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Ich liebe dich, aber du weißt es nicht

Aus dem "kleinen" Weihnachtsgeschenk sind 37 Kapitel und über 100.000 Wörter geworden...
von

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33. Kapitel - Ruhe vor dem Sturm

Auswertung der Wette bezüglich der vor der Tür stehenden Person, durchgeführt durch die Hybie-sans

Hybie-san3: "Bevor das Rätsel gelöst wird, wollen wir uns die Antworten ein wenig näher anschauen."

Hybie-san1: "Zuersteinmal aber vielen Dank für die rege Beteiligung."

Hybie-san3: *murmelt* "Ich hätte doch Geld nehmen sollen..."

Hybie-san1: *gibt Hybie-san3 eine Kopfnuss* "Bei der Lösundg wäre das viel zu unmoralisch gewesen."

Hybie-san2: *murmelt mit Tränen in den Augen* "Unmoralisch... Wir sind Wutgeister und dürfen nicht unmoralisch sein..."

Hybie-san3: "Na egal. Also, fangen wir von hinten an. Mit jeweils einer Nennung landen Saena, der Chef des Darumaya, Dr. Hitachin und Kyokos Papa auf den letzten Plätzen."

Hybie-san1: "Saena werdet ihr bald begrüßen dürfen - aber noch nicht in diesem Kapitel."

Hybie-san2: "Der Chef des Darumaya ist immer noch verreist - also fällt er auch aus."

Hybie-san3: "Die Idee eines Mediziners mit einer erschreckenden Nachricht und Kyokos leiblicher Vater gehören zwar auch zum Repertoire der Autorin, allerdings wollte sie die beiden erst in ihrer nächsten Fanfic einbauen - irgendwas muss sie sich ja auch dafür übrig lassen."

Hybie-san1: "Über zwei Nennungen dürfen sich Rens Ex freuen - da er seine Vergangenheit aber mit Amerika hinter sich gelassen hat, hat er auch zu diesen keinen Kontakt mehr. Sie fallen also ebenfalls weg - außerdem wollte die Autorin Kyoko das ersparen. Das Mädel ist schon unsicher genug."

Hybie-san2: "Sho wird ebenfalls noch auftauchen, aber nicht in diesem Kapitel. Rory ist eine durchaus gute Möglichkeit - aber dadurch viel zu einfach zu erraten. Und Kuu und Julie wäre so ein Überraschungsbesuch zwar durchaus zuzutrauen, und die Autorin wollte sie später eigentlich auch noch in die Fanfic einbauen, aber das hat Hybie-san1 ja verhindert, damit die Fanfic nicht zu lang wird."

Hybie-san3: "And the winner is..." *Trommelwirbel* "... Arumo! Ihn habt ihr am häufigsten gewählt."

*Stille breitet sich aus*

Hybie-san1: *tippt Hybie-san3 auf die Schulter* "Ich möchte ja nichts sagen, aber es ging nicht darum, wer am öftesten genannt wird, sondern wer jetzt auftaucht."

Hybie-san3: "Äh... ja. Nun, Arumo ist es jedenfalls auch nicht - das wäre viel zu einfach."

Hybie-san2: "Stattdessen ist es... äh... Timothy."

Hybie-san1: "Wer zum Teufel ist Timothy? Woher sollen die Leser jemanden kennen, der noch nicht einmal aufgetaucht ist?"

Hybie-san3: "Erinnerst du dich an unser Gespräch zu Kapitel 30? Der vollkommen unwichtige Typ, den die Autorin an dir vorbeigeschmuggelt hat? Das ist Timothy."

Hybie-san1: "Also hat letztendlich niemand richtig geraten."

Hybie-san3: "Wie mans nimmt. Ayako-shiro hat auf einen Freund getippt, was ja stimmen würde. Außerdem hat sie noch 11 weitere Personen vorgeschlagen, zuzüglich den Weihnachtsmann."
 

"Who are you? Rens girlfriend?" Die Stimme des Besuchers klang geschockt. "He didn't tell me." Es war anscheinend nicht die Tatsache, dass Ren eine Freundin hatte, sonder die dass er es dem Neuankömmling nicht erzählt hatte, welche diesen schockte. Doch plötzlich schien ihm etwas einzufallen, denn er schlug sich mit der Hand gegen die Stirn. "Ah, I know! You must be Kyoko!" Überrumpelt sah sie ihn an.

Er war groß, wenn auch nicht so groß wie Ren und aß deutlich lieber als dieser, obwohl man ihn nicht als fett bezeichnen würde. Sein blondes Haar und die hellgrünen Augen kennzeichneten seine nichtjapanische Abstammung. Sein Gesicht wirkte offen und fröhlich und es schien ihm gar nichts auszumachen, dass das Mädchen vor ihm eindeutig Japanerin war, also ihn eventuell gar nicht verstand.

