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Zwei Jäger und ein Baby

DxS
von

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DEr Befreiungsplan

Verwendeter Song:

OneRepublic - Come home
 

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Auf dem Rückweg hatte Dean noch eine Packung Windeln für Jenny und eine neue Tube Gleitgel besorgt, Pfirsich-Aroma, weil es ihn an Sams zarten Pfirsich-Po erinnerte. Jetzt, wo er im Wagen saß, merkte er doch, dass es in und an seinem Hintern etwas unangenehm zwickte. Er war nur noch wenige Straßen von ihrem Ferienhaus entfernt, als plötzlich Sams Tochter anfing wie aus dem Nichts wie am Spieß zu schreien.

„Nicht gut“, sagte Dean. Wenn Jenny so schrie, dann konnte das nur bedeuten, dass mit Sam etwas nicht stimmte. Der Jüngere hatte ihm ja erklärt, dass er glaubte, dass Jenny empathische Fähigkeiten bei zumindest nahe stehenden Personen hatte. Dean trat extra aufs Gas, um schneller wieder bei Sam zu sein. Ein paar Sekunden später signalisierte ihm sein Handy, dass er eine SMS von Sam bekommen hatte, also fuhr er rechts ran. Es war ein Wunder, dass er bei Jennys Geschrei den Signalton überhaupt gehört hatte. Er öffnete die Nachricht und wusste dann sofort, was der Grund für Jennys Qualen war. Der Inhalt lautete: porky's dead.

Das war eins von vielen Codewörtern, die sie benutzten um einander zu warnen und bedeutete so viel wie, dass Sam verhaftet wurde. Einige ihrer Codewörter hatten sie seit Jugendtagen, andere wie dieses, hatten sie erst nach Jessicas Tod etabliert. Dean atmete tief durch, dann drehte er sich nach hinten um und schnallte Jenny von ihrem Kindersitz ab, um sie zu beruhigen. Mit ihr auf dem Arm dachte er nach. Nach Hause zu fahren war keine Option. Wer wusste schon, ob die Bullen da nicht noch lauerten. Zu den Harris konnte er auch nicht, da er sie in den Schlamassel nicht unnötig mit reinziehen wollte. Hier stehen zu bleiben war allerdings auch keine gute Idee. Also, wo sollte er hin? Sam hatte einen Anruf frei, zumindest hatten das die Leute in den Fernsehserien immer, und würde sich sicher auf ihrem „Not-Handy“ melden. Dean hatte darauf bestanden, dass sie sich ein Handy für solche Notfälle zulegten, das nach einem einmaligen Gebrauch dann vernichtet werden sollte, damit man es nicht orten konnte. Ja, okay. Er hatte vielleicht zu viele Krimiserien gesehen. Jennys Geplärr machte es ihm nicht gerade leicht, eine Lösung für sein Problem zu finden, also musste er zuerst einmal ihr Schluchzen unter Kontrolle kriegen.

„Sch, Kleines. Dein Dad ist okay, er steckt nur in der Klemme, aber ich hol ihn da wieder raus.“ Liebevoll streichelte er ihr über den Rücken und redete leise auf sie ein, um sie zu trösten, was erst nach ein paar Minuten Erfolg hatte.

„Pa-pa“, brachte sie mit ersticktem Stimmchen heraus.

„Ich kümmere mich darum, keine Bange. Du bekommst deinen Dad bald wieder.“ Als sie wieder beruhigt war, setzte er sie zurück in ihren Kindersitz und entschied sich, zu der entlegenen Highway Raststätte zu fahren an der sie schon diverse Male vorbei gekommen waren. Dort würde er auf Sams Anruf warten und dann weiter sehen. Warum zum Teufel musste das jetzt passieren? Sie hätten niemals hier bleiben sollen, sondern nach der Leuchtturmsache sofort weiterziehen. Es war doch eins von Dads obersten Geboten, dass man sich nie länger als nötig an einem Ort aufhalten sollte. Job erledigen und weiter ziehen, dass war das Motto. Er hätte darauf bestehen sollen wieder abzufahren, aber er hatte Sam nachgegeben, wollte etwas Normalität für ihn und auch für sich selbst, vor allem für sich selbst. Verdammt, nur wegen ihm steckte Sam jetzt in Schwierigkeiten.

„Ich hätte ihn beschützen sollen. Ich hätte es verhindern müssen“, fluchte der ältere Winchester und schlug auf sein Lenkrad.
 

„Haben Sie in seinen persönlichen Sachen etwas gefunden?“, fragte Henriksen einen der Beamten, die ihm noch immer zugeteilt waren.

„Nicht wirklich. Nur das Übliche. Armbanduhr, Handy und Brieftasche mit 23 Dollar und 67 Cent. Überraschenderweise keine Kreditkarte oder Ausweis, weder echt noch gefälscht.“

„Kann uns das Handy weiter bringen?“

„Es war ausgeschaltet und da ich nicht annehme, dass er uns die Pin-Nummer verrät, können wir wohl nichts tun. Die Techniker vom Kriminaltechnischenlabor müssen dafür aus Boston her kommen. Das kann aber dauern, da ich nicht denke, dass dieser Fall bei denen hoch im Kurs steht. Die haben im Moment genug mit dem Winthrop-Würger zu tun.“ Henriksen rollte mit den Augen. Er hatte von dem Killer gehört, der Rentner im Schlaf überfiel und erwürgte. Wieder so ein Fall, bei dem die Polizei das FBI erst hinzuziehen würde, wenn es zu spät war. Aber was sollte er jetzt wegen dem Handy tun? Die Techniker vom FBI konnte er nicht fragen, da er dem Winchester-Fall ja offiziell nicht nachgehen durfte. So ein Mist und dabei hatte er gehofft mittels Handy irgendwie an Dean Winchester heran zu kommen. Super, jetzt hatte er sich irgendwie ein Eigentor geschossen. Er würde wohl nur weiter kommen, wenn er seinem Arbeitgeber die Insubordination gestehen würde, aber da er noch nicht wirklich etwas vorweisen konnte, standen seine Chancen unbeschadet aus der Sache raus zu kommen nah Null, außerdem würden sie ihm den Fall sicher entziehen und einer seiner Kollegen würden die Lorbeeren einheimsen für einen Fall bei dem er die entscheidende Vorarbeit geleistet hatte. Es war doch zum verrückt werden. Er hatte Sam Winchester life und in Farbe im Verhörraum und kam doch nicht weiter. Vielleicht würde Winchester seine Aussage noch mal überdenken, wenn er ihn ohne Wasser den Rest des Tages schmoren lassen würde. Oder aber …

