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For The Ones Who Search For Love

Bella und Edward helfen sich gegenseitig in Sachen Beziehungen, doch dann stellt sich heraus, das vieles mehr Schein als Sein ist und dass diese Entdeckung beide in eine unerwartete Richtung wirft.
von

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Zweites Inning

Sooo, sry erstmal, dass ich ganz schön unregelmäßig die verschiedenen Kapis hochlade...ich hoffe, ihr nehmt mir das nicht allzu übel...>.<...

Aber jetzt zu diesem chap (was euch hoffentlich gefällt): eine Hauptperson hat schon mal einen kleinen Gastauftritt...;D

Ich könnt euch wahrscheinlich denken, wer es ist, wenn ihr´s gelesen habt...^^
 

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Hastig löste ich mich aus seiner Umarmung, nahm ihn bei der Hand und zog ihn mit mir.

“Wenn du uns kurz entschuldigen würdest…” meinte ich zu Claire, als wir schnell an ihr vorbeiliefen und die Cafeteria verließen. Aus den Augenwinkeln sah ich Claires Gesicht, das erst verwirrt aussah und dann wissend grinste. Jedenfalls glaubte sie wahrscheinlich zu wissen, wo ich hin wollte. Meine wahren Absichten kannte sie nicht.

“Bella, warte…” protestierte Edward, doch ich ignorierte es. Erst musste ich einen Platz finden, wo uns keiner belauschen konnte. Die Flure waren jetzt größtenteils leer, da sich die meisten Schüler beim Mittagessen aufhielten.

“Wo willst du hin?” fragte er.

Als hätte jemand meine Eile gespürt, entdeckte ich plötzlich eine Besenkammer, gleich links neben mir.

“Das erklär ich dir gleich”, meinte ich, öffnete die Tür und schob ihn hinein. Mit einem kurzen Blick in den Flur vergewisserte ich mich, dass uns niemand gesehen hatte, dann schloss ich die Tür hinter mir.

“Hey, was soll da-” wollte er sagen, doch ich hielt meine Finger auf seinen Mund, um ihm zum Schweigen zu bringen. “Psst.”

Ich lauschte noch einen Augenblick, bis ich mir wirklich sicher war, dass sich niemand in der Nähe befand.

Die Tür hatte zwar ein Fenster, doch das Glas war so dick und rau strukturiert, dass man nichts erkennen konnte, sofern man die Lampe ausließ.

In der Kammer war es etwas dunkel, nur das Licht des Flures, das durch die Scheibe trat, erhellte es ein klein wenig.

“Kannst du mir bitte mal erklären, was das alles soll?” fragte er mich im gedämpften Ton und sah mich ungeduldig an.

“Hör zu… Ich… konnte eigentlich nichts dafür. Claire hatte plötzlich diese fixe Idee, als sie mich ausgefragt hat. Also sei bitte nicht sauer auf mich, ja?” flehte ich.

Sein Gesicht verriet, dass er keine Ahnung hatte, was ich meinte. Seine Ungeduld wurde größer.

“Bella…”, fing er langsam an. “Wovon redest du?”

Ich sah ihn einen Moment lang an, bevor ich sprach.

“Na ja, Claire… denkt, wir wären zusammen.” Verlegen drehte ich meinen Kopf weg und wartete auf seinen Wutausbruch.

Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis er sich endlich regte. Aus den Augenwinkeln konnte ich sehen, dass er mich völlig regungslos anstarrte, unfähig, das eben gehörte richtig zu verarbeiten.

“Wie… kommt sie darauf?” fragte er atemlos.

“Ich… hab sie gestern versetzt, als wir in dem Café waren. Und… als ich ihr erklärt hab, wo ich war… hat sie die Sache mit Mike in der Schule… und weil du mich immer abholst… zusammen gezählt… Deshalb denkt sie jetzt, dass wir miteinander gehen…” stammelte ich.

Einen Moment überlegte er, dann schüttelte er ungläubig den Kopf.

“Aber ich verstehe nicht, wie sie immer noch der Meinung sein kann… nachdem du es abgestritten hast…” überlegte er. Ich riss die Augen auf, dann wandte ich meinen Blick ab.

