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Ich wünschte, ich könnte noch einmal von vorne beginnen
von

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Blick in die Vergangenheit

Blick in die Vergangenheit
 

Ich frage mich wirklich, ob das alles ein Zufall war, dass Amerika sich wieder in ein kleines Kind verwandelt hatte… ich meine… mal abgesehen davon, dass er in dieser Zeit wieder bei mir wohnte, hatte sich doch nichts geändert. Wenn sich der Zauber oder Fluch sich wieder aufheben würde, dann würde er mich doch wieder alleine lassen. Es würde sich nichts, rein gar nichts an unserer „Beziehung“ ändern!
 

„Arthur?“
 

Ich sah auf. Gerade hatte ich mich so schön in mein Bett gekuschelt und hing meinen Gedanken nach, da stand der Kleine in der Tür, ein Kissen fest umklammert, den Blick gesenkt, als hätte er etwas Schlimmes angestellt.

„Kann ich… bei dir… schlafen?“, fragte er mich schließlich nach einigem Zögern und ich meinte einen kleinen Hauch Rosa auf seinen Wangen gesehen zu haben. Ich musste bei dem Anblick schmunzeln. „Hast du etwa eines meiner Bücher gelesen?“, fragte ich ihn, weil ich eine leise Ahnung hatte, so wie er zitterte. Er nickte nur kurz. Die Angst vor Geistern konnte ihm wohl niemand austreiben. „Na komm her…“ Ich hob meine Bettdecke an. Keine zwei Sekunden später war er an meiner Seite und hatte sich an mich gekuschelt. Das Zittern ließ etwas nach. „N-nicht e-einschlafen!“ Er wirkte wirklich etwas verängstigt.,. als ich nur einen kleinen Moment die Augen geschlossen hatte. „Schon gut. Ich warte bis du eingeschlafen bist, ja? Solange passe ich auf dich auf“, versicherte ich ihm und strich sanft durch sein Haar. Doch anscheinend war das nicht genug. Immer wieder blinzelte er, um sich zu vergewissern, dass ich auch wirklich noch nicht eingeschlafen war. Schließlich seufzte ich ergeben und begann leise ein Lied zu singen…
 

~You would not believe your eyes

If ten million fireflies

Lit up the world as I fell asleep

Cause they fill the open air

And leave teardrops everywhere

You think me rude, but I would just stand and stare
 

I'd like to make myself believe

That planet earth turns slowly

It's hard to say that I'd rather stay awake when I'm asleep

Cause everything is never as it seems~
 

Komisch, dass er nicht protestierte. Sonst sagte er doch immer zu mir, dass er kein kleines Kind mehr sei und ich das gefälligst sein lassen sollte. Verwundert sah ich zu ihm und stellte fest, dass er doch tatsächlich eingeschlafen war. Ich lauschte seinen regelmäßigen, leisen Atemzügen und betrachtete ihn. Er sah so unschuldig aus… nein, ich korrigiere, er war unschuldig. Nun ja… ich war nicht ganz unschuldig daran. Denn ich war schon das ein oder andere Mal in Erklärungsnot geraten, wenn Amerika Francis erzählte, dass er schon oft mit mir geschlafen hatte, vor allem als Kind, wo er doch eigentlich nur meinte, dass wir zusammen in einem Bett geschlafen hatten... Wisst ihr wie das ist? Ich hätte im Boden versinken können. Aber… vielleicht konnte ich das noch nachholen.
 

~Flashback~
 

„England~!!!!“
 

Genervt verdrehte ich die Augen, als ich seine Stimme hörte. Was wollte er denn jetzt noch bei mir? Er hatte sich von mir losgesagt, mich verraten, kaltblütig hintergangen und verletzt. Diese Wunden waren immer noch frisch, er sollte endlich verschwinden!

„Was ist?“, keifte ich ihn verärgert an. Oh ja, sollte er doch spüren, dass ich seine Anwesenheit nicht ausstehen konnte. Aber ihn scheint es ja nicht zu stören, natürlich nicht! Kein bisschen sensibel… nun gut, bringen wir es hinter uns…
 

„Francis hat mir gerade etwas gesagt, was ich nicht verstehe und ich wollte ihn nicht fragen…“

„Komm endlich zum Punkt, Amerika!“, brummte ich.

„Was sind erogene Zonen?“
 

Ich wäre fast von meinem Stuhl gefallen. Nein, das hatte er mich jetzt nicht wirklich gefragt. Und dazu kam, dass er, ein erwachsener Mann, mich mit seinen blauen Augen anstarrte wie ein neugieriges Kind, das mehr als bereit war etwas Neues, Wichtiges fürs Leben zu lernen. Ich konnte nicht anders als ihn ungläubig anzustarren.
 

