Zum Inhalt der Seite

Zwei Jäger und ein Baby

DxS
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Himmel, Hölle und Jennys Geburtstag

Nach einem lustigen Abend fielen Dean und Sam schließlich in ihr Bett. Dean robbte sofort an Sam heran und schloss ihn in seine Arme, was ein glückliches Lächeln auf Sams Gesicht zauberte.

„War ein schöner Abend. Ich mag Marcy,“ hauchte Dean ihm in den Nacken und küsste dann ganz flüchtig die Stelle unterhalb von seinem Ohr, wo er so empfindlich war.

„Mhm,“ kam es genüsslich von Sam.

„Ja, die beiden verstehen sich gut. Ich glaub das kann was werden.“

„Ich hatte aber das Gefühl, dass sie etwas enttäuscht war, dass er ihr, als sie gegangen ist, keinen Abschiedskuss gegeben hat.“

„Er hätte sie vielleicht geküsst, wenn du neugierige Eule, ihm nicht in den Flur nachgelaufen wärst.“

„Hey, ich dachte er könnte einen Cheerleader gebrauchen.“

„Oh bitte nicht, jetzt hab ich das Bild von dir in Cheerleader-Uniform vor mir.“

„Inklusive kurzem Röckchen?“ Sam prustete bei der Erwähnung amüsiert los.

„Ich wäre ein heißer Cheerleader.“

„Glaub ich auch.“ Er nahm Deans Hand, die auf seinem Bauch ruhte und drückte ihm einen Kuss auf den Handrücken. Sie schwiegen eine Weile, bis Sam die Stille brach.
 

„Dean?“

„Was denn Sammy?“

„Hast du das vor mir schon mal gemacht?“

„Was? In einem Bett gelegen?“

„Nein, ich meine mit jemandem ins Bett zu gehen ohne in dem Moment sexuelle Absichten zu haben. Einfach nur in seiner Nähe sein wollen, ihn im Arm halten und einschlafen.“

„Nein,“ kam nach einer kurzen Pause Deans Antwort.

„Du aber schon. Mit Jessica, stimmt’s?“ Sein Sammy hatte in letzter Zeit öfter mal über sie gesprochen. Immer kleine Details preisgegeben und obwohl er wusste, dass sie, weil leider verstorben, keine Konkurrenz für ihn war und er keinen Grund hatte eifersüchtig zu sein, leuchtete doch meist kurz das grünäugige Monster in ihm auf, wenn ihr Name fiel.

„Ja, aber das war was anderes. Ich war der jenige, der sie im Arm gehalten hat. Aber bei uns, da kann auch ich mal im Arm gehalten werden. Das finde ich schön.“

„Oh mein Gott! Hast du dir Östrogen gespritzt? ´Liebes Tagebuch, heute hat mich Dean gehalten bis ich eingeschlafen bin. Das war ja so romantisch`,“ spielte Dean einen zu femininen Sam.

„Du bist halt doch ein unromantischer Klotz und ein Arsch,“ kam es barsch von Sam und er versuchte sich aus Deans Umarmung zu lösen. Warum fühlte es sich immer an als würde Dean ihm einen mit ´nem Hammer verpassen, wann immer er über seine Gefühle für den Älteren sprach? Bei Jessica, die so was sogar in gewisser Weise von ihm erwartete, hatte er nie wirklich ehrlich sein können, besonders was seine Familie anging, nach der sie oft gefragt hatte. Er hatte gehofft mit Dean wäre das anders, aber wenn der sich immer über ihn lustig machen würde, würde Sam sich das in Zukunft verkneifen.
 

„Sam, bleib hier. Es tut mir leid. Ich wollte dich nur ein bisschen aufziehen.“

„Ich lach dann später.“

„Ach komm schon Sammy. Sei nicht beleidigt.“ Es gelang ihm irgendwie sich über Sam zu rollen, so dass sie sich nun von Angesicht zu Angesicht gegenüber lagen. Der Jüngere zog eine beleidigte Schnute. Dean rollte mit den Augen.

„Ich mag es auch wenn wir Besteckschublade spielen, egal ob ich der kleine oder der große Löffel bin.“ Sam konnte ja eigentlich nichts dafür. Sicher brauchte es noch eine Weile bis er sich umgewöhnt hatte. Es schien sich irgendwie in seinem Hirn manifestiert zu haben, dass wenn er in seinen Beziehungen so ´ne schmalzige Nummer abzog, es ihm bei den Frauen Bonuspunkte einbrachte, aber Deans Ding war das nicht wirklich.

