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Shit! Verliebt!

Warum gerade du?
von

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Kleiner Streit um José

Irgendetwas hupte und tutete in meinem Kopf herum.

„Was zum…?!“, murrend machte ich meine Augen auf und blickte auf den Wecker, der sich bereits die Seele aus dem Leib hupte.

„Fick dich!“, ich haute auf den Wecker und er gab Ruhe. Endlich. Und nun weiterschlafen!

Ich drehte mich wieder um und kuschelte mich wieder in meine Decke. Schule war wohl jetzt das letzte, worauf ich Lust hatte.
 

„Johannes!“, kurze Zeit später rüttelte jedoch was an mir, „Steh auf! Wir müssen zur Schule!“

„Lass mich“, nuschelte ich zur Antwort und zeigte meiner Schwester meinen wohlgeformten Mittelfinger. Ich war nun mal ein Morgenmuffel!

„Du wolltest es ja nicht anders“, meinte meine Schwester mit zuckersüßer Stimme und schon platschte etwas Kaltes und Nasses in meinen Nacken.

„Ah! Verdammt! Miststück!“, ich schreckte auf und nahm den nassen Lappen von mir und warf ihn prompt zurück. Ihr mitten ins Gesicht, was mich grinsen ließ: „Das hast du nun davon!“

„Und? Wenigstens bist du jetzt munter“, sie warf mir noch einen Handkuss zu und verschwand dann aus meinem Zimmer.

Oh fuck…, einmal wach, immer wach!

Murrend begab ich mich ins Bad.

Langweiliger Tag, ich komme!
 

Halbwegs gestylt verließ ich das Bad wieder und schnappte mir meine Schultasche.

Maddi hatte netterweise sogar auf mich gewartet.

„Tschüs Kinder, viel Spaß!“, kam es noch aus der Küche von Mum.
 

Die Haustür viel ins Schloss und wir beide begaben uns auf den Weg. Die Schule war Gott sei Dank in unsrer Nähe. So konnte man gehen und kommen, wann man wollte.

„Du? Jo, das wegen gestern…, wenn du wirklich so ein Problem damit hast, dann werde ich mit José auch nicht vor deinen Augen rumknutschen oder so…“, sie lief neben mir, hatte aber Probleme mitzuhalten.

Ich zuckte mit den Schultern und zündete mir erstmal eine Zigarette an: „Mir egal“

„Hörte sich gestern aber anders an“

Wieder zuckte ich bloß mit den Schultern. Eigentlich war es mir nicht so egal, wie ich tat, aber es wäre ja auch doof, wenn jemand auf die Idee käme, das ich was von José wollte. Und ich wollte aber nichts von ihm! Nur das das klar ist.
 

„Ey! Morgen!“, Tim kam gerade von einer Nebenstraße angerannt. Tom ließ sich Zeit.

„Morgen“, nuschelte ich. Tim hatte natürlich sofort Augen für Maddi. Danke auch.

Die beiden unterhielten sich über den aktuellen Kinofilm und ignorierten mich komplett. Und ich mochte es nicht, ignoriert zu werden.

Ich blieb stehen und schaute den beiden nach: „Ich bin auch noch da…“

Jedoch interessierte es die beiden herzlichst wenig.

„Liebe geht halt vor Freundschaft“, eine Stimme erklang neben mir. Mein Blick viel zu Tom.

Auf seinen Lippen lag ein beruhigendes Lächeln. In seiner Hand hatte er ebenfalls eine Kippe, die er ab und zu mal zu seinen Mund führte.

Langsam verstand ich die Typen und Mädchen, die auf ihn verrückt waren. Er hatte wirklich was…, aber ich war nicht schwul! Und ich würde es nie sein!

„Der will also doch noch was von Maddi“, ich seufzte. Tim tat mir leid, da er sich Maddi abschmieren konnte.

„Ja, wollen wir auch gehen oder weiter blöd rumstehen?“, er lächelte mich charmant an.

„Ich hätte auch nichts dagegen, nach Hause zu gehen“, motzte ich rum, lief dann doch los.

Er legte eine Hand auf meine Schulter: „Jo, da bist du nicht der Einzige!“

Zufrieden lächelte ich. Das beruhigte mich dann doch.
 


 

„Bücher, Seite 15, Nummer 3a ins Heft“, die Stimme von Frau Korb machte sich bemerkbar.

Wir hatten gerade Englisch. Und das vier Mal in der Woche als erste Unterrichtsstunde. So ein Gymnasium konnte echt quälend sein.

