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The House Jack Built

Supernatural / The Shining – Crossover
von

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Colorado Lounge

Ab morgen bin ich fast 'ne ganze Woche weg, aber ich wollte euch nicht in der Luft hängen lassen.

Dieses Kapitel ist für meine Verhältnisse irgendwie kurz und hätte eigentlich noch länger werden sollen (so mit Cliffhänger und allem :D), aber nein.

Laden wir es eben hoch.
 

Handlunsmäßig passieren tut nicht viel, stattdessen gibt es Dialoge und 'nen ganzen Haufen Schuldgefühle. Hach ja. :D
 

===
 

Wenn man verrückt wurde und währenddessen die ganze Zeit über wusste, dass man verrückt wurde, wurde man dann wirklich verrückt?
 

Schon seit gut einer halben Stunde war er überzeugt davon, Musik zu hören. Leise, munter vor sich hinplätschernde Musik aus den 30er-Jahren, die aus der Lounge durch den Fußboden nach oben ins Zimmer zu dringen schien, zusammen mit den dumpfen Geräuschen von Schritten und dem leisen Murmeln von Gesprächen. Wenigstens war er sich sicher, dass er sich das Klirren von Gläsern, die hin und wieder aneinander stießen, nur einbildete.
 

Vermutlich war das nur das Gluckern der Heizung.

Vermutlich war da auch gar keine Musik, sondern nur der Wind, der um die Außenwände des Hotels heulte. Sicher war er sich jedoch nicht.

Im Prinzip war es wie mit diesen verdammten Mücken in einer schwülen Sommernacht... man hatte das hohe, durchdringende Summen selbst dann noch im Ohr, wenn man die Biester längst erschlagen hatte und irgendwann wusste man nicht mehr, ob man das Surren wirklich hörte oder sich nur in etwas hineingesteigert hatte.
 

Am liebsten hätte er den Fernseher eingeschaltet. Den Fernseher oder das Radio – wobei er sich ziemlich sicher war, dass der Empfang bei dem Schneesturm, der draußen tobte, gleich null sein würde. Sein MP3-Player hatte keinen Akku und sein Handy war Schrott. Das Ding hatte ihm den Treppenabsturz, den es in seiner Hosentasche hatte miterleben müssen, anscheinend verdammt übel genommen.
 

Sogar lautes Singen wäre eine Möglichkeit gewesen. Er hätte sich einfach die Finger in die Ohren stecken und eine Rockballade nach der anderen schmettern können, wäre diese verlockende Alternative nicht aus zwei Gründen unmöglich gewesen: Erstens, seine Rippen. Sein Brustkorb brachte ihn um, was größtenteils daran lag, dass er die richtig guten Schmerzmittel verweigert hatte, um nicht völlig ausgeknockt zu sein, falls noch irgendetwas passieren sollte und jetzt verursachte ihm allein der Gedanke daran, einmal tief Luft zu holen, Übelkeit.
 

Und zweitens, was noch viel wichtiger war – Sam schlief.

Endlich.
 

Es hatte ihn schon eine gefühlte Ewigkeit gekostet, seinem kleinen Bruder klarzumachen, dass er, Dean, nicht auf der Stelle tot umfallen würde, wenn Sam für ein paar Sekunden die Augen zumachte. Den Teufel würde er da tun und ihn sofort wieder aufwecken! Er selbst hatte es immerhin geschafft, ein paar Stunden zu schlafen – das gesamte Konzept war dann hauptsächlich daran gescheitert, dass er im Liegen bei jedem Atemzug das Gefühl gehabt hatte, seine Brust würde in Flammen stehen.
 

Ganz abgesehen davon, hatte sein kleiner Bruder vollkommen erschöpft ausgesehen, als Dean schließlich aufgewacht war – so als würde er jeden Moment rücklings vom Stuhl kippen oder irgendetwas ähnlich Beunruhigendes anstellen.
 

Dean hatte immer noch den Verdacht, dass Sam ihn die ganze Zeit über aufmerksam beobachtete hatte und das verursachte ein mulmiges Gefühl in seiner Magengegend, das nichts, aber auch rein gar nichts mit den neuesten Ereignissen zu tun hatte.
 

