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Liebe auf den ersten Biss!

von

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Die Prüfung!

Shizuka erwachte aus ihrem Trancezustand und blickte sich sofort um, nur um zu erkennen, dass sie nicht in Zero's Zimmer lag. Wo war sie hier? Irgendwie kam ihr dieses Schlafzimmer so vertraut vor, aber ihr wollte einfach nicht einfallen, woher sie diese Umgebung kannte.
 

Langsam richtete sie sich auf, vernahm nun auch leise Atemzüge neben sich und legte einen verwunderten Blick auf. Okay, nun hatte sie begriffen, wo sie sich befand. Sie war in ihrer Welt, in ihrem Schlafzimmer und neben ihr lag ein junger Mann mit hellblonden Haar und schien noch selig zu schlafen. Moment. Seine Gesichtszüge kamen ihr bekannt vor, aber sie traute ihren Augen kaum. War der junge Mann neben ihr wirklich Zero? Wieso hatte er kein silbriges Haar mehr? Vielleicht, um in ihrer Welt nicht zu sehr aufzufallen? Überhaupt, was machte sie hier?
 

Ihr fiel ein Fakt ein, welcher sie schlucken ließ und bedacht darauf, dass ihr Freund nicht wach wurde, stieg sie aus dem Bett, nur um in einen der Spiegel zu schauen, welche beim Kleiderschrank angebracht waren. Hart schluckte sie, als sie ihr Spiegelbild sah, welches nun mal die Realität wiederspiegelte. Ja, so war ihr eigentliches Aussehen. Warum? Warum war sie hier? Und noch schlimmer. Was war, wenn Zero wach wurde und sie so sehen würde? Konnte er dann immer noch sagen, dass er sie trotz allem liebte? War dies vielleicht die Prüfung, von welche diese Person gesprochen hatte? War dies nur ein dümmlicher Test, um Zero's Liebe zu testen? Langsam begann sie zu verstehen, warf nochmals einen Blick zu ihrem Freund rüber, welcher sich auf die andere Seite drehte und einfach weiter schlief. Gut, sie hatte noch ein bisschen Zeit, aber sie wusste, er würde sie später in dieser Gestalt sehen.
 

Langsam lief sie in den Flur und blickte sich um. Nichts hatte sich verändert und Shizuka begann sich zu fragen, wie viel Zeit wohl vergangen war. Rasch blickte sie auf den Kalender, welcher an der Wand hing, ehe ihr die Luft im Halse steckenblieb. Das konnte doch gar nicht sein, oder? Sie erinnerte sich, dass sie am vorherigen Tag mit ihrer Freundin noch telefoniert und gechattet hatte und danach war sie ins Bett gegangen. Und dann? Nun, sie war in einer ihr unbekannten und doch vertrauten Welt aufgewacht. Warum war hier keine Zeit vergangen? Wieso konnte sie sich diese Fragen einfach nicht beantworten? Nun, wenigstens hatte sie noch eine Bleibe, falls sie nicht in die andere Welt zurückkönne, obwohl sie hoffte, dass gerade dies nicht der Fall sein würde.
 

Ihre Augen suchten das Wohnzimmer ab, fanden zahlreiche Erinnerungen an ihr altes Leben, welche ihr ein Lächeln auf den Lippen zauberte. Auch wenn sie so viele schlechte Erinnerungen hatte, so hatte sie ebenfalls sehr Schöne erfahren. Schöne, in dem Sinne, dass sie durch Anime viele Dinge gelernt hatte. Mut, Selbstbewusstsein und einen klaren Blick. Warum hatte sie durch Anime so viele wertvolle Dinge lernen können? Sicher, ihre Eltern hatten ihr vieles versucht beizubringen, aber Selbstbewusstsein hatte sie nie lernen können. Nein, dies hatte sie aus zahlreichen Anime lernen müssen, bis zu dem Tag, an dem sie sich endlich gewehrt hatte.
 

"Ich habe völlig vergessen, dass ich eigentlich dankbar sein müsste..." murmelte Shizuka und betrachtete einige ihrer DVD's, welche feinsäuberlich auf einem Regal standen. Ihr erster Anime war Sailor Moon gewesen, jedenfalls erinnerte sie sich daran, wie sie mit dem Alter von zwölf Jahren immerzu vorm Fernseher gesessen war, nur um zu wissen, wie es dort weiterging. Dann, nach etlichen Jahren, Shizuka glaubte, sie war vielleicht Vierzehn gewesen, hatte sie Dragonball geschaut. Ja, sie erinnerte sich, dass sie in dem Alter erst Selbstbewusstsein gelernt hatte. Somit war Anime ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens geworden, um ihre Schwächen zu erkennen.
 

"Die meisten Dinge habe ich bei Dragonball gelernt und viel später... Es ist ja gerade erst ein Jahr her, dann hat man mich mit den Naruto-Wahn angesteckt". Shizuka knurrte, hatte sie diesen Anime vorher doch so sehr gehasst, aber durch ihre Freundin Jule, welche ihr immer wieder in den Ohren gelegen hatte, wie toll der Anime momentan war, hatte sie sich diesen auch angeschaut. Und es kam, wie es kommen musste. Sie hatte vieles in den Charakter Naruto sehen können. Viele Dinge, die sie so sehr verstehen konnte. Leid und Trauer, welche Naruto nur selten gezeigt hatte, aber welche Shizuka immer wieder hatte nachvollziehen können. Es war, als wäre ein unsichtbares Band zwischen ihnen entstanden und die Kleine wusste, wäre sie ihm vielleicht nur einmal gegenüber gestanden, so hätte sie aus seinen blauen Augen lesen können, wie er sich fühlte. Naruto und sie, sie waren sich in vielen Punkten so ähnlich.
 