„Johannes, warum machst du nichts?“, ich hatte mein Heft noch nicht mal aufgeschlagen. Gequält blickte ich nach vorn: „Keine Lust?!“

„Es geht aber nicht nach Lust! Wenn es nach mir gänge, würde ich auch lieber schlafen!“, aus der Klasse fingen schon die ersten an mit Kichern. Die meisten fanden meine Diskussionen mit den Lehrern immer unterhaltsam.

„Dann tun sie das doch. Sie würden uns damit alle einen Gefallen tun“, ich murrte weiter rum. Diese Schule kotzte mich an.

„Jetzt mach die Aufgaben!“, gelangweilt griff ich dann nach Anweisung zu dem Heft. Lieber würde ich jetzt etwas hinkritzeln, als dann nachsitzen zu müssen.

„Du bist wirklich unmöglich!“, Tim grinste mich von der Seite an, da wir zusammen saßen. Bea und Tom waren in der Parallelklasse und Maddi war in der 9., während wir schon die 11. drückten.

Ich wollte gerade anfangen, etwas ins Heft zu kritzeln, als es an der Tür klopfte und somit die ganze Aufmerksamkeit der Klasse auf die Tür gerichtet war.

„Herein?“, selbst die Lehrerin blickte verwundert zu Tür.

Die Tür schob sich auf und Frau Knoblauch trat herein: „Der neue Mitschüler kommt doch in diese Klasse. José? Du musst schon herein kommen“

Erst hielt ich es noch für einen dummen Zufall, aber als ich ihn dann im Zimmer stehen sehen hab, waren meine Nerven fertig.

„Oh no! Nicht schon wieder so`n fuck Emovieh!“, Paul, Mister Hopper, gab gleich wieder seinen Senf dazu.

„Fresse, Kleiner“, gab José charmant grinsend von sich, ehe sein Blick wieder an Tim und mir hang.

„Na, dann. Setz dich mal“, José tat was ihm gesagt wurde und setzte sich auf die freie Bank vor uns.
 

„Super! Toll das du hier bist!“, in der Pause knuffte Tim José nahezu schon tot.

„Find ich auch, und, Jo? Könnte ich dich dann mal unter vier Augen sprechen?“, er sah mich bittend an und stand schon mal auf.

Wenn er mir das gleiche sagen wollte, wie Maddi, dann sollte er es lassen: „Wenn es wegen gestern Abend ist, dann lass es“

Etwas fragend blickte er zu mir: „Du hast wirklich ein Problem damit…“

„Ja, verdammt! Aber nein, ich bin nicht schwul!“, sauer stand ich auf und schnappte mir meine Tasche. Ich wollte weg.

„Eh…, Jo? Wir haben dann Unterricht!“, Tim hielt mich am Arm fest.

„Ich habe aber keinen Bock!“, ich riss mich von ihm los und verschwand aus dem Zimmer.
 

„Jo! Warte mal!“, Tim kam mir hinterher gehetzt, „Bleib doch mal stehen!“

Ich setzte mich in das Bushäuschen vor der Schule und wartete auf ihn.

„Meine Güte! Das war ja mal ein Auftritt!“, Tim ließ sich neben mir nieder.

„Und? Problem damit?“, meine Stimmung war wieder sehr gereizt. Kein Wunder. Was für ein toller Tag heute auch.

Tim lehnte sich entspannt an den Wand und grinste: „Du magst ihn wirklich sehr. Und du kannst es nicht ertragen, dass er jemanden mehr mag, als dich. Süß, eine nahezu dramatische Liebesgeschichte, die aber nach langer Zeit mit einem Happy End endet“

Ich piekste ihn in die Seite: „Weder dramatische Liebesgeschichte, noch Happy End. Weil ich lustigerweise nicht schwul bin!“

„Bi?“

„Auch nicht!“, murrte ich und ließ mich ebenfalls gegen die Wand sinken.

Es herrschte Schweigen. Nach einer Weile viel mein Blick zu Tim.

Der grinste munter vor sich hin.

Manchmal verstand ich ihn wirklich nicht.
 

Wir hatten dann doch beschlossen, nach der zweiten Stunde wieder am Unterricht teilzunehmen.

Wir saßen gerade in der 7. und letzten Stunde. Kunst.

Wir sollten uns selbst zeichnen, in verschiedenen Stilen.

Momentan sollten wir uns möglichst realistisch zeichnen und es war schon die zweite Stunde, die war daran saßen.

Ich konnte zwar gut zeichnen, aber das ödete mich an. Und Frau Neundorf hatte nichts Besseres vor, als mich über alles zu loben. Man konnte es wirklich übertreiben.

„Boah…, die nervt“, gab ich nach einer Zeit gelangweilt von mir.

„Sei doch froh“, Tim grinste mich bloß wieder an.