“Du hast es doch abgestritten, oder?” Edward sah mich eindringlich an, hoffnungsvoll auf eine positive Antwort wartend.

“Bella?” hakte er nach, als ich nicht antwortete.

Langsam wand ich mich wieder ihm zu. Hastig und kurz schüttelte ich meinen Kopf mit zusammengepressten Lippen. Ich beobachtete ihn jetzt ganz genau, um jede noch so kleine Regung in seinem erstarrten Gesicht zu erkennen.

“Edward?” fragte ich vorsichtig.

“Warum…?” Seine Stimme war monoton, als er an mir vorbeistarrte. “Warum hast du das gemacht? Warum hast du sie in dem Glauben gelassen, wir wären…”

Mitten im Satz brach er ab und sah mich plötzlich mit erschrockenem Gesicht an. “Du… Das hast du doch nicht etwa gemacht, weil du in mich… verliebt bist, oder so etwas. Ich meine, wenn das so ist, dann… tut es mir wirklich Leid. Ich…”

“Warte, nicht so voreilig, okay?” unterbrach ich ihn und grinste leicht. “Ich bin nicht in dich verliebt.”

Zwar konnte ich es nicht mit Sicherheit sagen, aber er sah ein klein wenig erleichtert aus.

“Das Ganze hat einen anderen Grund”, fuhr ich fort. Stillschweigend hörte er jetzt jedem meiner Worte ohne Unterbrechung zu.

“Um das alles zu verstehen, musst du wissen, dass einige der Freunde, die Claire immer hatte, sich meistens zuerst mit mir getroffen haben. Wie du dir sicherlich denken kannst, ist nie etwas auch nur aus einem der Dates geworden. Allerdings hat sich herausgestellt, dass Claire irgendwann angefangen hat, sich selbst für diejenigen zu interessieren. Und ich hab sie dann gewähren lassen, als die besagten Jungs aufgehört haben, sich mit mir zu treffen… Was ja eigentlich immer meine Schuld war, so tollpatschig wie ich bin…” sagte ich mehr zu mir selbst, dann sah ich Edward wieder direkt an.

“Deshalb… denke ich, dass es dieses Mal genauso werden wird.”

Meine Überzeugung geriet leicht ins Schwanken, als ich plötzlich Edwards mitleidigen Blick bemerkte.

“Was ist?” fragte ich zögernd.

“Bella…” fing er an. “Ist dir jemals der Gedanke gekommen, dass all deine Verabredungen… wahrscheinlich nur ein Vorwand waren, um an deine Freundin heranzukommen?”

Er sprach seine Worte langsam und mit Bedacht, als wollte er mich nicht verletzen. Einen Augenblick starrte ich ihn nur an, dann lächelte ich nervös.

Was er da sagte, konnte unmöglich war sein. Am Anfang hatten mir diejenigen wirklich immer ihre volle Aufmerksamkeit geschenkt. Nie gab es auch nur eine Situation, in der es anders war.

Oder etwa doch?

Wenn ich richtig darüber nachdachte, kam ich eigentlich niemals über das dritte Date hinaus. Ich war davon ausgegangen, dass es an mir lag. Dass ich diejenige war, die Schuld an den Misserfolgen war.

Ich musste zugeben, dass sich die Betroffenen immer sehr schnell auf Claires Annäherungsversuche eingelassen hatten. Auch wenn es am Ende trotzdem nichts wurde, weil sich herausstellte, dass sie für sie doch nicht die Richtigen waren.

Tatsache war, dass sich also nie wirklich jemand für mich interessiert hatte. Ich war nur eine Brücke, um den Fluss zu überqueren und ans andere Ufer zu gelangen. Eine Nebensächlichkeit, die ausgenutzt wurde, um an den Jackpot zu kommen.

Wie konnte ich mir nur jemals einbilden, jemand wollte ernsthaft etwas von mir, wenn Claire doch direkt daneben stand?

“Bella?” Edwards Stimme riss mich aus meinen Gedanken und ich schaute auf.

Sein fragender Blick wechselte sofort in Sorge und reumütig zog er seine Augenbrauen hoch. Als bereute er das eben Gesagte zutiefst.

Auf einmal zog er mich zu sich, nahm mich fest in die Arme und legte seinen Kopf auf meine Haare, während er langsam und sanft über meinen Rücken strich.

