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Zwei Jäger und ein Baby

DxS
von

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Reden ist gar nicht so schlimm

Verwendeter Song:

GREEN EYES – Coldplay

Snow Patrol - Just say yes

Jesse McCartney - Beautiful Soul
 

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Kaum waren Lea und Mortie verschwunden, da taumelten die beiden Winchesters eng umschlungen durch das Wohnzimmer in die Richtung von Morties Schlafzimmer. Mitten im Raum hielt Sam plötzlich inne.

„Warte Dean. Wo ist Jenny?“ Er konnte nicht mit Dean ins Bett steigen, ohne sich zu vergewissern, dass es seiner Tochter gut ging. Sein Partner lächelte ihn zärtlich an, nahm ihn bei der Hand und führte ihn in einen kleinen Raum, der so ähnlich aussah wie ein Arbeitszimmer. Rechts an der Wand stand eine umgedrehte Couch und Jenny lag schlafend darauf wie in einem Kinderbettchen.

„Kurz bevor ihr ankamt, habe ich sie für ihr Mittagsschläfchen hingelegt.“ Sam ließ Deans Hand los, kniete sich neben das Sofa und streichelte Jenny sanft übers Haar und dann über die Wange. Erleichtert lächelte er, gab ihr noch einen Kuss auf die Stirn und stand dann wieder auf. Er legte seine Hände auf Deans Schulter und sah ihm in die Augen.

„Schlafzimmer?“, fragte er den Älteren dann und schmunzelte leicht. Dean bekam sein Lächeln gar nicht mehr aus dem Gesicht.

„Gleich nebenan Sammy.“ Kurz darauf waren sie in Morties Schlafzimmer verschwunden. Mortie, obwohl Single, hatte ein traumhaft großes California King Size Bett, mit der idealen Matratzenstärke und superweichen Laken. Eigentlich die perfekte Spielwiese für jedes Paar.

„Eigentlich eine riesen Verschwendung, wenn man bedenkt, dass das Bett nur von Mortie und seiner rechten Hand genutzt wird“, meinte Dean, als er mit Sam auf dem Bett lag.

„Willst du jetzt wirklich über das nicht vorhandene Sexualleben von Mortie reden?“

„Nein, eigentlich hatte ich was anderes im Sinn.“ Die beiden küssten sich wieder. Als Sam sich aufsetzte, um sich sein T-Shirt auszuziehen, gähnte Dean.

„Langweile ich dich etwa“, fragte Sam leicht beleidigt.

„Nein, nein, nein! Das verstehst du falsch. Ich hab nur letzte Nacht kaum ein Auge zugemacht. Jenny konnte nicht schlafen. Ich hab sie immer wieder beruhigt und hingelegt, aber sie hat nur geschlafen, wenn ich sie mit zu mir ins Bett genommen habe und dann hatte ich Angst, dass ich sie zerquetsche oder sie aus dem Bett fällt, wenn ich einschlafe, also bin ich immer wieder hochgeschreckt und daher ein bisschen müde.“ Von den Sorgen, die er sich um Sam gemacht hatte, wollte Dean gar nicht erst anfangen.

„Gott sei Dank“, sagte Sam und sank wieder in die Kissen.

„Was?“, fragte Dean etwas verwirrt.

„Naja, ich meine Gott sei Dank, dass ich nicht der Einzige bin, der müde ist. Die harte Pritsche in der Zelle hat nämlich auch nicht gerade zu süßen Träumen eingeladen.“

„Hm … was hältst du davon, wenn wir einfach nur ein bisschen schlafen?“

„Gott ja, unglaublich gerne.“ Er zog sich seine Jeans aus, während Dean sich ebenfalls seiner Oberbekleidung entledigte.

„Komm her Sammy“, sagte Dean, der einladend auf dem Bett lag. Sam schmiegte sich an ihn und der kleinere Winchester legte seine Arme um ihn. Der Jüngere hob noch einmal den Kopf und gab Dean einen kleinen Kuss.

„Schlaf gut Dean“, sagte er und kuschelte sich an ihn.

„Träum schön, Prinzessin“, neckte der Ältere ihn. Das Letzte, was er spürte, bevor er wegdriftete, war Sam, der ihn in die Seite knuffte und „Idiot“ murmelte.
 

