Cocktail, Bier und Schnaps
Kapitel 13:
Meine Schritte beschleunigten sich. Ich freute mich so Matt wieder zu sehen. Man könnte meinen, wir wären einen Monat getrennt gewesen. Ich wollte mir gar nicht erst vorstellen, wie das ab übermorgen werden würde. Dann würde er zurück nach München fahren und ich konnte erst im Sommer dorthin umziehen. Bis dahin würden wir uns nicht sehen und wenn doch, dann nur kurz.
Ich seufzte und drückte dann die Klingel.
„Nein…!“
Ich machte einen Schritt zurück und starrte die geschlossene Tür an.
„Pat… er ist schon da!“
„Ja ich hab’s gehört. Jetzt mach schon auf.“
„Nein! Mach du auf. Ich muss noch mal ins Bad!“
Ich hörte, wie sich der Schlüssel im Schloss drehte und dann die Tür geöffnet wurde.
„Hey, Kleiner.“
Ich sah hoch in Patricks Augen. Er lachte.
„Hi.“
Was war denn jetzt mit Patrick los? Er war so… freundlich.
„Komm rein! Matt ist noch im Bad.“
„Ich weiß.“
Patrick grinste und schloss hinter mir die Tür. Gemeinsam setzten wir uns an den Küchentisch und schwiegen uns an.
„Scheiße!“
Erschrocken sah ich in Richtung Bad.
„Matt… er versucht schon seit einer Stunde seine Haare zu machen.“
Patrick verdrehte die Augen.
„Aber das ist doch nur ne kleine Dorfparty“, erwiderte ich verwirrt.
„Na er macht sich bestimmt nicht wegen den anderen Leuten schick.“
Ich wurde leicht rot. Mit schoss das Bild in den Kopf, wie ich vor einer halben Stunde selber noch verzweifelt vor dem Spiegel gestanden hatte, um ja Matt zu gefallen.
„Ich hab ihn noch nie so aufgeregt gesehen“, fuhr Patrick fort, „tut mir Leid wegen dem Kuss und so.“
Ich klappte meinen Mund auf. Patrick tat es Leid?
„Ja! Jetzt guck nicht so blöd. Ich hab mich halt getäuscht. Matt mag dich wirklich und du… so glücklich wie er ist, scheinst du es ja auch Ernst zu meinen.“
Patrick senkte den Kopf.
„Ich…“, ich wusste zwar nicht, was ich sagen sollte, aber irgendwie wollte ich nicht, dass Patrick hier der einzige war, der redete. Doch ich wurde sofort wieder unterbrochen.
„Warte, lass mich ausreden. Ich will doch nur, dass es meinem Bruder gut geht. Das ist das Einzige, was ich mir für ihn wünsche.“
Ich schluckte und Patrick sprach sofort weiter.
„Und deswegen ist es schon okay, wenn ihr jetzt zusammen seid. Aber ich werde dich im Auge behalten. Ich überlass ihn dir nicht so einfach, schließlich bin ich sein Bruder.“
Ich nickte. Hatte er mir gerade indirekt gesagt, dass er Matt liebte? Also richtig, nicht nur brüderlich? Ich musste nachher unbedingt mit Matt darüber reden.
Plötzlich ging die Badtür auf.
„Fertig!“
Matt kam heraus gestürmt, blieb dann aber stehen.
„Was ist denn hier für eine Stimmung?“
„Ach nichts.“
Patrick stand auf, drückte seinen Bruder kurz und zwinkerte ihm dann zu.
„Viel Spaß euch beiden. Vielleicht komm ich ja dann doch noch hinterher“, mit den Worten verschwand er im gerade frei gewordenen Bad.
„Machen wir jetzt endlich los?“
Matts Augen glänzten.
„Klar.“
Ich stand auf, ging auf Matt zu und küsste ihn.
„Ab jetzt gibt es keine Küsse mehr, ja?!“
Matt nickte.
„Ja, ja schon kapiert.“
Ich nahm seine Hand und zog ihn aus der Wohnung.
„Was habt ihr denn gerade besprochen, du und Patrick? Ihr wart so komisch.“
„Ach nichts.“
Ich senkte den Kopf und sah auf das Kopfsteinpflaster.
„Sicher?“
Ich sagte nichts.
„Jetzt sag schon!“
„Sag mal… kann es sein, dass dein Bruder…?“
Nein, ich würde doch lieber nicht fragen.
„Dass mein Bruder was?“
„Ach vergiss es.“
Matt schwieg. So liefen wir nebeneinander her. Vor unserem Saal blieb ich stehen. Mein Herz klopfte jetzt wieder. Was würden die Leute sagen, wenn ich mit Matt den Raum betreten würde?
„Alles okay, Anton?“
Matt legte seinen Arm auf meine Schulter.
„Ja, ja, schon in Ordnung.“
Ich küsste ihn noch einmal kurz und lächelte ihn dann an. Ich würde jetzt mit ihm reingehen, egal, was die Leuten sagen. Im Sommer wäre ich hier sowieso weg.