Wie er aussah, wenn er schlief, war immer noch Privatsache und dass Sam wirklich vier Stunden lang einfach nur dagesessen hatte, um ihn... urgh. Er widerstand dem Drang, unangenehm berührt auf seinem Stuhl herumzurutschen. Bewegungen, die nicht absolut notwendig und überlebenswichtig waren, wurden im Augenblick als überflüssig eingestuft und so weit als möglich unterlassen.
 

Die Decke raschelte leise, weil Sam anscheinend... irgendetwas mit einem seiner viel zu langen Gliedmaßen angestellt hatte und Deans Blick huschte beinahe schuldbewusst vom Boden hoch und zurück zum Bett. Er seufzte vorsichtig. Seit er aufgewacht war, hatte er es tunlichst vermieden, eingehend über die Dinge nachzudenken, die heute (Gestern? Scheiße, wie spät ist es überhaupt?) zwischen ihnen vorgefallen waren.

Er fühlte sich auch so schon mies genug.
 

Wenn wenigstens diese gottverdammte Musik nicht gewesen wäre...!

Er hatte das deutliche Gefühl, langsam aber sicher durchzudrehen – und dieser Gedanke alleine machte ihm mehr Angst als alles andere, was in den letzten beiden Wochen hier vor sich gegangen war.
 

Er durfte nicht durchdrehen. Er durfte ganz einfach nicht.

Wenn die logische Konsequenz davon war, dass er mit einem Mal das dringende Bedürfnis hatte, Sams Kopf so lange gegen die nächstbeste Wand zu schlagen, bis sein Schädelknochen zersplitterte, dann kam das nämlich schlicht und ergreifend nicht in Frage.

Verrückt zu werden war in diesem Fall keine Option.
 

Wenn er ehrlich war, hätte er einiges darum gegeben, jetzt nach unten gehen und nachsehen zu können. Einfach die Tür zur Colorado Lounge einen Spaltbreit aufzuziehen und hindurchzuspähen... Selbst wenn dort drinnen eine ganze Armada von Geistern zusammen mit Dracula höchstpersönlich auf den Tischen getanzt hätte, wäre ihm das immer noch lieber gewesen als hier herumsitzen und sich fragen zu müssen, ob die Geräusche nur Hirngespinste waren oder doch nicht. Gewissheit zu haben war immer besser.
 

Und gesünder war es in den meisten Fällen wahrscheinlich auch.
 

Doch ein Abstecher nach unten stand nicht zur Debatte.

Nicht solange Sam noch schlief. Wenn er wach war, konnten sie das ja durchaus mal diskutieren... aber bis dahin würde Dean sich keinen Millimeter von der Stelle bewegen.
 

===
 

Etwas berührte ihn am Arm, vorsichtig und zögernd, und er fuhr hastig in die Höhe – keine besonders durchdachte Reaktion, denn in der nächsten Sekunde schnappte er auch schon erschrocken nach Luft.

„Uuuuff, scheiße!“
 

Seine Hand war automatisch nach oben geschossen, aber er widerstand dem Drang, sie gegen seine schmerzenden Rippen zu pressen und hielt sich stattdessen an der Stuhllehne fest. Dann umfasste plötzlich jemand mit festem Griff seine Schultern, um ihm dabei zu helfen, seine aufrechte Sitzposition beizubehalten, wofür seine Lungenflügel enorm dankbar waren.
 

„Okay, okay, woah! Langsam.“

Beim Klang der Stimme entspannte er sich ein Stück weit; beinahe schon gegen seinen Willen.
 

Sam. Wer auch sonst?

Er ließ die Augen zu und versuchte ruhig zu atmen. Aus Erfahrung wusste er, dass das wütende Stechen in seinem Oberkörper nicht verschwinden, sondern höchsten nachlassen würde. Autsch, verdammte Scheiße, warum... okay, das war einigermaßen auszuhalten.
 