„Wirklich?“ Wieder rollte Dean mit den Augen.

„Ja.“ Er lehnte ihm sein Gesicht entgegen und gab Sam einen Eskimokuss, den dieser freudig überrascht in einen richtigen verwandelte.

„Wir sollten jetzt schlafen. Morgen ist der große Tag. Jenny wird ein Jahr alt.“

„Wie schnell die Zeit vergeht,“ meinte Sam.

„Hatten wir nicht genug Chick-Flick für den Abend?“

„Gute Nacht.“

„Schlaf gut.“
 

Derweil an einer Tankstelle in der Nähe von Bobby:
 

„Ich sehe immer noch keine Fortschritte,“ kanzelte der gelbäugige Dämon seinen Untergeben ab. Er hatte ihn schon vor Tagen mit dieser Aufgabe betreut, aber bis jetzt hatte der Dämon mit seinen in Sam Winchester Kopf gepflanzten Traumsequenzen noch kein vorzeigbares Ergebnis erzielt.

„Es braucht halt seine Zeit,“ versuchte der nieder Dämon sich zu rechtfertigen.

„Tse, ich bitte dich. Nimmst du ihm das ab?,“ meldete sich eine andere Person zu Wort.

„Alastair! Was machst du hier?,“ verlangte Azazel zu wissen.

„Lilith schickt mich. Dein Unternehmen ist ganz schön ins Stocken geraten.“

„Verdammt, warum kümmert sie sich nicht um ihren eigenen Mist?“

„Tja, sie hat es halt lieber an einen Schwachmaten wie dich delegiert, anstatt mich damit zu beauftragen.“

„Dieses Miststück ist doch mehr damit beschäftigt sich Baby-Snacks einzuverleiben, mit ihrer „Spielzeugfamilie“ der Woche Spaß zu haben und sich ihre restlichen Gelüste von dir befriedigen zu lassen. Ich muss zugeben, du bist clever. Hast dich hoch geschlafen und darfst jetzt schön Seelen foltern während ich in bürokratischer Scheiße ersticke und versuche Vaters Auferstehung in die Wege zu leiten.“

„Oh, armes Baby. Aber sei frohen Mutes. Ich bin ja jetzt da.“

„Und was willst du machen?“

„Dir helfen du Trottel.“ Alastair konnte sich das mit Azazel erlauben. Er war Liliths Günstling und sie würde sogar ihren Bruder töten, wenn er ihn anrühren würde.

„Ich, ähm werde dann wohl nicht mehr gebraucht,“ meldete sich nun der niedere Dämon zu Wort, der die beiden Streithähne bis dato interessiert beobachtet hatte.

„In der Tat,“ sagte Alastair und mit einem Schnippen seines Finger verflüchtigte sich schwarzer Rauch aus der menschlichen Hülle des niederen Dämons und verschwand in den Untiefen des Erdreichs.

„War ´ne dämlich Idee von dir einen Vereor Dämon mit dieser Aufgabe zu betrauen. Weiß doch jeder, dass das nur selbstsüchtige Speichellecker sind. Er hat Sam Winchester Albträume suggeriert, das ist seine Fähigkeit. Aber er hat damit aufgehört, nachdem er sich quasi an der so hervorgerufenen Angst überfressen hat. So wirst du nie an dein Ziel kommen. Albträume reichen nicht. Es muss wie eine Vision rüber kommen und vor allem viel überzeugender.“

„Ach und was soll ich machen? Ihm während des Traums mit ´nem Hammer auf den Kopf hauen?“

„Das wäre auch eine Möglichkeit, aber doch eher unpraktisch. Ich hingegen habe noch den einen oder anderen, dir unbekannten, Trick im Ärmel.“

„Gut, gut. Mach wie du meinst, aber wälz es nicht auf mich ab, wenn du versagst.“ Der Körper in dem er steckte warf den Kopf in den Nacken und der schwarze Rauch schoss aus ihm heraus. Alastair hatte nicht vor zu Versagen. Jetzt wo er grünes Licht hatte, musste er nur noch ein paar Vorbereitungen treffen, aber zunächst wollte er Lilith anrufen.
 

