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Herbe Schokolade und süßer Tee

Was sich neckt, das liebt sich nicht!
von

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Rotes Haar

Huhu! Hallo liebe Leser°///° Ich möchte euch warnen, um eventuelle Schocks oder Herzinfarkte zu vermeidenXD Kapitel 9 ist ein Sonderkapitel, und zwar weil sich die Erzählperspektive ändert. Dieses Kapitel wird aus Harus sicht erzählt. Also nicht schockiert sein! Ab Kapi 10 wird es dann normal weiter gehen. Und es kommt eventuell später noch ein Sonderkapitel, aber aus der Sicht jemands anderes erzählt. Und nun viel Spaß!
 

Kapitel 9: Rotes Haar
 

Angeblich war meine Mutter Schuld. An meinem Benehmen und vor allem an meinen roten Haaren. Als ich an dem regnerischen Tag, mit zerkratztem Gesicht (das ich Ryo zu verdanken hatte, diesem Arschloch) nach Hause kam waren meine Eltern schon da. Ich stocherte gerade in meinem Teller. Irgendwie konnte ich nicht in ihrer Anwesenheit ruhig essen. Normalerweise verschlinge ich alles, aber wenn mein Vater mit am Tisch sitzt, muss ich alles so klein hacken, dass es sogar Ameisen problemlos in ihren Mund legen könnten. (ich neige oft zu Übertreibungen)

„Ich hatte früher auch rote Haare.“ Sagte meine Mutter mit ihrem typischen Lächeln, welches so breit war, dass man in ihren Mundschlitz einen Teller reinschieben konnte. Ich schaute überrascht auf.

„Als ich dich kennen lernte, waren deine Haare nicht rot.“ Sagte mein Vater und Mutter lächelte wieder.

„Die Farbe vergeht, schade eigentlich, aber irgendwann verblassen rote Haare. Meine verblassten schon ganz früh. Hoffentlich hält deine Farbe länger.“, sagte sie zu mir und ich musste seufzen. Mir war es ziemlich egal, welche Farbe meine Haare hatten, solange es nicht pink oder rosa war.

„Man sagt ja, dass Menschen mit roten Haaren ziemlich frech sind.“, setzte Mutter fort. „Und ich glaube sogar selbst daran. Ich war eine Wilde.“ Ihr Gesicht drückte das nostalgische Gefühl aus, welches alle Leute ab 30 und älter kriegen, wenn sie sich an die jungen Jahre erinnern. „Ja, ich war regelrecht ein Junkie.“ Sie lachte und ich hustete los, da ein kleines Stück Essen mir in die falsche Röhre flog.

Was? Meine Mutter war ein Junkie? MEINE Mutter? Zwickt mich oder sagt es ist ein Witz oder schlagt mich ins Gesicht, wenn es nötig ist, aber lasst diese Tatsachen nicht wahr sein!

Aber es war wahr, denn so detailliert hätte sie das sonst, was sie danach erzählte, nicht wiedergeben können.

„Tja, meine Tochter kommt wohl nach mir.“ Sie lächelte wieder. Manchmal fragte ich mich, ob sie mich liebte oder nur so tat. „Oder woher würden sonst die Verletzungen kommen? Sag mir bloß nicht, du bist gefallen, das würde ich dir nicht abkaufen.“

Plötzlich dachte ich daran, dass meine Eltern nicht wussten, dass ich ein Junkie war. Ich hoffte stark, dass sie es auch jetzt nicht wussten und einfach annahmen, dass ich mich mit irgendjemandem irgendwo irgendwann geprügelt hatte und dass es eine Ausnahme war und nicht regelmäßig passierte.

„Hör auf Rumina! Es hört sich an, als ob du ihre Taten auch noch unterstützt!“

Mutter blickte meinen Vater beleidigt an. Bisher hatte er gar nicht gefragt, woher ich diese Verletzungen hatte aber das würde sicherlich noch kommen. Ich musste mir schleunigst was einfallen lassen. Eine Ausrede! Ich brauchte eine Ausrede!

Aber er fragte nicht. Ging einfach in sein Büro und fragte nicht.

Hääääää? Ist bei ihm eine Schraube geklaut worden? Oder liegt’s am Regen? Ach, eigentlich war es auch egal. Hauptsache ich war erlöst. Na ja, von Erlösung konnte man nicht sprechen, denn meine Mutter bestand plötzlich darauf, den ganzen Abend mit mir zusammen zu verbringen, Tee zu trinken, uns die Nägel zu lackieren (Nur über meine Leiche!) und entspannt zu quatschen.

Hm. Gibt es da Ausreden?

Nein! Denn meine Mutti wird man nicht so schnell los. Meine Seele schrie! Und meine Haare hingen mir leblos ins Gesicht. Ich starrte diese an und schielte dabei. Euch habe ich mein Wesen zu verdanken.
 

~*~*~//>*<\\~*~*~
 

Ja, niemand anderem als den roten Haaren. Wenn mich jemand reizt, flippe ich leicht aus. Wie nennt man diese Eigenschaft? Temperament? Ich bin sehr temperamentvoll, genau.

Es ist ja nicht so, dass ich von Natur aus ein wilder Junkie bin, der für 5 Yen jemanden umbringen würde. Manchmal versuche ich mich zusammen zu reißen, aber das Temperament gewinnt meist Oberhand, und ich sehe nur noch rot. Und daran sind meine Haare schuld. Wenn man rote Haare hat, sieht man rot. Darum sagt man auch, dass Blondinen blöd sind – weil sie alles blond oder sagen wir eher, blöd sehen. Natürlich gibt es Ausnahmen. Die gibt es immer.