Ein paar Sekunden vergingen und er wartete mit zusammengebissenen Zähnen, bis die Schmerzen wieder erträglich waren, bevor er die Augen öffnete. Im nächsten Augenblick musste er sich bereits hart am Riemen reißen, um nicht erneut zurückzuzucken. Sein kleiner Bruder war ihm mitsamt seiner riesengroßen, besorgten Augen so dicht auf die Pelle gerückt, dass er beinahe auf seinem Schoß saß.
 

„Mann“, brachte Dean heraus und schaffte es dabei sogar, sarkastisch zu klingen, „Ich weiß ja nicht, wo du hin willst, aber der Platz hier ist schon besetzt.“
 

„W-was?“, Sam blinzelte, „Warum, was- oh.“

Er zog sich so hastig zurück, als hätte er sich verbrannt, aber sein Gesicht war nicht verlegen, sondern schuldbewusst. „Tut mir Leid, ich... tut mir Leid.“
 

Dean versuchte nach Leibeskräften, sich nicht schlecht zu fühlen und hatte nur mäßigen Erfolg. Wenn er sich nicht einmal mehr über Sam lustig machen konnte – dafür dass der Kerl aus irgendeinem Grund ständig das Bedürfnis hatte, eine Sache so dramatisch und herzerweichend wie nur irgend möglich zu gestalten – dann konnte er sicher sein, dass etwas zwischen ihnen ganz und gar nicht in Ordnung war.

Nicht... nicht dass er diesen zusätzlichen Hinweis bei dem aktuellen Stand der Dinge überhaupt gebraucht hätte.
 

Er schaffte es gerade noch, nicht wieder zu seufzen.

„Sammy“, sagte er und so unbewusst und intuitiv er diesen Spitznamen normalerweise auch verwendete, diesmal war der Gebrauch volle Absicht, „So war das ni-“
 

„Schon gut“, Sam hob beide Hände und sah dabei kreuzunglücklich aus, „Ich hätte nicht... egal.“

Er lächelte schief. „Geht’s wieder?“
 

Dean brauchte einen Moment, bis er begriff, wovon die Rede war. Anscheinend war es nicht genug, dass er sich schon seit Stunden Vorwürfe machte (Sam an den Kragen zu gehen war grundsätzlich schon schlimm genug, aber es zu tun, ohne die geringste Entschuldigung dafür zu haben war es schlicht und einfach unverzeihlich) nein, offenbar fühlte sich sein kleiner Bruder jetzt auch noch schuldig.

Was ja eigentlich ganz nett war, mal abgesehen davon, dass es ihm nicht richtig vorkam.
 

Nicht fair.

Sie hatten es beide versaut – der einzige Unterschied bestand darin, dass Dean den Kürzern gezogen hatte. Und wenn sie alle beide genau den gleichen Mist gebaut hatten, dann... glich sich das am Ende doch wieder aus, oder etwa nicht?
 

Er war fest entschlossen, Sam diesen Gedankengang mitzuteilen – einerseits, weil sein kleiner Bruder so aussah, als könnte er etwas Aufmunterung vertragen, andererseits weil es ohnehin die Wahrheit war – als sein Bruder plötzlich die Schultern straffte.

Ein angespannter Zug erschien um seinen Mund.
 

„Hörst du das? Da... spielt da jemand Musik?“
 

Dean konnte gar nicht anders, als ihn völlig entgeistert anzustarren. Nicht, weil Sam Unrecht gehabt hätte, sondern viel mehr deshalb, weil Dean selbst irgendwie zu dem Entschluss gelangt war, dass besagte Klänge nicht real waren und nur in seinem Gehirn existierten. Dass er mit dieser Vermutung offensichtlich falsch gelegen hatte, überraschte und beruhigte ihn gleichermaßen. Die Worte kamen über seine Lippen, noch bevor er überhaupt nachgedacht hatte.
 

„Was denn?“, fragte er verblüfft, „Du hörst das auch?“
 

Im nächsten Moment hätte er sich schlagen können. Toll gemacht, Dean... Wenn das kein absolut felsenfester Beweis für die eigene Umwelt war, dass man sie nicht mehr alle beisammen hatte, dann wusste er auch nicht.
 