Zu ihrem Glück war Kyoko auf Grund von ihrer Zeit mit Kuu Leute gewohnt, die schnell Englisch sprachen. "Ähm... Yes, I'm Kyoko, but I'm not his girlfriend, just a friend and pupil. And who are you?" Er schien ihre Frage gar nicht zu hören.

"Pupil?" "Sie meint Kohai", antwortete hinter ihr eine Stimme auf Japanisch. Kyoko drehte sich zu Ren um - und wandte sofort wieder den Blick ab. Er hatte sich offensichtlich beeilt - was dazu geführt hatte, dass er nichts außer einer schwarzen Jeans trug.

Kyoko riskierte eine schnelle Musterung aus dem Augenwinkel. Sie konnte verstehen, warum Ren so beliebt war. Mit den nassen Haaren und dem nackten Oberkörper wirkte er wie der Fleisch gewordene Traum von geschätzten 99,9 % der Frauen.

Knallrot hielt sie ihr Gesicht gesenkt, in der Hoffnung, dass es niemandem auffiel. Ren grinste in sich hinein, als er bemerkte, dass er durchaus die gewünschte Wirkung erzielte. So lange sie hier war, würde er ihr tagtäglich zeigen, was sie an ihm hätte, wenn sie sich für ihn entscheiden würde. Er wusste, dass Kyoko nicht zu den Mädchen gehörte, die sich allzu leicht durch gutes Aussehen beeinflussen ließen, aber wie hieß es so schön? Viele kleine Schritte führen zum Ziel...

Jetzt galt aber seine vordringlichste Aufmerksamkeit ersteinmal seinem Überraschungsbesuch. "Was machst du eigentlich hier?" Ohne Probleme wechselte sein Gegenüber in fließendes Japanisch - und fing an zu schmollen. "Eigentlich wollte ich dir ja eine Freude machen, aber anscheinend bin ich hier überflüssig." Ein Grinsen schlich sich auf sein Gesicht. "Es tut mir leid, wenn ich bei irgendetwas gestört habe..." Vielsagend, aber von Kyoko unbemerkt, glitt sein Blick über ihre Kleidung die ausschließlich von Ren stammte.

Dieser warf seinem besten Freund einen warnenden Blick zu, seufzte dann aber. "Du weißt genau, dass das so nicht gemeint war. Komm ruhig rein, wir sehen uns selten genug." Fröhlich folgte der Blonde ihnen ins Wohnzimmer, während das Mädchen automatisch eine dritte Teeschale aus der Küche holte.

"Deine Aussprache ist gut", meinte er zu Kyoko, nachdem sie sich gesetzt hatten. "Ich habe schon viel von dir gehört. Hast du es wirklich geschafft Ren zum Essen zu bringen?" Verdutzt nickte sie. "Äh... Ja. Aber, verzeihen sie die Frage, wer sind Sie?"

Er warf sich in die Brust, als hätte er auf diese Frage gewartet. "Ich", sprach er im Brustton der Überzeugung, "bin sein bester Freund. Und trotzdem weigert er sich bei mir zum Essen vorbeizukommen", begann er wieder zu schmollen. Mit seinen schnellen Launenwechseln erinnerte er Kyoko irgendwie an den Präsidenten.

Ren unterdessen musterte ihn kopfschüttelnd. Timothy hatte sich wirklich kaum verändert. Obwohl sie beide in Tokyo lebten, sahen sie sich nur selten, was ihren vollen Terminplänen geschuldet war. Trotzdem hatte der gebürtige New Yorker mit seiner Aussage durchaus recht, denn sie unterhielten einen steten E-Mailwechsel.

Es gab wohl kaum jemanden, der ihn so gut kannte wie der Blonde - mit Ausnahme vielleicht von Kyoko. Doch selbst die wusste nicht soviel wie sein Freund, dem er sogar von der Zeit in Amerika erzählt hatte. Kennen gelernt hatten sie sich erstaunlicherweise nämlich hier in Tokyo.

Schon lange wollte sein Freund seine Liebe kennen lernen - und nun schien er sich prächtig mit ihr zu unterhalten. Sie hatten nämlich ein Thema gefunden, über das sie sich prima auslassen konnten - Rens Essgewohnheiten.

"Sagt mal, bin ich wirklich so schlimm?" Die beiden warfen sich einen leidenden Blick zu und sahen dann zu ihm. "Nein, schlimmer", kam es synchron aus ihrer beider Münder, bevor sie in Lachen ausbrachen. "Sag mal Ren, hast du eigentlich irgendwas zum Wein dazu da?"