Nehmen wir zum Beispiel Ryo. Er hat braune Haare ist aber im Kopf total blond. Echt! So was Blondes habe ich mein Leben lang nicht erlebt. Aber warum rede ich von dem? Weg, böse Gedanken. Je mehr ich mich mit dem abgebe, umso blöder (blonder) werde ich. Ich sollte aufpassen.

Die Länge der Haare stört mich manchmal, aber sie schneiden lassen will ich auch nicht. Wegen Kazuma.

Ich war 10 oder 11, das weiß ich auch nicht mehr genau, aber jedenfalls waren meine Haare nach der spontanen „do-it-yourself Friseur-Aktion“ (was für ein Name) wieder länger gewachsen und ich wollte sie mir wieder schneiden. Vielleicht sogar von einem Friseur, wenn ich Lust hätte.

„Machs nicht!“ Sagte er damals und lächelte mich an. Ich liebte sein Lächeln. Damals konnte ich ihn auch endlos knuddeln, weil ich doch noch ziemlich mädchenhaft war.

„Warum? Sie stören.“

„Ey, du bist schon jungenhaft genug, lass die Haare wenigstens als dein letztes Erkennungszeichen als Mädchen. Außerdem...“

„Außerdem?“ ich wickelte mir eine Strähne auf den Finger und schaute meine Haare etwas angewidert an. >Ich sollte sie mir mal wieder waschen. < Warum kann ich mich überhaupt noch an diese Kleinigkeiten erinnern? Egal.

„Außerdem stehen dir längere Haare besser.“

Ich flammte auf. Ich war wirklich noch ziemlich mädchenhaft. Inzwischen weiß ich gar nicht mehr, wie es sich anfühlt rot zu werden (außer vor Wut, aber das Gefühl ist anders). War das ein tolles Gefühl, so was von jemandem gesagt zu bekommen, den man bewunderte! Es war so, als ob man eine goldene Medaille und noch dazu Schokolade überreicht bekäme. Denn Schokolade macht Kinder glücklicher als Gold.

Jetzt ist Kazuma nicht mehr da, aber die Haare werden jedes Jahr länger. Manchmal, wenn ich im Bad stehe, nehme ich eine Schere und schneide sie einen Zentimeter kürzer – fällt ja keinem auf. Man konnte meinen ein Zentimeter bringt nichts, aber wenn ich es nicht machen würde, käme es mir so vor, als ob ich eines Tages als ein Haarmonstrum aufwachen würde (und das auch noch als rotes Haarmonstrum).

Ach ja... es wird mal Zeit meine Mähne wieder zu waschen, sonst bringt mich Nodame um. Oder noch schlimmer: sie zwingt mich dazu, etwas Pinkes zu tragen. Und das kann ich nun wirklich nicht ertragen. Da ist mir der Tod lieber!
 

~*~*~//>*<\\~*~*~
 

Als am Nächsten Morgen ein schwarzer Schopf das Klassenzimmer betrat, fühlte ich mich etwas bange, was ich nicht oft tat. Ich fragte mich, warum Karin am Tag zuvor wütend geworden war. Ich hatte wirklich keine Ahnung, war für ein Pferd sie da geritten hatte. ‚Weil er besessen von dir ist...’ Wie meinte sie das? ‚...oder so was.’ Stimmt. Das fügte sie noch hinzu. Also fand sie bestimmt einfach nicht die richtigen Worte, um das auszudrücken, was sie sagen wollte. Vielleicht sollte es so was wie: ‚Weil er scharf drauf ist, dich zu besiegen.’ sein. Ich hoffte es stark.

Karin schritt auf mich zu und an mir vorbei. War ja klar, dass sie noch sauer... Was?

Sie lief nicht vorbei sondern blieb vor meinem Tisch stehen. Auf ihrem Gesicht lag ein etwas trauriger Ausdruck. Wenn das Mädchen traurig war, konnte ich die ganze Welt umdrehen, Hauptsache sie lachte wieder.

„Kann ich dich draußen sprechen?“ fragte sie und ich nickte. Ich bekam ein schlechtes Gewissen. Was würde es bringen, die ganze Welt auf den Kopf zu stellen, wenn ich Schuld an ihrer Trauer war? Ich musste sie wieder zum Lachen bringen, also sollte ich aufpassen was ich sagte und mein Temperament in einer Truhe abschließen (in einer bombensicheren Truhe).

„Es tut mir Leid.“ Fing sie an und blickte auf den Boden. „Ich weiß nicht, was gestern los war. Ich weiß es wirklich nicht und kann mein Verhalten nicht erklären. Ich weiß nur, dass ich dich nicht anschreien hätte dürfen. Es tut mir Leid. Bist du sehr böse?“

Ich hörte ihr zu und konnte es kaum glauben. Sie entschuldigte sich? Ich dachte, ich wäre diejenige gewesen, die etwas Falsches gesagt hätte. Weil ich es gestern nicht verstanden hatte, hatte sie ja selbst gesagt: ‚Nein, du verstehst es falsch!’

Eine stille Pause brach ein, während ich die Situation realisierte. Dann fiel mir aber ein, dass wenn ich jetzt nichts sagen würde, würde Karin denken ich wäre noch sauer. Ich fuhr mir mit der Hand durch die roten Haare.

„Ist schon gut. Eigentlich bin ich diejenige, die sich entschuldigen muss. Ich vergebe dir. Vergibst du mir?“ Ich versuchte freundlich zu lächeln, was ich nicht oft tat.

Sie lächelte zurück und plötzlich schien wieder die Sonne. „Natürlich.“
 

Während des Unterrichts saß ich da (breitbeinig, wie ein Kerl) und konnte mich nicht auf die Rede des Lehrers konzentrieren. Mir hallten Karins Worte durch den Kopf: ‚Weil er von dir besessen ist...’