Der Typ war in den letzten Stunden eh komisch geworden. Der grinste nur noch und manchmal hatte er so komisch zwischen José und mir hin und her geschaut.

Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, er wollte mich mit ihm verkuppeln.

„So, ihr könnt gehen, es klingelt eh gleich“, keine Minute später war das gesamte Zimmer leer.
 

„Jo?“, José tippte mich an, „Weißt du, wie viele Stunden Maddi heute hatte?“

Nett lächelnd antwortete ich ihm: „6, die ist schon zu Hause“

Er wusste doch genau, das ich was dagegen hatte, warum musste er mich dann so was fragen?!

„Ey, stehen bleiben!“, noch ehe José was sagen konnte, ertönte Beas lautes Organ.

Sie kam auf uns zu gerannt, mit Tom im Schlepptau.

„Hey Schatz!“, sie flog mir um den Hals und knuddelte mich ab.

Ich grinste: „Hi, da können wir ja gehen“

„Wohin?“, José blickte in die Runde.

„In den Skaterpark, kannst ja mitkommen!“, fresse Tim! Ich sah ihn böse an. Warum musste José nun auch noch mit kommen?

„Gern“, er musste natürlich das Angebot annehmen.
 

Tim, José und Bea rannten mal wieder Meilen voraus, so dass ich mit Tom hinterher trottelte.

„Was die`s immer so eilig haben…“, ich schaute ihnen nach und zündete mir erstmal eine Zigarette an, was Tom ebenfalls tat.

„Frag mich nicht. Das sind bestimmt die Hormone…“, er zuckte mit den Schultern und lächelte. Mir viel auf, das er immer noch nahezu perfekt aussah, so wie heute früh. Nach 7 Stunden sah ich nicht mal mehr ansatzweise so aus, wie früh. Keine Ahnung wie die das machten. Aber in diesem stickigen und heißen Gebäude konnte man doch nicht anders, als schwitzen!

Ein wenig gedankenverloren kickte ich einen Stein vor mir her. Die anderen waren bereits außer Sichtweise.

„Was ist eigentlich mit dir los? Ich weiß ja, das es Montag ist, aber so schlecht gelaunt deswegen?“, Tom riss mich wieder aus den Gedanken.

Etwas verpeilt blickte ich ihn an: „Eh ne, alles okay!“

Er hob interessiert eine Augenbraue: „Erzähl mir doch nichts. Hat es was mit José zu tun?“

„Ne“, ich rollte die Augen und ließ sie wieder auf den Fußboden sinken. Es war doch echt zum kotzten. Irgendwann hielten mich alle für schwul! Nur ich war es nicht!
 

„Auch schon da?“, Tims Stimme brüllte uns entgegen, dann stieg er auf sein Skateboard und wollte losrollen. Aber das gute Teil rollte ihn unter den Füßen weg, so dass er wieder auf seinen vier Buchstaben saß.

In der Gruppe brach selbstverständlich schallendes Gelächter aus. Nur ich brachte gerade Mal ein müdes Lächeln hervor.

Ich ging zu Bea und ließ mich neben ihr ins Gras sinken. Meinen Rucksack stellte ich neben mir ab.

„Na? Über was habt ihr geredet?“, Bea sah mich interessiert an.

„Über dich“, gab ich trocken zurück und ließ mich in das Gras sinken.

Bea lief knallrot an und stotterte rum: „Wa-Was? Ü-Über mich?“

Ich musste ein wenig schmunzeln: „Ne, war`n Joke“

„Gott sei Dank…“, sie atmete erleichtert auf.

Ich schloss die Augen und genoss die Stimmen der anderen, jedoch nicht lange.

Jemand hatte sich über mich gebeugt, da mir sie Sonne nicht mehr ins Gesicht schien. Genervt stöhnte ich auf: „Egal wer es ist, geh weg!“

„Na, nicht so unfreundlich!“, Josés Stimme ertönte, dann setzte er sich neben mich.

„Was ist?“, ich sah ihn fragend an.

„Wollen wir mal wieder was unternehmen? Kino oder so?“

„Ohne Maddi?“

„Ohne Maddi!“, er grinste mich an und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht, „So wie in alten Zeiten“

„Meine Güte! Ihr redet ja schon, als wärt ihr alte Opis!“, Bea piekste José und mich in die Seite. Grinsend piekste ich zurück: „Sind wir ja auch“

„Und wann wollen wir da gehen? Heute?“, José lenkte meine Aufmerksamkeit wieder auf sich.

„Eh, klar. Gern!“, ich lächelte ihn an. Gerade war ich so richtig happy! Ich und José, ganz allein! Toll…

„Hier seid ihr alle!“, in dem Moment tauchte Maddi auf und kam auf uns zu gerannt. Natürlich fiel sie José gleich um die Arme, da dieser auch schon aufgesprungen war.

