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Accept your past

and beginn to live
von

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Klärende Gespräche

„Darf ich reinkommen?“, fragte Shinn zögernd als er die Tür hinter sich wieder schloss.

„Tu dir keinen Zwang an.“ Kira setzte sich auf und sah seinen Besucher mit einer Mischung aus Verwunderung und Erstaunen an. „Brauchst du irgendetwas?“

Schnell schüttelte der junge ZAFT Pilot den Kopf. „Ich-“, setzte er an, „Ich muss mit dir reden.“

Diese Aussage überraschte Freedoms Piloten und er wusste nicht, wie er reagieren sollte. Worüber wollte Shinn mit ihm sprechen? Soweit er wusste, gab es nichts, was sie zu bereden hatten. Bemüht, sich nichts anmerken zu lassen, zwang er sich zu einem Lächeln. „Worüber?“

„Ich…“ Shinn senkte seinen Blick. „Also… Ich wollte mich entschuldigen, dafür dass ich dich letztens so angeschrien habe. Du hast dein möglichstes getan, um Athruns Leben zu retten und ich beschuldige dich, ihn umgebracht zu haben. Das war nicht richtig von mir.“

Verdutzt schaute Kira sein Gegenüber an. Mit jedem Wort, dass Shinn sagte, wurde sein Blick ungläubiger und seine Augen weiteten sich. „Du…?“

„Es tut mir leid, wirklich.“, wiederholte Shinn mit noch immer gesenktem Kopf. Als Kira näher hinsah, fiel ihm auf, dass die Hände des jungen Piloten zitterten. Der Sechzehnjährige ballte sie zu Fäusten, um es zu verbergen. Doch so recht wollte es ihm nicht gelingen, dass Zittern zu verbergen.

Freedoms Pilot hatte es längst bemerkt. „Deine Anschuldigungen waren gerechtfertigt. Ich habe Athrun wirklich an das Kriegsgericht ausgeliefert. Verhaftung und Verurteilung waren echt. Nur die Exekution war gestellt.“

„Trotzdem.“, widersprach Shinn während er sich neben Kira auf das Bett fallen ließ, „Du hattest von Anfang an nicht vor, ihn umbringen zu lassen. Es war nur so, dass dir nichts anderes übrig geblieben ist. So war es doch, oder?“

Kira nickte. „Hätten wir nicht so getan, als würden wir den Forderungen Plants nachkommen, hätte der Rat sich verselbstständigt. Wahrscheinlich hätten sie ihm in irgendeiner dunklen Ecke aufgelauert und ihn heimlich aus dem Weg geräumt. Wenn sie ihn aber für tot hielten, würden sie sich vorrangig auf die Erreichung ihres Vorhabens konzentrieren und ihn in Ruhe gelassen. Na ja… Jetzt wo herausgefunden haben, dass wir ihnen etwas vorgespielt haben, hat sich die Sache eh erledigt. Wie es aussieht ist Athrun wieder ihr Ziel. Momentan wissen sie nicht, wo wir ihn versteckt haben, aber es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis sie es herausbekommen. Der einzige Trost ist, dass Unato im Moment in Untersuchungshaft sitzt. Aber seine Familie mussten wir laufen lassen. Uns fehlen einfach die Beweise.“

Shinn starrte ihn geschockt an. „H- heißt das, Athrun ist immer noch in Gefahr.“

„Wie es aussieht sogar in noch größerer als vorher.“, ergänzte Freedoms Pilot, „Da wir die Exekution vorgetäuscht und den Rat belogen haben, können wir Unato nicht dafür belangen, dass er versucht hat, Athrun umzubringen. Wir können ihn lediglich dafür vor Gericht bringen, dass er auf mich geschossen hat.“

„Reicht das nicht?“, Shinn schlug mit der Faust auf die Matratze. „Ich weiß zwar nicht genau, welche Strafe auf gefährlicher Körperverletzung steht, aber ein paar Jahre Knast sollten es schon sein. Wo liegt das Problem?“

