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Accept your past

and beginn to live
von

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Eine helfende Hand

Allmählich begann Freedoms Pilot, seine Umgebung wieder wahrzunehmen. Er spürte, dass er auf einem harten Grund lag und nahm jetzt auch die Hände auf seinen Schultern wahr. Langsam öffnete er seine Augen, jedoch überrascht es ihn, einen schwarzen Haarschopf und rote Augen zu erblicken. „Shinn?“, fragte er mit schwacher Stimme.

Der junge Mobile Suit atmete erleichtert aus. „Na endlich. Ich dachte schon, wir müssten dich ins Krankenhaus bringen.“

„Wir?“, erkundigte sich Kira, der noch immer nicht ganz verstand, was gerade mit ihm los war, „Was ist passiert? Was tust du hier und wie bin ich hier her gekommen?“ Erst jetzt bemerkte er, dass er in einem Park neben einer Bank auf den Boden lag. Vorsichtig richtete er sich wieder auf.

Shinn schnaubte. „Wie es aussieht, bis zu zusammengebrochen. Ich war mit Luna spazieren und habe dich hier liegen sehen. Seitdem versuche ich, dich wieder zu Bewusstsein zu bekommen.“ Er stockte. „Warte Mal: müsstest du nicht bei Amalfi-san sein? Soweit ich weiß hat er dich und zwei aus dem Joule Geschwader zu sich eingeladen.“

Freedoms Pilot zuckte zusammen. Auf einmal erinnerte er sich wieder an die Geschehnisse der vergangenen Stunden. Sein Besuch bei dem Ratsmitglied, das Foto von Nicol, sein Geständnis und die Flucht.

„Kira!“, rief Shinn erneut, bevor er den Achtzehnjährigen erneut an den Schultern packte und drückte ihn auf die Bank. „Langsam mache ich mir echt Sorgen um dich. Ich meine, du brichst nicht grundlos mitten am Tag in einem Stadtpark zusammen!“

„Mir geht es gut.“, wehrte Cagallis Bruder sofort ab, „Ich habe mich nur ein wenig überarbeitet, das ist alles.“

Ein Mädchen mit kurzem roten Haaren kam auf die beiden zu. In ihrer Hand trug sie eine Flasche aus einem Getränkeautomaten. „Shinn!“, rief sie, als sie nur noch wenige Meter entfernt war, „Wie geht es ihm?“

„Luna…“, murmelte der junge Pilot erleichtert, dann wurde seine Gesichtszüge wieder ernst, „Kira ist wieder bei Bewusstsein, aber ich irgendwie habe ich das Gefühl, dass etwas nicht mit ihm stimmt.“

„Mir geht es gut, wirklich.“, wiederholte Kira, aber er stieß auf taube Ohren.

„Warum bist du dann nicht bei Amalfi-san? Was ist vorgefallen?“, hakte Shinn nach.

Orbs Ex-Admiral senkte seinen Blick. „Ich bin gegangen.“, antwortete er wahrheitsgemäß.

Der ZAFT Soldat ließ nicht locker. „Hatte das einen bestimmten Grund?“

Zuerst schüttelte Kira seinen Kopf, als er jedoch in das mahnenden Gesicht seines Gegenübers sah, überlegte er es sich anders und entschloss sich, die Wahrheit zu sagen, zumindest einen Teil von ihr. „Ich glaube nicht, dass ich in seinem Haus sehr willkommen bin, nicht nach dem, was ich getan habe.“

„Was meinst du?“, fragte Lunamaria, die sich bis jetzt aus dem Gespräch herausgehalten hatte zögerlich während sie sich ihr Haar aus dem Gesicht strich und ihm die Flasche hinhielt. „Ich habe sie dir eben geholt.“

„Danke.“, entgegnete Freedoms Pilot als er das Getränk entgegennahm, „Ich habe vor drei Jahren jemanden umgebracht, der ihm sehr nahe stand.“ Mehr konnte er nicht sagen. Ihm war es verboten, Informationen über den Strike weiterzugeben, auch wenn er sich nicht immer daran hielt. Aber den beiden konnte er es wirklich nicht sagen. Er kannte sie nicht einmal richtig, wusste gerade mal ihre Namen. Vielleicht würde er es ihnen später mitteilen, in ein paar Jahren oder so, aber nicht jetzt.