Kara hatte die letzten beiden Tage in einem Motel in der Nähe von Bobby verbracht. Weiter war sie mit ihrem schmerzenden Oberschenkel nicht gekommen. Jetzt ging es ihr aber besser. Sie war zu dem Schluss gekommen, dass sie was Besseres als Dean verdient hatte und war auf dem Weg zu neuen Ufern. Sie musste nur noch tanken. Sie fuhr mit ihrem Wagen zu nächsten Tankstelle. Sie stieg aus, um den Tankvorgang zu starten. Während die Liter in ihren Tank gepumpt wurden, tauchte plötzlich ein Mann hinter ihr auf. Ein Schrei war alles was sie noch raus brachte, bevor ihr die Kehle durchgeschnitten wurde. Alastair fing ihr Blut in einer Schale auf. Als die nötige Füllmenge erreicht war, sprach er etwas auf Latein und nahm so Kontakt zu Lilith auf.

„Er hat mir die Zügel in die Hand gegeben.“

„Sehr gut, dann komm zurück zu mir und sieh zu, dass du keine Spuren hinterlässt, wir wollen die Jäger nicht auf uns aufmerksam machen.“

„Sehr wohl.“ Die Verbindung brach ab. Danach bereitete er alles für die Vortäuschung einer defekten Benzinleitung vor. So würden die Hüllen des niederen Dämon und Azazels nicht reden können und die Jäger nicht Lunte riechen. Er hatte sie beobachtet. Sie waren ohnehin schon ziemlich abgelenkt wegen dem kleinen Schreihals. Um sie würde er sich auch noch kümmern, aber zunächst musste er Sam aus dem Familienbund reißen, damit er die Hülle für den Dämonenschöpfer werden konnte. Während er in den Wagen der Frau stieg deren Kehle er eben durchtrennt hatte, fing das Benzin langsam an sich zu entzünden. Er musste seine Hülle zu Lilith bringen, denn dieser Körper gefiel ihr sehr, wenn es ihr darum ging dem sexuellen Vergnügen nachzugeben. Er war der Freund des Mädchens dessen Körper Lilith inne hatte. Präsidentin des Zölibat-Clubs. Was es Lilith doch für eine Freude bereitete mit ihrer Hülle unehelichen Verkehr zu haben, zumal ihr Freund ziemlich heiß auf sie war. Alastair war eine halbe Meile von der Tankstelle entfernt, als diese in einem Feuerball aufging.
 

„Ich habe seit einiger Zeit vermehrt dämonische Energie in der Nähe von Singers Haus wahrgenommen. Ich denke, ich sollte die Winchesters warnen,“ meinte Anna zu Zacharias.

Sie waren in einer Bar, die von der Feierabendkundschaft lebte. Zurzeit waren sie noch zwei der wenigen anwesenden Kunden. Perfekt um nicht belauscht zu werden und selbst wenn, als Engel hatten sie die Fähigkeit das Gedächtnis der Menschen zu verändern.

„Du wirst sie nicht warnen. Überlass das Dämonische mir. Ich kümmere mich darum. Bleib bei deinen Aufgaben. Achte auf das Kind. Aber nun berichte mir über ihre Entwicklung.“

„Ich glaube, dass sich ihre Kräfte wie erwartet erweitert haben. Es hat sich in ihrem Körper durch Fieber bemerkbar gemacht.“

„Den Winchesters kam es nicht verdächtig vor?“

„Nein, sie hielten es für normales Fieber.“

„Gut, sehr gut. Castiel überwacht sie nun?“

„Ja. Ich denke trotzdem, dass wir die beiden warnen sollten.“

„Warum zweifelst du schon wieder an meiner Anweisung?“

„Weil ich glaube, dass Barachiel sein Blut nicht umsonst dem zum älteren Winchester-Bruder gemachten Jüngling eingeflößt hat.“

„Er hat es gemacht, damit Dean besser ein Auge auf Sam haben kann, bis dieser sein Schicksal erfüllt.“

„Aber ich glaube, er hat Dean einen Teil seiner Schutzengelkräfte verliehen, um Sam vor seinem Schicksal zu bewahren. Ich glaube…“

„Schweig. Warum denkst du hat er auch dem Kind Engelskräfte verliehen? Damit Gottes Plan eingehalten werden kann. Nur durch das Dämonische und das Himmlische wird das Kind seinen Vater, Luzifers Hülle, besiegen können und Luzifer allemal von dieser Welt tilgen. Der ältere Winchester hat seine Gabe erhalten, damit er seinen Bruder und das Kind bis zur Erfüllung ihres Schicksals beschützen kann.“

„Ich glaube trotzdem, dass es einen anderen Grund hat, warum Barachiel es persönlich gemacht hat und nicht einen seiner untergebenen Schutzengel damit beauftragt hat.“

„Das ist nicht der Fall.“

„Vielleicht sollten wir ihn fragen.“

„Das ist unmöglich, dass weißt du genau. Er und die anderen Erzengel haben uns Gottes Wort gepredigt und sind dann zu unserem Vater zurück gekehrt und schweigen seitdem.“

„Aber…“

„Ich sage es nur noch einmal. Tu was ich dir aufgetragen habe, oder du wirst bestraft werden.“ Sie schwieg. Doch ihre Zweifel wurden immer größer.

