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Magierblut

von
Koautor:  Felana

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Mitgefühl einer Jägerin

Nimrod hatte der Gruppe schon berichtet, dass sie heute aufbrechen würden und die Wölfe machten sich bereit. Endlich fand er auch seine Jagdpartnerin.

„Wir wollen gleich los“, sagte er als er sie erreichte. „Bloß weg hier bevor sich die Wilden es doch noch einmal anders überlegen.“

Akira ging schweigend an ihm vorbei. Ihr Blick war traurig und leer. Sie fand es seltsam, hatte sie doch schon so viele Wilde zu Strecke gebracht.

„Hey, was ist los?“, fragte der Graue und versuchte dabei freundlich zu klingen.

"Ach nichts Besonderes...."

Der Rüde legte die Ohren an. Er sah genau, dass etwas nicht in Ordnung war, aber wusste nicht so recht, was tun sollte.

„Nun, wenn dich etwas bedrückt, dann kannst du es mir gerne sagen.“

Er wusste, dass das aus seinem Mund irgendwie komisch klang.

"Ach weißt du... mir tut nur Lexie so leid. Wie grausam muss es wohl für eine Mutter sein, erst ihre Welpen zu verlieren und sich dann noch zu opfern, ihren Gefährten und das Rudel im Stich zu lassen und das alles nur, weil sie eine andere Meinung hat?"

„Ja, ich verstehe was du meinst. Das ist hart, aber du darfst dich da nicht zu sehr hineinsteigern. Wir tun auch nur unsere Pflicht“, erwiderte der Graue. „Wir sollten sie auf unserer Reise wenigstens mit Respekt behandeln, dann wird sie nicht zu sehr leiden, okay?“

Es war der einzige Vorschlag, den er machen konnte. Alles andere lag nun nicht mehr in seiner Pfote.

"Wie du meinst, ich bin froh, wenn ich wieder zurück bin. Vielleicht sollte ich das Jagen aufgeben, das hätte ich wohl schon vor Jahren machen sollen."

„Da würde der Orden aber einen großen Verlust machen. Ich kenne keine bessere Jägerin als dich“, antworte der Rüde besorgt.

Sie jetzt nicht mehr an seiner Seite zu haben, konnte er sich nicht vorstellen. Sie hatte ihm etwas zurückgeben, was er schon lange verloren geglaubt hatte: Die Liebe. Durch Akira fühlte er sich wieder lebendig. Er brauchte sie, auch wenn er sich das schwer eingestehen konnte.

"Nein, würde er nicht. Du weißt, was mit Jägern passiert, die aufhören zu Jagen? Sie sorgen für Nachwuchs, damit der Orden weiterlebt... Aber egal, ich danke dir, ich muss das Ganze wohl noch verarbeiten. Lass uns gehen."

Nimrod schaute ihr nachdenklich hinterher und seufzte. Er hatte ein komisches Gefühl im Magen. Irgendwie schien nichts so zu laufen, wie er sich wünschte. Würde er sich bloß nicht immer wie ein Trottel anstellen und Akira endlich zeigen, was er für sie empfand. Sie konnte ja aufhören und Junge haben, aber es sollten seine sein.

Doch wollte sie das denn auch?

Ihn verließ der Mut. Er war nicht der Wolf, den man sich als Gefährten haben wollte.

Doch musste er es nicht wenigstens versuchen?

Er nahm sich das fest vor, aber war selbst nicht überzeugt, dass er das durchziehen würde.
 

Akira ging langsam voran. Die Sonne ging gerade unter und es war ein schöner Tag gewesen. Zumindest wenn man es aus Sicht des Wetters betrachtete. Sie sah in den Himmel hinauf und wusste nicht mehr weiter.

Was war nur los mit ihr?

Dann setzte sich langsam der Trupp in Bewegung, auf in Richtung des Ordens.