Auffordernd hob Timothy die Weinflasche, die er mitgebracht hatte. "Sie hat es mir verboten", murmelte der Schauspieler. Auf dem Herweg hatten sie noch kurz in einem Conviencestore gehalten - damit wenigstens etwas zum Frühstück da wäre, wie Kyoko erläuterte. Da er hoffte noch einen gemütlichen Abend im Wohnzimmer verbringen zu können, hatte er zu den Chips gegriffen, welche sie ihm tadelnd wieder weggenommen hatte.

Als Schauspieler müsse er auf seinen Körper achten und das Zeug sei viel zu ungesund. Jetzt sah sie ihn schuldbewusst an. "Ich mach schnell was." "Du musst nicht", wollte er eigentlich sagen, aber sie war bereits zur Tür hinaus.

"Sie ist niedlich." Schweigend nickte Ren. "Schade, dass sie schon vergeben ist - beziehungsweise es bald sein wird." "Wie meinst du das?" "Es ist ja wohl offensichtlich, wie viel dir an ihr liegt. Normalerweise bist du im Umgang mit Frauen immer so... distanziert. Höflich, nett, zuvorkommend, aber ohne dass deine Seele beteiligt ist. Außerdem stammt das T-Shirt, dass sie trägt, ja wohl von dir, oder?"

"Ja... Aber was hat das damit zu tun?" Ein seufzen entfuhr dem Blonden. "Die Abbildung darauf. Dieser Ring nennt sich Claddagh-Ring. Die Krone steht für Treue, die Hände für Freundschaft und Hilfe und das Herz symbolisiert natürlich die Liebe. Er wird nicht selten als Hochzeitsring benutzt. Also, wann folgt der Antrag?", fragte er mit verschmitzten Grinsen.

"Ich wusste das nicht!" "Aber du kannst nicht abstreiten, dass du vorhast, mit ihr den Rest deines Lebens zu verbringen, oder?"

Seufzend lehnte sich Ren zurück. "Manchmal kann es wirklich nervend sein, wie gut du mich kennst." "Tja, das lässt sich wohl nicht ändern. Aber nun sag schon, seid ihr jetzt zusammen?" Und so berichtete der Schauspieler seinem Freund mit leiser Stimme, von den aktuellen Entwicklungen in seiner Beziehung mit Kyoko. Denn Timothy wollte ihn fast noch stärker verkuppeln als der Präsident.

Ihre Unterhaltung endete erst, als Kyoko mit einem Teller voller Bruschetta das Zimmer betrat. Der Blonde nahm sich etwas und probierte. Sein Gesicht nahm einen seligen Ausdruck an. "Solltest du irgendwann mal keine Lust mehr auf die Schauspielerei haben, kannst du jederzeit bei mir als Köchin anfangen. Das ist wirklich verdammt gut."

"Ich hab dir doch gesagt, dass sie kochen kann", murmelte Ren kauend, während Kyoko angesichts des Lobes rot anlief. Ein tadelnder Blick traf den Schwarzhaarigen. "Bei allem was gut ist Ren, aber auf dein Urteil in bezug auf Essen verlass ich mich lieber nicht. Mag ja sein, dass es sich in letzter Zeit stark gebessert hat, aber noch vor einigen Jahren hättest du einen verbrannten Auflauf kaum von Creme brûlée unterscheiden können."

Das Mädchen fing leise an zu lachen. "War er wirklich so schrecklich.. äh..." "Timothy." Sie setzte neu an. "War er wirklich so schrecklich Timothy-san?" "Nun, nicht ganz, aber es kommt der Sache ziemlich nahe." Plötzlich riss Kyoko die Augen auf und sah ihn staunend an. "Äh... ist irgendetwas?" "Si... Sind Sie Timothy Miller?" Nun merkte Ren auf. "Woher kennst du ihn denn?"

Ohne eine Antwort zu geben eilte sie in das Gästezimmer, wo sie ihre Sachen abgestellt hatte, und kam mit einer Zeitschrift wieder. Stumm hielt sie den beiden Männern diese aufgeschlagen entgegen. "So speisen die Stars" lautete die Überschrift des Artikels. Unter einem besonders großen Bild stand: "Die Küche des Starlight, geführt vom Besitzer Timothy Miller, ist der Edelstahl gewordene Traum eines jeden Kochs".

"Wo hast du denn die her?", fragte Ren verdutzt. Alles in allem war die Zeitung eher so eine typische Boulevardzeitung für 13jährige, wie sie sich Kyoko eigentlich nie kaufen würde.