„Dwight, bringen Sie Winchester für seinen Anruf zum Telefon und behalten sie ihn im Auge“, wies er den Polizisten an.

„Sir, es ist nicht erlaubt diese Anrufe zu belauschen oder abzuhören.“

„Nein, da haben Sie Recht. Aber wer hat gesagt, dass man nicht aus Versehen auf Wahlwiederholung drücken kann sobald der Häftling wieder in der Zelle ist?“

„Ich weiß nicht so recht…“

„Papperlapapp. Das ist eine gesetzliche Graustufe“, behauptete der FBI Agent.

„Los, machen Sie schon. Holen Sie Winchester und sagen Sie mir Bescheid sobald er fertig ist mit telefonieren.“ Dem jungen Polizisten war nicht so ganz wohl dabei, aber was sollte er tun. Er würde sicher Ärger kriegen, wenn er sich weigern würde.

„Winchester, kommen Sie. Sie können jetzt telefonieren“, sagte Dwight schließlich und holte Sam aus dem Verhörraum. Er führte Sam zu einem Telefon, dass für solche Anrufe gedacht war. Dann trat er zurück. Sam hatte in der Zwischenzeit überlegt, wen er anrufen sollte. Dabei war ihm das „Not-Handy“ eingefallen, auf dessen Anschaffung Dean bestanden hatte. Jetzt musste ihm nur noch die Nummer dazu einfallen. ~Denk nach, denk nach, denk nach~, mahnte er sich selbst. Als er die Zahlentastatur vor Augen hatte, fiel ihm die Nummer wieder ein und er wählte. Es hatte kaum zwei Mal geklingelt, als Dean auch schon dran war.

„Sam was ist los?“ Doofe Frage, aber er wusste nicht, wie er das Gespräch sonst hätte anfangen sollen.

„Porky ist so was von tot, aber dummer weise glauben die hier nicht, dass das auch auf dich zutrifft“, sagte Sam.

„Scheiße. Wie sind die darauf gekommen? Wie haben die uns gefunden?“

„Anscheinend klingelt der Postmann hier zweimal.“

„Was?“ Sam hatte sie doch nicht mehr alle. Musste der so stark in Rätseln sprechen?

„Der Postbote hat mich wieder erkannt. Offensichtlich ist der Tod meines Bruders für das FBI nicht wirklich bewiesen.“

„FBI? Scheiße, Alter.“

„Das kannst du laut sagen.“

„Zum Glück war ich mit Jenny weg, sonst hätten sie uns jetzt beide am Arsch.“

„Soll mich das jetzt beruhigen?“

„Mach dir keine Sorgen. Ich kriege dich da wieder raus.“

„Du hast einen Plan?“, fragte Sam hoffnungsvoll.

„Ähm …ich arbeite daran.“

“Verdammt D …Baby.“ Beinahe hätte er sich verplappert.

„Wie viele?“

„Vom FBI?“

„Ja.“

„Nur einer. Ein Special Agent Henriksen.“

„Das ist seltsam. Kommen die nicht sonst immer im Doppelpack?“

„Mir kommt das auch merkwürdig vor. Der Typ hat einen Aktenstapel über meine Familie so dick wie ein Stapel Pfannkuchen und hat was davon gefaselt, dass sein Mentor uns schon Jahre lang verfolgt, aber aus dem Dienst und dem Leben geschieden ist, ehe er den Fall abschließen konnte.“

„Huh, wir haben einen FBI Stalker?“

„Sieht ganz so aus. Sie haben, glaube ich nicht wirklich was gegen mich in der Hand solange sie nicht beweisen können, dass mein Bruder seinen Tod vorgetäuscht hat.“

„Das heißt, die lassen dich wieder gehen?“

„Nicht in nächster Zeit. Sie können mich bis zu 48 Stunden festhalten. Ein Anwalt wäre vielleicht nicht schlecht. Der FBI Typ versucht aus mir raus zu kriegen wo mein Bruder ist, aber das ist lächerlich, weil er tot ist.“

„Ja, auch wenn ich meine Beerdigung verpasst habe.“

„Das ist nicht witzig. Die haben mich in eine Zelle gesteckt.“

„Sorry, Sammy.“

„Komm mir nicht mit Sammy. Die versuchen über mich an …“

„Ja, ich weiß – Sam. Keine Panik. Ich hol dich da raus. Versprochen.“

„Versprich nicht, was du nicht halten kannst.“

„Das mach ich nicht Sam, nie.“

„Ich will nicht, dass sie mich jeden Sonntag im Knast besucht.“

„Jetzt sei nicht so pessimistisch. Jenny wird dich nicht im Knast besuchen müssen.“

„Der FBI Mann hat behauptet, sie würden Deans Leiche exhumieren, aber außer verwestem Fleisch werden sie da nichts finden.“

„Ehrlich? Scheiße. Wenn sie das tun, dann …“

„Ich weiß.“

„Sam, vertrau mir, ich werde …“

„Beeil dich einfach, okay?“ Dem Jüngeren ging ziemlich die Düse.