„Ja“, sagte Sam langsam, „Natürlich, warum sollte ich nicht?“ Er runzelte die Stirn.

„Dean?“, mit einem Mal klang er argwöhnisch, „Was geht hier ab?“
 

„Keine Ahnung.“ Dean war immer noch wütend auf sich selbst.

„Keine Ahnung“, wiederholte er eine Spur lauter, als das nicht zu überzeugen schien, „Weiß der Teufel, was in diesem verdammten Schuppen jetzt wieder los ist!“
 

Sein kleiner Bruder wirkte zwar immer noch alles andere als überzeugt, aber dafür sah er wenigstens normal aus. Inzwischen kannte Dean den Unterschied zwischen Sams du-willst-mich-doch-verarschen- und seinem ich-bin-so-paranoid-dass-ich-dich-umbringen-möchte-Gesichtsausdruck.
 

„Okay“, sagte Sam und wirkte mit einem Mal sehr entschlossen, „Mir reicht’s. Das sehen wir uns an.“
 

Zu seiner eigenen Überraschung stellte Dean fest, dass sich alles in ihm dagegen wehrte, das Apartment zu verlassen. Feindliches Territorium.

...und wo zur Hölle war das nun wieder hergekommen?
 

Sam war längst dabei, seine Schuhe zusammenzusuchen. Er hinkte immer noch merklich, konnte sich aber offenbar ohne allzu große Schwierigkeiten bewegen und irgendetwas in Dean, von dem er bis dahin noch nicht einmal gewusst hatte, dass es ihn beunruhigte, löste sich in nichts auf.

Bewegung war gut – das bedeutete, dass Sam nicht hilflos war, dass er sich im Notfall verteidigen oder auch wegrennen konnte.
 

Falls sein bescheuerter großer Bruder wieder Amok lief, zum Beispiel.
 

Dean stopfte den Gedanken gewaltsam in den hintersten Winkel seines Bewusststeins. Das würde nicht passieren. Punkt, aus. Sendepause. Selbst wenn das bedeutete, dass er sich selbst eine Kugel in den Schädel jagen musste, um es zu verhindern.
 

Erst als sich jemand leise räusperte, wurde ihm klar, dass Sam, direkt vor ihm stand.

Er wirkte furchtbar unsicher.

„Du...“, sagte er und räusperte sich, „Du musst nicht mitkommen. Ich meine... es ist wahrscheinlich sowieso besser, wenn du-“
 

Dean schnitt ihm das Wort ab.

„Du denkst doch nicht ernsthaft, dass ich dich in diesem Schuppen noch irgendwo alleine hingehen lasse, oder?“
 

Die Art, wie Sam seine Lippen zusammenpresste, verriet, dass er die Bemerkung komplett in den falschen Hals bekommen hatte. Er schien Deans Beschützerinstinkt mit Misstrauen zu verwechseln.

„Klar“, sagte er zögernd, „Schon klar, verstehe. Du-“
 

„Gar nichts verstehst du!“, brauste Dean auf, „Sam, Himmelherrgott noch mal!“

Er hielt inne und befeuchtete sich die Lippen. Sie würden darüber reden müssen, gar keine Frage. Die Sache war nur, jetzt war dafür definitiv kein guter Zeitpunkt... und das hatte rein gar nichts mit der Tatsache zu tun, dass sich ihm schon bei dem Gedanken an ein klärendes Gespräch aus diversen Gründen der Magen umdrehte.

„Damit hab ich bloß gemeint, dass es... also, nach allem, was passiert ist, wäre es nicht besonders schlau, wenn irgendeiner von uns beiden alleine...“
 

Er machte eine Handbewegung, von der er hoffte, dass sie erklärte, worauf er hinauswollte. Dass Sam daraufhin tatsächlich dreinschaute, als hätte er es kapiert, war auf jeden Fall ein gutes Zeichen.
 

Sein kleiner Bruder nickte und sah dabei schon nur mehr halb so bedrückt aus.

