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Zwei Jäger und ein Baby

DxS
von

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Unerwartete Hilfe

Körper, leblose Körper. Es waren so viele von ihnen. Mindestens 30. Unschuldige Menschen. Von Dämonen als Hülle missbraucht. Von ihr befreit worden, lagen sie auf der trockenen, verbrannten Erde. Es war das erste das Jenny sah, als sie wieder zu sich kam. Sie war noch nicht wieder ganz bei Kräften und schaffte es gerade so sich aufzusetzen. Ob jemand von den Menschen noch lebte? Sie wusste es nicht, aber sie war noch zu schwach um nachzusehen. Sie hatte schrecklichen Durst. Sie wollte zu ihren Vätern und Onkel Bobby. Weg von hier. Zurück in den Schoß ihrer Familie. Nicht mehr kämpfen. Wieder das kleine Mädchen sein. Aber es war noch nicht geschafft. Sie musste noch gegen IHN antreten und ihren Papa befreien. Nur so konnten sie in eine gemeinsame Zukunft schreiten. Sie musste sich zusammenreißen. Der erste Schritt war aufstehen. Wären doch nur ihre Väter hier. In ihr keimte eine schöne Erinnerung auf. Sie hatte gerade laufen gelernt und hatte mit Dad und Papa Ball gespielt. Sie war hingefallen und hatte sich das Knie aufgeschlagen. Ihre Väter hatten sich liebevoll um sie gekümmert und das Knie verarztet. Sie musste nur ein bisschen durchhalten, dann würden sich die beiden wieder um sie kümmern können. Und auf einmal war es, als könnte sie hören wie die beiden ihr Mut zusprachen. Sie stützte sich auf den Boden ab und schaffte es aufzustehen. Sie warf einen Blick umher. Nach ihrer kleinen Ohnmacht hatte sie ein wenig die Orientierung verloren. Sie brauchte einen Moment, um den Weg zu finden, der sie wieder zu ihrem Dad führen würde. Bevor sie jedoch die Richtung einschlagen und losgehen konnte, tauchten auf einmal drei weitere Dämonen auf.
 

Was sollte sie tun? Es war zu spät, die Dämonen hatten sie schon gesehen. Sie konnte sich nicht mehr weiter in den Wald zurückziehen. In ihrem momentanen Zustand würde sie keine Chance gegen die drei haben. Bevor sie irgendeine Entscheidung treffen konnte, wurde sie auch schon von dämonischer Kraft von den Füßen geholt und zu Boden gedrückt. Ihr schwand der Mut. Sie hatte sich verausgabt und war nicht rechtzeitig wieder auf die Beine gekommen und jetzt würde sie dafür bezahlen müssen.

„Haltet das Balg in Schach!,“ schrie Alaistair, der mit zwei weiteren Dämonen auf dem Schlachtfeld angekommen war. Seine Untergebenen taten, wie ihnen geheißen. Alaistair selbst suchte die leeren Dämonenhüllen nach einem bekannten Gesicht ab. Als er Liliths Hülle nicht sofort fand, glaubte er erst, dass sie nicht unter den Opfern war. Doch dann fand er sie. In vorderster Front. Dort wo die Augen der Frau hätten seien sollen, deren Körper die oberste Dämonin in Besitz genommen hatte, waren nur noch versengte Höhlen. Er kniete neben der Leiche und berührte sie. Wohl jeder Knochen in ihrem Körper war gebrochen. Aus Ohren, Nase und Mund quoll Blut, als er sie berührte. Die inneren Organe waren zersetzt und verflüssigt. Das konnte Lilith nicht überlebt haben. Sie war vernichtet. Was für ein Monster war dieses Winchester-Balg? Nicht einmal Dämonen hatten eine so zerstörerische Kraft. Trauer befiel Alaistair. Dieses Miststück hatte ihm seine Lilith genommen. Das würde sie büßen.

Ihm war sofort klar, dass sie im Moment nicht über ihre vollen Kräfte verfügte, sonst hätte er sie nicht einfach so am Boden halten können. Es war seine Chance, sie zu vernichten. Für Lilith, für Luzifer. Aber bevor er sie töten würde, würde er sie bezahlen lassen, für das was sie getan hatte. Würde ihr die Haut vom Körper schälen, sie bluten lassen und ihre Einzelteile Luzifer bringen, damit dessen Hülle sehen konnte wie er Koteletts aus seiner Tochter schnitt und sie seinem Höllenhund zum Fraß vorwarf. Und er würde jeden Augenblick davon genießen. Die Hure würde leiden. Er ließ von Liliths ehemaliger Hülle ab, stand auf und trat auf Jenny zu.

