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Loveless´faith

von

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On the road (II) - Serena meets Ritsuka

Kleine Anmerkung: Zu der Begegnung zwischen Serena und Ritsuka passt meiner Meinung nach, die Musik : Salva Nos II , At Dawn. Zu dieser Instrumental Musik wurde das Kapitel auch geschrieben.

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Langsam stieg Ritsuka aus dem Wagen aus, hielt sich an der Tür fest und blickte erstaunt drein, als der das herrschaftliche Haus vor sich sah. »Das ist...«, fing er begeistert an. »...unser Hauptquartier.«

»Es sieht nicht gerade danach aus.«, stimmte Akihiko lächelnd zu und stellte sich neben sein Sacrifice. »Es ist eine gute Tarnung, denn offiziell ist dies ein Waisenhaus.«

Ritsuka sah sich die weiße Fassade und die großen einladenden Fenster an. Dunkle Vorhänge zierten das Innenleben des Gebäudes und er konnte sich schon gut vorstellen, dass das Mobiliar ebenfalls sehr elegant ausfiel.

»Wie viele Leute arbeiten für unsere Organisation noch mal?«

»Nicht viele. Aber du wirst sie gleich alle kennenlernen.« Sanft legte er seinen Arm um ihn und führte ihn langsam zu dem gigantischen Stahltor, dass das Waisenhaus von der Außenwelt abgrenzte. »Sie werden dir vielleicht auf den ersten Blick...seltsam vorkommen, aber sie sind eigentlich ganz nett.«

»Eigentlich?« Verdutzt blickte Ritsuka in Akihikos dunkle Augen. »Was meinst du damit?«

»Nun ja...« Es stahl sich ein kleines Grinsen von seinen Lippen. »Sie haben alle ihre Macken, musst du wissen. Sie sind....alle sehr verschieden.«

»Ah ja.«

»Aber du wirst sie mögen.«, versicherte er ihm nocheinmal und drückte ihn fest an sich; fast so, als würde er dadurch seine Unsicherheit verscheuen können.
 

»Sie sind da.«, sagte das kleine Mädchen und sah erwartungsvoll zu ihrem Sacrifice. »Soll ich ihnen entgegen kommen?«

»Nein, lass sie ruhig. Akihiko kennt den Weg.«, antwortete das Sacrifice und ließ das Weinglas langsam wieder auf den Tisch sinken. Ein gequältes Lächeln spiegelte sich auf seinen Lippen wider.

»Was meinst du, Serena?«

»Hm?«

Elegant bewegte sie sich vom Fenster weg und ließ den Vorhang wieder an seinen angestammten Platz gleiten. Sie kniete sich sicher vor ihren Herrn hin. »Du meinst LOVELESS, oder?«

»Ja. Ich will deine Meinung zu ihm wissen, Serena.«

Ihre blauen Augen wichen keinen Augenblick von denen ihres Sacrifices. Ein Moment der Stille folgte, in dem sie anscheinend nachdachte.

»Ich denke, dass wir ihm versuchen sollten, zu vertrauen.«

»Vertrauen ist gut...«

»...Kontrolle ist besser. Ich weiß.«, beendete sie seinen Satz und lächelte ihn an. »Mach dir bitte keine Sorgen, es könnte etwas schief gehen, nur weil wir versuchen BELOVED zu töten. Sieh es doch positiv: Nun haben wir seinen Bruder an unserer Seite.«

»Und was, wenn er sich gegen uns wendet? Ich zum Beispiel könnte es nicht: Meinen Bruder töten.«

»Das liegt daran, dass du keinen hast.«, grinste das Mädchen und legte ihren Kopf auf seinen Schoß. »Bitte mach dir keine Gedanken mehr, ja?«

Zärtlich strich er seiner Waffe die silbernen Haare von der Schulter. »Ich sollte die Dinge einfach auf mich zukommen lassen, oder?«

