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Zwei Jäger und ein Baby

DxS
von

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Ganz tief in der Scheiße

Anmerkung: Bei dem Verhör hab ich mich teilweise bei den Dialogen von 2x7 und 2x19 bedient, von daher wird es dem einen oder anderen sicher bekannt vorkommen.
 

SDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDS
 

Als Dean am nächsten Morgen langsam wach wurde, fühlte er sich unglaublich wohl. Gedanklich ließ er mit geschlossenen Augen sein Date mit Sam noch einmal Revue passieren. Was „Vernünftiges“ zu essen – check, flirten mit Sam – check, ein ordentlicher Film – check, Sam, der ihm schweinische Sachen ins Ohr flüstert und ihn heiß macht – check, eine wilde Knutscherei im dunklen Kinosaal, check, heißer Sex mit Sam – doppel check. Kein Wunder also, dass Dean sich nach dem tollen Abend und der noch tolleren Nacht heute Morgen so wohl fühlte. Sein Hintern tat ihm nicht mal wirklich so doll weh, wie er befürchtete hatte. Sammy war wirklich sehr vorsichtig gewesen. Apropos Sammy. Er tatstete neben sich, doch seine Hände fanden nicht den wohlgeformten Körper seines Kleinen, sondern nur abgekühlte, zerknautschte Bettlaken. Wo steckte Sam schon wieder? Erst jetzt nahm er die Geräuschkulisse um sich herum wahr. Irgendjemand öffnete Schubladen. Er blinzelte und öffnete langsam seine Augen.

„Sammy?“, murmelte er, als er die Silhouette seines Bruders erkannte. Sam saß auf dem Boden und schien Klamotten in ihre Seesäcke zu packen.

„Oh, guten Morgen Dean. Ich wollte dich nicht wecken.“

„Hast du nicht, ich war schon wach. Würdest du mir verraten was du da tust, anstatt mit mir im Bett zu liegen und es mit mir zu treiben?“ Sam lächelte, stand auf und setzte sich neben Dean auf die Bettkante und dann gab er dem Älteren einen sanften „Guten Morgen – Kuss“.

„Mhm …also, ich dachte mir, da wir ja eh spätestens Sonntagmorgen hier weg müssen, könnten wir auch schon heute Nachmittag aufbrechen, nach Boston fahren und da das Wochenende verbringen, ehe wir zu Bobby fahren. Darum habe ich schon mal angefangen zu packen.“ Dean lächelte nun ebenfalls und fuhr Sam durchs Haar. Der Jüngere hatte bereits geduscht, denn sein Haar war noch feucht. Also duschen mit Sam – negativ. Außerdem ging die Chance, Sam noch mal nackt ins Bett zu kriegen gegen Null, denn in Sams Augen erkannte der ältere Winchester sofort den „Du bringst mich nicht davon ab – Tatendrang“. Dean seufzte. Der Morgen war nicht so gut, wie der Abend zuvor, aber die Idee von einem Wochenende in Boston war nicht schlecht, also sagte er zu Sam:

„Ich kann nur immer wieder sagen, dass mir deine Denkweise gefällt.“ Er gab Sam einen langen, innigen Kuss.

„Gib mir ein paar Minuten um zu duschen und mich anzuziehen, dann helfe ich dir beim packen“, sagte Dean. Sam nickte und ließ den Kleineren dann aufstehen. Er starte ihm ungeniert auf den Hintern, während Dean ins Bad trottete.
 

Er war vor Sonnenaufgang losgefahren. Je eher er Truro erreichte, desto früher konnte er die Spur der Winchester aufnehmen. Victor Henriksen hatte soeben den Ortseingang passiert. Es war halb zehn. Sein erster Weg würde ihn zur Polizeistation führen. Die Dorfdeppen-Polizei würde schon nicht seine Autorität hinterfragen und sich bei seinem Vorgesetzen über die Richtigkeit seines Einsatzes überprüfen, nein, sie würden tun was er von ihnen verlangte. Er war auf Hilfe angewiesen, schließlich waren die Winchesters zu zweit und er konnte sie nicht beide gleichzeitig festnehmen, wenn er sie geschnappt hatte. Einige Minuten später stellte er seinen Wagen vor dem Polizeirevier ab. Mit einer Arroganz, die man sich als FBI-Agent einfach aneignen musste, wenn man sich durchsetzen wollte, betrat er das Gebäude. Wie er erwartet hatte, war absolut nichts los. Er ging an einen Schalter an dem ein junger Polizist gerade telefonierte. Von dem was Victor mitbekam schien der Polizist eine senile, ältere Frau zu beruhigen, die scheinbar mehrmals die Woche hier anrief, weil sie glaubte jemand habe ihr Auto gestohlen, dabei hatte sie nur vergessen den Wagen in der Garage zu parken oder beim einkaufen vergessen wo auf dem Parkplatz sie ihren Wagen abgestellt hatte.

„Sie haben ihren Wagen also gefunden Mrs. Taft? Auf der anderen Straßenseite …verstehe. Na dann ist ja alles gut. Aber nein Mrs. Taft, das hat mich keine Mühe gekostet. Ja, ich wünsche Ihnen einen schönen Tag.“ Der Polizist legte auf und sah dann Henriksen an.

„Kann ich was für Sie tun?“

„Special Agent Victor Henriksen, FBI. Ich bin hier wegen einem schwierigen Fall und brauche Ihre Mithilfe. Ist Ihr Vorgesetzter da?“ Der Officer nickte und führte Henriksen in das Büro von Lt. Polk.

