lachen und weinen
sooo das 12. Kapi ^^
hoffe es gefällt euch
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Kapitel 12:
Den ganzen nächsten Tag war ich total aufgeregt. Ich freute mich auf den Abend. Matt und ich würden zusammen zur Silvesterfeier gehen. Aber irgendwie hatte ich auch die ganze Zeit ein mulmiges Gefühl dabei. Was würden nur alle dazu sagen, dass ich mit Matt zu dem Fest kam? Komisch gucken und tuscheln würden sie auf jeden Fall. Matt war… ja, er wäre einfach genau das perfekte Lästeropfer für das Dorf. Schon alleine sein Auftreten und sein Kleidungsstil fielen auf und hoben sich von den Dorfbewohnern ab.
Ich seufzte und spielte mit meiner rechten Hand im Wasser. Fast schon eine geschlagene Stunde saß ich in der Wanne und badete. Meine Finger wurden langsam schrumpelig und der ganze Schaum hatte sich schon aufgelöst.
„Anton! Jetzt mach endlich auf. Ich muss auch noch ins Bad!“, quiekte von draußen die hohe Stimme meiner kleinen Schwester.
„Nur noch ne viertel Stunde!“
„Nein, jetzt! In einer halben Stunde kommt Anna und holt mich zum Fest ab!“
Sie rüttelte an der Klinke. Zum Glück hatte ich abgeschlossen. Ich grinste in mich hinein. Jetzt konnte sie machen, was sie wollte. Die Tür würde sie nicht aufbekommen.
„Anton!!!“
Ihre Stimme wurde quengelig. Ich verdrehte die Augen. Meine Schwester konnte schon nerven. Dabei war sie doch erst 10!
„Daniela, jetzt halt deine Klappe. Jeder Versuch von dir, dich schöner zu machen, wird eh scheitern, also ist es auch egal ob du 10 Minuten mehr im Bad hast oder nicht.“
Das Rütteln an der Tür hörte auf, dafür setzte ein lautes Geschrei ein. Erschrocken hielt ich mir die Ohren zu.
„MAMA!!! Anton hat mich beleidigt, außerdem lässt er mich nicht ins Bad.“
Genervt verdrehte ich die Augen, als ich dann tatsächlich die Stimme meiner Mutter hörte.
„Was ist denn mein Mäuschen?“
„Er lässt mich nicht ins Bad!“
„Anton?“
„Ja Mama“, knurrte ich.
„Warum lässt du Daniela nicht rein?“
„Weil ich bade“, antwortete ich patzig.
„Aber ich muss gleich los!“, kreischte Daniela weiter.
„Ganz ruhig meine Süße.“
Wahrscheinlich nahm meine Mutter sie gerade in den Arm. Ich hätte kotzen können. Irgendwie war meine Abneigung gegen meine Mutter und ihr heuchlerisches Getue noch größer geworden, seit Matt da war.
„Anton, du könntest deine Schwester wirklich rein lassen. Du musst doch erst in drei Stunden los. Ich verstehe sowieso nicht, warum du dich so herausputzt. Das ist doch sonst nicht deine Art.“
„Na und.“
„Ich glaube nicht, dass Klaudia so einen Wert darauf legt, dass du dich schön machst. Sie mag dich auch so.“
Klaudia? Wie kam sie denn jetzt auf Klaudia?
„Hä, wieso denn Klaudia? Ich mach mich für gar niemanden schön.“
Gut… das war jetzt gelogen, aber für Klaudia putzte ich mich sicher nicht so heraus.
„Jetzt tu doch nicht so. Ich weiß doch, dass du sie magst. Sonst würdet ihr doch nicht schon das ganze Wochenende aufeinander kleben.“
„Wir kleben nicht aufeinander!“
Was hatte meine Mutter denn da jetzt falsch verstanden? Und zu allem Überfluss begann meine Schwester auch noch draußen zu kichern. Ehe noch jemand was sagen konnte, erhob ich mich aus der Wanne.
„Ich mach ihr ja schon auf“, brummte ich, nahm mir mein Handtuch und öffnete die Tür. Sofort flitzte ein kleiner blonder Blitz an mir vorbei zum Spiegel.
„Siehst du, ist doch nicht schlimm mit deiner Schwester zusammen im Bad zu sein.“
Meine Mutter lächelte und drehte sich dann um. Wütend knallte ich die Tür hinter ihr zu. Dann drehte ich mich zu Daniela und starrte sie wütend an.