Mittlerweile war Henriksen erfolglos und dem entsprechend frustriert von der Hausdurchsuchung zurückgekehrt. Das ganze Ferienhaus war leer. Nicht ein Kleidungsstück, dass auf die Winchesters hinwies. Nicht mal ´ne Zahnbürste. Das Kinderbettchen machte ihn kurz etwas stutzig, aber mittlerweile war er sich, was das Baby anging nicht mehr so sicher, da er ja nur einen Kinderwagen gesehen hatte. Das Kinderbett könnte zum Equipment dazugehören, schließlich war das laut Aussage der Polizisten, die ihn begleiteten ein Ferienhaus und sicher wohnten hier auch mal Familien mit Babys oder kleinen Kindern. Die Vermieter hatten sich noch immer nicht auf dem Revier gemeldet, aber während sie in der Küche des Ferienhauses waren, hatten sie eine ältere Frau im Nachbargarten gesehen und so war Henriksen in Begleitung eines Polizisten hinüber gegangen. Er wusste nicht was er erwartete, aber alles was, das Ehepaar aussagte, schien Hand und Fuß zu haben. Sie hatten das Ferienhaus einem Sam Winchester vermietet. Er wäre mit einem Taxi angekommen und überall hin zu Fuß gegangen. Von Dean Winchester hatten sie weder etwas gesehen noch gehört. Genauso wenig wie von dem Baby und dem Impala nach dem Henriksen sie gefragt hatte. Sam hätte bar bezahlt und sie hätten nicht mitbekommen, dass er irgendwann mal mit einer gefälschten Kreditkarte bezahlt habe. Der Polizist sagte, dass sein Großonkel manchmal mit Mr. Harris zum Angel gehen würde und er für die Ehrlichkeit der beiden seine Hand ins Feuer legen würde und Henriksen glaubte ihm und dem Ehepaar, nur passte das nicht zu der Aussage diverser Leute, inklusive des Postboten, dass man Sam und Dean Winchester zusammen gesehen hätte. Mrs. Harris hatte gesagt, dass sie sich nicht um die Belange ihrer Mieter kümmern würden, solange die nur bezahlten und das Ferienhaus im guten Zustand zurückließen. Wahrscheinlich hatten die beiden die Winchesters deswegen nie zusammen gesehen. Aber es stellte sich noch immer die Frage, wo Dean war. Er würde Sam noch ein Mal verhören. Er betrat die Polizeistation. Als er Sam nicht mehr in seiner Zelle vorfand, ging er direkt in Lt. Polks Büro.

„Wo ist Winchester?“

„Schreien Sie hier nicht so rum.“

„Polk, wo ist er?“

„Henderson, ich mag zwar etwas älter sein als Sie, aber ich bin nicht schwerhörig.“

„Mein Name ist Henriksen, und wenn Sie mir nicht gleich verraten, wo Sam Winchester ist, dann lasse ich Sie wegen Behinderung der Justiz verhaften.“

„Und von wem lassen Sie mich verhaften? Von meinen eigenen Männern? Wohl kaum.“

„Als FBI Agent bin ich befugt …“

„Oh nein, Sie sind hier ganz sicher nicht befugt.“ Er schob Henriksen ein Fax zu, das Benjamin ihm vor einigen Minuten reingereicht hatte. Victor sah ungläubig auf das Blatt Papier. Scheiße, er war aufgeflogen. Dieser Benjamin hatte sich bei seiner FBI-Zentrale in Boston über ihn erkundigt und jetzt war für Henriksen mit Sicherheit die Kacke am dampfen.

„Wie wir diesem Schriftstück entnehmen können, ist Ihr kleiner Machttrip oder was auch immer Sie hier abgezogen haben zu Ende und Ihre Anwesenheit in Ihrer Zentrale dringend erforderlich. Gute Heimfahrt Henriksen und ich hoffe, dass das FBI, falls es in meiner Stadt jemals wieder erforderlich sein sollte, einen anderen Agenten schicken wird.“

„Aber was ist mit Winchester?“

„Fragen Sie Ihren Vorgesetzten. Mir wurde gesagt, dass er darüber in Kenntnis gesetzt wurde“, erklärte Lt. Polk.