„Ich erinnere mich an Sie. Sie waren doch vor ein paar Wochen schon mal wegen der Leuchtturmmorde hier und haben das Polizeirevier auf den Kopf gestellt, um dann ein paar Tage später ohne Resultate wieder abzuziehen.“

„Diesmal bin ich aber wegen etwas anderem hier.“ Victor holte eine Kopie der Winchester-Akte aus seiner Tasche und begann damit dem Polizisten die Lage zu erklären.

„Und Sie denken, dass diese Winchesters sich noch in der Stadt befinden?“

„Wohlmöglich, aber selbst wenn nicht, kann ich von hier aus noch am ehesten die Spur der beiden aufnehmen.“

„Und wie können wir Ihnen dabei helfen? Ich habe die beiden Kerle jedenfalls hier noch nie gesehen.“

„Geben Sie mir einfach ein paar Ihrer Streifenpolizisten und schicken Sie sie in Supermärkte, Restaurants und zu Tankstellen hier in der Stadt und lassen Sie sie den Angestellten dort diese Bilder zeigen, vielleicht erkennt sie ja jemand und weiß was über ihren momentanen Aufenthaltsort.“ Er reichte dem Polizisten zwei Stapel mit Kopien von Deans und Sams Aktenfoto.

„Sie wollen ernsthaft, dass ich meine Männer von der Straße abziehe, damit sie für Sie Privatdetektiv spielen und das ohne einen konkreten Beweis, dass die beiden noch hier sind?“

„Genau das, Lt. Polk. Sie wissen doch, dass das FBI über der Polizeibehörde steht. Lassen Sie mich nicht erst meinen Chef anrufen müssen, das gibt für Ihr Revier nur Ärger.“ Damit hatte er sein Ziel erreicht. Der ältere Polizist schien eingeschüchtert zu sein.

„Schon gut. Ich stelle Ihnen fünf meiner Anfänger zur Verfügung. Mehr kann ich nicht von der Streife abziehen, dass kann ich nicht verantworten, schließlich steht die Sicherheit der Bürger im Vordergrund.“

„Das verstehe ich und fünf sind bei dieser kleinen Stadt durchaus ausreichend.“ Lt. Polk nickte und verließ mit Henriksen das Büro. Er ließ den jungen Officer, der vorhin mit Mrs. Taft telefoniert hatte, vier seiner Kollegen von der Streife zurück zum Revier beordern.

„Sie sollten spätestens gegen Mittag Ihre Suche starten können“, sagte er dann zu Henriksen.

„Vielen Dank für Ihre Mitarbeit, ach sagen Sie, wurden hier in letzter Zeit Babys vermisst gemeldet?“

„Nein.“

„Okay und haben Sie was dagegen, wenn ich mal die Liste der Strafzettel durchgehe, die Sie im Juli ausgestellt haben? Vielleicht finde ich Hinweise auf den Wagen der beiden.“

„Tun Sie, was Sie nicht lassen können. Benjamin, bringst du Agent Henderson bitte nach unten zur Verwaltung?“

„Nicht Henderson, mein Name ist Henriksen, Special Agent Henriksen“, verbesserte Victor.

„Oh, Verzeihung“, sagte Lt. Polk und machte an Hand seines Tonfalls jedoch deutlich klar, dass er ihm nicht gerade freundlich gesinnt war, aber damit konnte Henriksen leben. Die Polizei war dem FBI eigentlich nie wohl gesonnen.
 

„Ich kümmere mich um Jenny“, sagte Dean, als das Mädchen etwas später wach wurde. Der Ältere war gerade mit dem Duschen fertig und hatte sich angezogen.

„In Ordnung. Du kannst dann auch schon mal anfangen Jennys Sachen raus zulegen. Ich pack das dann nachher ein, aber jetzt mache ich erst mal Frühstück, wie klingt das?“ Dean zog Sam, der schon fast zur Tür raus war, in seine Arme und küsste ihn.

„Das klingt wie mein Lieblingsalbum von Led Zeppelin.“ Sam lächelte bei Deans Worten und gab nun seinerseits dem Älteren einen Kuss. Dann machte er sich auf den Weg in die Küche. Er würde nehmen was er an Lebensmittel noch brauchte und den Rest dann gleich zu Augusta rüber bringen und ihr dann auch gleich Bescheid sagen, dass sie noch am heutigen Nachmittag abfahren würden. Frühstückstechnisch hatten sie gar nicht mehr so viel da. Nur noch ein paar Scheiben Toast, etwas Marmelade und Lucky Charms waren noch vorhanden, aber das würde für Dean und ihn schon reichen. Für Jenny rührten sie ihren üblichen Frühstücksbrei an, der auch langsam zur Neige ging. Sam hatte bereits zwei Scheiben Toast mit Marmelade bestrichen, als Dean mit Jenny an der Hand in die Küche kam.

„Madam weigert sich heute getragen zu werden“, sagte Dean zu dem überrascht dreinblickenden Sam. Der Ältere ließ Jennys Hand los und das kleine Mädchen tapste auf ihren Vater zu.

„Gott, ich sag dir, es war mühsam sie die Treppe runter zu kriegen, aber sie hat es fast ganz alleine geschafft“, sagte Dean stolz. Sein Bruder hatte sich zu seiner Tochter runter gekniet und ihr einen kleinen Kuss auf die Wange gegeben.