Ich hatte die Tränen nicht bemerkt, die über meine Wangen liefen, als mir klar wurde, wie wahr Edwards Worte doch waren.

Auch wenn ich im ersten Moment etwas überrascht über die plötzliche Umarmung war, so tat sie doch gerade auch mehr als gut. Dankend legte ich meine Arme ebenfalls um seinen Körper und drückte mich noch enger an ihn.

“Es tut mir Leid”, flüsterte er. “So war das nicht gemeint. Ich hatte nicht das Recht, so etwas zu behaupten.”

“Schon in Ordnung”, antwortete ich leise, um das Zittern in meiner Stimme zu unterdrücken. “Irgendwie hast du ja Recht. Ich weiß gar nicht, wie ich so blind sein konnte.”

“Mach dir bitte keine Selbstvorwürfe, ja? Und hör auch nicht auf das, was dein dahergelaufener Scheinfreund sagt.” An dieser Stelle lachte er kurz nervös. Womöglich meinte er sich selbst damit. Ich musste ebenfalls etwas lächeln, auch wenn er es nicht sah.

“Irgendwann triffst du denjenigen, der sich nur für dich alleine interessiert. Und dann wirst du gar nicht mehr an die anderen denken. Und mich wirst du dann auch ganz schnell vergessen. Das solltest du jedenfalls. Ich bin schließlich nicht besser… Vielleicht sollten wir das Ganze sogar abbrechen.”

“Das ist Blödsinn”, nuschelte ich in sein Hemd. “Dieses Mal ist es ja von vornherein geplant. Und ich hab mich damit einverstanden erklärt, da ich dir noch etwas schuldig bin.”

Ich lehnte mich etwas zurück, um ihn anzusehen und lächelte. Die Sorge in seinem Gesicht wich jetzt dem Lächeln, das er erwiderte, als er die letzten Reste der Tränen von meiner Wange wischte.

Plötzlich war eine seltsame Spannung in dem kleinen Raum zu spüren. Ich konnte mir nicht erklären, woher sie kam, doch genügend Zeit, es herauszufinden, hatte ich auch nicht, da in diesem Moment die Tür aufgerissen wurde.

Wir blinzelten der Helligkeit entgegen, die uns jetzt aus dem Flur traf und starrten überrascht in das Gesicht eines Mädchens, dessen kinnlange, schwarze Haare seltsam in alle Richtungen abstanden.

“Entschuldigung”, meinte sie fröhlich, als würde ihr die Lage, in der wir uns befanden, nichts weiter ausmachen. “Ich wollte euch nicht stören. Eigentlich hatte ich die Toilette gesucht”, erklärte sie noch, dann schlug sie die Tür wieder zu und nur das Hallen ihrer gehetzten Schritte war noch zu hören.

Einen Augenblick lang blickten Edward und ich noch wie versteinert auf die Glasscheibe. Glücklicherweise war es dunkel genug, sodass er die Röte, die mir ins Gesicht schoss, nicht sehen konnte. Das hoffte ich jedenfalls.

“Wer… war das?” fragte ich etwas verwirrt.

“Ich hab keine Ahnung”, antwortete er genauso überrascht.

Im gleichen Moment hörten wir die Schulglocke zum Ende der Mittagspause läuten. Wir lösten uns etwas verlegen voneinander und gingen hinaus.

“Was hast du jetzt?” wollte Edward wissen.

“Sport.” Ich musste laut aufstöhnen. Ich hasste dieses Unterrichtsfach. In fast jeder Stunde passierte etwas und entweder war ich selbst dann verletzt, oder einer meiner Mitschüler.

Edward grinste, als er meinen Gesichtsausdruck sah.

“Dann sehen wir uns ja”, meinte er und wollte sich bereits auf den Weg machen, doch ich hielt ihn auf. Wir hatten nie zusammen Sport. Mich wunderte sein Kommentar.

“Wie meinst du das?”

“Unser Baseball-Team hat bald ein wichtiges Spiel. Deshalb trainieren wir mehr als sonst. Normalerweise hätte ich jetzt Schluss”, antwortete er.

Ich nickte. Aus irgendeinem seltsamen Grund freute ich mich plötzlich auf die Stunde.