„Mach dich auf dein Ende gefasst!,“ sagte er mit bedrohlicher Stimme zu ihr. Seine beiden Schergen grinsten diabolisch. Jetzt würde der Foltermeister der Hölle zu Hochtouren auflaufen. Plötzlich ging alles ganz schnell. Von hinten wurden die beiden Schergen von etwas durchstoßen. Ihre Augen flammten auf und das Grinsen erstarb. Alaistair hatte keine Chance sich zu wappnen und zu reagieren. Ehe die beiden toten Menschen den Boden berührten hatte den Foltermeister das gleiche Schicksal ereilt. Die erdrückende Kraft fiel von Jenny ab. Sie atmete tief durch und hob ihren Kopf. Sie erblickte ihren…Retter?
 

Auf der Waldlichtung bei IHM:
 

Luzifer lief unruhig hin und her. Er spürte, dass die Eindringlinge immer näher kamen. Jetzt war es Zeit zu Handeln, also gab er seine Anweisung aus.

„Sie sind jetzt schon ganz nah … geht und holt sie mir hier her. Dann werde ich diese lächerliche kleine revoltierende Gruppe ein für alle Mal vernichten,“ sagte ER und schickte einige von Alaistairs Dämon aus, um seine Gegner zu stellen.

„Aber rührt sie nicht an. Die gehören mir!,“ sagte ER noch abschließend ehe die Dämonen aufbrachen.

„Wer weiß, vielleicht ist ja jemand von diesem Engelspack gefügiger und verrät mir vor seinem Tod noch was ich wissen will,“ sagte ER leise zu sich selbst. Lauter schrie ER dann:

„Wo zum Teufel bleibt Alaistair? Ich brauche Informationen!“ Ein untergebener Dämon der letzten, noch im Waldkern verbliebenen, Dämonengarde schreckte zusammen und nahm Abstand zu Luzifer. ~Was sind das alles nur für unfähige Idioten! Aber die werde ich auch noch los, wenn endlich alle Engel und ein Großteil der Menschen vernichtet sind. Und dann kann ich mit meiner eigenen Schöpfung beginnen und Dämonen erschaffen die meiner würdig sind~ schoss es Luzifer durch den Kopf.
 

Solch eine Unbeherrschtheit und Unsicherheit hatte Sam von Luzifer noch nicht gespürt. Es musste etwas SEINE Pläne gekreuzt haben, womit ER nicht gerechnet hatte. Der Winchester musste den Funken Hoffnung, der erneut in ihm aufglomm klein halten, damit ER nichts davon mitbekam, aber er war da und Sam fühlte wie sich seine innere Stärke langsam wieder aufbaute. Hoffentlich würde er sie vor IHM verheimlichen können. Er sorgte sich ein wenig um Jenny. So wie Luzifer mit diesem Zacharias geredet hatte, schien irgendwas mit ihr zu sein. Dann dachte er an Dean. Nein, sicher ging es Jenny gut. Dean würde nie zulassen, dass ihr etwas passierte. Er würde sie alle wieder sehen. Er musste es einfach schaffen die Gewalt über seinen Körper zurück zu gewinnen. Für seine Familie.
 

Zur selben Zeit bei Dean und Co.:
 

„Sie ist nicht tot,“ sagte Dean erneut.

„Ich habe auch nicht gesagt, dass sie tot ist. Dass ich sie nicht richtig orten kann, kann mit den Bannen zusammen hängen die Luzifer über diesen Abschnitt des Waldes gelegt hat,“ sagte Barachiel und hoffte Dean dadurch etwas zu beruhigen. Castiel war bereits neben John und heilte diesen. Danach blieb der Winchester erschöpft am Boden liegen.

„Dann lass uns zurück gehen und sie suchen,“ sagte Dean.

„Wenn dort noch Dämonen sind…dann,“ wollte Castiel einwenden, doch Dean ließ ihn nicht ausreden. Er wollte keine weitere plausible Erklärung hören, die ihn davon abhielt zu seiner Tochter zu gelangen.

„Sie ist nicht tot, aber sie könnte verletzt sein und wenn sie wirklich nicht alle Dämonen aufhalten konnte, dann brauch sie uns jetzt erst Recht!“

„Ich bin Deans Meinung. Es ist sicher das Beste, wenn wir sie finden und dann zusammen weiter gehen,“ sagte Bobby.

„Einver…,“ wollte Barachiel gerade sagen, als er es spürte. Es waren Dämonen im Anmarsch.

