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Zwei Jäger und ein Baby

DxS
von

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Wiedersehen mit Sam

Es war zwar nur eine kleine Dämonengarde im Vergleich zu dem was sich Jenny hatte stellen müssen, dennoch waren es zu viele für zwei Engel auf Sparflamme und vier Jäger. Das wurde Bobby klar, noch bevor auch nur ein Schuss gefallen war. Die Dämonen kesselten die sechs ein, bis sie Rücken an Rücken standen, ohne jedoch einen Angriff zu starten. Sie machten sogar den Eindruck als hätten sie gar nicht vor sie anzugreifen. Er sah seine Mitstreiter an und erkannte, dass sie von diesem Umstand genauso überrascht waren. Es war schließlich Dean für den die angestaute Anspannung unter den vorliegenden Umständen zu groß wurde.

„Worauf wartet ihr, ihr nach Schwefel stinkenden Feiglinge?,“ fuhr er die Dämonen an.

„Hört euch das an. In der Defensive und trotzdem noch so eine große Klappe.“ Eine zierliche blonde Frau mit Kurzhaarschnitt trat aus dem Ring von Dämonen hervor.

„Davon hat mir dein kleiner Bruder gar nichts erzählt als ich ihn vor ein paar Monaten getroffen hab. Ich muss sagen ihr zwei habt schon eine sehr verquere Sache laufen. Erst will er weg von dir und dann als ich meinem Ziel so nah war ihn seiner wahren Bestimmung zu zuführen, lässt er mich am Busbahnhof stehen, weil er ganz dringend zu dir musste, nur weil du nicht ans Telefon gegangen bist. Aber zum Glück war das Vorhaben ja nicht aufgehoben sondern nur aufgeschoben. Es hat alles seinen geregelten Lauf genommen. Mein Vater hatte Recht. Alles kommt zur rechten Zeit.“

„Wer bist du und wovon zum Teufel redest du? Woher kennst du Sam?,“ verlangte Dean zu wissen.

„Er hat dir nicht von mir erzählt? Ich bin schockiert. Aber von einer anderen Seite aus betrachtet, es gibt so vieles von dem er dir nicht erzählt hat. Darum bist du jetzt mit deinen kleinen Freunden in dieser beschissenen Situation. Und fürs Protokoll, ich bin Meg.“
 

Der Name interessierte ihn nicht. Alles was bei Dean angekommen war, war:

[style type="italic"] es gibt so vieles von dem er dir nicht erzählt hat [/style]

Hatte Sam etwa gewusst was mit ihm passieren würde als er ihr Motelzimmer verlassen hatte? Hatte er freien Stückes ja zu Luzifer gesagt? ~Dämonen lügen!~ schoss es ihm durch den Kopf. Dieses schwarzäugige Miststück wollte ihn sicher nur gegen Sam aufbringen. Aber das konnte sie sich abschminken. Sam und er vertrauten einander. Sam war sein Partner, er liebte ihn und an seinem Partner zweifelte man nicht. Egal wie viele Außenstehende sich gegen ihn aussprachen. Was wussten Engel und Dämonen denn schon? Rufus Stimme riss ihn aus seinen Gedanken.

„Wenn ihr uns umbringen wollt, bringt es endlich hinter euch,“ sagte er angespannt zu Meg.

„Keine Bange alter Mann! Du wirst noch früh genug deinem Schöpfer gegenüber treten. Je nachdem wie hilfreich du meinem Schöpfer sein kannst, wird es schnell oder qualvoll langsam passieren.“

„Alter Mann? Ich geb dir gleich alter Mann, du Miststück!“ Rufus feuerte seine mit Steinsalz geladene Schrotflinte auf sie ab. Es traf sie ein wenig unvorbereitet, aber zeigte kaum Wirkung. Ihr schien lediglich für einen Augenblick die Luft weg zu bleiben.

„Autsch! Das hat mich jetzt aber schwer getroffen. Dabei dachte ich wir wären dabei Freunde zu werden.“ Mit ein paar kurzen Schritten war sie vor ihn getreten. Ehe er die Chance hatte ein weiteres Mal abzufeuern, hatte Meg Rufus eine Kopfnuss verpasst. Man konnte förmlich hören wie der Knochen seiner Nase brach. Der schwarze Jäger ließ die Waffe sinken und fasste sich reflexartig an die Nase aus der Blut schoss wie aus einem Springbrunnen. Meg grinste diabolisch und nahm ihm die Schrotflinte ab. An die anderen Dämonen gewandt sagte sie:

„Entwaffnet die anderen und dann zurück zu unserem Vater. Er wartet schon auf sie. Wenn sie sich wehren haltet mit der Gewalt nicht zurück, aber lasst sie am Leben.“ Dann ging sie langsam Richtung Waldmitte davon.
 