„Okay …Sammy?“

„Was?“

„Es …es tut mi r…“

„Nein.“

„Was?“

„Es ist nicht nur deine Schuld.“

„Aber …“

„Halt die Klappe!“ Sam hasste es, wenn Dean so war und sich selber für alles die Schuld gab, aber diesmal hatten sie es gemeinsam verbockt.

„Sam …“

„Hör zu, ich leg jetzt auf.“

„Sammy, ich …“

„Ich dich auch.“ Mit diesen letzten Worten hatte Sam den Hörer eingehängt. Kurz darauf wurde er von Dwight wieder in den Verhörraum gebracht.
 

„Verfluchte Scheiße“, schrie Dean und schleuderte das „Not-Handy“ auf den Asphalt. Zerstört war es jetzt jeden Fall. Da er laut wurde, fing Jenny wieder an zu weinen. Gott, dass konnte er jetzt einfach nicht gebrauchen. Nichts desto trotz nahm er die Kleine auf den Arm und wiegte sie leicht hin und her bis sie sich wieder beruhigt hatte. Dabei sprach er immer wieder leise auf sie ein.

„Du brauchst nicht weinen, es ist alles in Ordnung. Ich hab auch Angst, aber ich krieg das wieder hin. Dein Dad kann dich bald wieder in den Arm nehmen. Wir haben dich beide lieb, hör bitte auf zu weinen.“ Nur noch leicht schluchzend hielt er die Kleine in seinem Arm, als sein reguläres Handy klingelte.

„Dean, was ist los? Ich bin eben nach Hause gekommen und hab eine Nachricht an meiner Tür, dass wir zur Polizei kommen sollen wegen euch“, sagte Augusta. In wenigen kurzen Sätzen hatte Dean ihr die Situation erklärt.

„Oh mein Gott. Was können wir tun, um euch zu helfen?“, fragte sie verständnisvoll, so als würde sie tagtäglich erfahren, das einer ihrer Mieter seinen Tod vortäuschen musste, weil ein Formwandler seine Gestalt angenommen und Leute getötet hatte.

„Sollen wir für Sam Kaution zahlen?“

„Nein, je weniger man euch mit uns in Verbindung bringt, desto besser.“

„Und was dann?“

„Wenn du zur Polizei gehst, darfst du mich auf keinen Fall erwähnen. Auch Jenny nicht. Wir haben alle unsere Sachen im Impala, so dass sie bei einer eventuellen Hausdurchsuchung keine Hinweise auf mich oder Jenny finden werden. Sag, dass Sam das Ferienhaus alleine gemietet hat und falls sie nach dem Kinderbettchen fragen ...“

„Dann sage ich, dass es zu unserem Service gehört.“

„Ja genau und Augusta …“

„Ja?“

„Zögere die Fahrt zum Polizeirevier solange wie möglich hinaus. Je später du dort hin gehst, desto mehr Zeit habe ich mir zu überlegen, wie ich Sam daraus kriege und je weniger Zeit haben sie, um mit unangenehmen Fragen nachzuhaken.“

„Verstanden. Ich denke, ich kann den Polizisten verkaufen, dass Ross bis spät abends angeln war und ich als scheue, brave Hausfrau nicht alleine zur Polizei gehen wollte, weil ich immer erst alles mit meinem Mann besprechen muss und daher erst morgen früh dort auftauche mit Ross“, erläuterte Augusta was sie sich vorgestellt hatte.

„Das ist eine sehr gute Idee. Es tut mir leid, dass ihr da mit rein geraten seid.“

„Mach dir darum keinen Kopf. Wir sind zwei harmlose alte Rentner. Wir werden sicher nicht verdächtigt. Hast du schon einen Plan?“

„Ich arbeite daran. Ich fahre jetzt erst mal nach Boston.“ Das war ihm eben eingefallen. Er schaffte das vielleicht nicht alleine und die nächstbeste Hilfe, die er bekommen konnte, lebte in Boston. Sam würde ihn sicher ansehen, als hätte er den Verstand verloren, wenn er wüsste, dass sein Schicksal mit in den Händen von Mortie, dem ehemaligen Vampirfutter lag. Vielleicht konnte er auch Lea überreden ihm noch einmal zu helfen.

„Boston?“, fragte die ältere Dame irritiert.

„Ja, ich hab da Leute, die mir helfen können. Sie haben mir auch im Acheri-Fall geholfen.“

„Verstehe, aber ruf bloß an, wenn ihr drei in Sicherheit seid.“

„Auf jeden Fall. Machs gut Augusta.“

„Machs besser Junge.“
 

Nachdem Sam wieder in seiner Zelle war, ging Henriksen zum Telefon und drückte wie angekündigt die Wahlwiederholung, doch das Einzige was er zu hören bekam war:

“Die gewählte Rufnummer ist uns nicht bekannt.” Verdammt und zugenäht! Diese Winchesters waren trickreich. Allem Anschein nach hatte Dean, denn Henriksen hatte keinen Zweifel daran, dass Sam Dean angerufen hatte, direkt nach dem Anruf das Handy außer Betrieb gesetzt. War ja irgendwie klar. Es wäre auch zu viel verlangt gewesen vom Glück, ihm Sam und Dean auf einmal auf einem Silbertablett zu servieren. Also blieb nur noch der Plan Sam schmoren, bzw. auf dem Trockenen sitzen zu lassen und ihn immer wieder zu fragen wo Dean war.
 

Auf dem Weg nach Boston hielt er sich an alle Geschwindigkeitsbegrenzungen, schließlich wollte er nicht auch noch die Aufmerksamkeit der Polizei auf sich ziehen. Er musste auf freiem Fuß bleiben, wenn er Sam retten wollte. Den Weg zu Morties Wohnung fand der Impala fast von alleine. Dean hoffte nur, dass der Mann auch zu Hause war, als er den Motor abstellte, Jenny aus ihrem Kindersitz nahm und kurz darauf an Morties Tür klingelte. Das Glück stand ausnahmsweise mal auf der Seite des Winchester.