„Was meinen Sie damit“, verlangte Henriksen zu wissen.

„Wie gesagt, fragen Sie Ihren Chef und jetzt verlassen Sie auf der Stelle mein Büro und meine Stadt, bevor ich Sie wegen Belästigung und Amtsanmaßung verhaften lasse und glauben Sie mir, meine Jungs würden Sie zu gern hinter Gittern sehen.“

Wutentbrannt stürmte Henriksen aus der Polizeistation. Während er mit seinem Wagen zu seinem Motel fuhr, bekam er einen Anruf von Burrell.

„Henriksen, wenn sich Ihr Arsch nicht spätestens morgen früh in meinem Büro einfindet, dann kann ich für nichts mehr garantieren.“

„Sir, ich …“

„Ich will nichts hören Henriksen. Je eher Sie hier sind desto besser. Ich hab Sie gewarnt, aber Sie wollten ja nicht hören. Was Sie sich geleistet haben war unter aller Sau. Wenn Sie in mein Büro kommen, können Sie sich Ihre Versetzungspapiere abholen. Ich habe da auch schon ein lauschiges Plätzchen für Sie ausgesucht. Es gibt da eine freie Stelle für Sie in Omaha, da passiert so gut wie nie etwas. Da landen die ganzen Nieten und Sie gehören ab Morgen auch dazu. Ich hätte Sie ja nach Alaska geschickt, aber die in Anchorage brauchen zurzeit niemanden.“

„Kommen Sie, Sie wollen mich, einen Ihrer besten Männer tatsächlich nach Nebraska schicken?“

„Halten Sie die Klappe Henriksen. Es ist alles gesagt. Sie holen sich Ihre Papiere ab und fangen Ihren Dienst in Omaha an, und wenn Sie Glück haben, wird hier in ein paar Jahren wieder eine Stelle für Sie frei.“ Mit diesen Worten legte Burrell auf.

„Verdammt, verdammt, verdammt!“ Er hatte nur einen Fehler gemacht und dafür wurde er jetzt nach Nebraska, mitten im Nirgendwo, versetzt. Wenn er gewusst hätte, wie schnell er wieder an den Winchesters dran sein würde, hätte er sicher anders reagiert.
 

Sie schlenderten zusammen durch Boston Public Garden, Leas Lieblingspark in Boston. Hier kam sie immer hin, wenn sie mal richtig durchatmen wollte. Oft beobachtete sie die Schwanenboote und relaxte. Sie hatte Mortie bei ihrem dritten Date, nach einem gemeinsamen Mittagessen hier her gebracht. Date. Konnte man es wirklich so nennen, in Anbetracht der Tatsache, dass Mortie Sams Frage, ob sie zusammen waren mit „Gott bewahre“ beantwortet hatte. Dabei war es doch eigentlich ziemlich gut zwischen ihnen gelaufen. Nachdem sie nach der Acheri-Sache zusammen einen Kaffee trinken waren, hatten sie sich täglich getroffen. Sie verstanden sich überraschend gut. Mortie war nicht wirklich so dämlich, wie sie anfangs geglaubt hatte. Sie hatten also seit jenem Tag jeden Tag Zeit miteinander verbracht, doch zu einem Kuss war es bis jetzt noch nicht gekommen. Eigentlich hatte Lea erwartet, dass sie Mortie mit einem Stock würde abwehren müssen, doch der verhielt sich ihr gegenüber ja schon fast wie ein Mönch, von ein paar ziemlich sexistischen, aber auch irgendwie witzigen Sprüchen mal abgesehen. Lea war es nicht gewohnt den ersten Schritt zu machen, aber bei Mortie schien es notwendig zu sein. Aber lohnte es sich überhaupt? Dem Mann schien der Gedanke mit ihr zusammen zu sein ja geradezu zu wider zu sein. Sie musste jetzt Gewissheit haben. Sie hatte keine Lust und keine Zeit, ihre Zeit mit Mortie zu verschwenden, wenn das eh zu nichts führen würde. Sie setzten sich auf eine Bank.

„Wir müssen reden“, sagte sie.