“Bis dann”, meinte er noch, dann lief er los.

Ich machte mich ebenfalls auf den Weg zur Umkleide und musste mich sogar etwas beeilen.

Claire war bereits umgezogen und saß auf der Bank, welche zwischen jeder Spindreihe stand. Sie musterte mich neugierig.

“Wo musstet ihr denn so schnell hin?” fragte sie, während ich meine Sportsachen anzog.

Ehrlich gesagt hatte ich keine Ahnung, was ich darauf antworten sollte. Mir etwas einfallen zu lassen, hätte ewig gedauert und selbst wenn mir sofort eine Ausrede in den Sinn gekommen wäre, hätte sie meine Lüge wahrscheinlich eh durchschaut.

“Eigentlich musst du mir nichts erklären. Ich kann es mir schon denken. Obwohl ich finde, dass ihr es vielleicht ein bisschen zu heftig angeht”, meinte sie, als ich nichts sagte.

Ich konnte sie nur fassungslos anstarren. Dass sie sich gleich so etwas vorstellte…

Wenn wir doch nur schon an dem Punkt angelangt wären, an dem meine Scheinbeziehung bereits zu Ende war und sie anfing, sich mit Edward zu treffen. Dann müsste ich mir nicht mehr ihre Theorien anhören.

“Claire…”

“Tut mir Leid. Ich weiß, dass ich mich eigentlich nicht einmischen sollte. Es ist nur, dass ich mir Sorgen mache. Ich möchte nicht, dass du wieder verletzt wirst. Ihr kennt euch noch nicht lange und dann gleich so stürmisch in eine frische Beziehung zu gehen, schadet dem Ganzen vielleicht…”

Ich legte meine Hand auf ihre Schulter, um sie zu unterbrechen.

“Deshalb sind wir nicht verschwunden. Keine Angst, wir lassen es langsam angehen. Außerdem kannst du ihn gleich mal fragen, ob er dir bei deinen Klavierstunden hilft.”

Ich hoffte, dass meine kleine Ablenkung half und sie nicht weiter nach dem Grund für unsere abrupte Flucht fragen würde. Wie es schien, hatte ich Glück. Sie ging darauf ein.

“Wieso gleich?”

“Weil er jetzt auch Sport hat. Er trainiert mit dem Team”, erklärte ich ihr.

Ich war jetzt fertig mit dem Umziehen und gemeinsam warteten wir draußen auf unseren Lehrer, der nach ein paar Minuten Verspätung endlich kam.

Wir hatten Lauftraining und wie vermutet, ging unsere Klasse zum Sportplatz, der in zwei Bereiche unterteilt war.

Der Teil, auf dem wir liefen, war von einer riesigen Bahn umrundet und gleich daneben befand sich das Baseball-Feld, welches nur durch einen hohen Zaun von unserer Seite getrennt war. Dahinter befand sich die Tribüne, auf der sich ein paar Schüler befanden und dem Training zusahen - oder den Spielern hinterher schmachteten.

Als wir dort ankamen, bemerkte Edward uns sofort und auch wenn er etwas weiter weg stand, konnte ich sehen, dass er lächelte, ehe er sich wieder dem Spiel zuwendete.

Ich hatte vorher nie darauf geachtet, doch in ihren Mannschaftsoutfits sahen die Spieler wirklich gut aus…

Zur Erwärmung mussten wir zehn Minuten auf der äußersten Bahn laufen.

Es dauerte nicht lange, da fiel mir plötzlich jemand aus dem Team ins Auge, der sich gerade in die Mitte des Baseballfeldes begab, sich dann mit dem Rücken zu uns drehte, um den Batter anzusehen und den kleinen Baseball immer wieder in die Luft warf, ehe er ruhig stehen blieb, die Arme kurz an die Brust legte, einen Ausfallschritt nach hinten machte, kräftig ausholte und den Ball mit einer unglaublichen Geschwindigkeit zu Edward warf.

Es war Tayk, der Kapitän des Teams.

Ich konnte nicht anders, während des Laufens wie gebannt auf ihn zu starren - ohne auch nur im Geringsten darauf zu achten, wohin ich lief.

“Bella!” hörte ich plötzlich Claires Stimme hinter mir schreien.