„Worüber habt ihr euch denn unterhalten?“

„Über Sternzeichen!“

„Häh????“
 

„Na ja… er meinte ich wäre ja Jungfrau, dabei bin ich doch im Juli geboren und deshalb Krebs, stimmt doch, oder?“

Innerlich klatschte ich mir mit der Hand an die Stirn. Wie naiv. Mir kam nun gleich der Gedanke, dass er in diesem Punkt noch ein Kind war. Warum hatte ich ihn eigentlich nicht aufgeklärt? Ach ja, ich hatte mich einfach nicht getraut, da er bei meinen seltenen Besuchen noch so klein war und ich es immer wieder aufgeschoben habe. Und später, als er mir dann die Unabhängigkeit erklärt hatte und der Krieg verloren war, das habe ich es ihm überlassen sich selbst aufzuklären. Man sagt ja „Learning by Doing“, nicht wahr? Und jetzt stellte er mich vor unvollendete Tatsachen.

„Also, was sind erogene Zonen? Wo liegen Sie? Hast du welche? Und warum sind sie da?“

Er war schon immer so neugierig und ungeduldig, wollte immer alles sofort wissen und stellte mir meist nicht nur eine, sondern gleich einen ganzen Berg von Fragen, sodass ich gar nicht so schnell antworten konnte.

„Halt mal die Luft an, Idiot!“, fuhr ich ihn an und legte eine Hand auf seinen Mund, „Ich werds dir erklären.“ Oder zumindest versuchen, ich war nicht besonders gut in solchen Dingen, Francis konnte das mit Sicherheit viel besser… aber… nein, gut, dass Amerika mich gefragt hatte. Wer weiß, was dieser Weinfreak mit ihm gemacht hätte? Aber ich wollte ihm doch nicht jetzt die ganze Geschichte mit den Bienen und den Blumen auf die Nase binden. Also… wie sollte ich denn am besten anfangen? Hm… ganz schön schwierige Sache so etwas…

„Nun, das sind ganz bestimmte Bereiche am Körper, auf die du besonders empfindlich reagierst, wenn du dort berührt wirst…“ So, das klang doch ganz plausibel. Ich hatte wirklich zehn Minuten gebraucht, um diesen Satz zustande zu bringen.
 

„Hm… dann hab ich wohl keine…“

„Sei mal nicht so überzeugt davon, du musst dich nicht selbst berühren, sondern jemand anderes!“

„Dann mach doch!“

„Wieso ich?“

„Weil du gerade angefangen hast zu erklären und ich das jetzt wissen möchte!“

„Das geht nicht!“

„Warum nicht?

„Weil das jemand sein muss, dem du vertraust und den du gerne hast!“

„Na, los, mach schon, England!“
 

Entweder hatte er meinem kleinen Vortrag nicht zugehört, oder er bestätigte durch sein Schweigen, dass er mir doch noch ein wenig vertraute… beziehungsweise gern hatte. Ich glaube, als ich das realisierte, bin ich etwas rot geworden, zumindest habe ich mich von ihm abgewandt.
 

„Hast du welche, England?“

„Nein.“

„Warum nicht?“

„Weil ich als Kind nicht geliebt wurde… meine Kindheit war keine besonders schöne Bilderbuchgeschichte… wie auch immer… es heißt, wenn man in seiner Kindheit viel Liebe erfahren hat, hat man ganz sicher welche.“

„Also habe ich welche?“
 

Grr, Idiot! Warum fragte er das auch noch? Hatte ich ihn denn nicht lieb gehabt? Dachte er das wirklich von mir? Wie deprimierend… Wahrscheinlich hatte er es verdrängt, alles, was ich für ihn getan habe, ihm beigebracht habe… so hatte ich ihn nicht erzogen!
 

„Ich werde dir zeigen, dass du welche hast!“, knurrte ich ihn an und deutete auf mein Sofa. Es war etwas ganz besonderes, ich nannte es Kuschelsofa*, da das eine Ende etwas breiter war, sodass man bequem zu zweit dort sitzen und die Beine hochlegen konnte, ideal zum Kuscheln. Na ja, eigentlich hatte ich es dazu nie benutzt, aber es war ein schönes Plätzchen, um sich dort an Regentagen niederzulassen, ein gutes Buch und eine Tasse Tee und schon war der Tag gerettet. Amerika gehorchte sogar und ich musterte ihn nachdenklich.
 

„Zieh das aus!“

„Bitte?“

„Du sollst dein Oberteil ausziehen, verstanden? Ich guck dir schon nichts weg!“
 

Pff, jetzt zierte er sich noch, dabei hatten wir in seinen Kindertagen noch zusammen gebadet… Jedenfalls zog er nur widerwillig sein Hemd aus und starrte mich abwartend an.
 

„Und? Wo liegen meine erogenen Zonen?“

„Das ist unterschiedlich, ich werde einfach experimentieren. Und wehe du beschwerst dich!“
 

Ich setzte mich nun zu ihm und legte meine Hand in seinen Nacken, um ihn dort zu kraulen. Man konnte ja nie wissen, wo sich empfindliche Stellen befanden… Zu meinem Erstaunen sagte er nichts dazu, als ich den Blick hob, hatte er die Augen geschlossen, er war doch nicht eingeschlafen, oder? Ich hielt in meiner Berührung inne, da blinzelte er und starrte mich fragend an. Nun, empfindlich war er da ja schon, aber für eine erogene Zone reichte das wohl eher nicht. Aber ich würde das im Hinterkopf behalten, vielleicht konnte ich ihn ja so zum Schweigen bringen, wenn er mir auf die Nerven ging.

