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Du Bist Nicht Allein

Muss Rod eine Schwere Krankheit alleine überstehen?
von

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Gemeinsam

„Ich lege Ihnen heute den ZVK. Das ist Zentralvenenkatheter. Das ist ein kleiner Schlauch, das in den rechten Vorhof des Herzens vorgeschoben und außen an der Haut angenäht wird! So müssen Sie nicht jedes Mal neu gestochen werden!“, erklärte ein Arzt und deutete Bela kurz draußen zu warten.

So wurde Rod dieser Zugang gelegt und Bela daraufhin wieder hereingeholt.

„Das sieht ja echt ekelig aus.“, meinte Bela lachend und setzte sich auf Rods Bett.

„Ja. Und es tut auch so weh.“, murmelte Rod trocken und sah zu Boden.

„Oh, Das wusste ich nicht. Tut mir leid. Wann…wann beginnt die…Therapie?“, fragte Bela nun ernst.

„Gleich. Der Arzt holt nur noch meinen Cocktail. Dirk, du….du musst das nicht machen! Ich schaffe das auch alleine. Es werden lange Stunden werden, wo du war nicht viel machen kannst.

„Nein! Ich will bei dir bleiben. Und ich werde es auch. Und jetzt hör auf so einen Scheiß zu reden. Außerdem…Wie oft habe ich schon die Change dich mit so attraktiven nackten Oberkörper zu bewundern?“, fragte Bela lachend und hob seine Brauen, worauf Rod schwer schlucken musste. Was hatte das zu bedeuten? War das eine Anmache? Ach quatsch. Das war nur ein Scherz.

„So…Hier hat jemand Gift bestellt?“, ertönte plötzlich eine helle Frauenstimme.

„Steffi! Schön dich zu sehen.“, sagte Rod begeistert und grinste breit. Bela sah etwas verwirrt zu der Krankenschwester, die einen Beutel anschloss.

„Das ist mein Freund Dirk.“, erklärte Rod lächelnd.

„Bela. Ich kenne dein Soloalbum. Hallo, ich bin Steffi.“, stellte sich die blonde Frau vor und lächelte Rod leicht an.

„Du hast es also doch jemanden gesagt. Das ist gut. Wenn du nicht allein bist, wird es dir viel besser gehen.“

„Ach, sonst hätte ich ja auch dich.“, antwortete Rod lachend.

Nun sah Bela traurig zu Boden und meinte, dass er schnell auf Toilette wäre.
 

Erschöpft ließ sich Bela dort auf den Boden gleiten und vergrub seinen Kopf in seine Hände.

Wer war diese Steffi? Und was hatte sie mit Rod? Unbemerkt verließen Tränen Dirks Augen und er fing schwer zu schluchzen an.

„Bela?“, hörte er plötzlich eine helle Stimme.

„Verschwinde Steffi. Geh zu Rod und steh du ihm bei.“, meinte er trotzig.

„Mach mal auf!“, sagte die Schwester fordernd und drückte die Klinke hinter. Doch da abgeschlossen war, ging die Tür natürlich nicht auf.

„Bitte. Ich möchte dir etwas erklären!“

Angestrengt erhob sich Dirk und öffnete die Tür.

„Du bist eifersüchtig, hm? Beruhige dich. Ich weiß zwar nicht warum Rod das gesagt hat, doch das war nicht wahr. Er war bei jeder Behandlung alleine. Und ich habe ihm immer den Rat gegeben, sich einen Freund anzuvertrauen. Doch er wollte seine Freunde und Familie nicht damit belasten.“

„Ja, das habe ich auch bemerkt. Aber warum? Er will doch Hilfe!“

„Ja, aber noch mehr will er, dass seine Freunde ein Sorgenfreies Leben haben.“

„Er stellt uns über sich.“, schlussfolgerte Bela traurig.

„Ja…aber lass es nicht zu. Irgendwann wird das auch für dich zu viel werden… und dann wird Rod wollen, dass du gehst.“, erklärte Steffi ruhig und lächelte den Sänger schief an.

„Ich werde nicht gehen. Niemals. Ich werde ihn nie alleine lassen, denn wie schrecklich es auch immer ist, Rod beim Leiden zusehen zu müssen, es ist nichts gegen das Leid, dass er erlebt.“, sagte Bela stark und wusste nun was zu tun war.