„Ich denke es gibt keine Küsse mehr?“
„Ähm… na ja, jetzt kam ja keiner!“, verteidigte ich mich.
„Na, wenn das so ist!“
Matt grinste hinterhältig, griff mit der rechten Hand nach dem Stoff meiner Jacke und zog mich mit sich an die nächste Hauswand.
„Wa… Was hast du vor?“
Ich stand nun vor ihm und Matt lehnte gegen die Wand. Er grinste immer noch, zog mich zu sich herunter und küsste mich. Ich hielt den Atem an. Das war das erste Mal, dass wir uns in der Öffentlichkeit küssten. Es konnte jeden Augenblick jemand vorbei kommen und uns sehen.
„Keine Panik!“, hauchte Matt.
„Hier ist es dunkel. Es kann und keiner sehen.“
Ich hatte immer noch die Augen geschlossen, nickte und unsere Lippen trafen sich schließlich wieder. Leicht bewegte ich meine gegen seine und drückte ihn ein bisschen gegen die Wand. Matt stöhnte leise auf. Ich nutzte die Gelegenheit und drang mit meiner Zunge in seinen heißen Mund ein. Ich drehte meinen Kopf ein wenig, so dass wir uns intensiver küssten.
Ich spürte Matts Hände an meinem Rücken. Er hatte meine Jacke ein Stück nach oben geschoben und strich mir zärtlich über meine Haut. Ich selber fuhr mit meinen Finger in seine Haare und drückte so seinen Kopf näher an meinen. Die Angst, die ich gerade eben noch gehabt hatte, fiel vollkommen von mir ab. Es war als würde unser Kuss alle Gefühle, außer der Liebe zu Matt auslöschen.
„Ahh“, stöhnte Matt leise, als ich unsere Münder von einander löste und an seinem Hals weiter küsste. Meine linke Hand tastete sich an seinen Hintern. Matts Finger auf meinem Rücken krallten sich in meine Haut, als ich mit meiner Zunge seine Ohrmuschel berührte. Langsam wanderte meine Hand in seiner Hose nach vorn.
„Anton…!“
Matt schob mich ein Stück von sich weg.
„Mach... mach nicht weiter!“, keuchte er leise und sah zur Seite. Wäre es nicht dunkel, hätte ich bestimmt einen leichten Rotschimmer auf seinen Augen gesehen. Als ein kühler Wind über mein Gesicht strich, wurde auch mir wieder bewusst, wo wir uns befanden und mir wurde heiß im Gesicht.
„Tut mir Leid. Ich… ich hab völlig vergessen…“
„Schon gut.“
Matt richtete seine Klamotten und sah zu mir hoch.
„Ich auch.“
Er lächelte und küsste mich dann auf die Wange.
„Gehen wir jetzt?“
Ich schwieg und nickte. Dann nahm ich Matts Hand, drückte sie und wir gingen nebeneinander in das Gebäude.
Wie erwartet richteten sich fast alle Blicke auf uns. Ich starrte gerade aus und suchte nach einem freien Tisch.
„Matt, setzten wir uns dorthin?“
Ich deutete auf eine kleine Sitzbank in der Ecke. Matt nickte. Auf dem Weg dorthin, wurden wir von zig Augenpaaren beobachtet. Mein Herz klopfte wieder.
Matt setzte sich und schaute sich um. Ihm schienen die Blicke gar nichts auszumachen.
„Willst du was trinken?“
Ich stand immer noch und sah ihn fragend an.
„Ähm… ja.“
„Was willst du?“
„Ist mir egal… ein Cocktail wäre nicht schlecht.“
„Ok.“
Ich drehte mich um und machte mich auf den Weg zur Bar. Kurz vor meinem Ziel, wurde ich an der Hand gepackt und in Richtung Toiletten gezogen. Klaudia sah mich böse an.
„ER?“
Ich blickte irritiert drein.
„Er ist deine Verabredung? Du lässt mich wegen diesem Typ sitzen?“
Ihre blauen Augen funkelten böse.
„Was hast du mit ihm zu schaffen? Wir waren uns doch einig, dass er ein Idiot ist!“
„Ich war nie der Meinung, dass er ein Idiot ist.“
Klaudia verdrehte ihre Augen.
„Ach bitte Anton, schau ihn dir doch an. Wie er schon rum läuft. Der ist komisch.“
„Ist er nicht. Bloß weil er anders ist als du, ist er nicht gleich ‚komisch’!“
„Früher warst du nicht so, Anton.“
„Ja früher.“
Ich drehte mich zum Gehen, doch Klaudia hielt mich erneut zurück.
„Seit dieser Typ da ist, hast du dich völlig verändert. Und das in drei Tagen!“
„Das ist nicht erst seit Matt da ist.“
„Ach Matt heißt er!“
„Ja er heißt Matt… was dagegen?“
„Komischer Name.“
Ich zog eine Augenbraue hoch. Was hatte sie denn jetzt mit dem Namen? Bloß weil er nicht typisch deutsch war?