„Nane“, verlangte sie auch sofort nach ihrem Frühstück. Sam nahm sie hoch und setzte sie sich auf den Schoß. Dean nahm den Platz ihm gegenüber ein.

„Du hast echt was verpasst. Es sah total ulkig aus, wie sie die einzelnen Stufen gemeistert hat.“ Er biss in den Toast. Sam fütterte Jenny mit ihrem Brei, war aber immer wieder abgelenkt, weil sein Blick auf Deans Lippen ruhte, über die der Kleinere mit seiner Zunge leckte, um Krümel und Marmelade zu entfernen. Er konnte kaum den Drang unterdrücken sich über den Tisch zu beugen, Dean am Kragen zu packen und zu küssen.

„Das machst du doch mit Absicht“, platzte es schließlich aus dem Jüngeren heraus.

„Was mach ich mit Absicht?“ Dean hatte wirklich keine Ahnung wovon Sam sprach.

„Na dieses geradezu obszöne über die Lippen Gelecke“, klärte er Dean auf.

„Was? Du meinst …Sammy, Sammy, Sammy …macht dich das etwa an?“ Er grinste leicht versaut und Sam konnte nun nicht mehr an sich halten. Er schob den Teller mit dem Brei beiseite, balancierte seine Tochter auf dem linken Arm und zog Dean dann für einen leidenschaftlichen Kuss über den Tisch zu sich heran. Als ihre Lippen wieder getrennte Wege gingen, sagte Sam:

„Und jetzt Schluss damit, du weißt genau, dass ich sonst meine Finger nicht von dir lassen kann und wenn ich einmal anfange, kann ich für nichts mehr garantieren.“

„Der Toast ist jetzt eh alle.“ Wow, Sam ging ja heute Morgen richtig ran, aber das sollte ihm nur Recht sein.
 

Nichts, aber auch wirklich gar nichts hatte er bei den ausgestellten Strafzetteln entdeckt. Ganz offensichtlich hielten sich die Winchesters an die Geschwindigkeitsbegrenzung und parkten auch nicht falsch. Frustriert war Victor wieder hoch gegangen. Dort erwatete ihn bereits Benjamin mit vier weiteren Streifenpolizisten, die dämlicher aussahen als die Bullen aus Police Academy, aber wenn er ehrlich war, hatte der FBI Agent auch nicht mehr erwartet. Richtig gute Polizisten würden sicher nicht freiwillig in so einem kleinen Nest von etwas mehr als 2000 Einwohnern arbeiten. Allerdings war es auch gut, dass sie in einer Kleinstadt waren, so würden sie mit der Befragung sicher heute noch fertig werden. Nachdem Henriksen die Polizisten über ihre Aufgabe informiert hatte, machten diese sich auf, um bei den von Victor erwähnten Einrichtungen die Bilder der beiden rum zu zeigen. Victor selber schloss sich dem Polizisten Hank Welch an, der wohl in einem lichten Augenblick die Idee hatte, dass, wenn die Winchesters mit einem Baby unterwegs waren, vielleicht mal das Krankenhaus aufgesucht haben könnten. So fand er sich um halb eins in der Notaufnahme des Truro Medical Centers wieder. Krankenschwestern und Ärzte schwirrten an ihm vorbei, ohne ihm und dem Polizisten auch nur einen Funken Aufmerksamkeit zu schenken, doch Hank schien das ganze locker zu sehen. Er ging zum Aufnahmeschalter und informierte den älteren Mann, der ein Stück Pizza aß, dass er dem Personal gerne ein paar Fragen stellen würde.

„Versuchen Sie Ihr Glück. Momentan ist es etwas hektisch. Auf dem Highway 6 zwischen Provincetown und Truro gab es eine Massenkarambolage und wir haben so gut wie alle Leichtverletzten gekriegt. Viele von denen wurden von ihren schwerer verletzten Angehörigen getrennt, was das Behandeln nicht gerade leichter macht, weil alle so schnell wie möglich wieder hier weg wollen.“ Hanks Freundlichkeit in Stresssituationen war fast schon beneidenswert und kam Henriksen zu Gute, während sie ihre Schlacht durch das aufgescheuchte Krankenhauspersonal schlugen und immer nur ein Kopfschütteln auf die Frage, ob man die beiden Brüder gesehen habe, bekamen. Eine halbe Stunde später waren sie fast durch. Es blieb nur noch eine Ärztin übrig. Dr. Leiper hatte gerade eine schwere Risswunde im Gesicht einer jungen Frau genäht und wollte nicht gestört werden, da sie sich konzentrieren musste, damit nach der Heilung eine möglichst kleine Narbe zurück bleiben würde. Doch soeben hatte sie die Behandlung beendet und kam aus dem Behandlungsraum raus. Sie sah die beiden Männer fragend an.

„Schwester Lucy meinte, Sie hätten eine Frage?“

„Ja, haben sie diese Männer schon mal gesehen?“, fragte Victor und Hank zeigte ihr die Bilder der Winchesters. Sie sah sich beide Gesichter an. Die beiden kamen ihr schon etwas bekannt vor. Plötzlich fiel es ihr wieder ein.