Ehe ich mich versah, spürte ich bereits die Bank - von denen mehrere am Rand standen - an meinen Schienbeinen und fiel mit voller Wucht darüber.

Claire, der Lehrer und ein paar weitere Leute kamen auf mich zu und halfen mir wieder auf, während andere in nur wenigen Metern entfernt standen und leise hinter vorgehaltener Hand kicherten.

Das Baseballteam hatte ebenfalls aufgehört zu spielen und betrachtete mich jetzt mit belustigten Blicken.

Das Ganze war mir so peinlich, dass das Blut, das mir in den Kopf schoss, meinen Kopf unnatürlich rot anlaufen ließ.

“Alles okay mit dir?” fragte mich unser Lehrer. Ein leichtes Zucken seiner Mundwinkel war zu erkennen.

Ich klopfte das Gras von meinen Knien und versuchte, wieder einigermaßen sicher zu stehen. Das Adrenalin, das im Moment des Sturzes durch meinen Körper schoss, ließ mich immer noch etwas unsicher wanken.

“Mir geht’s gut”, antwortete ich und holte tief Luft.

Ich schielte kurz zur Mannschaft herüber. Edwards Gesicht war erst ernst, dann lächelte er und Tayk…

Ja, Tayk sah mich auf eine abfällige Weise amüsiert an.

Das Herz sackte mir in die Hose. Ich würde es nie schaffen, ihn für mich zu gewinnen. Ich hatte nicht die geringste Chance bei ihm…

Für den Rest der Stunde konnte ich auf der besagten Unglücksbank sitzen bleiben. Zwar hieß es, ich sollte mich ausruhen, doch es war eher wahrscheinlich, dass sie Angst hatten, ich würde noch jemanden von den Anderen beim nächsten Mal mitreißen.

Als wir dann endlich Schluss machen konnten, hatten Edward und die anderen gerade Pause.

Unsere Klasse wollte gerade zurückgehen, da hörte ich ihn meinen Namen hinter mir rufen. Ich drehte mich um und sah, wie er auf uns zulief. Seine Teamkollegen schauten ihm neugierig hinterher.

Claire neben mir grinste. Ich warf ihr einen finsteren Blick zu, doch sie zuckte nur mit den Schultern und lächelte.

Edward kam kurz vor uns zum Stehen.

“Wartest du am Auto auf mich? Wir sind gleich fertig”, sagte er und schielte kurz zu meiner Freundin herüber.

“Ja, okay. Mach ich”, antwortete ich.

Er nickte und wollte bereits wieder zurückgehen, als mir etwas einfiel.

“Ach, Claire”, sagte ich und drehte mich zu ihr. “Edward ist übrigens einverstanden, dir Nachhilfe zu geben.”

Ich hielt meine Stimme etwas gedämpft, damit niemand meine Worte mitbekam. Schließlich durfte keiner wissen, dass er Klavier spielte.

Im ersten Moment sah sie mich verwirrt an, dann verstand sie, was ich meinte.

“Wirklich? Das wäre toll, wenn ich endlich wirklich etwas lernen könnte und nicht immer diese Möchtegernlehrer treffen müsste…”

Edward hatte sich ebenfalls wieder uns zugewandt. Als ihm auch klar wurde, wovon wir sprachen, lächelte er Claire freundlich an.

“Sag mir einfach, wann du Zeit hast und wo wir uns treffen sollen”, meinte er zu ihr.

Einen Augenblick überlegte sie.

“Wie wäre es gleich morgen?”

Edward nickte. “Um vier? Früher kann ich leider nicht, weil ich noch Training habe.”

“Vier ist okay. Wir können uns bei mir treffen. Meine Eltern haben mir gleich einen Flügel geschenkt, als ich ihnen erzählt habe, dass ich es lernen möchte.” Sie lächelte verlegen.

Hatte ich schon erwähnt, dass ihre Familie reich war?

Ihr Vater war ein angesehener Richter in Kalifornien und ihre Mutter war eine der Top-Reporterinnen des San Francisco Chronicle, der wichtigsten Zeitung der Stadt.