„Wenn Frauen das sagen bedeutet das nie was Gutes.“ Er hatte es ja geahnt. Jetzt würde sie ihm sagen, dass sie ihn für einen totalen Versager hielt und es besser wäre, wenn sie sich nicht mehr sehen würden. Er hatte wirklich Pech. Diesmal empfand er wirklich was für die Frau, mit der er ausging und es ging ihm nicht nur um Sex, aber es war ja klar, dass, wenn er mal dabei war, sich zu verlieben und ernsthaft gewillt war eine richtige, ernsthafte Beziehung einzugehen, die Frau mit der es das tun wollte sich nicht für ihn interessierte.
 

I don't want another pretty face,

I don't want just anyone to hold,

I don't want my love to go to waste,

I want you and your beautiful soul.

You're the one I want to chase,

you're the one I want to hold,

I won't let another minute go to waste,

I want you and your beautiful soul
 

“Ihr heterosexuellen Männer seid so bescheuert. Warum denkt ihr immer, dass reden etwas Schlechtes wäre? Ich wette Dean hat kein Problem mit Sam über Dinge zu reden.“

„Bei der Wette halte ich aber so was von dagegen.“

„Ist ja auch egal. Jedenfalls ist es nichts Schlechtes, worüber ich reden will. Nur eine kleine Frage und du bist erlöst.“

„Okay!? Schieß los.“

“Hast du es ernst gemeint als du auf Sams Frage, ob wir zusammen wären mit „Gott bewahre“ geantwortet hast?“

„Hast du es ernst gemeint, dass ich davon nur träumen könnte?“

„Beantworte gefälligst meine Frage nicht mit einer Gegenfrage.“

„Super und was soll ich dir bitte auf deine Frage antworten?“

„Wie wär’s mit der Wahrheit, Dummbeutel?“

„Musst du mich ständig beleidigen?“

„Wenn du so dämliche Fragen stellst, ja.“

„Okay, du willst die Wahrheit hören?“ Super, jetzt musste er ja mit der Sprache rausrücken.

„Ja, ich dachte schon du würdest es gar nicht mehr begreifen.“

„Die Wahrheit ist, dass ich mit dir zusammen sein will. So richtig, aber als du gesagt hast, dass ich davon nur träumen könnte, war mir klar, dass du das nicht willst.“

„Was? Das stimmt doch gar nicht. Ich … ich hab das nur gesagt, weil ich nicht wusste, woran ich bei dir bin. Ich meine, werde ich nur eine weitere Kerbe in deinem Bettpfosten oder willst du was Ernstes.“

„Die Frage habe ich ja wohl gerade eben mehr als eindeutig beantwortet.“

„Du willst also mit mir zusammen sein?“

„Ja, wenn du es auch willst.“ ~Bitte sag ja~, schoss es Mortie durch den Kopf.
 

Just say yes

Just say there's nothing holding you back

It's not a test

Nor a trick of the mind

Only love
 

“Ich kann nicht glauben, dass du das immer noch infrage stellst.”

„Lea, kannst du nicht einfach mit ja oder nein antworten?“

„Ich glaube, ich habe da eine bessere Idee.“ Sanft und zaghaft presste sie ihre Lippen auf seine. Die Antwort war klar und deutlich und Mortie lehnte sich in den Kuss und intensivierte ihn. Reden war vielleicht doch nicht immer was Schlechtes.
 

Sam war nun schon eine Weile wach und betrachtete den neben ihm noch schlafenden Dean. Mit Bedauern stellte der Jüngere jedoch fest, dass sein Bruder keineswegs selig schlummerte, sondern unruhig da lag und irgendwas murmelte, was Sam nicht verstand. Er beugte sich zu seinem Gesicht, um besser hören zu können, was Dean von sich gab. Er verstand nicht den genauen Wortlaut, aber aus den Satzfetzen – Sammy; tut mir leid; alles meine Schuld; besser auf dich aufpassen- konnte er sich denken, was schon wieder in dem verqueren Kopf seines manchmal einfach nur dämlichen Bruders vor sich ging. Der gab sich nämlich mal wieder für das, was passiert ist, die Schuld. Sam wusste manchmal nicht, wie er mit Dean umgehen sollte, aber eins war klar: er würde nicht zulassen, dass Dean sich deswegen fertigmachte. Wenn er selbst nicht Dean die Schuld gab, dann sollte dieser es erst recht nicht tun. Es ließ sich wohl nicht vermeiden, dass es mal wieder Zeit war, für eines von Dean so geliebten Gesprächen. Sam seufzte, dann hinterließ er einen federleichten Kuss auf Deans Stirn und hauchte ein:

„Ich liebe dich, mein kleiner Idiot“, ehe er aufstand, um eine erfrischende Dusche zu nehmen. Er wollte den „Gefängnismief“ loswerden. Er sah nach Jenny, die jedoch wie Dean noch schlief. Schnell fand er das Badezimmer. Nach der Dusche tapste er nur mit einem Handtuch um die Hüften durch Morties Schlafzimmer, auf der Suche nach seinen Klamotten, die Dean hoffentlich nicht unten im Impala gelassen hatte. Von dem Rascheln von Taschen und Klamotten aufgeweckt setzte Dean sich auf und gähnte herzhaft. Sam drehte sich zu ihm um.

„Hey, sorry. Ich wollte dich nicht wecken.“

„Nicht schlimm. Warum hast du mich eigentlich nicht eher geweckt, dann hätten wir zusammen duschen können.“

„Du musst jeden Schlaf nehmen, den du kriegen kannst, alter Mann,“ scherzte Sam. Die Wahrheit war jedoch, dass er sich darüber klar werden wollte, was er Dean sagen sollte.

Kaum hatte er es ausgesprochen, da traf ihn postwendend ein Kissen am Kopf.

„Ich gebe dir gleich alter Mann. Deine Klamotten sind übrigens in dem Zimmer, in dem Jenny schläft“, verriet er seinem Kleinen dann.

„Na dann kann ich hier ja lange suchen.“

„Geh dich anziehen und hab ein Auge auf Jenny. Ich geh jetzt auch erst mal duschen.“

„Okay Dean.“ Sam ging in Richtung Tür, doch dann drehte er sich noch ein Mal um, sah einen doch noch recht müden Dean mit verstrubbeltem Haar aus dem Bett steigen und konnte nicht anders. Mit ein paar schnellen Schritten war er wieder bei ihm und gab ihm einen leidenschaftlichen Kuss. Als er sich wieder von ihm löste, sah Dean ihn perplex an.

„Wofür war das denn jetzt?“

„Hm, ich glaube, das willst du nicht wissen. Hat was mit dem „bösen“ s-Wort zu tun.“ Sam lächelte und verschwand aus dem Zimmer. Als Dean gecheckt hatte, was Sam meinte, rief er ihm laut hinterher:

„Sam, ich bin nicht süß!!!!!!!!!!!“ Dann schnappte er sich ein paar saubere Sachen und ging ins Badezimmer. Als frisch geduscht und angezogen ins Wohnzimmer trat saß Sam mit Jenny auf dem Schoß und las ihr aus dem Gute Nacht Cape Cod Bilderbuch vor.

„Es ist schön euch zu sehen Wale und Walbeobachter“, hörte Dean Sam sagen. Der ältere Winchester musste grinsen, als er sich daran erinnerte wie er den Plüschwal, den Arschgesicht-Jeff Jenny geschenkt hatte mit einem grandiosen Dunking in der Mülltonne versenkt hatte, als er ihren letzten Hausmüll in Truro entsorgt hatte.

„Sie hat dich vermisst“, sagte Dean im Vorbeigehen. Sam hob den Kopf.

„Din!“, quiekte das kleine Mädchen fröhlich, sichtlich glücklich darüber ihre beiden Väter wieder bei sich zu haben.

„Ich komm gleich Kleines.“ Er verschwand im Schlafzimmer, um seine gebrauchte Boxershorts in die Tasche mit der Schmutzwäsche zu tun.