„Also was ist“, sagte er „Brauchst du Hilfe?“

Dean hätte schwören können, den Hauch eines Grinsens aus seiner Stimme herausgehört zu haben.
 

Er teilte Sam in aller Würde mit, wohin er sich sein Angebot stecken konnte.
 

===
 

Es dauerte ein paar Sekunden, bis er kapierte, dass die rostbraunen Flecken am Fuß der Treppe getrocknetes Blut waren. Bevor er noch wegsehen konnte, war Sam seinem Blick gefolgt und gab ein leises Geräusch von sich. Kurz wirkte er so, als wollte er etwas sagen, doch dann ließ er es bleiben.
 

Jetzt, da sie in der Eingangshalle standen, war kein Zweifel mehr möglich, dafür war der Lärm zu laut. Musik und Gesprächsfetzen, Gläserklirren und Gelächter.

Nichts davon hatte Dean sich eingebildet, alles war Realität.

Mehr... oder weniger zumindest.
 

Jedenfalls klang es nach einer ganzen Menge Menschen.
 

Sam neben ihm war gespannt wie eine Bogenfeder.

„Okay“, sagte er und obwohl er ihn dabei nicht ansah, sondern die Tür zur Colorado Lounge nicht aus den Augen ließ, wusste Dean, dass die Bemerkung auch an ihn gerichtet war, „Was meinst du, haben wir die paar hundert Leute bisher einfach nur übersehen?“
 

Dean zuckte mit den Schultern und ignorierte die unmittelbar darauffolgenden Schmerzen.

„Wer weiß“, sagte er, „Vielleicht sind die nur wirklich gut im Verstecken.“
 

Sam gab ein Lachen von sich, das beinahe bitter klang, dann setzte er sich in Bewegung, ohne sich überhaupt zu vergewissern, dass Dean ihm hinterherkam. Fast wirkte er wütend. Er durchquerte die Lobby mit großen, nicht ganz sicheren Schritten und Dean beeilte sich, ihm zu folgen. Er wusste ehrlich nicht, was sie erwartete – und das ging ihm gegen den Strich.
 

Sam hatte die hohe Tür erreicht, die vollständig geschlossen war und... Augenblick mal. Dean war eindeutig der Letzte gewesen, der die Lounge verlassen hatte, unendlich zornig und im Blutrausch und auch, wenn seine Erinnerungen etwas verschwommen waren, so war er sich doch in einem Punkt vollkommen sicher: Er hatte die Tür nicht zugemacht.

In dem Moment war das schließlich seine geringste Sorge gewesen.
 

Als sein kleiner Bruder die Klinke nach unten drückte, war Dean sich nicht sicher, ob er wirklich sehen wollte, was zum Vorschein kam. Das Schloss klickte und Sam zog die Tür so vorsichtig auf, als erwarte er, irgendetwas würde von der anderen Seite dagegen stoßen und ihnen ins Gesicht springen.

Sekundenlang fühlte Dean sich unangenehm an Zimmer 217 erinnert, an kalte, erbarmungslose Hände und an das Gefühl, keine Luft zu bekommen-
 

Die Tür schwang auf und- leer.

Der ganze Raum war vollkommen leer.
 

Es war, als wäre nie etwas gewesen.

Keine Musik, keine Menschenseele. Nichts, nicht einmal der Hauch einer Spur davon, dass bis vor kurzem noch jemand hier gewesen wäre.
 

Die paar Tische und Stühle, die sie im Streit demoliert hatten, lagen immer noch dort, wo sie gelandet waren und die Theke... die Theke war praktisch übersäht mit Glasscherben. Einen Augenblick lang blinzelte Dean verwirrt, dann sprach Sam aus, was an dem Bild nicht stimmte. Seine Stimme klang heiser.
 

„Was... wo kommt das ganze Zeug her?“
 

Als sie angekommen waren, war die Bar war geleert gewesen, keine Flaschen, keine Gläser, alles war fein säuberlich verpackt und weggeräumt worden. Über den Winter wurden Spirituosen im Hotel zurückgelassen. Umso faszinierender war es also, dass sich hinter der Theke fein säuberlich aneinandergereiht Flaschen abzeichneten... zumindest dort, wo sie nicht in tausend Stücke zertrümmert worden waren.
 