Normalerweise hätten ihre Eltern sie auf eine Privatschule geschickt, doch Claire bestand darauf, auf eine öffentliche zu gehen. Sie wollte nicht mit irgendwelchen reichen Schnöseln zusammen lernen. Ich war immer froh über ihren Entschluss gewesen. In ihr hatte ich eine wahre Freundin gefunden. Auch wenn sie manchmal etwas zu energisch an die Dinge ging.

“Dann bis morgen”, meinte Edward zu ihr und “Bis nachher”, zu mir, ehe er wieder zu den anderen lief.

Auf dem Weg zur Umkleide erinnerte ich mich wieder an die Sache mit Charlie heute morgen und hielt es Claire vor. Sie entschuldigte sich mehrmals und auch wenn ich eigentlich vorhatte, sie noch etwas schmoren zu lassen, so verhinderte ihr flehender Blick doch dieses Vorhaben und seufzend schüttelte ich meinen Kopf.

Ich ließ mir extra lange Zeit beim Duschen und Umziehen, bis ich schließlich die Letzte war. So müsste ich nicht allzu lange auf dem Parkplatz warten. Claire hatte sich bereits von mir verabschiedet und wünschte mir mit einem frechen Grinsen noch viel Spaß.

Als ich bei Edwards Volvo ankam, stand er selbst überraschenderweise schon dort - mit verschränkten Armen an sein Auto gelehnt.

“Wie kommt es, dass ihr doch schon so früh fertig seid?” fragte ich ihn und stieg auf der Beifahrerseite ein.

Er sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. “Waren wir nicht.”

Erst verstand ich nicht, was er meinte, doch als ich auf die digitale Uhr am Armaturenbrett sah, bemerkte ich, dass ich mehr als eine dreiviertel Stunde gebraucht hatte. Ich stöhnte auf.

“Tut mir Leid. Ich wollte dich nicht warten lassen”, entschuldigte ich mich.

“Kein Problem. Ich bin nur ein paar Minuten vor dir da gewesen.” Er lächelte.

Während er vom Parkplatz fuhr, schwiegen wir eine Weile, bis mir auffiel, dass er mich nicht direkt nach Hause brachte, sondern zu unserem Café.

“Wieso fährst du wieder hier her? Ich dachte, dass jetzt alles erledigt ist”, entgegnete ich.

“Noch nicht mal annähernd. Erstens ist nicht gewährleistet, dass das mit dem Nachhilfeunterricht auch wirklich so klappt, wie gedacht und zweitens musst du mir noch erklären, wie du dir das mit unserer Scheinbeziehung vorgestellt hast.”

Ich wusste doch, dass ich eine kleine Sache bereits aus meinen Gedanken verdrängt hatte. Jetzt wusste ich auch wieder welche.

“Stimmt.” Mehr konnte ich nicht sagen.

Edward parkte wie immer auf dem kleinen Platz vor dem Café und als wir es betraten, lächelte uns der Barkeeper bereits entgegen und begrüßte uns.

Unsere Ecke hatte er uns wie jedes Mal frei gehalten. Wir setzten uns und bekamen sofort unsere Getränke, ohne vorher überhaupt bestellt zu haben. Als er die Gläser abgestellt hatte, stand er noch kurz vor unserem Tisch und musterte uns mit einem breiten Lächeln.

Sein Starren wurde mir langsam etwas unangenehm und ich wollte mich bereits an meinen ’Freund’ wenden, als der Kellner auch schon wieder zurückging.

“Also”, fing Edward an und sah wartend zu mir.

Ich atmete kurz durch, ehe ich antwortete.

“Bis jetzt bin ich nie über das dritte Date hinaus gekommen… Meistens lag es daran, dass der Junge, mit dem ich gerade zusammen war, am Ende entweder im Krankenhaus lag, vor Scham am liebsten im Erdboden versunken wäre oder ganz einfach plötzlich das Interesse verlor, weil er mich angeblich anders eingeschätzt hätte, als geglaubt… Na ja, jetzt weiß ich ja warum…” Ich seufzte, bevor ich weiter sprach. “Kurz nachdem ich ihn dann aufgab, erzählte mir Claire immer, dass sie ihn doch ganz nett fände und ob es mir etwas ausmachen würde, wenn sie sich mit ihm trifft…”

Er hatte mir stillschweigend zugehört und ein leicht gequälter Ausdruck entstand jetzt auf seinem Gesicht.

