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Du Bist Nicht Allein

Muss Rod eine Schwere Krankheit alleine überstehen?
von

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Die Wahrheit

Nicht viel hatte gefehlt, und dann hätte er mit der Hand durchgezogen und Farin eine Ohrfeige verpasst. Doch da entdeckte Bela etwas Feuchtes in den Augen des Gitarristen. Vorsichtig legte der Ältere seine Hand auf Farins Schulter und stütze ihn, als er ihn auf die Bank gleiten ließ.

„Schon gut. Tut mir leid, aber ich bin auch gerade total fertig. Erst redet Rod Wochen nicht mit mir, dann nehme ich an, dass ihr was miteinander habt, dann vermute ich dass er Kokst und jetzt erfahre ich, dass Rod eine Chemotherapie macht. Ich will doch nur endlich erfahren, was mit ihm ist.“, erklärte Dirk verzweifelt und setzte sich zu Jan.

„Er…Er ist krank…“, setzte Jan an, wurde aber von einem Arzt unterbrochen, der gerade auf die Beiden zukam.

„Entschuldigung? Gehören Sie zu Rodrigo Gonzalez?“, fragte dieser freundlich und blickte auf seine Unterlagen. „Er hat sich einen Infekt eingefangen. Durch Aufregung kann es da schon mal zu einem Fieberausbruch kommen. Es ist nichts Gefährliches, aber durch die geschwächten Weißen Blutkörperchen könnte es gefährlich werden, wenn er eine Grippe bekommt. Wir werden ihn aber die nächste Nacht hier behalten und morgen kann er dann nach Hause…Aber nur wenn er auch dort bleibt! Das heißt, dass er die Wohnung dann nicht verlassen darf, bis der Infekt 100 Prozentig abgeklungen ist.“, sagte der Arzt streng.

„Klar, ich werde mich um ihn kümmern.“, sagte Bela sofort, was Jan nun auch zum lächeln brachte.

„Okay… Die nächste Chemotherapie würde am Donnerstag stattfinden. Die werden wir auf unbestimmte Zeit verschieben.“, erklärte der Arzt noch, bevor er Farin und Bela zu Rods Zimmer brachte.
 

„Geh du rein. Und klart das! Immerhin weißt du immer noch nicht welche Krankheit er hat.“, sagte Farin großzügig und setzte sich vor dem Zimmer auf einen Stuhl.

Aufgeregt, wie beim ersten Date ging Bela in den Raum und blickte auf Rod, der ruhig atmend und mit geschlossenen Augen im Bett lag.

Vorsichtig setzte sich Bela an Rod´s Bett und umschloss mit seiner Hand fürsorglich die von dem Chilenen. Wie zerbrechlich der Jüngere doch aussah. Und langsam setzte sich der Gedanke in Belas Kopf, dass er es vermutlich auch war.

Plötzlich bewegten sich Rods Lieder und er sah verwirrt zu Bela.

„Wa…Was…?“, stammelte der Bassist.

„Alles, okay. Du bist im Krankenhaus. Alles wird wieder gut.“, sagte Bela beruhigend und streichelte über seinen Arm.

„Du machst also eine Chemotherapie! Da lag ich mit meiner Koksvermutung ziemlich Falsch, hm?“, sagte Dirk leise.

„Du…du weißt es?“, fragte Rod traurig.

„Nein. Ich weiß nur von der Chemo. Bitte erzähl es mir, Rodrigo. Bitte.“, sagte Bela schon beinahe flehend.

„Ich…Du sollst nicht auch noch damit belastet werden. Es ist besser, wenn du es nicht weißt.“

„Besser für wen?“

„Für dich…dass ist für mich das wichtigste...“, erklärte Rod traurig.

„Aber da liegst du falsch! Ich halte es nicht mehr länger aus, wenn ich nicht weiß, was mit dir ist. Rodrigo, bitte. Ich möchte es wissen. Und du willst doch auch, dass ich es weiß. Bitte, Rod. Ich kann dir helfen. Ich möchte dir helfen. Und ich werde dir helfen. Du musst es nur zulassen.“

„Dirk, ich….ich…“, stotterte Rod und eine Träne verließ sein Auge.