„Und nun tue deinen Dienst.“ Sie nickte und war in der nächsten Sekunde verschwunden.
 

Bobbys Haus war zu dieser frühen Stunde ruhig. Nur die Vögel waren zu hören, die in der Umgebung mit ihrem Gezwitscher den neuen Tag einläuteten. Alle schliefen noch, bis auf einer – Sam. Er war schon eine Weile wach und wartete nun nur noch, leicht mit den Beinen unter der Decke wippend, die Zeit ab, bis Jenny wach wurde und er ihr als erstes einen Geburtstags-Knuddel geben konnte. Wenn er ein klein wenig verrückt war – na und? An ihrem Geburtstag durfte ihr Vater ja wohl auch etwas Vorfreude haben.

„Warum bist du schon wach?,“ erklang es brummend von der anderen Seite des Bettes.

„Ich will Jenny unbedingt als Erster an ihrem Geburtstag knuddeln und ihr gratulieren.“ Dean hob den Kopf und sah zu Sam hinüber.

„Du spinnst doch. Ihr Din ist zuerst dran.“ Er war nun etwas wacher. Doch dann ließ er kopfschüttelnd sein Haupt zurück aufs Kopfkissen sinken und lachte.

„Was ist los?“

„Ich kann nicht glauben, dass wir tatsächlich darüber diskutieren wer Jenny zuerst knuddelt.“ „Die Zeiten ändern sich, nichts desto trotz werde ich es zuerst tun.“

„Nicht wenn ich dich daran hindere.“

„Versuchs doch.“ Sam wollte aufstehen, doch Dean zog ihn zurück aufs Bett und es entwickelte sich eine Kabbelei. Dean gewann die Oberhand in dem er Sam kitzelte.

„Okay, ich gebe auf. Lass sie uns zusammen knuddeln.“

„Okay, aber jetzt noch nicht. Es ist erst viertel vor sieben.“ Er rollte von Sam runter und schmiegte sich wieder gegen sein Kissen, um erneut den Matratzenhorchdienst anzutreten.
 

„Sie ist immer noch nicht wach. Sollen wir sie wecken?,“ fragte Sam einige Zeit später. „Nein, Sammy. Wir werden unsere Tochter nicht an ihrem Geburtstag aus dem Schlaf reißen. Fällt dir nichts anderes ein was du mit deiner Euphorie anstellen kannst?“ Sam grinste und robbte noch näher an Dean heran.

„Oh, mir würde da schon was einfallen.“ Er küsste sich Deans Hals entlang. Jetzt war Dean in einer Zwickmühle. Er würde gerne noch etwas schlafen, aber was Sam im Sinn hatte war auch verlockend. Die Entscheidung wurde ihm allerdings abgenommen, als Jenny sich bemerkbar machte.

„Sie ist wach!,“ sagte Sam fröhlich. Einen noch müden Dean mit sich ziehend, stand Sam aus dem Bett auf und machte sich auf den Weg ins Kinderzimmer.
 

Als Bobby von Jennys Geschrei vom Frühstück machen abgelenkt wurde und nach oben kam, fand er zwei erwachsene Männer vor, die ein Kleinkind liebten und herzten. Das musste einfach für die Nachwelt festgehalten werden. Er zückte sein Handy und knippste die zwei, als sie Jenny gerade gleichzeitig auf jeweils eine Wange küssten.

„Das hast du doch jetzt nicht wirklich fotografiert,“ kam es von Dean.