“Ich fühl mich immer noch nicht wohl dabei, das Gleiche zu machen, wie all die anderen.”

“Ich hab dir schon mal gesagt, dass es dieses Mal völlig anders ist, okay?”

Zwar lächelte er bei meinem Einwand, doch so ganz schien es seine Augen nicht zu erreichen.

“Was ich sagen will, ist dass wir gar nicht so lange ein Paar spielen müssen. Vielleicht warten wir ein paar Klavierstunden ab, bis Claires Interesse geweckt ist und dann machst du mit mir Schluss”, fuhr ich unbeirrt fort und ignorierte seinen Versuch, etwas zu einzuwenden.

“Na schön, aber mein schlechtes Gewissen kannst du trotzdem nicht verhindern”, meinte er resigniert. Ich lächelte triumphierend.

Plötzlich fing er an zu grinsen und ich hob misstrauisch eine Augenbraue.

“Was?” fragte ich.

“Mir ist heute in Sport etwas aufgefallen.” Sein Grinsen wurde breiter und seine Augen schmal.

“Und das wäre?” hakte ich vorsichtig nach.

“Als du über die Bank gestürzt bist… Kann es sein, dass du an unserem Kapitän interessiert bist?”

Meine Wangen wurden heiß und das Blut schoss mir ins Gesicht.

Dass ihm das aufgefallen war. Konnte man mich so leicht durchschauen? War es so offensichtlich gewesen?

Hoffentlich hatte es niemand anderes mitbekommen.

“Wie… kommst du darauf?” stammelte ich.

“Das muss dir nicht peinlich sein, Bella. Wenn es wirklich so ist, dann kann ich dir doch dabei behilflich sein. Genauso wie du es bei mir bist. Und außerdem kann ich mich dann bei dir revanchieren.”

“Ich bin dir doch sowieso schon etwas schuldig. Das würde überhaupt keinen Sinn machen”, protestierte ich und konnte mich innerlich bereits ohrfeigen, denn ich hatte mein Interesse an Tayk gerade bestätigt. Edward war das natürlich auch klar.

“Eigentlich zählt das nicht richtig. Wenn ich dir mit Tayk helfe, hab ich eher das Gefühl, dass unsere Vereinbarung ausgeglichen ist.”

“Tayk sieht nicht so aus, als würde er sich mit jemandem wie mir treffen wollen.”

Was auch immer Edward vorhatte, ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie er es bewerkstelligen wollte, dass der Kapitän des Baseballteams Interesse an mir finden sollte. So wie mich Letzterer im Sport angesehen hatte, kam es mir fast unmöglich vor.

Edward schien sich von meinem skeptischen Gesichtsausdruck nicht beirren zu lassen.

“Ich bin mit ihm befreundet, also keine Sorge. Ich hab auch schon eine Idee, wie ihr euch treffen könnt”, erklärte er.

“Und die wäre?”

“Übermorgen ist ein Spiel zwischen den San Francisco Giants und den Chicago White Sox. Da ich weiß, dass Tayk es sich ansehen wird, gehen wir auch da hin. Außerdem hab ich dir ja gesagt, dass du unbedingt mal eines miterleben musst. So schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe.” Er lächelte zufrieden und war vollkommen überzeugt von seinem Plan. Im Gegensatz zu mir.

“Zu dem Zeitpunkt sind wir aber offiziell bestimmt noch ein Paar und demnach bin ich tabu”, wand ich ein.

Edward zögerte mit seiner Antwort.

“Na ja… ehrlich gesagt, sind diese Sorte Mädchen interessanter für ihn. Normalerweise mag ich diese Einstellung nicht, aber dieses Mal kommt es ganz gelegen”, druckste er etwas herum.

Eigentlich bedeutete das, dass Tayk nur etwas für zwischendurch suchte, doch die Tatsache, das ich mich viel zu sehr für ihn interessierte, verdrängte diesen Aspekt in die hinterste Ecke meines Gehirns.

Edward war sein Freund und mit seiner Hilfe konnte ich es vielleicht schaffen, Tayk ernsthaft für mich zu gewinnen. Einen Versuch war es wert.

