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It’s so easy to love You

but it’s hard to admit it
von

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Wayward Emotions

Chapter Nine - „Wayward Emotions“
 

„Das geht dich einen feuchten Dreck an!!“, fauchte Seifer ohne zu zögern und verengte die Augen. Squall zuckte heftig zusammen. Seifers Stimme klang wie ein Peitschenschlag in der Stille der Nacht. Schuldbewusst senkte der Braunhaarige den Blick und fühlte sich mit einem Mal nicht wohl in seiner Haut. Er hatte nicht damit gerechnet, dass Seifer derart wütend reagieren würde. Zumindest nicht nach diesem Abend. Anscheinend war seine Frage mehr als fehl am Platz gewesen. Sein Magen schien sich umzudrehen.

„Es ist etwas Schlimmes geschehen, oder?“, fragte Squall leise und ein Gefühl der Übelkeit wollte ihn übermannen.

„Oh, der tapfere Ritter in strahlender Rüstung interessiert sich auf einmal für das Schicksal und Elend des in Dreck niedergetrampelten Versagers? Woher kommt dieses Interesse? Ist es eine Aufgabe deiner tausend Berufe mich hier auszuspionieren?“, spottete Seifer und unterstrich seine Worte mit herrischen Gesten. Sein Blick war hart, unbarmherzig. Squall konnte nur Hass, Abneigung und Wut in den grünen Augen erkennen. Obwohl… war da nicht auch ein Funken Schmerz?

„Das hat nichts mit meiner Arbeit zu tun!“, entgegnete der Brünette laut. Wieso musste Seifer ihn immer auf seine Arbeit reduzieren? Das war nicht fair!

„Ach, und womit dann? Komm mir jetzt nicht mit Nächstenliebe oder sozialem Engagement!“, donnerte Seifer in Rage und schnaubte verächtlich. „Ich will kein Mitleid, von DIR schon gar nicht!“

Die Worte schmerzten Squall und er musste schlucken, ehe er seine Hände zu Fäusten ballte.

„Bist du so blind und stur oder willst du es nicht sehen? Ich will dir helfen. Du bist mein Bruder und du bist mir wichtig! Ich möchte wissen, was geschehen ist, Seifer, denn ich sehe, dass es dich belastet. Wieso vertraust du mir nicht? Habe ich dich jemals enttäuscht?“ Squall blickte den anderen mit einer Mischung aus Trauer und Wut an. Er wollte nicht, dass Seifer all das Erlebte allein in sich hinein fraß und daran zugrunde ging. Was geschehen war, konnte Squall nicht sagen, doch er hatte schon lange bemerkt, dass es Seifer verändert hatte.

Dessen Gesichtszüge waren reifer, erwachsener. Es war ungewöhnlich für einen jungen Mann in Seifers Alter.

Squall spürte unzählige Emotionen in sich aufsteigen, während er auf eine Antwort von Almasy wartete, die jedoch ausblieb. Wut, Trauer, Enttäuschung, Resignation, Verzweiflung…

„Geh jetzt bitte, Squall.“, kam es nach einiger Zeit leise von Seifer, der seine Stimme mühsam unter Kontrolle zu halten schien. Der Brünette wollte protestieren, wollte eine Antwort auf seine Frage verlangen, doch Seifers emotionsloser Blick belehrte ihn eines Besseren. Er hatte den Mund schon aufgemacht, um etwas zu sagen, als Squall ihn wieder schloss und wortlos den Raum verließ. Unbeabsichtigt ließ er die Tür etwas lauter ins Schloss fallen, als er es eigentlich wollte.
 

Er wollte die Wände hochgehen, wollte die Gardinen abreißen, wollte sein Glas mit zitternden Händen gegen die Wand werfen. Squall war mehr als nur sauer auf Seifer. Sie würden nicht ewig die Vergangenheit ruhen lassen können, sie konnten nicht ewig schweigen. Wenn sie einen Neuanfang wagen wollten, mussten sie einander vertrauen und über das reden, was geschehen war. Es war notwendig, und Squall war der Meinung, dass Seifer die Ereignisse schon zu lange in seinem Herzen einschloss.