Kira seufzte. „Unato arbeitet nicht allein. Fast der gesamte Rat steht hinter ihm. Was wir erreicht haben, ist ein Tropfen auf dem heißen Stein, also bedeutungslos.“

„Sag doch was du willst.“, schnaubte Shinn, bevor er sich streckte und zum Fenster ging. Sein Blick fiel auf Lacus rosa Nachthemd, welches gemeinsam mit einem ihrer BHs und ihrem Morgenmantel auf ihrer Betthälfte lag. „Wem gehören die Klamotten?“, fragte er.

Augenblicklich bildete sich auf Kiras Gesicht ein schwacher Rotschimmer, ihm war es peinlich. Er hätte die Sachen wegräumen müssen, bevor er Shinn die Erlaubnis gab, das Zimmer zu betreten. Jetzt war es jedoch zu spät dazu und da er den jungen Piloten nicht belügen wollte, sagte er die Wahrheit. „Das sind Lacus’…“

„Ach so…“, entgegnete Shinn als sei es das Normalste der Welt, „Ihr wohnt ja zusammen.“

Einige Sekunden war es still. Shinn sah mit immer größer werdenden Augen zwischen Kira und den Klamotten der rosahaarigen Sängerin hin und her. Von Sekunde zu Sekunde verlor sein ohnehin schon etwas blasses Gesicht immer mehr an Farbe. Ihm klappte der Mund auf, jedoch schloss er ihn, nur um im nächsten Moment laut loszuschreien: „Du schläfst mit Lacus-sama in einem Zimmer in einem Bett?!“

„Sieht so aus.“, antwortete Kira ruhig während er sich dafür hasste, dass er sich nicht schnell eine Ausrede einfallen lassen hatte.

„Welche Beziehung hast du zu ihr?“, hakte Shinn nach, „Und sag jetzt nicht, ihr wärt nur gute Freunde, denn das kauft dir danach“ Er deutete auf die Kleidung. „keiner mehr ab.“

Freedoms Pilot senkte seinen Blick. Er fühlte sich ertappt. Shinn hatte herausgefunden, dass die Tatsache, dass er als ihr Bodyguard mit nach Plant gekommen war, nicht auf einer guten Freundschaft zwischen ihm und Lacus beruhte. Er wusste, dass mehr dahinter steckte und würde wahrscheinlich nicht eher aufgeben, bis er alles aus Kira herausgepresst hatte. Vielleicht war es besser, wenn er von vornherein die Wahrheit sagte, die gesamte Wahrheit. „Wir sind zusammen, okay?“

„Ach so, sag das doch gleich.“ Shinn nickte verstehend und grinste Kira freundlich an, „Irgendwie habe ich so etwas schon vermutet. Jetzt verstehe ich auch endlich, was Athrun damit gemeint hat, ich solle mich nicht zu sehr in euer Privatleben einmischen. Warum hat er es mir eigentlich nicht gleich gesagt? Das hätte die Sache sicher erleichtert...“

„Du weißt doch, wie er ist...“, erwiderte Freedoms Pilot leise, „Wenn er sich nicht vollständig sicher ist, dass alle damit einverstanden sind, sagt er es nicht. Außerdem ist es für Lacus‘ Image nicht gerade förderlich, wenn die Öffentlichkeit erfährt, dass sie mit einem wir mir zusammen ist. Es würde nur einen riesigen Skandal auslösen und ihren Ruf ruinieren?“

„Glaubst du das wirklich?“, ertönte die Stimme der rosahaarigen Sängerin nur etwa einem Meter von ihm entfernt.

Erschrocken zuckte Kira zusammen, nur um seine Freundin im nächsten Augenblick überrascht anzusehen. „Ich habe dich gar nicht hereinkommen hören...“

„Die Tür stand offen.“, meinte Lacus, während sie sich neben ihm auf das Bett setzte und sich gegen seine Schulter lehnte, „Ich habe einen Teil eures Gespräches mitgehört.“

Kira nickte, nicht wissend, was er darauf erwidern sollte. Ihm fehlten die passenden Worte, mit denen er aus Lacus‘ Ehrlichkeit antworten konnte.