„Ja, ich hab die beiden hier gesehen. Sie kamen vor ein paar Wochen eines Nachts her. Der hier“, sie deutete auf Deans Bild, „ hatte eine Platzwunde am Kopf, die genäht werden musste“, erklärte sie Henriksen. Dieser sah sie an, als hätte er gerade den Jackpot geknackt, denn wenn er behandelt wurde, hieß dass, das auch eine Krankenakte angelegt wurde, auf der hoffentlich auch eine Adresse eingetragen worden war. Die beiden schienen sich hier sicher zu fühlen und wenn er Glück hatte, hatten die beiden vielleicht sogar ihre wirkliche Adresse hier angegeben.

„Könnten Sie uns vielleicht die Krankenakte zeigen?“, fragte Henriksen sie.

„Tut mir leid, die Akten bleiben nur zwei Wochen hier oben. Die Akte von ihm ist schon im Archiv“, sagte die Ärztin.

„Wissen Sie noch wie sein Name war?“

„Ja, sein Nachname war Bonham. Ich bin nämlich ein Fan von Helena Bonham Carter, wissen Sie, daher konnte ich mir den Namen leicht merken.“

„Gut, sehr gut. Wo lang müssen wir, um ins Archiv zu kommen?“ Dr. Leiper gab ihnen die Wegbeschreibung und kurz darauf warne die beiden Männer im Keller und gingen die Akten von Anfang Juli durch.

„Ich hab die Akte und die Adresse“, sagte Hank Welch schließlich und grinste stolz.

„Und wie lautete die Adresse?“ Musste er dem Kerl alles aus der Nase ziehen?

„1600 Pennsylvania Avenue. Mhm, das ist merkwürdig. Hier in Truro gibt es gar keine Pennsylvania Avenue.“

„Natürlich nicht, Sie Idiot. Das ist die Adresse vom Weißen Haus.“ War er eigentlich nur von Deppen umgeben? Die Winchesters waren doch vorsichtiger, als er gedacht hatte. Er seufzte. Schon wieder ein Fehlschlag, aber immerhin hatte die beiden jemand wieder erkannt und darauf musste er aufbauen. Zusammen mit Hank fuhr er zurück zum Polizeirevier, wo er die ersten Ergebnisse der anderen Polizisten besprechen und auswerten wollte.
 

„Unsere Sachen habe ich jetzt alle gepackt“, sagte Sam und kam mit den Seesäcken die Treppe runter. Jenny machte in ihrem Zimmer ein letztes Mittagsschläfchen und er hatte ihre Sachen ins Schlafzimmer gebracht, damit er sie nicht störte, wenn er packte. Er musste die Klamotten jetzt nämlich nur noch in die neue Reisetasche verfrachten, die Dean am Vortag gekauft hatte.

„Gut, dann bring ich das schon mal in die Garage und verstau alles im Kofferraum.“ Es klopfte an der Hintertür in der Küche. Die beiden Männer begaben sich also ins Nebenzimmer, um die Tür zu öffnen. Es waren Augusta und Carrie.

„Hallo ihr beiden!“, begrüßte die ältere Frau sie. Sie umarmte Sam, drückte ihm dann einen Korb in die Hand und umarmte dann Dean. Sam sah Carrie verwirrt an.

„Als du ihr vorhin erzählt hast, dass ihr heute Nachmittag schon weg wollt, hat sie sich in die Küche gestellt und euch einen Korb voll Proviant gemacht.“

„Augusta, das wäre doch nicht nötig gewesen. Bis nach Boston sind es doch nur etwa zwei Stunden Fahrzeit“, sagte Sam.

„Hör nicht auf Sam! Gratisfutter kann man nie genug haben, egal wie lang die Strecke ist“, sagte Dean dankbar.

„Tja, Deans Magen ist halt ein Fass ohne Boden“, neckte Carrie ihn.

„Die beiden bestehen doch fast nur aus Haut und Knochen, sie können schon ´ne Kleinigkeit vertragen“, meinte Augusta.

„Eine Kleinigkeit? Du hast ihnen Sandwichs gemacht und ´ne Apfeltarte gebacken“, widersprach ihre Enkelin.

„Apfeltarte? Ich liebe dich Augusta. Du bist die Beste“, sagte Dean. Sam rollte mit den Augen. Vielleicht sollte er Dean auch mal was backen, dann würde er vielleicht auch mal außerhalb des Schlafzimmers solche Lobpreisungen von ihm bekommen.

„Ein Gutes hat das Ganze ja. Wenn du mit essen beschäftigt bist, kann ich den Impala fahren.“

„Das hättest du wohl gerne Sammy, aber ich kann auch mit einer Hand fahren und gleichzeitig mit der anderen leckeres Backwerk vernaschen. Au!“ Augusta hatte ihm einen Klaps auf den Hinterkopf gegeben.

„Das wirst du gefälligst nicht tun. Beim Autofahren gehören beide Hände ans Lenkrad. Du willst doch mit Sam und der süßen, kleinen Jenny sicher ans Ziel kommen.“

„Ja, Ma’am“, sagte Dean kleinlaut. Sam grinste.

„Gut, dann lasst euch zum Abschied noch mal drücken. Ich muss gleich zu einem Kirchentreffen.“ Beide Männer kamen der Aufforderung augenblicklich nach.

„Gebt Jenny nachher ein Küsschen von mir und wehe ihr meldet euch nicht.“ Mit diesen Worten verließ sie die Küche.

„Deine Grandma ist echt eine Marke“, sagte Dean.

„Das liegt in der Familie“, sagte Sam.

