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Magierblut

von
Koautor:  Felana

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Dunkle Verschwörung

Eine kleine Gruppe Wölfe streifte durch das Revier des dunklen Rudels. Sie überprüften die Grenzen und setzten Duftmarken, um andere Wölfe fernzuhalten. Eigentlich war das nicht unbedingt nötig, da sowieso alle angrenzenden Rudel dem dunklen Wolf dienten, aber es gab immer wieder irgendwelche Spinner, die glaubten, sie könnten den dunklen Wolf und seine Anhänger aufhalten. An der Spitze lief ein sehr kleiner, schwarzer Rüde, der nicht sehr stark wirkte, aber der Schein konnte trügen. Er beherrschte außergewöhnlich mächtige Magie und gehörte zu den engsten Vertrauten des Alpharüden. Plötzlich blieb er stehen und starrte wie angewurzelt auf einen weit entfernten Punkt. Er konnte weder etwas riechen, sehen oder hören, aber er spürte Magie.

„Da kommt jemand“, knurrte er zu seinen Untergebenen. „Ich schaue mir das alleine an. Steckt weiter die Grenze ab und trefft mich dann bei der alten Weide.“

Die Wölfe taten, was er sagte. Der kleine, schwarze Wolf, dessen Name Chitan war, lief weiter in die Richtung des Unbekannten. Schnell kam er näher und erblickte den schwarzen Wolf, der sich ihm näherte. Sofort flitze er auf den Anderen zu und stellte sich drohend vor ihm auf.

„Was hast du hier zu suchen?“, fragte er knurrend.

Artus hatte sich also nicht getäuscht. Wie aus dem nichts stand plötzlich ein Wolf vor ihm. Dieser war zwar kleiner als er, aber er spürte, dass man mit ihm nicht spaßen sollte. Außerdem musste man so tief im Revier der freien Magier immer mit Überraschungen rechnen.

„Es tut mir leid, wenn ich einfach so in euer Revier eindringe", versuchte er zu beschwichtigen, „aber ich suche den höchsten und stärksten aller freien Magier, den dunklen Wolf."

Chitan lachte laut auf: „Und du glaubst das geht so einfach? Er empfängt nicht jeden dahergelaufenen Wolf.“

"Das habe ich mir gedacht, aber ich habe ein Anliegen. Ich brauche seine Hilfe."

„Für was hältst du ihn? Er tut nichts ohne auch etwas dafür zu bekommen. Und was könntest du ihm schon anbieten?“

„Mache einen Vorschlag!", forderte ihn Artus heraus.

„Das ist nicht meine Aufgabe“, meinte Chitan genervt. „Alleine unser Herrscher entscheidet darüber. Aber ich will mal nicht so sein. Ich bringe dich zu unserem Rudel und der dunkle Wolf wird selbst entscheiden, ob er dich sehen will oder nicht.“

Ohne ein weiteres Wort setzte sich der kleine Wolf in Bewegung.

Unaufgefordert folgte er dem Kleineren. Er wusste nicht, was genau ihn erwartete, doch er ahnte, dass sein Vorhaben mehr als gewagt war.

Chitan führte ihn immer weiter ins Revier hinein. Er steuerte genau auf eine kleine Gruppe Felsen zu, bei denen sich das Rudel gewöhnlich aufhielt. Die Steine boten viel Schutz und Verstecke, falls sie einmal angegriffen werden sollten. Dort angekommen wurde er langsamer. Einige der Wölfinnen sahen neugierig auf den unbekannten Wolf, wagten es aber es aber nicht näher zu kommen.

„Unser Rudel besteht hauptsächlich aus Wölfen mit dunklem Fell. Der dunkle Wolf will es so. Wir sollen unserem Namen gerecht werden, verstehst du? Natürlich gibt es auch Ausnahmen“, erklärte der kleine, schwarze Wolf.

Wie als hätte sie es gehört, bog eine schneeweiße Wölfin um die Ecke.

„Oh Chitan, wen hast du denn da mitgebracht?“, fragte sie sanft.

Auch wenn sie den kleinen Wolf angesprochen hatte, blickte sie auffordernd Artus an, als wollte sie sagen, dass er sich gefälligst selbst vorstellten sollte.