Die Jäger und die Engel gaben sich nicht kampflos geschlagen. Dean, Bobby und John verfeuerten ihre Salz-Schrotladungen und konnten die Dämonen damit eine Weile auf Abstand halten. Castiel und Barachiel konnten mit ihren Engelsschwertern einige Dämonen erledigen. Doch da sich die Reihen der Dämonen immer wieder schlossen, gelang es nicht eine Fluchtschneise zu schlagen. Schließlich war den Jägern die Munition ausgegangen und sie gingen zum Faustkampf über. Doch schon bald hatten die Dämonen ihre menschlichen Angreifer im Griff. Vier Dämonen waren mit ihren Geiseln aus dem Kreis getreten, der sich nun enger um die beiden Engel schloss. Einer der Dämonen schrie schließlich laut:

„Hey ihr zwei Flattermänner, weg mit den Zahnstochern, oder ich bastle mir aus den Milzen, Mandeln und Blinddärmen der vier eine Kollage.“

Barachiel und Castiel tauschten Blicke, rechneten sich ihre Chancen aus. Dann sahen sie zu den vier Jägern hinüber, die ordentlich was abbekommen hatten. Die Blutsquelle aus Rufus Nase war noch immer nicht versiegt, Bobbys Bart fing das Blut einer aufgeplatzten Lippe auf und sein rechtes Auge fing an zu zu schwellen, Johns Gesicht sah so aus wie vorher nachdem Dean ihn verprügelt hatte und Dean hatte eine Platzwunde am Kopf. Die Hämatome, die am nächsten Tag sicher in den buntesten Farben leuchten würden, waren noch nicht sichtbar, aber sicherlich vorhanden. Dean formte mit den Lippen ein stummes „Trojanisches Pferd“. Barachiel sah dies und verstand. Wenn sie eine letzte Chance haben wollten, mussten sie sich von den Dämonen zu Luzifer bringen lassen und dann überraschend zuschlagen, wenn sich die Gelegenheit bot. Jetzt im direkten Kampf hatten sie keine Chance gegen die Dämonen. Sie waren umzingelt. Noch dazu kam, dass sie während des Kampfes immer weiter in den Bannkreis von Luzifer geraten waren und ihre Engelskräfte noch weiter abgenommen hatten. Stumm signalisierte er Castiel das Engelsschwert fallen zu lassen.

„Geht doch und da sagen alle Engel hätten kein Herz,“ sagte der Dämon. Ein anderer meinte:

„Sammelt die Waffen und das Geflügel ein.“ Kurz darauf zogen sie samt den sechs Gefangenen Richtung Waldlichtung davon. Deren Hoffnung ruhte nun allein auf Jenny und der Möglichkeit eines Überraschungsangriffs. Während sie durch den Wald marschierten waren Deans Gedanken bei seiner Tochter. ~Kleines, ich hoffe es geht dir gut. Halt noch ein wenig durch. Wir schaffen das. Wir werden wieder eine Familie sein!~
 


 

„Wir haben sie,“ sagte Meg als sie wieder bei Luzifer eintraf.

„Sie werden gleich hier sein. Sie sträuben sich noch ein wenig, darum geht der Transport etwas schleppend.“ ER nickte lediglich. Innerlich rollte ER die Augen. Meg sah IHN an als erwarte sie eine Belohnung dafür, dass sie eine einfache Anweisung befolgt hatte. Aber offensichtlich hat manch anderer so seine Schwierigkeiten damit.

„Meg, nimm dir ein paar Dämonen und sieh nach wo Allaistair abgeblieben ist und wenn er nicht tot ist, werde ich ihm bestrafen dafür, dass er mich so lange hat warten lassen.“

„Ich werde euch nicht enttäuschen,“ sagte Meg und machte sich dann an die Arbeit.
 