Fluchend warf Squall seine Jacke in eine Ecke des Zimmers und ging zum Fenster. Für einen Augenblick sah er zum Himmel hinauf und blickte die Sterne an, die zwischen ein paar Wolken zu sehen waren, nicht fähig, sich von ihrem Anblick beruhigen zu lassen. In all der Zeit, die Seifer nun wieder hier war, waren sie so etwas wie Freunde geworden und Squall hatte geglaubt, sie würden sich nicht mehr wegen Angelegenheiten in die Haare bekommen, für die es nicht wert war, sich zu streiten. Anscheinend hatte er geirrt.

Schnaufend wandte er sich um und holte missmutig seine Schlafkleidung aus dem Schrank hervor, mit der er im Bad verschwand. Nachdem er sich nachtfertig gemacht hatte, löschte er das Licht und warf sich auf sein Bett. Er ließ erneut einen unverständlichen Fluch hören, als er sich in seinem Übermut den Ellebogen an der Wand stieß, an der das Bett stand. Er rieb sich die schmerzende Stelle und legte sich dann seufzend hin, die Arme hinter dem Kopf verschränkt.

Sein Blick war starr an die dunkle Decke gerichtet, als wäre sie interessanter denn je. Gedanklich war er jedoch ganz wo anders. Wieder und wieder hallten die Worte des Blonden in seinen Ohren wieder. Erst war er so giftig wie nie gewesen und dann hatte er ihn plötzlich leise zum Gehen aufgefordert. Nein, vielmehr hatte er ihn gebeten zu gehen. Squall konnte nicht verstehen, warum Seifer nicht reden wollte. Was konnte so schlimmes geschehen sein, dass der Blonde es nicht einmal wagte, darüber zu reden? Es niemandem anzuvertrauen?

Squalls Augen wanderten unmerklich zum Nachtischschränkchen und nach einigem Zögern holte er den Briefumschlag aus der Schublade. Zaghaft öffnete er ihn und holte die Fotos heraus, um sie im fahlen Mondlicht, das durch das Fenster ins Zimmer schien, zu betrachten. Seine Aufmerksam wurde vom vierten Bild in Besitz genommen: Das Foto, auf dem Seifer als kleiner Junge schlief. Als er Seifer dieses Mal lange und intensiv betrachtete, wünschte er sich nichts sehnlicher, als den Blonden auch heute noch einmal so friedlich und unschuldig sehen zu können. Vermutlich hätte er wütend sein sollen, da dieser Wunsch aufgrund der Abneigung der anderen gegen Seifer niemals wahr werden könnte, doch statt Wut erfassten nun eine unsagbar tiefe Melancholie und Resignation Besitz von ihm. Squall konnte nicht sagen, warum oder wann seine Wut ob der Situation von eben abgeklungen war, doch just in diesem Augenblick tat es ihm Leid, den anderen derart in Bedrängnis gebracht zu haben. Er wusste nicht, was Seifer bei den Erinnerungen fühlte und es hatte ihn bis jetzt vermutlich auch nicht interessiert.

Die Frage über Seifers Vergangenheit war wohl zu früh gestellt worden.

Squall seufzte leise und er fragte sich, was Seifer nun von ihm denken mochte. Wahrscheinlich verfluchte er ihn, wie er es schon immer getan hatte…
 

Am nächsten Morgen wachte der Brünette mit Kopfschmerzen auf und er nahm zunächst einmal eine Tablette. Den Tag verbrachte er dann größtenteils in seinem Büro, um sich etwas abzulenken und das Gespräch der gestrigen Nacht zu vergessen. Trotz der vielen Unterlagen, die seine volle Aufmerksamkeit forderten, konnte er Seifers Worte nicht ganz verdrängen. Nicht mal Rinoa war am Abend in der Lage, ihn dazu zu bringen, sich völlig zu entspannen und ihre Zärtlichkeiten zu genießen. Ihre Küsse lenkten ihn nur kurzfristig ab und er musste letztendlich passen, als sie ihm der Kleidung entledigen wollte. Entschuldigend sah er sie an und verschwand dann im Bad, um sich dort kaltes Wasser ins Gesicht zu spritzen.
 

