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Zwei Jäger und ein Baby

DxS
von

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Die Liste

Verwendeter Song:

As long as you love me – Backstreetboys
 

DSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDS
 

Sam war zuerst wach. Er übersäte Deans Hals mit Küssen und lächelte ihn erwartungsvoll an, als dieser schließlich die Augen öffnete.

„Morgen Dean!“

„Morgen Sammy! Wo ist das Frühstück?“

„Gute Frage.“

„Los, steh auf und bring mir Frühstück, Bitch.“

„Was?“

„Du denkst doch nicht, dass die Sache sich mit letzter Nacht erledigt hätte.“

„Ähm, eigentlich schon …“ Sam sah ihn mit großen Augen an. Dean war eigentlich nie nachtragend.

„Das gestern war deine Bestrafung. Aber du hast noch ordentlich Schadensersatz an mich zu leisten.“ Er klatschte Sam leicht auf den Po und zog dann die Nachttischschublade auf um die Liste hervor zu hohlen.

„Als du dich gestern Nachmittag von deinem Fieber erholt hast, hatte ich jede Menge Zeit mir ein paar Strafarbeiten für dich auszudenken.“ Er reichte Sam die Liste.

„Oh man! Für jeden Buchstaben eine.“

„Ja, ich hab durch die Erleichterung, dass es dir wieder besser geht eine kleine kreative Phase gehabt und von Axt schleifen bis Zeitung vorlesen ist alles dabei.“

„Komm Dean, das kann doch nicht dein Ernst sein. Du übertreibst.“

„Ich lass da nicht mit mir handeln Sammy, aber ich will fair sein, du darfst dir aussuchen womit du anfängst.“

„Frühstück machen steht gar nicht auf der Liste.“

„Sieh genau nach.“

„Hab ich. Unter F steht hier Fe …Fellatio.“ Sam wurde leicht rosa um die Nase.

„Tja, für Frühstück wollte ich den Buchstaben F nicht verschwenden. Schau mal unter T nach.“ Dean grinste breit.

„Ah, verstehe. T wie Täglich Frühstück machen und im Bett servieren.“

„Genau! Schlau von mir, was? Und da sagen immer alle du wärst der Klügere von uns beiden. Abmarsch jetzt. Ich hab Hunger und wenn du nicht spurst, lass ich dich die Aufgabe mit X nicht machen.“

„Was für eine Tätigkeit gibt es bitte schön mit X?“

„Sieh nach.“

„Xes, wirklich sehr clever Dean und was haben wir stattdessen bei S?“

„Strippoker“, sagte der Ältere und sein Grinsen wurde noch breiter.

„Hm, ich glaube mit einem Teil der Aufgaben kann ich gut leben, aber so richtige Strafen sind das doch nicht.“

„Du sollst dich ja nicht überarbeiten. Schließlich will ich ja mit dir, nach dem du mit kochen, Geschirr spülen, Eis kaufen, Orangensaft pressen, Quellwasser kaltstellen, Müll raus bringen, Impala waschen, Reifendruck prüfen, Unterhosen waschen und Waffen reinigen fertig bist, auch noch meinen Spaß haben.“

„Mit anderen Worten, du willst mich als deinen Haushalts- und Liebessklaven.“

„Bingo Sam.“

„Denkst du wirklich, ich hab so eine Strafe verdient?“

„Yap!“

„Und wenn ich mich weigere?“

„Tja, dann werde ich dich fesseln und zu einer McDonalds Kindergeburtstagsfeier schleppen bei der du deinen besten Freund Ronald McDonald treffen darfst.“

„Das würdest du nicht tun.“

„Nur wenn du mich wirklich dazu zwingen würdest, aber du weißt ja, was du zu tun hast, um deinem schlimmsten Albtraum aus Kindertagen zu entgehen. Ich hab dir ja gesagt, du sollst „Es“ nicht lesen.“

„Durch diesen Stephen King Roman haben bestimmt auch andere Leute eine Coulrophobie bekommen.“

„Oh Gott, jetzt kommt mir der Herr Klugscheißer wieder mit Fachbegriffen.“

„Zum Glück hat dich mein mordsmäßiger Intellekt noch nie abgeschreckt“, sagte Sam und grinste. Dean rollte mit den Augen.