„...oder so was.“ Ergänzte ich laut und blickte mich sofort um: zum Glück hatte es keiner gehört. Selbstgespräche waren bei mir in letzter Zeit zu oft bemerkbar.

Was meinte sie? Irgendwie wollte ich mich nicht darum kümmern – es war Vergangenheit. Aber trotzdem saßen die Worte in meinem Kopf und krallten sich an mein Gehirn fest, damit ich sie ja nicht aus dem Kopf werfen konnte. Ich konzentrierte mich auf den Lehrer, der vorne mathematische Regeln erklärte und es gelang mir sogar, mich von den krallenden Gedanken abzulenken.
 

~*~*~//>*<\\~*~*~
 

Die Woche war auf eine Art und Weise unerträglich. Der Regen machte einem müde. Ich starrte jede Stunde aus dem Fenster oder auf Takatos Hinterkopf. Die Angst vor ihm war übrigens wiedergekommen. War ja klar, dass die friedlichen (unabhängigen) Tage nicht lange andauern würden. Mir fiel auf, dass ich ihn nie beim Namen nannte. Irgendwie war es immer nur ‚du’, wenn ich ihn ansprach. Aber eigentlich war ich deshalb froh, denn ich hätte ihn sonst bestimmt schon mehrmals Kazuma genannt. Und er hätte mich angestarrt und mich für blöd gehalten, und das wollte ich nicht. Ich wollte genauso wenig als dumm, wie als schwach bezeichnet werden. Solche „Beleidigungen“ wie Mannsweib oder Rüpel machten mir dagegen nicht das Geringste aus. Was stimmte, stimmte nun mal.
 

Aber die Stunden, die ich mir Nachdenken verbracht hatte, waren nichts im Vergleich zu den Klubstunden. Diese waren Hölle auf Erden. Es gab mehrere Gründe den Klub zu hassen.

1. Ich musste so einen blöden Yukata anziehen. Dieser war so eng, dass die Beine praktisch aneinander gepresst wurden und man nicht ordentlich laufen könnte, geschweige denn sitzen. Natürlich war Karin zufrieden, denn ich saß zum ersten Mal, seit sie mich kannte, nicht breitbeinig da (das tat ich zwar in Gegenwart meines Vaters auch nicht, aber Karin war nie dabei gewesen).

2. Japanischer Tee! Igitt! Ich mag süßen Tee, mit viel Zucker (was man von mir eigentlich nicht erwartet). Nach einer ganzen Tasse von diesem bitteren Zeug, fühlte sich mein Mund an, als ob der ganze Speichel ausgetrocknet wäre und meine Wangen und mein Zahnfleisch sich zusammen ziehen würden.

3. Verdammt, ich musste meine halbe Stunde des Alleinseins im Wald verschieben. Verflucht sei der Erfinder der Schulklubs. Ich brauchte diese halbe Stunde!!!

4. Ryo... Ich musste aufpassen, dass ich nicht wie ein Hund anfing zu knurren. Ich ignorierte ihn natürlich, aber seine Blicke ließen mich nicht in Ruhe. Seine Blicke sagten: Ich hasse dich. Und ich dachte nur: Ich hasse dich auch. Na und? Starre ich dich jetzt die ganze Zeit an?

Das schlimmste war aber, dass Karin mir bedrückt vorkam. Sie redete und lächelte weniger. Ich stellte bitter fest, dass sie ihn immer noch mochte. Zwar nicht so stark, wie früher – denn sie versuchte dagegen anzukämpfen – aber sie tat es doch, was ich nur schwer verstehen konnte.

Nein, ich konnte es doch verstehen. Vor 3 Jahren, da ging es mir genauso. Jedoch war das Objekt, das mich nicht losließ, kein Arschloch wie Ryo. Es war Kazuma und ich liebte ihn. Inzwischen war es vorbei und nur noch eine winzige Erinnerung, wie ein Nachgeschmack des bitteren japanischen Tees, der auf der Zunge blieb. Wenn ich jedoch Takato sah, flammte die Erinnerung stärker auf.

Takato sah Kazuma ähnlich –verdammt ähnlich - aber sein Charakter, war fast das Gegenteil von ihm. Takato verabscheute Gewalt, war auf eine Art düster und undurchschaubar. Auch lachte oder redete er nicht viel (wie Karin jetzt!!!).

Ich schüttelte mit meiner Mähne und konzentrierte mich auf die Bewegungen der Teezeremonie. Machten sie immer das Gleiche in diesem Klub? Wenn es so war, dann würde ich sicherlich noch vor den Ferien verrückt werden.

Als ich das Wasser in die Schale eingoss (ein paar Tropfen gingen daneben... mir egal!), merkte ich plötzlich aus dem Augenwinkel, dass sich jemand zu mir setzte, in einem dunklen Yukata. Dunkle Yukata wurden hier nur von Jungs getragen und von diesen gab es hier nur 2.

„Was willst du?“ Sprach ich zu Ryo, während ich den Tee eingoss, meinen Blick aber auf Karin gerichtet hatte, die gerade mit einem anderen Mädchen redete. Ich schaute zu lange rüber und goss plötzlich daneben. Ich unterdrückte mir einen Fluch. Ryo war schuld! Durch meine Haare, die nach vorne fielen, konnte ich zwar nicht richtig erkennen ob er es war, aber der andere Junge im Klub hatte Angst vor mir und würde sich mir nie nähern.

Er flüsterte: „Du schuldest mir einen Kampf!“ Ich rollte mit den Augen, holte ein Tuch raus und wischte über die Stelle, wo ich denn Tee verschüttet hatte. Als ich damit fertig war blickte ich ihn an. Er zuckte plötzlich zusammen, als ob er sich etwas erschreckt hätte. Ich hob eine Augenbraue und entschied mich einfach ihn zu ignorieren, indem ich meine Teezeremonie fortsetzte.