„Ach komm schon Sam, gib’s zu, du wirst mich vermissen“, sagte Carrie.

„Das wird er sicher. Pass auf dich auf und such deinem Hund ne Freundin“, sagte Dean und umarmte die 16 jährige. Sam lächelte. Dean, der eigentlich kein großer Fan von Umarmungen war, ließ sich auf einmal von Augusta umarmen und tat es auch mit Carrie. Die Umarmung war ja schon geradezu väterlich. Es geschahen noch Zeichen und Wunder.
 

„Was haben Sie?“, fragte Henriksen, als die Streifenpolizisten um 15 Uhr auf dem Polizeirevier wieder zusammen kamen.

„Eine junge Frau im Supermarkt, die nebenbei in einem Diner als Kellnerin jobbt, hat beide wiedererkannt. Aber sie hat sie nicht zusammen gesehen. Der jüngere Bruder soll ein Baby bei sich gehabt haben. Den älteren Bruder hat sie erst vor ein paar Tagen im Diner gesehen“, sagte Officer Dwight. Vor ein paar Tagen! Es bestand also die Möglichkeit, dass sie noch hier waren. Henriksen schöpfte wieder Hoffnung.

„Wusste sie, wo die beiden wohnen?“, wollte er wissen.

„Nein und sie hat auch das schwarze Auto nicht gesehen, nachdem wir sie auch gefragt haben“, antwortete Dwight. Okay, auch hier also eine Sichtung aber danach Sackgasse.

„Ich hab die Bars an der Strandpromenade abgeklappert. Einer der Barkeeper konnte sich gut an die beiden erinnern. Er sagte, sie hätten sich als Reporter ausgegeben und wollten was über die Leuchtturmmorde wissen“, sagte ein anderer Officer. Das wurde ja immer besser. Darin waren sie also auch verstrickt. Kein Wunder, dass er sie am Leuchtturm gesehen hatte, dachte Henriksen.

„Ein Typ aus ´ner anderen Bar meinte, dass er die beiden vor vier Tagen gesehen hat. Der Jüngere soll Karaoke gesungen haben“, fügte der Polizist noch hinzu.

„Ich war bei den Tankstellen in der Umgebung. Einer der Besitzer meinte, dass der ältere Bruder regelmäßig im letzten Monat bei ihm getankt habe“, sagte der dritte Polizist im Bunde. Super, dann waren die Winchesters also die ganze Zeit hier gewesen. Er hatte sie vor seiner Nase gehabt. Warum war ihm nur damals nicht eingefallen woher er die beiden Typen kannte? Er hätte sie schon längst Dingfest machen können. Victor hätte sich am liebsten seine nicht vorhandenen Haare gerauft.

„Ich habe wohl die jüngste Sichtung. Ein Verkäufer in einem Outdoor-Laden hat Dean Winchester wieder erkannt. Er hat gesagt, dass er bei ihm gestern eine Reisetasche gekauft hat. Wir haben den Kreditkartenbeleg und vielleicht können wir so die Adresse …“, sagte Benjamin, doch Victor ließ ihn nicht ausreden.

„Das können Sie vergessen. Haben Sie vorhin nicht zugehört als ich sagte, dass die beiden Meister im Kreditkartenbetrug sind?“ Gott, wie hatten diese Penner bloß die Polizeischule geschafft? , fragte sich der FBI Agent. Wie kam er nur an den Aufenthaltsort der Winchesters ran? Er blätterte durch die Akte und dann kam ihm eine Idee.

„Hank, fahren Sie mit Dwight zu allen Motels in dieser Gegend und fragen Sie nach, ob sie jemand gesehen hat“, befahl er den beiden. Die beiden nickten und machten sich auf den Weg. Dann wand er sich an Benjamin.

„Und Sie sehen zu, dass Sie mir alle Postboten der Stadt auftreiben. Vielleicht sind sie ja einem aufgefallen.“ Benjamin sah ihn grummelnd an. Was führte der sich hier so hochherrschaftlich auf und behandelte ihn und seine Kollegen wie Lakaien? Was dachte er wer er war? Am liebsten würde er ihn …

„Was stehen Sie da noch so blöd rum, gehen Sie schon.“

„Ja Sir“, sagte er mit Verachtung in der Stimme. An die beiden übrigen Polizisten gewand sagte Victor dann:

„Sie zwei besorgen mir die Überwachungsbänder von der Tankstelle. Wir müssen sicherstellen, ob ihr Auto noch dasselbe Kennzeichen hat.“ Die beiden kuschten sofort und Henriksen blieb allein zurück in dem kleinen Konferenzraum. Die Winchesters waren nah und er würde sie schnappen und dann die Lorbeeren bei seinen Vorgesetzten einheimsen.
 

„Ich habe eben Mortie angerufen und ihm gesagt, dass wir heute kommen. Er hat gesagt, er freut sich schon, dich endlich kennen zu lernen“, sagte Dean und kam aus der Garage.

„Ich freu mich auch schon drauf. Wir haben jetzt alles zusammen“, sagte Sam.

„Ja und ich hab auch alles im Impala untergekriegt“, kam es von Dean, der die gerade wieder erwachte Jenny auf dem Arm hatte.

„Gut, dann werde ich jetzt noch alle Bette abziehen, damit Augusta nicht mehr so viel zu tun hat“, meinte der Jüngere.

„In Ordnung. Ich fahr dann noch schnell tanken und nehme Jenny mit, damit du beim Betten abziehen deine Ruhe hast.“

„Bis gleich“, sagte Sam.