Lexie lief mit gesenktem Kopf zwischen einer Gruppe Jägern, die auf sie aufpassen sollten. Sie fühlte sich so kraftlos. Auch wenn sie noch nicht lange unterwegs waren, konnte sie fühlen, wie der Orden immer näher kam und ein krampfendes Gefühl machte sich in ihrem Magen breit. Manchmal wagte sie einen Blick nach hinten, in der stillen Hoffnung Artus würde ihnen folgen und sie retten. Natürlich war das nur ein dummer Gedanke, ein Streich, den ihre Gefühle ihr spielten. Sie wusste, dass er nur sein Leben opfern würde und das wollte sie nicht. Dann sah die Blaugraue die Jägerin, mit der sie sich in der Höhle unterhalten hatte. Sie lief ganz in ihrer Nähe.

„Werden wir heute noch sehr weit laufen?“, fragte sie die Graue.

"Ja... doch wenn wir weit genug von der Grenze entfernt sind, werden wir uns ausruhen. Irgendwann in der Nacht und am nächsten Morgen geht es dann wieder weiter!"

„Ich verstehe“, meinte die junge Magierin.

Sie wusste, dass sie Mühe haben würde diesen weiten Weg zu schaffen, aber sie musste die Zähne zusammenbeißen und durchhalten.

„Du bist wirklich eine komische Jägerin, weißt du das? Ich habe mir Jägerinnen immer kalt und grausam vorgestellt, aber so bist du nicht. Was bringt jemanden wie dich dazu Wilde zu töten? Verzeih mir, ich trete dir mit dieser Frage sicher zu nah. Du musst darauf nicht antworten.“

Akira sagte eine Weile nichts, doch dann meinte sie: "Schon okay, du hast ja irgendwie recht. Weißt du, wenn man so aufwächst, dann kennt man das nicht anders. Ich mache nur meine Arbeit, auch wenn sich das seltsam anhört."

„Ihr bringt so viel Leid und merkt es nicht einmal“, flüsterte die Blaugraue vor sich hin.

Dann schwieg sie. Es gab nichts mehr zu sagen. Sie brauchte ihre Kraft um den Marsch zu überstehen. Schließlich hatte sie schon lange nicht mehr geschlafen oder gefressen. Als sie herab auf ihre Pfoten sah, entdeckte sie, dass noch immer das Blut ihrer Welpen daran klebte und ihr wurde ganz schlecht. So wirklich verstanden, was da heute passiert war, hatte sie noch nicht. Ihr Verstand sagte ihr, was geschehen war, aber alles andere in ihr stritt es ab. So etwas brauchte Zeit. Zeit, die sie nicht haben würde, außer der Orden würde sie am Leben lassen und sich eine noch schlimmere Strafe als den Tod für sie ausdenken. Davor hatte sie noch viel mehr Angst, als vor dem Sterben.

Was Artus jetzt wohl tat?

Es tat ihr so weh an ihn zu denken. Sie hatte ihm wehgetan. Traurig lief sie weiter.
 

Artus lief immer weiter und weiter in das Gebiet der freien Magier. Er hatte einen Plan: Er musste den dunklen Wolf finden! Ungefähr wusste er, wo er suchen musste, doch würde ihn der dunkle Wolf anhören? Es war seine einzige Chance Lexie zu retten, würde es nicht klappen, wäre es wohl bald zu spät....
 

Währenddessen war die Gruppe der Jäger weit vorangekommen. Akira ging zu Nimrod. Es war schon spät in der Nacht: "Sollten wir nicht besser eine Pause machen? Wir sind schon lange genug herumgelaufen."

Müde blickte sie in seine Augen.

„Ja, du hast Recht“, meinte der graue Wolf. „Da vorne ist eine Höhle. Dort machen wir Rast. Wir sollten etwas schlafen und jagen.“

Lexie stellte die Ohren auf, als sie das hörte. Sie schleppte sich nur noch so vor sich hin und war mehr als erleichtert. Ihre Beine schmerzten fürchterlich und sie wollte sich nur noch ausruhen.

Die graue Jägerin ging nun zu der Gefangenen: "Ganz in der Nähe ist ein Fluss, wenn du willst, dann kannst du dich dort waschen." Sie meidete den direkten Augenkontakt mit der Abtrünnigen. "Ansonsten folge mir zu der Höhle, in der du heute schlafen wirst."

„Wieso soll ich wohl für meine Hinrichtung gut aussehen? Frisch gewaschen stirbt es sich besser, oder was?“, meinte Lexie mit einer Bitterkeit in ihrer Stimme, die sie selbst überraschte.