Shizuka seufzte und fuhr sich durch ihr kurzes Haar. Ja, hier hatte sie wieder kurzes Haar. Wenigstens etwas, denn kurzes Haar war pflegeleicht und bis zur Schulter reichte auch die Länge, fand sie zumindest. Nochmals seufzte sie, ehe ihr Blick zu den DVD's zu Vampire Knight glitten. Warum war sie gerade bei Zero aufgetaucht und nicht in einer anderen Welt? Es hätte doch jede Welt sein können, oder? Warum gerade dort? Gut, es störte sie nicht, hatte sie doch nun einen lieben Freund, welcher ihr immer zur Seite stand, aber trotzdem. Zu gern hätte sie diese Frage beantwortet bekommen, aber sie fand auch nach weiteren zehn Minuten keine Antwort, weswegen sie den Fernseher einschaltete und es sich auf der Couch bequem machte. Es war so lange her, seitdem sie Fernsehen konnte, auch wenn hier nur eine Nacht vergangen war. Seltsam, fand Shizuka und seufzte ein weiteres Mal, ehe sie ihr Augenmerk einer Talkshow widmete. Wie sehr ihr das hier doch gefehlt hatte, wurde ihr nun erstmal bewusst.
 

Ein Zimmer weiter erwachte Zero aus seinen Schlaf, auch wenn er nicht genau wusste, warum er auf einmal so müde geworden war. Was war eigentlich passiert? Er erinnerte sich, dass Aidou seine Hand ergriffen hatte, aber dann? Er war durchsichtig geworden, ebenso Shizuka und dann war ihm Schwarz vor Augen geworden. Und nun? Er blickte sich in dem ihm unbekannten Zimmer um, setzte sich auf und wunderte sich, als er neben sich in den Spiegel blickte. Wie sah er denn aus? Hellblondes Haar und seine Augenfarbe war auch eine andere. Schließlich stand er auf, ging dicht an den Spiegel heran, nur um die Farbe Blau in seinen Augen zu erkennen. Okay, was auch immer hier vor sich ging, er würde vermutlich gleich Antworten darauf finden, oder?
 

Stimmen drangen an seinem Ohr, welche ihn zur Tür sehen ließ, die einen Spalt breit offen stand. Er befand sich hier scheinbar in einer Wohnung, aber wem gehörte diese? Leise lief er zur Tür, öffnete diese weiter und trat in den Flur. Sein Blick huschte sofort ins Wohnzimmer, indem er ein Mädchen sah, welches ihn noch gar nicht registriert hatte. Wer war das? Ihr Erscheinungsbild war äußerst ungewöhnlich, aber irgendwie kam sie ihm vertraut vor. Kurzes rotes Haar umrandete das Gesicht des Mädchens, während ihre volle Aufmerksamkeit den Stimmen gewidmet war. Wer unterhielt sich denn da?
 

Genauso leise betrat er das Wohnzimmer, sah sofort zu einen Kasten, welchen er natürlich identifizieren konnte. Ein Fernseher. Also schaute das rothaarige Mädchen Fernsehen und war deswegen so abwesend? Und nicht nur das. Sie schien Angst zu haben, denn er konnte diese Empfindung spüren. Angst, gemischt mit Aufregung. Was hatte das hier alles zu bedeuten? Er mochte nicht länger unbeachtet bleiben, weswegen er sich leise räusperte und sofort die Aufmerksamkeit des Mädchens bekam.
 

Blaue Augen blickten sofort in seine Richtung und nun hatte Zero das Gefühl, zu wissen, wer da auf der Couch hockte und ihn mit ängstlichen Augen musterte. Ein kleiner Mund konnte er sehr wohl erkennen, was eine Erinnerung in ihm wachrief. Shizuka hatte doch einst erzählt, wie ihr eigentliches Aussehen aussah, oder? Waren sie hier in ihrer Welt? Konnte er nun ihre wahre Gestalt in Augenschein nehmen und war Shizuka deswegen nervös und verängstigt zugleich?
 

"Starr mich nicht so an, Zero... Das gibt mir das Gefühl, als sei ich dir zuwider". Kalt kamen ihm diese Worte entgegen, weswegen er rasch um die Couch lief und sich neben Shizuka setzte. Gab er ihr mit seinem Starren wirklich dieses Gefühl? Ungewollt wahrscheinlich, denn er hatte sie nicht anstarren wollen. Es war doch nur, dass er erstmal mit dieser Situation klarkommen musste.
 

"Jessy... Das ist also deine wahre Gestalt? Ich konnte mir das nicht mal im Ansatz vorstellen und...". "Sag lieber nichts mehr, sonst verletzt du mich nur ungewollt. Ich weiß genau, was du gerade denkst. Du denkst, dass ich hässlich bin, nicht wahr? Warum sagst du das nicht einfach und dann verschwindest du wieder?". Zero traute seinen Ohren kaum, denn sie sprach mit solch einen kalten Ton. Warum? Dachte sie wirklich, dass er so über sie denken würde? Sicher, sie war nun nicht mehr die Hübscheste, aber seine Gefühle ließen sich dadurch doch nicht einfach ändern. Er liebte sie trotz allem, auch wenn er sich nun erstmal an ihr neues Erscheinungsbild gewöhnen müsste.
 

"Was sagst du denn da? Denkst du...". "Ich wollte nicht, dass du mich so siehst, verstehst du das? Jetzt, wo du mein wahres Aussehen kennst, da...". Weiter konnte Shizuka nicht sprechen, da ihre Worte in einen Kuss untergingen. Was passierte hier? Küsste Zero sie nun wirklich, obwohl sie nun so aussah? Warum? War es ihm wirklich egal, wie sie in Wahrheit aussah?
 