"Einer unserer Stammgäste hat sie mir geschenkt, wegen dem Gewinnspiel." Sie deutete auf die untere Ecke der Seite. Unter allen Einsendungen wurden 10 Personen ausgelost, die für einen ganzen Tag die Küche ihrer Wahl benutzen durften, angeleitet von den jeweiligen Chefköchen. "Was ist denn daran so besonderes? Du kannst doch auch so kochen."

Verwundert fragte sich der Schauspieler, worin der Anreiz bei diesem Gewinnspiel lag. Synchron trafen ihn die tadelnden Blicke von Timothy und Kyoko. Schließlich erbarmte sich das Mädchen seiner und begann zu erklären.

"Es geht nicht darum, einfach nur zu kochen. Ich meine... schau dir diese Küche doch nur mal an!" Wieder hielt sie den Artikel in die Höhe. "Natürlich ist eine normale Küche ausreichend, aber es ist wie der Unterschied zwischen einer Bühne des Schultheaters und der Kulisse eines Blockbusters. Auch im Schultheater kann man spielen, rein theoretisch reicht es also aus. Trotzdem arbeitet man lieber mit riesiger Kulisse. Die Küche des Starlight ist topp ausgestattet. Ich kann dir auch hier ein Steak braten. Aber du hast zum Beispiel keine gusseiserne Pfanne, wodurch das Aroma leidet."

Immer noch verstand er nicht ganz was sie meinte. Pfanne war doch Pfanne, oder? Aber wahrscheinlich sah man das als Koch ganz anders.

"Außerdem geht es nicht nur um die Küche, führte sie weiter aus. Sie stellen auch die exklusiven Zutaten, die man sich sonst gar nicht leisten könnte. Und", nun hob sie wie zur Unterstreichung ihren Zeigefinger, "man erhält Anleitungen von echten Meisterköchen, wie Miller-san einer ist. Es ist als wenn man jahrelang an der Relativitätstheorie arbeitet und dann plötzlich Einstein auftaucht, um einem private Nachhilfestunden zu geben."

Ren musste Grinsen, als er sah, wie Kyoko wieder in ihre vollkommen eigene Traumwelt abdriftete. Er wusste ja, dass sie kochen liebte, aber so sehr... "Welche Küche hast du denn angegeben?" "Huh?" Wie ein erschrockenes Reh sah sie ihn an, als er sie aus der fernen Dimension ihrer Gedanken riss.

Dann legte sich eine leichte Röte über ihre Wangen. "Äh... das Starlight..." "Wenn du möchtest, kannst du das auch ohne das Gewinnspiel." Wieder sah sie auf wie ein erschrockenes Reh. Diesmal aber richteten sich ihre Augen auf Timothy.

"Ren meinte, dass du sowieso nach einem Nebenjob suchst. Wenn du wirklich so gut kochst, wie er immer behauptet, kannst du gerne bei mir anfangen. Natürlich erst mal nur als Gehilfe, aber wir könnten jeden Tag ein-zwei Stunden üben und wenn du dann mit sämtlichen Gerichten vertraut bist, die wir anbieten, könntest du als Teilzeitköchin anfangen."

Ein so strahlendes Lächeln erschien auf dem Gesicht des Mädchens, dass die beiden Männer kurz davor waren geblendet die Augen abzuwenden. "D... Das wäre möglich Miller-san?" Sie schien ihr Glück nicht wirklich fassen zu können. Sie dürfte von Timothy Miller kochen lernen! Und außerdem war der Verdienst in dessen Luxusrestaurant alles andere als schlecht, hatte sie gehört - selbst für Gehilfen. Sie könnte also vielleicht sogar auf weitere Nebenjobs verzichten und musste nicht mal Ren auf der Tasche liegen - auch wenn dieser ständig meinte, dass ihre kleinen Ausgaben für seinen Geldbeutel gar nicht ins Gewicht fielen.

"Natürlich", lachte der Blonde. Aber nur wenn du mich Timothy nennst." Sofort schlug sie ein. "Mit dem größten Vergnügen Timothy-san."
 

Müde zog sich Kyoko ins Gästezimmer zurück. Die Zeitschrift nahm sie wieder mit sich, auch wenn das Gewinnspiel nun unwichtig für sie war - immerhin bekam sie nun auch so Unterricht von Timothy-san, wie sie mit vor Freude strahlenden Augen dachte. Trotzdem wollte sie noch etwas in der Zeitschrift stöbern. Diese enthielt neben besagten Artikel nämlich auch einen über "Dark Moon".