„Oh doch. Ihr zwei und Jenny seht einfach entzückend aus. Marcy wird begeistert sein.“

„Das kannst du doch nicht ernsthaft Marcy zeigen wollen.“

„Ist doch egal Dean, Sie sieht doch nur zwei Väter, die ihre Tochter lieb haben.“

„Aber…aber sie wird denken ich wäre ein Softie.“

„Wenn es um Sam und Jenny geht, trifft das ja wohl voll ins Schwarze. Aber hey, wenn du mir die Kleine gibst, damit ich ihr auch zum Geburtstag gratulieren kann, dann könnte ich dafür sorgen, dass das Bild auf ewig in meinem Datenspeicher verschütt geht.“

„Aber nur kurz,“ meinte Sam, der sich von seinem Sonnenschein kaum los reißen konnte und ließ Dean Jenny Bobby überreichen. Zu Sam gewandt formte er die stummen Worte „mach auch ein Foto“ und der jüngere Winchester schlich schnell aus dem Zimmer, um sein Handy zu holen. Bobby bemerkte es gar nicht, weil er mit seinem eigenen Geburtstagsknuddel mit Jenny beschäftigt war und so gelang es Sam dann auch ein paar Schnappschüsse Jenny mit ihrem O-by zu machen. Er beschwerte sich auch nicht darüber. Warum auch, wenn Marcy sie sehen würde, konnte das nur zu seinem Vorteil sein. Sie war der Typ Frau, der auf Männer mit Familiensinn abfuhr.
 

Kurz darauf gesellten sich alle, die Winchesters noch in ihren Schlafklamotten, nach unten an den Frühstückstisch in der Küche. Bobby hatte Bananen-Pfannkuchen gemacht, was bei Jenny sehr gut ankam. Dean jedoch aß zwar, sehnte sich jedoch nach Speck und Eiern. Nachdem Geburtstagsfrühstück zogen sich die Winchesters nach oben zurück, um sich der Morgentoilette und dem Anziehen zu widmen. Als sie wieder unten waren und gerade anfangen wollten Bobby beim Abwasch zu helfen, zündete Jenny die Bombe.

„Was riecht hier auf ein mal so streng?,“ stellte Bobby die rhetorische Frage.

„Windelalarm,“ kam es von Sam.

„Oh mein Gott! Kind, wir haben dich doch gerade erst trocken gelegt und jetzt vergast du mit deinem Gestank die ganze Küche.“ Dean schnappte sich das kleine Mädchen, dass irgendwie zufrieden aussah und verschwand wieder mit ihr nach oben.

„Na Jenny, was meinst du, jetzt wo du frisch gewickelt bist, willst du sehen was du geschenkt bekommen hast?,“ fragte Sam, der sie von Dean entgegen nahm, damit er die Hand frei hatte sich nach der Windelbombenentschärfung eine verdiente zweite Tasse Kaffee einzukippen.

„Gute Idee. Geht doch schon mal rüber ins Wohnzimmer. Ich mach nur noch schnell hier fertig.“ Die Brüder nickten, schnappten sich Jenny und ihre Kaffeebecher und gingen ins anliegende Wohnzimmer.
 

Bobby stieß erst zu ihnen als Jenny bereits mit Sams und Deans Hilfe die drei Bücher, die Sam besorgt hatte, ausgepackt hatte. Zu Sams Verdruss zeigte sie noch weniger Interesse an den Büchern als erwartet, aber sie hatte Spaß mit ihren kleinen Händchen das Geschenkpapier zu zerknüllen. Das knisterte aber auch so schön. Bobby setzte sich zu ihnen und sie beobachteten eine Weile wie Jenny mit der Verpackung spielte und Sam versuchte sie auf die Bücher aufmerksam zu machen. Schließlich meinte Dean:

„Lass uns doch mal sehen, was sie von den anderen bekommen hat, vielleicht kann sie dass ja von ihren Geschenkpapier-Bällchen losreißen.“ Sam nickte und nahm das Fedex-Päckchen, das zu oberst lag.

„Von Mortie und Lea,“ sagte der größere der Brüder.

„Dann pack’s mal aus.“ Es enthielt ein weiteres Buch.

„„Und Tango macht drei“, eine wahre Geschichte über „schwule“ Pinguine und ihre kleine Tochter. Wow. Ich wette Lea hat es ausgesucht.“

„Wie kommst du darauf?,“ wollte Dean wissen.

„Na ja, der Schenker hat sich offensichtlich Gedanken gemacht. Das klingt eher nach Lea.“

„Okay, das kann euch beiden vielleicht helfen ihr später zu erklären warum sie zwei Daddys hat,“ meinte Bobby.

„Das kriegen wir schon hin, Bobby. Kein Kind der Welt würde eine Mutter vermissen, wenn es stattdessen Dean hätte.“

„Sammy…“ Der ältere Winchester nahm das Gesicht seines Kleinen in die Hände und gab dem überraschten Sam einen zärtlichen Kuss auf den Mund. Es war nur ein kleiner Kuss, aber für Bobby dauerte er schon zu lange.