“Dir ist klar, dass das eine kleine Zwickmühle darstellt, oder? Normalerweise müssten wir unsere Beziehung ziemlich schnell beenden, doch wenn´s um Tayk geht, müssten wir eigentlich zusammen bleiben…”

Edward schien das nicht zu beunruhigen. Er lächelte. “Wenn wir es schnell genug schaffen, ihn von deinen Werten zu überzeugen, dann ist das kein Problem, denke ich.”

Im ersten Moment war ich etwas sprachlos. Hatte er denn etwa für alles eine Lösung?

“Wir sollten los”, meinte er plötzlich, stand auf und hielt mir seine Hand hin.

Ich konnte noch nicht einmal etwas erwidern.
 

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Und wie war´s? o.o°...



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Kommentare zu diesem Kapitel (15)
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Von: abgemeldet
2008-08-16T18:48:49+00:00 16.08.2008 20:48
*schluchz* Edward hat richtig MEIN Herz gebrochen als er ganz entsezt reagierte als Bella von der beziehung erzählt hatte.... T.T
aber dennoch mochte ich die gschichte mal wiedr seeeehr ^^
Von: abgemeldet
2008-08-10T01:31:20+00:00 10.08.2008 03:31
hui ** Tolles Kapitel XD
Freu mich schon Wenn Edward Bella hilft xD
Von: abgemeldet
2008-08-02T09:52:06+00:00 02.08.2008 11:52
ach wie süß in der sportstunde
war das mädchen vom besenschrank alice??? xDDD

tolles kapi echt
Von:  kleinYugi5000
2008-07-19T17:28:06+00:00 19.07.2008 19:28
geil..ich liebe diese story...also mach schnell weida

deine Soph-chan
Von:  -Padfoot-
2008-07-17T19:30:41+00:00 17.07.2008 21:30
arrr ist das geiiiiil
ich bin chokomilk einer meinung xD die syene war unglaublich xDDD
Von:  -Padfoot-
2008-07-17T19:30:25+00:00 17.07.2008 21:30
arrr ist das geiiiiil
ich bin chokomilk einer meinung xD die syene war unglaublich xDDD
Von: abgemeldet
2008-07-16T21:28:55+00:00 16.07.2008 23:28
uff mir gefällts nicht dass zwischen claire und edward alles glatt läuft ...aber es muss sein stimmts ...erste müssen alle leiden v_v

naja auf jeden fall hat mir die stelle in der besenkammer am meisten gefallen ^^ als edward sagte dass die jungs sich nur mit ihr getroffen haben weil sie an claire rankommen wollten tat sie mir schon ziemlich leid

zum glück hat edward gemerkt dass bella auf tayk steht ...so können sie wenigstens die scheinbeziehung noch eine weile aufrecht erhalten ^^

ich hoffe claire uind edward kommen nicht zusammen

ach ja frage nebenbei : kommen eig noch andere charaktere aus dem original ( z.b emmet , jasper etc) vor ?

mal wieder hat mir das chap supergut gefallen und ich muss sagen dass ich immer mehr gefallen an dieser ff finde ^^
Von: abgemeldet
2008-07-16T18:02:46+00:00 16.07.2008 20:02
Hehe super Kapi^^
Bei der Stelle mit Alice musst ich lachen...ich stell mir das so richtig vor wie sie da reinplatzt xD

Hast mal wieder supi geschrieben, aber das is ja bei dir zu erwarten ;D
*daumen hoch*
Freu mich aufs nächste^^
Von: abgemeldet
2008-07-16T16:36:17+00:00 16.07.2008 18:36
hey echt super kapi!!
esonders der teil IN der besenkammer!!
kann es gar nicht abwarten bis zum nächsten kapitel also so schellsten wie möglich weiterschreiben.

ps:das beste was ich an deinen kapitels mag is die lägne!!=)

Von: abgemeldet
2008-07-16T14:41:03+00:00 16.07.2008 16:41
supiiii ^^
der sturz von bella war einfach genial x)
*hahaha*
jaja, bella und ihre peschstränen
komisch, dass, wenn die mit edward zusammen ist, nichts schlimmes passiert? ^^
schreib schnell weiter!!
hihi xD
Lg
Clan


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