„Du …bist nicht der Pizzabote“, sagte Mortie, als er Dean die Tür öffnete.

„Offensichtlich nicht, Sherlock. Lass mich rein. Ich brauch deine Hilfe.“

„Schon wieder? Das wird langsam lästig.“

„Halt die Klappe.“ Er schob den Mann zur Seite und trat in die Wohnung.

„Hey, ist das ein Baby?“, fragte er und deutete auf Jenny, die Dean auf dem Arm hielt.

„Was soll es sonst sein? Einer von den Chipmunks?“ Manchmal war der Kerl einfach nur dämlich, aber er hatte seine lichten Momente.

„Darf ich es mal halten?“

„Nein, du machst sie sonst vielleicht kaputt und ich habe keine Eresatzteile für sie.“ Dean ging ins Wohnzimmer. Er war noch nicht soweit, Mortie seinen wertvollen kleinen Schatz anzuvertrauen, auch wenn er das im Laufe ihres Unterfangens wohl irgendwann mal tun musste, aber fürs Erste wollte er Jenny bei sich haben, schließlich war sie ein Teil von Sam.

„Deine Putzfrau scheint zurück gekehrt zu sein“, stellte Dean fest und setzte sich aufs Sofa.

„Ich mach das jetzt selber. Lea meinte, ´ne Putzfrau bei so einer kleinen Wohnung wäre rausgeschmissenes Geld.“

„Lea meint das? Seid ihr zwei jetzt zusammen? Muss ja ´ne tolle Woche für dich gewesen sein“, meinte der Winchester.

„So in etwa. Wir waren ein paar Mal aus und ich denke, sie lässt mich bald ran“, erklärte er vorfreudig.

„Gut, dann steht ihr also noch in Kontakt. Ich denke, ich kann euer beider Hilfe vertragen.“

„Was ist es diesmal? Ein Werwolf? Ein Zombie? Gremlins?“

„Schlimmer. Das FBI.“ In wenigen Sätzen erzählte er Mortie was passiert war.

„Scheiße Alter, was machen wir jetzt?“

„Ich weiß noch nicht genau. Aber wir sollten es schnell tun.“

„Weißt du was? Bleib du hier und denk dir einen Plan aus. Ich kenne da jemanden beim FBI. Ich werde mal vorsichtig nachbohren was Sache ist und dann hol ich Lea. Die Frau hat es echt drauf. Hübsch und viel im Kopf…“

„Und so was von in einer anderen Liga, also benimm dich und versau es nicht“, sagte Dean.

„Ich bin ein Womanizer Dean, alle Frauen fliegen auf mich.“

„Lass mich raten. Die meisten wissen gar nicht, dass sie auf dich stehen.“

„Genau so ist es Bruder. Halt die Ohren steif. Ich bin in etwa einer Stunde wieder da.“ Mit diesen Worten war er verschwunden.

„Din!“, sagte Jenny und deutete auf ein leeres Glas, dass auf dem Couchtisch stand.

„Oh, verstehe. Du hast Durst.“

„Dus“, brabbelte das kleine Mädchen. Dean setzte Jenny auf den Boden und ging in Richtung Küche. Jenny stemmte sich am Tisch hoch und wackelte Dean dann hinterher. Dieser stand am Kühlschrank, als sie ihn eingeholt hatte und nun an seinem Hosenbein zog.

„Hey, willst du selber gucken was Mortie im Angebot hat?“

„Ni dus!“

„Okay. Mal sehen was hier haben. Bier, ja dein Dad wäre bestimmt begeistert, wenn ich dir Bier geben würde. Tequila, noch besser. Orangensaft, auch nicht gut. Ah, das gute alte stille Wasser. Das ist wohl das Beste für dich jetzt.“ Er hatte die Tasche mit den noch übrigen Lebensmitteln und Getränken für Jenny noch unten im Auto, aber da er keinen Schlüssel für Morties Wohnung hatte, konnte er nicht runter und sie holen. Er goss Jenny etwas Wasser ein und half ihr beim Trinken. Während er mit ihr auf dem Sofa saß, ging er im Kopf die Optionen durch, die er hatte. Ob es wohl was bringen würde, wenn er, wie Sam bei ihrem „ersten“ gemeinsamen Fall in Jericho, einen falschen Notruf zu machen? Wahrscheinlich nicht. In Truro gab es sicherlich mehr Polizisten als in Jericho und aus der Zelle käme Sam selbst dann nicht raus, wenn die Polizeistation verlassen wäre.

„Din, Ni Pa-pa!“

„Ich weiß Kleines. Ich will deinen Papa auch wieder haben.“ Warum konnte er nicht einen plötzlichen Geistesblitz bekommen? In Gedanken ließ Dean seine Fälle mit Sam Revue passieren, in der Hoffnung eine Idee aufzuschnappen, die ihm weiter helfen würde. Plötzlich ging der Fernseher an. Er blickte zu Jenny, die die Fernbedienung entdeckt hatte.

„Eine von der Homeland Security durchgeführte Umfrage ergab, dass fast fünf Jahre nach dem Anschlag auf das World Trade Center über 60% aller Amerikaner Angst vor einen erneuten Anschlag haben. Nach einer kurzen Werbepause zeigen wir Ihnen das Interview mit Heimatschutzminister Michael B. Chertoff. Im Blickpunkt: Schärfere Sicherheitskontrollen am Flughafen“, sagte die Fernsehmoderatorin. Dean nahm Jenny die Fernbedienung aus der Hand und schaltete den Fernseher wieder aus.