„Ich beeil mich“, versprach Dean. Er gab Sam einen flüchtigen Kuss auf den Mund. Wenn er gewusst hätte, wie der heutige Tag verlaufen würde, wäre der Kuss sicher länger ausgefallen.
 

„Die Tankstelle hat keine Überwachungskamera und der Besitzer der Tankstelle kann sich an das Nummernschild nicht erinnern“, teilte einer der Polizisten Henriksen etwas später per Telefon mit. Super, wieder ´ne Sackgasse.

„Okay, trotzdem danke für Ihre Mühe“, versuchte Henriksen höflich zu bleiben. Er legte auf. Kurz darauf klopfte es an der Tür.

„Das sind Mr. Wallace und Mr. Childress, die beiden Postboten in unserer Stadt”, stellte Benjamin die beiden Henriksen vor.

„Gut, dass Sie da sind. Haben Sie die beiden schon mal gesehen?“, fragte er die beiden Männer und hielt ihnen die Fotos der Winchesters hin. Warum hatte Benjamin das nicht schon längst gemacht? Er war wirklich nur von Stümpern umgeben. Mr. Childress schüttelte mit dem Kopf, doch Mr. Wallace erkannte die beiden.

„Ja, die zwei haben das Ferienhaus von Familie Harris gemietet. Ich hab sie ein paar Mal gesehen, als ich ihnen die Post gebracht habe.“ Auf einmal zeichnete sich auf Henriksens Gesicht ein zufriedenes Grinch-Lächeln ab.

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Er war verdammt gut. Wahrscheinlich würde er eine Beförderung kriegen. Er hatte die ihm zur Verfügung stehenden Polizisten versammelt und war dann mit ihnen zu der Adresse gefahren, die ihm der Postbote genannt hatte. Einen Polizisten schickte er zu dem Haus von Familie Harris, um dessen Aussage aufzunehmen. Zwei Beamte hatte er zur Hintertür geschickt. Mit den anderen beiden Männern stand er nun vor der Tür. Es trennten ihn nur noch wenige Meter bis zum Triumph. Er klingelte.
 

Sie hatten Augusta bereits den Schlüssel fürs Haus zurück gegeben, von daher war es für Sam keine Überraschung, dass es an der Tür klingelte, doch als Sam die Tür öffnete blickte ihm nicht Dean entgegen, sondern zwei uniformierte Polizisten und einer in Zivil.

„Hank, nehmen Sie Mr. Winchester fest und lesen Sie ihm seine Rechte vor. Dwight, Sie machen Ihren Kollegen auf und sichern die untere Etage, ich sehe mich oben mal um“, kommandierte der Polizist in Zivil und stürmte auch schon die Treppe hoch.

„Was wollen Sie?“, fragte Sam perplex. Kurz darauf spürte er das Metall der Handschellen.

„Samuel Winchester, Sie sind hiermit festgenommen. Sie haben das Recht zu schweigen. Alles was Sie sagen, kann und wird vor Gericht gegen Sie verwendet werden. Sie haben das Recht, zu jeder Vernehmung einen Rechtsanwalt hinzuzuziehen. Wenn Sie sich keinen Rechtsanwalt leisten können, wird Ihnen einer gestellt. Haben Sie die Rechte verstanden?“

„Ja, aber …was soll das?“ Scheiße, was ging hier vor? Das konnte doch nur ein Albtraum sein. Drei Polizisten kamen aus der Küche.

„Hier unten ist sonst niemand“, sagte einer von ihnen. Der Polizist in Zivil kam auch mit leeren Händen wieder nach unten.

„Die Garage ist auch leer“, sagte Dwight. Sam schüttelte nur ungläubig mit dem Kopf. Er war bloß froh, dass Dean und Jenny nicht hier waren und sie all ihre Klamotten bereits im Impala hatten. Ein weiterer Beamter kam herein.

„Bei Familie Harris ist niemand zu Hause. Ich hab eine Nachricht an der Tür hinterlassen, dass sie sich auf dem Revier melden sollen.“

„Gut Benjamin.“ Dann wand sich Henriksen an Sam.

„Wo ist Ihr Bruder?“, fragte der afroamerikanische Beamte. Ruhig bleiben, mahnte Sam sich.

„Dean? Er ist tot, aber ich dachte, dass wüssten Sie.“

„Sie wollen Spielchen spielen? Wie Sie wollen. Führen sie ihn ab.“ Hank brachte ihn zum Polizeiwagen. Er musste Dean irgendwie warnen. Sie wussten ganz offensichtlich über sie Bescheid und würden jemand hier postieren, der das Haus beobachten sollte.

„Benjamin, Sie und Dwight bleiben hier und behalten das Haus im Auge. Sollte der Verdächtige auftauchen nehmen Sie ihn in Gewahrsam und bringen ihn aufs Revier.“

„Ja Sir“, sagte Officer Dwight. Henriksen verließ mit den anderen beiden Polizisten das Haus.

