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Of what we really are

The worst part of you is me II
von

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While the city sleeps

11. Kapitel – While the city sleeps
 

Das rote Licht des Kanals umfing Fiesoduck, während er tiefer in den Tunnel eintauchte. Er öffnete die Augen und erblickte diverse um ihn schwebende Gegenstände. Langsam glitt er durch den Durchgang, dabei aufmerksam um sich blickend. Ein leises Grausen beschlich ihn; Angst, dass er den Universalpfropfen nicht fände; doch schließlich entdeckte er ihn hinter einem herumfliegenden Tisch. Hastig schwebte er zu dem Stöpsel, umfasste ihn mit seinen Händen und versuchte ihn herauszuziehen.

Doch der Stopfen bewegte sich nicht.

Fiesoduck zog erneut ein wenig fester, der Verschluss jedoch rührte sich immer noch keinen einzigen Zentimeter. Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn, mühevoll versuchte er weiterhin den Stopfen herauszureißen, doch seine Finger glitten nur erneut erfolglos von dem glatten Plastik ab. Die Hände zu Fäusten ballend stieß Fiesoduck einen cholerischen Schrei der Verzweiflung aus und zog erneut wild an dem Universalpfropfen. Schließlich, vor Anstrengung heftig keuchend, konnte er den Verschluss herausziehen.

Es brach die Hölle los.

Der Kanal des Kontraversums verflüchtigte sich langsam, bildete einen großen Strudel, der durch die Öffnung des Universalpfropfens gezogen wurde. Fiesoduck wurde von der Strömung mitgerissen und ruderte verzweifelt mit den Armen, um ihr zu entkommen. Er wusste, dass sobald er durch die Öffnung gesogen würde alles vorbei wäre, denn hinter dieser lag nur die ewige Vergessenheit.

Fiesoduck griff in sein Cape und zog Darkwings Gaspistole hervor. Er hoffte inbrünstig, dass er trotz der heftigen Strömung treffsicher bliebe und richtete die Mündung auf den Eingang des Tunnels aus. Er schoss, traf sein Ziel, und der aus der Pistole geschossene Widerhaken verhakte sich im Rahmen des Portals. Sich am Widerhaken befestigten Seil entlang hangelnd versuchte er, dem heftigen Sog zu entkommen. Die Zeit drängte, sein Körper näherte sich bereits gefährlich nahe dem Durchlass. Zentimeter für Zentimeter zog Fiesoduck sich an dem Seil zum Ausgang. Der Wind zerrte an seinem Umhang und wehte seinen Hut hinfort, während er sich mühselig dem Torweg näherte.

Er hatte fast die Hälfte des Weges zurückgelegt, als der Strom an Stärke zunahm. Der Sog zerrte heftig an seinem Federkleid und riss stürmisch an seinem Körper, sodass das Seil seinen Händen entglitt. Schreiend flog Fiesoduck in Richtung Öffnung, schaffte es jedoch im letzten Moment, das Ende des Seils zu ergreifen. Unter Schmerzen sein Gesicht verziehend zog er sich ein weiteres Mal an diesem hoch. Doch seine Finger glitten erneut ab, seine verletzte Hand schmerzte und er ahnte, dass er sich nicht mehr lange halten konnte.

Er wusste, dass es keinen Zweck mehr hatte. Mit jeder weiteren Sekunde entglitt das Seil weiter seinen Händen.

Fiesoduck schluckte und verkrampfte seine Finger.

Er würde in ewiger Vergessenheit sterben.
 

Darkwing lief unterdessen ruhelos immer wieder um die große Torte und wartete auf Fiesoducks Rückkehr.

Er war schon viel zu lange fort.

Er nahm seinen Hut ab und knetete unruhig den lila Stoff in seinen Händen.

Es musste etwas schief gegangen sein.

Er hätte Fiesoduck niemals alleine gehen lassen dürfen, war er sich doch der Gefahren des Unternehmens bewusst gewesen. Und nun konnte er nichts weiter tun, als um diesen lächerlichen Kuchen zu laufen und auf seine Wiederkehr zu warten.

Plötzlich zersprang schallend das Fenster der Bäckerei.