„Zu spät,“ fluchte er.

„Was?,“ wollte Rufus wissen.

„Ich spüre es auch,“ sagte Castiel.

„Unsere Kräfte werden nicht viel anrichten könne. Die Banne sind zu stark,“ sagte der oberste Schutzengel und zückte sein Engelsschwert.

„Verdammt, was hat das zu bedeuten? Kommen etwas noch mehr Dämonen?,“ vermutete Dean.

„Ja. Wir werden kämpfen müssen. Castiel, ist er wieder einsetzbar?,“ fragte Barachiel und deutete auf John, der sich langsam wieder aufrappelte.

„Ich bin okay,“ gab der Winchester kund.

„Uns bleibt vielleicht noch eine halbe Minute. Macht euch bereit!“ Das musste er den Jägern nicht zweimal sagen.
 

Wieder bei Jenny:

Der Mann der vor ihr stand schien an diesem Ort vollkommen fehl am Platz. Er war vollkommen in Schwarz gekleidet. Hose, Hemd, Sakko und Mantel. Es erinnerte an die Kleidung eines Priesters. Nur trug er anstelle eines römischen Kragens eine schwarze Krawatte. Sein dunkles Haar begann lichter zu werden und er war ein wenig untersetzt. Das einzig farbige an ihm war ein blutrotes Einstecktuch.

„Wow, nettes kleines Spielzeug. Und so wirksam! Diese Flattermänner wissen wie man Waffen baut,“ sagte der Kerl zu sich selbst und wischte die schwertähnliche Klinge, mit der er die Dämonen erstochen hatte, mit seinem blutroten Einstecktuch ab. Jenny starte ihn entgeistert an. War das Einstecktuch wohl einmal weiß gewesen? Dann sah er sie an.

„Hallo Darling! Bist du nicht eine Wohltat für die Augen. Mein Name ist Crowley. Ich…,“ begann der Mann und hielt ihr die Hand hin, um ihr aufzuhelfen. Er war ein Dämon, wie es ihre Intuition Jenny verriet. Sie nahm seine Hand nicht an.

„Du bist ein Dämon!“

„Immer dieser Rassismus. Aber was will man erwarten? Du bist eben auch nur die Tochter deiner Eltern.“ Bei dem Wort Eltern schmerzte es vor Sorge leicht in ihrer Brust. Sie musste zu ihren Vätern. Ob dieser Crowley sie gehen lassen würde? Hatte sie eine Chance gegen ihn? Im Moment sicher noch nicht wieder. Er war zwar nicht so stark wie diese Lilith und ihre Armee, aber für die drei Dämonen hat es noch gereicht. Für einen Kampf mit ihm war sie noch nicht wieder stark genug. Sie musste Zeit schinden, um ihre Kräfte wieder aufzuladen. Dann würde sie gegen ihn ankommen. Also musste sie ihn in ein Gespräch verwickeln.

„Was willst du? Warum hast du deines Gleichen getötet?“

„Anstatt mich das zu fragen solltest du mir dankbar sein. Was ist nur aus der Welt geworden?,“ sagte er theatralisch.
 

„Aber mal ehrlich. Der Grund dürfte doch offensichtlich sein. Ich wollte dir helfen.“

„Dämonen helfen keinen Menschen.“ Woher sie das wusste konnte sie sich nicht erklären.

„Tse…immer diese Vorurteile. So archaisch und antiquiert. Kleines, du bist kein normaler Mensch…und ich…kein normaler Dämon.“

„Nenn mich nicht Kleines!“ Mit Ausnahme ihrer Väter und Bobby durfte sie niemand so nennen.

„Oops, hab ich da einen Nerv getroffen?“

„Sag endlich was du willst!,“ forderte Jenny.

„Ich mag es wenn die Ladys gleich zur Sache kommen wollen,“ sagte er süffisant. Er beobachtete wie sie sich nun mühsam alleine aufrichtete.

„Schau dich an! Die von den Spice Girls angepriesene Girl-Power hast du voll verinnerlicht.“

Sie sah ihn verwirrt an. Was war das für ein seltsamer Dämon?

„Vergib mir, das war vor deiner Zeit! Aber bitte, lass uns zum Geschäftlichen kommen.“

„Willst du mir etwa einen Deal vorschlagen?“ Wieder sprach da das Engelswissen in ihr, dass sie nicht unter Kontrolle hatte.