„Hey, weißt du was Dean? Ich glaube ich fange beim Abarbeiten meiner Liste bei J an. Also jede Menge Küsse!“

„Deine Arbeitseinstellung gefällt mir.“ Dean zog Sam zu sich und sie küssten sich innig.
 

Sie küssten sich bereits eine ganze Weile und alle Hebel waren auf Sex gestellt, als Jenny wach wurde und die ungeteilte Aufmerksamkeit ihrer Väter einforderte. Sam seufzte.

„Schlaf wieder ein, schlaf wieder ein“, sagte er. Dean schmunzelte.

„Weißt du, manchmal hab ich das Gefühl, als ob sie genau wüsste, was wir gerade machen, so als hätte sie besondere Fähigkeiten, einen siebten Sinn oder so.“ Dean hatte das ohne jegliche Hintergedanken gesagt, doch als er Sams geradezu ertappt anmutenden Gesichtsausdruck sah, wurde ihm bewusst, dass er mit seiner Vermutung, dass Jenny übernatürliche Fähigkeiten hatte, Sam davon wusste und es ihm verheimlichte, vollkommen Recht hatte. Und obwohl er es geahnt hatte, fühlte er sich dadurch, dass Sam ihm so etwas Wichtiges verschwiegen hatte, so als hätte man ihm den Boden unter den Füßen weg gezogen. Sein Gesicht wurde augenblicklich ernst.

„Sam, gibt es da vielleicht etwas, dass du mir sagen willst?“ Der Größere schloss die Augen. Irgendwann musste es ja so kommen. Wenn er nicht so ertappt geguckt hätte, als Dean das eben zu ihm gesagt hatte, dann wäre der Ältere wahrscheinlich darüber hinweg gegangen. Sam hatte es ihm schon eine Weile sagen wollen, doch jetzt, wo dieser irgendwie selbst auf das Thema gekommen war und zweifelsohne wusste, dass Sam ihm etwas Essenzielles vorenthalten hatte, schließlich kannten sie sich lange genug, fühlte sich Sam ziemlich mies, dass er es Dean nicht schon bei seinem ersten Verdachtsmoment reinen Wein eingeschenkt hatte. Sam schluckte.

„Ich…muss nach Jenny sehen.“ Hektisch stand er aus dem Bett auf. Er brauchte einen Moment, um durchzuatmen ehe er sich Dean stellen konnte. Auch wenn dieser gesagt hatte, dass es okay sei, wenn Jenny solche Fähigkeiten hätte und das nichts daran ändern würde, dass er sie lieb hat und beschützen wird, so hatte Sam doch ein ganz klein wenig Bammel vor Deans Reaktion, jetzt wo raus kommen würde, dass Jenny wohl wirklich ähnliche Fähigkeiten hatte wie Sam, eventuell noch weit größere, bedachte man wie jung sie noch war. Der Jüngere hatte kaum das Zimmer seiner Tochter erreicht und diese aus ihrem Bettchen genommen, als Dean ins Zimmer kam.

„Ich warte immer noch auf eine Antwort Sam.“ Der Angesprochene hatte gerade begonnen seine Tochter zu wickeln. Jenny war jetzt eindeutig wach und würde auch nicht wieder einschlafen, also musste Sam dieses Gespräch mit Dean führen, während er sich um Jenny kümmerte, was bedeutete, dass sie den Lautstärkepegel ziemlich unten halten mussten.

„Sam?“ Sam seufzte und fing dann an, Dean alles zu erzählen. Von den Momenten bei denen Jenny wie am Spieß gebrüllt hatte, während sie verletzt wurden und wie er dann zu seiner Vermutung kam, dass Jenny irgendwie empathische Fähigkeiten zu haben schien, jedenfalls, was sie beide anging. Dann von der Nacht in der der besessene John ins Krankenhaus gekommen war, um Dean endgültig zu erledigen und wie Sam über Jenny eine Vision von Johns Vorhaben bekommen hatte.