Auf der Rückbank des Streifenwagens schaffte es der jüngere Winchester, es gerade eben so trotz Handschellen, an sein Handy in der Gesäßtasche seiner Jenas zu kommen um Dean eine warnende SMS zu schicken, ehe er sein Handy ausschaltete. Um an seine Nummern zu kommen, würden die Polizisten so seine Pin-Nummer brauchen oder eins dieser Geräte, die die bei den Serien wie CSI benutzten, aber Sam bezweifelte, dass die Polizei von Truro so was auf die Schnelle auftreiben konnte, also sollte es Dean Zeit verschaffen sich auszudenken, wie er ihn hier aus der Sache wieder raus bekam. Während der Fahrt betete er inständig, dass Dean die SMS rechtzeitig bekommen würde und das Augusta, Ross und Carrie für sie lügen würden, denn sonst war er echt am Arsch.
 

Als sie bei der Polizeistation ankamen, brachte Hank ihn sofort in den Verhörraum. Kurz darauf kam Henriksen zu ihm.

„Samuel Winchester, ich bin Special Agent Victor Henriksen“, stellte er sich vor.

„FBI?“, fragte Sam beunruhigt. Der Beamte nickte. Sam schluckte. Verdammte Hacke, diesmal saßen sie aber ziemlich tief in der Scheiße. Der FBI Agent sprach weiter.

„Ihre Familie hat meinen Mentor geradezu in den Wahnsinn getrieben. Er hat Ihre Familie die letzten Jahre seiner Dienstzeit verfolgt, aber bis auf einen riesen Aktenberg über die Straftaten Ihres Vaters und Ihres Bruders ist da nichts Handfestes bei rumgekommen. Er hat nicht eine Sekunde lang geglaubt, dass Ihr Bruder wirklich tot ist, nur leider hat ihm niemand geglaubt, also musste er mit dem ungeklärten Fall im Hinterkopf in Pension gehen.“

„Kein Wunder das ihm niemand geglaubt hat, weil mein Bruder nämlich wirklich tot ist. Er hätte sich bloß blamiert. Hat er sich jetzt wo er in Rente ist wenigstens ein schickes Strandhaus in Florida gekauft und schließlich angefangen sein Leben zu genießen?“

~Wow, langsam färbte Deans arrogante, flapsige Art auf ihn ab~, dachte Sam.

„Nein, Sie Arschloch. Er ist vor ein paar Monaten gestorben. Aber er hat mir seine Akten über Ihre Familie hinterlassen. Ihr Vater John. Ex- Marine, hat seine Kinder auf der Straße aufgezogen. Billige Motels, einsame Waldhütten. Ein echter paramilitärischer Überlebenstyp. Allerdings war mein Mentor sich nicht wirklich sicher, was für eine Art Spinner Ihr Vater ist, jedenfalls stellt er sich wesentlich geschickter an, als Sie und Ihr Bruder, was das verwischen Ihrer Spuren angeht. Ich hatte schon befürchtet, dass Sie bereits wieder untergetaucht wären, aber Sie waren tatsächlich noch hier, in dieser verschissenen Kleinstadt wo praktisch jeder jeden kennt. Es war ein leichtes Sie zu finden, nachdem ich Ihre Fotos herumgezeigt habe. Letztlich hat der Postbote, der für den Bezirk zuständig ist, in dem Sie wohnen, uns erzählt wo wir Sie finden können und jetzt habe ich Sie hier.“

Sam verfluchte sich dafür, dass er darauf bestanden hatte noch in Truro zu bleiben, aber er hatte einfach nicht damit gerechnet, dass das FBI hier nochmals auflaufen würde, schließlich hatten sie den Geist, der für die Leuchtturmmorde verantwortlich war erledigt. Er ermahnte sich innerlich die Ruhe zu bewahren.

„Und was bringt Ihnen das jetzt? Wie oft soll ich es denn noch sagen? Mein Bruder ist wirklich tot. Er hat seinen Tod nicht vorgetäuscht.“

„Und wer war dann der Mann mit dem ich Sie am 5. Juli am Leuchtturm gesehen habe?“

„Ich weiß zwar nicht, was Sie meinen, aber ich schwöre, wen immer Sie gesehen haben, war definitiv nicht mein Bruder.“ Das war genetisch betrachtet keine Lüge.

„Ach ja, wer war er dann? Und wessen Baby ist das?“, hakte Henriksen nach. ~Komm schon Sam, denk dir was aus~ schoss es dem jüngeren Winchester durch den Kopf.

„Ach den meinen Sie. Wir haben uns da am Leuchtturm getroffen. Ich hab ihm mit dem Kinderwagen seiner Tochter geholfen.“

„Und wie heißt dieser Mann?“ ~Toll Sam, die Idee hat dich nur noch tiefer rein geritten~

„Keine Ahnung. Ich war ihm nur behilflich. Ich hab ihn, nachdem ich ihn noch über die Straße begleitet habe, nicht mehr gesehen.“

„Wie kommt es dann, dass ich eine Hand voll Zeugen habe, die Sie zusammen mit einem Typen gesehen haben, der das Ebenbild Ihres Bruders zu sein scheint?“

„Ich werde keine Fragen mehr beantworten. Sie können mich hier ohne offizielle Strafanzeige nicht festhalten“, sagte Sam.

„Für 48 Stunden kann ich das und dass wissen Sie auch als ehemaliger angehender Jurastudent.“ Sam sah ihn überrascht an und hoffte, dass er nicht noch nervöser werden würde.

„Sehen Sie mich nicht so überrascht an. Ich weiß auch alles über Sie Sam. Sie sind 23 Jahre alt. Kein Job, keinen festen Wohnsitz. Ihre Mutter starb, als Sie noch ein Baby waren. Der Aufenthaltsort Ihres Vaters ist unbekannt und dann ist da noch der Fall Ihres Bruders Dean, der angeblich tot ist“, sagte Henriksen.