„Ich gehe dann besser Mal wieder.“, murmelte Shinn mit hörbar unsicherer Stimme, „Luna fragt sich sicher schon, wo ich bin…“

Lacus lächelte freundlich, während Kira diese Äußerung gar nicht wirklich mitbekam. Er fühlte sich, als hätte man einen Schleier über ihn gelegt, der ihn daran hinderte, seine Umgebung wahrzunehmen.

„Dearka und Yzak haben mich angerufen“, führ die rosahaarige Sängerin fort, „und mir gesagt, was passiert ist. Sie klangen richtig aufgelöst. Sie machen sich Sorgen um dich, weil du einfach so abgehauen bist.“

Freedoms Pilot zwang sich zu einem Lächeln. Er wollte seiner Freundin keine unnötigen Sorgen bereiten. „Mir geht es gut.“, log er, „Ich hatte nur das Gefühl, nicht länger auf Amalfi﷓sans Grundstück bleiben zu können. Deshalb bin ich ein wenig durch die Stadt gelaufen und Shinn und Lunamaria begegnet.“

„Kira.“, flüsterte Lacus, „Ich mache mir Sorgen um dich. Das passt nicht zu dir. Warum hast du Amalfi-sama gesagt, dass du derjenige warst, der den Strike gesteuert hat. Was wolltest du damit erreichen?“

„Ich weiß es nicht.“, antwortete Kira ehrlich. Er griff nach Lacus’ Hand. „Ich hatte das Gefühl, es nicht länger ertragen zu können, ihn weiter zu belügen. Ich bin derjenige, der seinen einzigen Sohn umgebracht hat. Er hat ein Recht darauf, es zu erfahren.“

Lacus erwiderte den Druck um ihre Hand. „Ich weiß. Die Wahrheit findet immer ihren Weg ans Licht. Aber genau das ist es, was mir Angst macht. Ich habe Angst, dass der Rat von deiner Vergangenheit erfährt und sie dir etwas antun wollen. Vielleicht ist es besser, wenn ich ihre Bitte ablehne und nach Orb zurückkehre.“

„Würde das irgendetwas ändern?“, fragte Kira.

„Nein, ich glaube nicht.“ Lacus schloss ihre Augen. „Aber ich hoffe es. Du bist so ein netter Mensch. Ich finde es traurig, dass die anderen das nicht sehen.“ Sie beugte sich in Kiras Richtung und platzierte einen scheuen Kuss auf seine Lippen. Noch bevor er eine Chance hatte, ihn zu erwidern hatte sich die rosahaarige Sängerin schon wieder von ihm gelöst.

Freedoms Pilot brummte etwas unverständliches, woraufhin Lacus kicherte. Er lehnte sich nach vorn und gab den Kuss zurück. Jedoch dachte er nicht daran, ihn schon nach weniger als einer Sekunde zu beenden. Er ließ sich nach hinten auf das Bett fallen und zog seine etwas überraschte Freundin mit sich, wodurch sie auf seiner Brust landete.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  chrono87
2011-04-18T20:48:42+00:00 18.04.2011 22:48
oh wie süß.
lacus macht sich sorgen um kira. aber das ist verständlich, immerhin lieben sie sich und im moment ist sie wohl die einzige, die ihm den nötigen halt geben kann, denn athrun ist ja außer gefecht gesetzt und kann ihm nicht den rücken stärken.
sieht so aus, als würden beide nun auf der abschussliste stehen. athrun von orbs rat und kira von plants rat. nun ja, sie haben immer noch sich selbst und ihre freunde, die zu ihnen halten. hoffentlich reicht das aus. es wäre traurig, wenn einer von ihnen das zeitliche segnen würde.


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