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Ich wünschte, ich könnte noch einmal von vorne beginnen
von

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Bruderliebe?

~
 

„Arthur… Arthur… wach auf!“
 

Eine sanfte Stimme war da, ganz nahe an meinem Ohr. Ein Schauer kroch meinen Rücken hinunter, ich habe es noch nie gemocht, wenn mir jemand so ins Ohr haucht. Ich blinzelte und sah in die unschuldigen blauen Augen des kleinen Alfred… Er lächelte, aber irgendetwas gefiel mir an ihm nicht, obwohl er so wie immer wirkte.
 

„Spielst du mit mir?“
 

Das war mittlerweile wohl sein Standardspruch geworden, seit ich ihn in ein Kind verwandelt hatte. Na ja, aber auch als Erwachsener war er noch ein großes Kind, zumindest in manchen Dingen. Ich frage mich wirklich, ob ich ihm das noch austreiben kann…
 

„Was möchtest du denn spielen?“
 

Er lächelte mich nur an, erntete darauf einen skeptischen Blick meinerseits, wobei sein Lächeln nur noch breiter wurde. Nein. Ich korrigiere: er grinste mich an. Das verhieß bei ihm nichts Gutes. Mir wurde nun nur noch unwohler bei der ganzen Sache. Was heckte der Kleine nun wieder aus?
 

„Pizza backen!“

„Das ist doch kein Spiel!“

„Doch, ist es wohl! Dreh dich mal auf den Bauch!“
 

Ich gehorchte, jedoch behielt ich ihn weiterhin im Auge, man konnte ja nie wissen.

„Also, ich backe jetzt eine Pizza. Jetzt knete ich den Teig durch…“, sagte er und begann mit einer Massage. Hm, dieses Spiel gefiel mir, ich war immer schon etwas verspannt, es war wirklich eine Wohltat für mich und ich schloss meine Augen.
 

„Jetzt wird der Teig ausgerollt… und verteilt…“
 

Hmmm… es war einfach wunderbar wie er so über meinen Rücken fuhr, er könnte noch weiter fortfahren…
 

„Und jetzt kommt die Soße!“
 

Er fuhr mit der flachen Hand über meinen Rücken, verteilte die imaginäre Soße überall auf meinem Rücken, sogar bis zu den Hüften, er strich hauchzart über meine Seiten und ich erschauderte erneut. Was zur Hölle tat er da auf einmal? Und warum hatte er auf einmal so große Hände? Hatte er die schon immer?
 

„Magst du Pizza Magharita, Arthur?“, hauchte er in mein Ohr, doch ich konnte ihm nicht antworten, denn ich spürte im selben Moment wie mir das Blut in den Kopf schoss… „Du willst noch mehr Soße? Die kannst du haben…“ Und wieder fuhr er über meinen Rücken, über meine Seiten… wieder diese wohlig warmen Schauer, die meinen Körper erzittern ließen. „Warte… es fehlt noch der Käse!“ Er tippelte mit seinen Fingern über meinen Rücken und ich atmete innerlich auf. Jetzt war er endlich fertig mit dieser dummen Pizza und ich konnte noch ein wenig dösen. „Jetzt muss die Pizza in den Ofen… sie soll schön heiß werden~!“ Wie bitte? Er grinste mich Unheil verkündend an. Nein, er war doch nur ein Kind, er konnte doch nicht… Und ob er konnte. Ehe ich mich versah, hatte er mich mit unglaublicher Kraft auf den Rücken gedreht und er streichelte sanft meinen Bauch, während er mit der anderen Hand meine beiden Arme festhielt... Nein, er war kein Kind mehr… er hatte sich wieder zum Erwachsenen gewandelt, seine blauen Augen musterten mich interessiert, sie stachen jetzt besonders heraus, da er keine Brille trug. „Alfred, hör auf damit!!!“, fuhr ich ihn an, doch er griff als Antwort frech in meinen Schritt und meine Forderung ging in einem Stöhnen unter. Ich wollte mich ihm doch nicht unterwerfen, ich war hier der Ältere, der Erwachsenere! Doch sein Griff war eisern und ich konnte mich nicht befreien, verdammt! Seine Hand schlüpfte in meine Hose und grinsend betrachtete er mich, während ich mich unter ihm räkelte.
 

„Das gefällt dir, was, Arthur?“, hauchte er mit seiner erwachsenen Stimme in mein Ohr, „Was für ein perverser, notgeiler großer Bruder du doch bist~“
 

~
 

„WAAAAAH!“

„Huh? Was ist denn los, England? Hattest du einen Albtraum?“
 

Ich musste wohl eingeschlafen sein. Man hatte mich zugedeckt, an meiner Seite kauerte Alfred und sah mich besorgt an. Was für ein Traum! Ich konnte es immer noch nicht fassen. Wieso träumte ich nur so einen Mist? Das war doch nicht normal!
 