Dieser sah auf die weiße Wölfin. Sie war der pure Kontrast zu den dunkelfelligen Wölfen. Eigentlich passte er durch sein schwarzes Fell äußerlich gut zu ihnen. Die Weiße riss ihn aus seinen Gedanken, da er nicht wusste, welchen Status sie genau besaß, schien es ihm klüger auf ihre Herausforderung einzugehen.

„Mein Name ist Artus. Ich bin freier Magier, ich komme aus dem Gebiet der Grenze, weit weg von hier.“

Die Weiße kicherte: „Mein Name ist Alana. Schön dich kennen zu lernen. Du willst sicher zu meinem Vater, nicht wahr?“

Sie kam etwas näher und schnupperte neugierig an ihm. Dann lächelte sie ihm zu.

„Ich hoffe du hast einen guten Grund. Er kann sehr unangenehm werden, wenn jemand seine Zeit verschwendet.“

Artus schluckte. Er hatte es geahnt. Sie war keine gewöhnliche Wölfin.

Steif stand er vor ihr: "Ja, ich will zu deinem Vater. Mein Grund ist gut genug, aus meiner Sicht, doch bitte erlaube mir ihm mein Anliegen vorzubringen."

Er bemühte sich so gut es ging Fassung zu bewahren. Keiner von ihnen sollte merken, wie aufgeregt er war.

„Wie könnte ich einem so hübschen Kerl, so eine Bitte auch abschlagen“, meinte sie freundlich. „Ich werde mal zu ihm gehen und mit ihm reden.“

Sie drehte sich um und ging zur einer der Höhlen.

„Sie scheint dich zu mögen“, meinte Chitan. „Du solltest dich geehrt fühlen. Jeder Rüde im Rudel hat Interesse an ihr, doch sie lässt jeden eiskalt abblitzen. Damit hast du wohl schon mal einen Pluspunkt beim dunklen Wolf.“

"Mh, mag sein." Der Schwarze war in Gedanken. Was nütze ihn wohl so ein Pluspunkt, wenn der dunkle Wolf erfahren würde, warum er zu ihm gekommen war? Auch wenn seine Tochter hübsch war, er liebte Lexie und er hatte keine Lust sie, oder den dunklen Wolf zu hintergehen.

Alana kam nach einer Weile wieder.

„Er wird dich anhören“, sagte sie ernst.

Dann deutete sie an, dass er ihr folgen sollte.

Dieser schluckte. Nun war es also so weit. Er hoffte, dass der dunkle Wolf ihm helfen würde, doch er konnte es einfach nicht einschätzen, wie er wirklich war. Vielleicht war er ja gar nicht so böse, wie alle immer sagten? Vielleicht verfolgte er doch noch gute Gründe. Artus zitterte, doch er ließ sich nichts anmerken. Schon gar nicht in der Anwesenheit der Tochter.

Die Höhle, in der der dunkle Wolf wohnte, war groß und beeindruckend. Die Wände funkelten, da Edelsteine aus ihnen ragten. Eine Höhle, wie sie einem König, für den sich der finstere Rüde hielt, würdig war. Der dunkle Wolf lag ausgestreckt auf einem Felsen und nagte an einem Knochen, als Alana und Artus seinen Palast betraten. Mit kaltem Blick fixierte er den schwarzen Wolf.

„Vater, dass ist Artus“, meinte Alana und senkte den Kopf.

„Hinaus mit dir, Tochter“, knurrte der dunkle Wolf und die Angesprochene gehorchte sofort.

Der riesige Rüde schnupperte in die Luft.

„Rieche ich da den Gestank von Runas Rudel?“, fragte er finster.

Artus erschrak. Er war doch schon so lange weg von Runa und dem Rudel, wie konnte, er das nur noch riechen? Dennoch blieb er gelassen gegenüber dem Wolf und sah ihn sich genauer an. Verblüfft war er über das weiße Fell seines Gegenübers. War nicht einmal schwarz gewesen?

Dann antwortete er: "Ja, ihr habt Recht, ich und meine Gefährtin haben vorübergehend Zuflucht in diesem Rudel gesucht. Doch auch wenn es sich gut um uns gekümmert hat, so hat es nur Unheil über uns gebracht. Das ist auch der Grund, warum ich Euch aufsuche. Jäger haben uns überfallen, unsere Jungen getötet und meine Gefährtin mitgenommen."