„Dean, es tut mir leid. Ich hätte es dir schon längst sagen sollen, aber ich wusste einfach nicht wie ich es am besten anstellen sollte“, sagte er als er mit seinen Ausführungen geendet hatte.

„Solange hast du es schon gewusst?“, sagte Dean und in seiner Stimme klang Enttäuschung und Ärger mit.

„Eher geahnt, denn einen wirklichen Beweis …“

„Und du hast es nicht für nötig gehalten mir gegenüber ein Wort davon zu erwähnen?“ Jenny zuliebe bemühte er sich wirklich seinen Zorn im Zaum zu halten.

„Dean, ich wusste nicht wie du reagieren würdest. Ich meine, es ist dir schon nicht leicht gefallen meine Fähigkeiten zu akzeptieren.“

„Wow, ich …Sam …es ist echt toll zu sehen wie sehr du mir vertraust“, sagte Dean sarkastisch.

„So ist das doch gar nicht …ich …wo gehst du hin?“ Sam sah wie der Ältere Anstalten machte das Zimmer zu verlassen.

„Vergiss das Frühstück. Ich esse auswärts.“ Er verschwand im Schlafzimmer, um sich anzuziehen. Sam folgte ihm.

„Ist das deine Art damit umzugehen? Du haust einfach ab?“

„Komm mir nicht so Sam. Du hast kein Recht so mit mir zu reden.“ Er hatte sich hastig eine Jeans und ein T-Shirt übergezogen und schnappte sich jetzt seine Schuhe. Er ging aus dem Zimmer. Sam ging ihm mit Jenny auf dem Arm nach. Die Kleine spürte mal wieder, dass zwischen ihren Vätern was im Argen lag und hatte angefangen zu quengeln.

„Wir müssen darüber reden“, sagte Sam.

„Weißt du Sam, die Ironie ist, dass hätte ich wirklich getan, wenn du es mir von vorne herein gerade heraus gesagt hättest, aber jetzt ist ein Gespräch sinnlos, du hast dir ja anscheinend eh schon deine Meinung darüber gebildet wie ich darauf reagiere.“ Im gehen hatte er sich seine Schuhe angezogen.

„Verdammt noch mal Dean, bleib hier.“ Ihm gefiel die Richtung, in die sich das Ganze entwickelte überhaupt nicht.

„Glaub mir, es ist besser, wenn ich gehe. Sonst tue, oder sage ich noch etwas, was ich später bereue.“ Mit diesen Worten war er zu Haustür raus und knallte die Tür hinter sich zu. Dies brachte Jenny zum weinen. Mit seiner freien Hand fuhr sich Sam durch die Haare. Er musste einsehen, dass Dean Recht hatte. Es war wirklich besser ihm Raum und Zeit zugeben mit der Situation klar zu kommen. Sam hoffte nur, dass Dean wiederkommen würde und sie sich dann aussprechen konnten. Er streichelte Jenny tröstend über den Rücken.

„Kleines, dein Dad hat es anscheinend mal wieder verbockt.“
 

Er brauchte einfach frische Luft. Er hätte es bei Sam in dem Moment nicht länger ausgehalten ohne ihn anzuschreien, also war er gegangen. Er hatte nicht seinen Wagen genommen, sondern war zu Fuß losgezogen. Was dachte Sam bloß von ihm? Dass er ihn und Jenny verstoßen würde, weil sie übernatürliche Fähigkeiten hatten? Hatte er ihm jemals einen Grund dazu gegeben dies anzunehmen? Es war mit Sicherheit nichts worüber man in Jubel ausbrechen konnte und er war schon ein wenig überrascht und leicht geschockt als Sam ihm von seinen Visionen erzählt hatte, aber das wäre nie ein Grund für ihn gewesen Sam den Rücken zu zukehren. Dean hatte es auf sich wirken lassen und es akzeptiert. Er kam damit zurecht. Er liebte Sam, würde es immer tun, selbst wenn diesem auf einmal ein zweiter Kopf wachsen oder zu schweben anfangen würde und das gleiche galt für Jenny. Er liebte sie beide und war sich eigentlich auch sicher, dass sie ihn liebten und das war das einzige was für Dean zählte.
 