„Nhn… ja… ich habe schlecht geträumt… geht schon wieder…“

„Mach dir keine Sorgen mehr! Ich bin doch dein Held und beschütze dich!“
 

Eigentlich hätte ich bei diesem Satz aufschnauben sollen. Er und mich beschützen? Tse… er hatte es doch nie getan, auch, wenn er es mir immer wieder oft genug als Kind versichert hatte: „Mach dir keine Sorgen, Arthur! Ich passe auf mich auf und wenn du wieder zurück kommst, dann bin ich groß und stark, dann werde ich dich beschützen!“ Das waren o-Ton seine Worte. Aber hatte er mich jemals beschützt, wie er es versprochen hatte? Natürlich nicht. Warum auch?

Aber dennoch konnte ich nicht anders als sanft lächelnd durch sein Haar zu streichen wie jedes andere Mal auch… irgendwie berührten mich diese einfachen Worte ja doch schon…

Doch mein Gedankengang wurde von einem leisen Brummeln unterbrochen, Alfreds Magen knurrte und er sah mich mit großen Augen an. Das war ihm doch ein wenig peinlich, was ich an dem leichten Rotschimmer auf seinen Wangen erkannte.
 

„Ich habe Hunger, Arthur.“

„Ich hab nichts mehr… du musst dann schon einkaufen gehen, aber mir kommen keine Burger auf den Tisch!“

„Och Mann… hmm… wie wärs mit einer Pizza zu Selbstbelegen?“

„NEIN!“
 

~
 

„Und jetzt wohnt er wieder bei dir?“

Ich hatte mich nun doch dazu durchgerungen Francis anzurufen, um ihm meine jetzige Situation zu schildern. Auch wenn wir uns nicht mochten, muss ich doch zugeben, dass er ein guter Zuhörer ist, er ließ mich ausreden und hatte das ein oder andere Mal einen guten Rat für mich, wenn es um die Lösung von Problemen ging. Wir saßen nun alleine in meinem Wohnzimmer, Alfred war einkaufen gegangen, nachdem wir uns nach langem Hin und Her auf Kartoffelecken geeinigt hatten.

„Was `ast du nur getan, Arthur?“ Ich bin mir sicher, dass er mir die haarsträubende Geschichte von meinem ausgesprochenen „Fluch“ nicht abnahm. Er sah mich lange nachdenklich an. Warum sagte er nichts? Ich hasste diese angespannte Stille!
 

„Liebst du ihn?“

„Was?“

Nun war es an mir ihn anzustarren. Warum diese Frage? War ja irgendwie klar, dass er so etwas fragen würde.
 

„Arthur, beantworte meine Frage: liebst du ihn?“

„Ist das nicht offensichtlich?“

„Umgeh nicht meine Frage, England!“

„Stell du nicht so intime Fragen, Frankreich!“

„Sag einfach die Wahrheit! Oui ou non, das ist doch nicht schwer!“

„Nein!“

„Also nein?“

„Nein, ich will nicht antworten!“

„Mon Dieu, Arthur, sei doch endlisch mal ehrlisch su dir selbst!“
 

Diese Worte trafen mich hart. Ich wusste, dass ich manche Dinge niemals anderen gegenüber zugeben würde, aber… mir selbst gegenüber konnte ich diese Frage doch beantworten, oder? Was war daran denn so schwer? Ich sah Francis an, der mich skeptisch musterte als könnte er nicht verstehen, warum ich so lange zum Antworten brauchte.
 

„Arthur…“

„Ruhe, ich denke gerade nach!“

„Aber…“

„Nein, ich will das jetzt nicht hören!“

„Du verstehst das alles völlig falsch!“

„Häh?“
 

Francis seufzte, da ich immer noch nicht begriff, worauf er hinaus wollte.
 

„Liebst du Alfred als Bruder?“, fragte er mich nun.

„Natürlich! Ich wird immer mein kleiner Bruder sein!“, kam es von mir wie aus der Pistole geschossen, da brauchte ich gar nicht zu überlegen. Nun lächelte er mich zufrieden an und erhob sich.

„Dann brauchst du dir keine Sorgen machen, Arthur… bei dir ist er bestens aufgehoben!“

„Francis…“ Ich war wirklich erleichtert, dass gerade er das zu mir sagte, ich lächelte ihn nun wirklich dankbar an.
 

„Aber eins verstehe ich nicht, warum ´ast du für deine Antwort so lange gebraucht!“

„Idiot!“
 

Lachend verließ er das Wohnzimmer, ehe ich mit einem Schuh nach ihm werfen konnte, ich glaube sogar, dass ich ein bisschen rot geworden bin. Ich musste ihm, gerade ihm nicht unbedingt von meinem Traum erzählen, der mich immer noch sehr beschäftigte…



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  chatterbox
2010-07-10T13:42:28+00:00 10.07.2010 15:42
ach ja...francis ist mal wieder so...XDfies!
ich mein... armer arthur! ich hätte den schuh schon längst nach francis geworfenXD
tja, hopffen wir mal, dass alfred nicht zu viele probleme macht:D
Von:  taiyo83
2010-07-06T19:58:27+00:00 06.07.2010 21:58
Oh... OH!! Bei dem Anfang dachte ich schon, das ganze läuft jetzt in eine ganz andere Richtung... aber zum Glück hast du es noch abgebogen. Amerika ist mir momentan (noch) zu unschuldig für sowas. ^,~
Und wie eiskalt Frankreich England wieder erwischt hat... der weiß doch genau, was los ist! ^^


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