Nach wenigen Sekunden schloss sie ihre Augen, erhob ihre Hände und legte diese in seinen Nacken. Warum? Noch bevor sie richtig auf ihren Kuss eingehen konnte, löste er sich von ihr und blickte ernst in ihre blauen Augen, welche Unsicherheit ausstrahlten. "Dein Aussehen ist mir egal, Jessy. Ich liebe dich so, wie du bist. Wie kommst du nur auf solche Gedanken, dass ich dich jetzt nicht mehr lieben könnte? Warum versuchst du dich zu distanzieren, obwohl du doch wissen müsstest, wie ich über all das denke?".
 

Wohl wahr, musste Shizuka sich eingestehen, denn Zero hatte es ihr schon oft genug gesagt, wie er über ihr möglich wahres Aussehen dachte. Es war ihm egal und genau das versuchte er ihr nun zu sagen. Nur, warum kam sie damit nicht klar? Warum sagte ihr Verstand, dass sie vorsichtig sein müsste? Lag es vielleicht daran, weil er immer noch aussah, wie der Zero, den sie kennengelernt hatte? Außer sein Haar und die Augenfarbe hatte sich nichts verändert. Er besaß noch immer die gleichen Gesichtszüge, die gleiche Stimme und die gleiche Wärme, welche er ihr gerade schenkte.
 

"Zeig mir ein bisschen von deiner Welt, Jessy". Sofort blickte Shizuka wieder auf, sah in die blauen Augen, welche einen fordernden Ausdruck angenommen hatten. Er wollte ihre Welt sehen? Gut, wenn er das unbedingt wollte, dann würde sie ihm diesen Wunsch erfüllen. Hoffentlich waren keine Idioten unterwegs, welche erneut versuchen würden, sie mit irgendwelchen Worten zu verletzen. Ob sie mit ihm in diesem Aufzug rausgehen konnte? Er trug noch immer seine Schuluniform und diese sah ungewöhnlich aus. Egal, sie würde eh nur mit ihm ins Einkaufszentrum gehen. Mehr brauchte sie ihm vorerst nicht zu zeigen, oder?
 

"Ist dir mein Aussehen wirklich egal, Zero?". Noch immer unsicher sah sie ihn an, ehe er ein leichtes Nicken andeutete. "Natürlich... Du bist meine Freundin, ganz gleich, wie du aussiehst. Ich verstehe zwar nicht, wieso wir hier sind, aber ich habe dir doch gesagt, dass ich dich nicht allein in deine Welt zurückkehren lasse". Ja, Shizuka erinnerte sich noch gut daran, wie er das zu ihr gesagt hatte. Nun waren sie hier. Zwar wusste Shizuka nicht, wie lange sie hier in ihrer Welt bleiben mussten, aber das spielte nun auch keine Rolle. Er hatte seinen Standpunkt klargemacht und sie vertraute Zero's Worten.
 

Langsam erhob sie sich, lief zum Fernseher und schaltete diesen aus. "Einverstanden, ich zeige dir ein bisschen von meiner Welt. Sei dir bewusst, dass es hier anders ist, als in deiner Welt". Nickend erhob sich Zero ebenfalls, lief der nun Kurzhaarigen hinterher und betrachtete ihre Figur. Auch hier war sie sehr schlank, musste er zugeben. Nur ihr Aussehen war ein wenig anders, aber keinesfalls abstoßend. Zero fand sogar, dass ihre Augen sehr schön waren. Noch viel schöner, als in seiner Welt. Solch ein reines Blau, musste er sich eingestehen und sah Shizuka dabei zu, wie sie eine Tasche nahm und in dieser kramte.
 

"Gott sei Dank... Ich habe Geld hier. Dann können wir auch endlich unser Date haben, oder?". Zero legte ein seichtes Lächeln auf, ehe er ihr zunickte. Ja, er konnte nun mit ihr ausgehen, da hier die Regeln der Schule nicht galten. Warum auch nicht? Er könne sich in Ruhe ihre Welt anschauen, auch wenn er sich durch einen Blick durchs Fenster schon ausmalen konnte, wie weit die Technologie in dieser Welt schon war. Außerdem fand er allein in ihrem Wohnzimmer Dinge, die er zuvor noch nie gesehen hatte. Ob Shizuka ihm später noch einiges erklären könne? Bestimmt, doch nun wollte er erstmal ihre Welt sehen, um sich selbst ein Bild davon zu machen.
 

Sie waren gerade einige Schritte gegangen und Shizuka sah immerzu zu Zero rüber, welcher sich interessiert umblickte. Ob das für ihren Freund eine ganz neue Erfahrung war? Sicher, er kannte solche Dinge hier überhaupt nicht, oder? "Was ist denn U-Bahn?" fragte er am Rande, da er interessiert zu einer Treppe blickte, welche in den Untergrund führte. "Eine Straßenbahn, die unter der Erde fährt. Verkehrsmittel, mit dem die Menschen von A nach B kommen, verstehst du?" erwiderte Shizuka sachlich, denn anders konnte sie das auch nicht erklären. Hoffentlich stellte Zero nicht irgendwelche Fragen, welche nicht mal sie beantworten konnte. Ohnehin kam sie sich seltsam vor, wenn er solche Fragen stellte, auch wenn sie wusste, dass er nicht anders konnte.
 

"Ach so... Also eine Kutsche aus Metall?". Shizuka seufzte und ließ ihren Kopf hängen. Nun, in Zero's Welt gab es keine Auto's, denn er sah auch den großen Büchsen interessiert hinterher und stellte diesbezüglich viele Fragen. Ob er sich wünschte, dass es in seiner Welt auch so etwas gäbe? Nun, vielleicht in einigen Jahren vielleicht, aber bis dahin müsse noch einige Zeit vergehen, oder? Ihre Welten waren wirklich sehr unterschiedlich, dass wurde der Kurzhaarigen nun wirklich bewusst.
 