„Nhn… England…“ Ich blinzelte, als er zusammenzuckte. Ich war gerade dabei seine Wirbelsäule entlangzufahren, als er plötzlich im Bereich der Lendenwirbel auf etwas reagierte. „Was ist denn?“, fragte ich leise, „Soll ich das lassen?“ „Ich… ich weiß nicht…“ Es klang verwirrt, also setzte ich meine Berührungen fort, immer wieder zuckte er leicht zusammen und gab einen Laut von sich, der sich irgendwann in ein zufriedenes Seufzen wandelte. „Was ist das, England? Mir wird ganz warm…“, versuchte er das Gefühl zu beschreiben und ich lächelte. Volltreffer. „DAS ist eine erogene Zone…“ Ich wusste nicht warum, aber es gefiel mir, wie er es genoss sich von mir berühren zu lassen. Schließlich hatte er sich so nahe an mich gedrängt, dass ich eine ziemlich eindeutige Beule an meinem Oberschenkel spüren konnte. Doch ehe ich mich versah lag er plötzlich auf mir und hielt mich fest. Die blauen Augen waren glasig, als er sich immer weiter über mich beugte, er wollte doch nicht… er kam immer näher… bis er schließlich… in meine Unterlippe biss. „Autsch!“, fuhr ich ihn verärgert an. „Ist es das, was du wolltest, England?“, fragte er mich grinsend.

Das was zu viel. Nun war ich an der Reihe, ich hatte ihn geschnappt und so schnell es ging in mein Bad befördert. „Hey, was wird das?“, fragte er, als ich ihn in der Badewanne absetzte. „Dein Gemüt ist doch aufgeheizt, nicht wahr?“, fragte ich ihn, während ich mit einer Hand nach der Duschbrause angelte. Sein Blick wanderte nun in Richtung seines Schritts und er machte große Augen. „Aaah! Was ist das? Mach das weg!!!“ Ich grinste ihn frech an. „Wie du es wünschst…“ Ich drehte das Wasser an, es war eiskalt und ich hatte Mühe, das zappelnde Amerika festzuhalten. Schließlich drehte ich es zufrieden wieder aus. „Warum so böse? Ich habe dein Problem doch behoben…“, meinte ich unschuldig, „Oh, eines noch… wenn du nochmals solche Fragen hast, dann lies es dir entweder durch und geh gleich zu Francis, Idiot!“ Dann verließ ich ihn mit Wut im Bauch…
 

~Flashback Ende~
 

Ich glaube nicht, dass er versucht hat, solche Begriffe nachzuschlagen. Und Francis wollte ich dazu nicht fragen. Aber wenn er selbst schon meinte, dass das Aufklären meine Aufgabe sei, ja dann… dann musste ich das ja noch nachholen…
 

„Arthur?“

Ich blinzelte, der Kleine sah zerknirscht zu mir auf. „Oh, habe ich dich geweckt?“ Er schüttelte den Kopf und kuschelte sich an mich. Ja, ich sollte auch etwas ruhen, ich hatte mir schon so viele Gedanken gemacht, das war nicht immer gut für mich. Ich zog ihn zu mir und begann ihn sanft im Nacken zu kraulen. Ein zufriedenes Lächeln legte sich auf die Lippen des Kleinen. „Niisan…“, murmelte er und ich machte große Augen. War ich wirklich… für ihn…? Mir kamen nun wirklich fast die Tränen. Wie lange hatte er mich nicht mehr so genannt? Und dieses Gefühl, das jetzt in mir aufkam… seit langem war ich wieder richtig glücklich, während ich den kleinen Alfred in meinen Armen hielt, ihn weiterhin kraulte, bis wir beide langsam ins Land der Träume glitten.
 

*Kuschelsofa: dieses Ding heißt wirklich so, es steht bei meinen Eltern zu Hause im Wohnzimmer und ist sehr gemütlich XD



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  chatterbox
2010-08-02T16:01:14+00:00 02.08.2010 18:01
:D *freu*
Ein neues Kappi und noch dazu ein so tolles!
Francis scheint ja richtig Spaß daran zu haben, Iggy in unangnehme Situationen zu bringen!
Klein Alfred ist so niedlich...
und der Inhalt vor Arthurs Büchern interessiert mich jetztXD
Was da wohl drinsteht?
Freu mich schon aufs nächste kappi!
Von:  taiyo83
2010-07-18T16:58:16+00:00 18.07.2010 18:58
>> „Ich werds dir erklären.“ Oder zumindest versuchen, ich war nicht besonders gut in solchen Dingen, Francis konnte das mit Sicherheit viel besser… aber… nein, gut, dass Amerika mich gefragt hatte <<

Ja... gut dass er Francis nicht gefragt hat, der hätte ihn mit Freuden aufgeklärt, und zwar "by doing", aber so richtig...
Und hrrrrrr~ diese Szene auf dem Sofa... meine Güte, Amerika schreit ja direkt danach! Da darf er sich nicht wundern. ^^


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