„Ich habe sie auch vermisst“, gab Sam zu als Dean sich schließlich neben ihn gesetzt hatte. Der Ältere sah Sam liebevoll an. Der Größere verlor sich geradezu in Dean wundervollen grünen Augen. Wieder einmal wurde ihm bewusst, dass er ohne Dean jetzt nicht hier wäre. Ohne ihn wäre er wahrscheinlich mit Jessica in seiner Wohnung in Palo Alto gestorben. Er hätte nie dieses kleine Mädchen in seinen Armen kennengelernt, für die er so viel Liebe empfand, obwohl er sie noch nicht mal ganz drei Monate kannte und er hätte sich nicht in Dean verliebt. Er war der Mensch der Sam wichtiger war als alles andere. Jessica in Ehren, aber seine Liebe zu Dean war das Intensivste, was er je gespürt hatte. Bei ihm konnte er er selbst sein. Es gab keine wirklichen Geheimnisse zwischen ihnen. Dean wusste, wer er war. Er wollte und konnte wahrscheinlich auch gar nicht mehr ohne ihn sein.
 

Honey you should know

That I could never go on

Without you
 

Green eyes
 

Honey you are the sea

Upon which I float

And I came here to talk

I think you should know
 

So sehr er Dean jetzt am liebsten geküsst hätte, um ihm zu zeigen was er ihm bedeutete, so musste er vorher jedoch noch mit ihm reden. Er setzte Jenny auf den Fußboden und sie stemmte sich sofort am Couchtisch hoch und wackelte los um ihre neue Umgebung zu erkunden. Dann wand er sich Dean zu.

„Dean, ich weiß du hasst so was, aber ich denke, wir sollten reden.“

„Sammy, muss das sein?“ Bei dem Anblick von Deans gequältem Gesichtsausdruck hätte Sam fast nachgegeben, aber es ging nicht. Selbst wenn es diesmal vielleicht von Deans Seite aus wirklich nicht nötig war zu reden, so musste Sam doch etwas loswerden.

„Ja, Dean, denn ich kann nicht zulassen, dass du dir wegen der Sache Vorwürfe machst und das hatte ich dir schon am Telefon gestern gesagt.“

„Sam, wenn ich darauf gedrängt hätte, dass wir weiter fahren, dann wäre das alles nicht passiert. Ich hätte mich als dein großer Bruder durchsetzen müssen.“ Sam nahm Deans Hand.

„Aber du bist nicht mehr nur mein großer Bruder. Du bist auch und vielleicht sogar vor allem, mein Partner und in dem Fall, da habe weder ich noch du alleine die Entscheidung getroffen zu bleiben. Okay, ich habe den Vorschlag gemacht, aber die Entscheidung, die haben wir zusammen als Paar getroffen.“

„Ja, das war echt ne tolle Entscheidung.“ Dean war aufgestanden.

„Dean …“ Sam war ebenfalls aufgestanden und hatte sich hinter ihn gestellt und seine Arme um die Hüften des Kleineren gelegt. Sein Kopf kam auf Deans Schulter zu liegen und er sprach leise weiter:

„Ja, es ist nicht so gelaufen, wie wir uns das vorgestellt haben, aber darum geht es nicht. Der Punkt ist, dass wir die Entscheidung gemeinsam getroffen haben und wir beide auch gleichermaßen die Schuld und die Konsequenzen tragen. Wir sind ein Paar, ein Team und ich will weder Entscheidungen für dich treffen, noch dass du Entscheidungen für mich triffst. Ich will, dass wir es gemeinsam tun und ich lass nicht zu, dass du dich bei einem Misserfolg fertig machst und alle Schuld auf dich nimmst.“

„Ich wünschte das wäre so einfach, aber ich hab fast mein ganzes Leben lang die Entscheidungen für dich getroffen und immer das getan, von dem ich dachte, dass es das Beste für dich wäre.“

„Ich weiß Dean.“ Er küsste ihn in den Nacken.

„Aber traust du mir nicht auch zu das zu tun, was für dich am Besten ist?“

„Schwer zu sagen, vor allem, weil ich nicht mal sicher bin, ob ich selber weiß, was am Besten für mich ist“, gab Dean zu.

„Ach Baby, das ist doch der Grund, warum du mich hast. Ich kenne dich besser als du dich selbst und du kennst mich besser als ich mich. Das ist der Grund, warum unsere Beziehung funktioniert und als Paar und Eltern sollten wir gemeinsam entscheiden, was das Beste für uns und Jenny ist.“

„Sag mal Sammy, hast du diese kleine Ansprache aus einem deiner Psychologieseminare?“

„Nein Dean, dass habe ich alles frei von der Seele weg gesagt, weil ich so unglaublich klug und weise bin.“ Der Ältere drehte sich zu Sam.