Bei einer Ampel blieben sie stehen und Zero fragte sich, warum sie nicht einfach über die Straße gingen. "Jessy...". "Wir müssen warten, bis die Auto's Rot haben... Ich denke nicht, dass du überfahren werden möchtest?". Zero schüttelte seinen Kopf und blickte erneut zu dem Ding, was Shizuka als Ampel beschimpft hatte. Wirklich tolle Technik, musste er zugeben und was ihn noch mehr verwunderte, war die Tatsache, dass er keine Vampire wahrnehmen konnte. Shizuka hatte Recht, es gab hier keinerlei Vampire, sondern nur Menschen in unterschiedlicher Kleidung. Hier schien wirklich alles vertreten zu sein. Von arme Menschen, bishin zu reichen Schnöseln.
 

"Guck mal... Wie ist die denn an so einen hübschen Jungen gekommen?". Shizuka verstärkte ihren Druck um Zero's Hand, schluckte ihren Ärger runter, da sie solche Sprüche ignorieren musste. Es war nicht so, dass sie Angst hatte. Nein, sie wollte jetzt nur keinen Stress machen, auch wenn Zero in die Richtung blickte, aus welcher die Stimme gekommen war.
 

Zero hatte sehr wohl verstanden, dass dieses Mädchen seine Freundin meinte. Zudem waren da noch zwei Jungs bei ihr, welche sich über Shizuka lustig zu machen schienen, da sie deutlich Grimassen zogen, auf welche Shizuka jedoch nicht reagierte. Warum?
 

"Hast du nicht mal gesagt, dass du dir so etwas nicht mehr gefallen lässt?" fragte Zero leise, ohne seinen Blick von den Jungs zu nehmen. Er konnte sich nicht helfen, aber Wut kochte allmählich in ihm hoch. Passierte so etwas täglich, wenn Shizuka vor die Tür ging? Nun bekam er ein Bild und er fragte sich, warum die Menschen so waren? Shizuka hatte doch gar nichts getan und trotzdem verhöhnten sie seine Freundin und verletzten ihre Seele.
 

"Ich muss sie ignorieren. Meine Mutter sagte mir immer, ich solle solche Menschen ignorieren, da sie dann irgendwann den Reiz an solche Dinge verlieren würden". Okay, dass konnte Zero sehr wohl nachvollziehen, aber diese Leute sahen nicht so aus, als würden sie je damit aufhören. Kurz entschlossen ließ Zero die Hand seiner Freundin los und legte einen wütenden Blick auf. Mittlerweile war es Grün geworden und Shizuka wollte gerade über die Straße gehen, als sie bemerkte, wie Zero auf das Mädchen und die beiden Jungs zuging. Gott, was hatte Zero denn nun vor?
 

"Was habt ihr für Probleme mit meiner Freundin?" wollte Zero wissen und sah in jedes Gesicht, welches nun Verwunderung wiederspiegelte. Das Mädchen grinste und versteckte sich hinter ihrem Freund, jedenfalls schien es so zu sein, während einer der Jugendlichen eine abfällige Geste machte. "Wir haben kein Problem mit ihr. Sie sieht halt nur hässlich aus und da stellt man sich die Frage, wie sie an einen Typen, wie du es bist, gerät. Stehst du etwa auf hässliche Mädchen".
 

Zero's Puls beschleunigte sich, da ihn diese Worte wirklich aufregten. Eigentlich hatte er diese Sache friedlich klären wollen, aber diese Worte ließen sich nicht ignorieren. Kein Wunder, dass Shizuka immer so war und dass sie vorhin so kalt mit ihm gesprochen hatte. Warum waren diese Menschen so? In ihrer Welt besaß sie ein normales Aussehen, aber Zero war sich einfach sicher, dass sie auch mit ihrem wahren Aussehen nicht so behandelt worden wäre, wie nun hier. Das überstieg einfach alles, was er je mitbekommen hatte. Nun verstand er auch, warum Shizuka Ray verprügelt hatte. Bei so etwas konnte man doch auf Dauer gar nicht ruhig bleiben, oder?
 

"Meine Freundin ist nicht hässlich. Sie sieht ungewöhnlich aus, das stimmt, aber sie ist keinesfalls hässlich". Die beiden Jungs begannen zu lachen und auch das Mädchen stimmte wenige Sekunden später mit ein. Shizuka ergriff Zero's Hand, zog ihn mit sich, ehe er sich von ihrer Hand losriss und einen der Jungen beim Kragen packte. "Jessy... Diese Typen haben nicht das Recht, dich derart zu verletzen. Ich hatte wirklich keine Ahnung, wie dein Leben ausgesehen hat, bevor wir uns getroffen haben, aber das hier macht mich rasend vor Wut". Shizuka schluckte und ergriff nochmals Zero's Hand, da sie ahnte, würde einer der Jungs noch ein falsches Wort erheben, würde dem Blondhaarigen die Hand ausrutschen.
 

"Bitte... Zero, lass uns einfach gehen". "Warum? Warum lässt du sie machen, was sie wollen? Solche Leute gehören eingesperrt". Shizuka seufzte, ehe sie nochmals an Zero's Hand zog und endlich ließ er von den Jungen ab, welcher zu Boden ging und nach Luft schnappte. Zero musste ihm wirklich die Luft zugeschnürt haben, aber dies geschah ihm nur Recht. Das Mädchen beugte sich zu ihrem Kumpel runter und warf einen verwunderten Blick zum Blonden auf, welcher noch immer wütend vor ihnen stand.
 

"Komm... Es ist Grün. Danke, dass du mir helfen willst, aber... Sie sind Abschaum in meinen Augen und es nicht wert, sich mit ihnen zu beschäftigen". Shizuka grinste und zog ihren Freund über die Straße. Zero war zwar nicht sonderlich zufrieden, da er diesen Leuten gern gezeigt hätte, dass man so nicht Menschen umging, aber wenn seine Freundin das wirklich nicht wollte, dann konnte er da auch nichts machen. Und dennoch wusste er, dass es der Kleinen schwergefallen sein musste, einzugreifen. Sicherlich hätte sie ihn am liebsten gelassen, aber hier herrschten vermutlich andere Gesetze, oder? Ja, vermutlich und bevor er sich eine Strafe einhandelte, weil er irgendwelche Typen verprügelt hatte, ließ er sich lieber von seiner Freundin belehren.
 