Dann stach Dean etwas anderes ins Auge. Er hätte sein Leben darauf verwette, dass sämtliche Tische mit Plastikplanen bedeckt gewesen waren, aber nun schimmerte ihm poliertes Holz entgegen.

„Die Tische“, sagte er, „Wo sind die Planen hin?“
 

Sam drehte sich halb um, ließ seinen Blick durch den Saal schweifen und sah dabei beinahe ratlos aus.

„Bist du...“, er biss sich auf die Lippe, „Bist du sicher, dass da welche waren? Ich meine, vielleicht...“
 

„Vielleicht was, Sam? Huh? Vielleicht ist Freddy Krueger vorbeigekommen und hat gedacht: ‚Heeey, das sieht total scheiße aus, ich werde die Dinger mal abdecken?’ Ich bin mir sicher, die verdammten Planen waren da.“
 

„Na gut“, sagte Sam, „Schön. Keine Planen mehr, dafür haben wir genug Schnaps, um ’nen eigenen Nachtklub aufzumachen. Möglicherweise will uns damit irgendwer was sagen.“
 

Dean grinste schwach.

„Mann“, murmelte er, „Was zur Hölle geht hier nur ab?“

Denn mal im Ernst, das ergab doch wohl nicht den geringsten Sinn!
 

„Bin immer noch für Geister“, verkündete Sam nicht besonders überzeugt, „Ich meine, gut, das erklärt weder das hier, noch das Grünzeug und schon gar nicht...“

Das, was vorgefallen war, hing unausgesprochen zwischen ihnen und Sam atmete tief durch.

„Es erklärt gar nichts.“
 

Dean zog eine müde Augenbraue hoch.

„Ach wirklich, Sherlock? Und da bist du von ganz alleine draufgekommen?“
 

„Ach, halt die Klappe. Mach dir lieber Sorgen um deine Plastikplanen.“
 

Es war das erste... nun ja, „normale“ Gespräch seit mindestens vier Tagen und sekundenlang wirkte Sam selbst erstaunt über das, was er gerade gesagt hatte. Dann warf er Dean einen vorsichtigen Seitenblick zu, so als wollte er fragen, ob zwischen ihnen wieder alles in Ordnung war.
 

Rein gar nichts war in Ordnung und vermutlich steckten sie sogar noch tiefer in der Scheiße, als sie bisher angenommen hatten, aber Dean konnte trotzdem nichts gegen das breite Grinsen machen, dass sich daraufhin auf seinem Gesicht ausbreitete. Sam grinste zurück.

Nichts war in Ordnung, aber wen kümmerte das schon?

Sam war wieder der Alte, sie waren wieder die Alten und das war im Moment ohnehin das Einzige, das zählte.
 

Und vielleicht ergab der ganze Rest wirklich keinen Sinn, aber eines stand jedenfalls fest – was auch immer jetzt noch kommen würde, sie würden damit fertig werden.

Irgendwie.
 

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Yaaaay, Teilzeit-Happy-End! *mit Konfetti wirft*



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  genek
2009-08-25T20:53:12+00:00 25.08.2009 22:53
Aaaaah, ich habe ein Update verpasst! Geht doch nicht an, sowas.
Und dann auch noch eins mit Konfetti! Obwohl, so wie ich dich einschätze wird der Hausfrieden nicht mehr lange anhalten. (Pyro!Dean, I supose.)

Was mir besonders gefallen hat war der kurze Teil über die Mücken. Damit hast du sicher nicht nur mir aus der Seele gesprochen. Mücken sind böse. Und das Summen das sie verusachen noch mehr als sie selbst. Und dank dieses Absatzes höre ich jetzt ein imaginäres Summen. Yay!

Yours sincerly genek.
Von:  diab67
2009-08-20T17:31:41+00:00 20.08.2009 19:31
Hallo,
ja endlich geschafft zu lesen.
Ach ein schönes Kapitel. Mal ohne zuviel Stress.