„Entschuldige mich. Ich muss zu Rod. Der ist ja ganz alleine.“

Mit schnellen Schritten ging Bela in das Krankenzimmer und setzte sich wieder auf den freien Stuhl. Rod hatte seine Augen geschlossen, schien aber zu merken, dass Bela wieder zurück war, da sich ein Lächeln auf seinen Lippen bildete.

„Wie geht’s dir?“, fragte Bela liebevoll und drückte Rods Hand.

„Es geht. Aber ich muss ja noch drei Stunden durchhalten….Wo warst du so lange?“

„Am Klo!“, meinte Bela kurz und streichelte gedankenverloren über Rods Handrücken.
 

„Man, wenn ich gewusst hätte, dass so mein Leben aussieht, wenn ich in den 40ern bin, hätte ich nicht mir Drogen und Alkohol aufgehört.“, murmelte Rod plötzlich.

„Tja, dann würdest du jetzt aber auch im Krankenhaus liegen.“, sagte Bela bloß und verbarg ein lachen.

„Wie meints du?“

„Naja, die Mengen die wir uns reingezogen haben, da wären wir wohl Beide mal ins Koma gefallen. Vor allem 1989. Dieses Jahr hätte uns ja beide Mal fast erwischt“, erinnerte sich Bela lächelnd.

„Du meinst die Zeit, die wir am Bauernhof verbringen mussten? Ja, das war hart! Aber wir haben nie sechs Trips genommen.“, lachte Rod leicht. Beruhigt sah Bela seinen Freund an. Wie schön es doch war, wenn er mal lächelte. Das kam viel zu selten vor.
 

„Du Rod? Wenn ich jetzt nicht hier wäre, müsstest du dann die ganze Zeit alleine sein?“

„Es würden dauernd eine Schwester hereinschaue und gucken, ob ich eh noch nicht alles vollgekotzt habe oder wieder bewusstlos bin.“, erklärte Rod leise.

„Wieder? Du wurdest schon einmal bei so etwas bewusstlos?“, fragte Bela geschockt.

„Ja. Bei der ersten Behandlung. Mir wurde plötzlich schwindelig und dann war alles weg. “

„Oh Gott! Rod, wenn es wieder so wird, sagst du mir sofort bescheid.“, sagte Bela besorgt.

„Ja, Mama.“, meinte Rod lachend und hob seinen Kopf leicht um in Dirks Augen zu blicken. Doch plötzlich wurde Rods Miene ernst und er wurde weiß im Gesicht.

„Rod? Was ist?“

„Gib… Ne Schale. Mit ist schlecht.“, brachte Rod gerade noch heraus, dass Bela nach einer bereitgelegten Schale greifen konnte, sie auf den Polster stellte und Rod leicht drehte, sodass er sich laut erbrach.

Schnell setzte sich Bela hinter Rod und legte einen Arm um den Jüngeren. Beruhigend strich er ihm über den Rücken und sprach immer wieder liebevoll auf ihn ein.

„Dirk! Es tut so weh.“, stöhnte Rod leise und erbrach sich abermals, während Tränen über sein Gesicht liefen.

„Das ist doch nicht normal. Ich rufe einen Arzt.“, meinte Bela besorgt und wollte schon auf den Alarmknopf drücken, als sich Rod drehte und ihn in die Augen blickte.

„Doch, das ist normal. Das alles. Und es wird schlimmer. Aber so lange du bei mir bist, kann ich die Schmerzen ertragen.“, erklärte Rod und drehte sich wieder in die andere Position.

„Ich werde auch da bleiben. Aber ich möchte dir mal sagen, wie stark du bist. Das bist du wirklich. Ich könnte das nicht aushalten. Ich bin zu schwach dafür. Aber was du alles meisterst ist großartig. Vor allem wenn ich bedenke, dass du anfangs wirklich alleine warst. Doch vergiss nie, du bist nicht allein!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2009-12-31T14:24:29+00:00 31.12.2009 15:24
Mensch der Arme ö_ö;
Gut, dass Bela da ist <3
*weiterles*


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