I don’t care who you are

Where you’re from

What you did

As long as you love me
 

Er war schon eine Weile unterwegs, als ihm auffiel, dass dieser „Spaziergang“ seinem Rücken gut tat und er bereits an dem Diner angekommen war, in dem ihre Beziehung die entscheidende Wendung nahm, als diese Donna Sam geküsst hatte. Damals war er wie heute einfach weg gegangen, aber letzten Endes hatten er und Sam sich dann doch noch ausgesprochen und Dean war sich sicher, dass sie es auch diesmal tun würden. Egal wie widrig die Umstände auch waren, Sam und er fanden immer einen Weg zueinander durchzudringen. Dean würde seinen Standpunkt erklären und dann Sams dämliche Befürchtungen in der Luft zerreißen – nach dem Frühstück. Während er auf seine Bestellung wartete, rief er Bobby an, um ihm zu erzählen, dass es Sam schon wieder besser ging.

„Da habt ihr ja gerade noch mal die Kurve gekriegt, Junge“, sagte der Bärtige.

„Nochmals danke für deine Hilfe.“

„Immer doch mein Junge, immer doch. Also jetzt wo der Acheri für einige Zeit auf Eis gelegt ist, wann krieg ich endlich mein Patenkind zu sehen?“

„Wir bleiben noch eine Woche und dann machen wir uns auf den Weg zu dir, also kannst du unsere Suiten für das Ende der ersten August Woche buchen.“

„Klar, ich werde schon mal mit dem Staubsaugen anfangen.“

„Es wäre schön, wenn du ein paar Bücher über Dämonen und Exorzismen raus legen könntest. Sam wird sicher gerne seine Fachkenntnisse verbessern wollen.“

„Kann ich machen. Apropos Dämonen, ich hab von einem befreundeten Jäger gehört, dass man in unseren Kreisen munkelt, euer Dad hätte eine neue Spur von den Dämon, der eure Mum getötet hat.“ Dean gab ein seltsames Grunzen von sich. War ja klar, dass Sam und er nur über drei Ecken Neuigkeiten über John erfuhren. Der Mann könnte ein Bein verlieren und würde sich nicht bei seinen Söhnen melden.

„Weißt du Näheres?“

„Nein, aber wenn ich was Neues höre, dann seit ihr die ersten, denen ich es sage.“

„Wenigstens einer der uns auf dem Laufenden hält.“

„Dean, John wird nie ein Vater aus dem Bilderbuch werden, aber er handelt nicht umsonst im Verborgenen. Er hat Angst um euch und will euch schützen, darum lässt er euch im Unklaren. Er will euch aus der Sache raushalten, damit euch nichts passiert.“

„Wir sind eine Familie Bobby, wir hängen da alle mit drin.“

„Was erzählst du mir das?“

„Weil man bei Dad nur auf taube Ohren stößt und er momentan nicht greifbar ist.“

„Einmal das Eier-Spezial mit extra Speck“, sagte die Kellnerin und stellte einen Teller vor Dean ab. Er murmelte ein „Danke“ und ließ sich von ihr den Kaffee nachfüllen. Sie lächelte ihn an. So schmucke junge Männer kamen selten in das Diner. Blöd nur, dass er gerade telefonierte. Sie ging wieder hinter den Tresen. Würde sie ihre Flirtversuche eben fortführen müssen, wenn sie ihm die Rechnung brachte. Hoffentlich hatte sie bei diesem Typen mehr Glück als vor ein paar Wochen bei dem schwulen Mann mit dem Baby, den sie während ihres Zweitjobs im Supermarkt getroffen hatte. Sie bauchte diese zwei Jobs, um sich ihr Studium finanzieren zu können.