Er schaute kurz weg, er musste die Trauer um Lexie, die nur allzu groß war, verbergen, zumindest in seiner Gegenwart.

"Ich schwor diesem verdammten Pack Rache, allerdings schaffe ich es nicht alleine und brauche Eure Hilfe. Ich weiß, es ist töricht zu verlangen, dass Ihr Eure Leute in den Kampf schickt, doch ich würde alles dafür machen und meine Gefährtin ist zudem eine sehr begabte Heilerin." Er hielt kurz inne, dann fuhr er fort: "Und nun wisst Ihr, warum ich Euch aufgesucht habe."

„Die Frage ist, wenn ich dir helfe, was bekomme ich dann von dir?“, knurrte der dunkle Wolf.

Er stieg vom Felsen und umkreiste Artus prüfend.

„Wir haben uns schon einmal gesehen. Beim Tempel, nicht wahr? Auch wenn mein Fell heute eine andere Farbe hat, ich bin immer noch der Selbe und erinnere mich noch genau an dich und deine Gefährtin. Es gäbe da schon etwas, was du mir geben könntest, aber bist du tatsächlich bereit diesen Preis zu bezahlen? Schließe dich meinem Rudel an und sei mir treu ergeben. Bedenke, dass man aus meinem Rudel niemals aussteigen kann, es sei denn man ist tot. Allerdings es das nicht alles: Hilf mir Runas Rudel zu stürzen und ich werde versuchen deine Gefährtin zu retten. Sollte mir es aber nicht gelingen sie zu befreien, dann wirst du trotzdem zu deinem Versprechen stehen müssen, hörst du? Du wirst mir gehören. Ich werde für immer dein Herr sein.“

Artus stand starr vor dem dunklen Wolf. Er hatte damit gerechnet, dass er so etwas Ähnliches von ihm verlangen würde, dennoch machte ihm die Bestimmtheit große Angst. Was war wenn Lexie schon lange tot war? Dann wäre alles umsonst, aber es war noch alles offen, womöglich lebte sie noch. Der Schwarze war vor eine schwierige Entscheidung gestellt. Was war ihm wichtiger? Die Liebe zu Lexie oder seine Freiheit? Und was war mit Runa? Sie hatte vieles für ihn und seine Gefährtin getan, konnte er sie einfach so hintergehen? Aber auf kurz oder lange hätte das dunkle Rudel auch Runas Rudel angegriffen. Womöglich hätten sie diesen Angriff nicht überlebt. Er wusste, dass er sich entscheiden musste, dann antwortete er: "Abgemacht!"

„Du hast dich schnell entschieden, Artus. Was für eine Fessel die Liebe doch ist, nicht wahr? Ein Grund warum ich niemals zulasse, dass ich jemanden liebe. Ich schicke sofort einige meiner Wölfe los, um deine Gefährtin zu befreien. Die Jäger sind wahrscheinlich noch unterwegs und ich habe viele schnelle Läufer in meinem Rudel. Du wirst verstehen, dass sie nicht in den Orden selbst eindringen können. Das wäre ihr sicherer Tod. Nur auf dem Weg zum Orden können wir diese dreckigen Jäger abfangen und in Stücke reißen. Und das wird ihnen ein Vergnügen sein. Allerdings kann ich dich nicht mitschicken. Du musst mir in dieser Sache einfach vertrauen. Ich brauche dich beim meinem Schlag gegen Runa. Wenn ich ihr Rudel meiner Armee hinzugefügt habe, dann werden wir endlich genug sein, um den Orden anzugreifen und ihn zu vernichten.“

Auch wenn Artus gerne dabei gewesen wäre, so beugte er sich dem Willen seines neuen Alphawolfes. Er war klug genug, dass er wusste, dass die schöne Zeit nun vorüber war. Doch vielleicht war der dunkle Wolf nicht so böse, er wollte den Orden vernichten? Was war daran schlecht? Der Orden brachte nur Unheil über ihn, er tötete sein Rudel, seine Jungen und raubte ihm zu Schluss noch seine geliebte Lexie.

"Ich vertraue Euch und warte darauf, dass Ihr mir Eure Befehle gebt."

Er verbeugte sich vor dem dunklen Wolf und zeigte ihm somit den Respekt und die Demut, die er ihm gegenüber empfand.