„Packt doch lieber das nächste Päckchen aus,“ sagte er. Die Brüder trennten sich.

„Sorry, Bobby,“ meinte Sam, der leicht rot geworden war.

„Schon okay, ich…muss mich da wohl langsam dran gewöhnen.“
 

„So, dass ist von Augusta und ihrer Familie,“ verkündete Sam als er das nächste Päckchen in Händen hielt.

„Ein Schildkrötenbilderbuch, na das wird Jenny gefallen,“ sagte Dean.

„Oh, es ist auch noch ´ne Karte dabei. Und ein Baby-Gap Gutschein für 50 Dollar.“

„Ließ die Karte vor.“

„Liebe Jenny, alles Liebe zu deinem ersten Geburtstag von Carrie, Ross und Augusta. P.S. Sag deinen Vätern sie sollen sich öfter melden.“

„Wundert mich, dass sie ihr keinen handgestrickten Pullover geschickt hat,“ sagte Dean.

„Das kommt vielleicht noch an Weihnachten.“

„Was zum Teufel ist „Baby-Gap“,“ kam es nun fragend von Bobby. Während Dean das Buch durchblätterte, für dass Jenny schon etwas mehr Interesse zeigte als bei den Büchern davor, erklärte Sam dem älteren Jäger was es mit dem Baby-Gap auf sich hatte. Dieser fragte sich dann insgeheim, ob die Welt noch zu retten war.
 

„Schöne Buch. Ich sehe mich schon wie ich es ihr zum fünften Mal hintereinander vorlese und sie immer noch nicht eingeschlafen ist,“ sagte Dean und legte das Schildkrötenbilderbuch beiseite.

„Wessen Geschenk ist als nächstes dran?,“ erkundigte sich Sam.

„Theresas und Nelsons.“ Dean reichte es seinem Partner rüber.

„Ah, was zum anziehen.“

„Witziges T-Shirt,“ meinte Dean.

„Hey, guck dir die Karte an,“ sagte Sam.

„Oh mein Gott, die hat doch sicher Nelson ausgesucht, um mich zu ärgern.“ Er fasste das pinke etwas von einer Karte mit den Fingerspitzen an, um sie zu entsorgen.

„Nicht so schnell. Lass sie mich doch mal lesen.“

„Gut, aber mach schnell, bevor ich noch Augenkrebs bekomme.“

„Also da stimme ich Dean ausnahmsweise mal zu,“ meinte Bobby.

„Und was steht drin?“

„Nur das Übliche. Viele liebe Geburtstagsgrüße von Nelson und Theresa. Ach und da ist noch ein P.S. für dich, Dean.“

„Zeig her.“ Sam gab ihm die Karte.

„Na, wie gefällt dir die Karte? Was für eine Frechheit! Schickt der mir ´nen diabolisch grinsenden Smiley!“

„Er scheint ein netter Kerl zu sein,“ kam es amüsiert von Bobby.

„Ja, die beiden verstehen sich richtig gut und ärgern sich gegenseitig.“ Sam lächelte.

„Oh, da muss ich mir was einfallen lassen, um mich zu rächen!“ Sam und Bobby lachten.

„Packt ruhig auch das letzte Geschenk aus. Ich hol nur eben meins,“ sagte Bobby und verschwand nach draußen.
 

Sam öffnete also den Karton mit Missouris Geschenk. Es war ein Spielzeug-Küchen-Set. Mit ´nem Teekessel, ´nem Topf, ´ner Pfanne und…

„Kochlöffel, die Frau ist besessen,“ sagte Dean mit großen Augen.

„Reg dich ab Dean, dass ist doch ein schönes Geschenk.“

„Was? Sam, das ist doch praktisch so als würde uns die Mafia ´nen toten Fisch schicken. Das ist eine Drohung!“

„Du bist so süß, wenn du hysterisch wirst,“ sagte Sam und küsste Dean innig.

„Was hatte ich über das böse s-Wort gesagt?“

„Sorry,“ kam es reumütig von Sam.
 

„So, da bin ich wieder.“ Bobby stellte einen großen Karton auf seinem Wohnzimmerfußboden ab.

„Oh, das sieht nach was Größerem aus,“ sagte Sam.

„Bitte lass es nichts sein, was beim draufdrücken Geräusche macht,“ hoffte Dean inständig.