Als sie meinen Blick bemerkte grinste sie mich frech an. Doch dann weiteten sich ihre Augen.
„Anton, Anton! Was hast du da?“
Sie deutete mit ihren Fingern auf meine Brust. Verwundert sah ich nach unten. Verdammt. Dieser Arsch! Matt hatte mir einen Knutschfleck auf die Brust gemacht.
„Anton hat einen Knutschfleck, Knutschfleck!“
Meine Schwester grinste. Ich funkelte sie nur weiter böse an und verließ dann das Zimmer. Jetzt würde diese kleine Hexe meiner Mutter von dem roten Fleck erzählen und die würde sich nur noch bestätigter fühlen in ihrer Theorie.
Seufzend ließ ich mich auf mein Bett fallen und starrte an die Decke. Meine Mutter hatte aber irgendwie schon Recht. Ich verhielt mich ziemlich auffällig. Drei Stunden bevor ein Fest anfing machte ich mich normalerweise nie fertig. Vielleicht sollte ich besser aufpassen. Am Ende würde sie noch erfahren, was zwischen Matt und mir lief.
Mit einem weiteren Seufzer erhob ich mich wieder. Ich sollte mir langsam meine Klamotten raus suchen. Dafür würde ich bestimmt ewig brauchen, schließlich wollte ich Matt gefallen.
Fast eine viertel Stunde stand ich vor meinem Schrank und starrte hinein. Alles nur normale Klamotten. Schließlich zog ich dann doch meine Lieblingsjeans und ein dunkelblaues Shirt aus dem Schrank. Es war mir eine Nummer zu groß. Ich mochte keine Klamotten, die eng anliegen. An Matt sah das zwar geil aus, aber zu mir passte das nicht.
Als ich in Unterhose vor meinem Schrank stand wurde dann plötzlich die Tür aufgerissen.
„Hallo Anton, ich bin…“
Klaudias helle Stimme drang an mein Ohr. Ich zuckte zusammen und sah sie erschrocken an. Wo kam die denn auf einmal her?
„Was machst du denn hier?“
„Ich?“
Sie wand den Blick von meinem Oberkörper ab und zwang sich mir in die Augen zu sehen.
„Ich wollte dich zum Fest abholen.“
„Aha.“
Schnell zog ich mir das Shirt über, ehe sie noch umfiel. Meine Mutter schien Recht zu haben. Klaudia mochte mich.
„Ich geh aber nicht mit dir hin.“
War das jetzt ein bisschen zu hart gewesen?
„Was?“
Klaudia sah mich mit offenem Mund an.
„Aber… aber mit wem gehst du dann?“
„Wirst du schon sehen“, brummte ich und stieg in meine Hose.
„Jetzt sag schon!“
„Nein.“
„Aber das ist jetzt unfair, Anton. Eigentlich wolltest du überhaupt nicht hingehen. Jetzt will ich dich abholen und dann gehst du mit einer anderen?“
„Ich geh nicht mit ‚einer anderen’!“, fauchte ich.
Warum machte mich ihre Anwesenheit nur so aggressiv? Mich nervten seit gestern überhaupt alle hier aus dem Dorf. Lag das daran, dass ich Matt kennen gelernt hatte? Eigentlich hatte mich dieses Leben hier ja schon immer angekotzt. Aber jetzt, da ich miterlebt hatte, dass es auch anders sein konnte, gingen mir die ganzen Leute hier noch mehr auf die Nerven.
„Mit wem denn dann?“
Klaudia schob ihre Unterlippe nach vorne. Ich verdrehte die Augen.
„Das geht dich nichts an.“
Ich drehte mich zum Spiegel und betrachtete meine Haare.
„Anton, was ist los? Du bist so komisch. Das ganze Wochenende schon. Deine Mutter hat mich eben gefragt, was wir gemacht haben, als du bei mir übernachtet hast. Anton, deine Mutter kannst du vielleicht anlügen, aber mich nicht. Du hast nicht bei mir geschlafen!“
Na ach! Schlaue Erkenntnis. Trotzdem erstarrte ich. Warum musste meine Mutter immer alles weiter tratschen.
„Das weiß ich selber.“
„Warum lügst du dann deine Mutter an? Wer ist sie? Du kannst es mir doch sagen.“
„Es gibt keine SIE!“, fauchte ich zurück. Zum Glück war Klaudia zu dumm, um darauf zu kommen, dass es ein ER war.