Darkwing duckte sich schnell und spürte die Spliter der Scheibe auf seinen Umhang nieder regnen. Er blickte auf und starrte aus dem zerbrochenen Fenster, durch das nun ein heftiger Wind in die Backstube strömte. Er fegte seinen Hut hinfort und drückte ihn gegen die Ladentheke, während Darkwing gleichzeitig die sich im Sturm wiegenden Bäume der Allee sah.

Fiesoduck hatte es geschafft, den Universalpfropfen herauszuziehen. Fasziniert betrachtete Darkwing den sein Federkleid aufbauschenden Wirbelsturm.

Bis er mit Schrecken sah, dass die Torte sich aufzulösen begann.

Er rannte zum Portal und schlug wild mit seinen Armen um sich, als ob er so den Kuchen vom Entschwinden abhalten könnte. Seine Finger jedoch bekamen nur die abgestandene Luft des Raumes zu packen.

„NEEEIN!“, schrie er gellend und sank auf die Knie, während sich die letzten Tortenpartikel vor seinem Schnabel auflösten. Darkwing starrte fassungslos die kleine Plattform an, auf der sich eben noch der Durchgang des Portals befunden hatte.

Sanft strich ihm der nun langsam entschwindende Wind durch seine Federn. Darkwing schrie erneut aussichtslos auf und hämmerte mit seinen Fäusten verzweifelt auf den mit Splittern bedeckten Fußboden.

„Fiesoduck…nein…“, wimmerte er und schlug immer und immer wieder wie von Sinnen auf den Boden, bis seine Handballen sich blutig färbten.

Fiesoduck hatte sein Leben für Sankt Erpelsburg gegeben.

Und für ihn.

Darkwing schluchzte heiser auf und rollte sich seitlich auf den kalten Boden. Er spürte die Glasscherben unter ihm seinen Anzug durchschneidend, doch es kümmerte ihn nicht. Er lag wie betäubt dort und schloss seine tränenden, blauen Augen.

Und wünschte sich, dass Fiesoduck immer noch bei ihm wäre.
 

Schwer schleppte er sich durch die Straßen nach Hause. Darkwing wusste nicht, wie lange er dort auf dem Boden der Backstube verweilt hatte, doch der Morgengrauen nahte bereits. Der seit Monaten ständig niederprasselnde Regen hatte aufgehört auf die Erde nieder zu tropfen, doch Darkwing verfluchte es. Er wünschte, der Niederschlag würde seine Tränen hinfort waschen; wünschte, dass der Himmel mit ihm um Fiesoduck trauerte, wo er doch sein Leben für diese Welt gegeben hatte. Wie konnte nur jetzt höhnisch dort am Horizont die Sonne aufgehen und die Stadt in farbenfrohes Licht tauchen?

Darkwing fühlte sich so leer wie noch nie in seinem Leben zuvor. Durch die durchbrochene Verbindung des Kontraversums konnte er zwar nun ohne Fiesoduck weiter existieren, doch war ein Teil seiner selbst dort im Sog des Tunnels umgekommen. In all den Monaten, die er mit Fiesoduck verbracht hatte, hatte er sich so sehr an diesen griesgrämigen und missmutigen Erpel gewöhnt, dass er sich nun um ein Stück seiner selbst betrogen fühlte.

Mühsam schleppte er sich in die Einfahrt des Avian Way und sah sein Haus in der Ferne vor den weißen Wolken des Himmels aufragen.

Darkwings Blick wanderte hinauf zu dem roten Dach seines Hauses.

Unter dem Fiesoduck bis zum heutigen Tage fast ein Jahr lang gewohnt hatte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Darkflyduck
2008-04-06T21:16:08+00:00 06.04.2008 23:16
Der arme Fiesoduck hat es nicht geschafft da kann ich Darkwing Duck verstehen das er sich so hat, kannte er ihn schließlich schon lange. Ich hoffe doch das Fiesoduck wieder auftaucht und wie fühlt sich Darkwing erst.
Bitte das nächste Kapitel

Von:  LammL
2008-04-06T16:27:43+00:00 06.04.2008 18:27
Nein, bitte sag mir dass das nicht wahr ist. Fiesoduck kann nicht tot sein.

BITTE NICHT

Wie geht es weiter? Lebt Fiesoduck doch noch? Bitte lade ganz schnell das nächste Kap hoch.


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