Nach wenigen Schritten verlangsamte Shizuka ihr Tempo und warf einen unsicheren Blick zu Zero hoch, dessen Miene noch immer deutlich Wut zeigte. Es war nicht so, als könne sie Zero nicht verstehen, aber er durfte nicht die Hand gegenüber solchen Leuten erheben. Außerdem, nicht weit von hier, war eine Polizeiwache und Shizuka hatte nicht sonderlich große Lust, wegen ihrem Freund, eine Aussage zu machen. Auch wenn sie sich gerührt fühlte, so sollte er seinen Ärger runterschlucken, so, wie sie es eben auch getan hatte. Gewalt war doch nur ihr letztes Mittel.
 

"Jessy, ich...". "Schon in Ordnung, Zero. Ich weiß, dass du mir nur helfen wolltest, aber Gewalt wäre die letzte Möglichkeit, die ich wählen würde. Hast du nicht mal gesagt, dass ich mich von so etwas nicht provozieren lassen soll?". Wohl wahr, dachte der Blonde sich insgeheim, ehe er sich mit der freien Hand einige Strähnen aus dem Gesicht strich. Ja, er hatte es damals zu Shizuka gesagt, weil Ray immerzu provokante Dinge gesagt hatte, bis eben der Bogen bei der Kleinen überspannt worden war. Nun wurde ihm bewusst, wie falsch sein Handeln gewesen wäre. Und trotzdem. Er persönlich fand, er hätte denen ruhig zeigen können, dass sie so nicht mit seiner Freundin umzugehen hatten.
 

"Da ist unser Einkaufszentrum, Zero. Da ich nicht weiß, wie lange wir hier sind, werde ich wohl ein bisschen einkaufen müssen. Du kannst dir also alles in Ruhe anschauen". Shizuka lächelte ihren Freund vielsagend an, da sie ihn vorerst auf andere Gedanken bringen wollte. Schnell über die Straße gehend, betraten sie das große Gebäude, welches von Innen sehr hell beleuchtet wurde. Zu Zero's Linken sah er einige Läden, während zu seiner Rechten das Gleiche zu sehen war. Noch nie hatte er so viele Läden auf einmal gesehen und alle boten unterschiedliche Artikel an. Deswegen war der Kleinen in seiner Welt auch die Auswahl zu mickrig vorgekommen, oder? Hier gab es weitaus mehr Modegeschäfte, als bei ihm in der Vorstadt.
 

"Du lebst also in einem Luxusleben, nicht wahr?" wollte Zero wissen und blieb bei einigen Geschäften stehen und besah sich alles genau. Manche Dinge kannte er nicht und einige konnte er doch ein bisschen identifizieren. Vor allem bei technologischen Geschäften blieb er stehen und besah sich alles. Seltsame Kästen standen da, auf dessen Bildschirm etwas Seltsames flimmerte. So etwas war ihm nicht bekannt, aber es rief seine Neugier wach, welche Shizuka stillen könnte.
 

"Luxusleben? Wie soll ich das denn verstehen? Wir haben hier halt nur eine größere Auswahl, als bei dir in der Vorstadt. Bei euch, dass erinnert mich irgendwie... An ein Dorf, wo gerade mal ein Laden steht und mehr nicht, verstehst du?". Zero wusste nicht, ob er dem zustimmen konnte, aber vielleicht hatte Shizuka damit sogar Recht. In Euthal gab es sogar mehrere Läden, als in ihrer Vorstadt. Also hatte es nichts mit Luxus zutun? Und dennoch, dieser Kasten wirkte auf ihn sehr interessant und er hätte sich gern solch einen gekauft, nur um so etwas Modernes zu besitzen, aber er konnte mit dem Preis nichts anfangen.
 

"Das ist ein Computer... Ich habe auch einen, nur eben kleiner. Man nennt das auch Laptop, oder eben Notebook". Sofort sah Zero zu seiner Freundin und sie konnte deutlich sein Interesse sehen, welches er ihr nun entgegen brachte. Gut, würde sie ihm später das weite Internet zeigen, da er so etwas wohl nicht kannte. Irgendwie amüsierte es ihn auch, dass er so neugierig auf die verschiedensten Dinge reagierte.
 

"Lass uns weitergehen. Unser Date steht noch aus, nicht?". Der Blonde nickte der Kurzhaarigen zu, schloss ihre Hand in seine und lief mit ihr weiter. Bei einem Café blieben sie schließlich stehen und Zero sah sich neugierig um. Eigentlich war er nicht der Typ, welcher sich alles anschauen musste, aber hier war alles so anders, als bei ihm. War es da nicht normal, dass er alles mit neugierigen Augen begutachtete?
 

"Komm schon, Zero... Wir setzen uns und da du kein Geld hast, lade ich dich ein". "Aber... Ich bin doch der Mann und müsste dich einladen" wollte Zero protestieren, aber er sah ein, dass er solches Geld, wie Shizuka es gerade aus ihrem Geldbeutel holte, nicht besaß. Wie dumm, musste er zugeben, aber wenn sie wieder in seiner Welt waren, dann würde er sie anständig einladen und natürlich auch die Rechnung übernehmen.
 

"Jetzt komm her und setz dich endlich". Shizuka konnte seinen Unmut sehr wohl sehen, aber er besaß nun mal nicht solches Geld und außerdem störte es sie nicht, dass sie ihn einladen musste. Sie hatte noch genügend Geld bei und musste sich demnach auch keine Sorgen machen. Zero setzte sich ihr gegenüber, nahm sofort die Karte zur Hand und las sich die Angebote durch. Die Hälfte von dem, was er hier las, kannte er nicht und deswegen sah er fragend zu Shizuka rüber, welche hin und wieder erklärte, um was für ein Getränk es sich handelte.
 