»Ja. Das wäre das Beste.«
 

Akihiko öffnete die große Tür und betrat zusammen mit seinem Sacrifice das Zimmer. Es war dunkel und ein angenehmer, rauchiger Geruch kam ihnen entgegen. Der Ältere konnte im Schatten zwei Gestalten ausmachen und musste leicht grinsen als er sie erkannte. »Wie geht es dir?«, sprach er die sitzende Person an. Seine Augen wanderten zu dem kleinen Mädchen, welches ihm zu Füßen saß. »Haru?«

»Wie soll es mir schon gehen? Gut und dir soweit?« Der Langhaarige stand auf, streichelte dabei noch einmal den Kopf des kleinen Mädchens. »Wie ich sehe hast du ihn gefunden.«

Akihiko grinste und sah dann zu Ritsuka. »Das ist Haru Yamagi-sama. Ein alter Bekannter von mir.«, stellte er ihn vor. Ritsuka versuchte seine Aufmerksamkeit dem Mann zu widmen, schaffte es jedoch nicht seine Augen von dem Mädchen am Boden abzuwenden.

»Und das ist seine Waffe Serena.«, fügte Akihiko vorausschauend hinzu.

Die Tatsache, dass beide keine Ohren mehr hatten, ließ den Jungen ernsthaft an bestimmten Tugenden zweifeln, vor allem, da das kleine Mädchen kaum älter als er selbst zu sein schien.

»Sie ist 14.«

Das Mädchen namens Serena richtete sich auf und behielt dabei den jungen Ritsuka lethargisch im Auge. Ihr silbernes Haar und die klaren, blauen Augen erinnerten ihn an Wasser und an die Eigenschaften, die es besaß. Er wusste nicht wieso, aber aus irgendeinem Grund strahlte das Mädchen eine ungeheure Aura aus. Sie fesselte ihn mit ihren Blicken und mit ihrer bloßen Präsenz. Sie wirkte wie ein Schatten, der sich jeden Moment auflösen könnte und doch....
 

»Ich lasse dich einen Augenblick mit ihr allein, in Ordnung Ritsuka?«, sagte Akihiko.

»Wieso?«

»Ich muss ein paar Worte mit Haru reden.«, entschuldigte er sich.

Jener hatte sich schon in Richtung Tür begeben und wartete nun auf seinen Kameraden. »Es wird nicht lange dauern. Unterhalte dich ein wenig mit Serena. Sie ist eine gute Zuhörerin.«, versicherte Haru ihm und verschwand dann. Akihiko folgte ihm.
 

»Ritsuka Aoyagi.«, sagte sie und ihre Stimme klang wie Glas.

Überrascht drehte er sich um und sah das Mädchen plötzlich vor sich stehen. Von Nahem sah sie sogar noch zerbrechlicher aus als erwartet und Ritsuka fragte sich, wie stark sie als Waffe wohl war.

»Mein Name ist Serena.«, stellte sie sich vor.

»Und dein wahrer Name?«

Doch sie lächelte nur. »Ich zeige dir das Haus.« Sie nahm ihn bei der Hand und er spürte wie kalt sie war. Erschrocken zuckte er zusammen.

»Hab keine Angst.«, beschwichtigte sie ihn als sie seinen Gesichtsausdruck sah.

»Ich habe keine Angst.«, antwortete er wahrheitsgetreu und ließ sich mitschleppen.
 

»Aki hat dir bestimmt schon gesagt, dass dies ein Waisenhaus ist...«

»Ja, hat er.« Ritsuka wunderte sich ein wenig, dass sein Akihiko auch mit Aki angesprochen werden konnte. »Aber das ist doch nur Tarnung, oder?«

»Nicht ganz. Wir sehen nicht nur so aus, wir sind auch ein Waisenhaus.«

»Soll das heißen...?«

»Ja...« Ihr Blick verriet ihm alles. Gemeinsam erreichten sie den nächsten Raum und Ritsuka wusste schon beim Öffnen dieser, was ihn erwartete...
 

»Waisenkinder...«, flüsterte Serena.

Der Raum war groß, erinnerte an ein großes Atrium. Von der Decke hing ein imposanter Kronleuchter und an den Seiten des Raumes waren Betten akurat aufgestellt. Nicht alle waren belegt, doch auf den vorderen fünf saßen Kinder.

