrte nur genervt und versuchte meine hart erkämpfte Fassung zu wahren und nicht durchzudrehen. Wenigstens nicht vor Fynn. Er war der Einzige für den ich meine Fassung bewahren würde. Für den ich den Netten spielen würde, wenn es sein musste. Cool bleiben und nichts sagen.
 

Nicht lange dauerte es, da kam Fynn auch schon wieder zurück. Er lächelte in die Runde. Ich bin mir sicher sie wollten sich hinsetzten. Nur leider war nur noch ein Stuhl da und da bot sich mir die Gelegenheit als strahlender Held dazustehen. Quasai als Retter in der Not.

„Oh, leider ist nur noch ein Stuhl da. Setz du dich ruhig Peter.“, hörte ich die Stimme meines Angebeteten sagen. Er war ja so rücksichtsvoll. Ganz im Gegensatz zu mir. Peter nickte und setzte gleich zu einem Vorschlag an. „Oh danke, ich habe da eine Idee. Du könntest dich doch…“, ich brauchte den Satz gar nicht zu Ende zu hören, um zu wissen, was er jetzt sagen wollte. Kam ja gar nicht in die Tüte! Dieser Blick, den Peter da hatte war ja wohl eindeutig! Ich war zwar ein Idiot, aber nicht total verblödet! So schnell ich konnte fasste ich Fynn an der Hand, sodass er seinen Blick wieder zu mir drehte.

Mit einem liebevollen Lächeln, sagte ich, „Hey Fynn, setz dich doch einfach auf meinen Schoß, ich trinke eh nichts, also passt das ja.“, Fynn strahlte und nickte. „Au ja, da hast du wohl recht, Alex.“, ja, geschafft. Ich hatte es geschafft als strahlender Held da zu stehen. Das war ja fast besser als Superman. Und um seine Nähe zu mir noch zu intensivieren, legte ich locker meine Arme um seine Hüfte und faltete vorne die Hände. So wie selbstverständlich. Was es ja auch war. Nur rein prophyaktisch wagte ich einen Blick zu Peter, um zu prüfen, was sein Blick denn so sagte. Und BINGO! Sein Blick sagte wirklich alles. Er schien fast ein wenig wütend und auch ein bisschen enttäuscht zu sein, über diese geplatzte Gelegenheit. Am liebsten hätte ich ihm die Zunge rausgestreckt, aber das wäre wohl mehr als kindisch gewesen. Ob er sich überhaupt bewusste war, das Fynn vergeben war? Und vor allem an mich? Fynn hatte mich ja nicht wirklich als seinen festen Freund vorgestellt. Wieso eigentlich? Naja, musste man ja jetzt nicht ausdiskutieren. Wenigstens hatte er sich gefreut, als ich ihm einen Platz auf meinem Schoß anbot. „Du Alex, der ist wirklich lecker. Du verpasst echt was.“, meinte er und klang dabei sehr zufrieden. „Hm, wenn du das sagst, dann stimmt es wohl.“, meinte ich.
 

„Und da hat er mehr als recht.“, stimmte Danny zu und schaute zu Peter. Vermutlich, um ihn mit irgendwas voll zu labern oder mit Fragen auszuquetschen. „Woher kennt ihr euch denn?“, wollte er wissen und nippte weiter an seinem Kakao. Peter überlegte nicht lange. „Wir waren fast zehn Jahre Nachbarn, bis meine Eltern mit mir weggezogen sind und tja vor einigen Tagen sind wir uns wieder über den Weg gelaufen. Das war eher reiner Zufall.“, erklärte er.

„Ach so war das.“, begann Danny. „Dann kennt ihr euch ja schon eine ganze Weile.“, Peter nickte. „Ja, das tun wir. Ich war wirklich überrascht, als wir uns trafen. Fynn ist ordentlich gewachsen.“, meinte er. Sicher wollte er noch so was sagen wie, das er jetzt auch noch besser aussehe, als ohnehin schon und wie niedlich er ist und so was. Zutrauen würde ich ihm das. Bei der Begeisterung, die mit jedem seiner Blicke mitschwang könnte es durchaus zutreffen. Aber da war er leider eine ganze Ecke zu spät dran. Tja, Pech nennt man das. Sein Blick wante sich wieder an Fynn. „Du Fynn, ich habe von einer guten Disco gehört, die tolle Musik spielen soll, hättest du Lust am Wochenende mit mir dahin zu gehen?“, der ließ ja wohl überhaupt nicht locker. Fynn schien zu überlegen. Jedenfalls sagte er eine ganze Weile nichts. Also übernahm ich das reden für ihn.
 