Und da war ich wieder in der Realität zurück.

Eifersucht stieg wieder in mir auf. Am liebsten wäre ich jetzt aufgesprungen und hätte José sofort beschlagnahmt.

Meine Fäuste ballten sich schon, aber ich versuchte, es mir nicht weiter anmerken zu lassen.

„Bleib ruhig“, meinte Bea leise zu mir, die meine Spannung auch schon gemerkt hatte.

„Guck mal Schatz!“, Maddi hielt José zwei kleine Karten vor die Nase, „Wir gehen dann ins Kino!“

Autsch. Das hatte gesessen. Hieß im Klartext, Maddi hatte mir José mal wieder weggeschnappt! So was sollte ich mir nicht gefallen lassen!

Ich stand auf und stellte mich neben José: „Ich dachte, wir gehen heute ins Kino?! Du hast es sogar vorgeschlagen!“

„Eh… Jo…, also“, José blickte ein wenig verzweifelt zwischen Maddi und mir hin und her.

Maddi zog einen Schmollmund: „Aber diese Karten sind nur für diese Vorstellung! Könnt ihr nicht ein andermal gehen?“

„Nein!“, noch ehe José etwas sagen konnte ergriff ich das Wort und zog ihn bei Seite. Was ihn betrifft, war ich nun mal verdammt besitztergreifend und es kotzte mich an, dass meine Schwester ihn mir wegnehmen wollte.

„Jo…, hör mal“, José sah mich bittend an, „Können wir das nicht verschieben? Ist ja sonst blöd, wenn die Karten auslaufen!“

„Nein! Hätte sie dich eben erst fragen müssen! Und du wolltest mit mir ins Kino!“, ich sah ihn bittend an. Er durfte mir doch jetzt einfach keine Abfuhr geben! Nahezu schon verzweifelt hielt ich ihn am Handgelenk fest.

„Warum gehen wir dann nicht zu dritt?“, Maddi sah uns beide im Wechsel an.

„Damit ich euch beim rumknutschen zugucken kann? Nein danke!“, ich wendete mich wieder von ihr ab und da José bittend an, „Bitte…“

José seufzte und drehte sich dann zu Maddi: „Schatz? Ich geh mit ihm. Ich bezahl dir dann auch die beiden Karten“

„Whaa!“, fröhlich quietschte ich auf und viel ihm um den Hals. Lachend erwiderte er meine Umarmung und drückte mich eng an sich. Wie lang war das her, dass wir uns umarmt hatten…, viel zu lange!

Ich liebte dieses Gefühl, ihm so nah zu sein. Ich würde ihn am liebsten nie wieder loslassen.

„Danke auch“, ich hörte Maddis enttäuschte Stimme und José löste sich von mir.

Er ging zu ihr und drückte ihr einen Kuss auf die Lippen. Dann sagte er ihr etwas, ich verstand aber nicht, was.

Maddi seufzte dann und wendete sich an mich: „Viel Spaß auch. Ich geh nach Hause um Mama zu helfen“

Damit verschwand sie auch. Gott sei Dank.

„Was für ein Drama…“, Tim stand hinter uns und grinste uns an.

Ich zuckte mit den Schultern: „Also ich bin happy“

Mein Blick viel José, der mich ebenfalls angrinste: „Ich hatte damals dir gehört, und jetzt tue ich es auch noch…“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Berrii
2009-06-22T04:39:24+00:00 22.06.2009 06:39
Aaaaw wie süß!
Vorallem José letzter Satz ^^
Sehr süß, anders kann ich das net nennen x3
Heut Nachmittag les ich weiter, freu mich schon drauf, du schreibst so schön!
*knuddl*
kira
Von:  Superhelden-Brooke
2009-04-18T10:16:13+00:00 18.04.2009 12:16
Hallöchen erstmalxD.
Also ich finde deine Geschichte ziemlich gut.
Dein Schreibstil gefällt mir soweit auch :3

Ich fnd Jo klasse, der ist wirklich sehr besitzergreifend wenn es um José geht.
Und wie schön bockig der dann immer wirdxD.
Und er kann leugnen wie er will, der will was von José.
Kein Mensch tickt bei sowas so aus, wenn das nur der Kumpel von einem ist.
Aber der letzte Satz von José, ...da würde ich mir doch Gedanken machenxD.

Jedenfalls sehr schönes Kapitel, ich mag die Story :>
Schreib schnell weiter.
Liebe Grüße, Brooke
Von:  Avrora
2009-04-16T20:42:17+00:00 16.04.2009 22:42
also der letze satz laesst ja nix offen^^


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