Lunamaria schluckte. „Weiß er davon?“

Kira nickte. „Ich habe es ihn vorhin gesagt.“, murmelte er leise.

„Autsch.“ Shinn schnitt eine Grimasse, versuchte die Situation etwas herunterzuspielen. „Wie hat er reagiert? Erfreut wird er sicher nicht gewesen sein. Was haben die beiden aus dem Joule Geschwader dazu gesagt?“

„Amalfi-san wollte es nicht wahrhaben.“. Cagallis Bruder reagierte nicht auf die Anspielung und bleib weiter ernst. Wütend auf die zwei ZAFT Soldaten ballte er seine Hände zu Fäusten. „Yzak und Dearka haben es schon vorher gewusst. Sie hätten es mir sagen sollen!“

„Wie jetzt?“, fragte Lunamaria hörbar verwundert, „Sie wussten davon und haben dich einfach in die Klinge laufen lassen? Ich wusste gar nicht, dass sie solche Arschlöcher sind!“

„Sie sind davon ausgegangen, dass ich die Verbindung zwischen den beiden nicht herausfinden würde, immerhin wusste ich so gut wie nichts über diese Person, nur seinen Vornamen. Ihr Vorhaben, es mich nicht herausfinden zu lassen, wäre auch aufgegangen, hätte in Amalfi-sans Arbeitszimmer nicht ein Foto von ihm gelegen. Was sie nicht wussten, war, dass wir uns kurz zuvor über den Weg gelaufen sind und ich sein Gesicht gesehen hatte.“, erklärte Kira, „Sonst hätte ich es wahrscheinlich nie erfahren. Athrun hat in den letzten drei Jahren nicht ein Wort darüber verloren und irgendwie habe ich das Gefühl, dass er dafür verantwortlich ist, dass Dearka und Yzak…“

„Ach so.“ Lunamaria setzte sich neben ihn auf die Bank. „Irgendwie fällt es mir das hier zu glauben. Ich habe dich immer als stark und unbesiegbar gesehen, aber das bist du nicht. Du hast die gleichen Sorgen wie jeder andere auch.“

„Wie kommst du darauf?“, fragte Freedoms Pilot, ohne eine wirkliche Antwort zu erwarten.

„Keine Ahnung.“ Die Mobile Suit Pilotin legte ihre Stirn in Falten. „Irgendwie habe ich das Gefühl. Du bist nicht anders als wir. Du bist auch nur ein Mensch.“

Auf Kiras Gesicht erschien ein schwaches Lächeln. „Was hast du denn bis jetzt geglaubt, was ich bin?“

„Ich- eh also…“ Lunamaria senkte verlegen ihren Blick. „Es ist nur so, dass du für uns unerreichbar bist. Von Anfang an warst du ein Idol, ein Vorbild, dem keiner das Wasser reichen konnte. Da habe ich irgendwann aufgehört, dich als einen normalen Menschen zu sehen.“

„Ach so.“, antwortete Cagallis Bruder. Innerlich versetzte Lunamarias Antwort ihm einen Stich ins Herz, denn wenn er ehrlich war, war er kein ‚normaler Mensch’, wie sie ihn gerade genannt hatte. Er unterschied sich von allen anderen, immerhin war er der ultimative Coordinator, geschaffen von Ulen Hibiki. Aber er sagte es nicht, sondern zwang sich zu einem freundlichen Lächeln.

„Vielleicht sollten wir dich besser nach Hause bringen.“, wechselte Shinn das Thema und für den Bruchteil einer Sekunde bekam Kira den Verdacht, dass er von seiner Vergangenheit wusste, dass er – durch welche Umstände auch immer – von dem ultimativen Coordinator﷓projekt erfahren hatte.