 

Jenny rannte durch den Wald. Die Wasserflasche hatte sie geleert und unterwegs weggeworfen. Auf dem noch feuchten Erdboden hatte sie schnell die Spur von ihrem Dad und den anderen gefunden und folgte diesen nun weiter ins Waldinnere hinein. In ihrem Kopf arbeitete es wie wild. Immer wieder spulte sie das gleiche Mantra ab: ~Bitte lass ihnen nichts passiert sein!~ Sie brauchte ihren Dad. Ohne ihn würde sie den Mut verlieren Luzifer gegenüber zu treten. Ihre schönen Erinnerungen wurden von schrecklichen Vorstellungen verdrängt. Barachiel hatte schon vorher gemeint, dass Castiels und seine Kräfte schwächer werden würden je näher sie Luzifer kamen. Hatten die beiden Engel ihren Dad und die anderen noch schützen können? Sie kam an einen lichten Standort. Ein Baum war vor einiger Zeit hier um gefallen und nun gelangte das Sonnenlicht bis auf den Waldboden, auf dem zum Teil bereits einige Pionierpflanzen heranwuchsen. Hier endeten die Spuren ihrer Verbündeten und gingen über in einen Wust aus Schuhabdrücken vieler Leute. Hier mussten die Dämonen auf ihren Dad und die anderen getroffen sein. Sie war zu spät. Sie hatten ihren Dad und Gott weiß was sie mit ihm gemacht hatten und alles nur weil sie nicht schnell genug gewesen war. Das Adrenalin, dass sie bis hierher gebracht hatte, ebbte ab und sie sank auf ihre Knie. Tränen flossen ihre Wangen herab. Sie konnte nicht mehr. Das einzige was ihr Antrieb verliehen hatte, hatten sich die Dämonen geholt.
 

„Dad,“ schluchzte sie leise. Dann lauter. „DAD!“ Sie presste die Augenlieder zusammen, um weitere Tränen zurück zu halten. Sie hatte kein Recht zu weinen. Sie war Schuld. Plötzlich hörte sie eine Stimme in ihrem Kopf. Es war die Stimme ihres Dads.

[style type="italic"] ~Kleines, ich hoffe es geht dir gut. Halt noch ein wenig durch. Wir schaffen das. Wir werden wieder eine Familie sein!~ [/style]

Es fühlte sich an wie eine liebevolle Umarmung. Jenny spürte wie ihre Energie langsam wieder zurück kehrte und auf einmal wusste Jenny, dass ihr Dad noch lebte und an sie glaubte. Sie hatten noch eine Chance und sie würde sie nutzen. Dean und Sams Tochter raffte sich auf. Sie würde nicht aufgeben. Noch einmal musste sie tapfer sein. Jenny besah sich die Spuren genauer und folgte ihnen. Der Wust an Schuhabdrücken verlief noch einige Meter weiter Richtung Waldmitte, ehe er sich aufdröselte und dann einige Meter weiter geordnet in einen schmalen Weg von sich überlappenden Schuhabdrücken fortsetzte. Die Dämonen schienen ihren Dad und die anderen überwältigt und dann zum Waldkern abgeführt zu haben. Sie wusste, wenn sie den Spuren folgte, würden sie sie zu IHM führen.
 

Sie erreichten die Lichtung. Die Dämonen führten sie in die Nähe des Fußes einer der größeren Nadelbäume am Rande der anderen Seite der Lichtung. Dort stand ein Mann von Sams Statur mit dem Rücken zu ihnen. Er trug einen lächerlichen weißen Anzug und schien im Schatten des Baumes dadurch buchstäblich zu leuchten. Ein anderer Dämon, einer der nicht an ihrem Kampf beteiligt gewesen war, trat zu dem Mann und sprach mit ihm. Dann hörten sie IHN zum ersten Mal. Es war Sams Stimme, aber diese Art von Klang hatte Dean in der Stimme seines Bruders noch nie vernommen.
 

„Sie sind jetzt hier,“ sagte einer seiner Dämonen. Luzifer reichte es so langsam. ER brauchte vernünftiges Personal. Nicht irgendwelche Volltrottel, die IHM nur erzählten was ER längst schon wusste. Vielleicht würde es nicht schaden einen der Idioten zur Abschreckung zu töten.

Doch er entschied sich dagegen. Der Dämon konnte ja nichts für seine Dummheit. Lilith hatte einige sehr beeindruckende Dämonengenerationen hervorgebracht, aber nach ein paar Jahrhunderten war ein gewisser Schlendrian eingekehrt.

„Das ist mir bewusst, du unnützer Troll. Geh mir aus den Augen und sieh zu, dass du eine nützliche Aufgabe findest,“ fuhr ER seinen Untertan genervt an.