Wieder sah ich ihn nicht richtig, aber ich konnte schwören, dass sich sein Gesicht zu einer wütenden Grimasse verzogen hatte. Ich blickte nach vorn und sah, dass Karin in unsere Richtung schaute, mit einem Ausdruck von Trauer und Gleichgültigkeit (ich weiß nicht, wie beides gleichzeitig gehen soll, aber sie schaute wirklich so).

Dann redete Ryo wieder: „Ich lass dich nicht in Ruhe, bevor der Kampf entschieden wird.“ Ich drehte mich wieder um und setzte ein strahlendes Lächeln auf. „Ryo-kun, (wah, ist ja ekelhaft ihn so zu nennen), ich bin hier ebenfalls neu. Wenn du Fragen hast, richte dich an Klubchef Hiyaki (den anderen Jungen im Klub).“

Er schaute wütend, stand auf und schritt davon. Diesmal war es sogar leicht ihn los zu werden. Karin wurde danach noch stiller und ich biss mir auf die Lippen (die sogenannten Gewissensbisse waren das). Ich und Ryo hatten uns doch nicht gestritten, warum war sie also so mies drauf? Ich wollte sie nicht darauf ansprechen. Es war einfach nicht der richtige Zeitpunkt. Irgendwann würde sie mir selbst sagen, was sie störte.
 

Und mich störte, dass Takato immer wie aus dem Nichts auftauchte. Ich schritt gerade auf dem Schulkorridor, zu den Schließfächern um meine Sachen rauszuholen, als er neben mir auftauchte und mich wieder anstarrte, während er mein Tempo mithielt. Auf seinen Lippen lag kein Lächeln und sein Ausdruck war so undurchschaubar, wie nie zuvor. Ich versuchte seinen durchdringenden Blicken auszuweichen, plötzlich fühlte ich mich unsicher.

„Ich habe gehört, du gehst jetzt in den Teeklub.“ Er fragte und ich nickte nur, da sich meine Kehle plötzlich trocken anfühlte. Vielleicht immer noch wegen dem Tee.

„Zieht ihr da Yukatas an?“ Ich schaute ihn nicht an, aber aus seinem Ton konnte ich herauslesen, dass er lächelte und plötzlich lief er ein Stückchen näher an mir.

„Nein, wir ziehen Supermankostüme an und die Jungs Samurairüstungen.“ Ich versuchte sarkastisch zu klingen und das gelang mir sogar. Ich schaute nach draußen, als er wieder sprach.

„Du klingst genervt.“

Das war ich in einer gewissen Weise.

„Wirklich?“ Mein Blick wanderte irgendwo zwischen der Tanne und der anderen Tanne draußen. Die Tannen waren nass. Und er rückte noch ein Stückchen näher. Meine Angst stieg, aber die Nähe gefiel mir auch.

„Ja.“ Seine Stimme hörte sich jetzt ganz nah an. Ich blieb stehen, mein Blick immer noch nach draußen gerichtet. Er blieb ebenfalls stehen. Ganz nah. Zu nah.

Ich blickte hoch und als ich auf seine Augen traf, hätte ich ihn beinahe Kazuma genannt. Er nahm eine meiner roten Haarsträhnen. „Sie kräuseln sich etwas, deine Haare.“ Er sprach leise und seine Stimme drängte in mein Ohr, so tief, dass man es kaum verstehen konnte. „Es regnet ja auch. Würdest du bitte weggucken? Ich kann deine Augen nicht ertragen.“ Er lachte leicht. „Das ist komisch, ich habe gerade dasselbe sagen wollen.“

Nun lächelte auch ich, aber weil ich etwas empört über seine Aussage war. Dann schau weg und starr mich nicht so an! Jedoch ließ die Angst, die meine Kehle austrocknete (oder war es doch der Tee?) nicht zu, dass ich diesen Satz aussprach. Mir fiel plötzlich ein, dass Kazuma schon mal so etwas Ähnliches gesagt hatte.

„Bist du ein Stalker?“ fragte ich ihn und wusste selbst nicht, woher diese Frage kam. Er schaute etwas überrascht und im nächsten Augenblick lächelte er wieder. Aber das Lächeln hatte etwas Sarkastisches an sich.

„Warum? Hast du etwa Angst vor mir?“

„Etwas.“ Ich untertrieb. „Aber da gibt es noch etwas anderes, was mich stört.“

„Was denn?“ Er stand etwa 20 cm von mir entfernt, aber trotzdem konnte ich seinen Atem spüren, da er seinen Kopf etwas gebeugt hatte. Meine Augen konnte ich immer noch nicht von seinen losreisen. Die Angst wurde stärker, je länger ich ihn anschaute. >Guck weg! < dachte ich und wusste selbst nicht, ob ich mich oder ihn damit meinte. Eigentlich war es auch egal, Hauptsache der Blickkontakt würde abbrechen.

Aber du willst gar nicht wegschauen Flüsterte mir eine innere Stimme zu.

„Das sag ich dir nicht.“

Dann machte er einen Schritt nach vorn und meine Angst wandelte sich in Panik um. Instinktiv schritt ich zurück.

„Warum nicht?“ Noch ein schritt auf mich zu. Was hatte er vor? Ich wollte rennen, aber ich durfte nicht – das wäre feige.

„Weil du es bist.“

Er packte mich am Arm und zog mich näher an sich. Was hatte er vor? Was hatte er vor? WAS HATTE ER VOR?

„Eben weil ich es bin, kannst du es mir sagen.“

5cm, und 4 mm war jetzt die Entfernung zwischen unseren Gesichtern. Und wurde kleiner und kleiner: „Nein“ sagte ich und schnappte nach Luft. „Das kann ich nicht.“ Dann hörte die Entfernung auf zu schrumpfen und er hielt inne. In diesem Augenblick war ich mir sicher, dass er meine Angst riechen konnte. Verdammter Stalker!