„Nein, es geht schon.“, wehrte Kira ab, da er ihnen nicht noch mehr Umstände machen wollte, „Ich bin in Ordnung, wirklich.“

„Ja und?“ Der junge Pilot verschränkte seine Arme vor der Brust. „Wir bringen dich trotzdem zurück, ob es dir nun passt oder nicht. Außerdem möchte ich Alex besuchen.“

„So ist das also.“ Freedoms Pilot erhob sich langsam von der Bank. Zwar hatte er gesagt, es ginge ihm wieder gut, aber in Wirklichkeit fühlte er sich noch nicht wieder vollständig normal. Es war als würde sein Körper verzweifelt gegen sein Gewissen kämpfen und es gab nichts, was er tun konnte, um das ganze zu stoppen. Wenn das so weiterging, war es nur noch eine Frage der Zeit, bis er erneut zusammenbrach. Er musste sich schleunigst etwas einfallen lassen. Seine Freunde durften es nicht mitbekommen, sie würden sich nur unnötig Sorgen um ihn machen. Das wollte er nicht, denn es gab nichts, was sie tun konnten.

Inzwischen war auch Lunamaria aufgestanden. Gemeinsam mit den beiden lief Kira zurück zum Hotel. Schon nach einigen Minuten stellte er fest, dass er sich weiter von diesem entfernt hatte, als anfangs geglaubt. Ihm war das bei seiner Flucht vom Grundstück der Amalfis gar nicht aufgefallen. Aber er hatte auch nicht wirklich auf seine Umgebung geachtet.

Als sie nach etwa einer Dreiviertelstunde endlich das Hotel erreicht hatten, war er mehr als nur erleichtert, denn er hatte den ganzen Weg lang nicht mit Shinn oder Lunamaria gesprochen. Zügig durchquerte er die Eingangshalle und fuhr mit dem Fahrstuhl in die Etage, in der sich sein Zimmer befand. Er schloss die Tür vor dem Gang zu diesem auf und lief ihn entlang. Erst als er direkt vor seinem Zimmer stand und dieses geraden öffnete, brach er das Schweigen: „Ihr findet euch sicher allein zurecht, immerhin warst du schon ein paar Mal hier. Im Kühlschrank sind ein paar Getränke. Bedient euch einfach. Lacus sollte auch bald zurückkommen, sie könnt ihr auch fragen.“

„Was ist mit dir?“, fragte Lunamaria besorgt.

Freedoms Pilot winkte ab. „Mir geht es nicht so gut. Ich lege mich jetzt erst einmal hin. Solltet ihr etwas brauchen, ruft einfach.“

„Okay…“, murmelte Lunamaria während sie sich neugierig in der teuer eingerichteten Wohnung umsah.

Kira drehte sich um und ging wortlos in das Schlafzimmer, was er sich mit Lacus teilte, und setzte sich erschöpft auf seine Hälfte des Ehebetts. Nach einigen Sekunden ließ er sich zurückfallen und verdeckte seine Augen mit seinem Arm. Er wollte es nicht wahr haben. Die Geschehnisse der letzten Stunden nagten so sehr an ihm, dass er sie am liebsten vergessen würde.

Nach einer Weile, für Kira hatte es sich angefühlt, als seien erst wenige Minuten vergangen, klopfte es zaghaft an der Tür und diese wurde geöffnet.

„Darf ich reinkommen?“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  chrono87
2011-04-10T15:39:32+00:00 10.04.2011 17:39
oh man.
okay, wer hätte auch gedacht, dass es kira so mitnehmen würde? er wirkte immer so stark und doch hat er sein wahres gesicht nur zwei menschen gezeigt: lacus und athrun.
doch nun liegt athrun flach und hat es bisher immer vermieden mit ihm darüber zu reden, sodass kira völlig auf sich selbst gestellt ist. auch wenn shinn und luna alles tun würden, um ihn aufzuheitern, wird es ihnen nciht gelingen, denn kira ist ein mensch, der andere nciht gerne mit seinen sorgen beläsigt.
trotzdem würde mich interessieren, wer da ins zimmer kommt. ich tippe aber auf shinn, weil er am ehesten sich in kiras situation versetzen kann und ja von kiras herkunft weiß.
Von:  Angelstar91
2011-04-10T14:24:17+00:00 10.04.2011 16:24
Kira tut mir so leid :(
Er wollte nie Teil des Krieges sein. Er hat das ja damals nur getan, um die anderen zu beschützen
Und jetzt quält ihn das alles so
Aber wer kam denn jetzt ins Zimmer?
Athrun (nee, der müsste doch ans Bett gebunden sein) Luna? Shinn? Lacus?
Hoffentlich können die anderen ihm irgendwie helfen


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