Nach den ersten paar Zeilen eilten ihre Augen zurück zur Überschrift. Aber sie hatte sich nicht geirrt, der Text war tatsächlich mit "Dark Moon" betitelt. Allerdings wäre "Ren Tsuruga" eine bessere Zusammenfassung gewesen, denn allein von diesem und seiner Rolle Katsuki handelte der Bericht. Der Rest wurde gerade einmal am Rande erwähnt.

Sie blätterte weiter in der Hoffnung noch irgendetwas interessantes zu finden. Stattdessen gab es aber nur etliche Artikel über irgendwelche Stars und Sternchen, Einkaufstipps für Sachen, welche sie sich nie zulegen würde da sie absolut nutzlos waren, Klatsch und Tratsch... und natürlich die Tests, welche es dann auch schafften Kyokos Aufmerksamkeit zu erregen.

Sie mochte solche Psychoquizzes. Natürlich konnte man sie nicht wirklich ernst nehmen, aber sie waren immer wieder lustig. Dieser war übertitelt mit "Freundschaft oder Liebe - was ist es wirklich?"

Im ersten Moment wollte sie ihn überspringen, aber ein kleines nagendes Stimmchen in ihr drängte sie dazu, in sich zumindestens mal anzusehen... "Wirst du manchmal rot, wenn du bei ihm bist?" Sie dachte an das ständige Erröten in Rens Gegenwart und wählte den Pfeil Richtung "Ja". "Ist er die Person, zu der du mit all deinen Problemen gehen kannst?" Wieder wählte sie "Ja". Und so setzte sich das ganze fort. Und während sie sich durch die Fragen über ihre Gefühle in seiner Gegenwart und die Häufigkeit ihres Kontaktes arbeitete, näherte sie sich unmerklich der Auswertung.

Sie kam zum letzten Kästchen. "Bis du manchmal eifersüchtig, wenn du siehst wie ein anderes Mädchen mit ihm flirtet?" Schwere Frage... schließlich hatte sie Ren noch nie mit jemand anderem flirten sehen... Dann dachte sie darüber nach, wie sie sich fühlen würde, wenn eine der Schauspielerinnen ernsthaft versuchen würde sich an ihn ranzumachen und er das erwidern würde. Der plötzliche Stich in ihrem Herzen erschreckte sie.

War das wirklich... Eifersucht? Sie dachte an ihre Zeit mit Sho. Auch damals hatte sie solch ein Gefühl gehabt, wann immer er sich vollkommen auf die anderen Mädchen konzentriert und sie dabei vergessen hatte. Allerdings war diese Empfindung diesmal ungleich stärker...

Vorsichtig linste sie zu der Auswertung, welche dem Ja-Pfeil folgte. Bereits nach dem ersten Wort, brach sie abrupt ab. Das konnte doch nicht sein, oder? Sie hatte sich bestimmt nur verlesen.
 

"Liebe

Herzlichen Glückwunsch, du bist bis über beide Ohren in ihn verliebt. Wer weiß, vielleicht geht es ihm ja ähnlich und ihr beide seid nur zu schüchtern es euch einzugestehen? Streng dich einfach an, und schon bald ist er mehr für dich als nur dein bester Freund..."
 

Sie hatte sich nicht geirrt. Wenn man diesem Quiz Glauben schenkte, dann ... dann... war sie in Ren Tsuruga verliebt. In ihren Senpai, ihren Freund - den begehrtesten Junggesellen Japans. Aber wer glaubte schon solchen seltsamen Zeitschriften?!

Sie dachte unwillkürlich an ihre Gefühle während der "Unterrichtsstunde" im Küssen. Vielleicht war sie ja doch zumindestens ein ganz kleines bisschen... verliebt?

Seufzend ließ sie sich aufs Bett fallen und betrachtete diesen Gedanken. Sie erinnerte sich an die Gespräche mit Kanae, welche immer wieder nachbohrte, ob sie wirklich nur Freunde wären. An das Gefühl, welches sie in seiner Gegenwart verspürte. Dann, ganz vorsichtig, rief sie sich die Zeit mit Sho in Erinnerung. Ihre Liebe für ihn. Sie verglich sie mit ihren momentanen Gefühlszustand und kam zu einer erschreckenden Erkenntnis.

Es war sinnlos es noch länger zu leugnen - sie war in Ren verknallt, vollkommen verschossen, verliebt. Und das sogar um ein vielfaches stärker als damals mit Sho. Aber... was sollte sie denn jetzt machen? Sie wollte ihn nicht als Freund verlieren, was aber unweigerlich passieren würde, wenn sie ihm ihre Gefühle gestand.

Er würde sie nicht verletzen wollen und ihr höflich einen Korb erteilen. Und danach würde sie ihm nie wieder ins Gesicht sehen können, sie kannte sich selbst gut genug um das vorherzusagen.