Er drehte seinen Kopf nach Links und grinste. Da war jemand.

Ich schaute ebenfalls in die Richtung, war froh dass der Augenkontakt endlich gebrochen wurde.

Es war Ryo.

Nein! Verdammt! Das hieß, dass ich ihm dankbar sein sollte, dass er aufgetaucht war. Es hätte jemand anderes sein sollen, aber nicht er.

Er stand an die Wand gelehnt und sein Ausdruck war gleichgültig. Seine Hände lagen in den Hosentaschen und wenn ich mich nicht getäuscht hätte, konnte man an den Konturen erkennen, dass diese zu Fäusten geballt waren. Stille brach ein und keiner sagte etwas. Dann drehte sich Ryo um und schritt davon, anscheinend in die Richtung aus der er gekommen war. Ich war etwas verwundert aber auch erleichtert. Takato ließ mich los.

„Tut mir Leid.“

„Was denn?“ fragte ich, aber irgendwie wusste ich, was er meinte.

„Dass ich dir Angst einjage.“ Er ließ seine Hände in die Hosentasche wandern und setzte dann fort: „Aber bei dir kann ich nicht anders. Es macht mir Spaß.“

„Mir Angst einzujagen?“ ich wurde wütend. Er machte sich lustig über mich. Schon wieder.

„Nein, dich zu ärgern. Ich kann nichts dagegen tun, mein Körper handelt von selbst.“

Ich lachte zynisch. Sollte das ein Witz sein? War der Junge immer noch nicht aus der Pubertät raus?

„Ach so ist das.“ Sagte ich und klang wieder sarkastisch. Ich war wütend. Er sollte froh sein, dass er kein Ryo war, dieser hätte schon längst Schläge gekriegt.

Er betrachtete mich mit seinen rabenschwarzen Augen und ich verspürte den Wunsch von hier wegzugehen. „Vielleicht liegt es an deinen roten Haaren.“ Sagte er so leise, dass ich es noch gerade so verstanden hatte.

„Ja. Meine Haare sind Schuld.“ ich verzog mein Gesicht und meine Augen wurden zu Schlitzen. „Das ergibt auch Sinn. Mein Haare sind sowieso an allem Schuld.“

Auf seinen Lippen tauchte ein Lächeln auf, er schritt wieder auf mich zu und ich schreckte zusammen. Seine Lippen kamen an mein Ohr, ich hörte sein Atem, sowie ich seinen Herzschlag hörte. Hm? Wie ist das möglich?

„Soll ich? Soll ich nicht?“ fragte er und ich wusste nicht ob er mich oder sich selbst fragte. Vorsichtshalber antwortete ich: „Nein, du sollst nicht.“ Obwohl ich gar nicht wusste, was er meinte.

„Okay.“ Sagte er wieder leise, blieb noch eine Zeit lang nah an mir stehen und ging dann endgültig weg.

Mir dagegen fiel das Weggehen schwer. Ich stand erstarrt da, war froh, dass er mir nichts angetan hatte, obwohl ich nicht wusste, was er mir überhaupt antun wollte (Soll ich? Soll ich nicht?).

Ich blinzelte und auf einmal schien meine Starre zu verschwinden. Ich kettete den Takato, der in meinem Geist lauerte zusammen, und sperrte ihn in eine Kammer weg. Bleib da drin und stör mich nicht! Ich will meine Gedanken nicht an dich verschwenden.

Plötzlich fiel mir auf, dass mein Herz raste. Der Herzschlag den ich vorhin gehört hatte, war gar nicht Takatos sondern mein eigener gewesen.

Ich kam mir dumm vor.

Dumm. Dumm. So schrecklich dumm.
 

~*~*~//>*<\\~*~*~
 

Der restliche Tag war besser, obwohl ich darauf vorbereitet war, dass dieser grässlich werden würde. Und später am Abend, tauchte sogar die Sonne hinter den Wolken auf. Das war die perfekte Gelegenheit, einen bestimmten Laden zu besuchen.

Es war ein Laden auf einer Straße in der Vorstadt von Tokio. Eins von dieser Art, an dem man täglich vorbeiläuft und kaum bemerkt. Ab und zu fragt man sich, ob dieser Laden überhaupt Kundschaft hat und ob der Laden Gewinn macht, denn egal ob man vorbeiläuft oder drin ist, es ist kaum jemand da. Aber die Läden halten sich noch jahrelang, also müssen sie Kundschaft haben. Das erleichtert einem das Herz. Ich liebe solche kleinen Läden und dieser gehörte meinem Opa. Es war ein Blumenladen. Meine Eltern versuchten meinen Opa zu überreden, den Laden in die Stadtmitte zu verlegen, denn dort würde er sicherlich mehr Gewinn machen. Aber er blieb stur, und ich war ihm dankbar. Er hatte hier sein Leben lang gearbeitet, und ich erinnerte mich an viele hier verbrachte Stunden. Das Dach war aus roten Ziegeln, im Stil, der eher für Europa typisch war. Die Wände waren weiß, und die Fensterrahmen in hellem blau gestrichen. Es hatte etwas Idyllisches an sich. Innen gab es Blumen ohne Ende, und die Holzoptik machte das ganze gemütlich. Eine Bank stand in der Ecke. Ich liebte es früher dort zu sitzen und mir Ninjageschichten reinzuziehen. Jetzt saß ich auch dort und sah meinem Opa beim Blumengießen zu. Als er fertig war setzte er sich zu mir. Es war schon nach Ladenschluss, aber ich wusste, dass er länger im Laden blieb.