Oh die Beiden machen es sich echt schwer.
Aber so soll es ja auch sein.

Die Gedanken von den Beiden hast du so super rüber gebracht.
Mano und jetzt schon wieder so lange warten bei so einem Cliff.
Das ist nicht fair.
Bye Dia
Von:  blumenpups
2009-08-20T17:12:45+00:00 20.08.2009 19:12
>Nichts war in Ordnung, aber wen kümmerte das schon?

Schön gedacht, Dean! *^^*
Und ebenfalls schön, dass die Zwei ausnahmsweise mal nicht leiden.
Oder zumindest nicht zu sehr XD
*Mandy zu dir...rollen lass*

So! Die Lösegeldforderungen wurden erfüllt und ich lasse Mandy wieder frei!
(Das nächste Mal entführe ich Henrietta, wenn du mich wieder an nem Cliffhänger stehen lässt *evil grin*)

Aber...diese Colorado Lounge o_Ô
Spooky das ganze, irgendwie. Aber als Dean sich da ne feiernde Meute vorgestellt hat, musste ich unwillkürlich an Die Ärzte denken.
Monster-Party, eieiei! Monsterparty, eieiei!

Außerdem - siehst du, ich war nicht die Einzige, die ungeduldig war *murr*
Nur war ich die EINZIGE, die dagegen etwas unternommen hat XD
Und jetzt wünsch ich dir viel Spaß, wo auch immer du grade sein magst!

War wieder ein sehr geiles Kapitel und ich bin noch immer mächtig gespannt, wie's in dem Irrenhaus weiter von Statten geht!

In dem Sinne wünsch ich dir noch einen wunderschönen Abend!
(Ach ja: DANKÄ für's Kommi!!!)
Von:  Engelchen_Fynn
2009-08-19T16:40:26+00:00 19.08.2009 18:40
Ich fand das Kapitel sehr gut. ^^ Aber du hast ja auch nichts anderes erwartet, oder? Ich liebe deine Geschichte, da finde ich jedes Kapitel gut. *gg*

Und den Schluss fand ich echt süß. Nichts ist in Ordnung, aber wen kümmert das schon? Ja ja, solange Dean und Sammy sich lieb haben, ist alles andere nur nebensächlich. ^-^

Und was deinen Gästebucheintrag angeht ... Ich komme auf meine Kosten, ja? Da bin ich ja jetzt schon supergespannt. Jetzt kann ich es immer noch weniger erwarten, bis ein neues Kapitel kommt. ^^

Tja, cih weiß ja nicht wo du die Woche über bist, ob Urlaub oder sonst irgendwie, aber auf jeden Fall wünsche ich dir dort viel Vergnügen. Lass dich nicht ärgern und vergringe die Zeit mit dem Gedanken, dass ich sehnsüchtig auf deine Rückkehr warte. ^_~

lg
Fynn ^^
Von:  Priestly
2009-08-18T17:35:04+00:00 18.08.2009 19:35
ersteeeeeeee ^^

was ist schon ne woche wenn man über einen monat gewartet hat ;)
also wirklich wie konntest du uns so lange im ungewissen lassen ist doch zu geil die story und dann muss man so lange warten -.-
ahhhhhhhhhh

gemein gemein gemein !!!!!!!!!
also wirklich tztztztztz
und das wo die beiden auch noch so schön von schuldgefühlen zerfressen werden ;)
bin ich gemein, nein wirklich freu mich, dass es endlich weiter ging ^^
und ich finde es schön, dass sie sich jetzt am ende wieder "normal" verhalten ... und das ist so süß sie können noch so schlimm dran sein, noch so sehr in der sch... hocken hahahaha so lange sie wieder ein team sind ist alles gut wirklich ein süßes halbzeit happy end ;)
schön gemacht und stimmt schon ein fast zu kurzes pitel, für deine verhältnisse ^^
hihihihi aber trotzdem gut ... man was sam ein schlechtes gewissen hat einfach schön xDDD
böse böse böse priestly ...
also dann hoffe ich doch, dass es nach dieser woche dann aber schnell weiter geht !!!!!!!!

lg pries ^^


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