„Ich brauche Ruhe zum Nachdenken“, sagte er zu der Kleinen. Nachdem er eben die Sendung gehört hatte, fiel ihm wieder der Fall mit dem Dämon im Flugzeug ein. Damals hatte Sam Dean überredet sich als Beamter der Homeland Security auszugeben. Sam sah heiß aus in Anzügen. Sam – Homeland Security – 60% aller Amerikaner haben Angst vor einem Anschlag. So langsam entwickelte sich in Deans Kopf eine Idee. Er nahm Jenny auf den Arm und gab ihr einen dicken Kuss auf die Wange.

„Du bist die Beste, Jenny. Das ist die Lösung!“ Zum ersten Mal, seit er erfahren hatte, was mit Sam passiert war, fühlte er sich etwas hoffnungsvoll und das nur, weil er dadurch, dass sein und Sams kleiner Wonneknubbel den Fernseher angestellt hatte, einen Einfall gehabt hatte. Natürlich würde seine Idee ein wenig Vorbereitung brauchen und er war auf die Hilfe von Mortimer und Lea angewiesen, aber es könnte klappen. Jetzt musste er nur noch warten, bis Mortie mit ihr zurück war.
 

„Stell dich nicht so an. Natürlich werden wir ihm helfen“, hörte Dean Leas Stimme, als sie mit Mortie die Wohnung betrat. Die beiden kamen direkt ins Wohnzimmer.

„Hey Dean! Mortie hat mir unterwegs alles erzählt und ich verspreche dir, dass wir dir helfen werden wie wir nur können. Oh, ist das Jenny?“ Sie setzte sich neben den Winchester aufs Sofa. Mortie war ein wenig eifersüchtig, dass Lea so nett zu Dean war und blieb gegenüber der beiden stehen und beobachtete sie misstrauisch.

„Ja, dass ist Sams Tochter. Sag hi zu Lea, Jenny!“

„La, Pa-pa?“ Das kleine Mädchen schien zu hoffen, dass die Frau vor ihr, ihr ihren Vater zurück bringen würde.

„Nein, tut mir leid Schätzchen. Ich hab deinen Papa nicht.“ Sie streichelte ihr durchs Haar und sah Dean mitfühlend an.

„Ich habe meinen Kumpel vom FBI nach deinem Bruder gefragt und er meinte, dass offiziell niemand an dem Fall arbeitet. Er meinte Burrell, einer aus der Chefetage, hätte den Fall auf Eis gelegt, als du “gestorben“ bist.“

„Und wieso hat dann ein FBI Agent Sam festgenommen?“ Plötzlich ging ein schrecklicher Gedanke durch Deans Kopf. Was, wenn dieser FBI Agent gar kein FBI Agent war sondern ein Dämon? Aus irgendeinem Grund, den wohl nur ihr Dad wirklich wusste, schienen Dämonen ja ein besonderes Interesse an ihrer Familie zu haben. Nein, das konnte eigentlich nicht sein. Wenn der FBI Type ein Dämon wäre, dann wäre er gar nicht ins Haus gekommen.

„Hey Mortie, denkst du, dein Kumpel beim FBI könnte was über einen Special Agent Henriksen raus kriegen?“

„Ja, bestimmt. Aber erst morgen. Er ist jetzt nicht mehr im Büro.“ Dean musste ja nicht unbedingt wissen, dass sein FBI Kumpel beim FBI lediglich die Post verteilte. Dean nickte.

„Was machen wir jetzt wegen Sam? Hast du schon eine Idee?“

„Ja, passt mal auf. Ich habe mir Folgendes gedacht …“
 

Langsam reichte es ihm. Es war jetzt schon fast Mitternacht und er saß noch immer hier in dieser Zelle. Henriksen hatte ihn immer wieder nach Dean gefragt, aber Sam hatte geschwiegen. Das wiederholte Verhör war nicht das Problem, sondern die Tatsache, dass es ziemlich heiß in der Zelle war und Henriksen angeordnet hatte, ihm nichts zu trinken zu geben. Für wen hielt sich dieser Henriksen überhaupt? Für einen verkappten CIA Agenten von Guantanamo? Er war mittlerweile ziemlich durstig und sauer. Wo blieb Dean? Sein Bruder hatte ihm doch versprochen ihn hier raus zu holen. Er ließ sich frustriert auf der harten Pritsche nieder und seufzte. Benjamin trat kurz darauf zu ihm. Sam tat ihm leid. Er hatte mitbekommen, weswegen er verhaftet wurde und nichts von dem rechtfertigte es in seinen Augen, dass Sam so behandelt wurde. Henriksen war vor ein paar Minuten in sein Motel gefahren, um ein paar Stunden zu schlafen. Er würde am nächsten Morgen wieder kommen und dann noch mal mit Sam reden.

„Hey Winchester, haben Sie Durst?“ Er reichte Sam eine Flasche Wasser durch die Gitterstäbe. Sam stand auf und nahm die Flasche entgegen.

„Danke“, sagte er leise und nahm gierig die ersten Schlucke. Da Benjamin immer noch vor seiner Zelle stand fragte Sam:

„Sagen Sie, Sie haben nicht zufällig meinen Haftbefehl gesehen?“ Benjamin konnte darauf nicht antworten. Er hatte in der Tat keinen Haftbefehl für Samuel Winchester zu Gesicht gekriegt, aber was konnte er gegen das FBI schon tun?

„Schlafen sie, das schont Reserven“, sagte der Polizist, nachdem Sam ihm die leere Flasche zurück gegeben hatte. Schlafen, das war leichter gesagt als getan. Die Pritsche war hart und außerdem etwas zu kurz für ihn. Außerdem hatte er Angst, dass Dean sein Versprechen nicht halten würde. Dafür gab er sich mental eine Ohrfeige. So was durfte er nicht denken. Dean hatte noch nie ein Versprechen gebrochen. Sam konnte ihm vertrauen. Er versuchte eine einigermaßen bequeme Position auf der Pritsche zu finden und schloss die Augen. Doch der Schlaf wollte nicht kommen. Wie auch, bei dem was ihm alles im Kopf rum ging. Wenn er Angst hatte war Dean immer da gewesen, um ihn zu beruhigen und zu helfen. Erst gegen halb fünf fiel er in einen unruhigen Schlaf und auch nur, weil er sich vorstellte, dass Dean neben ihm liegen und ihn in seinen Armen halten würde.
 