Letztendlich war es wohl am besten, wenn sie gar nichts änderte, beschloss sie pragmatisch. Das Gefühl war schließlich schon vorher da gewesen, sie hatte es nur nicht zu benennen gewusst. Und da sie bis jetzt prima damit ausgekommen war, würde sie es auch weiterhin. Ren war ihr bester Freund und das würde sie auf keinen Fall aufs Spiel setzen, nur weil sie gerne etwas mehr von ihm hätte als Freundschaft. Aus Liebe konnte sowieso nichts gutes entstehen - das wusste sie aus Erfahrung.
 

"Hey, das war heut echt Klasse gemacht Kyoko-chan. Und dabei ist es heute doch so irre heiß, das muss unter dem Kostüm echt ätzend sein." "Danke Shinichi-san." (Kyoko nennt Bridge Rock beim Vornamen, da sie alle denselben Nachnamen haben und so nicht zu unterscheiden wären.) "Wie wär's mit einem Eis zum Abkühlen?" "Nein, danke, Hikaru-san." "Och komm schon, sonst hast du nie Zeit. Also?"

"Aber..." Nun tauchte auch der dritte in der Gruppe auf und unterbrach sie sofort. "Komm schon Bou, wenigstens heute. Bei so heißem Wetter kann man eh kaum was anderes machen als Eis essen." "Aber..." "Kein aber, wir warten dann draußen, bis du fertig bist mit umziehen.", wurde sie von Shinishi unterbrochen, woraufhin die drei sich bereits zum Ausgang begaben. Kyoko seufzte, gab es dann jedoch auf. Vielleicht wären sie das nächste Mal weniger hartnäckig, wenn sie heute Mal nachgab.

Zumal sie sowieso am Set bleiben musste. Heute wurde ein Special für Rock Bizarre gedreht, weshalb sie den ganzen Tag mit den Jungs verbrachte. Es passt eigentlich ganz gut, denn auch Ren arbeitete heute außerhalb, so dass sie nicht zusammen hätten Mittag essen können. Allein der Gedanke an ihn stimmte sie fröhlich - und gleichzeitig irgendwie traurig.

Sie wohnte jetzt schon zehn Tage bei ihm - eine Tatsache für die sie wohl gelyncht werden würde, sollte sie je öffentlich werden. Obwohl... Tatsuki Arumo würde eventuell eher Ren lynchen als sie.

Er versuchte immer noch täglich, sie zum essen einzuladen, aber sie war ihm gegenüber sehr vorsichtig. Sie achtete darauf nie mit ihm allein zu sein und ihm auch so wenig wie möglich über ihre Termine und die Orte an die sie ging mitzuteilen.

Ren war ihr dabei eine große Hilfe. Er schien immer dazu zu sein um ihren nervigen Verehrer zur Not mit einem eisigen Blick zum Schweigen zu bringen. Sie konnte sich nicht daran erinnern, wann sie das letzte Mal so einen großen Teil ihrer Zeit mit jemandem verbrachte hatte, ausgenommen vielleicht Sho und die Jahre im Ryokan.

Aber nachdem sie nach Tokyo gezogen war, hatte sie nicht einmal mit ihm so viel Zeit verbracht wie mit Ren nun. Es war ein schönes Gefühl so oft mit ihm zusammen sein zu können. Außerdem bekam sie des öfteren einen Anblick geboten, für den andere Frauen wohl morden würden.

Inzwischen schaffte sie es sogar nur noch leicht zu erröten, wenn er mal wieder nur mit einer Hose bekleidet durch seine Wohnung rannte. Fast hatte sie manchmal die Vermutung, er versuche mit Absicht sie in Verlegenheit zu bringen, aber sie sprach ihn nie darauf an. Denn auch wenn ihr die Röte peinlich war, immerhin bekam sie ja auch etwas dafür...
 

Hikaru inzwischen bedankte sich ausgiebig bei seinen Bandmitgliedern. Lachend schüttelte Yusei den Kopf. "Keine Ursache, es war ja schon fast traurig mit anzusehen, wie du jedes Mal abgeblitzt bist. Das können wir doch nicht zulassen."

"Glaubt ihr denn ich hab ne Chance?", fragte der Älteste in die Runde. Er hatte sich bereits zum Start der Show in Kyoko verknallt, sie hatte seine Einladung zum Essen bis jetzt aber immer ausgeschlagen - stets mit der Begründung sie habe keine Zeit.