"Was darf ich ihnen bringen?" wollte ein Kellner wissen und so sah sich Zero gezwungen, rasch ein Getränk zu wählen. "Ein Milchshake, Schokoladegeschmack, wenn es geht". Shizuka grinste, ehe sie sich einen Latte Macchiato bestellte und der Kellner dies mit einem Lächeln quittierte. Mit der Bestellung verließ der Kellner den Tisch wieder und somit waren Zero und Shizuka wieder unter sich.
 

"Deine Welt bietet dir viele Möglichkeiten... Ich hätte nicht gedacht, dass es hier so viele Dinge gibt". Zero war wirklich überrascht, was es hier alles für Sachen gab, von denen er nicht mal zu Träumen gewagt hätte. Und diese Welt wollte Shizuka tatsächlich verlassen? Er konnte es sich ehrlich nicht vorstellen, aber vielleicht empfand er das auch nur so, weil ihm das hier alles so fremd erschien und seine Freundin das alles schon kannte?
 

"Findest du? Natürlich haben wir viele Dinge, aber das ist kein Vergleich zu dem, was es bei euch gibt. Hier gibt es keine Vampire und aufregend ist es hier eher selten". Es stimmte auch. Wenn hier mal was passierte, dann war Shizuka die erste Person, welche zuschauen musste. Gut, Schaulustige waren meist nervig und behindernd, wenn denn mal etwas Schwerwiegendes passierte, aber bei dieser öden Welt. Shizuka seufzte, ehe ihr ein Glas vor die Nase gestellt wurde, ebenso bei Zero, welcher sich sein Getränk genauestens beäugte. Die Kurzhaarige bezahlte sofort, ehe sich der Kellner wieder anderen Gästen widmete.
 

Zero probierte seinen Milchshake, fand sofort, dass dieser schmeckte und sah zu seiner Freundin rüber, welche in ihr Glas blickte. Irgendwas schien ihr zu missfallen, denn ihre Miene zeigte deutlich, dass ihr etwas nicht passte. "Was hast du, Jessy?" fragte Zero leise, beugte sich ein wenig vor und strich ihr über die weiche Wange. Sofort schmiegte sie sich an seine Hand, schloss ihre Augen und seufzte ein weiteres Mal.
 

"Ich will zurück... Ich möchte höchstens kurz nach Hause, ein paar Klamotten packen, die mir persönlich etwas bedeuten und dann sofort zurück". Zero wusste nicht, ob das möglich war, aber wenn es eine Möglichkeit gäbe, dann würde er diese sofort ergreifen. "Genieße doch erstmal unser Date und später denken wir darüber nach, in Ordnung?". Leicht nickte die Kurzhaarige und lächelte leicht, als Zero sich über den Tisch beugte und ihr einen sanften Kuss auf die Lippen hauchte. Ihm machte ihr Aussehen wirklich nichts aus. Warum nur? Wieso war Zero in ihren Augen perfekt?
 

Und dennoch, nach einigen schweigsamen Minuten durchbrach Shizuka diese angenehme Stille, da ihr Kopf einfach nicht frei wurde. "Zero... Es ist kein Zufall, dass wir hier in meiner Welt sind" erzählte sie leise, trank von ihrem Latte Macchiato und achtete auf seine Mimik, welche einen fragenden Ausdruck annahm. "Wie bitte? Soll das heißen...". "Diese Stimme, die Hanabusa und du mal gehört habt, sie sagte, wir müssten eine letzte Prüfung bestehen und deine Liebe auf die Probe stellen. Ich nehme an, damit ist mein Aussehen gemeint und deine Reaktion auf mich".
 

Der Blonde konnte nur schwer glauben, was Shizuka ihm da erzählte. Also war das hier alles kein Zufall, sondern eine Prüfung, wie die Kurzhaarige gerade beschrieben hatte? Und trotzdem. Er hatte seinen Standpunkt doch schon längst klargemacht, also warum waren er und sie dann noch hier in ihrer Welt? Sie müssten doch jetzt nur noch das Ritual vollziehen und dann war doch alles in bester Ordnung, oder nicht? Was verlangte man ihm noch ab? Was müsse er tun, um mit ihr in seiner Welt zurückkehren zu können?
 

"Verstehe... Was soll ich noch tun, damit diese Prüfung, wie du sie nennst, beendet wird?". Shizuka zuckte mit den Schultern, trank nochmals von ihrem Kaffee und blickte nachdenkend an die Decke. Wenn sie ehrlich war, so wusste sie das auch nicht. Immerhin hatte Zero deutlich gemacht, dass ihm ihr Aussehen egal war und er sie trotz allem liebte, aber was noch von ihm erwartet wurde, dass wusste sie nicht. Nun, so lange sie zusammen waren, sah Shizuka auch keinerlei Probleme. Vermutlich mussten sie abwarten, bis etwas passierte, oder?
 

Nach weiteren Minuten stand Shizuka auf, seufzte und nickte gen Ausgang. Zum Einkaufen hatte sie jegliche Lust verloren, denn bei sich in der Wohnung hatte sie noch einige Lebensmittel, um sich für die nächsten Tage zu versorgen. Wenn sie wirklich länger bleiben mussten, dann würde sie sogar morgen Früh aufstehen müssen, um zu ihrer Arbeit zu gehen. Tief seufzte Shizuka, denn dazu hatte sie eigentlich noch weniger Lust, als hier in ihrer Welt zu verweilen. Hier musste man hart arbeiten, um zu überleben und mit ihrem Handycap war das keinesfalls leicht. Nur schwer kam sie an Arbeit ran, machte sie doch momentan einen Euro-Job, da ihr nichts anderes übrig geblieben war.
 