„Sag es mir einfach. Wir schaffen das zusammen!“

„Ich….Ich habe Leu…Leukämie…“, brachte Rod schluchzend heraus und blickte traurig auf die Bettdecke, während Bela leiste seufzte.

Der Drummer hatte so etwas in der Richtung schon geahnt, konnte und wollte das aber nicht glauben. Doch jetzt war es ausgesprochen. Es war wahr. Und jetzt musste er ein Versprechen einlösen.

„Wir schaffen das. Du…machst schon eine Chemo? Also stehen deine Changen doch gut…oder?“

„Naja. Wenn die Therapie anschlägt werde ich es höchstwahrscheinlich schaffen. Wenn nicht…dann…ich stehe schon auf der Warteliste für eine Knochenmarksspende. Nur habe ich eine sehr seltene Blutgruppe… Und da gibt es irgendwelche Werte die noch zusätzlich passen müssten. Das macht es noch schwerer einen Spender zu finden.“, erklärte Rod tonlos und blickte nun zum ersten mal nach langer Zeit direkt in Dirks Augen.

„Wir finden einen Weg.“, sagte Bela eindringlich und zog Rod zu sich. So stark wie möglich umarmte er den Jüngeren und sprach immer wieder beruhigend auf ihn ein.
 

„Nimm die noch.“, sagte Bela fürsorglich und legte Rod eine Tablette in die Hand.

„Ich kann aber nicht mehr. Ich muss von dem Scheiß immer kotzen.“, antwortete Rod traurig und sah Bela in die Augen.

Seit drei Wochen wusste Bela nun was Rod fehlte und seitdem war er beinahe rund um die Uhr bei ihm. Aber Rod verlangte, dass er wenigstens Nachts nach Hause fuhr. Der Ältere musste auch Zeit für sich haben.

„Bitte, du musst sie nehmen. Als Vorbereitung für die nächste Chemotherapie.“, erklärte Bela streng und legte die Pille in Rods leicht geöffneten Mund. Dann setzte er ein Wasserglas an dessen an und kippe es leicht, sodass Rod trunken und die Tablette schlucken musste. Grinsend setzte sich Bela nun zu Rod auf das Bett und betrachtete den Jüngeren.

„Du siehst heute etwas besser aus. Nicht mehr so blass.“, sagte Bela liebevoll.

„Ja, heute geht es mir wirklich etwas besser. Den letzten Tag.“, sagte Rod verträumt und sah traurig zu Boden.

„Hä? Was? Wie meinst du?“, fragte Dirk verwirrt und streichelte über Rods Oberarm.

„Ich…Ach egal.“

„Nein ist es nicht! Was ist morgen? Sag es mir! Ich habe dir versprochen, dass ich dir ab jetzt helfen werde und du deine Probleme nie mehr alleine bewältigen musst. Also?“, fragte Bela fordernd und zugleich so einfühlsam, dass Rod Schwierigkeiten hatte seine Tränen zurück zu halten.

„Ich…Ich habe morgen eine Chemotherapie. Die Ärzte meinen, dass es mir wieder gut genug geht.“, erklärte Rod. „Aber ich schaffe das schon.“

„Na klar. Und ich werde dir helfen.“

„Was? Nein! Bitte Dirk. Das ist doch viel zu langweilig. Ich werde da nur ein paar Stunden so liegen. Das ist halb so schlimm. Du brauchst deine Zeit nicht verschwenden.“, sagte Rod leise.

„Ach? Dann bist du wohl ein Wunder! Ich habe mich erkundigt, wie so etwas abläuft. Und den Patienten geht es alles andere als gut. Du wirst daliegen und kotzen und froh sein, wenn es jemanden gibt, der da ist. Ist es nicht so?“

„Ja.“

„Gut. Also dann wäre das geklärt. Ich werde bei dir bleiben.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2009-12-31T14:15:51+00:00 31.12.2009 15:15
Naaaaaaa endlich <3 <3 <3
Wie süß die zwei sind x3
Eigentlich ist das überhaupt nicht mein Pairing (hab ich das schon erwähnt? o.O), aber es ist verdammt gut geschrieben! <3
Weiter so

Liebe Grüße <3


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