„Packt es aus, dann seht ihr ja was es ist.“

„Wow, was für ein heißer Ofen,“ sagte Dean und betrachtete das ungewöhnliche Bobby Car.

„Ich dachte mir, wenn so ein Gefährt schon nach mir benannt ist, sollte eure Kleine auch was Stilvolles fahren, also hab ich es halt ein wenig umlackiert,“ erklärte der ältere Jäger.

„In Jennys Namen bedanken wir uns bei dir,“ sagte Sam.

„Sie wird ihren ersten fahrbaren Untersatz lieben,“ fügte Dean hinzu.

„Na ja, bis sie von dir den Impala bekommt wird es reichen,“ meinte der jüngere Winchester.

„Falls sie ihn von mir bekommt.“

„Warum sollte sie ihn nicht bekommen?“

„Na im Moment hat sie eh mehr Interesse an dem Karton,“ mischte sich Bobby ein.
 

Sie verbrachten den restlichen Vormittag damit, Jenny für ihre Geschenke zu begeistern, doch es bewahrheitet sich einmal mehr, dass sie lieber mit dem Karton, dem Geschenkpapier und Schleifen spielte. Es gestaltete sich dem entsprechend schwierig sie fürs Mittagessen und ihren Mittagsschlaf davon los zu reißen. Leider ging es nicht ohne einen Baby-Wutanfall und genervte Eltern über die Bühne. Letztlich waren die Brüder froh, dass Jenny die Hälfte ihres Obsttellers schaffte und eine dreiviertel Stunde schlief. Als sie wieder wach war und sie alle gerade wieder seit ein paar Minuten zusammen saßen, klingelte es an der Tür und Bobby ging hin. Kurz darauf kam er wieder ins Wohnzimmer.

„Hier Jungs, das ist eben mit der Post gekommen. Von Pastor Jim,“ sagte Bobby und reichte Sam ein Päckchen.

„Oh, wahrscheinlich noch ein Geschenk für Jenny.“

„Was ist es? Eine Kinderbibel?,“ fragte Dean während Sam das Päckchen öffnete.

„Nein. Mr. Snoozleberg,“ sagte Sam und präsentierte Dean grinsend sein altes und offensichtlich mittlerweile restauriertes Stoffhäschen.

Mit im Päckchen lag ein Zettel. Sam las vor:

„Lieber Sam! Ich hoffe das Päckchen kommt rechtzeitig an. Vor ein paar Wochen hat hier ein Jahrmarkt gastiert und es gab einen Stand bei dem man Plüschtiere selber machen und alte reparieren konnte. Als ich nach eurer Abreise das Kinderbettchen wieder verstaut habe, habe ich diesen kleinen Kerl in einem Karton gefunden und ihn dann auf dem Jahrmarkt repariert. Einst war er dein Spielkamerad. Ich denke, er wird jetzt lange genug halten, um auch bei deiner Tochter seinen Dienst zu erfüllen. Ich wünsche ihr einen schönen ersten Geburtstag. Passt alle gut auf euch auf. Mit lieben Grüßen Jim. Wie lieb von ihm.“ Sam knuddelte das Plüschtier herzlich.

„Na ob du ihr das noch mal abtreten wirst?,“ fragte sich Dean.

„Natürlich. Ich hab ja jetzt dich, ein lebensgroßes Kuscheltier.“ Er drückte Dean an sich.

„Mein Dini-Bärchi,“ neckte Sam ihn während Bobby im Hintergrund etwas von sich gab, dass wie Würgegeräusche klang.

„Du bist so peinlich, Sam,“ sagte Dean und machte sich von ihm los. Der Jüngere streckte ihm beleidigt die Zunge raus.

„Vielleicht will sie ihn ja gar nicht. Hey Jenny guck mal, das ist Mr. Snoozleberg. Willst du mit ihm spielen?“ Er hielt ihr das Stofftier hin, doch sie sah das Häschen nur kurz an und widmete sich dann wieder dem zusammengeknüllten Geschenkpapier.

„Ha, siehst du. Sie will ihn nicht. Er gehört mir.“

„Du drehst jetzt wohl voll ab. Der Staubfänger kommt mir nichts ins Bett.“

„Ach, hast du Angst, dass ich ihn lieber haben könnte als dich?“

„Was? So ein Blödsinn.“ Bobby räusperte sich. Die beiden wahren einfach eine Klasse für sich. Aber so albern und ausgelassen mochte er sie am liebsten.

„Also ich werde dann mal Marcy abholen.“ Die Brüder richteten ihre Aufmerksamkeit jetzt wieder auf ihren väterlichen Freund.