„Sie wollen mir also immer noch nicht sagen, wo Ihr Bruder ist?“, fragte Henriksen Sam am nächsten Morgen ein letztes Mal.

„Rede ich chinesisch? Er ist tot!“

„Gut, wie Sie wollen. Dann bleiben Sie eben weiterhin in Ihrer gemütlichen Zelle. Ich werde mir jetzt Ihr Häuschen vornehmen. Ich bin optimistisch, dass ich dort einen Hinweis auf Ihren Bruder finden werde. Wir sehen uns.“ Er verließ den Verhörraum. Vor der Tür warteten bereits einige Polizisten, mit denen er gleich das Haus, in dem er Sam festgenommen hatte, auf den Kopf stellen würde. Benjamin brachte derweil Sam zurück in die Zelle.

„Hey, haben Sie den Durchsuchungsbefehl gesehen?“, fragte Sam ihn. Dieser zuckte nur mit den Schultern. Ihm kam das alles sehr merkwürdig vor, daher hatte er gestern Nacht gleich eine Anfrage ans FBI geschickt, aber bis jetzt noch keine Rückmeldung erhalten.

„Also nicht.“ Sam setzte sich wieder auf die Pritsche. ~Verdammt Dean, wo bleibst du?~

Die Polizisten und Henriksen gingen hinaus und stiegen in ihre Wagen.

„So, ich denke das war der FBI Agent“, sagte ein Mann im schwarzen Anzug, als Henriksen in seinen Wagen gestiegen war. Zusammen mit einer Kollegin betrat er das Polizeigebäude. Sie gingen zu einem Schreibtisch, an dem ein junger und wahrscheinlich noch unerfahrener Officer, Benjamin, saß. Er blickte von seinem Papierkram auf, als er die beiden in schwarz gekleideten Personen erblickte.

“Ich bin Agent Fillmore von der Homeland Security und das ist meine Partnerin Agent Tyler.“ Die beiden präsentierten dem Officer ihre Dienstmarken.

„Was kann ich für Sie tun?“, fragte der Officer sie.

„Wir sind hier wegen Samuel Winchester“, sagte Agent Tyler.

„Muss ja ´ne ziemliche Kanallie sein, wenn sich FBI und Homeland Security für ihn interessieren.“

„Sie haben ja keine Ahnung. Wir haben den Auftrag ihn sofort nach Washington zu überführen“, sagte Fillmore.

„Aber dieser Typ vom FBI meinte, dass er ihn später nach Boston bringen würde.“ Benjamin war sichtlich verwirrt.

„Hohlen Sie doch bitte Ihren Vorgesetzten“, forderte Fillmore ihn auf.

„Okay“, sagte der Officer und ging in ein größeres Büro den Gang runter. Fillmore und Tyler tauschten leicht nervöse Blicke aus. Der Officer kam mit seinem Chef zurück.

„Sie sind von der Homeland Security? Dürfte ich Ihre Ausweise sehen.“ Die beiden holten erneut ihre Dienstausweise hervor. Der ältere Polizist nickte.

„Was liegt gegen diesen Samuel Winchester vor, dass sich die Homeland Security für ihn interessiert?“

„Er ist ein Schläfer, Lt. Polk“, sagte Tyler.

„Ein Schläfer?“

„Ja, er ist ein zu den Taliban übergelaufener amerikanischer Terrorrist. In Palo Alto gab es im letzten November ein Feuer, aber es war kein Unfall, sondern ein Testlauf für eine selbstgebaute Brandbombe“, sagte Fillmore. Die beiden Polizisten sahen besorgt drein.

„Wir sind ihm schon eine ganze Weile auf der Spur und gestern erhielten wir einen anonymen Hinweis von einem Mann, der gesehen hat, dass Winchester eine Menge Kartons mit Thermit in ein Haus getragen hat“, sagte Tyler.

„Thermit, damit …“, begann Lt. Polk.

„Genau, damit baut man Elektron-Thermit-Stabbrandbomben“, vollendete sie seinen Gedankengang.

„Großer Gott“, sagte Benjamin.

„Es ist äußerst wichtig, dass wir ihn nach Washington bringen, wo sich unsere Verhörspezialisten mit ihm beschäftigen werden. Wir müssen raus kriegen, was sein Ziel war und ob es eventuell noch Hintermänner gibt, die seinen Plan fortsetzen wollen“, sagte Fillmore.

„Was ist mit dem FBI?“, fragte der Officer.

„Es geht hier um die nationale Sicherheit. Was immer ihm vom FBI zur Last gelegt wird, ist nicht so wichtig, wie dass wir einen möglichen Anschlag verhindern“, sagte Tyler. Lt. Polk überlegte kurz. Er überblickte nicht wirklich welche Behörde die höhere Befugnisgewalt inne hatte, aber was hatte dieser unhöfliche FBI Agent gesagt? Beihilfe zur Vertuschung einer Straftat und Kreditkartenbetrug? Für ihn wog da ein möglicher Anschlag wesentlich schwerer.

„Gut, folgen Sie mir. Winchester ist hinten in einer Zelle.“ Die Agenten von der Homeland Security folgten dem dienstälteren Polizisten und dem Officer. An den Zellen angekommen, gingen die beiden Polizisten in die Zelle und legten einem überrascht drein blickenden Sam Handschellen an.