Erst zwei Tage später bekam er Seifer wieder im Unterricht zu Gesicht. Das Wochenende war vorüber und Squall hatte sich ein wenig vor dem Moment, in dem er Seifer wieder sehen würde, gefürchtet. Er hatte Angst davor, dass der Blonde nun nichts mehr von ihm wissen wollte, obgleich er noch immer sein Schüler war und deshalb zwangsweise mit ihm reden musste. Ein wenig angespannt leitete der Brünette den Unterricht und wich den Blicken des ehemaligen Hexenritters geschickt aus.

Sobald der Gong das Ende der Stunde einläutete, seufzte Squall erleichtert auf, verspannte sich aber gleich wieder ein wenig, als ihm bewusst wurde, was nun folgen würde. Er packte seine Unterlagen weg und wartete, bis Seifer an ihm vorbei ging.

„Mister Almasy? Ich würde Sie gerne noch einen Moment sprechen.“, verkündete er ernst. Wenige Anwärter, die noch im Raum waren, tauschten überraschte Blicke und verließen hastig den Raum. Seifers Augen richteten sich unverwandt auf den Brünetten und er blieb abrupt stehen, darauf wartend, dass sie endlich alleine waren. Der Jüngere schwieg einen Moment, als die Tür des Raumes vom letzten Schüler geschlossen wurde, ehe er sich mit den Händen auf dem Pult abstützte.

„Seifer, es tut mir Leid wegen Freitagabend. Ich wollte dich nicht…“

„Sagte ich nicht, ich will keine sentimentalen Momente?“, gebot Seifer ihm sofort Einhalt und hob eine Hand, um Squall zusätzlich daran zu hindern, weiterzureden. Der Braunhaarige blinzelte verwirrt, ehe sich ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen abzeichnete.

„Schon gut. Ich hab wohl auch etwas überreagiert. Vergessen wir das.“, fügte Seifer noch hinzu und machte eine wegwerfende Handbewegung. Diese Worte schienen eine gewaltige Last von Squalls Schultern zu nehmen und er dankte dem Blonden innerlich tausendmal.

„Also steht unser Treffen heute Nachmittag noch?“, fragte Squall schließlich und konnte sich nun eines Grinsens nicht erwehren.

„Ich erwarte dich um 17h.“, ließ Seifer nur verlauten und verschwand dann ohne weiteres aus dem Raum. Der Brünette war mehr als nur erleichtert. Er konnte nicht sagen, warum Seifer ihm alles so plötzlich verzieh, doch vielleicht lag ihm doch auch etwas an ihrer Freundschaft.

Wesentlich besser gelaunt als in den letzten Tagen, suchte der Schülersprecher sein Büro auf und machte sich dort an seine Arbeit.

Ein Blick auf seinen Kalender verriet dem Brünetten, dass die Prüfungen der Anwärter nicht mehr fern waren. Noch 3 Wochen. Dann würde Seifer hoffentlich ein SeeD sein.

Erneut drohte eine gewaltige Melancholie Squall zu übermannen, als ihm bewusst wurde, dass dann wohl auch die regelmäßigen Treffen zwischen Seifer und ihm enden würden, denn dann gab es kaum noch Vorwände, um sich zu treffen.

Dann würde wohl wieder alles so wie früher werden…



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Attika
2009-07-01T18:22:57+00:00 01.07.2009 20:22
sollte ihm bei den gedanken nih langsam was auffallen?
*kopfschüttel*
bin ja gespannt wi es mit ihnen weitergeht^^
Von: abgemeldet
2009-07-01T07:23:06+00:00 01.07.2009 09:23
oh je ein sehr nachdenkliches kappi.
aber gut^^

na ob da wirklich wieder alles wie früher wird, sobald
cifer den rang eines SEEDs erreicht hat.

schreib schnell weiter, hat vieeeeeeeeeeeel zu lange
gedauert, bis dieses kappi kam.

lg
wolfsraine


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