„Okay, bis dann,“ sagte Dean. Bobby nickte und machte sich dann auf den Weg.
 

Die Brüder hatten bereits alles für Kaffee und Kuchen bereit gestellt als Bobby mit Marcy zurück kam.

„Hey, alles Liebe zum Geburtstag, kleine Maus,“ sagte Marcy, die Jenny auf den Arm genommen hatte, kaum dass sie das Wohnzimmer betreten hatte. Das kleine Mädchen sah sie mit großen Augen an und giggelte fröhlich.

„Komm, sieh dir deinen Geburtstagskuchen an. Ist der nicht schön?“

„Ja, er ist wirklich Klasse geworden,“ stimmte Sam zu.

„War auch gar nicht so kompliziert wie ich dachte,“ sagte Dean. Marcy hatte ihm einen Block Vollmilchkuvertüre mitgebracht und die Oblate mit der Schildkröte mit der einzelnen Kerze auf dem Panzer. Soweit so gut, aber was Dean mit dem Plastik Sandkastenförmchen in der Form eine Schildkröte anstellen sollte, war ihm schleierhaft gewesen. Aber sie hatte es ihm schnell gezeigt. So hatten sie die Kuvertüre geschmolzen und in das Sandkastenförmchen gefüllt und das sechs mal. Die restliche Kuvertüre hatte er dann auf Marcys Rat hin in die Puderzucker-Frischkäse-Glasur für den Kuchen gerührt, ehe sie ihm half diese sorgfältig über dem Kuchen zu verteilen.

„Dann schneid dein Prachtstück doch mal an,“ schlug Bobby vor und so war das Kuchenessen eröffnet. Dabei entstand dann auch das obligatorische Foto von Jenny nach dem Verzehr ihres Stückes, von dem mehr in ihrem Gesicht gelandet war als in ihrem Mund. Sam war froh, dass sie für ihre Tochter glückliche Erinnerungen festhalten konnten. Er hoffte inständig, dass auch ihre zukünftigen Geburtstage besser laufen würden als seine eigenen. Er hatte noch nicht mit Dean besprochen, was sie nach ihrem Besuch bei Bobby machen wollten, aber er hätte persönlich nichts dagegen für immer hier zu bleiben und nur noch bei den Recherchen für andere Jäger zu helfen. Aber man würde sehen, was die Zukunft brachte.
 

Während sie den Kuchen verzehrten, berichtete Marcy von dem Unfall an der Tankstelle ein paar Meilen von Bobbys Haus entfernt. Es war tragisch, aber zum Glück war es nachts passiert und hatte so „nur“ das Leben dreier Leute gekostet. Bei Tankstellenhochbetrieb hätten es einige mehr sein können. Wie Alastair vermutete hatte, dachten die Jäger sich nichts weiter dabei.
 

Nachdem Kaffee und Kuchen abgeräumt war, gingen sie nach draußen und Marcy und Bobby zeigten den Brüdern den Sandkasten.

„Pidy,“ sagte Jenny fröhlich und zeigte auf ihr Geschenk.

„Jenny wird irgendwann sicher noch selber zu einer Schildkröte werden,“ meinte Bobby.

„Ich hoffe sie wird damit viel Freude haben,“ sagte Marcy.

„Wirklich ein tolles Geschenk,“ versicherte Sam.

„Ähm, ich unterbreche nur ungern euren Enthusiasmus, aber wo ist der Sand für den Kasten?,“ stellte Dean die für ihn offensichtliche Frage in den Raum.

„Oh ich Schussel hab den Sand vergessen. Es tut mir leid,“ kam es entschuldigend von der Schenkerin.

„Das macht doch nichts. Ich fahre morgen einfach noch mal zum Superbaumarkt und kaufe welchen,“ sagte Bobby und legte tröstend einen Arm um sie. Er wusste ja, dass Marcy morgen Frühschicht hatte und konnte so die Gelegenheit nutzen sich erneut mit ihr zu treffen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Ran34
2011-08-28T12:28:24+00:00 28.08.2011 14:28
Hmm...
wie fange ich am besten an?
Das Kapi hat einfach alles, was es haben muss :P
Spannung, Kitsch, Witz, Familienatmosphäre... uvm^^
In diesem Kapi wusste ich manchmal nicht mehr, wer was sagt. Es wäre schön, wenn du vlt ab und an nochmal angeben würdest, wer was sagt...

lg~



Zurück