Langsam liefen sie den Weg zurück und Shizuka überlegte, was sie gleich mit Zero tun könnte. Nun, er wollte das weite Internet sehen, jedenfalls schien er Interesse daran zu haben, also würde sie ihm alles zeigen, soweit es die Zeit ihr ermöglichte. Kaum schloss sie die Haustüre auf, schon traten sie in den Hausflur und stiegen die Stufen hoch, bis sie in den ersten Stock gelangten. Auch die Wohnungstür wurde langsam aufgeschlossen, ehe sie in die Wohnung eintraten und Shizuka ihre Sachen ablegte und sich vor ihrem Laptop setzte.
 

"Ist das dieser Laptop?". Die Kurzhaarige nickte, nahm ihr Notebook auf den Schoß und schaltete diesen ein. Interessiert folgte Zero ihren Treiben, war verwundert, da dort einige englische Worte standen, die er jedoch nicht verstand. Sicher, in der Schule hatten sie Englisch, aber nicht dieses fachliche Englisch, womit er nun konfrontiert wurde. Als endlich ein Bild, welches einen Typen darstellte, erschien, starrte Zero gebannt auf den Monitor.
 

"Wer ist der Typ?" wollte er wissen und zeigte auf das Bild, welches sich ihm bot. Shizuka grinste, glaubte sogar ein wenig Eifersucht aus Zero's Stimme zu hören, ehe sie mit breiten Grinsen seine Frage beantwortete. "Das ist L. Ich nenne ihn aber vorzugsweise Ryuuzaki". "Und wer soll das sein?". Shizuka seufzte und öffnete einen Ordner und deutete auf einige Bilder, welche diesen Jungen immer wieder zeigten.
 

"Er ist ein Meisterdetektiv und spielt seine Rolle im Anime Death Note. Wenn du magst, dann zeige ich dir eine Folge davon. Wie schon gesagt, daher kenne ich dich auch, Zero". Der Blonde nickte langsam, auch wenn Shizuka von dem Typen so prahlend erzählte. Ob sie den Jungen auch mochte? Vielleicht mochte sie ihn sogar so sehr, dass sie bereit wäre, den Typen zu treffen? Mürrisch lehnte er sich zurück, folgte Shizuka's Fingern, welche schnell und gekonnt über die Tastatur huschten.
 

"Kann es sein, dass du eifersüchtig auf Ryuuzaki bist?". Eigentlich hatte Shizuka sich nur einen Scherz erlauben wollen, aber nachdem Zero wütend den Kopf zur Seite drehte, bestätigte er ihre Vermutung. Kaum zu glauben, aber er schien wirklich eifersüchtig zu sein. "Wie niedlich... Vielleicht überlege ich es mir mit dem Ritual noch mal und helfe lieber Ryuuzaki im Fall Kira?". "Reite nur weiter auf mir rum, Jessy... Scheint ja so, als magst du den da mehr, als mich".
 

Shizuka kicherte, ehe sie sich einige Daten im Internet beäugte. Sollte Zero ruhig den Beleidigten spielen. Sie hatte nur einen Scherz gemacht, obwohl ihr L natürlich auch sympathisch war. Was wäre wohl gewesen, wäre sie nicht in Zero's Welt aufgetaucht, sondern in eine andere? Es hätte so viele Möglichkeiten gegeben, oder? Obwohl? Nein, bei Ryuuzaki hätte sie sich wahrscheinlich unwohl gefühlt, allein wegen der Tatsache, dass Kira dort jeden tötete, welcher sich ihm in den Weg stellte. Shizuka hang schon ein wenig an ihrem Leben und mochte nicht im Alter Mitte zwanzig sterben.
 

"Hier... Du darfst gucken, so lange du möchtest, in Ordnung? Ich mache uns inzwischen etwas Leckeres. Es ist lange her, seitdem ich normale Nahrung zu mir genommen habe". Zero sah der Kurzhaarigen hinterher, hörte nach kurzer Zeit Töpfe klappern und nahm einfach mal an, dass Shizuka sich in der Küche beschäftigte. Was hieß denn hier, normale Nahrung zu sich nehmen? Lag es vielleicht daran, weil seine Freundin solches Essen, wie sie es verspeisten, nicht gewohnt war? Mit den Schultern zuckend sah Zero wieder auf den Bildschirm und betrachtete den Film, wie er nun feststellen musste. Er verstand nicht mal, was da eigentlich vor sich ging, denn Shizuka hatte nicht mal eine Erklärung abgegeben.
 

Noch immer grinste Shizuka, während sie sich dazu entschlossen hatte, eine einfache Suppe zu kochen. Kochen war nicht ihr Ding, weswegen sie sich an einfachen Speisen versuchte und nicht an Menu's, welche aus fünf Gängen bestand. Nebenher hörte sie den Stimmen zu, kicherte an einigen Stellen, da sie die Folge keineswegs vergessen hatte. Ob Zero überhaupt verstand, was es mit dem Death Note auf sich hatte? Hatte er verstanden, dass wenn man einen Namen in das Notizbuch einträgt, der Eingetragene an Herzversagen, oder ähnlichem starb?
 

"Ich versteh kein Wort und der Typ nervt mich an mit seinem Gelächter. Der ist doch verrückt" murmelte Zero und setzte sich im Schneidersitz auf die Couch, nachdem er die Schuhe ausgezogen hatte. Nun, er hatte mittlerweile verstanden, dass wenn ein Mensch in dieses Buch eingetragen wurde, dieser Mensch an Herzversagen starb. Jedenfalls traf das des Öfteren ein. Unheimlich, musste er zugeben. Nur den Namen und das Gesicht des Menschen brauchte dieser braunhaarige Typ, um die Person zu töten. Was schaute sich Shizuka nur für kranke Sachen an?
 