„Dean? Bist du in einem Diner?“

„Ja, wieso fragst du Bobby?“

„Du sagtest doch, dass ihr ein kleines Ferienhaus hättet, warum frühstückst du dann in einem Diner und überhaupt, wieso bist du nicht bei Sam?“

„Woher weißt du, dass er nicht auch hier ist?“

„Weil die Kellnerin nur ein Frühstück serviert hat.“ ~ Verdammt, warum mussten Jäger eigentlich immer jedes Detail mitkriegen und das sogar per Telefon? ~

„Nun ja, sagen wir es mal so, wir hatten heute Morgen einige Differenzen und um einen klaren Kopf zu kriegen bin ein wenig rumgelaufen und jetzt hatte ich eben Hunger.“

„Differenzen? Du meinst, weil er alleine los ist?“

„Deswegen auch.“

„Man, euch Winchestern muss man aber auch immer alles aus der Nase ziehen, nun sag mir schon weswegen ihr euch diesmal an die Köpfe gekriegt habt.“ Dean seufzte. Der ältere Mann würde ja eh nicht eher Ruhe geben, ehe Dean ihm nicht alles gesagt hätte.

„Gut, ich sag‘s dir ja …wenn es dir nichts ausmacht, dass ich währenddessen was esse“, versuchte er Bobby abzuschrecken.

„Nur zu Junge, ich bin es gewöhnt, dich mit vollem Mund sprechen zu hören und es ist ein Segen für mich, dass ich dich dieses Mal dabei nicht sehen muss.“

„Okay, also es war so …“ Während er sich abwechselnd Ei und Speck in den Mund schaufelte, erzählte er Bobby von Sams Vermutung über Jennys Fähigkeiten und dass dieser sie ihm gegenüber verheimlicht hatte.
 

„Pa, Ni nane“, verlangte das kleine Mädchen als Sam mit ihr in die Küche gegangen war. Es hatte Sam ein paar Minuten gekostet seine Tochter wieder zu beruhigen, nachdem Dean einen lauten Abgang gemacht hatte.

„Ja Süße, ich mach dir ja jetzt dein Frühstück.“ Er setzte sie auf die Arbeitsfläche und machte erst einmal Kaffee. Dann zerdrückte er für seine Tochter eine Banane und drückte dann unter Jennys wachsamen Augen den Toast im Toaster herunter. Trübsal blasend sah er seine Tochter an.

„Es tut mir leid, dass wegen mir, du schon wieder auf deinen Dean verzichten musst. Du hast dir wirklich zwei riesen Dickköpfe als Eltern ausgesucht. Wir machen es wohl einander nicht gerade leicht den anderen zu lieben.“ Er gab ihr einen kleinen Kuss auf die Wange und fing an sie mit den zermatschten Bananen zu füttern. Ihr Appetit schien unter dem „elterlichen“ Zwist jedenfalls nicht zu leiden. Er reichte seiner Tochter ein Stück Toast und machte sich seinen Kaffee fertig. Als er die Milch wieder in den Kühlschrank stellen wollte, streckte das Mädchen ihre Arme nach der Packung aus.

„Willst du auch etwas Milch?“, fragte Sam sie.

„Ni mihl“, brabbelte das Kind. Sam konnte sich über das neue Wort seiner Tochter gar nicht richtig freuen und sah sie traurig an.

„Jetzt hat Dean ein neues Wort von dir verpasst.“ Er goss ihr etwas Milch ein und setzte sich dann mit ihr an den Küchentisch. Als das Frühstück beendet war und Sam mit ihr nach oben gehen wollte um sie zu waschen und anzuziehen, klingelte es an der Haustür. Es war Dr. Potter. Sam ließ sie rein.

„Guten Morgen Sam! Ich hatte gestern Abend keine Zeit mehr noch mal nach Ihnen zu sehen, darum bin jetzt hier, bevor ich gleich in die Praxis fahre. Wie ich sehe, geht es Ihnen schon viel besser. Setzen wir uns doch kurz auf die Couch.“ Mit Jenny auf dem Arm ging Sam voran ins Wohnzimmer.