„Na ja. Ich bin jedenfalls froh, dass er bald wieder weg ist. Dann wirst du hoffentlich wieder normal, Anton.“
Normal? Wenn ‚normal zu sein’ bedeutete, dass ich so war wie sie, dann wollte ich nie wieder normal werden!
„Vergiss es Klaudia. Ich passe hier einfach nicht rein. Das habe ich noch nie getan. Im Sommer gehen ich nach München, studieren und dann sehe ich ihn wieder.“
Klaudia sah mich nur perplex an. Kein Wunder. Es war das erste Mal, dass ich so offen zu jemandem gesprochen hatte.
„Wie, du passt hier nicht rein?“
„Ist doch egal.“
Ich befreite meine Hand aus ihrem Griff.
„Und jetzt lass mich in Ruhe.“
Ich drehte mich um und ging. An der Bar bestellte ich zwei Tequila Sunrise, meinen Lieblingscocktail und machte mich dann zurück auf den Weg zu Matt.
„Hier.“
Ich stellte das Glas vor ihm ab und lächelte ihn an.
„Hat aber lange gedauert“, bemerkte er und grinste.
„Mich hat nur eine Bekannte aufgehalten.“
Ich winkte ab und nahm einen Schluck aus dem Glas.
„Eine Bekannte? Was wollte sie?“
Matts Blick wurde argwöhnisch und er musterte mich.
„Ach nichts. Sie wollte nur wissen, wer du bist.“
„Und was hast du gesagt?“
„Dass es sie nichts angeht.“
„Aha.“
Matt schlürfte auch an seinem Strohhalm und sah mich aus dem Augenwinkel an.
„HEY IHR BEIDEN!“
Ich zuckte zusammen und sah Patrick an, der vor unserem Tisch stand.
„Was machst du denn hier?“, fragte Matt.
„Na ich hab doch gesagt, dass ich herkomme!“
Patrick grinste.
„Na dann… setzt dich!“
Ich deutete auf den Platz neben Matt. Patrick nahm das Angebot an. Ich bemerkte, dass dessen Anwesenheit nur noch mehr Blicke auf uns zogen, doch niemand sagte etwas. Zufrieden grinste ich in mich hinein.
„Sagt mal, was trinkt ihr denn hier für ein seltsames Zeug. Ich geh uns mal ein Bier holen!“
Patrick stand auf und ging, ohne unseren Widerspruch abzuwarten, zur Bar. Als er zurückkam, trug er drei große Bierkrüge in der Hand.
„So. Das ist doch mal was Ordentliches!“
Matt hatte inzwischen sein Cocktailglas geleert und griff nun nach dem Bier.
„Prost!“, sagte er und hielt es hoch. Dann begann er zu trinken.
Ich trank nur zögernd. Bier war nicht so mein Ding.
Umso später es wurde umso mehr tranken die beiden Brüder neben mir. Sie lachten und irgendwie zog mich das alles mit.
Dass es Mitternacht und somit neues Jahr war bemerkten wir erst, als die Leute um uns herum langsam anfingen zu zählen.
„10… 9… 8… 7… 6… 5… 4… 3… 2… 1… 0!!!!! FROHES NEUES JAHR!“
Ich grinste. Endlich war es so weit. Das letzte Jahr hier in diesem Dorf war für mich angebrochen. Neben mir fielen Matt und Patrick sich um den Hals. Sie gratulierten sich herzlich.
Dann begann Matt laut zu schrieen, sodass sich alle erschrocken zu uns umdrehten: „Komm her Schatz! FROHES NEUES!“
Er zog mich an sich und küsste mich. Ich war total erstarrt. Alle Blicke im Saal richteten sich auf uns. Patrick neben uns sah Matt erschrocken an.
„Anton, was hat der Junge gesagt?“
Meine Mutter war aufgesprungen und sah und mit geschockten Augen an. Matt hatte inzwischen den Kuss gelöst und lächelte. Ich sah von einem zum anderen. Schließlich stieß ich Matt von mir, schnappte meine Jacke und rannte los.
„Anton, warte!“, rief er mir hinterher, doch Patrick schien ihn aufzuhalten. Ich rannte einfach los. Einfach nur weg!
--------------
BITTE HEUTE MAL MEIN NACHWORT LESEN ^^
1. Ich wollte heute mal ne kleine Umfrage machen, weil es so viele
begeisterte Leser meiner Ff gibt!
Sooo… WER IST DER BELIEBTESTE CHARA?
Zur Auswahl stehen:
Anton
Matt
Patrick
Klaudia
Daniela
Wer mir nicht extra ein Kommi schreiben will, kann mir seine Meinung
auch per
ENS mitteilen! Ich würde mich freuen, wenn sich viele von euch
beteiligen!!!
2. Ich habe einen neuen One-Shot! Ich freue mich, wenn ihr da mal reinguckt
und
vielleicht auch ein kleines Kommi hinterlasst!
http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/344312/185305/
ansonsten möchte ich mich bei meinen ganzen lesern, Favos und Kommischreiebr bedanken!!!!!!
~ eure Misu