„Gibt es wohl. Du hast dich so verändert Anton. Früher waren wir mal gute Freunde, jeden Tag zusammen und haben jeden Scheiß gemacht.“
Ihr kamen die Tränen.
„Ich hab dich schon immer geliebt, Anton und das weißt du.“
Sie wischte sich übers Gesicht.
Ja, irgendwie habe ich das schon immer gewusst, aber ich konnte ihre Gefühle beim besten Willen nicht erwidern.
„Klaudia… es… tut mir leid.“
Ich wollte auf sie zugehen, doch sie stieß mich von sich.
„Jetzt brauchst du auch nicht mehr zu kommen. Geh doch mit dieser anderen Tussi hin. Ist mir egal. Mach doch was du willst!“
Sie schrie nicht. Aber das hatte Klaudia auch noch nie gemacht. Sie war immer beherrscht und ruhig. Eine weitere Eigenschaft, die ich an ihr nicht leiden konnte. Warum zeigte sie nie ihre Gefühle?
„Mach ich auch!“
Wütend sah ich ihr nach, als sie mein Zimmer verlies. Ich hörte, wie sie meiner Mutter noch ein ‚Bis nachher!’ zurief und dann verschwand.
Erleichtert atmete ich auf. Irgendwie war es schon fies von mir so mit ihr umzugehen und dann nicht mal ein schlechtes Gewissen zu haben. Im empfand eher das genaue Gegenteil: Ich war erleichtert. Erleichtert, dass ich sie endlich los war.
Ich lächelte. Wie konnte ich in so einer Situation lächeln? Wieso war ich glücklich? Ich fühlte mich so frei. Frei von Klaudia. Frei von den ganzen Lügen, die ich ihr immer erzählt hatte. Frei davon, dass ich so getan hatte, als würde ich sie mögen.
Ich grinste. Matt war Schuld. Matt, der mir gezeigt hatte, was ich schon lange wollte. Anders sein. Anders sein als die anderen. Ich hatte nie richtig zu ihnen gehört. Dieses ganze scheinheilige Getue in diesem verfluchten Dorf. Die Lügen, die sie alle um sich herum aufbauten. Ich hatte es schon immer verabscheut.
Jetzt liefen mir Tränen über die Wangen. Jetzt weinte ich auch noch? Warum weinte ich jetzt? War ich nun glücklich oder traurig? Glücklich darüber, dass ich endlich begriffen hatte, was ich wollte und traurig darüber, dass ich so lange gebraucht hatte um das zu verstehen.
Hin und her gerissen zwischen meinen Gefühlen lag ich da auf dem Bett. Lachte, weinte und war trotzdem froh über die Situation. Mit meinen Händen tastete ich nach dem Wecker. Schon um acht. Erschrocken fuhr ich hoch und warf einen Blick in den Spiegel. So wie ich gerade aussah, konnte ich unmöglich Matt abholen. Meine Augen waren gerötet vom Weinen. Schnell ging ich ins Bad, spritzte mir etwas kaltes Wasser ins Gesicht und suchte dann im Schrank meiner Mutter nach ihrem Make up. Als ich die Dose gefunden hatte, schraubte ich sie eilig auf und trug vorsichtig etwas von dem Mouse unter meinen Augen auf. Dann verwischte ich es. Zum Glück hatte ich Klaudia öfter beim Schminken zusehen müssen. Ich war sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Kämmte mir nur noch die Haare, steckte etwas Geld ein und rannte dann die Treppe runter.
Das Haus war leer. Außer mir war niemand da. Daniela und meine Eltern waren schon vor einer Stunde zum Fest gegangen. Mein Herz klopfte, als ich nach dem Schlüssel griff und die Tür hinter mir zuschloss. Warum war ich nur so aufgeregt. Ich traf doch nur Matt. Doch schon bei dem Gedanken an ihn wurde ich wieder rot. Ich glaube, mich hatte es wirklich doll erwischt.
Ich beschleunigte meine Schritte. Umso schneller ich bei Matt war, umso schneller konnte ich ihn in meine Arme schließen und küssen. Der Kerl hatte mich echt verrückt gemacht.
Ich grinste und zog meinen Schal fester. Dann warf ich einen Blick zum Himmel. Sah so aus, als würde es bald schneien.
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sooo das war's mal wieder
!
freue mich natürlich über kommis
eure Misu
ach ja xD *noch eine Celebrationspackung aufmach* DANKE FÜR ÜBER 100 KOMMI ♥ ♥ ♥