„So Freundchen. Du hast ausgespielt. Du wirst keine Brandbomben mehr legen“, sagte Benjamin. Er konnte nicht glauben, dass er sich gestern auch noch von Sam hatte einwickeln lassen. Er hatte ihm wirklich geglaubt, als er seine Unschuld beteuerte. Benjamin hatte sogar das FBI angeschrieben, da es ihm auch komisch vorkam, dass Henriksen keinen Haftbefehl für Sam oder einen Durchsuchungsbefehl für das Ferienhaus vorgelegt hatte. Okay, vielleicht hatte Winchester die Dinge, die ihm das FBI zur Last legten nicht getan, aber dafür anscheinend etwas noch viel Schlimmeres.

„Du hast eine Reise nach Washington gewonnen und die netten Leute von der Homeland Security werden dich begleiten und dafür sorgen, dass du sobald keine frische Luft mehr atmen wirst“, sagte der ältere Polizist. Sam verstand nur Bahnhof.

„Was für eine Brandbombe? Das muss ein Missverständnis sein“, sagte Sam.

„Erzähl das später unserem Vorgesetzten Dean Van Halen“, sagte die Frau und zwinkerte ihm unauffällig zu. Sam ging ein Licht auf und entspannte sich. Dean hatte Wort gehalten und war dabei ihn hier raus zu holen.

„Abmarsch Winchester“, sagte Fillmore. Wenige Minuten später waren sie an dem schwarzen SUV angekommen. Der ältere Polizist hatte sie hinaus begleitet. Während Tyler sich neben Sam auf den Rücksitz setzte, verabschiedete sich ihr Kollege bei dem Polizisten und bedankte sich für seine Kooperation.

„Die Sicherheit unseres Landes steht bei mir an oberster Stelle.“

„Sie sind ein guter und pflichtbewusster Beamter. Wenn Ihnen das FBI Probleme macht, keine Sorge unsere Behörde wird sich mit dem FBI auseinander setzen.“

„Okay.“ Die beiden Männer schüttelten einander die Hand. Benjamin kam zu ihnen und übergab dem Agenten noch ein Kuvert mit Sams persönlichen Sachen. Fillmore bedankte sich bei ihm und dann stieg er in den Wagen. Kurz darauf fuhren sie davon.

„Könnte mir jetzt vielleicht jemand erklären was los ist? Wer sind Sie?“, fragte Sam.

„Mein Name ist Lea Greene und das ist Mortie Davis. Ihr Bruder hat uns als Kavallerie los geschickt um Sie zu retten.“

„Sie sind Mortie? Ich habe schon viel von Ihnen gehört und Sie Lea, Sie haben Dean geholfen den Acheri zu bannen, nicht wahr?“ Lea nickte.

„Nur Gutes hoffe ich“, sagte Mortie.

„Wie man es nimmt“, meinte Sam.

Als sie die Stadtgrenze hinter sich hatten, nahm Lea Sam die Handschellen ab und Mortie und sie begannen damit Sam abwechselnd von Deans Plan zu erzählen. Dieser hörte gespannt zu.

„Dean ist gar nicht so dumm wie er aussieht“, sagte Mortie.

„Mortie, das ist unhöflich“, mahnte Lea ihn.

„Okay, dann beschränke ich mich halt aufs Wesentliche.“ Er erzählte Sam, wie Dean auf die Idee gekommen war, dass Lea und er sich als Agenten der Homeland Security ausgeben und Sam als Terrorist denunzieren sollten. Dean selber konnte an der Operation nicht teilnehmen, da er hätte erkannt werden können. Lea ergänzte dann zu der Geschichte wie Dean los gegangen war, um für sie und Mortie falsche Dienstausweise herzustellen und wie Mortie diesen SUV organisiert hatte. Sie hatten dann eine Weile vor dem Präsidium auf der Lauer gelegen und gewartet, bis der FBI Agent mit einigen uniformierten Beamten weg gefahren war, ehe sie dann ihre, in Morties Augen oscarreife Inszenierung gestartet hatten. Als Sam nun auf dem neusten Stand war, fragte er:

„Und wo fahren wir jetzt hin? Wo sind Dean und Jenny?“

„Dean und die schreiende Pupsmaschine harren in meiner Wohnung aus und genau da fahren wir jetzt hin“, antwortete Mortie.

„Hat er meine Tochter gerade schreiende Pupsmaschine genannt?“

„Yap, aber nehmen Sie es ihm nicht übel. Er hat es nicht so mit kleinen Kindern und Jenny hat Sie sehr vermisst und daher war es nicht gerade ruhig in Morties Wohnung.“

„Besonders nicht als Dean los ist, um im Copy-Shop die falschen Ausweise herzustellen.“

„Dean hat Jenny mit Mortie allein gelassen?“ Nach allem was Dean ihm über Mortie erzählt hatte, war er nicht gerade der Typ Mensch, dem man sein Kind anvertraute und dies stand Sam auch deutlich ins Gesicht geschrieben.

„Hallo!? Ich sitze hier, du kannst mich direkt fragen“, meckerte Mortie.

„Aber zum Glück war ich ja auch da und so haben wir das Kind dann eigentlich noch ganz gut geschaukelt“, versuchte Lea Sam zu beruhigen.

„Und es geht meiner Kleinen gut, ja?“

„Ja. Es geht ihr gut. Sie ist wirklich ein aufgewecktes kleines Mädchen. Sie scheint die Gabe zu haben Gefühle zu reflektieren. Sie war fast genau so aufgewühlt und nervös wie Dean, aber wenn sie beide zusammen waren, konnten sie sich irgendwie beide gegenseitig etwas beruhigen.“

„Jenny ist…was Besonderes“, sagte Sam und lächelte leicht.

„Sagen das nicht alle Eltern über ihre Kinder?“, meinte Mortie.

„Oh, ich bin sicher, deine Eltern hätten dich am liebsten gegen einen süßen Welpen eingetauscht als sie deine hässliche Visage das erste Mal gesehen haben“, sagte Lea, aber Sam konnte heraus hören, dass sie das neckisch meinte.