„Du warst aber schon lang nicht mehr hier.“ Sagte er und sein Gesicht, der von Falten geprägt wurde, kam mir plötzlich so alt und einsam vor, dass mein Herz sich zusammenzog.

„Ja, ich sollte dich öfter besuchen. Ich liebe es hier.“

Wir unterhielten uns über alles neue, was passiert war. Mein Großvater versteckte es zwar, aber ich war mir ziemlich sicher, dass er wusste, dass ich ein Junkie war. Einer mit einer Bleistange und einer Maske auf dem Gesicht.

„Sag, Haru-chan, hatte Kazuma-kun vielleicht einen Bruder?“ Ich und Kazuma waren hier oft und halfen meinem Opa bei der Arbeit. Aber der Laden hatte diesen schwarzen Schopf schon seit 3 Jahren nicht gesehen, genauso wie ich.

Ich schüttelte mit dem Kopf: „Nein, nur eine kleine Schwester.“ (und diese war tot)

„Hm.“ Er schien zu überlegen. „Willst du einen Tee?“

„Ja, einen mit viel Zucker, bitte.“

Er ging zu der Theke und verschwand hinter der hölzernen Tür, die sich direkt hinter der Kasse befand. Währenddessen starrte ich auf die Kuckucksuhr und plötzlich fing diese an zu läuten, obwohl es keine volle Stunde war. Ein Kuckuck sprang hinaus, verschwand wieder, sprang wieder hinaus und setzte sein Aufgabe fort, bis er 8 mal „ku-kuck“ sang. Die Uhr lief noch nie richtig, und dafür mochte ich sie: Richtig schrie ich als Kind. Setz deinen Willen durch. Wenn du denkst es ist acht Uhr, dann ist es acht Uhr! Lass dir von niemandem ihre Meinung aufbinden!

Mein Opa tauchte wieder auf, mit 2 Tassen Tee. Der Dampf stieg hoch in meine Nase, kitzelte etwas und ich musste unwillkürlich lächeln.

„Warum hast du vorhin gefragt, ob Kazuma einen Bruder hatte?“

„Vor kurzem war hier ein Junge. Schwarze Haare, dunkle Augen. Er sah Kazuma ziemlich ähnlich. Ich fragte ihn, ob er einen gewissen Kazuma kannte, aber er verneinte.“ Er nahm einen Schluck vom Tee. Ich war mir sicher er hatte Honig drin, so wie immer. „War ein freundlicher Bursche. Hat gefragt wie das Geschäft so läuft.“

Ich überlegte, ob es Takato sein könnte. Aber es gab zig Leute in Tokio, die Kazuma ähnlich sahen.

Aber nicht so ähnlich schien mir jemand zuzuflüstern, aber ich ignorierte komische Stimmen. Wenn man anfangen würde, auf diese zu hören, drohte einem der Wahnsinn und ein Privatzimmer in der Klapse.

Als ich aus dem Laden ging, fielen schon wieder Tropfen vom Himmel. Ich packte meinen Regenschirm aus und machte mich auf dem Weg nachhause. Jedoch musste ich aufpassen, dass meine Füße nicht von selbst eine andere Richtung einschlugen, zu einem bestimmten verlassenen Haus. Ich hatte dort nichts verloren.

Mir fielen meine Haare auf, die sich wirklich kräuselten, auf eine fast bestialische Weise. Mir war es egal. Meine Haare würden es mir vielleicht übel nehmen, aber ich scherte mich nicht viel um sie (außer der Länge). Und dann dachte ich wieder an Takato (dieser muss aus der Kammer und den Ketten entwischt sein). Was hatte er heute vor, als er mir näher kam? Mir wurde plötzlich warm, obwohl die Luft durch den Regen ziemlich kühl war. Ich hatte Takatos Gesicht vor meinen Augen. Oder war es Kazumas? Ich legte mir eine Hand vors Gesicht. Ich wusste nicht, was ich dagegen tun konnte, Takato als ein Ersatz, als eine Art Wiedergeburt Kazumas zu sehen.

Und dann durchfuhr mich ein Blitz, obwohl der Regen ruhig war und es überhaupt nicht gedonnert oder geblitzt hatte.

>Wenn es so weitergeht... < dachte ich und hatte Angst den Gedanken zu Ende auszusprechen. >Wenn es so weitergeht, werde ich mich in ihn...< Mir wurde speiübel. Liebe war nichts für mich. Sagen wir, Liebe war nichts für rothaarige Biester, wie mich. Ich wollte nicht. Ich wollte nicht wieder verliebt sein. Das Gefühl war für mich inzwischen zu etwas Abstoßenden geworden. Ich wollte nicht wieder abhängig sein.

Allein der Gedanke daran, wieder verliebt zu sein, jagte mir Angst ein. Und diese war viel größer, als die, die ich vor Takato hatte. Und dann fiel mir ein, dass ich vielleicht aus diesem Grund vor ihm Angst hatte. Weil ich mich in ihn verlieben konnte. Nein! Das durfte ich nicht zulassen. Es war Bewunderung und mehr nicht. Mehr durfte es einfach nicht werden. Ich hob meine linke Hand und sah auf den Handrücken. Wenn man genau hinschaute, erkannte man eine kleine Narbe in Form eines Kreuzes. Dieses Kreuz sollte mich an etwas erinnern. Ich hatte es mir vor 3 Jahren eingeritzt und dieses wurde wieder gebraucht. Manche malten sich ein Kreuz auf die Hand, um bestimmte Sachen nicht zu vergessen: Obst zu kaufen, eine Bekannte anzurufen. Mich sollte er daran erinnern, nicht wieder zu lieben. Warum es nicht gemalt war? Weil ein gemaltes schnell verschwindet, meins sollte aber ewig halten. Ebenso hätte ich mir eins tätowieren lassen können.