„Er ist tot.“ Sam fuhr sich nervös durch die Haare. Wie sollte er aus der Nummer nur wieder rauskommen? Aber was auch passierte, er würde alles tun um Dean und Jenny aus der Sache raus zuhalten. Gegen ihn hatte Henriksen offenbar nichts in der Hand und hielt ihn nur fest, weil er hoffte, so an Dean ran zu kommen.

„Natürlich, wenn Sie wollen können Sie mich ruhig weiter anlügen, aber ich sage Ihnen mal was ich denke. Ihre Familie ist häufig umgezogen als Sie klein waren. Trotzdem waren Sie ein glatter Einser Schüler. Sie gingen nach Stanford mit einem vollen Stipendium. Ungefähr vor einem Jahr hat es in Ihrer Wohnung gebrannt. Ein Todesopfer. Jessica Moore, Ihre Freundin. Ihr Tod hat ihr ganzes Leben verändert. Sie ließen alles hinter sich und sind dann in die Fußstapfen Ihres Vaters und Ihres Bruders getreten.“

„Ich weiß nicht wovon Iie reden. Ich brauchte eine Auszeit. Ganz einfach.“

„Und da haben Sie sich ganz spontan mit Ihrem Bruder zusammen getan.“

„Ja, was ist daran für Sie jetzt so besonders?“

„Nichts, nur die Tatsache, dass Sie scheinbar so kurz nach seinem Tod gar nicht besonders traurig wirken.“

„Wissen Sie, Dean und ich standen uns nie wirklich nahe.“ Die Aussage, dass er und Dean sich nicht nahe stehen würden, tat Sam in der Seele weh.

„Aber anscheinend standen Sie sich nahe genug, dass Sie mit ihm durch die Gegend gezogen sind. Wissen Sie was ich denke? Ihr Bruder hat seinen Tod vorgetäuscht, um der Mordanklage zu entgehen und Sie wollen das jetzt vertuschen, weil ich Ihnen auf die Schliche gekommen bin.“

„Das ist absoluter Schwachsinn.“

„Sie versuchen also nicht Ihren Bruder zu decken?“

„Ich muss ihn nicht decken, weil er tot ist und selbst wenn er noch leben würde, aus welchem Grund sollte ich ihn decken wollen?“

„Wie gesagt, wir haben einen ganzen Aktenberg über Ihren Bruder und Ihren Vater. Kreditkartenbetrug, Einbruch, Grabschändung und letzten Endes der Mord in St. Louis. Sie wissen, dass Ihr Bruder die Frau umgebracht hat und danach hat er seinen eigenen Tod vorgetäuscht und auch wenn Sie ihm angeblich nicht sehr nahe standen, so ist er ja immer noch Ihr Bruder und vielleicht haben Sie ihm sogar dabei geholfen seinen Tod vorzutäuschen.“

„ER IST TOT!“

„Sam, hören Sie doch endlich auf mich anzulügen. Ich meine es doch nur gut mit Ihnen. Sie scheinen ein anständiger Junge zu sein. Sie können nichts dafür, dass Dean Ihr Bruder ist. Man kann sich seine Familie nicht aussuchen. Es ist ein leichtes für mich eine Exhumierung zu veranlassen und dann werde ich so oder so herausfinden, dass Ihr Bruder seinen Tod nur vorgetäuscht hat. Ihr Bruder ist ein schlechter Mensch. Sein Leben ist vorbei.“

„Ja, weil er tot ist.“ Er musste sich zusammenreißen. Alles in Sam schrie danach Henriksen eine rein zu hauen. Er wusste gar nichts über Dean. Sein Dean war ein guter Mensch, der seinen Arsch riskierte, um Leute zu retten und die Welt ein klein wenig sicherer zu machen.

„Sam, sein Leben ist verwirkt. Bei Ihnen muss das nicht so sein.“

„Agent Henriksen, richtig? Mit einer Aussage hatten Sie recht. Er war mein Bruder und wenn er noch am Leben wäre, dann würde ich mich nicht gegen ihn stellen, auch wenn wir uns nicht nahe standen.“

„Sam, es wäre wirklich ratsam, wenn Sie endlich auspacken würden, dann könnte ich den Staatsanwalt vielleicht dazu überreden Sie nicht wegen Vertuschung und Beihilfe einer Straftat zu belangen. Dann könnten Sie ihr Leben weiter leben. Dean ist erledigt.“

„Es gibt nichts, was ich auszupacken hätte. Ich würde jetzt gerne meinen Anruf machen.“

„Wie Sie wollen.“ Henriksen verließ den Verhörraum.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  brandzess
2011-12-18T14:42:33+00:00 18.12.2011 15:42
damnd! SIe sind sowas von am Arsch!
mal sehen wie die da wieder rauskommen! aber echt tolle idee ;D
Von:  kleine1
2010-08-23T17:32:13+00:00 23.08.2010 19:32
oh man war ja klar das dieser blöde agent ihnen noch ärger machen musste Oo
aber wenigstens sind dean und jenny erstmal sicher auch wenn mir sam schon etwas leid tut er hat echt kein glück aber na ja mal sehen wie es weiter geht ^^
ich hoffe dean hat die sms rechtzeitig erhalten ^^
auf zum nächsten kapitel ^^
lg kleine


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