„Das Fieber ist weg?“

„Ja, aber ich fühle mich noch etwas schlapp.“

„Das ist normal. Nach ein paar Tagen Ruhe gibt sich das wieder. Wieso sind Sie überhaupt auf? Wo ist Dean? Ich dachte, er wollte sich um Sie kümmern.“

„Er ist nur ein paar Besorgungen machen, außerdem geht es mir nicht so schlecht, dass ich Pflege brauche und ständig im Bett liegen muss. Ich wollte Jenny fertig machen und mich dann mit ihr ins Schlafzimmer aufs Bett oder hier unten auf die Couch setzen.“

„Guter Plan. Lassen Sie es wirklich noch ein paar Tage lang ruhig angehen.“

„Keine Sorge. Dean wird schon darauf achten, dass ich mich nicht übernehme.“ ~Jedenfalls würde er das machen, wenn die Dinge normal zwischen uns wären~

„Da es Ihnen und Ihrer Familie ja nun wieder gut geht, werde ich mich mal auf den Weg in die Praxis machen.“

„Auf Wiedersehen Dr. Potter“, sagte Sam, der die Frau noch zur Tür gebracht hatte.

„Das hoffe ich doch nicht.“

„Da haben Sie wohl Recht“, entgegnete ihr Sam und lachte leicht.

„Also, gute Besserung und denken Sie daran, relaxen Sie ein bisschen.“

„Das werde ich, versprochen.“ ~Ich werden den Teufel tun und während unserer letzten Woche hier noch nach einem neuen Job zu suchen. Hawaii war zwar nicht drin, aber er würde seinen kleinen Strandurlaub mit Dean trotzdem bekommen, falls dieser sich wieder einkriegt und bereit ist mit ihm zu reden~ Nachdem die Ärztin weg war versorgte Sam seine Tochter und legte sich dann mit ihr im Schlafzimmer hin. Einige Minuten später war er mit Jenny im Arm eingeschlafen.
 

„Seit wir Jenny bei uns haben, kann ich Sam nicht mehr einfach so anschreien, also konnte ich meinem Ärger keine Luft machen und bin deswegen raus gegangen und irgendwann im Diner gelandet“, erklärte Dean dem älteren Jäger und kam damit zum Ende seines Monologs über die Erkenntnis, dass Jenny wohl auch übernatürliche Fähigkeiten zu haben schien. Zwischendurch war die Kellnerin noch zwei Mal an seinem Tisch gewesen um Saft und Kaffee aufzufüllen. Dean hatte irgendwie das Gefühl, dass sie versuchte mit ihm zu flirten. Er würde sie enttäuschen müssen, denn gegen Sam kam mittlerweile keine Frau mehr an.

„Ich glaube nicht, dass er dir nicht vertraut“, meinte Bobby.

„Aber warum hat er es mir denn dann nicht gesagt?“

„Das solltest du vielleicht besser mal ihn fragen.“

„Das habe ich und als Antwort bekam ich nur: Ich wusste nicht wie du reagieren würdest. Wie bitte soll ich das anders interpretieren, als dass er mir nicht vertraut, dass ich ihn und Jenny deswegen nicht im Wald aussetzen werde?“

„Dean, du musst mit ihm reden. Ich kann dir darauf keine Antwort geben.“

„Ja, ich weiß. Danke, dass du mir zugehört hast.“

„Irgendwer muss euch Winchesters ja irgendwie zusammen halten, wenn euer Dad den Job schon vernachlässigt.“

„Dad vernachlässigt das nicht, er hat aufgegeben, als Sam nach Stanford ging. Von da an war ihm irgendwie alles egal, hatte ich das Gefühl. Alles außer der Dämon, der Mum getötet hat.“

„Du weißt, dass das nicht wahr ist. Euer Vater ist nicht gerade leicht zu verstehen, aber ihr wart und werdet ihm nie egal sein.“

„Dein Wort in Gottes Ohr“, murmelte Dean.

„Dean …“, kam es mahnend von Bobby.

„Ja, schon gut.“ Bei Bobby klopfte es.