„Wollten wir am Wochenende nicht ins Kino? Ich wollte dich doch einladen.“, Danny schaute zwischen uns hin und her. Er wusste, dass, das nicht stimmte und dass ich mir diese kleine Notlüge nur überlegte, um diesen Typen loszuwerden. Fynn drehte sich ein wenig zu mir um. „Die Idee wäre gut, haben wir lange nicht gemacht, aber …ich würde auch gern etwas mit Peter machen. Schließlich habe ich ihn schon lange nicht mehr gesehen. Aber…“, er lief rot an und drehte mit seinem Finger Kreise auf meiner Brust. „…wenn du vielleicht auch mitkämst, wäre das ok?“, er schaute abwechselnd Peter und mich an. Und ich sagte mit Engelszungen einfach mal „Ja, sicher, wenn Peter das auch passt, wieso nicht?“, ich wäre auch ohne seine Einstimmung mitgekommen. Schließlich hatte Fynn diesen Vorschlag gemacht. Ich wartete gespannt seine Antwort und war überrascht.
 

Peter lächelte mich ziemlich beschissen oberfreundlich an, ganz so, wie ich es vermutet hatte und nickte dazu. Das war ja praktisch wie eine Liebes…äh Kriegserklärung. Genau an der Stelle, wo sich in den Zeichtrickfilmen jetzt ein Donnerblitz zwischen den Köpfen auftat, sprang Danny plötzlich auf. „Wie wäre es denn mit einem schönen Abend unter Freunden, die Mädels und ich könnten doch auch mitkommen.“, meinte Danny. Für den war das schon beschlossene Sache. Da konnte Peterle eigentlich nicht viel machen und das gefiel mir. Innerlich grinste ich vor lauter Schadenfreude.
 

„Also gut, wieso nicht, dann gehen wir alle gemeinsam. Treffen wir uns um 20:00 vor der Disco? Am Freitag?“, „Ja, das wäre toll.“, meinte mein bester Freund und auch Fynn nickte dazu.

Der Krieg mit dem Drachen hatte also begonnen, denn Peter mit diesem unheimlich modischen Namen, schaute schon ziemlich siegessicher und das kotzte mich irgendwie an.

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Hallo meine lieben Leser.

Endlich ist es wieder so weit und es gibt mal wieder ein Neues Kapitel. Es hat wirklich lange gedauert, da ich in letzter Zeit ne Menge stress hatte und auch mangelnde Motivation. Ich hoffe das neue Kapitel gefällt euch. Ich werde mich auch schleunigst rann machen an "Zerbrechliches Glück weiter zuschreiben.
 

LG Middy<3



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Jeschi
2011-07-04T14:15:38+00:00 04.07.2011 16:15
Hey, hey.
endlich geht's weiter. *_*
Das Keksbacken war ja mal totaler Zucker <3
Überhaupt sind die Zwei ja sooo süß. xD
Am Ende hatte ich allerdings richtig schlechte Laune. ;D Ich hasse Peter. T_T Aber Alex wuppt das schon... *ihn anfeuer*
^^
lg
Von:  Maldoran
2011-07-02T20:25:20+00:00 02.07.2011 22:25
Hallo Süße!

Uuuh... endlich gibts was Neues von den zwei süßen Schnuckeln! *freu*
Haha- und dann gleich ein so toller Einstieg mit dem Keksebacken. Mmmh... lekka! Ich mag Kekse. Und es war schön zu beobachten, wie sehr Alex in seinen kleinen, niedlichen Fynn mittlerweile verknallt ist und gar nicht mehr los kommt von ihm. Hach! *seufz* Sooo schön, kann da gar nicht genug kriegen. *schmelz*

Sooo. Peter also... hihi. Na, bin gespannt, was das noch gibt. Ach- der kann doch gar keine richtige Konkurrenz sein für Alex! Nö, das glaub ich einfach nicht. Ausserdem glaube ich, dass Fynn treu ist! Denn er liebt Alex genau so sehr, wie umgekehrt. *nick* Danny ist super; er durchschaut seinen besten Freund wirklich gut.

Ich halte Dir die Daumen, dass Deine Motivation länger bleibt diesmal und es schnell vorangeht. Denn ich freu mich nun schon total auf den Disco-Abend. Es gibt doch nix besseres, als wenn sich zwei Typen um einen anderen zoffen... haha! Lass es mal so richtig nett krachen. Und ich will dann bitte auch eine gaaaanz niedliche und schöne und nette Versöhnungs-Szene mit Alex und Fynn, falls es doch Ärger gibt im Paradies zwischendurch wegen diesem Peter... *wimper-klimper*

GLG
Vala


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