"Warum nicht? Oder glaubst du etwa das Zeug mit Ren Tsuruga, was in den Zeitungen stand?" Nun mischte sich auch Shinichi ein. "Er ist immerhin der begehrteste Junggeselle Japans. Selbst wenn Kyoko was von ihm wollen würde, wäre es doch unwahrscheinlich, dass das auf Gegenseitigkeit beruht."

"Du verstehst es wirklich einem Mut zu machen. Frei nach der Devise zweite Wahl.", kommentierte der Verliebte sarkastisch. "Hey, so hab ich das nicht gemeint. Kyoko scheint ihn wirklich für nicht mehr als einen Freund zu halten, also keine Bange." "Möcht mal wissen wie du dich fühlst, wenn ein absoluter Frauenschwarm dein Gegner ist.", murmelte Hikaru. Dann jedoch wurde das Gespräch durch die Ankunft von Kyoko unterbrochen.

Sie hatten zu viert erstaunlich viel Spaß. Die drei Jungs führten Kyoko in ein nahes Eiscafe und bestanden darauf, dass sie einen extra großen Becher nahm. Der Bandleader wurde ständig von den anderen beiden aufgezogen, wofür er ihnen strafende Blicke zuwarf.

Das Mädchen aber brachte das zum Lachen. "Wie habt ihr euch eigentlich kennen gelernt?" Die Freundschaft der Band wirkte, als hätten sie schon einiges zusammen erlebt.

"Das muss in der Mittelschule gewesen sein", begann Hikaru. "Stimmt. Damals hast du immer versucht den Senior raushängen zu lassen, aber keiner hat dich ernst genommen, weil die Junioren meist größer waren als du", fügte Yusei grinsend an, woraufhin er einen weiteren bösen Blick erntete.

"Es hat sich eigentlich einfach irgendwie ergeben. Erst haben wir für ein Schulprojekt zusammen gespielt, und dann waren wir plötzlich eine Band." "Erinnert ihr euch noch an unseren ersten Auftritt?", fragte Shinichi lachend. "Wie könnte man den vergessen", brummelte der Älteste der drei. "Wir wurden mit Tomaten beworfen, da wir uns absolut nicht vorbereitet hatte" erklärte der dritte im Bund einer halb verwunderten, halb kichernden Kyoko.

"Ich glaube es waren auch ein oder zwei Bananen dabei..." Das ganze Essen über erzählten sie Kyoko solche Anekdoten, so dass sie sich ab und zu stark zusammen reißen musste, damit sie nicht einfach über den Tisch prustete.

Sie wusste nicht, dass das vorerst ihr letztes Lachen sein sollte...
 


 

Gesprächsrunde der Hybie-sans, die von den Hybie-sans für diese Fanfic abgehalten wird

Hybie-san1: "Okay, wir danken für die Kommentare zum letzten Kapitel: Susilein, Patrice-Kyoko, Morraine, grincat, DarkEye, milmirjia, Lioba, KLOSI, Umnije und ayako-shiro."

Hybie-san2: "Und da wir uns diesmal bereits vor dem Kapitel ausgetobt haben, halten wir es nun kurz."

Hybie-san3: "Also, bis zum nächsten Kapitel, wenn es heißt: 'Verhängnisvolles Familientreffen' - Änderungen vorbehalten."



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Kommentare zu diesem Kapitel (12)
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Von:  Riafya
2008-08-25T15:03:23+00:00 25.08.2008 17:03
Wow... ich habe es doch tatsächlich nicht mitbekommen, dass ein neues Kap da war. Schande über mich! Aber besser spät als nie. ^^
Wow... ich hab doch tatsächlich den Weihnachtsmann angegeben. Warum hast du den eigentlich nicht vorkommen lassen? Das wäre lustig gewesen. *g*
Wie dem auch sei. Das Kap war klasse und Kyoko hat erkannt, was sie fühlt... hach, wie schön...
Timothy ist klasse! Einfach spitze. ich glaub, er ist jetzt bereits zu meinen Lieblingschara geworden. ^^
Aber ich frag mich, weshalb sie nicht mehr lachen wird... taucht etwa Saena auf? Na ja, gleich werde ich es eh wissen.
*zum nächsten Kap wander*
Von: abgemeldet
2008-08-20T20:20:17+00:00 20.08.2008 22:20
Huhu^^