Als sie Serena erblickten sprangen sie schnell auf, liefen auf sie zu und hatten alle ein glückliches Lächeln auf den Lippen...
 


 

»Er ist noch jung.«, sagte Haru und lehnte sich gegen die Wand. »Noch sehr jung.«

»Älter als deine Waffe.«, konterte Akihiko und grinste dabei in sein Gesicht.

»Zudem noch ohrenlos. Du lässt aber auch nichts anbrennen.«

»Das musst du gerade sagen. Serena hat ihre Ohren ebenfalls nicht mehr. Und sie ist 14.«

»Ich denke nicht, dass man das miteinander vergleichen kann...«

»Ansichtssache.«

Die beiden jungen Männer sahen sich an und teilten ihre Gedanken. Endlich war er bei ihnen! Endlich gehörte LOVELESS zu Mindbreaker.

»Es hat lange gedauert.«, seufzte Akihiko und strich sich durch sein schwarzes Haar. »Ich hatte beinahe schon die Hoffnungen aufgegeben.«

»Doch die Mühe und Zeit hat sich letztlich gelohnt. Kaleidoskop wird verlieren.«

»Ja...verlieren.«

Akihikos Miene verriet Haru, dass ihn irgendetwas beschäftigte. »Du du scheinst nicht glücklich zu sein.«

»Es ist nichts.«, entgegnete er.

»Lügner.«

Haru verschränkte die Arme und machte sich auf ein längeres Gespräch gefasst. »Was ist los mit dir? Du hast dein Sacrifice gefunden, unsere Pläne verlaufen soweit gut und BELOVED scheint auch bald aus dem Weg geräumt zu sein. Ich verstehe nicht, warum du so eine Miene ziehen musst.«

»Das kannst du einfach nicht verstehen.«

»Dann versuche es mir doch zu erklären.«

»Nein...«

Akihiko dachte an sein Sacrifice und an seinen Gesichtsausdruck als er an Seimei dachte. Daran, wie sie sich Sayuri Asakawa entgegenstellten und wie sie das Battle gewonnen hatten.

Ritsukas verzweifelten Worte : > Ich bin nicht wie mein Bruder...<

Aber er sah die Veränderung. Akihiko erkannte wie sich der kleine Junge allmählich in einen Erwachsenen verwandelte. In jemanden, der Seimei gar nicht mal so unähnlich war...

»Was, wenn Ritsuka genauso wird?«
 

»Kinder brauchen Liebe. Ihr Wesen würde eines Tages sterben, wenn sie nicht in den Genuss eines geliebten Menschen kämen.«, erklärte Serena und streichelte liebevoll den Kopf eines Kleinkindes. »Wie sieht es mit dir aus, Ritsuka?«
 

~ Wie es mit mir aussieht?~
 

»Hast du Liebe empfangen?«
 

Ritsuka spürte, dass Serena ihn provozieren wollte und das diese Frage absichtlich gestellt wurde. »Was tut das zur Sache?«, fragte er.

»Ich möchte wissen, was für ein Mensch du bist, Ritsuka.«, antwortete sie ihm und deutete dem Kleinkind an, Spielen zu gehen. »Bist du auch ohne Liebe aufgewachsen?«

Sein Herz krampfte sich ungewollt zusammen. »Wieso auch?«

»So wie Soubi?«

»Was hat er damit zu tun?«, fragte er leicht gereizt und sah sie wütend an. »Wieso sprichst du von Soubi?«

»Und warum bist du so gereizt?« Serenas Miene blieb unberührt. Ihre zärtlichen Augen sahen ihn nur unverwandt an, so, als würden sie all seine Geheimnisse kennen. »Soubi hat dir doch einmal sehr viel bedeutet. Warum klingt deine Stimme dann so hasserfüllt?«

»Soubi hat mich betrogen.«, antwortete Ritsuka kühl und um Beherrschung bemüht. »Ich hasse ihn. Ihn und meinen Bruder.«

»Ja, Seimei...«, flüsterte sie und sah zu Boden. »Dein Bruder hat es auch nicht gerade leicht gehabt.« Sie ging langsam auf das Ende des rießigen Raumes zu. »Oder würdest du da widersprechen?«