„Hörzu, ich muss jetzt Schluss machen. Bei mir ist jemand an der Tür. Passt auf euch auf. Wir sehen uns dann Anfang August.“

„Okay, bye Bobby.“ Dean legte auf. Nachdem der bärtige Jäger ebenfalls aufgelegt hatte, ging er zur Tür.

„Das ist ja mal eine Überraschung“, sagte er, als er den Besuch erkannte.
 

Nachdem er seinen Kaffee ausgetrunken hatte, brachte ihm die Kellnerin die Rechnung. Sie sah ihn erwartungsvoll an, als Dean die Telefonnummer unter der Rechnung entdeckte. Der Winchester seufzte innerlich. Wann hatte er das letzte Mal einer normalen, netten Frau einen Korb gegeben? Er holte seine Brieftasche raus und legte das nötige Geld auf den Tisch. Dann sagte er freundlich zu ihr:

„Ich fühle mich sehr geschmeichelt, aber mein Partner und unser Kind warten auf mich.“

~Nicht schon wieder. Gott, warum treffe ich in letzter Zeit nur Idioten oder Schwule. Schwule? Moment, so viele gab es in dieser Stadt nicht, schon gar nicht welche mit Kind, da war es entweder ein riesen Zufall oder …

„Oh man! Sie sind der andere!“, sagte sie feststellend. Dieser Mann musste der Freund von dem Kerl und dem Baby aus dem Supermarkt sein.

„Bitte?“ Dean sah sie verwirrt an.

„Sie …ihr Freund, ist das so ein großer mit braunen Augen und braunem Wuschelhaar?“

„Ja, das ist mein Sammy. Warum?“

„Ich habe ihn vor ein paar Wochen im Supermarkt getroffen und er hat mich eben so höflich abblitzen lassen wie Sie eben und da es hier nicht viele Schwule mit Kindern gibt, habe ich eins und eins zusammen gezählt und dabei ist heraus gekommen, dass ich mir dringend einen Schwulenradar zulegen sollte.“

„Ach, Sie haben ganz einfach nur Pech gehabt. Irgendwann ist Ihnen das Glück wieder holt. Ich muss jetzt los. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag.“ Er lächelte und verließ dann das Diner.
 

Als er wieder zurück war, fand Dean das untere Stockwerk verlassen vor. Er ging die Treppe hoch und entdeckte seine beiden Lieblinge schlafend auf dem Bett. Er zog sich die Schuhe und seine Jeans aus und legte sich zu den beiden ins Bett. Ein nachfrühstückliches Nickerchen konnte nicht schaden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  L_Angel
2010-05-03T18:49:17+00:00 03.05.2010 20:49
Sry, dass ich erst jetzt einen Kommi hinterlasse, aber hier hast du ihn!!
Es war wieder super klasse, das Kapitel!!!! *freu*

Na klar ist Dean sauer, wenn Sam ihm so was verschweigt, dass wäre jeder und hat er nicht schon oft bewiesen, dass er sich an unmöglich sachen gewöhnen kann?!?! Dean ist einfach der Beste!!!
Und Bobby ist der Beste!! *Fähnchenschwenk* Ich freu mich schon wahnsinnig darauf, wenn die drei wieder bei ihm sind...

Schreib bitte schnell weiter!!! Ich bin süchtig und der Story total verfallen!! Das WE ohne richtigen Internetzugang war die Hölle!!
Bis dann...*wink*

Angel^^
Von:  notalovegirl
2010-05-01T20:41:23+00:00 01.05.2010 22:41
Huch, wer ist denn bei Bobby zu Besuch? :D
Das würd mich jetzt interessieren xD

Hoffentlich vertragen sich die beiden <__<
ich hasse es wenn sie sich streiten xD Irgendwie.
Von:  kleine1
2010-05-01T10:59:58+00:00 01.05.2010 12:59
ein wirklich gelungendes kapi, es zeigt sich auch mal wieder das ohne bobby alles recht recht lahm wäre ^^
ich bin schon jetzt mega gespannt auf das nächszte kapi und hoffe das du schnell weiter schreibst ^^


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