Also deine FF ist toll =)
Hab sie jetzt mal komplett durchgelesen... total kawaiiii =)
Kannst du mir vielleicht eine Ens (?) schicken :)
bis zu nächsten Kapitel ;)
Hali
Von: abgemeldet
2008-08-20T15:45:24+00:00 20.08.2008 17:45
*lach* was für ein fieser cliffhanger.
Von: abgemeldet
2008-08-19T11:58:47+00:00 19.08.2008 13:58
Sie hats geschnallt*jubel*.Endlich.
Man,was Ren wohl macht,wenn er sie mit 3 fremden Gestalten ausgelassen Eis essen sieht.Da seh ich Rot für die drei.Bei seinem Mörderblick.
Ich hoffe im nächsten Kap passiert nicht ein allzu großes Unglück.*schnief*Ich möchte doch,das die Beiden endlich glücklich werden*schmoll*
Aber ich laß mich da mal überraschen.
Ich freu mich bald wieder was von dir lesen zu können.
Bis die Tage.
Gruß KLOSI
Von: abgemeldet
2008-08-18T21:36:54+00:00 18.08.2008 23:36
Echt Klasse. Ich mag es wenn auch ma neue Charas eingebaut werden und nicht immer nur die aus dem Manga vorkommen.^^
Also echt, so oft wie der schon von ihr abgewiesen wurde müsste er es doch langsam ma kapiert haben, dass er keine Chance hat. Und jetzt schon gar nicht, wo sich endlich ihre Gefühle zu Ren eingestanden hat. xD
Ui, bin schon gespannt was als nächstes passiert. Kommt dann ihre Mutter oder ihr Vater vor oder soagr beide!? Oo
Hoffe du schreibst schnell weiter. Freu mich schon aufs nächste Kapi.^^

MfG Umi-chan
Von:  DarkEye
2008-08-18T18:22:34+00:00 18.08.2008 20:22
ollala....weiter so
und...warum das letzte mal lachen??
lg dark
Von:  grincat
2008-08-18T14:25:20+00:00 18.08.2008 16:25
lang lang hat gedauert bis sie ihre Gefühle verstanden hat^^
und lange habe ich jetzt auch fürs kommi gebraucht...
mein bekloppter Hund ist jetzt schon zum 2 mal über meinen laptop gewetzt... ich hoffe der hat keine bleibenden Schäden...

wirklich ein interessanter gedankengang den Ren da an den Tag legtXDDD
aber sie sollte es ihm wirklich sagen *kopf schüttel* der Arme Ren... da hat seine Taktik Erfolg und es wird ihm noch nicht mal gesagt...

ich freu mich schon auf nächste kappi^^
Von:  Lioba
2008-08-18T13:44:58+00:00 18.08.2008 15:44
Na endlich ist der Groschen gefallen, wird ja auch Zeit.
Was Ren und Arumo wohl sagen wenn sie von ihrem weiteren Rivalen erfahren.
*lol*
Okay, bei Ren kann ich mir das schon ziemlich vorstellen, wobei Hikaru dabei kreischend um sein Leben rennt.
Aber dein letzter Satz ist ja mal voll fies.
Jetzt kommt wahrscheinlich Kyokos Vater mit der schlechten Nachricht das er bald sterben wird, oder sowas.
bin schon sehr gespannt.
bis die Tage Lia
Von: abgemeldet
2008-08-18T10:02:35+00:00 18.08.2008 12:02
Ich nehme ja mal stark an, dass Kyokos Mutter auftauchen wird. (bei dem titel für das nächste Kapitel ja auch unschwer zu erkennen.) Bin ja schon mal gespannt, was die sich einfallen lässt um Kyoko zu piesacken... Aber Ren ist ja da und wird sie sicher beschützen! Jedenfalls will ich ihm das stark geraten haben. Fei.

Dieses Kapitel hat mir gut gefallen, besonders die Stelle als Ren nur in schwarzer Jeans an die Tür gekommen ist. Ich fands lustig, wie er sich dann dachte, er würde Kyoko in Zukunft öfter zeigen, was er so zu bieten hätte... hihi.
Und ENDLICH!!!! Endlich hat sie geschnallt, dass sie in Ren verliebt ist. DAs hat ja auch lange genug gedauert. Zum glück gibt es Teenie-Zeitschriften und Psychotests... ^^

Jaja, ich bin ja schon mal sehr gespannt, wie sich die Beziehung zwischen Ren und Kyoko weiterentwickelt. Das verspricht spannend zu werden... ^^

Wir sehen uns dann beim nächsten Kapitel. Hoffentlich lässt das nicht allzu lange auf sich warten...
Bye-bye!

milmirjia
Von:  Metal_Angel
2008-08-18T09:55:32+00:00 18.08.2008 11:55
OMG! endlich hat sie es kapiert! (hat auch lang genug gedauert!)
ich kann mir richtig vorstellen, dass ren gleich um die ecke kommt und de vier sieht! und dann nen heftigen anfall von eifersucht bekommt!
ich freu mich schon richtig frauf!^^

weiterso!

lg
sista


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