„Sorry Darling! Nichts was du dir wünschen würdest könnte ich dir erfüllen. Ich muss ehrlich sein. Das was ich eben für dich getan hab wird wohl eine Einzeltat bleiben.“

„Was willst du dann von mir?“ Sie war verwirrt. Noch verwirrter war sie als plötzlich ein Glas mit bernsteinfarbener Flüssigkeit in seiner Hand erschien, er einen Schluck nahm und dann wohlig seufzte. Ihn schlucken zu sehen erinnerte sie daran wie durstig sie war. Er grinste als ihm ihr Blick auf das Glas auffiel.

„Ich würde dir ja was abgeben, aber ich denke deine Eltern würden nicht wollen, dass ich dir Alkohol gebe, du bist ja noch so ein junges Ding.“

„Was willst du?,“ fragte sie erneut. Langsam nervte er sie. Ihr Mund fühlte sich so furchtbar trocken an. Seine dummen Sprüche halfen ihr nicht weiter.

„Ich werde dich nicht mehr lange aufhalten. Ich will nur das, was du auch willst.“

„Ach und du weißt natürlich was ich will,“ blaffte sie ihn an und warf ihm einen Blick zu auf den Dean Winchester stolz gewesen wäre. Sie wurde mutiger. Der Dämon schien ihr nicht schaden zu wollen.
 

„Rotzfrech und dieser Blick. Interessant was man sich alles so aneignen kann, was nicht im Erbgut überliefert wurde.“

„Was soll das bitte heißen?“

„Nicht wichtig. Das wirst du schon noch verstehen, wenn die Zeit gekommen ist. Zurück zu unserem gemeinsamen Anliegen.“

„Wie haben kein gemeinsames Anliegen.“

„Sei doch nicht so skeptisch. Natürlich haben wir das. Luzifer … aus dem Weg geräumt …Frieden auf Erden blablabla …“

„Warum solltest du das wollen? Ist er nicht so was wie dein Vater?“

„Vater … hm … ich halt mich da lieber an meinen alternativen Lebensstil und der harmoniert nicht mit dem vom alten Herrn, warum ich unter meines Gleichen in der Luzi-Ära auch nur ein kleines Licht bin. Aber man sollte nie den Außenseiter unterschätzen. Was meinst du?“

Noch immer versuchte sie zu durchschauen was er von ihr wollte. Als sie einen Augenblick zu lang stumm blieb sagte Crowley:

„Du brauchst nicht zu antworten. Das war eine rhetorische Frage. Also … folgender Vorsachlag. Du erledigst Luzifer und jeder von uns kann glücklich nach Hause gehen. Klar, es wird für dich keine Fahrt nach Disneyland … aber du verstehst was ich meine.“

„Was hast du davon?“

„Wenn Luzifer fällt, gibt es Downunder `ne Menge Stellen neu zu besetzen und ich hab `nen schicken Chefsessel gesehen mir meinem Namen drauf.“ Er ließ das Glas wieder verschwinden. Jenny spürte, wie langsam wieder etwas Energie in sie zurück kehrte.

„Warum sollte ich dich dann nicht einfach vorher ausschalten?“

„Weil du jetzt wichtigeres zu tun hast.“ Etwas weiter zum Waldkern hin erschien eine kleine violette Rauchwolke. Sie folgte seinem Blick und erkannte die Gefahr. Dort mussten sich jetzt Dad und die anderen aufhalten.

„Wie aufs Stichwort! Letzte Szene. Crowley verlässt die Bühne.“ Sie drehte sich um, aber da war der Dämon schon verschwunden. Dort wo er vorher gestanden hatte befand sich nun eine 0,5 Liter Wasserflasche. Gierig griff sie danach und setzte sich noch während sie trank in Richtung Waldmitte in Bewegung. Ihre Familie brauchte sie.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  brandzess
2013-04-02T11:25:20+00:00 02.04.2013 13:25
WUHU! Als ich gelesen habe "Der Mann der vor ihr stand schien an diesem Ort vollkommen fehl am Platz. Er war vollkommen in Schwarz gekleidet. Hose, Hemd, Sakko und Mantel." da entkam mir schon ein kleiner Freudenschrei :D
Ich liebe Crowley. Er ist mein absoluter Lieblingscharakter.
Tja da hat Luzi wohl zu viel Vertrauen in Alastair gesetzt... das kommt davon. Wie Crowley gesag hat "That's what you get working with a demon."
Wenigstens kommt Sams Kraft wieder. Wenn er Jenny sieht wird das bestimmt auch nochmal ein bisschen was machen.
Ich freu mich schon auf mehr :) Tolles Kapitel!
ggvlg brandzess


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