„Ist das so?“

„Yap und je eher du das akzeptierst, desto besser ist das für uns alle.“

„Na dann …“ Er lehnte sich Sam entgegen und dann vereinigten sich ihre Lippen zu einem innigen Kuss. Wie meistens, wenn sie sich küssten, blieb es nicht bei dem einen Kuss und so landeten sie ziemlich schnell auf der Couch.

„Dem Schöpfer sei Dank für deine Lippen. Ich könnte dich pausenlos küssen“, sagte Sam schwärmerisch. Sein Bruder lächelte.

„Tja Sammy, du bist vielleicht klug und weise, aber dafür hab ich’s beim Küssen einfach drauf. Ich bin sogar so gut, dass ich überlege, ein Buch darüber zu schreiben.“

„Wird das ein Roman oder ein Sachbuch?“, fragte Sam und lachte leicht amüsiert.

„Ein Sachbuch. Was hältst du von Folgendem: die Kunst des Zungenkusses – eine Enzyklopädie in drei Bänden.“

„Drei Bände?“

„Stimmt, mach vier draus, wenn ich all meine Tricks verrate.“

„Du Spinner.“ Sam nahm lächelnd wieder Deans Lippen in Beschlag. Kurz darauf schreckten sie auseinander, da sie es scheppern hörten. Sie drehten sich um und sahen, dass Jenny wie die Unschuld vom Lande vor einem CD-Ständer stand. Ganz offensichtlich hatte sie sich daran hochgezogen. Dabei war der Ständer wohl ins Schwanken geraten und die oberen CDs alle aus ihren Schlitzen gerutscht und zu Boden gefallen.

„Kind, du machst auch nur Blödsinn. Wie hat Carrie dich noch gleich genannt? Terrorkrümel, das trifft es“, sagte Dean.

„Sie verbringt eindeutig zu viel Zeit mit dir“, neckte Sam ihn.

„Sehr witzig Sammy.“

„Danke, ich fand mich auch extrem witzig.“

„Zum Glück hat keine der CDs sie getroffen.“

„Setz dich mit ihr aufs Sofa und lenk sie ab, während ich die CDs wieder einräume“, schlug Sam vor, und wenn der Jüngere aufräumen wollte, dann würde Dean ganz sicher nichts dagegen sagen. Sam war noch nicht lange mit dem Einräumen der CDs fertig, da sagte Dean, dass es bald Zeit wäre, zum Restaurant zu gehen und er schlug vor, dass sie vorher doch noch ein wenig spazieren gehen könnten. So könnte Sam wenigstens einen kleinen Eindruck von Boston bekommen, denn da sie in Boston für das FBI praktisch auf dem Präsentierteller saßen, würde aus ihrem Kurztrip nichts werden. Beide waren sich einig, dass sie gleich Morgen nach dem Frühstück in Richtung Kansas aufbrechen würden, um Missouri einen Besuch abzustatten. Sam war dankbar über Deans Vorschlag. Zusammen machten sie Jenny fertig und gingen dann los.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  notalovegirl
2010-10-30T20:56:30+00:00 30.10.2010 22:56
Ich mag den Agent nicht, eindeutig. :D
Aber Sam und Dean sind süß, wie sie miteinander reden.
Vor allem weil Dean eigentlich keine Lust auf Reden hat. :D Süß.

Und Jenny ist auch die Tollste. xD
Macht alles kaputt. :] Aber niedlich.

x3
Von:  kleine1
2010-08-23T18:51:52+00:00 23.08.2010 20:51
ein echt super kapi ^^
die beiden sind echt niedlich vorallem wenn sie sich eingestehen das sie beide eine schlechte nacht hatten ^^
dieser agent wird mir immer unsimpatischer es ist zwar schön das er einen auf den deckel bekommen hat aber mir scheint so das er noch eine menge ärger bedeuten wird Oo
ich bin wirklich gespannt wie es weiter geht ^^
lg kleine


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