Stolz ging der Anführer wieder auf seinen Felsen und starrte mit festem Blick auf den Wolf vor sich: „Morgen brechen wir zu Runas Revier auf. Gehe nun, ich muss mich darum kümmern die richtigen Wölfe nach den Jägern zu schicken, damit sie deine Gefährtin befreien können. Alana wird vor der Höhle auf dich warten und dir zeigen, wo du heute Nacht schlafen kannst.“

Der Schwarze gehorchte und machte sich auf in Richtung Ausgang um die weiße Wölfin zu suchen. Als er die Höhle verlassen hatte, war der dunkle Wolf alleine.

Plötzlich hörte er aber eine Stimme: "Glaubst du wirklich, dass wir ihm vertrauen können, Vater? Das ist viel zu gefährlich."

Ein großer, junger Wolf stand vor dem Dunklen, etwa ihn Alanas Alter, und sah ihn mit funkelnden Augen an.

„Mein Sohn, du musst wirklich noch viel lernen. Ich vertraue ihm kein Bisschen“, antworte der Alphawolf mit fiesem Grinsen. „Und ich habe nicht vor seine Gefährtin zu retten, weil es einfach ein zu großes Risiko wäre, aber er soll denken, ich würde es tun. Schicke ein paar schwache Wölfe los, die sich an die Jäger hängen sollen. Allerdings dürfen sie nicht angreifen. Die starken Wölfe brauche ich im Kampf gegen Runas Rudel. Du wirst sehen ohne seine Gefährtin wird dieser Artus eines Tages einer meiner treusten Anhänger werden. Wenn er nichts mehr hat, außer seiner Wut, dann kann ich seine Kräfte ganz für mich alleine nutzen.“

Der Sohn des dunklen Wolfes grinste: "Ja, du hast Recht.... Hass und Wut sind doch was Schönes."
 

Artus ging langsam aus der Höhle. Er hatte kein besonders gutes Gefühl bei der Sache. Konnte der dem dunklen Wolf wirklich trauen? Das ging viel zu leicht. Doch er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Alana vor ihm stand.

„Wie ich sehe, warst du erfolgreich“, meinte die Weiße wedelnd. „In jedem anderen Fall würdest du sicher nicht mehr vor mir stehen. Aber ehrlich gesagt, habe ich euer Gespräch belauscht. Das mit deiner Gefährtin tut mir wirklich leid. Komm ich zeige dir wo du heute Nacht bleiben kannst. Außerdem willst du sicher etwas fressen. Das Rudel hat er vor kurzem einen Hirsch erlegt. Davon kannst du etwas haben.“

Der Schwarze war dankbar über das angebotene Fleisch und folgte der Wölfin. Er war sehr erschöpft von der weiten Reise und froh sich nun etwas auszuruhen, auch wenn er ein seltsames Gefühl hatte, was den dunklen Wolf anbelangte.

Alana zeigte ihm die Futterstelle und ließ ihn fressen. Dann führte sie ihn zu einer der vielen, freistehenden Höhlen.

„Wir brechen morgen kurz nach Sonnenaufgang auf. Ich werde auch mitkommen“, sagte sie mit sanfter Stimme. „Schlaf gut.“

"Danke" Artus sah der hübschen Wölfin nach wie sie verschwand. Er war sehr müde und im gleichen Moment viel ihm auch schon wieder Lexie ein, das machte ihn traurig. So beschloss er, dass es wohl das Beste wäre, sich hinzulegen. Er fiel in einen tiefen, traumlosen Schlaf.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  hundefrau
2010-12-05T12:05:20+00:00 05.12.2010 13:05
Maaan, ich hab die neuen Kapitel schon wieder verpasst D8
Naja... egal~
Das Kappi war wieder toll.
Der dunkle Wolf ist böse, ich mag ihn nicht.
Aber Alana scheint eine liebe Maus zu sein :3
Von:  TKTsunami
2010-11-03T08:32:51+00:00 03.11.2010 09:32
Oha (< Lanhgsam wird das mein lieblingswort XD)
Ich mag den dunklen Wolf irgendwie und irgendwie auhc nicht... *drop*
Hinterlistig....
Seine Tochter kann ich nicht wirklich einschätzen
und der Sohn macht irgendwie keinen schlauen Eindruck XD
Armer Artus, was man nicht alles für die Liebe tut
Na mal sehen, wie das wieder richtig gebogen wird...

TK was here


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