Und plötzlich wurde mir leichter ums Herz. Das Kreuz zu sehen tat gut und ich war mir jetzt sicher, dass ich nicht lieben würde. Zumindest nicht so, wie ich Kazuma geliebt hatte.

„Ich sollte ihn ignorieren.“ Sagte ich leise. Genauso wie Ryo, sollte ich auch Takato ignorieren. Das würde ich schon schaffen. Dessen war ich mir sicher.
 

Zu sicher, wie es sich später herausstellte.
 

~*~*~//>*<\\~*~*~
 

Als der Juli einbrach, wurde Nodame hartnäckiger.

„Wir machen gar keine Fortschritte, meinst du nicht?“ ihr Blick war durchdringend und unerschütterlich. Wo ich ihr so in die Augen sah, war ich mir sicher, dass sie Kontaktlinsen trug. Dieses Pink oder Rosa war zu unnatürlich um echt zu sein. Und ob das nun komisch klingt oder nicht: es gäbe keine passendere Farbe für Nodames Augen.

„Nodame hat recht.“ Gab Karin von sich und biss ein Stück vom Reisbällchen ab. Ich folgte ihr in dieser Bewegung mit meinen Augen und überlegte.

„Haru“, sprach Nodame wieder und zwang mich dazu, sie anzusehen. „Unser Ziel ist es, dich um 180° zu drehen. Oder mindestens 90°, das würde auch reichen.“ Ihr Blick wurde verzweifelt. „Aber unsere Fortschritte betragen maximal 10° und das kommt nur davon, dass du jetzt weißt, wie man sich als Lady benimmt. Aber Haru...“ sie legte mit ihre Hände auf die Schultern und blickte mich ganz verzweifelt und ernst an, als ob das was sie jetzt als nächstes sagen würde, von größter Bedeutung sein würde. „... du musst das Wissen auch anwenden. Von bloßem Wissen, werden es nie mehr als 10° sein, verstehst du?“

„Ja.“ Antwortete ich. Und tief in mir drin tauchte ein winziger Funke vom schlechten Gewissen auf. Ich kippte Wasser darüber, und schon verschwand der Funke.

„In einem Monat gehen die Sommerferien los. Bis dahin sollten wir dich um die restlichen 170° gedreht haben.“

„Ich dachte 90 reichen auch.“ Erwiderte ich.

„Nein, das nehme ich zurück. Damit gebe ich mich nicht zufrieden. Ich will die Sache perfekt durchziehen. Weißt du was ich einmal werden will?“

„Was?“ fragte Karin, die unserer Konversation bisher nur beiläufig zugehört hatte. An ihrer Backe klebte ein Korn reis, ich wies sie darauf hin.

„Genau das.“ Sagte Nodame und lächelte. Anscheinend dachte sie, dass wir wussten, was sie meinte. Aber das taten wir nicht.

„Was das?“

„Na das! Eine Mode- und Stilberaterin. Hilflosen Frauen dazu verhelfen zu richtigen Ladys zu werden.“

Sollte das heißen, ich war hilflos? Ich dachte ich würde lachen, aber ich blieb ernst.

„Aha.“ Setzte Karin an. „Gibt es so einen Job überhaupt? Wie würde der Beruf dann überhaupt heißen?“

„Natürlich geht es nicht sofort nach dem Schulabschluss. Erst werde ich ein Make-up-Artist, und dann, wenn ich abhängig genug bin, werde ich zur „Nodame - die Mode- und Stilberaterin“ oder so, den genaueren Namen muss ich mir noch überlegen. Es soll peppig und süß und stilvoll sein.“

Ich hörte ihr zu und überlegte über viele Sachen. Erstens: Nodame – die Mode- und Stilberaterin klang ganz und gar nicht stilvoll. Und zweitens: sie hatte Recht in dem Punkt, dass ich die Regeln endlich einsetzten musste, denn 10° Fortschritt waren nicht einmal sichtbar.

Aber es hatte mich gewundert, dass Nodame schon richtige Pläne für ihre Zukunft hatte. Es würde schwierig werden, aber vielleicht würde sie es schaffen, diese durchzusetzen. Ich schaute zu Karin und merkte, dass diese genauso überlegte. Sie hatte auch noch keine Pläne. Und falls doch, dann hatte sie mir nie etwas von diesen erzählt.

Ich stand rasch auf und lenkte damit die Aufmerksamkeit meiner beiden Freundinnen auf mich.

„Okay, um dir zu zeigen, dass sich die Mühe gelohnt hat, werde ich mich wie eine Lady benehmen, aber erst müsst ihr beide mich umstylen. Denn mein Aussehen und das „Lady-Benehmen“ passen zueinander wie pink und grün (ich fand die Kombination wirklich grässlich).“

Nodame lächelte mich an: „Deine Launen sind ziemlich wechselhaft.“

„Das liegt an meiner Mutter.“ Erwiderte ich. Nodame nahm sicher an, dass meine Mutter genauso launig war wie ich, aber diese Tatsache meinte ich nicht. Meine Mutter war hauptsächlich fröhlich und kaum schlecht gelaunt. Eigentlich hätte ich sagen sollen, dass es an meinen roten Haaren lag, und meine Mutter war für diese verantwortlich und dadurch auch für meine Launen. Aber der Satz wäre lang geworden. Und ich mag lange Sätze nicht. Ob das auch an meinen roten Haaren liegt?
 

~*~*~//>*<\\~*~*~
 

Kazuma sagte er liebte meine Haare, ich liebte Kazuma und damit alles was er liebte. Hieß das, dass ich meine roten Haare liebte? Vielleicht. Jetzt jedenfalls nicht mehr. Ich hasste sie, da sie mein Temperament auf das äußerste trieben und mir eine rote Brille aufsetzen. Manche Menschen tragen rosarote Brillen und ich einfach nur rote. Ich sehe alles rot, rot, rot.