Shizuka kam schließlich mit zwei Tellern ins Wohnzimmer, übergab eines ihrem Freund, welcher sich die klare Suppe besah. Kleine Nudeln schwammen herum und warteten nur darauf, verspeist zu werden. Doch bevor er anfing, wartete er auf seine Freundin, welche sich neben ihm setzte und nun gebannt auf den Bildschirm sah. Gerade schien dieser L, oder wie er sich auch immer nannte, einige Schlussfolgerungen zum Besten zu geben, weswegen Zero mürrisch begann, seine Suppe zu essen. Shizuka wirkte weggetreten und dass missfiel ihm wirklich. Noch nie hatte er sie so gesehen und vor allem hatte sie nie irgendwelchen Typen angestarrt, oder sonst was in der Art.
 

"Iss doch endlich deine Suppe und hör auf zu sabbern. Was findest du an dem?". Shizuka blickte zu ihrem Freund, welcher noch immer ein mürrisches Gesicht zog. Wie? Sie sabberte bestimmt nicht, auch wenn sie gerade mehr auf den Bildschirm achtete, als auf ihre Suppe, welche langsam abkühlte. "Ich mag seine Art, ganz einfach... Ich mochte schon immer das Außergewöhnliche, verstehst du?". Nein, das konnte und wollte Zero vielleicht gar nicht verstehen, weswegen er seine Suppe aß und nun einfach schwieg. Vielleicht sollte er vorerst den Mund halten und abwarten. Hoffentlich konnten sie bald zurück in seine Welt, denn er ertrug den Gedanken einfach nicht, dass Shizuka einen anderen Typen mehr mögen könnte, als ihm.
 

Wenig später spülte Shizuka die Teller und die Töpfe und ließ ihren Freund schmollen. "Ich verstehe Zero nicht... Ich darf mir doch wohl auch andere Typen angucken? Ich geh ihm ja nicht Fremd, oder so was". Überlegend sah Shizuka kurz zur Decke, während sie abwesend weiter die Teller spülte. Nun, vielleicht ertrug Zero den Gedanken einfach nicht, dass Shizuka noch an anderen Typen Interesse haben könnte? Und dennoch. Das war Irrsinn. Jeder durfte gucken, nur gegessen wurde zu Hause, oder nicht? Außerdem war Ryuuzaki für sie eh unerreichbar, also musste sich Zero auch keine Sorgen machen, oder?
 

Als sie fertig mit allem war, begab sie sich wieder ins Wohnzimmer und betrachtete Zero dabei, wie er einige Flüche von sich gab. Machte ihn der Gedanke wirklich fertig, dass sie nun mal Ryuuzaki auch mochte? Gott, wie eifersüchtig konnte man sein? Eifersucht war zwar süß und es bestätigte ihr, dass er sie wahrlich liebte, aber zuviel davon war Gift für eine Beziehung. Warum vertraute Zero ihr nicht einfach?
 

"Hast du kein Vertrauen zu mir, Zero? Eifersucht ist süß, aber zuviel davon nervt schon... Das heißt nun nicht, dass du mich nervst, aber... Ich mag eben auch andere Typen und damit musst du klarkommen. Du kommst doch auch damit klar, dass Hanabusa und ich befreundet sind". Zero seufzte, denn Shizuka hatte schon Recht damit. Warum vertraute er ihr nicht einfach und spielte nun den eifersüchtigen Freund, obwohl es eigentlich keine Gründe dafür gab? Sicher, sie mochte den Typen, welcher irgendwie seltsam wirkte, ganz zu schweigen von seinem Verhalten und seinen Eigenschaften, aber er musste deswegen wohl nicht eifersüchtig sein, oder?
 

Langsam setzte sich Shizuka zu Zero, lehnte sich an seine Schulter und beobachtete seine Mimik. Mittlerweile war es auch schon dunkel geworden und die Laternen erhellten das dunkle Wohnzimmer, da Shizuka die Lampe nicht eingeschaltet hatte. "Entschuldige... Ich vertraue dir schon, aber dein Blick hat nun mal etwas anderes gesagt". Vermutlich, denn ihr Blick wurde bei einigen Charakteren wohl ziemlich eindeutig, aber das hatte doch nichts zu heißen. Schwärmen durfte man doch, oder?
 

"Mag sein... Ändert trotzdem nichts daran, dass mein Herz dir gehört" murmelte die Kurzhaarige und nahm Zero's Lippen in Besitz. Rasch ging er auf ihren zärtlichen Kuss ein, spürte jedoch plötzlich eine Müdigkeit und ließ von seiner Freundin ab. Gähnend rieb er sich seine Augen, sah dann dabei zu, wie auch Shizuka sich ihre Augen rieb und mit einigen Handgriffen ihren Laptop abschaltete.
 

"Lass uns schlafen, okay?". Zero nickte dem zu, ließ sich rücklings auf die Couch fallen und zog seine Freundin mit sich. Erst wollte die Kleine noch protestieren, doch nach wenigen Sekunden war sie bereits ins Land der Träume gefallen, ehe Zero ihr unvermeidlich folgte. Eine Tasche hing an Shizuka's rechter Hand, hatte sie rasch einige Habseligkeiten eingepackt, welche sie im Falle eines Falles mitnehmen wollte. Auch ihr Laptop lag darin, hatte sie einfach alle Kabel eingepackt und schlief nun selig. Ob sie nun zurück in Zero's Welt konnten? Konnten sie nun endlich das Ritual vollziehen? Würden sie dann für immer zusammen bleiben können?



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  xXSakuraHarunoXx
2010-01-30T13:24:53+00:00 30.01.2010 14:24
zero ist in unser weld ah das ist ja so was wn toll^^.tolles ff feuhe mich auf die nächtsten die kommen werden^^.


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