„Verzeihung, ich…“

„Ja, ja…verschwinde!“ Das ließ der Dämon sich nicht zweimal sagen. ER sah, wie der Dämon sich zurück zog und wand sich dann den anderen Dämonen zu, die gerade ein paar Meter vor IHM stehen geblieben waren und die Gefangenen zu Boden stießen, so dass diese auf die Knie gingen. ER grinste. Endlich war es so weit.

„Showtime Sammy,“ sagte ER voller Vorfreude. Der dumme Winchester hatte den Kanal zwischen ihnen wieder geöffnet als er seinen Gefühlen wegen des gefälschten Briefes freien Lauf gelassen hatte. Was würde es für ein Spaß werden ihm überraschend seinen Geliebten zu präsentieren, nur um ihn dann vor Sams treu doofen braunen Hundeauge zu Tode zu foltern.

ER trat auf die Dämonen und die Gefangenen zu.

„Schau mal einer an. Wen haben wir denn da. 4 dumme Jägerlein und zwei Engel, die es eigentlich besser wissen müssten.“

„Sammy!,“ rief Dean in der Hoffnung zu seinem Bruder durchzudringen, in dessen Augen sich nicht mal ein Hauch des Wiedererkennens zu sehen war. Gleichzeitig sagte der Oberste der Schutzengel feststellend: „Luzifer!“
 

Der gefallene Engel ignorierte den Winchester. Zudem würde ER später kommen. Zunächst musste ER aus SEINEN vermaledeiten Brüdern raus bekommen, wie ER dieses dämliche Kind besiegen konnte. ER war so auf sein Ziel konzentriert, dass er nicht bemerkte, wie der Funke Hoffnung von Sam sich bei dem Klang seines Kosenamens entzündete und ihn ein wenig stärker werden ließ. Sam wusste, dass er IHN nur für kurze Zeit würde unterdrücken können, also musste er seine Kräfte sammeln und auf den passenden Moment warten, diese gegen IHN einzusetzen, um Dean und den anderen zu helfen.
 

„Barachiel, lange nicht gesehen. Ich hoffe Zacharias hat es dir und den anderen Erzengeln schön gemütlich gemacht oben im Himmel. Sein kleiner Verrat hat sich leider nicht für ihn ausgezahlt.“ ER deutete auf den leblosen Körper von Zacharias früheren Hülle.

„Wenn du mir sagst was ich wissen will, lässt es sich vielleicht einrichten, dass ich dich am Leben lasse.“

„Das wird nie passieren,“ sagte Barachiel.

„Dann nicht. Dich zu töten wird mir ohnehin mehr Spaß machen.“

„Wenn du aus Sam verschwindest, besteht vielleicht die Möglichkeit, dass wir dich nur zurück in die Hölle jagen,“ mischte sich Bobby in das Gespräch zwischen den Engeln ein.

„Oh, mir gefällt der kleine nur im Gesicht behaarte Affe hier. So schön vorlaut. Es wird mir ein Vergnügen sein, dir das auszutreiben! Fangen wir mit der ersten Lektion an.“ ER schlug Bobby mit voller Wucht ins Gesicht. Er kippte bewusstlos zur Seite. Wut kam in Sam auf und er musste sich zusammen reißen, um vor Luzifer zu verbergen, dass ER ihn nicht mehr zu 100% unter Kontrolle hatte. Er durfte jetzt nicht auffliegen, wenn er seinen Freunden eine Hilfe sein wollte. Rufus hatte seine Wut hingegen weniger im Griff.

„Bobby!...Oh du mieses Drecksschwein, das wirst du bereuen.“ Aufgrund der gebrochenen Nase klang es jedoch ein wenig undeutlich. Nichts desto trotz verstand Luzifer ihn und die Beleidigung reizte IHN.

„Halt die Schnauze oder ich drück dir dein Nasenbein ins Hirn. Bring ihn zum Schweigen!,“ wies ER den Dämon an, der den schwarzen Jäger in Schach hielt. Der Dämon stieß Rufus nach vorn und machte mit seiner Kraft dessen Arme kurzzeitig bewegungsunfähig, so dass Rufus den Sturz kaum abmildern konnte. Als Schutz blieb ihm nur sein Gesicht seitlich zu drehen, so dass seine Nase nicht noch mehr abbekam, aber auch so tat es noch immer weh und er blieb vor Schmerz stöhnend bäuchlings liegen. Dean wollte nach den beiden älteren Jägern sehen, doch sein dämonischer Bewacher hielt ihn davon ab. Luzifer grinste. Mit diesen Äffchen würde er später noch jede Menge Spaß haben. Aber zunächst musste er ein paar Informationen aus den Engeln heraus pressen.



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