Vielleicht lasse ich meine Haare rosa färben und sehe alles rosa...
 

Nein, lieber nicht. Dann erblinde ich ja. Und rot zu sehen ist besser als gar nichts zu sehen.

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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von: abgemeldet
2009-02-08T10:54:26+00:00 08.02.2009 11:54
Das Chappi ist mal lustig...eine andere Weise...und deswegen interessant...ich fands echt gut...hat mir in den Ferien einen Abend versüßt.
Hoffe, dass es bald weitergeht....ich hab schon so eine Vermutung wies weiter geht...aber die behalt ich für mich.....freu mich schon, wenn ich sehe ob ich recht habe (bzw. lese).

Lg
Von: abgemeldet
2009-02-03T17:30:45+00:00 03.02.2009 18:30
Boa ENNNNNNNNDDDLLLIIIIIIIIIIIIIIICCCCCCCCCCCCCCCCh :D
endlich gehts weiter ich liebe diese Geschichte =)
*freu*
Von:  Naomi9
2009-01-31T12:28:03+00:00 31.01.2009 13:28
Ich finde es unglaublich, wie du aus Harus Ich-Form heraus schreibst! Es ist sehr eindrucksvoll und gibt einem einen gewissen Einblick! Ich hatte das Gefühl richtig bei ihr mit zufühlen. Ich war genervt, als Ryo Haru ansprach, bekam einen trockenen Geschmack im Mund vom Tee, bekam Angst als Takato so nahe kam und sehnte mich nach Kazuma. Eine ganze Farbpallete von Gefühlen, die ich durch das Kapitel jetzt durchlebt hab, also! *lach*
Ich glaube Ryo war eifersüchtig! *lach* Er hat irgendwas niedliches. Ich konnte mir die Szene so genau vorstellen, als Takato immer näher kam und plötzlich Ryo da stand! Oh Gott! Hatte richtiges Herzklopfen!^^
Ich wäre sicherlich ein Kunde von Harus Opa. Nur damit der kleine Laden am Leben bleibt würde ich jede Woche einen Blumenstrauss kaufen. Ich stelle ihn mir als netten alten Mann vor.^^
Ob Haru sich wohl an ihr Kreuz-Versprechen halte kann? Und ob sie die restlichen 170° jetzt auch noch bekommt? Ich bin auf jeden Fall gespannt und wieder mit dabei, wenn es weiter geht!^^
Vielen Dank, für das tolle Kapitel!
Von:  -fluffi-
2009-01-30T11:12:20+00:00 30.01.2009 12:12
*hinsetz*
woaaa gaaaailll!
Das warten hat sich gelonht ^^
ich find die story immer interessanter =)
ich bin gepsannt wies weiter geht...
das mit dem kreuz is ja shcon echt krass
langsam tut mir haru echt leid.. 0jeee...
naja ich freu mich schon voll auf dein nächstes kapi
das sicher noch genjaler wird

*knuddeel*
deine kago
Von:  sugar_star
2009-01-29T22:18:08+00:00 29.01.2009 23:18
keine beschwerede, aba ich find des echt toll! so des ganze aus harus sicht! könnts meinet wegen ruhig häufiger geben!!!

un lass dir ruhig zeit. dann werdens nämlich immer so schön lange pitel, was ich au echt super finde un du meinen respekt hast. ich krieg solange nicht hin.

leider muss ich sagen, dass ich immer ein bisschen verwirrt bin, so dass ich mich immer wundere takato und kazuma versteh! ich wär dir echt dankbar, wenn du mich da ma aufklären könntest!!!

ansonsten wieder ein gelungenes pitel. freu mich aufs nächste!
lg sugar
Von: abgemeldet
2009-01-29T10:34:19+00:00 29.01.2009 11:34
hehe, daran dass es so lange gedauert hat war ich schuld!!! tut mir leid .___.""

aaalso, jetz kommt mal meine reaktion auf das kapi. ich war am anfang ja wirklich verwirrt, als plötzlich alles in ich-form geschrieben war. aba mit der zeit war es doch interessant. haru ist gar nicht soo männlich in ihrem inneren. in ihr steckt eigentlich noch ein richtiges mädchen. es hat mich sehr überrascht dass sie sich jetz doch total auf die "umwandlungskur" von nodame und karin einlässt. ich finds schade. sie soll so bleiben wie sie ist!!!! und ryo.. iwas hat er. ich liebe es wie er ist.
aber muss er immer mit dem blöden "du schuldest mir einen kampf" kommen??? das nervt schön langsam. wie lange wollen die noch kämpfen??? einen richtigen gewinner gibts eh nie >.<
und harus opa is ja voll niedlich. der sollte öfter vorkommen!!! aber da fällt einem auf wie viel haru eigentlich um die ohren hat!!! also da ist kazuma und ihre vergangenheit, jetzt taktato der sie gründlich verwirrt, ihre "gang" mit der sie meiner meinung nach viel zu wenig rumhängt, karin, nodame und ihre umwandlungskur, ihre halbe stunde, ryo, ihre familie, schule und jetz auch noch der teeclub.
naja, ich würd das alles nicht in meinen tag stecken können ohne durchzudrehenXDDDD
also, ich verspreche ehrlich, das nächste kapi mach ich schneller!!! du musst mirs nur no schicken^__^""
Von:  il_gelato
2009-01-28T16:34:08+00:00 28.01.2009 17:34
Beschwerde: Es hat viel zu lange gedauert!!!!!

ABER: Es ist interessant mal in Harus Innere zu schauen. Und lustig!

Schreib bald weiter, bin gespannt, ob sie sich richtig in Takato verliebt oder vielleicht doch eine gewisse Affinität zu Ryo entwickelt...


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