Was war nur aus ihr geworden?

Einst hatte sie soviel Liebe in sich gehabt und nun gab es da nur noch diese Leere.

„Also auf zum Fluss“, ergänzte die Blaugraue noch und ging Akira hinterher.

Sie musste sich das Blut ihre Welpen nun endlich vom Pelz waschen. Es machte alles nur noch schwerer für sie, wenn sie es dauernd an ihren Pfoten sah.

Akira konnte es zwar verstehen, war aber dennoch sauer, weil sie es nur gut gemeint hatten. Da sie aber keinen Streit wollte, sagte sie nichts. Sie ging mit der Wölfin zum Fluss.

Dort angekommen meinte: "Da drüben ist es gut."

Sie deutete zu einer Stelle am Fluss, die eher seicht und ruhig war und einen guten Einstieg bot.

Einen Moment schoss Lexie die Idee durch den Kopf einfach in den Fluss zu springen und zu hoffen dass die Strömung so stark war, dass sie mitgerissen wurde und so fliehen konnte. Natürlich war das lächerlich. So eine starke Strömung hatte der Fluss sicherlich nicht und wahrscheinlich würde sie dann sogar zu ertrinken. Langsam trat sie mit den Pfoten in das Wasser und sah wie das vertrocknete Blut sich langsam von ihrem Fell löste.

Das Letzte was von ihnen noch übrig ist, geht noch auch noch dahin, dachte sie traurig und ging weiter, um auch den Rest wegzuwaschen.

Diese Wut, die in ihr aufstieg, machte Lexie Angst. Sie hatte noch nie so viel Hass empfunden. Am liebsten wollte sie die Jäger alle tot sehen. Sie drehte sich zu Akira um. Zumindest sie könnte sie auslöschen. Ein Jäger weniger, war doch ein Anfang. Dann schüttelte sie erschrocken den Kopf. Das passte nicht zu ihr. Sie war keine Mörderin. Außerdem konnte Akira nichts dafür. Es tat nur so weh.

Sie trank eilig noch etwas Wasser, weil der Durst sie schon lange quälte, dann kehrte sie zu der grauen Jägerin zurück. Sie versuchte stolz und unberührt zu wirken, aber es klappte nicht so ganz.

Die Jägerin wartete am Ufer. Schließlich führte sie die Wölfin zu der Höhle. Es waren schon Wachen davor platziert.

Schließlich sagte sie: "So, hier bleibst du bis morgen“, und deutete mit dem Kopf zur Höhle.

„Wie du befiehlst“, erwiderte Lexie im sarkastischen Ton und ging auf die Höhle zu.

Die Wächter davor waren große und kräftige Rüden, die ihr ernst entgegen blickten. Ohne sie wirklich anzusehen, schlüpfte die Blaugraue in den Bau. Ihre Beine zitterten vor Erschöpfung, als sie sich langsam in einer Ecke niederließ und sich zusammenrollte. Sie war froh so müde zu sein, weil sie einfach die Augen schließen konnte und sofort einschlief.
 

Artus kam immer tiefer und tiefer in das Revier der freien Magier. Weit hatte er die Grenze bereits hinter sich gelassen. Er wusste nicht, was ihn dort erwartete, doch eines kam ihm seltsam vor: Auf seiner Reise war ihm kein einziger Wolf begegnet. Plötzlich schien es, als würde er den Geruch eines Wolfes wahrnehmen....



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  hundefrau
2010-11-01T13:40:15+00:00 01.11.2010 14:40
OMG D8
Das Kappi hab ich voll übersehen >___<
Aww, Lexie tut mir soo leid... das zieht einen schon runter x__x
Besonders die Stelle mit dem Fluss ist traurig~
Arthus muss aufpassen, dass er nicht Rhodri über den Weg läuft :0
Das wäre schlecht für ihn.
Von:  TKTsunami
2010-09-29T09:43:22+00:00 29.09.2010 11:43
mau?
Spannend
ich habe so das gefühl, das artus nen fehler begeht... geh da nicht hin T.T
und lexie... steh auf und tu was, lass dich nicht hängen *sniff*
das ist doch deprimierend
Aber schön geschrieben

TK was here


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