„Miststück“, sagte Mortie.

„Blödsack“, konterte die Frau. Sam lächelte. Die beiden waren fast wie Dean und er.

„Seid ihr zusammen oder so?“, fragte er die beiden.

„Das hätte er wohl gerne“, meinet Lea. Sie mochte Mortie gern, nur wusste sie noch nicht so recht, ob er das zwischen ihnen ernst meinte oder sie nur ins Bett kriegen wollte, daher ihre flapsige Äußerung.

„Gott bewahre“, sagte Mortie, war jedoch ein bisschen verletzt, dass Lea ihre noch sehr frische bzw. noch in den Startlöchern stehende Beziehung anscheinend anders sah als er.

Sams Lächeln wurde breiter. Die beiden passten zusammen wie die Faust aufs Auge, nur ob die beiden das auch wussten, dass war eine andere Frage.
 

„Da wären wir. Trautes Heim Glück allein. Dein Loverboy ist wahrscheinlich in der Küche“, sagte Mortie zu Sam, als er ihm die Tür zu seiner Wohnung geöffnet hatte. Die drei betraten die Wohnung. Wie von Mortie vorausgesagt war Dean in der Küche und tigerte mit einer Tasse Kaffee in der Hand nervös durch den Raum. Genau so hatte Sam ihn sich vorgestellt. Ganz der besorgte große Bruder und doch so viel mehr. Der jüngere Winchester lächelte.

„Hey“, sagte er und blieb lässig im Türrahmen stehen. Dean sah ihn an.

„Selber hey.“ Nicht mehr und nicht weniger. Keine stürmische, sehnsüchtige Umarmung. Kein kitschiges in die Arme laufen, nur ein schlichtes, einfaches ausgetauschtes `hey´ zwischen den beiden. Lea und Mortie blieben im Flur hinter Sam stehen, während Dean die Tasse abstellte und dann langsam zur Tür hinüber ging.

„Die beiden haben mir alles erzählt. Ich bin beeindruckt. Ist der Plan allein auf deinem Mist gewachsen?“, fragte Sam den Älteren. Dean lächelte leicht.

„So ziemlich. Ich dachte mir, entweder das, oder ich schick dir einen Kuchen mit einer Feile drin, aber da du ja kein großer Kuchen-Fan bist wäre das wohl nicht so gut mhph …“ Sam hatte ihn nicht ausreden lassen, sondern hatte ihn geküsst. Mit Nachdruck, Dankbarkeit und Leidenschaft. Nach dem Kuss sagte Sam:

„Du weißt auch nicht, wenn es angebracht ist den Mund zu halten oder?“ Dean zog Sam ganz nah an sich heran und legte eine Hand an Sams Hüfte und die andere in seinen Nacken.

„Mhm, jetzt?!“ Er beugte sich vor und küsste Sam und der Kuss sagte einfach alles, was Dean aus Abneigung vor einem weiteren Chickflick Moment nicht über die Lippen brachte.
 

Everything I can't be

Is everything you should be

And that's why i need you here

Everything I can't be

Is everything you should be

And that's why i need you here

So hear this now
 

~Ich liebe dich! Ich werde immer für dich da sein! Ich werde dich nie im Stich lassen! Du kannst dich immer auf mich verlassen! Ich will dich nicht verlieren! Ich will nicht ohne dich sein! Ich werde nicht zulassen, dass dich mir jemand weg nimmt! Ich pass auf dich auf! Ich lass dich nie wieder los! Ich will dich!~
 

Come home

Come home

Cause I've been waiting for you

For so long

For so long

And right now there's a war between the vanities

But all I see is you and me

The fight for you is all I've ever known

So come home
 

Mortie sah die beiden an und in seinem Blick zeichnete sich sowohl Irritation als auch Faszination ab. Lea rollte mit den Augen und zog ihn mit sich zum SUV, um den Winchesters ihre Privatsphäre zu gönnen.

„Wir fahren schon mal Dean. Wir sehen uns dann später in dem Restaurant, in dem wir gestern Abend gegessen haben“, rief sie dem Mann zu. Dean hob die Hand und winkte ihr kurz zu, als Zeichen, dass er verstanden hatte, ohne dabei von Sam abzulassen. Sie hatten noch lange nicht genug Wiedersehen gefeiert.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  brandzess
2011-12-18T15:15:46+00:00 18.12.2011 16:15
ich kann gar nicht mehr aufhören zu grinsen :DDDDDDDDDDDDDDDD
toller Plan von Dean! Terroranschläge kommen immer gut um Panik zu machen xDDD
Das wird Henriksen gar nicht gefallen *freu* der wird sich bestimmt aufregen wie Rumpelstilzchen als er das Kind der Königin nicht bekommen hat X'DDDDDDDDDDDDDDDDDDDD tolle vorstellung *lol*

Das Wiedersehen war so.......unkitschig und deswegen doch so süß :3
gut gelungen! gerade weil es ncith so klischeehaft war, war es umso süßer.wie die beiden da satnden und einfach nur 'hey' sagten :3 me gusta, me gusta mucho ;D
Von:  notalovegirl
2010-10-30T19:44:51+00:00 30.10.2010 21:44
Dean ist der Schlauste. <D
Er braucht zwar ein bisschen, aber immerhin hatte er einen Plan. :'D

Toll, wie immer! ♥
Von:  kleine1
2010-08-23T18:15:33+00:00 23.08.2010 20:15
oh ja dean ist echt spitze wie er seinen kleinen da wieder raus geholt hat ^^
die idee mit dem wegwerfhandy fand ich echt spitze ^^
zum glück ist nochmal alles gut gegangen ^^
und die beiden sind wieder glücklich vereint aber mal sehen welche probleme sie noch meistern müssen ^^
es war echt ein spitze kapi und ich mach mich schnell auf zum nächsten kapi ^^
lg kleine


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