»Ja, würde ich.« Dabei klang er genauso herzlos wie eben genannter. »Was meinen Bruder betrifft, kann ich nur sagen, dass er derjenige war, der anderen Menschen Leid zu gefügt hat und nicht anders herum.«

»Hmmm....« Serena wandte ihren Kopf wieder Ritsuka zu. Ihr langes Haar fiel ihr um die Schultern und ließ sie sehr mädchenhaft erscheinen. Erst jetzt bemerkte er, dass sie wirklich erst wie 14 aussah. Beim ersten Hinsehen wirkte sie noch etwas älter. Doch die Art wie sie mit ihm sprach und ihre Wortwahl ließ eher auf ein älteres Mädchen schließen. »Menschen, die früher misshandelt worden sind, werden später selbst zu Menschen, die andere misshandeln. Kennst du diese Theorie?«

»Ja, aber was willst du mir damit sagen?«

»Vielleicht...hatte dein Bruder eine ähnliche Kindheit hinter sich...?«

»Unsinn. Er wurde immer von allen geliebt. Seimei hatte niemals Probleme.«

»Meinst du?«

Serena klang so, als wüsste sie mehr als sie zugeben wolle. Und das störte Ritsuka.

Was bildete sich dieses Mädchen nur ein? Sie kannte Seimei doch gar nicht...oder??

»Wie gut kennst du meinen Bruder?«, fragte er misstrauisch und ging ihr langsam nach.

»Gar nicht.«

»Aha. Und warum glaubst du, dir eine Meinung zu ihm bilden zu können?«

»Ich kenne die Menschen, Ritsuka. Manchmal sogar besser als sie sich selbst kennen.«

»Na und?«

»Ich wollte nur damit sagen, dass ich nicht glaube, dass Seimei von Anfang an ein schlechter Mensch war.«

HA! Innerlich musste Ritsuka sich ein Lachen verkneifen...

»Ich denke, dass du noch ein wenig zu jung bist, um so erfahren sprechen zu können.«

»Das ist deine Meinung. Doch ich kann dir versichern, dass ich genügend Erfahrungen sammeln konnte, um so sicher zu sein.«

»Ach ja? Wie das?«

»Lass es mich so sagen...: Auch ich bin jemand, der andere Menschen misshandelt.«



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Jackie20
2011-04-29T11:49:27+00:00 29.04.2011 13:49
habe deine ff vor kurzen gefunden
und schon ein paar mal durch gelesen
ich finde ddas deine ff super toll geworden ist

ritsuka wird seinem bruder wirklich irgendwie
immer ähnlicher
hoffentlich wird er nicht auch so wie er

ich hoffe doch das du so schnell wie
möglich weiter schreibst
kann es kaum erwarten es weiter zu lesen
bye
Von:  Kleines-Engelschen
2010-02-27T14:29:02+00:00 27.02.2010 15:29
ich habe lange nicht mehr gelesen, aber mich oft an deine ff erinnert.. deine letzten kapis sind echt wahnsinnig gut und ich bin gespannt wie es weitergeht und ob und wann du weiterschreibst.
mach schnell weiter ^^ bitte ^^

greetz
Von: abgemeldet
2009-05-13T23:53:09+00:00 14.05.2009 01:53
*wortlos zu Ayako schiel*
...
Von:  Riafya
2009-05-12T14:06:03+00:00 12.05.2009 16:06
Toll!
Ich hab gerade die FF endlich fertig durchgelesen und sie gefällt mir sehr gut. ^o^
Deshalb frag ich mich auch, warum dir so wenige Kommis schreiben... na ja, jetzt bin ich ja da. XD

Das Kapitel hat mir gut gefallen, auch wenn Serena schon etwas unheimlich ist... aber ich glaube kaum, dass Aki *ihn jetzt einfach auch so nenn* Ritsuka mit ihr allein gelassen hätte, wäre sie eine Gefahr.
Und er hat Recht, er wird seinem Bruder wirklich ähnlich... hoffentlich wird er nicht genauso!

Ich freu mich schon drauf, wenn es weitergeht.
Baba,
Ayako


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